Wenn Sibylle Berg mir in ihrer Newsletter so ein schönes Gedicht schickt, muss das auch gewürdigt werden.

April
Es war so ein morgen tief im April
ich lag in meiner Wohnung still
von draußen schlug Regen an mein Dach
ich war weder schlafend, noch war ich wach
ich konnt nicht mehr denken, konnt nicht mehr stehn
vor dem Fenster warn Bären zu sehn
große Schatten, die liefen herum
ich dachte :na scheiße und drehte mich um

Das sind so Tage, Tage im Jahr
wo ich mich schon frage, ob das alles wahr
das sind wirklich Tage, da wird mir fast klar
das dieser Mist es tatsächlich war

Dann am Abend, tief im April
ich war irgendwo und trank da sehr viel
ich hörte die dummen Reden der Leute
es gab aber nichts , worauf ich mich freute
ich hörte dem Tier zu, das neben mir saß
das während es redete Döner aufaß
es war so ein Bär ich erinnere mich
er fragte :sie wundern sich sicherlich.
dann stand er auf und ging einfach weg
ich dachte: na scheiße, was für ein Dreck

Das sind so Tage, Tage im Jahr
wo ich mich schon frage, ob das alles wahr
Das sind wirklich Tage, da wird mir fast klar
das dieser Mist es tatsächlich war

Dann in der Nacht, tief im April
von draußen da klebten die Stunden still
sah ich mich mal in meiner Wohnung herum
und dachte , mann Alter, das wird mir zu dumm
an meinem Fenster, mein Blick schien gelenkt
da war der Bär und er war erhängt.
ich wollte dasselbe gleich im Anschluss tun
doch musste ich erst mal ein paar Stündchen ruhn.
dann nahm ich den Strick, es war meine Leine,
und wickelte mir das Ding um die Beine
wies weiterging das weiß ich nicht mehr
ich bin eingeschlafen, neben dem Bär.