joel.lu

Fressen, Kunst und Puderquaste

Seite 168 von 378

Und da ist es wieder wieder

 

…dieses Gefühl das ich auch bei den Anschlägen von Paris und Brüssel hatte. Doch dieses Mal ist es nicht aufgrund eines Anschlages sondern einer Wahl. Und jetzt folgt ein Abschnitt den ich schon einmal geschrieben habe.

[…dieses diffuse Gefühle der Angst, das ich nicht richtig zu deuten weiß. Das ich an nichts festmachen kann.]…[Vor ein paar Jahren noch wäre ich bei einer solchen Meldung sofort vor den nächst besten Fernseher gesprungen, um mir anzusehen was da los ist. Doch ich saß nur still da lauschte dem Radio und wollte keine Bilder sehen. Es reichte mir dass ich hörte was dort passierte. Ich fühlte mich ohnmächtig]…[Ich bin kein Held und auch kein Intellektueller, doch so wie viele andere auch, stelle ich mir Fragen.
Was läuft da schief?…]

 

 

Merken

Ein bisschen Politik am Sonntag

Politik

Ich versuche das Thema Politik weitgehend aus meinem Blog zu halten. Sei es jetzt die Landespolitik ganz allgemein oder die Kulturpolitik, bei deren Entscheidungen es mich bisweilen ja auch trifft.

Doch las ich gestern ein Bericht im New Yorker über die Gründe von  Erstlingswählern warum sie Hillary oder Donald wählen. Oder auch Jill Stein der Green Party (von der man in Europa gar nichts hört) die vom Prozentsatz aber nicht ins Gewicht fällt.

Da wäre z.B. ein Bauarbeiter aus Colorado, der folgenden Grund angibt.

… but everyone I work with on the bridge is going toward Donald Trump, and, honestly, the main reason for it is because of the Second Amendment. For me, that’s a big thing. We hunt, and that’s how we survive. That’s our food. And if you take the guns away that’s going to be taking away food. We usually go during October. We usually get lucky and get five elk and four deer, and we split it up. The meat lasts a year and the next year comes and we do the same thing over. We use it for everything—we have steaks, we have ribs, we have hamburger.

Oder ein Student aus Iova:

… The one thing that I really like about Donald Trump is how he’s not afraid to just go for it. He’ll say whatever comes on his mind and he won’t hold back, and I like that, especially when it comes to the anti-political correctness, because I think we need to start as a country addressing our problems head on.

Lest den ganzen Bericht, ich habe mehr als einmal den Kopf geschüttelt.

Merken

Fotoausbeute & die anonyme Meinung.

Dieses Foto machte ich kurz nach 18:00 Uhr im Paname. Es wird früh dunkel inzwischen.

Aber mit einem leckeren Gin Tonic lässt sich alles überstehen…

Neben der eigenen Lesung die am 15. November sein wird,(ihr kommt ja alle, gell ?) werde ich eine weitere Chorlesung im MUDAM haben, am 9.November. Es ist ein ein Auftragsprojekt meiner befeundeten Nachbarin. Es ist die Lesung eines Gedichtes mehrstimmig im Auditorium des Museums, für Handicap International. Heute hatten wir unsere erste Probelesung, und die verlief recht gut. Mehr Infos bekommt ihr hier.

***

Mein bloggender Namensvetter Joël twitterte man sollte ihm doch bitte etwas nettes über Tellonym schreiben. Tellonym ist eine Seite in der man Leuten Dinge sagen kann, sei es Geheimnisse oder Geständnisse oder gar eine Liebeserklärung, und man bleibt anonym.  Und ich muss sagen, dass ich das eine super Idee finde!
Ich habe mich jetzt dort auch angemeldet, und ihr könnt mit jetzt unter folgendem Link eine völlig anonyme Nachricht schicken.
Na, dämmert es langsam?  Völlig anonym? Was gibt es denn sonst noch außer Nettigkeiten und Liebeserklärugen? Na klar,  Frechheiten! Man kann hier ebenfalls jemandem richtig die Meinung sagen, wir Gott verdammt Scheiße man jemanden findet, sei es wegen seiner Meinung, seinem Aussehen oder seiner Einstellung.
Ja, ich finde das super!Ich bin der Meinung, jeder Politiker sollte dort ein Konto haben. Endlich gibt es ein Sprachrohr zum Dampfablassen ohne Konsequenzen. Manchen mag es ja anschließend besser gehen.

Also bitte, legt los. Keine Scheu. Ich bin in all den Jahren einiges gewohnt.

Hier könnt ihr loslegen.

 

Merken

Merken

Warum Picasso heute wichtig war & Fotoausbeute

In diesem Post braucht jedes Foto eine Erklärung.

Für Halloween, fragte mich eine Journalistin einer Wochenzeitung ob ich sie nicht zurecht machen würde. Ich sagte zu, obwohl ich solche Aufträge nur bedingt annehme. Es wurde ein lustiger Abend, an dem ich die Journalistin und eine Freundin umwandelte. Eine Photographin war ebenfalls zugegen und lichtete die ganze Transformation ab. Es soll in der nächsten Ausgabe erscheinen. Dabei soll es um die Lust und Kunst der Veränderung gehen…

Dieses „mir kann keiner & ich bin wer“ Foto entstand dabei.

Helloween

***

Warum Picasso heute wichtig war, hat zwei Gründe.
Zum einen habe ich heute nach längerem Hin und Her, einen Urlaub über die Weihnachtsfeiertage gebucht. Ich werde vom 24.-28. in Barcelona sein. Es fing damit an, dass ich den festen Entschluss gefasst hatte, an den Feiertagen nicht in Luxemburg zu sein. Es ist das erste Weihnachten an dem gar keine Familie mehr da ist. Ich sollte mit einem Freund und dessen Mutter in einem Wellness Hotel verbringen. An meinem Geburtstag sagte noch ein weiterer Freund zu, der ebenfalls seine Mutter mitbringen wollte. Am Ende sprang der erste Freund ab, der er keinen Urlaub bekam, und von dem zweiten Freund wollte die Mutter nicht, wegen der Katze. Also blieb nur noch der zweite Freund übrig. Der zögert die Chose aber seit fast drei Wochen hinaus und meldet sich nicht, dass es mir jetzt zu bunt wurde. Ich wollte und konnte nicht mehr warten, allein schon wegen der steigenden Preise. Fatzit: ich werde, so wie es jetzt ausschaut, alleine fliegen. Das Hotel dass ich gebucht habe, heißt übrigens „Picasso“.

***

Picasso

 

Zum anderen besichtigte ich die neue Ausstellung im Cèrcle „Picasso et les Animaux“ in der es um seine Zeit in der französischen Stadt Vallauris ging, als Picasso sich mit vorrangig mit Keramik beschäftigte. Die Vase aus der Ausstellung, die auch auf dem Plakat zu sehen ist, wird zur Zeit auf satte 3 Millionen geschätzt.

Der Führer der Ausstellung machte für mich eine Ausnahme, (er schien mich auf Anhieb sehr zu mögen) und gab mir allein zu Beginn eine kleine Einführung über das was in der Ausstellung zu sehen sei. Als ich anschließend wieder aus der Ausstellung heraus kam, stand er wieder da, (ich vermute dass er ein „little crush“ hatte) und fragte mich wie die Ausstellung denn gewesen sei. Irgendwann, mitten im Gespräch meinte er, er versuche schon die ganze Zeit zu entziffern was auf meinem Hemd stehen würde. Ich konnte es ihm nicht genau sagen, da ich selbst beim Kauf nicht so sehr darauf geachtet hatte. Später machte ich eine Nahaufnahme davon.

Dasigual

Learn Passionatly Curious Extreme Happiness Desigual

 ***

Als ich später am Abend über die Passerelle nach hause ging, war der neue Skater Park so grell wie ein Fußballstadion beleuchtet, was mir zum ersten Mal auffiel. Um ein Foto zu machen, schob ich das Handy behutsam durch das neue errichtete Gitter hindurch, und hatte ein bisschen Bammel, dass es mir aus Hand rutsche würde. Was tut man nicht alles für ein schönes Foto fürs Blog.

Skater Park

Merken

Merken

Eine Weinprobe im benachbarten Ausland

„Hättest du Lust mitzukommen zu einer Weinprobe bei der M. zu hause, am Abend?“, fragte die befreundete Nachbarin am Samstag. Da sie früh am morgen anrief und ich noch nicht so ganz fit war, war ich mit dieser Frage leicht überfordert. Doch ich sagte zu und sollte es nicht bereuen.

Die M. wohnt im benachbarten Ausland, in Belgien in einem winzigen kleinen Dorf eine knappe halbe Stunde entfernt. Ich kenne die M. jetzt nicht sooo gut als das ich sie jetzt zu meinem engeren Feundeskreis zählen würde. Doch war sie, meiner Nachbarin zufolge, hellauf begeistert, dass ich mitkomme.

Weinprobe

Das Haus der M. hat im Untergeschoss keine Türen und der Eingangsbereich, das Wohnzimmer, das Esszimmer, der Wintergarten und die Küche gehen alle nahtlos ineinander über.

 

Weinprobe

Man merkt dass man bei Weinkennern zu Gast ist und das sieht auch in der Deko der Terrasse.

 

Wir erschienen dort kurz vor acht. Es waren schon andere Gäste eingetroffen und es herrschte eine ausgelassenen Stimmung. Ich lernte M.’s Mann kennen und noch weitere Freunde von ihr. Durch die Weinprobe führte der Winzer Christian mit seiner Gattin aus dem Languedoc aus der Vallée de l’Orb, der seine 3 Weine anbot. Ein Chardonnay, ein Rotwein und ein Roséwein. Er erzählte uns viel von seinem kleinen Weingut und dass er ein Quereinsteiger ist, der sich nach langen Jahren der Bürotätigkeit dazu entschloss, seinen  erlernten Beruf, als Oenologe auszuüben. Es stellte sich heraus, dass er ein guter Freund von der M. und ihrem Mann ist, und regelmäßig hier in der Gegend zu Besuch sei. Zudem gibt es auf dem Weingut ein paar Gästezimmer und eine Ferienwohnung.

Der Chardonnay schmeckte mir gut, weil er nicht so voll und üppig war, wie man ihn sonst aus dem Süden kennt, sondern eher mineralisch war. Der Roséwein war der Knaller. Ich war sehr versucht davon ein paar Flaschen kaufen, doch leider hatte er keine Flaschen zum Verkauf dabei, da er bereits alle verkauft hätte. Die Flasche die wir zur Verkostung bekamen, stammte aus dem Weinkeller der M.  Der Rotwein war eine Mischung aus Merlot, Gernache und Syrah.

Ich beschloss kurzerhand nächstes Jahr im späten Frühjahr  bei dem Winzer Christian und seiner Frau Séraphine vorbeischauen. Als ich mich eben durch seine Seite klickte, war der Entschluss noch fester, denn es ist ein sehr schönes Anwesen.

Domaine La Grange de Philip

 

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Eine Tour vom Kirchberg ins Pfaffental / Vauban Wanderung

Solange das Wetter so schön bleibt, sollte man unbedingt davon profitieren und den Vitamin D Gehalt steigern. Heute eine andere Tour, die ich anfangs nicht geplant hatte weil ich ins Kino gehen wollte. Ich wollte mit Dr. Strange ansehen, doch als ich im Kino ankam sah ich dass nur die Deutsche Version lief anstatt die VO. Letztendlich war es mir recht, denn bei dem schönen Wetter…

Hier also eine Tour vom MUDAM am Fort Thüngen vorbei hinunter ins Pfaffental. Es ist ein Teilstück der Vauban Wanderung in 13 Bildern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vauban

Der Pfaffental Lift den ich hier beschrieben habe.

Vauban

 

Vauban

 

Paname

Und zum Abschluss gab es eine schöne Tasse Kaffee im Paname.

 

Merken

Meine erste Lesung seit Jahren

Gestern wurde es öffentlich .
Ich hatte es schon letztens in einem anderen Beitrag erwähnt.
Ich werde am 15. November bei ‚Word in Progress‘ lesen!

Word in Progress ist ein Abend an dem ein richtiger Austausch zwischen Zuschauer und Autor stattfindet. Jeder der drei Schriftsteller liest für ungefähr 15 Minuten lang. Anschließend gibt es eine Diskussion über das Gehörte mit dem Publikum, die von einem sogenannten ‚ Henker‘ geleitet wird. Es ist also nicht so schlimm wie in Klagenfurt beim Ingeborg Bachmann Preis, wo der Schriftsteller sich nicht verteidigen, sondern nur still zuhören kann,  wie sein Text hochgelobt und/oder zerrissen wird. Zudem war ich ja auf dem Abend im Oktober, und das Publikum war sehr wohlwollend.

Mit mir lesen noch Elise Schmit und Sandrine Hoeltgen.

Meine Texte sind bereits ausgesucht. Es sind drei Stück. Einer steht bereits, einer wird noch umgeschrieben, und einer ist noch nicht ganz zu Papier gebracht.

Word in Progress- 15. November/20:00 – Ratelach/Kulturfabrik Esch – Eintritt frei

Ich freue mich euch dort zu sehen.

Merken

Merken

re:pulica 2017

Was ich letztes Jahr verpasst hatte weil ich nicht schnell genug war, habe ich dieses Jahr bekommen. Ein early bird Ticket für die re:publica, das empfindlich billiger ist, als ein normales Ticket. Zudem haben sie das Festival zeitlich etwas nach hinten geschoben, das mir sehr zuvor kommt. Es findet diesmal vom 8.-10.Mai statt.

Ich kann nur sagen, dass die letzte re:publica 2016 mir viele neue Ideen gebracht hat. Es war vor allem die Erkenntnis, dass ich aus meinem Blog noch so viel mehr rausziehen kann, als nur ein Zeitvertreib in meiner Freizeit. Und es haben sich daraufhin ein paar neue Türen geöffnet, über die ich aber noch nichts sagen kann… Wenn sich was tut, werdet ihr es hier im Blog erfahren.

Hat eigentlich jemand Lust mitzukommen nach Berlin?

Merken

Merken

Eine Reise tief in den Untergrund

Gestern Abend hatte ich die Gelegenheit die neueste Kreation „Terminus“ von Maskénada zu sehen. Gleich vorab, es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art und ein absoluter Knaller, wenn man sich im Geist darauf einlässt. Ich hatte mehrfach Gänsehaut.

Multitalent Misch Feinen und die Bühnenbildnerin Anouk Schiltz haben in der stillgelegten Erzmine in Hussigny-Godberange eine Installation erschaffen, die sich mit der Arbeit und dem Leben der Minenarbeiter auseinandersetzt.  Eine Wanderung führte mich tief in die Mine hinein, weit abgeschnitten vom Rest der Welt. Nichts wird didaktisch erklärt, im Gegenteil, es läuft alles in einer großen Ruhe ab. Und gerade diese Ruhe lässt es um so eindringlicher werden. Die eingespielten Töne, Geräusche und Musik hallten durch die weiten Gänge und begleiteten mich von einer Installation zur nächsten.

Gerne würde ich euch hier noch weitere Fotos zeigen von dem was ich gesehen habe, doch würde ich euch den Spaß verderben es selbst zu entdecken.

Ihr solltet festes Schuhwerk und einen warmen Mantel oder Jacke anziehen. In der Mine herrschen nämlich Sommer wie Winter nur 11 Grad bei einer höheren Luftfeuchtigkeit. Und haltet euch ran um euch für die Tour anzumelden. Die Anzahl der Leute pro Tour ist stark begrenzt und so viele Führungen wird es nicht geben.

Alle weiteren Infos  zur Anmeldung  gibt es auf der Seite von Maskénada.

Merken

Merken

Merken

Medizin für triste verregnete Montage

Da ich heute keinen Außenauftrag hatte und keine Besprechungen, beschloss ich Papierkram zu erledigen, weil es an verregneten tristen Montagen nichts besseres gibt um die Stimmung zu heben.  Wer nicht verstanden hat, dass der vorige Satz Ironie pur ist, ist hier falsch.

Und während ich unter leisem Stöhnen eine Rechnung nach der anderen überwies, viel mir ein, dass Thierry ein Hinweis auf eine Radioshow der BBC hinterlassen hatte.

Cabin Perssure mit u.a. Benedict Cumberbatch.

Gesucht, Gefunden. http://amzn.to/2en3Swr

Die Show rettete mir den Montag Morgen. Ich bin so oft in schallendes Gelächter ausgebrochen wie schon lange nicht mehr.

Merken

Vom Umgang mit Erinnerungen und Souvenirs

©Pixabay

Gestern berichtete die Kaltmamsell von einem T-shirt.

(Jetzt, wo ich es fotografiert habe, kann ich das T-Shirt eigentlich endlich ausmisten; ich trage es nie.)

In mehreren Kommentaren bat man sie es doch nicht wegzuwerfen, es sei doch so ein schönes Souvenir…

Das regte mich zu diesem Beitrag an. Ich habe lange überlegt wie ich dieses Thema angehen könnte, da ich eigentlich auch immer jemand war, der alles hortete, so wie alle in meiner Familie und durch Lebensumstände dazu gezwungen wurde, es nicht mehr zu tun. Aber dazu komme ich noch.

Vor vier Jahren noch, lebte ich im Haus meiner Großmutter (die damals aber schon nicht mehr dort wohnte sondern bei meiner Mutter in einem Bungalow ohne Treppen). Ein riesiges zweistöckiges Haus mit einer großen Essküche, drei Wohnzimmer, zwei Badezimmer, vier Schlafzimmer, zwei Mansarden, zwei Speicherräume, ein Heizungskeller, eine Garage und ein Verschlag mit zwei Etagen. Jetzt lebe ich in einer Wohnung mit 25 m3.
Um von diesem Riesenhaus in eine winzige Wohnung zu ziehen, war es nötig, sehr sehr sehr viel Krempel loszuwerden. Es fing damit an, dass ich nichts an Möbeln in die neue Wohnung mitnahm. Drei Kleiderschränke zum bersten voll, reduzierte ich runter auf einen. Meine gewaltige CD Sammlung digitalisierte ich größtenteils auf zwei mobile Festplatten. Die Vinylplatten Sammlung wurde komplett verkauft. Das einzige was ich mitnahm, waren die Fotoalben, sämtliche Bilder an den Wänden und eine kleine Reihe ausgewählter Bücher.

So lernte ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig zu entrümpeln, und ich muss sagen, dass es mir sehr gut getan hat. Manchmal gibt es winzig kleine Momente in denen ich ein paar Dingen nachtrauere, und bedauere dass ich sie nicht mitgenommen habe. Letztens war es der große gusseiserne Topf der Großmutter.
Doch insgesamt war es die größte und wichtigste Entscheidung in den letzten Jahren, so als ob ich damals schon einer inneren Stimme gefolgt wäre, die mich davor schützte was danach kommen sollte.

In den letzten Jahren starb alles dahin was ich noch an Familie besaß. Ich musste zwei Häuser und eine Wohnung ausräumen und bin zum Teil immer noch dabei. Das Haus der Großmutter ist seit einem Jahr verkauft und abgerissen, weil dort ein Appartementhaus entsteht. Das Haus der Mutter ist soweit leer, es müssen nur noch die Entrümpler kommen. Dort habe ich auch lediglich die Fotoalben, die Super8 Filme meines Vaters (die inzwischen digitalisiert sind) und die Ölbilder der Großmutter väterlicherseits behalten. In der Wohnung meiner Tante war ich noch rigoroser. Dort sind es lediglich die Fotoalben, die ich aber schon zum Großteil aussortiert habe.

Ich habe mich schon oft gefragt wie es um mich stünde, hätte ich damals diesen Schritt von Haus in meine jetzige kleine Wohnung nicht getan. Ich wäre wahrscheinlich in all dem Mobiliar, Souvenirs und Erinnerungen erstickt. Erstickt an Erinnerungen, die nicht die meinen sind, sondern von Verstorbenen. Erinnerungen die mich den Rest meines Lebens in der Vergangenheit festgehalten hätten.

Versteht mich nicht falsch. Des Ausräumen von Häusern und Wohnungen von Menschen die man liebte, ist eine schwersten Aufgaben die man je auferlegt bekommt. Und ich versuchte, es nie alleine zu tun, was aber nicht immer möglich war. Ich bin oft unter Tränen zusammengebrochen, dass ich nicht weiter machen konnte.

Mein Aufruf an euch alle :
Hinterlasst euren Liebsten so wenig wie möglich an Kram und Zeug und entrümpelt regelmäßig sämtliche Schränke und Dachböden. Ihr werdet viel freier im Kopf werden, und euch Luft und Platz für neue Ideen schaffen.  Die Nachfahren werden es euch danken. Denn Erinnerungen und Souvenirs sind nicht materieller Art, sondern im leben im Kopf und im Herzen.

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Bilder der letzten Tage , ein Restaurantbesuch und Sonstiges

Vor ein paar Tagen schon, als es draußen richtig anfing kalt zu werden, und der Kühlschrank nichts hergab, ging ich hinüber in die rue Adolphe Fischer ins Restaurant Athena.

Die Straße in der in diesem Teil nur Wohnhäuser stehen, ist nur spärlich beleuchtet, doch dazwischen befindet sich eine kleine hell erleuchtete Insel. Das Athena ist ein griechisches Restaurant, von denen es in Luxemburg nur wenige gibt. Bei Tripadivisor steht es zur Zeit auf Platz 5!!! Innen taucht man in eine komplett andere Welt ab. Lustigerweise sagen alle das Gleiche die mitkommen: „Ich komme mit vor als ob ich gar nicht im Luxemburg wäre, sondern irgendwo im Süden.“ Die Speisen sind reichlich und lecker und man sollte großen Hunger mitbringen. Sehr zu empfehlen ist das Kleftiko. Preislich ist es für Luxemburg schon fast günstig.

 

 

***

Ein Marienkäfer verirrte sich gestern in der Wohnung. Er krabbelte halb erfroren auf der Gardine umher und wollte später nicht mehr von meiner warmen Hand weichen. Marienkäfer im so spät Oktober?

***

Ein Kaffee im Vis-a-vis.

Merken

Merken

Merken

Merken

Sage mir was du dir ansiehst und ich sage dir

…was ich mir ansehe.

Durch den vorigen Post kam mir die Idee eine Liste zu erstellen war für Serien ich mag. Dabei dachte ich auch an die Serien die ich als Kind und Jugendlicher sah. Hier also meine Top 10, wobei ich betonen möchte, dass die Reihenfolge willkürlich ist.

 

1. Mad Men
Für mich eine der schönsten Serien seit jeher. Im Nachhinein betrachtet gibt die Storyline nicht so sehr viel her, doch ist es die Entwicklung der Charaktere, die präzise Darstellung einer Epoche, mit Ausstattung, Kostümen, Frisuren und all die gesellschaftlichen Konventionen und Bräuche, die es Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre gab.

 

2. Miss Marple (mit Joan Hickson)
Als die Serie zum ersten Mal in den 80ern im ZDF lief, war ich hin und weg davon, weil ich bis dato nur die Darstellung von Margret Rutherford kannte. Die Miss Marple die Agatha Christie in ihrem Büchern beschreibt, ist eine ganz andere als die Rutherford Figur, und Joan Hickson kommt ihr, meiner Meinung nach, bis heute noch immer, am nächsten.  Bis auf eine Folge, in der die Autoren sich zu viele Freiheiten erlaubt haben, sind die Geschichten identisch mit den Büchern.

 

3. Twin Peaks
(hierfür bitte den vorigen Post lesen)

 

4. Keeping up Apperneces
Wer die nicht Serie nicht kennt, ist selber Schuld. Patricia Ruthlege spielt die Hauptrolle in dieser Sitcom aus den 90ern. Sie spielt Hyacinth Bucket, (ausgesprochen Bouquet) eine Frau der englischen Mittelschicht , die um jeden Preis mit den Großen mithalten möchte und immer versucht, auch in den schlimmsten Momenten die Haltung zu wahren. Das führt zu den komischsten Situationen, bei denen ich heute noch quietsche vor Vergnügen.
2016 bestätigte die BBC dass es ihre meist verkaufte Serie ins Ausland sei.

 

5. Waiting for God
In einem ähnlichen Stil wie Keeping Up Appaerences, geht es in dieser Sitcom um zwei ältere Herrschaften im Altenheim Bayview, dargestellt von Stephanie Cole und Graham Corden. Sie, eine frühere Fotojournalistin, die rücklings aus Hubschraubern hing um Fotos in Kriegsgebieten zu machen. Er, ein einfacher Büroangestellter, der in seine Phantasiewelten abtaucht in denen er sich für ein Filmstar hält. Und als Zimmernachbarn stellen sie das Altenheim bisweilen gehörig auf den Kopf.

 

6. Commissaire Maigret (mit Bruno Cremer)
Als ich ein kleiner Junge war, schauten wir alle gemeinsam immer Commissaire Maigret im Fernsehen. Es war eine der seltenen Serien die die ganze Familie von dem Bildschirm versammelte. Damals spielte der Zirkusdirektor Jean Richard den Kommissar und das von 1967 bis 1990. Ab 1991 begann dann eine komplett neue Verfilmung der Bücher von Geroges Simenon mit Bruno Cremer. Zwei davon wurden in Luxemburg verfilmt und ich hatte das Glück bei dem zweiten Film 2002 mitzuarbeiten und Bruno kennenzulernen. Meine Mutter war damals völlig aus dem Häuschen, als ich ihr ein Autogramm von ihm mitbrachte. Auf einem Seriensender aus Frankreich wurden vor kurzem viele der Folgen wiederholt und ich war hell auf begeistert.

 

7. The Golden Girls
Zu der Serie muss ich nicht viel sagen. Jeder wird sie kennen. Der Disney Channel strahlte sie vor eine Weile aus und wenn ich beim rumzappen darauf stieß blieb ich immer hängen.

 

8. The Big Bang Theory
Ich muss gestehen dass ich ein Spätzünder für diese Serie war. Das kommt daher, dass ich mir keine kommerziellen Sender mehr anschaue und das seit weit über 10 Jahren. Somit ging sie ziemlich spurlos an mir vorbei. Mein Ex war ein Reisenfan der Serie und ich schaute mir auch ein paar Folgen auf Deutsch an, doch konnte ich ihnen nichts abgewinnen. Erst als ich die Serie auf Netflix in OV anfing, sprang der Funke über.

 

9. Sherlock
Ja ich gestehe,ich bin eine Cumberbitch. Aber das auch nur wegen Sherlock. Ich habe mir letztens eine andere Serie mit Benedict Cumberbatch angeschaut und war weitaus weniger begeistert von ihm.

 

10. The Avengers
Nein, nicht der Comic, sondern die Serie die in deutsch ‚Mit Schirm, Charme und Melone‘ hieß, auf französisch ‚Chapeau Melon et Botte de Cuir‘. Vor einigen Jahren zeigte Arte die komplette Serie, sogar mit den Folgen noch vor der berühmten Emma Peel, die davor auf dem Kontinent unbekannt waren.

 

Vielleicht ist euch aufgefallen dass sehr wenige Serien neueren Datums dabei sind. Das hat kommt daher, dass viele davon mich absolut nicht ansprechen. Es gibt selten welche die ich mir immer wieder ansehen kann. Game of Thrones zum Beispiel hat mich nie begeistert. Penny Dreadfull war zwar wunderschön, und ich habe auch mehrmals davon im Blog berichtet, aber ein zweites Mal werde ich sie mir nicht anschauen. Überhaupt alle übernatürlichen Storys hauen mich nicht mehr vom Hocker, sie langweilen mich eher.

So und jetzt seit ihr dran. Schnappt euch das Thema und stellt eure Liste zusammen. Entweder hier in den Kommentaren oder in eurem Blog, egal. Ich bin gespannt.

Merken

Merken

Auf der Suche nach einer verlorenen Zeit: Twin Peaks

Als ich heute morgen erwachte nach einer ziemlich unruhigen Nacht, (das passiert immer wenn ich am Abend davor ein Cognac getrunken habe) war dieser Beitrag im Kopf so gut wie geschrieben.

Da wir jetzt auf die kalte Jahreszeit zusteuern, sollte ich mich langsam vorbereiten, mit was ich mich an den kalten Abenden zu hause beschäftigen will. Ich träumte in der Nacht von Laura Palmer, die schönste Leiche die jemals im Fernsehen gezeigt wurde. Laura Palmer war eine Figur aus der Fernsehserie Twin Peaks von David Lynch. Ich hatte mir letztes Jahr die neu aufgelegte Blu-ray Box gekauft, die dazu auch noch wunderschön gestaltet ist. Die Box vermittelt schon beim Öffnen durch ihre Aufmachung genau die Stimmung die ich damals verspürte als ich die Serie im Fernsehen sah… Aber angesehen habe sie sich noch nicht.

Es war in meinem früheren Leben als Friseur, und ich hatte meine erste Arbeitsstelle nach der Ausbildung angetreten. Jede Woche fieberten wir der nächsten Folge entgegen. Meine große Liebe für Krimi und Mystery  wurde mit den irrsinnigsten Verschwörungstheorien gefüttert. Ich diskutierte heiß und innig mit Freunden im Café „Philo’soff“ über jede Möglichkeit wer der Mörder von Laura Palmer sein könnte.  Wir wollten unbedingt mal einen Abend veranstalten, an dem es Kaffee und Pie geben sollte. Doch es kam nie dazu.

Ich kann mich noch an den Abend erinnern an dem endlich der Mörder entlarvt wurde, war ich so erschüttert, dass ich nicht zu hause bleiben konnte. Ich traf mich mit Freunden in unserem öffentlichen Wohnzimmer, dem „Philo’soff“. Alle schauten so verdattert drein wie ich.  Sat1 leakte damals die Auflösung Wochen davor im Teletext. Wir hatten alle den Leak ignoriert.

Als bis feststand wer der Mörder war, ging die Serie ob ihrem großen Erfolg weiter, und weil das Motiv des Mörders nicht klar war. Viele meiner Freunde schweiften ab, doch ich blieb eisern an der Serie dran. Irgendwann schmiss RTL (damals noch PLUS) die Serie aus dem Programm. Ich weiß sogar noch dass ich damals die letzte Staffel nicht zu Hause nicht sehen konnte weil wir den Sender (TELE5) nicht mit der Gemeinschaftsantenne empfingen. Ich ließ mir die Folgen auf Videokassetten aufnehmen, vom Bruder einer Arbeitskollegin.

Und so werde ich mich demnächst auf die Suche nach einer verlorenen Zeit begeben, obwohl ich weiß, dass es nicht mehr so sein wird wie damals…

PS: Im Sommer 2017 soll die Serie voraussichtlich weitergehen.

Nachtrag 19.10.2016:
Und als ob ich es gespürt hätte, kam gestern dieser Tweet von Showtime. Ich hab gerade Gänsehaut.

Merken

Merken

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑