Dieser Satz kam mir in Sinn als ich am frühen Nachmittag den Friseurladen meines Vertrauens verließ. (Und wer sich jetzt wundert dass er vor noch gar nicht so langer Zeit etwas über eine neue Frisur hier gelesen hat, dem sei gesagt dass ich alle 3 Wochen gehe)
Es war ein sehr positiver Gedanke. Die beiden letzten Tage waren sehr entwicklungsreich.
Da der Tag aber einer der seltenen war an dem ich überraschenderweise nichts zu tun hatte, beschloss ich mir im Museum 3 Eicheln die zeitlich begrenzte Fotoausstellung von Charles Bernhœft anzusehen. Zugleich war es (ich sollte mich schämen) das erste mal dass ich überhaupt in dem Museum verweilte.
Eine schöne Ausstellung die manchen Einblick in die Stadt Luxemburg gewährt, auf eine Epoche die so gar nicht mehr der heutigen Zeit entspricht, ja fast fremd erscheint, wären da nicht einzelne Gebäude auf den Fotos, die sich während den hundert Jahren und mehr, nicht verändert haben. Sehenswert.

Gleich nebenan im MUDAM das ich ja öfters besichtigte, überkam mich dieses Mal die schiere Wut.
Aber schön der Reihe nach.
Ich habe schon häufig erwähnt wie sehr ich das Gebäude des MUDAM an sich mag. Leider ist es mit seiner recht beschränkten Anzahl an Quadratmetern und der Architektur wegen manchmal schwierig immer wieder neue moderne Kunst zu finden die in das Gebäude passt.
Seit einigen Jahren finden immer wieder Kooperationen mit großen Museen aus dem Ausland statt, deren Ausstellungen auch im MUDAM gezeigt werden. Eine davon ist mir ganz besonders gut ein Erinnerung geblieben. Es war eine Zusammenarbeit mit der Tate Modern aus London.

Die neue Ausstellung Dammage Control ist vom Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington DC organisiert und beinhaltet Weltstars wie Yoko Ono, Andy Warhol oder Ai Wei Wei. Eine sehr spannende Ausstellung die mich sehr berührte.

In dem oberen Sälen befindet sich ein “Wünstler” Heimo Zobernig. Das Wort Künstler ist hier wahrlich nicht angebracht! Aber ich kann seine Machwerke beim bestem Willen nicht als Kunst werten.
Der Kurator Clément Minighetti schreibt dazu:

Heimo Zobernigs radikales Werk entwickelt sich seit Ende der 1970er-Jahre aus seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Abstraktion. Er nimmt ihre Geschichte und ihre Sprache in den Blick, lotet ihre Grenzen aus, stellt ihre Eigenständigkeit auf den Prüfstand. Für seine Werke arbeitet der Österreicher häufig mit Materialien aus Quellen jenseits des Kunstkontextes, um auf diesem Wege „Konventionen auf den Kopf zu stellen”.]…[ Die umfangreiche monografische Ausstellung in den beiden Galerien im ersten Stock des Mudam entwickelt sich um einen Korpus jüngerer Werke, in denen Elemente älterer Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers als Skulpturen erneut „zur Aufführung kommen”.

Demnach scheint diese “umfangreiche monografische Ausstellung” auch ein Art Retrospektive zu sein und das beweist nicht nur dass der Kurator Minighetti ein schlechter Kurator ist, sondern auch dass Zobernig ein nichtssagender Stümper ist, bei dem es mich wundert, dass er einen Lehrstuhl an der Akademie der bildenden Künste Wien hat . Am schlimmsten fand ich den Raum in dem es wagt verschieden groß weiß gestrichene Leinwände an die Wand zu hängen und sonst nichts. Sorry, aber das hat nichts mehr mit Kunst zu tun, das ist Verarsche pur! In dem andern Raum befinden schlecht zusammen gebaute IKEA Möbel, die man auch gratis in dem entsprechenden Möbelhaus betrachten kann.
Dabei kommt mir der Satz in den Sinn:
Kunst kommt von Können,
nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst.

Es ist leider nicht zum ersten Mal, dass ich so bitter enttäuscht aus dem MUDAM komme. Interessanterweise sind es immer die Ausstellungen die mich aufregen von hausinternen Kuratoren des MUDAMs zusammengeschustert. Ich werde in Zukunft mehr darauf achten welcher Kurator welchen Mist ausstellt.