joel.lu

Fressen, Kunst und Puderquaste

Seite 243 von 377

Last Tango in Paris

Ich wollte schon gestern Abend darüber schreiben, aber die Müdigkeit siegte. Gestern sah ich zum ersten Mal den Film Last Tango in Paris mit Marlon Brando. Es gab seltsamerweise in der letzten Zeit mehrfach die Gelegenheit, dass ich ihn mir hätte ansehen können, tat es aber nie, aus mir jetzt unerfindlichen Gründen.
Der Film von Bertolucci war zu seiner Zeit ein Skandalfilm und sehr umstritten. Das wahrscheinlich aber eher durch die Nacktszenen und der Umstand das der Film jegliche Moral- und Anstandsvorstellungen der Zeit über den Haufen warf. Doch der Film strahlt immer noch eine Kraft aus und läßt den Zuschauer immer noch erschüttert und betroffen zurück aber das aus anderen Gründen wie damals. Es ist die Art der Beziehung zwischen den zwei völlig verschiedenen Charakteren, die unter die Haut geht. Es ist lange Zeit nicht mal eine amouröse Beziehung und es wird im stetigen Spiel des Kräftemessens immer drauf geachtet dass es dazu nicht kommt. Das wäre für unsere Zeit noch nicht einmal das Schlimme daran, denn reine Zweckgemeinschaften in denen es nur um die Befriedigung der eigenen Lust geht, sind heute kein Tabu mehr.
Es ist diese ‚ungesunde‘ Art und Weise wie beide miteinander umgehen und dass keiner von beiden über seinen eigenen Schatten springen will oder kann. Damit entsteht von Anfang beim Zuschauer das Gefühl einer Beziehung zuzusehen, die zum Scheitern verurteilt ist und fragt sich nur noch wie schlimm es mit ihnen enden wird.
Marlon Brando ist genial im dem Film. Er erinnerte mich gleich zu Anfang an jemanden den ich mal vor Jahren kannte. Die Art zu sprechen sich zu benehmen und zu bewegen waren fast identisch. Das verstörte mich während des ganzen Films noch zusätzlich.

Und dennoch, ein Film den man unbedingt gesehen haben sollte.

Der letzte Tango in Paris

Fundstück

Zugegeben, es ist ein wenig aus dem Kontext gerissen. Doch fand ich diese Flammenrede eines 26jährigen so beherzt, von der Leber weg und ehrlich, dass ich darauf hinweisen musste.

… Was soll dieser ganze Quatsch: Frühstücksfernsehen – man frühstückt am Tisch, im besten Fall mit der Familie und nicht mit dem Fernseher. Mittagstalkshows – wo bleibt mein eigener sozialer Anspruch, wenn ich mich bereits mittags an den Problemen anderer ergötze und diese multimedial aufbereitet bekomme? Habe ich eigene Sorgen und Nöte, versuche ich diese zu lösen, dafür habe ich meine Familie, Freunde, Kollegen und wiederum nicht das Fernsehen. Nachmittags zieht sich der Faden weiter, Gerichtsshows, stümperhaftes Lookalike-Reality-TV mit Schauspielern, die den Begriff überhaupt nicht verdienen. Daily-Soaps, aber hallo, ist mein eigenes Leben so langweilig, dass ich den Fernseher als Glasscheibe zu vermeintlich anderen Menschen brauche? Was haben denn diese Zuschauer zehn Jahre früher gemacht? Beim Nachbarn am Küchenfenster geklebt und dessen Leben belauscht? …

www.westropolis.de – puff ohne jungfrauen – Kommentar #50

Idee

Gestern Abend auf der Heimfahrt habe ich einen Minikometen gesehen, der am verbrennen war. Es ging ganz schnell. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich ihn hinter einem Hügel verschwinden. Ich habe noch nie so etwas gesehen, wenn man mal von den Sternschnuppen im Sommer absieht, aber ich wusste sofort was es war. Natürlich vergaß ich in der Aufregung mir etwas zu wünschen…

Und doch war heute morgen eine neue Idee geboren die ich diesen Winter in die Tat umsetzen werde. Es wird mich unendlich viele Stunden kosten, und ob es von Erfolg gekrönt sein wird weiß ich nicht. Aber der Erfolg ist Nebensache. Ich tue es für mich und ich erfülle mir damit ein lang ersehnter Herzenswunsch. Was es sein wird sei an dieser Stelle noch nicht verraten, doch werdet ihr alle etwas davon haben, wenn ihr denn wollt.

Fundstück

Das man als Internetvielnutzer wie ich nicht mehr mit dem IE Browser surft sondern mit Firefox versteht sich wohl von selbst. Doch hatte seit der Version 3.0 ein paar Problemchen was das Bedienen des Browsers angeht. Zugegeben hatte ich auch nicht die Geduld mich damit auseinanderzusetzen.
Jetzt habe ich da was gefunden das sich Mit Firefox per Du nennt mit einer guten Videoanleitung.

Via Perun

Alles muss raus

Große Räumaktion.
Ich miste mein Büro aus was ich schon seit Monaten (für verschiedene Ecken schon seit Jahren) nicht mehr gemacht habe. Dabei kommen Dinge zum Vorschein die ich völlig vergessen hatte. Ich habe alte Variety Ausgaben aus Cannes von 2001 hervorgekramt. Im beiliegenden offiziellen Buch über alle Filme aus dem Jahr habe ich die wenigsten wiedererkannt. Nichts davon bleibt. Alles fliegt. Es ist so als ob man eine Diät im Kopf macht. Man fühlt sich so leicht danach.

Das Ende

Schade für alle die, die das Stück Notturno verpasst haben. Am Samstag war die letzte Vorstellung davon im Kapuzinertheater. Das erste Stück “ Ze speit“ handelte von zwei alten Männern. Von ihren Familien abgeschoben fristen sie ihren Lebensabend zusammen in einem Zimmer ab, obwohl beide sich nicht leiden können. Beide zeigen erste Anzeichen von Senilität. Während der eine immer und immer wieder versucht seine Gedanken und Erinnerungen auf einer alten Schreibmaschine zu Papier zu bekommen, läßt der andere im keine Ruhe. Langsam spitzt die Situation sich zu…
Eine Geschichte so vital und voller Energie und doch dreht sich alles um das unvermeidliche Ende.
(Übrigens fällt mir jetzt grade auf, dass es zwischen dem Alten auf der Schreibmaschine und mir einige Parallelen gibt…)
Das zweite Stück „D’Enn… mei Frënnd“ war allerings das Stück das einem die Kehle zuschnürte und das Herz stocken ließ. Manch einer vergass mitunter sogar zu atmen.
Zwei Geschwister, er mit einem steifen Bein, sie im Rollstuhl. Sie leben in einer Symbiose, weil keiner mehr ohne den anderen kann doch hassen sie sich wie die Pest. Und während es ihm noch nicht klar zu sein scheint, dass es so ist, und er jeden Tag hofft seine Schwester möchte endlich abkratzen, damit er ein neues Leben beginnen kann, so ist ihr, der die anfängliche Stille regelrecht aus dem Leib zu schreien scheint, sehr bewusst dass sie beide auf das Ende zusteuern.

Zusammenfassung in theater.lu

Wie schon eingangs gesagt, schade für die es verpasst haben.

Present

Das wollte ich euch zeigen. Ein kleines Geschenk das ich zur Premiere eines der letzten Theaterstücke bekam.

Ein Chillout Ferkel.

Begegnungen

Manchmal gibt es Begegnungen, die einen so sehr in der Zeit zurück katapultieren, dass man arg in Gehirn kramen muss um sich zu erinnern, was den zu der Zeit sonst noch war.
Ich sah heute gleich zwei Professorinnen wieder aus meiner Jugendzeit wieder. Die eine hatte ich in Deutsch auf der 7eime, die andere im gleichen Jahr in Geographie und zwei Jahre später in Englisch. Das ist fast dreißig Jahre her.
Man versucht in Windeseile etwas aus den Gehirn hervorzukramen von damals, von dem man annimmt dass beide sich daran erinnern können. Man tauscht ein paar Nettigkeiten aus und ehe man sich versieht sagt man sich Lebewohl.

Tumor contra Digitales

Gestern war der erste Tag seit Wochen an dem ich keine Erledigungen, keine Termine, keine Proben hatte und niemanden schminken musste.

Ich fühle mich leer.

Zudem leidet eine langjährige Freundschaft an einem Tumor, bei dem sich vorgestern herausstellte, dass er bösartig ist. Der Tumor heißt Klatsch und Tratsch gekoppelt mit böswilligen Unterstellungen.
Was ich noch nicht weiß, ist, ob der Tumor noch mit einer Chemotherapie, sprich Aussprache, in den Griff zu kriegen ist, oder ob ich die Geschwulst operativ entferne, sprich eine Kündigung der Freundschaft.

Um all dem Wust und Ärger aus dem Weg zu gehen, beschäftigte ich mich intensivst mit der neu erworbenen Digitalbox und der Unmenge an neuen Fernsehsendern die ich jetzt empfange. Ein schönes Spielzeug, aber es wird meine eh spärlichen Fernsehgewohnheiten nicht ändern.

Digitales

Seit dem 1.Oktober haben wir ein neuen Betreiber unseres Kabelfernsehnetzes in Echternach. Das heißt, es war eigentlich immer die Gemeinde selbst der das Kabelnetz gehörte und es war eine Firma (Coditel) die das Netz unterhielt. Seit Anfang dieses Monats ist es nun nicht mehr Coditel sondern Eltrona bzw. imagin.lu. Und zeitgleich haben wir jetzt auch digitales Fernsehn dazu bekommen, was ich, lange erwartet habe, denn nun empfange ich endlich mal Sender wie den ZDF Theaterkanal usw.
Und jetzt gehe ich los und kauf mir eine Digibox…
Später mehr darüber…

Ach ja, heute ist auch Premiere des Theaterstücks.
Auch dazu später mehr…

Aus dem Nichts

Es ist immer wieder für mich faszinierend, wie etwas aus dem Nichts entsteht. Eine Idee die von einem Autor in einen Text bzw. in ein Theaterstück umgesetzt wird und alle daran Beteiligten ihr Schöpflein dazu beitragen dieses Stück in etwas Visuelles umzusetzen. Wie alles langsam an einem Punkt zusammenläuft und auf einer Bühne zu etwas konkretem wird.

Ich bin müde, sehr müde. Aber das was entstand in all den Wochen kann sich sehen lassen.
Und übermorgen ist Premiere.

Igel

Im aktuellen Gemüts- und Verfassungszustand wäre ich gerne ein Igel. Klein, rund und stachelig, fett und vollgefressen würde ich mich in den Winterschlaf begeben.

Unbehaglich

Vor einer längeren Zeit erfuhr ich von einer Filmproduzentin, dass eine uns beiden bekannte Kollegin ins Koma gefallen sei, ich weiß aber heute nicht mehr genau aus welchen Gründen. Ich habe mit ihr auf zwei oder drei Filmen gearbeitet und auch in einer Werbekampagne. Sie arbeitete in der Kostümabteilung. Eigentlich hatte ich nie viel Kontakt mit ihr.

Vorgestern ging ich alle meine Telefonnummern durch. Dabei gibt es immer wieder Nummern die ich lösche, weil ich seit Jahren nichts mehr mit den Leuten zu tun habe, oder weil ich mich nicht mehr erinnern kann wer das genau war, weil ich die Nummer nur unter einem Vornamen gespeichert habe. Dabei löschte ich die von der Bekannten auch.
Wenige Stunden später erreichte mich eine Nachricht per Mail, dass sie nach so langer Zeit im Koma, gestorben sei.

Mir lief eine eiskalter Schauer über den Rücken. Es ist zwar ein reiner Zufall, aber ein recht Unbehaglicher.

Bedenkliches

Ich schreibe das nur hin zur Erinnerung an mich. Denn ich schreibe eher selten über weltpolitische Dinge, aber das hier beschäftigt mich dann doch.

Bush’s 700 Milliarden zur Rettung der Wirtschaft wurden abgelehnt, aber Luxemburg rettet die Fortis Bank mit 2 Milliarden.
Das gibt doch irgendwie zu denken, oder? Wieso geht das bei uns so locker von statten? Ich möchte nichts behaupten was ich nicht weiß, aber sind die Probleme der Fortis Bank nicht eine Folge der faulen Kredite in den USA? Wenn ich diesen Artikel von Reuters lese, ist es tatsächlich so. Demnach wird mein Steuergeld dazu benutzt, die Löcher zu stopfen, für die die Staaten verantwortlich sind.

Wie finde ich das denn?

Zum 2000sten Beitrag

…etwas über den Wahnsinn.

Wahnsinn

Und wenn das in dem Podcast Beschriebene auch mein Schicksal sein sollte, dann sollte das möglichst so passieren dass ich mir dessen nicht bewusst bin. Denn Post Mortem wäre es schon schön ein paar Spuren zu hinterlassen deren man sich erinnert.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑