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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Änderung

Auf Grund der Nachfragen nach dem E-Book von Augenblicke I, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen die Seiten wieder online zu setzen, weil ich im Moment weder die Geduld noch die Zeit habe die 660!!! Einträge zu formatieren und zu verbessern. Ihr findet sie an gewohnter Stelle unter www.joel.lu/augenblicke. Es sind aber nur die Eingangseite und die Archivseiten. Die Seiten der einzelnen Einträge und das Fotoalbum sind nicht dabei.

Die Einsamkeit im Winter

Heute Morgen einen Termin beim Zahnarzt abgesagt indem ich am Telefon eine fieberige Erkältung vortäuschte. Punkt. Ja das kann ich! Und sehr gut sogar! Ich wollte einen Tag haben der, an dem ich keine Verpflichtung habe.
Es fing mit einem Kinobesuch an. Ich sag euch lieber nicht was ich gesehen habe, sonst werden manche etwas enttäuscht von mir sein. Aber sei’s drum. Harry Potter Teil 4. Und ich fand ihn gar nicht schlecht. Er ist in manchen Teilen anders als das Buch, aber es kommt dem Film sehr zugute.

Ich beschloss, nachdem ich kurz im Philo war, ganz gegen meine Gewohnheit allein zum Chinesen zu gehen. Das heißt, so ganz gegen meine Gewohnheit ist es nicht. Ab und zu mache ich das schon. Das China Restaurant ist in Echternach in einer kleinen Seitenstraße von der Fußgängerzone. Kurze Zeit nach mir kam ein weiterer Gast und nahm am Tisch vor mir Platz, aber er kehrte mir den Rücken zu. Zwischenzeitlich klingelte mehrfach das Telefon im Restaurant für Bestellungen, die abgeholt werden sollten. Irgendwann, ich war schon längst bei der abschließenden Tasse Kaffee angekommen, erschien ein Mann den ich von Sehen her kannte, weil er Gemeindearbeiter ist, und nahm eine Bestellung ab. Was anschließend folgte war so simpel wie genial.
Der Gemeindearbeiter betrat das Restaurant und schaute sich um. Er schaute zwei, drei mal zum Tisch des Mannes der vor mir saß und man sah, dass er sichtlich in seinem Gedächtnis kramte woher er diese Gesicht kannte. Er ging zu Tisch und fragte ihn. Sie stellten sich einander vor und beiden viel es wie Schuppen von den Augen. Was nun folgte war ein Lebensbericht in weniger als 10 Minuten. Ich saß dahinter und folgte dem Gespräch und es war mir fast als ob ich im Theater sitzen würde. Allen voran war die Lebensgeschichte des Mannes am Tisch derart bewegend, dass ich mich fast schämte meine Ohren nicht auf Durchzug zu stellen. Sie verabschiedeten sich voneinander und der Gemeindearbeiter verließ das Lokal.
Das Gespräch an sich war so schön, dass ich versucht habe es teilweise mit meinem Superhandy unauffällig mitzuschneiden. Ich weiß es ist nicht ganz legal, aber es ist schließlich für einen guten Zweck. Denn als das Gespräch vorbei war wusste ich ganz genau das es genau das war was ich seit Jahren vermisst habe.
Ich erkläre mich:
Ich habe diese Tagebuch vor fast 2 Jahren angefangen, weil ich einen Kriminalroman am schreiben war und völlig aus der Übung, tagtäglich in die Tasten zu hauen. Mittlerweile ist mir das Tagebuchschreiben lieber als die Fiktion und muss gestehen dass ich seither, also fast 2 Jahre lang, den Roman nicht mehr angerührt habe. Nicht weil ich die Geschichte nicht mehr gut finde, sondern weil mich der Hintergrund meines Kommissars immer gestört hat und mir nie gefiel.
Jetzt nach dieser zehnminütigen Lebensbeichte weiß ich es! Vor mir am Tisch saß mein Hauptprotagonist!
Ich kann es immer noch nicht fassen!
Und irgendwo bin ich sehr glücklich und traurig zugleich. Ich habe nämlich im gleichen Moment noch eine andere Erkenntnis gewonnen, die ich schon lange hätte haben müssen.
Man muss einsam sein um solche Momente zu erleben…

Kalte Tage

Die Brandmauer von Henning Mankell gehört. Ich mag es mittlerweile ganz gerne Bücher zu hören statt zu lesen. In diesem Fall war es ein Hörspiel. Spannend gemacht auch wenn ich mit dem Sprecher des Hauptprotagonisten Kommissar Wallander so meine Probleme hatte. Eine etwas eigenwillige Darstellung. Aber der Rest der Hörspiels ist so schön atmosphärisch, dass es den Patzer wieder wett macht. Genau das Richige für kalte Tage wie dieser.
Überhaupt sollte man vorsichtig sein mit Hörbüchern. In den meisten Geschäften gibt es mittlerweile Hörstationen wo man sich einen kleinen Teil davon anhören kann. Den ich habe festegestellt, dass das Hörvergnügen sehr von der Stimme der Vorlesers abhängig ist. Je nach dem bin ich schon nach 2 Minuten fast eingeschlafen, was nicht der Sinn eines Hörbuches ist.

PS: denkt an die Umfrage rechts unten in der Navigationsleiste.

Patrytiger

Seit 2 Tagen ein Socializing Programm hinter mir wie schon lange nicht mehr. Gestern Abend auf einer Fete bis 4 Uhr morgens…fragt nicht nach Sonnenschein. Und es wundert mich, dass es mir heute morgen so … gut geht. Fange ich an mich zurückzuentwickeln zu dem Partytiger der ich Mitte 80er bis Mitte 90er war?

Zugehörigkeit

Eine versoffene und durchquatschte Nacht hinter mir. In einer Nacht fast 20 Jahre passieren lassen. Im Nachhinein kommt es mir wie ein Schnelldurchlauf mit sehr vielen Lücken vor.
Habe zwischenzeitlich viel an Berlin gedacht und wie anders die Welt dort ausschaut im Vergleich zu hier. Dabei stellt sich mir die Frage ob ich nicht doch ein Stadtmensch bin. Mehr die als die Hälfte meines Lebens habe ich in einer Dorfidylle verbracht um nun festzustellen, dass ich nicht hierhin gehöre? Oder ist es nur der Wunsch nach einer Veränderung?
Das berühmte Frage ohne Antwort Spiel.
Klingt alles leicht frustig.
Es muss am Wetter liegen.

Schnee

Es schneit. Auch wenn hier im tiefen Echternacher Tal keine Schneeflocke überlebt, so sehe ich doch immer weider Autos am Fenster vorbeifahren, die verschneit sind.
Und wo 8 Wochen stand ich noch in Shorts am Strand in Kroatien.

Irgendwo dazwischen

Im Philo sitzend und auf Dinge wartend die nicht passieren.
Im PM Magazin ein Bericht ueber die erste große Liebe gelsen und warum sie so wichtig ist…
Meine erste große Liebe war… und seltsamerweise denke ich noch manchmal an diese Zeit zurueck. All die, die danach kamen waren nicht mehr so heftig…

Hassliebe

Die Haare sind etwas kürzer. Keine Radikalkur. Romain, mein Friseur, der überigens auch in unregelmäßigen Abständen im Tagebuch liest, läßt mich da eh gewähren und macht gar keine Anstalten mehr mich auch nur ansatzweise zu beraten. Gut so.

Gestern in Trier gewesen und eine volle Ladung Weihnachtsmarkt erwischt. Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber um zu Interbook zu gelangen kam ich nicht ohne einen Riesenumweg daran vorbei. Und als ich an den Ständen vorbei ging, die jahrein jahraus immer an gleicher Stelle stehen und die selben Sachen verkaufen, war es mir irgendwie urplözlich so ganz kitschig weihnachtlich zumute. Das musste sofort mit Glühwein hinuntergespült werden, was aber nicht half, im Gegenteil, es wurde schlimmer. Es verleitete mich dazu frisches Weihnachtsgebäck zu kaufen, Nusshalbmonde im Café Mohr.
Und so nimmt meine Hassliebe zu Weihnachten seinen gewohnten Gang.

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Aufschub

Eben bei Else gelesen wie sie Kisten auspackt in denen sie Dinge aus ihrer Vergangenheit wiederfindet, und sich fragt, ob sie sie überhaupt noch braucht.
Und genau an der gleichen Stelle stehe ich im Moment.
Ich sitze hier in meinem vollgestopften Büro zuhause und frage mich ob ich das Zeug überhaupt noch brauche…
Ich werde mich jetzt erst mal nicht mit dem Gedanken beschäftigen.
In 10 Minuten werde ich Haare lassen, danach sehen wir weiter…

Mach ich ja!

Ein Horoskop erzählt mir was von Konflikten und harscher Kritik. Ja von wem denn? Ich habe bis jetzt noch keine Menschenseele gesehen für heute.
Eine andere Horoskopseite sagt ich sollte zuhause bleiben weil ich mich dort am wohlsten fühle. Mach ich ja! Ich würde zuhause mich mit lauter schönen Dingen umgeben, gute Bücher lesen, schöne Filme sehen…
Himmel Herrgott, das mach ich ja so schon ununterbrochen…
Soll ich mir etwa bis zum Erstickungstod Gutes tun?

Mein Kopf war gestern morgen zu müde um weitere Gedanken zu produzieren die ich zu Blatt bringen sollte. Else schreibt dass sie zurück nach Deutschland gehen wird. Ich selbst muss kucken dass ich erst mal diesen Film körperlich so heil wie möglich überstehe. Gestern morgen nachdem ich den vorigen Eintrag geschrieben hatte und aufstehen wollte, musste ich feststellen, dass mein rechter Fuß in der Gegend der Achillesferse höllisch weh tat. Irgendwas ist da auch kräftig geschwollen. Da ich noch immer im Bett sitze, kann ich noch nicht beurteilen ob das besser geworden ist. Werde es sowieso gleich merken.
Habe übrigens vorgestern Abend erfahren, dass Carlos Pavlidis letztes Jahr in Juni verstorben ist. Es war einer der Nebendarsteller im Film Bye bye Blackbird, der immer nett und gutgelaunt war.
Es ist regnerisch draußen. Ich habe noch keine News gehört ob es besser werden wird. Was ich aber mit Sicherheit weiß, ist, dass ich mich nicht viel in Echternach im Zentrum aufhalten werde. Der Straßenverkauf ist seit gestern im Gange und Stadt platzt vor Leuten.

Ab morgen werden wir im Studio drehen.

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