Der Ausblick von meinem Fenster:
Als ich gestern Nachmittag durch Überlingen ging, schaute ich mir die Leute an. (Ist ja eine Lieblingsbeschäftigung von mir) Durch die Bank weg ist das Publikum sehr bieder. Alle sind unglaublich sportlich angezogen, fahren Fahrrad und haben sehr langweilige Haarschnitte. Stöckelschuhe sind rar, Turnschuhe der absolute Hit. Alle wirken unglaublich gesund, gluten- und laktosefrei. Der Unterschied zwischen Touristen und Einheimischen ist nicht richtig sichtbar. Einheitsbrei. Ich habe mich dem Look gezwungenermaßen ein wenig angepasst, weil es praktischer ist, schon allein wegen der Anwendungen in der Kur. Darum gibt es auch kein Foto von mir.
Heute stand ein persönliches Fitnesscoaching an, das ich mir liebend gern erspart hätte. Doch der Arzt hatte mich dazu gedrängt. Der Coach (der -mit Familienname auch noch wie ein Gericht aus einem Kebap Laden heißt) war sehr nett aber auch sehr bestimmt in seinen Anweisungen. Er zeigte mir ein paar Übungen die sehr harter Tobak waren und die ich so wahrscheinlich nie machen werde. Allein schon der Fitnessraum der eher einer Muckibude ähnelt, schreckte mich ab. Da schwimme ich doch lieber meine zwei Stunden täglich.
Nach dem Leberwickel ein Runde Schwimmen und anschließend in der Sonne liegen und lesen.
Man lernt hier viele wirklich interessante Leute kennen. Die A. zum Beispiel ist hat eine Crêperie bei Beaune in Frankreich. Sie erzählte mir dass sie in 6 Jahren 27 Kilo zugenommen hat. Sie ist hier wegen Erschöpfungszuständen. Ihre Familiengeschichte ist nicht die schönste und doch ist sie eine lebenslustige Frau die schnell Anschluss findet. Inzwischen sitzen wir zu mehreren Abends zusammen und löffeln unser Süppchen. Ich habe der A. etwas versprochen, was ich für gewöhnlich nicht tue. Ich werde sie schminken und ihr ein paar Tipps geben… Meine Gute Tat für diese Woche.