Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Joël (Seite 7 von 38)

Radikale Selbstakzeptanz

Ich weiß dass ich ab und an meine Probleme damit habe, meinen Körper so akzeptieren wir er ist. Wenn ich morgens in den großen Spiegel schaue ist der Frustlevel je nach Tagesform bisweilen sehr hoch.

Das was Amy Bence-brown in diesem Video tut hätte ich mich nicht getraut. Und es ging mir gerade sehr nahe…

Berlin Tag 15 – 12von12

Nach ungezählten Monaten, in denen ich das Datum von 12. immer wieder verpasst habe, hier nun endlich wieder.  Der 12. des Monats mit 12 Bildern.

 

Der Blick zum Fenster hinaus verheißt kein gutes Wetter.

 

Das iPad wollte ein Update haben. Bitte schön…

 

An die Damen, die immer sagen, Männer seien nicht multitasking. Versucht mal morgens früh, leicht verschlafen, die erste Tasse Kaffee IN die Tasse zu schütten UND gleichzeitig ein Foto davon zu machen! HA!!!!

 

Wenn man in Berlin unterwegs ist, kommt man um das Plakat der neuen Show im Friedrichstadt Palast nicht herum. Überall hängt diese Dame mit dem Perlen/Tattookleid und Federkopfschmuck. Wenn man das Foto jedoch genauer betrachtet, merkt man, dass man ihr wegen des Arm/Augentricks, einen länglichen Wasserkopf per Photoshop verpasst hat.

 

Von weitem betrachtet fällt der Wasserkopf weniger auf.

 

Da sich vor .wei (da ist es wieder!!!…grr…das “Z” will nicht)  2 Tagen der Wasserkocher mit einem Knall verabschiedet hat, zog ich los um einen neuen zu besorgen. Es gibt an der Urania ein Elektrosupermarkt. Es gibt bestimmt noch mehrere, aber es ist der einzige, den ich in Berlin kenne, und in dem ich schon letzte Woche war, wegen einer Maus. Ein anderthalb Liter Wasserkocher und möglichst nicht von einer Highend Marke, auch kein Billigbillig, sondern was dazwischen. Es wurde dieses Teil im Sonderangebot. Alles andere überstieg meine finanzielle Vorstellungskraft.

 

Abends traf ich mich mit meiner ältesten Freundin aus Berlin. Susanne hatte ich bereits im Mai getroffen als ich zur re:publika hier war. Wir gingen in ein uriges Restaurant das es bereits seit 100 Jahren gibt; die Henne. Es gibt dort nur ein Gericht. Gebackenes Hühnchen. Dafür ist es bekannt und dafür geht jeder hin.

 

Der Nachtisch ist aber auch nicht schlecht. Rote Grütze mit Vanillecreme. Ich bin nicht so der Fan von roter Grütze, aber hier war die Mischung von sauer und süß so perfekt, dass ich mich hätte rein setzen können.

 

Susanne war von der Grütze hin und weg.

 

Zur Verdauung gab es ein Mampe Halb und Halb. Ein Berliner Kräuterlikör, das ich bis dahin auch nicht kannte.

 

Wir schlenderten anschließend bis zum Moritzplatz und kamen an der “Markthalle” vorbei, ein anderes Lokal in das wir auch gegangen wären, wenn wie in der Henne keinen Tisch bekommen hätten.

 

In der Oranienstraße fand ich dieses Riesen Mondgesicht, kurz bevor ich wieder untertage in der U Bahn verschwand und nach hause fuhr.

Berlin Tag 14 – Sich in Muße üben

Als dieser Tag vorbei war, dachte ich plötzlich daran, dass ich mir für den gesamten Berlin Aufenthalt vorgenommen hatte jeden Tag etwas ins Blog zu schreiben. Und für heute wird es eine kleine Herausforderung.

Dieser Tag begann damit, dass ich viel zu früh wach wurde. Es fing gerade an zu dämmern und es war kurz nach 5 Uhr morgens. Doch schlafen ging nicht mehr. Da ich den Blogeintag vom Tag davor schon abends erledigt hatte, und ihn für morgens gegen 8 geplant hatte, war an und für sich nichts zu tun. (Ja ich mache das ab und an, dass ich Einträge vorschreibe und erst später online stelle.  Ja,Wordpress kann das, und ich nutze es relativ häufig.)

Dann stellte ich missmutig fest, dass das “Z” auf der Tastatur Ladeschwierigkeiten hat. Dass heißt, dass ich bei jedem Wort mit “Z” aufpassen muss. Mistvieh von einem Tablett mit Tastatur!!! Gut, das Ding hat nur 199 Euro gekostet MIT Tastatur, und ich schone es wo ich nur kann. Es läuft immer nur ein Programm. Wenn Firefox geöffnet ist, öffne ich Thunderbird nicht und umgekehrt. Wenn WordPress in einem Tab geladen ist öffne ich höchstens den externen Server für die Fotos um die Links zu laden, und einzufügen, mehr nicht. Es klappt auch alles ganz gut, bis auf diese blöde “Z”.

Was ich heute getan oder erlebt habe ist nicht weiter erwähnenswert, oder es gehört nichts ins Blog.  Vielleicht so viel: ich dachte plötzlich an einen Satz von der Großfürstin Maria Pawlowna, deren Biographie ich letztes Jahr während der Kur las. Als Kind wurde sie dazu gezwungen sich in Muße zu üben und sie hasste es. Früher unter Reichen galt es als edel und schick nichts zu tun. Nun, das habe ich heute auch getan. Nichts. Mir war nicht danach außer Haus zu gehen, stattdessen las ich, und holte später die Stunden Schlaf nach, die sich am Morgen nicht einstellen wollten.

Ich dachte zudem viel über Dinge nach, die sich in den letzten Monaten ereignet, und mein Laben ziemlich auf den Kopf gestellt haben. Da ich nicht zu hause bin, kann ich das hier viel besser und reflektierter machen. Dabei vielen mir auch die Orakelkarten von gestern ein. Ein Glücksschwein, Gold, ein Neuanfang…

 

Berlin Tag 13 – Spreegold & Magie

Spreegold ist, (das wusste ich bis vor ein paar Sekunden nicht) eine Berliner Restaurant Kette, mit Selbstbedienung. Das mit der Selbstbedienung war, als ich heute morgen dort mit Freunden eine Art Brunch aß, sehr kurios. Wir waren in dem Laden in (bzw. bei) der Schönhauser Allee, und er gibt sich den Anschein als ob man bedient werden würde. Wird man aber nicht. Man reiht sich in die Schlange und sucht aus. Entweder was hinter der Kasse auf dem Plakat seht oder das vorne in der Theke liegt. Für heiße Getränke muss man dann wieder anstehen. Es war alles sehr lecker was wir dort aßen, jedoch waren die Bedienungen hinter dem Tresen, für meinen Geschmack, mit zu viel Berliner Charme versehen.. (ihr versteht was ich meine?) Zudem sind die Preise dafür, dass man immer wieder anstehen muss wie in einer Kantine, zu hoch.  Anderweitig gibt es die gleiche Qualität mit Menükarte und man wird am Tisch bedient. Nun ja…

***

Weiter ging es dann am frühen Nachmittag zum Hackischen Markt, an dem ich ein Magic Museum entdeckt hatte, aber nicht drin war. Ein Magie Museum, so dachte ich, ist vor allem Museum mit einer Retrospektive über Zauberkünstler und vielleicht der eine oder andere Trick. Das Plakat das ich am Tag davor irgendwo entdeckte, gab auch mehr oder weniger dies vor.

Doch als ich dort war, ging es an und für sich mehr um Esoterik, Mythen und alte Künste an die die Menschen in früheren Zeiten (und heute auch noch) glaubten. Der Zauberkünstler wurde in einer kleinen Ecke nur sehr beiläufig erwähnt. Das war auf den ersten Blick etwas ernüchternd und ein wenig enttäuschend. Doch wenn man sich auf das Museum einlässt kann es sehr unterhaltsam sein. So konnte man zum Beispiel Wasserklangschalen aus China probieren und versuchen das Wasser zu schwingen zu bringen. Zu Anfang versagte ich völlig damit doch dann hatte ich den Dreh raus und das Wasser sprudelte regelrecht in der Schale.

Meine allumfassende Zahl meiner Selbst ist die 5. Die Fünf bezieht sich auf das Pentagram als Form und schützt mich demnach vor allem Bösen und dem Teufel.  Im Tierorakel zog ich das Schwein, was bekanntlich Glück bedeutet. Mein Baum ist die Weide und steht für Melancholie. Im Naturelementen Orakel zog ich das Gold; im Indischen Orakel war es der Gott Garuda, der für den Neubeginn steht.

Demnach geschützt von von allem Negativen, mit Glück, Reichtum und einem Neubeginn gesegnet, verließ ich das Magicum Museum melancholisch dreinblickend…

Berlin Tag 12 – Das goldene Zeitalter

Nach einem Besuch eines Bekannten in Friedrichstadt, zog es mich nach Mitte zum Kulturforum. Die Gemäldegalerie hat zur Zeit ein Ausstellung mit dem Titel: El Siglo de Oro.

Leider war es nicht gestattet in der Ausstellung Fotos zu machen. Schade, denn es waren ein paar sehr schöne Bilder dabei. Also werde ich auf die Pressebilder der Hompage zurückgreifen.

Es gab zwei Bilder die ich gerne als Kopie in der Wohnung hätte.

Da wäre um einen die Vision von Belsazar.

Jusepe de Ribera: Vision des Belsazar, 1635, © Arcidiocesi di Milano, Curia Arcivescovile, Foto: Paolo Manusardi, Milano

 

Das andere Bild trieb mir beim ersten Anblick fast die Tränen in die Augen. Ich hatte es mir nicht so groß vorgestellt. Meine Großmutter besaß jahrelang eine kleine Kopie davon die sie immer Wohnzimmer hängen hatte. Was sie später, als sie in Rente ging, damit angestellt hat, weiß ich nicht. Als ich nach ihrem Tod das Haus räumen musste, war es nicht mehr da. Das Bild ist mir so vertraut wie selten ein anderes.

Bartolomé Esteban Murillo: Die Pastetenesser, um 1670/75, © Bayerische Staatsgemäldesammlungen München – Alte Pinakothek

 

In der Walther König Buchhandlung war ich dann fest entschlossen mir den Katalog der Ausstellung zu kaufen. Ein schwerer Brocken, der mich mit Sicherheit Übergepäckgebühren beim Rückflug kosten wird. Seufzend ließ ich ihn liegen. Ich werde ihn bestellen, wenn wieder zu hause bin.

Berlin Tag 11- Erkundungen

Irgendwo habe ich ja doch ein bisschen Papierkram der sich in der Heimat nicht von alleine regelt. Die befreundete Nachbarin schaut regelmäßig nach dem Briefkasten, der Wohnung und gießt meine Pflanzen. Ich war auch der Suche nach einem Geschenk als Dankeschön für sie und fand etwas sehr niedliches. Was es genau ist, kann ich nicht hier reinschreiben, die Gute liest nämlich hier mit… Nur so viel, so touristisch der Ku’damm sein mag, es gibt immer noch ein paar sehr schöne Geschäfte, die keine Kette sind und in denen man originelle Dinge zum Verschenken findet, die nicht die Welt kosten.

So, jetzt zu den Bildern.

Mir ist dieses Kunstwerk am Ku’damm nie aufgefallen, oder steht es noch nicht so lange dort?

 

So ähnlich wie dieses Foto hängt hier in der Wohnung ein Poster mit dem Mercedes Stern und dem Zoopalast. Bei mir an der Ecke angeschnitten, ist die Gedächtniskirche.

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Und wenn ich schon in der Ecke bin, habe ich mir dann auch das Bikini Berlin angesehen. Eine etwas andere Shoppinggalerie. Ich hörte viele Blogs vor Jahren davon schwärmen. Nun ist es schon beeindruckend, was man architektonisch im Inneren damit angestellt hat, und die Idee es fast ausschließlich mit Designern von kleinen Labeln zu bestücken, ist auch nicht schlecht. Doch fand sich in der gesamten Galerie nicht ein Landen der meinen Geschmack traf. Alles jung und hip, aber eben nichts für mich, obwohl ich in Shoppinglaune war.

Zu Mittag aß ich auf der oberen Terrasse, im One, von dem ich schon viele Fotos online gesehen hatte. Leider macht die Lage des Lokals das Essen nicht wett. Ich hatte ein Risotto mit Kräuterseitlingen, das mir nicht schmeckte und ich musste es gehörig mit Salz und Pfeffer aufpolieren. Meine Großmutter hätte dazu gesagt: …als ob man einem Toten in den Zeh beißt.

 

Hier ein paar Bilder vom Bikini

 

Von der oberen Terrasse des Bikini sieht man in den Zoo.

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Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich zum Friseur war. Ich war zu Udo. Ja…, dem Udo. Er selbst war nicht da, aber ich lief ihm später über den Weg, als er mit Bekannten auf im Kempinski auf Terrasse saß. Der Haarschnitt ist nicht ganz so kurz wie ich es mir gewünscht hatte. Doch es sieht sehr gut aus und ich komme zurecht damit. Die Haare schnitt mir ein Friseurmeister der jahrelang Lehrgänge für Toni&Guy in ganz Deutschland machte und erst seit ein paar Monaten bei Udo ist. Ich zahlte 45 Euro für alles, was nicht wesentlich teurer ist, als das was ich in Luxemburg dafür zahle.

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Auf der Rückfahrt mit der U Bahn las ich ein Kurzbericht. Neue Studien belegen, dass wenn man Berlin aus Deutschland ausradieren würde, dann wäre das Bruttosozialprodukt für das ganze Land um 0,2 % höher.  Armes Berlin…

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Berlin Tag 10 – White Noise Day

Ein White Noise Day. Neben gewaltigen Kopfschmerzen (meine erste Migräne seit Jahren), bei denen ich nur flach lag,  gab es später Netfilx in rauen Mengen. Schade, denn es schien den ganzen Tag die Sonne.

Berlin Tag 9 – Ein Tag in Bildern

Sie Sonne strahlte grell als ich verschlafen im Badezimmer stand. Die Kontur der Trockenpflanzen hinter der  Rollogardine war so geschnitten scharf wie noch kein Tag davor.

 

Nicht speziell für die Berlin Reise, aber für den Sommer kaufte ich bereits letztes Jahr ein Ferienduft. Leicht und sehr zitronig. Eau de Vacances von Fragonard.

 

Auf den Ku’damm das neue Buch von Bov Bjerg angefangen, zwischen Palmen und rotem Teppich.

 

Bei dem schönen Wetter, so dachte ich, wäre ein Spaziergang durch den Tiergarten nicht schlecht. Doch dort angekommen, schlug das Wetter um.

 

Ich rettete mich in den angrenzenden Burger King, bis der Platzregen vorbei war. Dabei entdeckte ich eine der Berlin typischen Gaslaterne.

 

Und als ob davor nichts passiert wäre, strahlte wieder alles in der Sonne. Es roch nach frischem Grün, alles schien wie frisch herausgeputzt.

***

Abends speiste ich im Maselli Restaurant, das man mir wärmstens empfohlen hatte.

Ich vergaß völlig ein Foto von den noch gefüllten Schwertmuscheln zu machen. Das letzte mal dass ich welche gegessen hatte war in Korsika. Sehr lecker.

 

Zum Hauptgang hatte ich gefüllte Schweineröllchen.

 

Zum Nachtisch gab es kleine Blätterteigtaschen gefüllt mit einer Vanille/Zitronen Creme.

 

Berlin Tag 8 – Völlerei & ein Todesfall

Hatte ich gestern erwähnt, dass ich mich hoffnungslos überfressen hatte? Nein? Vergaß ich zu sagen, dass ich aus dem 12 Apostel zurück nach Kreuzberg wankte?

Die Pizza “12 Apostel” war schuld daran. Tomatensoße, Garnelen, Lachs, Créme Fraiche, Rucola… und riesengroß.

Nach der Völlerei gestern, gab es heute… nichts. Ein Fastentag. Ihr könnt euch erinnern, dass ich das gut kann? Dass ich schon mehrfach Fastenkuren gemacht habe? Wenn nicht dann lest bitte ab hier (2015) und ab hier (2014).

 

Ich fand vor einigen Wochen als ich die Bücher von meinem Elternhause durchging ein Kinderbuch meiner Mutter. Wahrscheinlich wurde es schon vor dem Krieg gekauft, also müsste es theoretisch auch meiner Tante gehört haben. Das Nesthäckchen war einer der bekanntesten Kinderbücher damals.

Als ich gestern, vom Restaurant zurück ging, ging ich durch den Else Ury Bogen, eben besagte Schriftstellerin des Nesthäckchen Bücher.

***

Ich habe den tödlich Unfall meines Föns zu vermelden. Er rutschte mir heute morgen aus den Fingern und knallte auf die Fliesen.  Es war mein Reisefön der mich jahrelang überall hin begleitet hat. Ich denke dass ich ihn sogar in Berlin damals gekauft habe. Wahrscheinlich wollte er auch hier sterben, und sprang mir aus der Hand.

Berlin Tag 7 – Nachrichten von daheim & neue Erkenntnisse

Ein Bild das ich in einer Galerie in der Bleibtreustraße sah, kurz nachdem ich neue Erkenntnisse hatte.

Gute wie schlechte Nachrichten erreichten mich heute aus der Heimat. Die schlechte Nachricht ist ganz besonders lästig, aber Gott sei Dank bin ich nicht alleine damit und muss sie auch nicht lösen, aber lästig ist sie schon.  Die gute Nachricht erreichte mich per Email in Form eines Menüs. Mir lief beim lesen das Wasser im Mund zusammen. Das Menü werde ich meinen Gästen servieren an meinem Geburtstag.

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Was die neuen Erkenntnisse angeht, bin ich mir noch nicht so sicher ob ich die überhaupt hier reinschreiben soll. Aber ich glaube dass sie wichtig sind und sie vielleicht jemand anderem auch helfen können.

Ich muss dazu ein wenig ausholen. Als ich da alte Design noch im Blog hatte, gab es eine zweite Spalte in der das Buch stand, das ich gerade lese und auf dem Nachttisch liegt. Mit dem neuen Design ist die Spalte jetzt weg.  Das letzte Buch war ein alter Roman von Hilde Spiel – Lisas Zimmer. Es war irgendwann im Frühling, als ich mich das Buch erinnerte und beschloss, es mir noch einmal zuzulegen, da ich es mal verliehen, aber nie wieder zurück bekommen hatte.  Ich erinnerte mich, dass mich das Buch damals sehr bewegt hatte und noch lange nachgewirkt hat. Irgendwann kurz bevor meine Tante starb, hatte ich auch angefangen darin zu lesen. Doch legte ich es weg, weil der Schmerz und die Trauer zu sehr an mir nagten. Ich hatte keine Geduld und keinen Nerv mich weiter mit dem Buch zu beschäftigen.

Als ich den Koffer für Berlin packte, nahm ich das Buch mit.

Heute auf der Terrasse des 12 Apostel Restaurant, hatte ich es ausgelesen und saß eine Weile wie versteinert da, weil mir plötzlich bewusst wurde warum mein Unterbewusstsein wollte, dass ich dieses Buch nochmal lese.
Und es sollte auch so sein, dass ich es jetzt erst zu Ende lesen sollte.

Es ist die Geschichte eines Dienstmädchens Ende des 40er, Anfang der 50er Jahre. Lele ist eine von vielen Emigranten aus Europa die nach dem zweiten Weltkrieg nach Amerika kommt. Sie ist knapp zwanzig Jahre alt als sie ankommt, hat ein Kleinkind, ist alleinerziehend, hat ihre ganze Familie im Krieg verloren, und ist heilfroh eine Stelle als Dienstmädchen anzutreten. Zuerst kommt sie zu einer älteren, auch emigrierten Psychoanalytikerin, die sich es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lele durch und durch zu analysieren, indem sie sie immer wieder die Grausamkeiten der Konzentrationslager schildern lässt. Lele hält es nicht mehr aus, und sucht sich eine andere Stelle, bei einem jüngeren Ehepaar, Jeff und Lisa.  Und diese Lisa ist eine der schillerndsten Figuren die Lele je in ihrem Leben treffen wird….

Da die Geschichte in der Ich Form aus der Sicht von Lele geschrieben ist, wirkt sie um so eindringlicher. Vor allen der Schluss den ich heute im Restaurant las, erinnerte mich sehr an das was ich die letzten Wochen erlebt habe.

Lele beschreibt wie sie alle Geister der alten Welt los wird. Wie sie alles hinter sich lässt, was sie noch an das alte graue Europa erinnert, und mit Lisas Tod wird auch das letzte Band gekappt was sie damit verbindet…

So ähnlich geht es mir zur Zeit.
Ich kann mich nur zu genau an den Moment erinnern an dem ich die Tante zum letzten Mal aufgebahrt sah, und mich anschließend  ins Auto setzte, und von dem hohen Berg wieder hinunter nach Vianden fuhr. Ich verspürte eine unglaubliche Erleichterung und mir wurde sehr leicht ums Herz. Das letzte Band wurde gekappt. Es ist niemand mehr da.

Und ich stelle mir jetzt die Frage was ich nun mit meinem Leben anfange. Ich habe keinen Partner und bin an nichts gebunden. Mir stehen alle Türen offen…

Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht auf der Suche nach mir selbst. Das sollte ich mit knapp 50 Jahren hinter mir haben. Aber mir bietet sich eine Chance noch einmal alles in Frage zu stellen und, wenn ich denn will, noch einmal neu anzufangen.
Noch einmal die Tür zum Abenteuerland aufstoßen…
Eine verlockende Vorstellung, wenn ich denn ein Ziel vor Augen hätte…

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Berlin Tag 6 – Keine Besichtigung

Erst mal ein Nachtrag vom Tag davor.

Ein Zeitraffer Video das ich in dem Wiener Café machte, bevor ich ins Bluemax Theater ging.

Ich wollte ein Museumstag einlegen, auf der Museumsinsel. Merke: Die Museumsinsel in Sommer ist ausschließlich Touristen vorenthalten.
Ok, ok, ich bin auch einer aber ich fühl mich nicht so und vor allem benehme ich mich nicht so. Das bezeugte man mir gestern am Hackischen Markt, als mich jemand fragte, ob ich weiß wie man zum Zoo kommt. Natürlich wusste ich das ohne auf einen Plan zu schauen. Ich war stolz wie Bolle.

Ich fotografierte ein bisschen auf der Museumsinsel herum.

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In den Hackischen Höfen fand ich dann endlich das, was ich schon so lange suchte.

In einer der ältesten Krawatten Manufakturen in Berlin, Auerbach, wurde ich fündig. Was es genau ist, und wie es aussieht, werde ich noch nicht verraten. Nur so viel, es wird extra für mich angefertigt, und ich war erstaunt dass der Preis dafür mich nicht umgehauen hat.

***

Später am Nachmittag traf ich eine Freundin und Schauspielerin mit der ich letzter Saison ein sehr actiongeladenes Stück bestritt.

Den Abend zu hause lesend verbracht.

Berlin Tag 5 – Blue Blue Blue

Nach einer Runde Bloggen, rbb Info hören und heimatliches Zeitunglesen, zog ich mich heute etwas wärmer an, denn Temperaturen in Berlin sind auf Talfahrt.

Und während ich zur U Bahn schlenderte und nicht so ganz aufpasste, verrannte ich mich regelrecht und das so sehr dass ich die Berlin App hervorholen musste um zu sehen wo ich war. Seltsamerweise passiert mir das nur hier. In London oder in Paris habe ich einen viel besseren Orientierungssinn.

***

Das Mittagessen bei Josty auf dem Potsdamer Platz war ein Reinfall.

Für ein Entrecôte mit Gemüse und Kartoffelgratin plus ein Glas Wein, zahlte ich satte 52 Euro (das ist sogar für Luxemburg ein stolzer Preis)  und das Fleisch war zäh wie Leder. Nun steckt man nicht im Steak drin, doch bei dem Preis kann ich eine ordentliche Qualität an Fleisch verlangen.

Man stellte mir den Kaffee nicht in Rechnung, was ich aber als unbefriedigend empfand. Tut mir leid aber bei Tripadvisor gibt das ein schlechte Note.

Es sah appetitlich aus, nur kauen ließ es sich nicht.

***

Ich wanderte durch die Arkaden und setzte mich im Obergeschoss in ein Wiener Café, das kurz nach mir keine Kunden mehr annahm und jedem weiteren Kunden erklärte, sie hätten geschlossen. Ich durfte aber sitzen bleiben und wurde auch weiterhin bedient, was mir seltsam erschien. Ich las eine Weile vor mich hin und merkte dann plötzlich, dass dann am Tisch vor mir dann doch wieder Leute bedient wurden.  Ich fragte dann die Bedienung warum die Leute bedient wurden und andere nicht. Sie erklärte mir, dass sie wegen Personalmangel, zeitweise einfach nicht mehr weiter Kunden bedienen könnten, sonst würde das völlige Chaos hinter der Theke ausbrechen. Zudem seien die Kühlschränke leer und müssten aufgefüllt werden. Sie seien heute nur zu zweit und es ginge leider nicht anders. Ich war heilfroh dass ich aber angenommen wurde und eine große Flasche Wasser und ein Kaffee bekam.

***

Etwas später entstand dieses Foto.

Leider ein wenig verwackelt aber es musste sehr schnell gehen, da ich nicht der Einzige war, der ein Foto zusammen mit dem blauen Herrn wollte.

 

Ich sah die Show um ersten Mal als sie noch im Theater am Potsdamer Platz war, und nicht im Blue Max Theater. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, denn sie haben die Show ein wenig abgeändert. Die Nummer mit den Ampelmännchen ist nicht mehr drin und die Schlussnummer ist auch nicht mehr I Feel Love von Moroder. Schade, denn es war die Nummer, auf die ich mich am meisten gefreut hatte.  Stadtessen fliegen jetzt gigantische Ballons über die Köpfe des Publikums hinweg. Die gewaltigen Papierfahnen, die sonst über das ganze Publikum hinweg liefen, sind nicht mehr dabei. Es ist trotzdem immer noch ein Riesenspaß und die Musik zieht einem auch noch immer die Schuhe aus.

Berlin Tag 4 – Erkundungen

Nun gut, ich gestehe ich bin ein U1 U2 U3 U4 Fahrer. Das waren in all den Jahren davor immer meine U Bahnen, die ich von ihren Routen her fast auswendig kenne. Da ich jetzt aber in Kreuzberg bin, muss ich mich auf U6 U7 umstellen. Ich habe mich also gestern erstmals intensiv mit allen Beförderungsmöglichkeiten beschäftigt. So passierte es mir 2 mal hintereinander, dass ich beim Umsteigen anschließend in die falsche Richtung fuhr. So entstand auf der, mir unbekannten Station Mohrenstraße folgendes Foto.

Das Foto entstand am Morgen gegen 10:00 Uhr zu einem Moment als die Station menschenleer war. Erstaunlich um diese Uhrzeit.

Da ich noch nie auf den Alex gestiegen bin, dachte ich dies mal, es an einem Montagmorgen zu versuchen. Doch folgende Menschenschlange machte mein Vorhaben zunichte.

Dabei sieht der Turm von unten sehr schwindelerregend aus.

***

Im gleichen Komplex gibt es ein Körperwelten Museum. Vor fast 20 Jahren wollte ich in die erste große Ausstellung nach Mannheim, doch habe ich nicht geschafft. Hier war es im Vergleich zu langen Schlange auf der anderen Seite der Turms, sehr ruhig.

Da ich vor gefühlten 100 Jahren mal ein paramedizinisches Studium begonnen hatte, lieferte mir dir Ausstellung an sich nichts Neues. Interessant war für mich, dass man so winzig kleine Knochen, wie die im Ohr zu sehen bekommt, oder auch sämtliche Blutgefäße im Arm und der Hand. Doch wird einem bei anderen Exponaten bewusst, dass es sich hier um echte Körper handelt, von Menschen die irgendwann einmal gelebt haben. Ganz besonders heftig fand ich die liegende Frau mit offenem Bauch, in der das zu gebärende Kind zu sehen ist. Auch der Körper des Babys das mit einem Wasserkopf zur Welt kam ist für meinen Geschmack sehr grenzwertig.  Es ist eine Sache, wenn Menschen ihrer leibliche Hülle nach ihrem Ableben zur Plastinierung freigeben, doch die Fötusse und Babys in der Ausstellung haben sich das nicht ausgesucht.

Fotografieren war in der Ausstellung verboten, doch machte ich, wie die meisten anderen auch, den einen oder anderen Schnappschuss. Ich dachte zu Anfang auch, dass ich zumindest ein Bild davon hier einstellen würde, doch werde ich es nicht tun.  Am Ende der Ausstellung konnte man eine Petition unterschreiben zur Erhaltung des Museums, da der Bezirk Mitte die Ausstellung dort weghaben will. Ich habe sie nicht unterschrieben.

***

Den Rest des Tages verbrachte ich mit lesen.

Berlin Tag 3 – White Noise Sunday

Ein white noise day ist ein Tag an dem wirklich nichts passiert ist das irgendwie erwähnenswert wäre. Hier ist das noch etwas anderes gelagert. Ich habe mir eine white noise day verordnet.

Da ich sehr spät aufgestanden war, dachte ich zuerst daran in einem der zahlreichen Cafés in der Umgebung ein gescheites Frühstück zu mir zu nehmen. Doch nach ersten Tasse Kaffee siegte das Buch in das ich die Nase gesteckt hatte.

Anschließend schaute ich mir eine Serie auf Netflix an, die mich an etwas erinnerte, das ich so nie hatte und wahrscheinlich auch für mich abgelehnt hätte.
Gilmore Girls ist seit einer Weile ganz auf Netflix zu sehen. Das gab der Serie einen neuen Aufschwung und das so sehr, dass ein paar neue Folgen gedreht wurden, die im November zu sehen sein werden.  Zugegeben, wenn ich eine Mutter wie Lorelei gehabt hätte, wäre ich auch um eine so fusionsartige Freundschaft nicht herumgekommen.
Doch es ist schön all diese etwas verschrobene Figuren aus Stars Hollow wieder zu sehen.
Es gab zudem ein Wiedersehen aller Schauspieler auf dem ATX Festival letztes Jahr, als noch nicht feststand dass weitergehen würde.

Ich entdeckte ein paar Schauspieler in der Serie bei denen ich baf, war sie dort zu sehen. Zum Beispiel hatte der spätere ‘Mad Man’ John Hamm eine kleine Rolle in einer Folge, sowie Seth MacFarlane und Traci Lords.

Es gab draußen zwei kräftige Gewitter, dass ich am Nachmittag beschloss, nichts zu unternehmen.

Berlin Tag 2 – Erste Erkundungen

Gegen 7 Uhr morgens wach. Die Matratze ist, da es nicht meine ist, gewöhnungsbedürftig. Gestern Abend stolperte ich zudem im Treppenhaus auf den sehr ausgelaufenen Stiegen, fing mich aber auf dass ich nicht der Länge nach hinknallte. Resultat: Heute morgen schmerzte der rechte Fuß. Nun ja… Da ich immer noch Ibu Tabletten wegen dem Zwischenfall von letztem Samstag nehmen muss, werden die auch dabei helfen. Invalide sollten nicht reisen…

Da ich gestern nur eine kleine Runde Einkäufe machte und ich den Kiez kaum kenne, wurde er heute gründlicher erkundet. Außerdem beschloss ich mir eine Maus für das kleine 200 Euro Notebook zu besorgen, da das Touchpad nicht so toll ist. Ansonsten schreibt das billige Ding hervorragend.

Der Bergmannkiez ist eine schöne Ecke mit vielen Läden, alles nur einen Katzensprung von der Wohnung entfernt.

Doch nach einer Weile beschloss ich meine “alten Plätze” aufzusuchen. Schöneberg, Charlotteburg, Bezirke die ich von meiner Zeit her kannte als ich in Berlin noch liirt war. (Das ist alles schon so lange her, dass ich es manchmal für einen Mythos halte.)

Mein Mittagstisch:

Da sich der Tisch mitten auf dem Ku’damm befand, konnte ich zusehen wie ein schwerer Mercedes nach dem anderen abgeschleppt wurde, wegen einer Veranstaltung die heute dort stattfindet.

Auf dem Rückweg schaute ich kurz in dieses Büchergeschäft rein und fand mit dem ersten Griff das was ich suchte. Ein Lyrikband von Ingeborg Bachmann. Seitdem Thierry mir die 11 Fragen stellte, fiel mir diese eine Passage aus ‘Undine geht’ nicht mehr ein.

Mein Blogplatz

Den Rest das Tages verbrachte ich mit Lesen.

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