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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Ich muss feststellen dass ich meinen Rhythmus vom tagtäglichen schreiben nicht einhalte. Es ist kaum machbar. Die körperliche Anstrengung lässt mich umfallen wie ein Brett.
Gestern war es am Set nicht so schlimm wie die Tage davor. Es regnete immer wieder leicht. Wir haben in Fischbach gedreht, in einem Wald der dem Großherzog gehört. Traumhaft schön und ruhig, und wahrscheinlich bekomme ich nie wieder die Gelegenheit die Ecke noch einmal zu sehen.

Ich brauchte heute nach getaner Arbeit dringend Abstand und etwas Kurzweil aus dem Netz. Einen Tag im Kreuzzug mit satten 250 Statisten bestritten. Es war heiß und schwül und die Kinderlein fielen um wie die Fliegen. Da half auch die Wasserschlepperei ans Set nicht sehr viel. Doch die Szenen die wir abgedreht haben sind gut.
Jetzt eben in anderen Logs vieles aufgespürt und schon fast wieder vergessen. Manchmal muss ich den Kopf frei kriegen von dem vielen Gefilme mit all seinen Spezialausdrücken und Gehetze. Was mich am meisten stört ist, wenn ich bei der Masse an Leuten den Überblick verliere nicht mehr mitbekomme was angesagt wird. So erging es mir heute.
Morgen wird etwas ruhiger werden (nur 70 Komparsen) und dann haben wir ENDLICH wieder 2 Tage frei.

16.08.2005 22:13

Dass ich nicht jeden Tag schreibe hat seinen Grund. Nicht dass nichts passiert, aber ich bin noch immer bei dem Gedanken dass ich keine Interna ausplaudern soll und darf.
Heute mache ich mal eine Ausnahme. Es geht um die unzähligen Komparsen die wir im Film haben, die unzähligen Statisten die jeden Tag antreten, die immer wieder neu sind und beständig wechseln. Die meisten davon sind erstaunlicherweise keine Luxemburger sondern werden alle aus den Niederlanden eingeschifft. Es sind Pfadfindercamps und jeweils einen Tag lang bei und als Komparse mitmachen dürfen.
Heute waren es 70 Stück. Morgen sind es nur 30 aber dafür übermorgen wieder satte 200. Morgens ist es ein Marathon um sie alle ins Kostüm zu stecken und die Haare sowie das Gesicht so hin zu bekommen, dass sie ins Mittelalter passen. Und obwohl sie alle eingetrichtert bekommen, dass sie ungeschminkt kommen sollen, finden sich immer wieder einige mit herrlich bunt gefärbten Fingernägeln oder einer fetten Mascaraschicht auf den Wimpern. Viele davon finden es spannend und machen mit, andere sind total gelangweilt und tun so als ob sie das alles gar nichts anginge. Letztere sind mir die Verhasstesten.
Denn im Prinzip ist es so, dass ein Komparse dafür bezahlt wird. Demnach muss es sich alles gefallen lassen, was ihm Make-up- und kostümmäßig angetan wird. Wenn nicht kann er gleich wieder gehen. Ein Grund mehr warum ich so gerne beim Film und am Theater arbeite. ICH bestimme, nicht der vor mir im Stuhl sitzt. Das klingt vielleicht hart und ein wenig absurd. Aber so ist es nun mal.
Meine Finger haben heute wieder geblutet. Und es war seltsamerweise ein wahre Wohltat, denn der Druck den ich noch immer in der Fingerspitzen spürte und sie quasi wie betäubte, war endlich weg. Aber es wird noch lange dauern, bis ich sagen kann dass sie sich wieder normal anfühlen.

15.08.2005 09:23

Schlechtes Wetter heute. Mein 2. freier Tag. Es ist schon seltsam. Meine Gedanken wenn ich alleine bin kreisen beständig um den Film an dem ich grade mitarbeite. Kinderkreuzzug. Ich habe mal eine wenig nachgeforscht und habe so einiges über den besagten Kinderkreuzzug gefunden.
Der Film selbst lehnt an ein holländisches Kinderbuch von Thea Beckman an, das den gleichen Namen trägt wie der Film. Kreuzzug in Jeans. Es erschien in den 70ern und wurde zum Klassiker. Das Filmskript ist aber weitaus anders und wesentlich neueren Datums und mit zeitgenössischen Fakten durchsetzt. Historisch beruht die Geschichte auf dem legendären Kreuzzug von 1212. In Wikipedia fand ich dies dazu:

Im Kinderkreuzzug sollen, so berichten Stadtchronisten, im Juli des Jahres 1212 zwischen 7.000 und 25.000 Kinder, aber auch Erwachsene, von Köln und gleichzeitig von Lothringen ins Heilige Land aufgebrochen sein. Der Anführer soll ein charismatischer Kölner Junge namens Nikolaus bzw. in Frankreich ein Junge namens Stephan gewesen sein, der auf seinem Zug immer mehr Menschen mitriss. Von der Geistlichkeit wurde dieses Vorhaben, so wird berichtet, abgelehnt. Es ist strittig, welches Schicksal den Kindern widerfuhr. Ein Teil von ihnen scheint in Marseille, Genua oder Brindisi an Bord von Schiffen gegangen, aber von den Kapitänen als Sklaven verkauft worden zu sein. Andere wiederum kamen nach Rom, wo ihnen aufgrund der ablehnenden Haltung der Obrigkeit aber klar wurde, dass ihr Vorhaben zwecklos sei. Ein paar von ihnen kehrte über die Alpen zurück, andere blieben in Italien und verdingten sich dort als Bedienstete .Die Quellenlage zu den Kinderkreuzzügen ist sehr dürftig. Falls sie wirklich stattgefunden haben, so setzte wahrscheinlich die Legendenbildung schon sehr frühzeitig ein. Die Sage vom Rattenfänger von Hameln soll vom Kinderkreuzzug inspiriert worden sein. Eventuell beruht die Vorstellung eines Kinderkreuzzuges auf einem sprachlichen Missverständnis. Das lateinische Wort pueri muss nicht nur „Knaben“ bedeuten, sondern kann auch (vor allem junge) Menschen aus niederem Stand meinen.

Und in der Tat ist die Wissenslage äußerst dürftig. Somit ist auch das was Thea Beckman in ihrem Kinderroman verarbeitet schon auf Fakten basiert, aber der Rest beruht auf ihrer Fantasie.

Eine andere Seite bei Geocities berichtet und beruft sich dabei auf das P.M. Magazin:

Im Jahre 1212 zogen Tausende von deutschen Jungen und Mädchen aus, um das Grab Christi aus der Hand der “ Ungläubigen “ zu befreien.
Ihr Anführer hatte ihnen versprochen, sie trockenen Fußes über das Meer zu bringen, doch sollte sich das Wasser nicht, wie einst bei Moses, für sie teilen. Sie zogen zuerst nach Italien und die meisten dieser Kinder kehrten nie zurück.
Ein Engel soll einem 16-jährigen Bauersjungen befohlen haben Jerusalem zu befreien. Blind folgten die Kinder ihrem charismatischen Anführer zwischen Ostern und Pfingsten des Jahres 1212. Aus Mittelalterlichen Quellen heißt es das an die 25000 junge Menschen auf ihrem Weg ans Mittelmeer, über Italien, durch Köln kamen.
Wissenschaftler sind sich bis heute nicht im klaren ob es sich bei dieser Bewegung um eine wahre Geschichte handelt oder aber um eine kollektive Erfindung ihrer Zeit. Zumindest aber gab es um ca. 1216 jemanden in Köln der diese Geschichte vermutlich als Augenzeuge niederschrieb.
Dieser sogenannte Kinderkreuzzug nahm seinen Lauf, das weiß man aus anderen zeitgenössischen Chroniken, nachdem ein Jugendlicher namens Nikolaus aus einem Dorf in der Nähe von Köln eine Vision hatte. Darin befahl ihm ein Engel die Befreiung des heiligen Grabes auf gewaltlosem Weg. Nikolaus verbreitete seine Vision bald im ganzen Rheinland und zog damit viele Menschen in seinen Bann. Trotz seiner “ Popularität “ gab es auch Chronisten unter denen er umstritten war und so werden er und seine Anhänger auch als Werkzeug des Teufels und als dumm dargestellt. 
Trotz allem kam den Kreuzzüglern aber immer wieder Hilfe aus der Bevölkerung zu. Man ließ sie zwar nicht immer in die Städte, brachte ihnen aber Essen und Trinken aufs freie Feld hinaus. Von Köln aus zogen sie weiter nach Süden wo sie von einem Chronisten in Trier gesehen wurden. Nach seinem Bericht trug Nikolaus ein Gewand mit einem Schild “ wie ein Kreuz in Form eines Tau“, was ein Zeichen des Heiligtums und der wundersamen Kraft ist. Mit Tau meinte er den T – förmigen griechischen Buchstaben. Dieses Zeichen war im Jahr 1212 nicht unbekannt. Der radikale Kirchenreformator Franz von Assisi verwandte es als persönliches Symbol und trug es ebenfalls auf seinen Kleidungsstücken.
Man sagte Assisi zu dieser Zeit noch nach er sei ein Unruhestifter, weil er die Bequemlichkeit und Korruption der Kirche anprangerte und eine Rückkehr in die apostolische Armut forderte. Erst 1210 bekam er vom Pabst die Erlaubnis seine Anhängerschaft, die Franziskaner, als Orden innerhalb der Kirche zu formieren. Auch Franz von Assisi hatte 1212 den Wunsch auf einen gewaltlosen Kreuzzug zu gehen um die Ungläubigen durch reine Überzeugung zum Konvertieren zu bringen. 1219 gelang es Assisi wirklich nach Ägypten zu kommen, doch seine Predigt über den christlichen Glauben veranlasste den Sultan Al-Kalil nur dazu, Assisi prompt nach Europa zurück zu schicken.
Wer war dieser Nikolaus ? Vielleicht ein Anhänger der Franziskaner ?
1212, am 25. Juli berichtet ein Mönch aus Speyer von den Kreuzzüglern. Männer als Mädchen als Greisen als Jünglinge, aber einzig aus dem Volke, gab dieser Mönch an. Am 20. August dann erreichte die Gruppe deutscher Knaben, kleiner Kinder, Frauen und Mädchen, Nikolaus voran, Piacenza. Ein dort ansässiger Chronist berichtet das sie nach dem Weg zum Mittelmeer fragten. Ebenfalls aus Cremona gab es Berichte über die Begegnung mit der Jugendgruppe.
Der Chronist Ogerius Panis zählte dann am 25. August 1212, 7000 Frauen, Männer, Mädchen und Knaben als diese in Genua einzogen. Auf ihre Kleidung waren Kreuze genäht, sie trugen Ranzen auf dem Rücken, manche hatten Pilgerstäbe oder Trompeten dabei. Viele von ihnen sollen bereits am nächsten Tag den Ort enttäuscht verlassen haben, warum geht nicht aus den Überlieferungen hervor.
Auch der weitere Verlauf dieser Geschichte ist nicht genau zu deuten. Es gibt unterschiedliche Berichte. Einige sagen das Nikolaus mit Seiner Anhängerschaft weiterzog nach Brindisi, andere berichten er sei unterwegs gestorben, wieder andere sagen er setzte seine Reise nach Jerusalem fort und kämpfte dann im fünften Kreuzzug.
Was wirklich geschah kann nicht eindeutig geklärt werden, doch soll hier noch erwähnt werden das einige aufgebrachte Eltern aus Köln den Vater von Nikolaus vor das Gericht zerrten weil sie ihm unterstellten er hätte das Vorhaben seines Sohnes unterstützt. Die Richter waren der gleichen Meinung und verurteilten ihn zum Tode durch den Strang.
Das Wort Kreuzzug ist hier auch fehl am Platz, denn ein Kreuzzug wurde durch den Papst in Absprache mit König und Kaiser ausgerufen und das war hier sicher nicht der Fall. Auch trug die Jugendbewegung kaum oder keine Waffen bei sich, denn sie wollten ja das heilige Land ohne Gewalt zurückerobern.
Es wird vermutet das viele der Kinder, Jugendlichen als Sklaven verkauft wurden da sie den schwierigen Rückweg nicht mehr auf sich nehmen wollten. Einige kehrten wohl zurück und andere blieben in Italien.
Aus Frankreich gab es ebenfalls einen Bericht in dem es heißt das ein Kinderkreuzzug sich auf den Weg machte, doch diese 30000 Jugendlichen wurden angeblich damals vom König kurzerhand nach Hause geschickt. Von anderer Stelle heißt es jedoch sie seien zumindest bis Marseille gekommen.
Einer der Versklavten kehrte 18 Jahre später nach Europa zurück und schilderte das Schicksal seiner Kameraden. Sie wurden von Hugo dem Eisernen und Wilhelm das Schwein auf sieben Schiffe eingeladen mit dem Versprechen man würde sie sicher nach Jerusalem bringen. Doch wurden sie in Algerien und Alexandrien als Sklaven verkauft. Zwei der Schiffe kenterten vor Sardinien und keiner der Passagiere überlebte. Papst Gregor IX ließ auf der Insel St. Pietro eine Kapelle errichten um den Ertrunkenen zu gedenken. Diese Kapelle gibt es noch heute.
Quelle: P.M. Magazin 10/2000

Dieser Nicolaus von den hier die Rede ist gibt es auch im Film.

Und morgen ist ein weiterer Tag mit vielen Komparsen und Schlamm und Blut. Ich sehe jeden Abend nach der Arbeit aus wie Dreckschwein.

Aua

Meinen Fingern geht es besser. Aber gut sehen sie nicht aus. Das Tippen auf der Tastatur geht auch wieder besser.
Heute mein erster freier Tag. Lange schlafen ging nicht weil ich so daran gewöhnt bin, seit all den Wochen sehr früh aufzustehen. Der Film macht immer noch Spaß, aber es ist enorm viel Arbeit. Ich sage immer, dass ich noch nie so viel zu tun hatte auf einem Film, aber es scheint mir so. Verglichen mit Bye bye Blackbird ist es weniger was einzelne Tage angeht, aber insgesamt wird es mehr sein.
Kleine Bilderflut gefällig? Bitte schön! Heute habe ich ja Zeit dazu. Und morgen habe ich auch noch frei. Wohltat pur.

Meine Finger, etwas unscharf, aber vielleicht ganz gut so, weil es ist kein schöner Anblick.

Bei den Drehaufnahmen in Königstein.

Durch den Türspion im Steigenberger Hotel in Dessau.

Am Set in Grünewald bei Walferdange.

Die Eingangsseite von Joel.lu so wie sie zur Zeit ausschaut.

Vor einigen Tagen gleich neben meinem Haus gefunden, da wo früher das verlassene Haus stand. Passt sehr gut zu dem was ich grade mache.

Den Teufel beschwören. Der letzte Satz vom vorigen Eintrag ist genau das was mir gestern zustieß. Ich hätte weiß Gott Zeit genug gehabt gestern Nacht einen Eintrag zu schreiben, aber mit dem was mir zugestoßen war, konnte ich es beim besten willen nicht. Meine Assistentin knallte mir gestern die Wagentür auf Zeige und Mittelfinger der rechten Hand. Die Wagentür war zu und die Finger steckten drin…
Als sie endlich kapierte hatte was sie gemacht hatte und die Tür wieder öffnete, (ich konnte nur fast unhörbar quietschen) sahen die Finger aus als ob sie durch eine Presswalze gelaufen wären. Mir wurde es fast schwarz vor Augen vor Schmerz. Es tat so ungemein weh. Irgendwie kam ich gestern nach hause und verpflasterte die Finger so gut wie ich konnte. Zum Glück war nichts gebrochen. Aber unter den Fingernägeln verfärbte sich langsam alles blau. Der Druck durch dem Blutstau war fast nicht zum Aushalten. Als ich heute morgen erwachte war mir so schlecht wie selten. Ich schleppte mich so gut es eben ging ans Set und absolvierte meine Pflichtarbeit. Danach fuhr ich zum Hausarzt, der mir mit einer
etwas ungewöhnlichen aber sehr effektiven Methode ein Loch von oben in das Nagelbett brannte damit das Blut ablaufen konnte. Der Druck und der Schmerz gaben sofort nach. Jetzt geht es wieder einigermaßen. Ich glaube ich habe noch nie solche Schmerzen verspürt wie gestern. Es war mir als müsste ich in Ohnmacht fallen.

Ein guter Tag. Es war viel Arbeit aber da das Kostüm sich immer massiv Zeit lässt, kommt es in gewissem Sinne auch uns zugute. Uns damit meine ich der Maskencrew. Heute einen Anruf erhalten von einer anderen Filmcrew, ob ich nicht morgen aushelfen könnte. Zudem muss ich für Samstag eine Geisterperücke machen, die ich versprochen und völlig vergessen hatte. Der erste fette Arbeitstag in Luxemburg. Und ich schlafe in meinem eigenen Bettchen. Es kommen gewisse Erinnerungen wieder, an einen anderen Film die alles andere als gut waren. Aber ich beschwöre schon wieder den Teufel.

Kann nicht schlafen und dabei ist morgen wieder einer dieser Tage an denen ich eigentlich richtig fit sein müsste. Der Adrenalinausstoß wird es schon richten. 30 Kinder und 12 Soldaten. Es wird spannend. Die Location ist nicht allzu weit weg. Ich habe mal 35 Minuten eingerechnet.

Es geht weiter. Heute Nachmittag werden wir alles vorbereiten. Morgen geht es dann richtig los. Die Dreharbeiten nehmen ihren Lauf. Einerseits freue ich mich drauf, andererseits wird es sehr viel Arbeit werden…

Zurück

Seit eineinhalb Stunden wieder zuhause. Und irgendwo dachte ich es hätte sich was verändert, ich hätte was verpasst. Nichts. Bis jetzt zumindest. Ich bin müde. Die Fahrt war länger als ich gedacht hatte. Mit dem neuen Wagen ging es zwar recht fix, aber fast 8 Stunden nur auf dem Hintern zu sitzen, eine Baustelle nach der nächsten zu passieren, ( auf deutschen Autobahnen ist es z.Z. sehr schlimm)…ich höre jetzt noch das Gedröhne des Motors.
Einen Fand ich noch kurz nachdem ich den vorigen Eintrag machte. In Deutschland sind bald wieder Wahlen(d.h. wenn der Bundesgerichtshof das überhaupt zulässt, lese ich grade im Spiegel online) und es kristallisierte sich heraus, dass Angela Merkel mehr als gute Chancen hat Bundeskanzlerin zu werden. Diesbezüglich las ich heute morgen in einem Log, dass sich da jemand (eine Frau) sorgen machte ob Angela noch ihren Uterus hat oder nicht. Denn wenn ja, dann kann sie nicht allzu weit von der Menopause entfernt sein. Eine Bundeskanzlerin voll in der Menopause, hat sich das schon jemand vorgestellt? Nur so als Gedankenansatz…

Auf der Rückfahrt von Berlin die letzten 3 CD’s von Dan Brown’s Hörbuch Sakrileg gehört. Die erste CD hörte ich auf der Fahrt von Dresden nach Berlin. Irgend ein Kritiker sagte letztens im Fernsehen: Kitsch, aber spannender Kitsch. Ich kann dem nur beipflichten. Danach im WDR5 den zweiten Teil des Hörspiels nach dem Roman von Eoin Colfer „Artemis Fowl“ gehört. Ich habe das Buch schon seit Jahren im Regal stehen und nicht angerührt, weil…ja warum eigentlich? Wenn ich mich recht zurückerinnere, weil ich die Zusammenfassung auf dem Buchdeckel nicht besonders fand und irgendwo eine Kritik darüber gelesen habe, die das Buch ganz schön auseinander nahm und es immer wieder mit Harry Potter verglich. Als Hörspiel war es aber nicht schlecht.

In wenigen Stunden werde ich von Berlin abreisen. Gestern habe ich mich mit Zmud getroffen und wir haben uns der einzigartigen Berliner Frühstückskultur hingegeben. Über viele Dinge geredet und mir ist dabei manches klar geworden, was ich eigentlich schon wusste. Ich mag Berlin immer noch sehr aber ich darf und kann es nicht mehr an bestimmten Leuten festmachen sonst stirbt mir die Liebe zur Stadt weg. Ich habe es schon gestern geschrieben aber heute morgen beim Aufstehen wurde es mir richtig klar und ich werde unter eine angebliche Freundschaft einen Schlussstrich ziehen müssen. So schnell kann’s gehen.

Gestern Nachmittag in der neuen National Galerie gewesen und die Ausstellung Brücke und Berlin gesehen. Eine Gruppe von impressionistischen Malern die sich „Die Brücke“ nannten. Beeindruckend. Zumal ich den Impressionismus in der Malerei sehr mag. Für Goya in der alten National Galerie blieb leider keine Zeit. Vielleicht wenn ich Glück habe sehe ich sie noch im Oktober. Anschließend im Kino gewesen. Im IMAX einen Film über Afrika gesehen bei dem ich eingeschlafen bin und anschließend Madagaskar den Zeichentrickfilm. Ich war enttäuscht so klasse wie es sich anhörte war es nicht. Schade.

Tschüß Berlin, bis denne

Jetzt eben beim Frühstück im Hotel dachte ich dass ich noch keinen Eintrag geschrieben habe. Und vollautomatisch ging ich wieder zurück in mein Zimmer machte das Laptop an und logte mich ins WLAN des Hotels ein. Es fällt mir schwer das Geschriebene nicht sofort online zu setzten. Ich bin ein nun mal Kommunikationsmensch und brauche irgendwo das Feedback.
Eine Idee schwirrt mir seit Anfang der „Augenblicke“ Tagebuch Pause im Kopf herum, nämlich das was ich jetzt hier zu Blatt bringe am Ende des Films doch online zu veröffentlichen. Es hängt teilweise damit zusammen wie müde ich sein werde und ob ich noch genug Kraft habe etwas schreiben ohne darüber einzuschlafen.
Die Zukunft entscheidet.

Jetzt aber bin ich erstmal in Berlin und anstatt mich mit Dingen zu befassen die noch weit weg sind sollte ich mich mehr um meine großen Liebe Berlin kümmern. Heute morgen werde ich wenn Gott denn so will Zmud treffen der die Arbeit mittlerweile über den Kopf wächst. Stephan und Thomas habe ich vorgestern Abend gesehen und dabei herausgefunden dass eine Ära vorbei ist. Freundschaften die sich nur an etwas ganz bestimmtes das sie verbindet klammeren und darüber nicht hinauskommen haben eben keinen Bestand. Schade. Aber leider ist es so. Ich lebe mein Leben weiter und bin gerne bereit es mit anderen zu teilen, wenn aber von anderer Seite kein Feedback kommt und immer noch die gleichen alten Geschehnisse aufgekocht werden die sowieso nicht zu ändern sind….tja
Genug der Altlasten…jetzt machen wir weiter.

Singleposting

Eine ganze Woche lang kein einziges Wort geschrieben. Dabei hätte ich seit gestern Zeit dafür. Das folgende habe ich gestern auf der Terrasse vom More geschrieben.

ich bin in Berlin. es fällt mir schwer nach all den langen Filmtagen jeden Abend das Laptop rauszuholen und in die tasten zu hauen. von Dessau nach gorich ,bzw Königstein, nach Rosenthal, nach Dresden. es waren so unwahrscheinlich viele Eindrücke und Geschehnisse, es in einem kleinen Singleposting nicht zu schaffen ist alles unterzukriegen.

Jetzt sitze ich in Hotel und bin etwas neben mir. Ich versuche meinen Kopf zu ordnen. Ich habe versucht Fotos zu machen. Nicht so viele ich wie eigentlich hätte machen sollen. Aber bis der Film zu Ende ist es eine wahre Bilderflut.
Aber erst mal zu meiner aktuellen Situation. Vorgestern war der letzte Drehtag für Deutschland. Und da bis es wieder in Luxemburg losgeht eine ganze Woche frei haben, und nicht weit von Berlin weg war, musste ich doch herkommen. Anfangs sollte ich bei Zmud unterkommen. Doch da sie umständehalber nicht konnte, beschloss ich, für drei Tage ins Hotel zu ziehen.
Gestern nur in leichter Shoppinglaune, heute aber umso mehr.

*Hier sollte eine Reihe von Bildern kommen, die irgendwann folgen werden.*

Harmonie

Königstein gesehen. An der Elbe gesessen. Einen grandiosen Antikshop durchgestöbert und mich bezähmt etwas zu kaufen. Es herrschte eine von mir bestimmte Harmonie. Ein etwas seltsames Gefühl, weil ich nicht allein war. Aber schlecht war es nicht. Morgen muss ich um schon 6:30 raus, weil ich früher da sein muss als vorgesehen. Es wird heftig werden, sehr heftig. Aber seit den letzten Tagen kann mich nichts mehr erschüttern.

Verstreut

Was die Arbeit angeht läuft alles bis jetzt glatt. Wir sind mit der Crew umgezogen in das kleine Dorf Gohrisch nicht weit von Pirna entfernt schon fast an der tschechischen Grenze. Gorisch hat den Zusatz Kurort im Namen und ist demnach übersät mit kleinen Hotels und Pensionen. Da aber nirgends eine ganze Crew von 150 Leuten reinpasst, sind wir durch das ganze Dorf verstreut. Sehenswert ist das Hotel Alberchtshof. Eine Riesenkiste die zu DDR Zeiten ein sog. Parteibonzenhotel war. Bestätigen kann ich es nicht, aber das Haus hat was. Es ist ganz im Stil der 50er Jahre, und so gut erhalten, dass jeder in absolute Verzückung geriet. Es ist unerträglich heiß. Gestern während der Fahrt und den ganzen Nachmittag hatten wir satte 38 Grad. Heute habe ich noch einen Tag frei. Morgen geht es dann wieder los mit drehen.

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