Die Husterei habe ich mittlerweile im Griff.

Eben im Radio die langsame Version von London von den Pet Shop Boys gehört. Ein Gruppe die mich schon seit Jahren begleitet und der ich als Fan nie untreu wurde. Die Pet Shop Boys bringen es fertig mich in einen Zustand zu versetzten in dem ich auf meine vergangenen Jahre wie durch einen Schleier schaue. Es gibt vor allem einen Titel von ihnen Being Boring, der genau das wiedergibt was ich in der Zeit gefühlt und gedacht habe.

…’Cause we were never being boring
We had too much time to find for ourselves
And we were never being boring
We dressed up and fought, then thought: “Make amends”
And we were never holding back or worried that
Time would come to an end

Now I sit with different faces
In rented rooms and foreign places
All the people I was kissing
Some are here and some are missing…

I never dreamt that I would get to be
The creature that I always meant to be…

Der Grund warum ich plötzlich solche nostalgischen Gefühle habe, kommt nicht von ungefähr. Vor zwei Tagen erhielt ich eine Message von einem alten Bekannten den ich seit fast zwanzig Jahren nicht mehr gesehen habe. Es war eben die Zeit in der sich mein vermeintlich wahres Leben in Discotheken auf der Tanzfläche abspielte, die Nächte zu Tagen wurden, und man die gediegene Langweile an der Bar pflegte, möglichst mit einem Cocktail oder einem Glas Champagner in der Hand. Man war durchgestylt von Kopf bis Fuß, nichts wurde dem Zufall überlassen. Die Oberflächlichkeit war oberstes Gebot. Doch hätte man mir damals dies gesagt, hätte ich es vehement bestritten. Als war tiefgründig und bedeutend, sogar die Seifenblase in der man lebte.

Am Samstag treffen wir uns zum Essen. Ich freue mich.