Fressen, Kunst und Puderquaste

Ein Feierabend

Und was ich gestern prophezeite, dass die Songs aus der West Side Story ausgewachsene Ohrwürmer sind, bestätigte sich beim Erwachen. Maria schwirrte mir in Endlosschleife im Kopf herum.

Am späten Morgen schaute einmal kurz die Sonne raus. Aha, es gibt sie noch.

Ich habe beschlossen nicht im Altenheim in Mulhouse im Elsass anzurufen. Ich berichtete gestern davon. Wenn die Töchter von Alice, die inzwischen auch alle über 60 sind, (eine davon war übrigens das Patenkind meines Vaters) es gewollt hätten, hätten sie mir schreiben oder mich anrufen können. Ich bin mir sicher dass Alice ihnen von mir erzählt hat.
Damit wäre das letzte, wenn auch sehr schmale Band, zur Familie meines Vaters in Frankreich gekappt. Einerseits ist es eine Art Erlösung und ein Schlussstrich unter einen Teil meiner Vergangenheit, der so weit entfernt war, dass er mir fremd vorkam. Andererseits schmerzt es doch und macht mich traurig.

Ich futterte am späten Morgen die Overnight Oats mit einer Banane und hatte anschließend heftiges Sodbrennen. Na gut, dann lassen wir das wieder.

Dann daddelte ich mich durch ein weiteres Quest von Runescape, (das bedeutsamerweise “Zurück zu den Wurzeln” hieß) denn Lust zum lesen oder vor dem Fernseher hängen hatte ich keine. Eine andere Option wäre eine Runde draußen drehen, doch es regnete ununterbrochen und es war auch kälter als gestern.

Die K. rief an und fragte wie es mir ginge. Ja, eigentlich ganz ok. Es ist halt nur ein bisschen langweilig. Sie schlug mir vor dass wenn es zu langweilig werden würde, könnte ich auch einen Abstecher zu ihr an die Mosel machen. Ich versprach ihr darüber nachzudenken und eventuell am Weihnachtsnachmittag vorbeizuschauen.

Mein Heiligabendmenü:

Weil es mit dem Cookeo so gut geklappt hatte das letzte mal machte ich mir noch einmal Boeuf Bourgignon mit einem kleinen Kartoffelgratin und einem Minervois Rotwein aus dem Languedoc.

Am Abend sah ich mir The Midnight Sky von Geroge Clooney auf Netflix an. Nicht unbedingt der Film den man sich alleine an Heiligabend anschauen sollte.
Ein Film über einen Wissenschaftler der in seinem Leben ein paar Gelegenheiten verpasst hat und jetzt am Ende der Welt in einer evakuierten Forschungsstation sitzt und die Geschichte einer Crew in einer Forschungsstation im Weltall die wieder versucht zurück auf die Erde zu kommen.
Der Film stellt philosophische Fragen über Bedauern und Gewissensbisse und erinnerte mich ein wenig an die Terence Malick Filme. Entgegen der sonstigen Hollywood Gewohnheit, jeden Handgriff und Hintergrund bis zum totschlagen erklären zu müssen und damit auch die Geschichte totzuschlagen, ist das hier nicht der Fall. Es wird manches offen gelassen, was dem Plot nichts nimmt, im Gegenteil es lässt Raum sich selbst vorzustellen was wirklich passiert ist.
Sehr schöner Film wenn auch mit ein paar kleinen Abstrichen.

Habt schöne Weihnachtstage.

***

Noch viel schöner wird es in

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denn dann kommt der Fotorückblick 2020 bei dem ihr alle mitmachen könnt. Wie das geht erkläre ich hier.

2 Kommentare

  1. Lempel

    Gibt es in Frankreich auch Online-Traueranzeigen? In Deutschland findet man mit relativ großer Wahrscheinlichkeit darüber Informationen, wenn jemand verstorben ist. Ansonsten würde ich in Erwägung ziehen, dass in Altenheimen derzeit nichts ist, wie es einmal war. Ich würde nicht ausschließen, dass die Verwandte noch lebt, aber aus Gründen nicht telefoniert hat. Isolation in Isolationszimmer (bei Covidfällen werden die Gesunden von den Infizierten auf verschiedenen Stationen getrennt) oder ein Krankenhausaufenthalt kämen mir in den Sinn. Sind sie denn sicher, dass die Töchter überhaupt ihre Kontaktdaten haben?

    • Joël

      Danke für die Hinweise.
      Das mit den Traueranzeigen habe ich so gut wie es ging überprüft, aber nichts gefunden. Ich fand eine Frau aus der Gegend mit exakt dem gleichen Namen die aber 2013 verstarb, was in dem Fall ja nicht sein kann.
      Aber ich werde nicht weiter nachforschen. Es muss irgendwann auch mal gut sein.

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