Während der Oscarverleihung fiel mir ein nominierter Film in der Kategorie “Beste Dokumentation” auf. Finding Vivian Maier. Ich hatte vor Monaten bei der Kaltmamsell einen Link gefunden über diese große unbekannte Fotografin, die postum zu Weltruhm kam.

Gestern sah ich den Film auf DVD. John Maloof, ein junger Mann, erwirbt auf einer Versteigerung einen Nachlass mit mehr als 100.000 Negativen und fängt an sie durchzusehen. Was er dort findet begeistert ihn sofort…
Als ich ihre Fotos zum ersten Mal auf dieser Seite sah, erinnerten sie mich an die Family of Man  Ausstellung von der ich ja schon seit Jahren begeistert bin. Vivian Maier photographierte das Alltagsleben und kam den Menschen dabei so nah, dass sie ihr tiefstes Inneres ablichten konnte. Letzten Sommer hatte ich mir vorgenommen, dass ich eine Ausstellung von ihr in Belgien besichtigen wollte was ich aber leider nicht geschafft habe.
Der Film begibt sich auf die Spuren der Frau die zeitlebens ein Kindermädchen in vielen Haushalten war. Sie war exzentrisch und distanziert und hatte wenig bis gar keine Freunde.

Vom dokumentarischen Inhalt her ist der Film etwas dürftig. Mit all dem Material was Maloof besaß (es sind Kisten und aber Kisten voll Abzüge und Erinnerungsstücke) hätte ich mir mehr gewünscht. Zumal als Maloof ihr letztes Familienmitglied in den französischen Alpen aufspürt, hätte ich gern mehr erfahren.
Sehenswert ist er allemal, doch ließ er mich wie ein Fisch auf dem Trockenen zurück, da die Fotos so genial sind und ich unbedingt mehr wissen wollte.