Im Frühtau, zum Fri-seur, wir gehn, tralalaa… Ok, früh war es nicht mehr. 10:00 Uhr. Und anschließend auf den Mittwochsmarkt, auf dem es sehr ruhig war. Es waren auch weniger Stände da als sonst. Ich traf die D. und die C. kam auch hinzu.

Dort bekam ich einen Anruf der mich sehr runterzog. Ein Projekt das ich jetzt Anfang August haben sollte, wegen dem ich nicht in die Cevennen gefahren bin mit der A., ist bis auf weiteres verschoben, weil die Hauptdarstellerin aus der Schweiz kommt, bzw. NICHT aus der Schweiz kommt und nach Luxemburg einreisen darf, wegen… Ja, genau deswegen! Verdammte Sch….! Das hat zur Folge, dass ich das Projekt wahrscheinlich gar nicht machen kann, weil es dann in andere Daten rutscht die bereits belegt sind. Und wieder ein Projekt futsch!

Irgendwann ist das Fass voll! Ich kann so nicht weitermachen! Ich brauche ein zweites Standbein! Und diesbezüglich läuft auch schon eine erste Anfrage in einem völlig anderen Bereich.

Ich machte, weil ich nicht zurück nach hause wollte, einen langen Spaziergang:

Terrasse vom Vis-a-vis
Im Park auf der Königswiese, versteckt sich hinter Bäumen…
ein Riesenrad.
So langsam bekommt Luxemburg eine Skyline.
Die Königswiese ist ganz schön gelb.
Mit der Tram hinüber zum Kirchberg und vom Pfaffental nach Dommeldange.
Diese Collage braucht eine Erklärung.

Von Bahnhof Dommeldange aus wanderte ich zurück Richtung Pfaffental, durch den Raspert bis zum Parc Laval. Meine Grossmutter Thérèse hatte bis zur Rente ein Bekleidungsgeschäft direkt beim Bahnhof. Ich verbrachte dort von kleinauf viele Ferien. Als ich noch ganz klein war, ging Onkel Nicholas oft mit mir spazieren bis zum besagten Parc Laval, genau die gleiche Strecke die ich heute ging. Damals gab es die Umgehungsbrücke noch nicht, die heute dort steht. Doch es gab die Brücke schon einmal davor für den Zug, der früher bis in die ‚alte Heimat‘ fuhr. Ich kann mich noch erinnern dass man zwei der alten Pfeiler, beim Abriss, weitaus vor meiner Geburt, hatte stehen lassen. Einer davon (im länglichen Foto) steht heute noch wenn auch schräg abgeschnitten. Ich weiß nicht genau wann ich das letzte mal dort war. Ich erinnerte mich ganz verschwommen, dass ich einmal dort entlang ging, als ich schon im Lycée Technique war und an einem Morgen die Schule schwänzte…

Auch im Parc Laval gibt ein paar Jahrmartsstände. Die Stadt hat versucht, so weit es möglich ist, den Jahrmarktsleuten entgegenzukommen und stellte ihnen den ganzen Sommer über, eine Reihe von Parks und öffentliche Plätze zur Verfügung, auf denen ein paar Stände Platz haben,ohne dass es jedoch zu Menschenaufläufen kommt, im Ausgleich zur großen Schobermesse.

Ich ging weiter.

Idyllischer geht es kaum mitten in der Stadt.

Durchs Pfaffental zurück bis zum Stadtteil Grund, in die Up Down Bar, gleich neben dem Fahrstuhl der zurück in die Oberstadt führt. Dort schrieb ich schon mal den Großteil dieses Postings vor.

Zurück zur Wohnung, was ich den ganzen Tag über versucht hatte zu vermeiden Aber als ich die Tür aufschloss, merkte ich dass es ein Fehler war.

Ich versuche so gut es eben geht, on dieser Covid-Zeit über die Runden zu kommen, ohne dass ich das jeden Tag hier zum Ausdruck bringe. Und solche Rückschläge wie oben beschrieben, verkrafte ich ich nicht mehr so wie früher. Die Folgeprojekte sind spärlich gesäht, und genau so unsicher, denn niemand gibt eine Garantie ob sie überhaupt stattfinden.

Inzwischen war es kurz nach 19:00. Ich rief im Bovary an und bekam einen Tisch auf der Terrasse. Wenn gar nichts geht, das Bovary geht immer.

Tagliatelle mit Anchovis und Broccoli.

Was für ein seltsamer Tag, wenn auch mit hochsommerlichem Wetter. Zuerst läuft das Fass über und dann, ganz spontan, eine Reise in die eigene Vergangenheit.