Ich hatte wirklich grottenschlecht geschlafen. Ich erwachte gerädert als ob ich die ganze Nacht durch Schwerstarbeit geleistet hätte. Jede einzelne Muskel schmerzte. Zudem waren die Schmerzen im rechten Arm wieder so präsent als ob ich nie bei Chiropraktiker gewesen wäre. Es ging mir schlecht, richtig schlecht. Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass ich die letzten Monate gewaltig übertrieben habe, aber es ging nicht anders. Zugegeben, ich kann aus logischen Gründen nur wenig über meine Arbeit schreiben und hier im Blog sieht es oft so aus, als ob mein Tagesablauf nur aus Lust und Leidenschaft besteht, doch dem ist bei weitem nicht so. Sobald die Theater Anfang des Jahres wieder geöffnet hatten, hörte es nicht mehr auf. Ich sprang von einem Projekt ins nächste ohne wirklich Pause zu machen. Es gab Zeiten in denen ich ohne Pause 14 Tage am Stück arbeitete. Ich nehme an, dass mein Körper mir mitteilen wollte: „Schluss, jetzt sofort!“

Und doch musste ich mich schwerst anstrengen um ein größeres Dokument am Pc hinzubekommen, das mehr als überfällig war. Ich brachte nicht mal ein Drittel zustande. Der Kopf wollte nicht mehr. Ich legte mich kurz hin und schlief sofort tief und fest ein. Die Putzhilfe hatte ihre Arbeit diese Woche ausnahmsweise gesplittet hatte,trat heute noch einmal an. Ich hörte sie nicht mal zur Tür reinkommen. Erst als wenige Minuten später der Paketdienst klingelte schreckte ich hoch.

Dann musste ich doch, wohl oder übel, fürs nächste Projekt einer Probe beiwohnen. In der Probe selbst absolvierte ich meine Arbeit wie gewohnt, weil es mir einfach im Blut liegt und ich es kann. Das soll bitte nicht großspurig oder eingebildet rüber kommen, aber ich kenne meinen Job. Es wäre schlimm wenn es nach über 22 Jahren nicht so wäre.

Da die Probe an einem ungewohnten Ort war, nicht weit vom der Hostellerie entfernt, und das Wetter auch heute wieder wunderschön, versuchte ich mein Glück. Und ich hatte Glück, ich bekam einen Tisch!

Alle freuten sich mich wiederzusehen. Der Empfang war so herzlich dass ich nahe den Tränen war.

Das Essen war wie immer grandios!

Amuse Bouche: Ein Gemüsegaspacho
Vorspeise: Frische Luxemburger Mini Spargel mit Serano Schinken und darunter verbarg sich eine Vinegrette mit winzig kleinen Apfelstückchen und Trüffel.
Hauptgang: Ein Filetsteak perfekt gegart mit Gemüse und eine einer Portweinsoße.
Nachtisch: Ein Eclair außen mit Schokolade innen mir Caramel.

Zwischendurch simste ich mit der D. die zur Zeit in St Jean ist. Sie schickte mir ein paar Fotos und ich ihr. Und (ich kann es nicht mehr geheim halten!) ich werde sie sehr bald besuchen!

Ein Tag der so gräulich begann, endete perfekt!

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Backen wurde mir ja irgendwie mit in die Wiege gelegt. Mein Großvater mütterlicherseits war Bäcker. Brandteig ist eine der einfachsten Teige und doch kann man hier vieles falsch machen oder so genau steuern, indem man aufs Gramm genau arbeitet und sich Zeit nimmt. So kleine perfekt runde Windbeutel hinzubekommen ist eine Kunst für sich. Überhaupt sind die Videos von La Pâte de Dom eine Klasse für sich.