Es überkommt mich wieder, wie all die Wochen davor, die Lust NICHT zu bloggen, weil nichts denkwürdiges passiert. Doch mein zukünftiges Ich wird das beim rückwärts blättern nicht gut finden. Also bündele ich zwei Tage.

Am Donnerstag Abend bekam ich noch die Nachricht mit der heißen Nadel gestrickt, dass mein Freund H. in Melbourne wieder für fünf Tage in den vollen Lockdown geht, weil sie dort mehrere Fälle der neuen Variante im Quarantäne Hotel hatten. Er nahm es gelassen, denn die Melbourner sind inzwischen Weltmeister ge-lockdown-t sein.

Gehen wir zur Tagesberichterstattung über:

Am Freitag Abend wurde von der Regierung angekündigt, dass die bestehenden Einschränkungen beibehalten werden und das bis zum 14. März. Es wird sich also nichts ändern…

Ich hingegen war am Freitag recht früh schon geschäftig, wegen Einkäufen. Doch es war mir zu kalt um alles zu Fuß zu machen und ich nahm den Wagen. Ich kaufte beim Italiener meines Vertrauens in der rue Baumont mehrere Kugeln Burrata. Im Supermarkt bekam ich schönen Chicorée mit leicht rötlichen Blättern. Alles für dieses Gericht an dem ich schon im Januar einen Narren gefressen hatte. Ich habe das aber ein wenig abgeändert.
Hier mein leicht abgeändertes Rezept

Chicoree mit Burrata

Ich nehme pro Person ungefähr 10-12 Mini Chicorée oder wenn es größere sind dementsprechend weniger, die dann aber halbieren oder gar vierteln. Die werden in einer Pfanne mit Olivenöl kurz scharf angebraten von allen Seiten. Den Herd dann auf niedrige Hitze stellen ein Stück Butter hinzufügen. Dann erst würzen mit einer kleinen Prise Zucker, Salz, Pfeffer, Muskat und roten Pfefferbeeren. Im Original Rezept kommt dann noch ein Schluck Apfelsaft dazu. Hatte ich nicht da und ersetzte ihn durch ein ein Schluck Gemüse Fond. Das ganze dann gute 20 Minuten bei kleiner Hitze mit Deckel schmoren lassen. Eine Burrata pro Person in zwei teilen und auf dem Teller mit den Chicorée anrichten. mit ein wenig Olivenöl, Aceto Balsamico betreufeln sowie mit Pfefferminzblättchen und nochmals roten Pfefferbeeren bestreuen. (Das Original ist von Martina & Moritz)
Et voila:

Am Nachmittag machte ich daran den Orangenkuchen von vor ein paar Tagen noch einmal zu backen, denn die A. hatte ihn sich gewünscht.

Am Abend standen dann die A. und die N. auf der Matte für ein gemeinsames Abendessen. Da die N. nicht mit auf die Kanaren konnte, und nicht in den Genuss kam, wieder einmal in einem Restaurant sitzen zu können, hatte ich den Tisch fein eingedeckt und machte Tellerservice, wie das halt so in einer Gaststätte macht.

Es gemütlicher Abend der, wie das jetzt so üblich ist, wegen dem Zapfenstreich kurz nach 10:00 Uhr schon sein Ende fand.

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Am Samstag morgen fühlte ich mich mies, obwohl die Sonne über Berg und Tal schien. Aber es war mir einfach zu kalt um zum Markt zu gehen. Also blieb ich zuhause und räumte den Rest der “Party” vom Vortag weg. Später las ich zur Aufheiterung ein bisschen lustige Tweets bei den Twitterperlen.

Am Nachmittag machte ich mich dann doch auf, weil ich keinen Kaffee mehr hatte und das geht GAR NICHT.

Am Abend schaute ich mir den aufgezeichneten Film Macbeth an, der vor wenigen Tagen auf 3Sat lief. Es ist neueste Verfilmung de Stoffes mit Michael Fassbender in der Hauptrolle und Marion Cotillard als Lady Macbeth. Da ich den Klassiker noch nie im Theater hatte, und diese Verfilmung nicht im Kino sah, war ich gespannt. Die Geschichte im original Text ist natürlich unanfechtbar. Bildermäßig ist der Film sehr düster, pocht aber nicht zu sehr auf das viele Blut das fließt, versteckt es auch nicht, doch zu explizit wird nichts gezeigt. Das ist alles recht gefällig und die Hauptakteure machen das alles sehr schön, aber so richtig vom Hocker gehauen hat der Film mich nicht. Was mich sehr gestört hat, und das ist seit Jahren in vielen Filmen ein Unding, ist das Gemurmele vom Text. Anstatt sauber zu sprechen wird gemurmelt. Und Shakespeare murmeln, das geht irgendwie gar nicht.
Vielleicht muss ich es mir irgendwann mal in den nächsten Jahren im Globe Theater in London ansehen, wenn das wieder machbar ist.