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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Aua

Meinen Fingern geht es besser. Aber gut sehen sie nicht aus. Das Tippen auf der Tastatur geht auch wieder besser.
Heute mein erster freier Tag. Lange schlafen ging nicht weil ich so daran gewöhnt bin, seit all den Wochen sehr früh aufzustehen. Der Film macht immer noch Spaß, aber es ist enorm viel Arbeit. Ich sage immer, dass ich noch nie so viel zu tun hatte auf einem Film, aber es scheint mir so. Verglichen mit Bye bye Blackbird ist es weniger was einzelne Tage angeht, aber insgesamt wird es mehr sein.
Kleine Bilderflut gefällig? Bitte schön! Heute habe ich ja Zeit dazu. Und morgen habe ich auch noch frei. Wohltat pur.

Meine Finger, etwas unscharf, aber vielleicht ganz gut so, weil es ist kein schöner Anblick.

Bei den Drehaufnahmen in Königstein.

Durch den Türspion im Steigenberger Hotel in Dessau.

Am Set in Grünewald bei Walferdange.

Die Eingangsseite von Joel.lu so wie sie zur Zeit ausschaut.

Vor einigen Tagen gleich neben meinem Haus gefunden, da wo früher das verlassene Haus stand. Passt sehr gut zu dem was ich grade mache.

Den Teufel beschwören. Der letzte Satz vom vorigen Eintrag ist genau das was mir gestern zustieß. Ich hätte weiß Gott Zeit genug gehabt gestern Nacht einen Eintrag zu schreiben, aber mit dem was mir zugestoßen war, konnte ich es beim besten willen nicht. Meine Assistentin knallte mir gestern die Wagentür auf Zeige und Mittelfinger der rechten Hand. Die Wagentür war zu und die Finger steckten drin…
Als sie endlich kapierte hatte was sie gemacht hatte und die Tür wieder öffnete, (ich konnte nur fast unhörbar quietschen) sahen die Finger aus als ob sie durch eine Presswalze gelaufen wären. Mir wurde es fast schwarz vor Augen vor Schmerz. Es tat so ungemein weh. Irgendwie kam ich gestern nach hause und verpflasterte die Finger so gut wie ich konnte. Zum Glück war nichts gebrochen. Aber unter den Fingernägeln verfärbte sich langsam alles blau. Der Druck durch dem Blutstau war fast nicht zum Aushalten. Als ich heute morgen erwachte war mir so schlecht wie selten. Ich schleppte mich so gut es eben ging ans Set und absolvierte meine Pflichtarbeit. Danach fuhr ich zum Hausarzt, der mir mit einer
etwas ungewöhnlichen aber sehr effektiven Methode ein Loch von oben in das Nagelbett brannte damit das Blut ablaufen konnte. Der Druck und der Schmerz gaben sofort nach. Jetzt geht es wieder einigermaßen. Ich glaube ich habe noch nie solche Schmerzen verspürt wie gestern. Es war mir als müsste ich in Ohnmacht fallen.

Ein guter Tag. Es war viel Arbeit aber da das Kostüm sich immer massiv Zeit lässt, kommt es in gewissem Sinne auch uns zugute. Uns damit meine ich der Maskencrew. Heute einen Anruf erhalten von einer anderen Filmcrew, ob ich nicht morgen aushelfen könnte. Zudem muss ich für Samstag eine Geisterperücke machen, die ich versprochen und völlig vergessen hatte. Der erste fette Arbeitstag in Luxemburg. Und ich schlafe in meinem eigenen Bettchen. Es kommen gewisse Erinnerungen wieder, an einen anderen Film die alles andere als gut waren. Aber ich beschwöre schon wieder den Teufel.

Kann nicht schlafen und dabei ist morgen wieder einer dieser Tage an denen ich eigentlich richtig fit sein müsste. Der Adrenalinausstoß wird es schon richten. 30 Kinder und 12 Soldaten. Es wird spannend. Die Location ist nicht allzu weit weg. Ich habe mal 35 Minuten eingerechnet.

Es geht weiter. Heute Nachmittag werden wir alles vorbereiten. Morgen geht es dann richtig los. Die Dreharbeiten nehmen ihren Lauf. Einerseits freue ich mich drauf, andererseits wird es sehr viel Arbeit werden…

Zurück

Seit eineinhalb Stunden wieder zuhause. Und irgendwo dachte ich es hätte sich was verändert, ich hätte was verpasst. Nichts. Bis jetzt zumindest. Ich bin müde. Die Fahrt war länger als ich gedacht hatte. Mit dem neuen Wagen ging es zwar recht fix, aber fast 8 Stunden nur auf dem Hintern zu sitzen, eine Baustelle nach der nächsten zu passieren, ( auf deutschen Autobahnen ist es z.Z. sehr schlimm)…ich höre jetzt noch das Gedröhne des Motors.
Einen Fand ich noch kurz nachdem ich den vorigen Eintrag machte. In Deutschland sind bald wieder Wahlen(d.h. wenn der Bundesgerichtshof das überhaupt zulässt, lese ich grade im Spiegel online) und es kristallisierte sich heraus, dass Angela Merkel mehr als gute Chancen hat Bundeskanzlerin zu werden. Diesbezüglich las ich heute morgen in einem Log, dass sich da jemand (eine Frau) sorgen machte ob Angela noch ihren Uterus hat oder nicht. Denn wenn ja, dann kann sie nicht allzu weit von der Menopause entfernt sein. Eine Bundeskanzlerin voll in der Menopause, hat sich das schon jemand vorgestellt? Nur so als Gedankenansatz…

Auf der Rückfahrt von Berlin die letzten 3 CD’s von Dan Brown’s Hörbuch Sakrileg gehört. Die erste CD hörte ich auf der Fahrt von Dresden nach Berlin. Irgend ein Kritiker sagte letztens im Fernsehen: Kitsch, aber spannender Kitsch. Ich kann dem nur beipflichten. Danach im WDR5 den zweiten Teil des Hörspiels nach dem Roman von Eoin Colfer „Artemis Fowl“ gehört. Ich habe das Buch schon seit Jahren im Regal stehen und nicht angerührt, weil…ja warum eigentlich? Wenn ich mich recht zurückerinnere, weil ich die Zusammenfassung auf dem Buchdeckel nicht besonders fand und irgendwo eine Kritik darüber gelesen habe, die das Buch ganz schön auseinander nahm und es immer wieder mit Harry Potter verglich. Als Hörspiel war es aber nicht schlecht.

In wenigen Stunden werde ich von Berlin abreisen. Gestern habe ich mich mit Zmud getroffen und wir haben uns der einzigartigen Berliner Frühstückskultur hingegeben. Über viele Dinge geredet und mir ist dabei manches klar geworden, was ich eigentlich schon wusste. Ich mag Berlin immer noch sehr aber ich darf und kann es nicht mehr an bestimmten Leuten festmachen sonst stirbt mir die Liebe zur Stadt weg. Ich habe es schon gestern geschrieben aber heute morgen beim Aufstehen wurde es mir richtig klar und ich werde unter eine angebliche Freundschaft einen Schlussstrich ziehen müssen. So schnell kann’s gehen.

Gestern Nachmittag in der neuen National Galerie gewesen und die Ausstellung Brücke und Berlin gesehen. Eine Gruppe von impressionistischen Malern die sich „Die Brücke“ nannten. Beeindruckend. Zumal ich den Impressionismus in der Malerei sehr mag. Für Goya in der alten National Galerie blieb leider keine Zeit. Vielleicht wenn ich Glück habe sehe ich sie noch im Oktober. Anschließend im Kino gewesen. Im IMAX einen Film über Afrika gesehen bei dem ich eingeschlafen bin und anschließend Madagaskar den Zeichentrickfilm. Ich war enttäuscht so klasse wie es sich anhörte war es nicht. Schade.

Tschüß Berlin, bis denne

Jetzt eben beim Frühstück im Hotel dachte ich dass ich noch keinen Eintrag geschrieben habe. Und vollautomatisch ging ich wieder zurück in mein Zimmer machte das Laptop an und logte mich ins WLAN des Hotels ein. Es fällt mir schwer das Geschriebene nicht sofort online zu setzten. Ich bin ein nun mal Kommunikationsmensch und brauche irgendwo das Feedback.
Eine Idee schwirrt mir seit Anfang der „Augenblicke“ Tagebuch Pause im Kopf herum, nämlich das was ich jetzt hier zu Blatt bringe am Ende des Films doch online zu veröffentlichen. Es hängt teilweise damit zusammen wie müde ich sein werde und ob ich noch genug Kraft habe etwas schreiben ohne darüber einzuschlafen.
Die Zukunft entscheidet.

Jetzt aber bin ich erstmal in Berlin und anstatt mich mit Dingen zu befassen die noch weit weg sind sollte ich mich mehr um meine großen Liebe Berlin kümmern. Heute morgen werde ich wenn Gott denn so will Zmud treffen der die Arbeit mittlerweile über den Kopf wächst. Stephan und Thomas habe ich vorgestern Abend gesehen und dabei herausgefunden dass eine Ära vorbei ist. Freundschaften die sich nur an etwas ganz bestimmtes das sie verbindet klammeren und darüber nicht hinauskommen haben eben keinen Bestand. Schade. Aber leider ist es so. Ich lebe mein Leben weiter und bin gerne bereit es mit anderen zu teilen, wenn aber von anderer Seite kein Feedback kommt und immer noch die gleichen alten Geschehnisse aufgekocht werden die sowieso nicht zu ändern sind….tja
Genug der Altlasten…jetzt machen wir weiter.

Singleposting

Eine ganze Woche lang kein einziges Wort geschrieben. Dabei hätte ich seit gestern Zeit dafür. Das folgende habe ich gestern auf der Terrasse vom More geschrieben.

ich bin in Berlin. es fällt mir schwer nach all den langen Filmtagen jeden Abend das Laptop rauszuholen und in die tasten zu hauen. von Dessau nach gorich ,bzw Königstein, nach Rosenthal, nach Dresden. es waren so unwahrscheinlich viele Eindrücke und Geschehnisse, es in einem kleinen Singleposting nicht zu schaffen ist alles unterzukriegen.

Jetzt sitze ich in Hotel und bin etwas neben mir. Ich versuche meinen Kopf zu ordnen. Ich habe versucht Fotos zu machen. Nicht so viele ich wie eigentlich hätte machen sollen. Aber bis der Film zu Ende ist es eine wahre Bilderflut.
Aber erst mal zu meiner aktuellen Situation. Vorgestern war der letzte Drehtag für Deutschland. Und da bis es wieder in Luxemburg losgeht eine ganze Woche frei haben, und nicht weit von Berlin weg war, musste ich doch herkommen. Anfangs sollte ich bei Zmud unterkommen. Doch da sie umständehalber nicht konnte, beschloss ich, für drei Tage ins Hotel zu ziehen.
Gestern nur in leichter Shoppinglaune, heute aber umso mehr.

*Hier sollte eine Reihe von Bildern kommen, die irgendwann folgen werden.*

Harmonie

Königstein gesehen. An der Elbe gesessen. Einen grandiosen Antikshop durchgestöbert und mich bezähmt etwas zu kaufen. Es herrschte eine von mir bestimmte Harmonie. Ein etwas seltsames Gefühl, weil ich nicht allein war. Aber schlecht war es nicht. Morgen muss ich um schon 6:30 raus, weil ich früher da sein muss als vorgesehen. Es wird heftig werden, sehr heftig. Aber seit den letzten Tagen kann mich nichts mehr erschüttern.

Verstreut

Was die Arbeit angeht läuft alles bis jetzt glatt. Wir sind mit der Crew umgezogen in das kleine Dorf Gohrisch nicht weit von Pirna entfernt schon fast an der tschechischen Grenze. Gorisch hat den Zusatz Kurort im Namen und ist demnach übersät mit kleinen Hotels und Pensionen. Da aber nirgends eine ganze Crew von 150 Leuten reinpasst, sind wir durch das ganze Dorf verstreut. Sehenswert ist das Hotel Alberchtshof. Eine Riesenkiste die zu DDR Zeiten ein sog. Parteibonzenhotel war. Bestätigen kann ich es nicht, aber das Haus hat was. Es ist ganz im Stil der 50er Jahre, und so gut erhalten, dass jeder in absolute Verzückung geriet. Es ist unerträglich heiß. Gestern während der Fahrt und den ganzen Nachmittag hatten wir satte 38 Grad. Heute habe ich noch einen Tag frei. Morgen geht es dann wieder los mit drehen.

Internetjunkie

2 Tage hinter mir. Sitze in der ersten Etage und habe grade ein Heidengeld für eine 2Stunden WLAN Karte ausgegeben. Die fordern echt ein Reisentribut von den Internetjunkies. So als Internet eine Droge wäre und man damit legal einem das Geld nur so aus der Tasche ziehen könnte. Morgen wird einer der schlimmsten Tage. Da es ja ein Kinderfilm ist und die Kleinen aber nur fir zu 5 Stunden vor der Kamera stehen dürfen, werden die Statistenkinder einmal am Tag ausgewechselt. Wenn es nur 10 oder 20 Stück wären, wäre das ein Klacks. Aber es waren gestern und heute 2 mal 80 Stück. Sozusagen als Warm-up. Denn morgen geht es ans Eingemachte. 2 mal 150 Stück.Morgen werde ich entweder ein Krise kriegen oder es wird der riesen Erfolg.

Gelandet

Heute Nachmittag so gegen 13:30 endlich in Dessau gelandet.
Es war schön gestern Abend, die letzte Vorstellung vor der Sommerpause. Im Oktober kommen noch mal 5 Stück. Während ich durch die deutschen Lande fuhr, war es mir als ob ich nach Berlin fahren würde. Teile der Autobahn kannte ich von der Tournee mit den Theaterstück Elefant-Man. Es war irgendwie seltsam. Ich bin im übrigens nur knappe 100 km von Berlin entfernt. Das Hotel ist gut. Ein Steigenberger Hotel. Die haben auch WLAN. Satte 4 Euro für läppische
30 Minuten. Swiss com. Eine bodenlose Frechheit. Ich habe 30 Minuten gekauft, werde sie aber erst morgen gebrauchen.
Ich hatte grad mal im Hotel eingecheckt, wurde ich schon zur Location kutschiert. Es bestätigte sich genau das was meine Astrologin mir prophezeit hatte. Es wird toll, aber es wird auch sehr sehr sehr viel Arbeit werden. Der Film heißt Crusade in Jeans und handelt von einem Kinderkreuzzug im Mittelalter. Hunderte von Kindern, viel Schlamm und Lehm. Und es muss schnell gehen. Morgen ist der erste Drehtag. Es wird spannend werden.

Ihr Lieben,

Ich bastele schon ein Weile an diesem Posting rum. Ganz im Sinne von „Wie sag ich’s meinen Kindern“. Es ist so gar nicht meine Art, sonst schreibe ich immer frei von der Leber weg. Man könnte es auch Metablogging nennen. Aber wat mut, dat mut…

Als ich im Januar 2004 das Log angefangen habe, hätte ich nicht erwartet, dass ich es so lieb gewinnen würde, dass das schreiben zu einem tagtäglichen Ritual wird wie Zähneputzen und Duschen. Ich habe es angefangen kurz nach Drehschluss vom Film „Bye bye Blackbird“ . Es war ein Riesenprojekt und hat mich körperlich sehr mitgenommen. Ich wurde ziemlich krank, aber das könnt alles im Log unter Januar /Februar 2004 nachlesen.
Jetzt steht ab Montag wieder so ein Riesenunternehmen an und obwohl die Voraussetzungen völlig anders sind, frage ich mich ob ich es überhaupt hinkriege noch einigermaßen lesenswerte Einträge zu schreiben. Zudem werde ich viel unterwegs sein und keine Ahnung haben, ob ich da internetfähig bin oder nicht. Selbst wenn alles ideal wäre zum posten, so möchte ich doch gegen einer meiner festen Grundsätze nicht verstoßen, nichts über einen Film „in progress“ zu schreiben. Ich will keine Gala, Leute Heute oder Exclusiv damit füttern oder gar zu einem Regenbogenquasseltagebuch mutieren. Da meine Tage und Stunden aber mit nichts anderem als Film gefüllt sein werden, was bleibt dann noch??? Filmtage haben im Durchschnitt 12 Stunden, meistens mehr, der Rest der Zeit geht für Körperhygiene, Essen und vor allem Schlafen drauf.
Deshalb habe ich schweren Herzens beschlossen, eine Blogpause bis Ende September einzulegen. Bei dem Gedanken wird mir jetzt schon übel… Aber es muss sein.
Augenblicke hält ein einen Augenblick inne.
Ich möchte mich bei allen Schnuffis bedanken, die mir in all der Zeit die Treue gehalten haben und mich immer wieder ermutigten weiter zu schreiben. Helmut, Renée, Zmud, Regina, Janine, Karim, Mike, alle die mir grad nicht einfallen und all die stillen Leser. Schreiben dürft ihr mir trotzdem noch, wenn es auch etwas dauern kann bis ich antworte.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer.
Einen hab ich noch:
Wie sagte der Rosarote Panther immer?

Heute ist nicht alle Tage,
Ich komm wieder, keine Frage!

(Schlussaccord und Vorhang)

*Folgende Postings vom 24.Juli 2005 bis 5. Oktober 2005 in Querschrift wurden 2 Jahre später nachträglich eingefügt.

Vorbereitung & vorletzte Runde

Die Theatervorstellungen in Inoui sind seit gestern in ihrer vorletzten Runde. Für mich aber die letzten die ich absolvieren werde. Es steht nochmal eine letzte Verlängerung im Oktober an und dann ist endgültig Schluß mit dem Weinberg in Alaska.
Ich für meinen Teil bin schwer in Vorbereitung für die Filmzeit die mir bevorsteht. Packen wir’s an…

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