Letztendlich wird es nicht auffallen wenn ich mal einen Tag auslasse, aber es hat einen Grund aber dazu komm ich noch.
Wie gewohnt machte ich wenn ich neu in einer Stadt bin eine erste Erkundung indem ich einfach mal drauf loslaufe und mich treiben lasse wo immer auch es mich hinführt.
Das mag in manchen Städten schief gehen,weil man eventuell in seltsamen Vierteln endet, aber sicherlich nicht in Perth.
Ich erwachte sehr früh. Das hängt mit der Zeitverschiebung zusammen, denn zwischen Alice Springs und Perth liegen zweieinhalb Stunden Unterschied. Ich war kurz nach vier wach und es war stockfinster, doch dann:
Ich bin wieder in einem Ibis Hotel, und die sind halt was sie sind…convenient. Aber hier muss ich sagen dass ich zum ersten mal richtiges Brot vorfinde und nicht nur das schaumartige Toastbrot. Zudem ist das Rührei zum ersten mal nicht furztrocken todgekocht. Was hier aber fehlt ist Brotbelag. Außer drei Sorten Marmelade und das berüchtigte Vegemite (ich berichtete darüber) gibt es nichts.
Die erste Erkundung.
Beide Aussichten oder besser gesagt die drei Aussichten (die ganz oben vom Zimmer aus mitgezählt habe ich von 16. Stock aus gemacht. Das ist alles schon sehr schön hier.
Und es gibt hier wie fast in jeder australischen Stadt die krassen Gegensätze, in der Architektur.
Es ist nur ein winziger Weg und wer denkt dabei nicht an vier die Herren aus Liverpool?
Da ich ja in Wellington keinen Friseur fand, der Zeit für mich hatte und in Alice wollte ich nicht, weil ich dort ja schon mal ohne Koffer klar kommen musste, und es war eh egal wie es unter dem Hütchen aussah, war mir das letztendlich egal.
Hier war es meine erste Aktion.
Zugegeben für euch mag das immer gleich aussehen, für mich es das ganz und gar nicht. Ich zeigte dem Barber zu Anfang Fotos und erklärte ihm was der letzte Friseur falsch gemacht hatte, vor allem weil sich die eine Seite so anfühlte als ob er eine Delle reingeschnitten hätte.
Es sieht sehr gut aus obwohl er es ein bisschen sehr kurz über den Hinterkopf geschnitten hat, aber damit komme ich klar.
Beim Herumlaufen entdeckte ich dieses Haus eingepfercht zwischen zwei Hochhäusern, (die wahrscheinlich eher wieder abgerissen werden als das kleine, aber das ist ein andere Thema…)
…und innen war es eine kleine Fußgängerzone mit Geschäften.
Der Bell Tower, den man auch besteigen kann.
Ich machte Pläne für den nächsten Tag und ging beizeiten ins Bett. Doch die Pläne schmiss ich gleich am Morgen alle über Bord, denn als ich in den Spiegel schaute sah ich das hier:
Bindehautentzündung!
Es ist nicht die erste und wird nicht die letzte sein.
Da es aber Sonntag war und ich nicht weiter so herumlaufen wollte ging ich ins Krankenhaus, das ich am Tag davor gesehen hatte, in die Notaufnahme und fragte ob ich ein Arzt sehen könnte, der mir etwas stärkeres verschreibt als das was in der Apotheke bekommen hatte. Das zog einen ganzen Verwaltungsaufwand hinter sich, der fast eine Stunde dauerte. Dabei sollte es doch nur eine Arztvisite sein und keine Audienz beim Papst mit Beinamputation… nun ja. Irgendwann sagte die Dame in der Aufnahme, dass sie noch irgendwas vergessen hätte mich zu fragen und blätterte noch einmal durch die Papiere. Ich antwortete ihr: “My shoesize is a ten! Is it that what you want to know?” Sie bekam einen Lachkrampf.
Der Arzt machte einen Abstrich und meinte er wolle herausfinden ob es bakteriell oder viral sei. Ich meinte nur lapidar, dass ich das im Laufe des Tage schon selbst herausfinden würde. Wenn die Augentropfen bis zum Abend nicht anschlagen würden wäre es viral und da könne man eh nichts machen. Er schaute mich leicht verdutzt an, weil er sich die Antwort nicht erwartet hatte, meinte aber ich hätte recht.
Ich tat den Rest des Tages nicht mehr viel der Wind stark blies und das war sehr unangenehm fürs Auge. Zudem war es sehr ruhig in der Stadt. (Willkommen in Perth oder in Luxemburg)
Das Auge schwoll langsam ab und auch das Kribbeln und am frühen Abend sah es schon viel besser aus.
Ich aß im Restaurant des Hotels. Nichts besonderes aber ok.