Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs und es wäre nett wenn ich mich verlinkt.

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Heute geht es ums bloggen.

Warum bloggst du und wie hat das damals bei dir alles angefangen?*

*Die, die wie ich zur Dinosaurierfraktion gehören und schon so lange bloggen wie es Blogs gibt, haben die Frage bestimmt schon einmal beantwortet. Doch vielleicht ist der Blickpunkt heute anders und die Antwort auch.
Sorry an alle, die die Montagsfrage immer so lieb in den Kommentaren beantworten, weil sie kein Blog haben. Nächste Woche wieder, versprochen.

Wie hat das damals angefangen? Tagebuch habe ich schon in meiner zartesten Jugend geführt. Schreiben war immer irgendwie mein Ding. Als ich dann Ende der Neunziger meine erste Homepage gebastelt hatte, mit einem WYSIWYG Programm, mir alles selbst beigebracht hatte, im manchmal schmerzvollen learning by doing Modus, hatte ich auch schon die Idee eines Online Tagebuchs, war aber nicht so versiert das selbst zu erstellen.

Dann entdeckte ich das Tagebuch von Else Buschheuer, die damals in New York lebte und zwei- oder dreimal die Woche schrieb. Oh, so eine Homepage wollte ich auch haben! Doch es gab noch nichts in dem Sinne, bis ich dann Blogger.com entdeckte, damals noch ein kleines eigenständiges Unternehmen und noch nicht von Google aufgekauft.
Ich wollte schreiben. Gedanken, Gedichte, meine Meinung in die Welt hinaus schreien. Ich hatte damit im Januar 2004 angefangen kurz nachdem ich einen sehr langen qualvollen Film hinter mich gebracht hatte. Es war meine erste große Enttäuschung im Job und ich wusste da schon dass ich so in den nächsten Jahren nicht arbeiten wollte und wenn, brauchte ich einen Ausgleich, etwas was mir Spaß machte.
Das Blog war sehr holperig am Anfang und wenn ich heute durch die allerersten Jahre blättere, kommt es mir so vor als ob das ein Fremder geschrieben hätte. Zudem stelle ich mir damals schon die Frage wie gläsern ich sein möchte. Was schreibe ich ins Blog und was nicht. Es war ein Ausloten vieler Dinge und rechtlich gesehen gibt es so einiges das ich heute nicht mehr so schreiben könnte. Auch mit dem Fotos nahm man das nicht so genau, mal davon abgesehen, dass sie im Vergleich zu heute eine miserable Qualität hatten.

Apropos Fotos:

Das war mein erstes hochgeladenes Foto, noch im .gif Format, damit es so wenig wie möglich Speicherplatz wegnimmt.

Über die Jahre hinweg änderte ich die Plattform von Blogger zu WordPress, wechselte mehrfach den Provider und den Namen des Blogs. Ganz zu Anfang hieß es “Augenblicke”, dann fand ich das aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen blöd, und es taufte es auf “Wortgefecht” um. Ich erwarb, zu meinem großen Erstaunen, weil er noch frei war, meinen Vornamen als Domain. Als das mit den digitalen Fotos besser wurde, hatte ich ein zweites Blog nur mit Fotos, das ich aber nach ein oder zwei Jahren wieder schloss.

Warum blogge ich heute? Einerseits weil es mir immer noch Spaß macht, auch wenn der kleine Kick, dass es sofort für alle weltweit verfügbar ist, nicht mehr da ist. Ich tue es in erste Linie für mich. Es ist inzwischen ein unschätzbares Nachschlagewerk geworden.
Dass ich heute täglich schreibe, hat weitgehend mit einem sehr lieben Freundin aus den Internet zu tun, die ich dort kennen und schätzen lernte und die das tägliche Schreiben seit sehr viel mehr Jahren eisern durchzieht, als ich. Persönlich lernte ich sie erst (Moment ich muss kurz im Blog suchen…he he, seht ihr?) 2016 auf der zehnten Re:publica (aber meiner ersten) kennen. Sie inspiriert und animiert mich immer noch, bis heute.

Ich wurde oft gefragt warum ich meinen Beruf nicht mit ins Blog einfließen lasse. Warum ich kein Influencer bin, obwohl mein Beruf sich absolut dafür anbietet? In den Anfangsjahren hatte ich das Blog als Ausgleich zum Job und der hatte somit nichts darin zu suchen. Inzwischen habe ich festgestellt, dass, auch wenn ich das sehr gut könnte nicht zum “Influenzieren” gemacht bin.
Was mir zur Zeit sehr viel Freude bereitet ist die Co-Moderation im Fernsehen und das würde ich gerne noch ein wenig weiter ausbauen, wenn sich das ergeben sollte.

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Unten könnt ihr eure Antwort eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.