Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 16 von 239)

Brot & Streaming

Scheußlicher Nieselregen und das fast ununterbrochen den ganzen Tag. Vom Argarstandpunkt aus ist es ja genau das was fehlt, damit das Wasser Zeit hat einzusickern und der Grundwasserspiegel steigt. Aber bei diesem Wetter schickt man weder einen Hund noch ein Joël vor die Tür.

Also habe ich Brot gebacken:

Oder besser gesagt ein Körnerziegelstein.

So ‚richtig‘ Brot backen, wo ich so richtig alles selbst knete und abwiege, das traue ich mich noch nicht, weil meine ersten Erfahrungen mit Brot- und Hefeteig allesamt fehl schlugen. Meine ersten Gehversuche nachdem ich lange nichts mit Hefe versucht hatte, waren Brotbackmischungen, die mir erstaunlich gut gelangen. Irgendwann wird das klappen. Es muss doch ein wenig Großvater in mir stecken, der von Beruf Bäcker war, oder?

Seit zwei Tagen habe ich einen neuen Stramingdienst. Aber dafür musste etwas anderes weichen. Ich entschied mich für das selbstzusammengestellte Bouquet an Fernsehsendern die nicht im Grundpacket der Postbox mit dabei sind. Man kann da schon ein oder zwei Sender wählen und zahlt nur sehr wenig. Da ich aber BBC Entertainment haben wollte, musste ich minimum vier Sender wählen, da er erst ab der Menge zur Verfügung steht. Zudem kann man keine einzige Sendung aufnehmen oder sich im Nachhinein ansehen. Entweder live oder gar nicht. Ich glaube nicht dass das von meinem Anbieter so vorgesehen ist, die BBC schreibt das so vor. Na gut, dann eben nicht mehr.

Jetzt habe ich Disney+ und probiere das mal eine Weile aus, weil Netflix mich grad sehr nervt und es nicht mehr wirklich viel Gutes dort zu sehen gibt außer die übliche Brühe.

Eine sehr fesselnde kurze Serie angefangen. A Murder at the End of the World.

Dort seit sehr langer Zeit mal wieder Clive Owen gesehen, dan ich immer sehr sexy fand. Die zwei ersten Folgen sind mit ihren Rückblenden nicht schlecht. Ich berichte wie es weitergeht.

Chocolate House & Bovary

Wochenmarkt

So oft gehe ich nicht am Chocolate House vorbei. Aber da heute das Wetter unerwartet gut war und ich schon eine Weile in Renert draußen saß, führte mich mein Weg dorthin.

Ich hatte schon seit sehr lange keine heiße Schokolade mehr von Nathalie Bonn. Und es war genau das Richtige. Sie ist quasi die Erfinderin dieser Art von heißer Schokolade, die an einem Löffel befestigt, in heiße Milch getunkt wird und dann umgerührt wird, bis der Klotz sich aufgelöst hat.

Im der Galerie vom Ratskeller läuft zur Zeit eine Ausstellung mit Videoprojektionen von Wang Bing, Rahmen des Filmfestivals. An einer davon blieb ich kleben. Fengming, ein dreistündiger Monolog einer jetzt alten Frau, die in ihren jungen Jahren engagierte Journalistin war und an die Revolution in China glaubte. Eine ziemlich herzzerreißende Geschichte, die ich mir aber nur für eine Weile ansah, ich wollte nicht den ganzen Nachmittag dort verbringen. Aber ich muss mir das noch einmal genauer ansehen, denn die knappe Viertelstunde die ich mir ansah ging mir sehr nahe.

Wieder daheim, legte ich mich kurz hin, denn so gut hatte ich die Nacht über nicht geschlafen.

Am Abend war ich mit der A. und Freunden von ihr, die aus Paris angereist waren im Bovary.

Es war ein schöner Abend. Eine Großfamilie hatte ihre zwei noch sehr jungen Söhne dabei, (Ich glaube sogar dass es Zwillinge waren) die den Abend über vierhändig am Klavier saßen. Die beiden hatten ein Repertoire von modernen Gassenhauern, das sie alles auswendig aus dem Kopf spielten. Es war unglaublich.

***

Als Kind kann ich mich erinnern, dass es Sandwicheis hier in Luxemburg gab, mit zwei richtigen Waffelscheiben, die man erst drauflegte, wenn man das Eisausgepackt hatte. Zudem musste man schnell sein mit lecken, dann das Zeug schmolz schnell weg an heißen Tagen.

Emmy machte einen Test mit Eiscremesandwichsorten, die alle versprechen dass sie nicht schmelzen wenn man sie bei Raumtemperatur lagert. Es liegt, und das ist kein Geheimnis, an einer Reihe von Stabilisatoren in From von Gummizusätzen, die mir, als sie sie von den Packungen ablas, alle sehr bekannt vorkamen. Die gibt es auch in Europa.

Das bestärkte mich wieder in meiner Überzeugung, kein Eis mehr aus Tiefkühltruhe zu kaufen, sondern es selbst herzustellen oder in der Eisdiele meines Vertrauens zu kaufen, von der ich weiß, dass sie es selbst herstellen.

Im Frühtau…

… oder der frühe Vogel fängt… sich eine. In diesem Fall fing ich mir eine, gewissermaßen.

Reparaturtermine sind ein Unterfangen das eher einem Gipfeltreffen ähnelt, fast so wie ein G8. Man ruft ein Call Center irgendwo im „Kirgistan“ an und man ist schon überglücklich, wenn die Wartezeit nur ein paar Minuten beträgt. Man gibt alles an, Reparaturadresse, die Elektroapparate, was daran kaputt ist, Telefon, Email, Schuhgröße… Dann wird man auf einen weiteren Anruf der eigentlichen Reparaturfirma verwiesen, die dann erst den Termin vereinbaren. Das dauert dann nochmal eine Woche. (Und allein beim Schreiben dieser Zeilen, merke ich schon wie mein Blutdruck steigt. Dabei habe ich kein Blutdruckproblem)

Der zweite Anruf folgte Anfang dieser Woche. Und Termin war dann am Freitagmorgen, wobei man mir aber keine genaue Uhrzeit sagen konnte. Man versprach mir sich 30 Minuten vor dem Termin zu melden.

Ich stellte den Wecker auf 6:30 damit ich wenigstens in Ruhe duschen und ein Kaffee trinken konnte. Kurz nach 8:00 Uhr ging ich aus dem Haus. Ich sollte hinzufügen dass das alles sehr früh für mich war. Ich bin ja vom dienstlichen her eher Abend- und Nachtstunden gewohnt.

Natürlich hatte man nicht aufgeschrieben, dass ein Anruf 30 Minuten vor der Zeit gemacht werden sollte und der Techniker rief erst an, als er schon vor der Tür stand. War ja klar. Ich war dann aber in knapp fünf Minuten da.

Der Techniker war übrigens ein älterer sehr netter Herr. Natürlich hatte er die Ersatzstücke nicht dabei. War ja klar. Der Termin dauerte dementsprechend nicht lange was wiederum erfreulich war. Weniger erfreulich dass war, dass man die Teile erst bestellen muss, dass das zehn Tage dauert wird und sich dann wieder jemand melden wird, für einen weiteren Termin. War ja klar. *seuftz* Fortsetzung folgt…

Ich hasse nichts mehr als ein derartig aufgebauschtes Hin- und her. Also versuchte ich an etwas Schönes zu denken. Ich ging durch Straßen und über Plätze wo ich schon länger nicht mehr gewesen war. Es hat sich manches verändert hier in meinem alten Viertel. Und da ich plötzlich zur ungewohnt früher Zeit ein paar freie Stunden hatte und das Wetter sich auch hielt und ich eine noch ziemlich leere Stadt erlebte, war das irgendwie schön und ungewohnt.

Bei Namur gab es ein Kaffee und eine Achtchen

… und ich schrieb schon mal in großen Teilen hier vor.

Auf den Rückweg entschloss sich das Wetter nicht mehr mitzumachen und schenkte uns über den gesamten Nachmittag Nieselregen. War ja klar.

Am Abend beschloss ich mir was Gutes zu tun und ging allein in die Skybar. Ich hatte auch nicht wirklich Lust auf Gesellschaft. (Little did I know…)

Das Menü:

Der Lachs links unten war der beste Lachs seit langem. Die Soße hatte eine gewisse Schärfe (anderen wäre dabei schon die Schädeldecke weggeflogen), was mich sehr freute. Seit einigen Jahren bin ein großer Fan von Pfeffer, Chili und Co. Und immer wenn man sich in der europäischen Küche traut etwas schärfer zu machen, freut mich das ungemein. Ich kann nicht sagen wann das angefangen hat. Es war wahrscheinlich, als ich entdeckte wieviele Pfeffersorten es gibt, die alle völlig unterschiedlich schmecken und riechen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Held der eine Carolina Reaper mampft und sich dabei total happy fühlt. Das ist nämlich ausgemachter Blödsinn.

Und so seltsam und früh wie der Tag begonnen hatte, so schön endete er. Nichts macht mich glücklicher als gutes Essen.

Ich dachte noch: „Ach, schau doch kurz im Letz Boys vorbei. Wenn es so ist wie letzte Woche, ist eh niemand da den di kennst, außer den Barman.“

Tja, dem war nicht so. Aber ich beherrschte mich und es wurde nicht zu spät.

Telefonate

Einen interessanten Beitrag übers Telefonieren im Techniktagebuch via die Kaltmamsell entdeckt. Was mich da am meisten wunderte war der Umstand dass Handytelefonate innerhalb Deutschland quasi kostenlos ist, es aber günstiger ist per WhatsApp ins Ausland anzurufen. Das müsste aber der europäischen Gesetzgebung nach genau so viel bzw. wenig kosten muss wie ein inländischer Anruf. (Ich meine damit ‚richtige’ Anrufe die mit Zeitvolumen abgerechnet werden, nicht mit Datenvolumen.) Dazu sind seit etlichen Jahren schon alle europäischen Netzanbieter per Gesetz verpflichtet. Oder?

Ich habe das gut in Erinnerung, weil das damals die luxemburgische Europakommissarin Viviane Reding durchgesetzt hat und sie dafür hier sehr gefeiert wurde. Auch der Datenverbrauch im Ausland darf nicht teurer verrechnet werden.

Oder verwechsle ich da was?

***

Apropos telefonieren: ich musste gleich am Morgen eine ganze Reihe an Anrufen und Emails bestreiten. Nächste Woche wird wieder, mit ein paar wenigen Ausnahmen, sehr unverblogbar. Inzwischen habe ich das Gefühl das fast 50% der dienstlichen Dinge sich nur noch am Rechner abspielen. Wenn es nur das wäre was ich eigentlich machen soll, wäre es leichter.

Das zog sich auch weiter bis in den späten Nachmittag. Aber nichts davon hätte ich verschieben können. Dabei hatte ich Anderes vorgehabt. Das brachte mit sich dass sich wieder einiges verschob… Nun ja.

Mittwoch mit Joseph Kutter

Kurz vor Mittag gingen die D. und ich ins Staatsmuesum um eine Ausstellung über einen bekanntesten luxemburger Maler zu sehen; Joseph Kutter. Kutter wurde nur 46 Jahre alt und seine Kunst fand zu seiner Anfangszeit wenig Beachtung. In späteren Jahren war er jodoch Mitbegründer der luxemburger Secession. Ja, es gab auch eine hier, wie in allen großen Städten (allen voran Wien)

Kutter wird immer wieder ausgestellt, denn es gibt schon so einiges von ihm. Doch eine reine Portraitausstellung war neu.

Auslöser für die Ausstellung war eigentlich das Bild mit dem Rennfahrer, das sich schon lange im Museum als Dauerleihgabe befand, und jetzt durch ein Crowdfunding auch in seinen Besitz kam. All die Namen die rund um das Bild stehen haben dazu beigetragen, dass das Bild von nun an im Museum bleibt.

Selbstporträt
Selbstporträt

Die drei Frauenporträis veranschaulichten gut wie Kutters Maltechnik sich mit den Jahren änderte. Am schönsten aber fand ich das Bild unten.

Das ist für mich ein typisches ‚luxemburger‘ Gesicht. Der Mann auf dem Bild hat kein Name und doch glaubt man ihn hier irgendwo schon einmal auf der Straße gesehen zu haben. Oder gibt es jemanden in meinem Bekanntenkreis der ihm ähnelt? Ich stand lange davor und versuchte eine Erinnerung dem Mann zuzuordnen. Menschen die lange in Luxemburgen leben, wissen was ich meine. Man kennt ihn, irgendwie.

***

Spass mit KI Gencraft:

Ein Wolperdinger Rabenhase.

Ein Montag und ein Dienstag

Das es die letzten Wochen ein bisschen viel war, hinsichtlich allem, beschloss ich den Montag als absoluten Ruhetag auch im Socializing zu machen. Nur am Morgen arbeitete ich einige Dinge weg die keinen Aufschub duldeten. Ich blieb den ganzen Tag häuslich und verbrachte ihn im Jinbei. Ich las, sah ein bisschen Fern mehr wollte ich nicht.

Dabei wieder festgestellt, dass ich mich wieder auf Pantoffelsuche begeben muss. Das ist jedesmal eine Crux, weil ich was ganz bestimmtes Suche, das möglichst nicht wie ein gefütterter Filzpantoffel sein soll oder nach einem Dampfschiff Birkenstock. Nein, auch keine Crocs…

Den Dienstagmorgen mit einer längeren Einkaufsrunde in benachbarten Ausland begonnen, in einem Dorf in dem auch der größte DM der Welt zuhause ist. Für Großeinkäufe lohnt sich das, vor allem für Haushaltszeug, das um Längen billiger ist.

***

Aus einem kleinen Hintertürchen ganz weit hinten in meinem Kopf, schoß ein Lied hervor und wollte nicht mehr weggehen. Manchmal habe das Gefühl dass es Geister aus der Vergangenheit sind. Das hier ist so ein Song:

Und eine Textpassage verstand ich plötzlich besser als je zuvor.

Some trains they leave in the moming
Some leave in the afternoon
Some trains they leave here
Right on time
And some they just leave too soon
Way too soon

Marc Cohn

Oh ja, way to soon…

Ich vermisse Marc Cohn, er macht ja eh nicht sehr viel. Aber ich könnte ihm ununterbrochen zuhören.

Im Kino: All of us Strangers

Und schon wieder hatte ich einen Serverausfall. Murphys Gesetz will, dass es natürlich an einem Sonntag in aller Herrgottsfrühe passiert, wenn niemand erreichbar ist. Ich hätte das hier gerne schon am Sonntagmorgen hochgeladen. Langsam reicht es.

Der Freitag war mit viel Dienstlichem gekrönt. Eine letzte Vorstellung der Wiederaufnahme von einem Stück das ich schon vor anderthalb Jahren gemacht hatte. Das war alles sehr schön und ein bisschen traurig. Aber so ist das nun mal. Stücke kommen und gehen.

***

Am Samstag dann ein Galavorstellung des Programmes Kanner oh Kanner, der MIL Gruppe. Für diese Serie an Konzerten ist die Gruppe um einige Gäste vergrößert worden und ich bekam auch Hilfe in der Maske, sonst hätte ich das nie geschafft. Ich hatte schon einmal hier darüber berichtet.

Da diese Vorstellungen immer schon am frühen Nachmittag sind, hatte ich der D. zugesagt mit in der Vorpremiere das Films All Of Us Strangers mitzugehen.

Paul Mescal ist übrigens in dem Film für einen Oscar nominiert als bester Nebendarsteller.

Der Film reiht sich nahtlos in die Reihe der Filme ein, wie Brokeback Mountain und Call Me By Your Name, in denen ich am Ende wie weinendes Häufchen Elend da saß, weil die Emotionen mir über den Kopf schwappten.

Er basiert auf der japanischen Novelle ‚Stangers‘ von Taichi Yamada. Und bevor ich dies hier schrieb musste ich meiner eigenen Gefühle klar werden und ein paar intelligentere Dinge lesen, als ich sie je zu schreiben vermag.

Ich empfehle zwei Artikel aus dem Guardian. All of Us Strangers review – Paul Mescal and Andrew Scott tremendous in a beautiful fantasy-romance

Einen weiteren Beitrag dazu gibt es hier, den ich aber erst empfehle, wenn man den Film gesehen hat. ‘Brutally honest’ or ‘ham-fisted cliche’? What does All of Us Strangers say about being gay?

Warum der Film mich so umhaute, war der Geschichte des Hautprotagonisten geschuldet, die der meinen in manchen Aspekten sehr ähnelt. Auch dir Auswahl der Musik im Film, schnürte mir die Kehle zu, weil ich genau die gleichen Songs hörte. Am heftigsten aber war wohl das Gespräch zwischen Vater und Sohn, das mir den Boden unter den Füßen wegzog.

Wir brauchten nach dem Film einen Drink und gingen gleich nebenan ins Tender. Wir waren uns beide einig dass zur Zeit grad sehr viele gute Filme anlaufen oder bereits laufen. Da ich nächste Woche wieder ein bisschen mehr Zeit haben werde, wird es wohl eine Reihe an Kinokritiken geben.

***

Den Sonntg kann ich dann auch gleich hinzufügen. Er bestand im Wesentlichen aus Unverblogbarem, sprich die Kanner oh Kanner Vorstellung, und mich darüber aufregen dass mein Provider keinen Sonntagsdienst hat, NONDIJÖ !

Ein Tag mit Wurm

Langsam bin ich es leid jeden zweiten Tag mit Kopfschmerzen aufzuwachen. Zudem gingen sie am Donnerstag in Richtung Migräne, was sich gar nicht gut anfühlte.

Ich schluckte brav eine Pille, in der Hoffnung, dass sie in 20 Minuten wirken würde, trank einen heißen Tee hinterher, weil ich dann immer das Gefühl habe, sie löst sich schneller auf und wirkt auch schneller. Aber heute dauerte es länger, aber wahrscheinlich eher der Ungeduld wegen. Ich sollte nämlich dienstlich eine Stippvisite in Saarbrücken machen und musste wegen dem Termin beizeiten los.

Da ich bei diesen Terminen immer die herzallerliebste B. sehe, war der Weg die Mühe wert. Und der Weg war mühsam, denn es regnete ununterbrochen zudem der leicht schwummerige Kopf; nicht schön.

In Saarbrücken dann ging ich ins Osaka, allein diesmal, weil die B. keine Zeit hatte mich zu begleiten.

Köstliches Tempura Gemüse. Irgendwie war das genau das Richtige.

Den mühsamen Weg fuhr ich dann auch wieder zurück. Der Kopf rumorte immer noch leicht. Wieder zurück wollte ich noch Bürodinge erledigen, doch mein Kopf wollte nicht. Also legte ich mich für eine Stunde hin, wo ich aber mehrfach durch Telefonate und SMS geweckt wurde.

Im dienstlichen Teil des Tages verpasste ich eine Chose, die wichtig war. Aber da ich eh den ganzen Tag so sehr neben der Spur lief, war es nicht verwunderlich.

Es gibt Tage da ist echt der Wurm drin.

***

Lasst doch mal eine KI neue Namen für Farben erfinden. Wie das genau geht und auf was die KI zurückgreift, steht hier. New AI paint. Ein paar Namen sind sehr… Bum Yellow z.B. Auf deutsch klingt das noch viel lustiger: Gesäßgelb.

Sturmböen & queer.lu

Latente Kopfschmerzen fast den ganzen Dienstag hindurch. Ich quälte mich wirklich durch den Tag und schaffte so just das, was von mir verlangt wurde. Das Wetter war stürmisch und regnerisch, was wohl die Erklärung dafür war. Ich war übrigens nicht alleine, es beklagten sich mehrere Menschen in meinem Umfeld.

Und so schlief ich in der Nacht auf Mittwoch sehr schlecht und wurde mitten der Nacht von Sturmböen geweckt.

Am Mittwoch dann die Aufzeichnung der Sendung und das schon am Morgen. Außer dass ich ein wenig müde aussah, denke ich, ist die Sendung ganz gut geworden. Ich strich dafür logischerweise den Wochenmarkt.

Am Abend dann wieder anderes dienstliches Zeug.

***

Luxemburg hat endlich wieder seit 12 langen Jahren,ein queeres Magazin. Es wurde auch langsam Zeit. Und die erste Auflage ist richtig gut geworden.

Online gibt es sie auf queer.lu

***

Das Lied ist schon über acht Jahre alt aber heute passte das wie die Faust aufs Auge:

In Gedenken an Tony

Es gibt grad viel Unverblogbares also mache ich was anderes.

Bereits am 24. Januar verstarb Tony Schuster. Wenn man Tony Schuster googelt, findet man zahlreiche Gesichter, unter anderem auch ein Toni Schuster in Österreich der tatsächlich Schuster ist, aber es ist nicht den Tony den ich meine.

RTL: Als Museker a Komponist huet hien d’Lëtzebuerger Musekszeen mat gepräägt

Wort (€): Abschied vom „Allroundgenie“ Tony Schuster

100,7: De Musiker a Komponist Tony Schuster ass doud.

Letzter Link beinhaltet übrigens ein schönes Interview als Podcast von 2006.

Tony lernte ich ganz zu Anfang bei meinen allerersten Schritten im Theater kennen. Ich war noch weit von dem entfernt, was ich heute bin. Es war 1995 oder 96. Ich hatte Theaterkurse im Kasemattentheater. Kurze Zeit später gab es eine große Koproduktion zwischen dem damals noch eigenständigen Kapuzinertheater und den Kasemattentheater. Biedermann und die Brandstifter. Für den Feuerwehrchor im Stück wurde ein Casting angesetzt in das ich eingeladen war. Tony wählte uns aus und ich war, glaube ich, der erste der bestanden hatte. Ich stand zum ersten mal auf der Bühne des legendären Kapuzinertheaters auf dessen Bretter ich immer wollte. So lernte ich Tony kennen. Unsere Wege kreuzten sich in den folgenden Jahren immer wieder. Sei es im Stück Lola Blau oder im Berthold Brecht Abend oder noch das Panoptikum von Karl Valentin.

Da hatte ich aber längst begriffen, dass ich für eine Karriere auf der Bühne die Kurve verpasst hatte und viel früher hätte anfangen müssen. Ich arbeitete in allen Bereichen hinter den Kulissen.

Später sahen wir uns immer wieder im mal Vis-à-vis, oder sonst in der Stadt.

Tony litt in seinen letzten Jahren an Demenz und man sah ihn draußen kaum noch.

***

Ich lerne jeden Tag dazu. Form of Curry ist das älteste englische Kochbuch, das von den Köchen von Richard II stammt:

Die Gans könnte mir schon gefallen oder die in Wein gekochten Birnen.

Sonntag mit Dienst

Wer wissen will wie das aussah was ich das ganze Wochenende gemacht habe. Das sah so aus. (FB Link) Das kommt jetzt noch einmal Ende Juni auf einem Open Air Festival und dann ist die Baustelle auch zu.

Und da die dienstlichen Tage halt lang sind und mit nichts anderem angefüllt, bleibt fürs Blog auch nicht viel über.

***

Interessante kleine Doku von Erin Parsons, einer YouTuberin die sich auf historisches Makeup spezialisiert hat. Auf einer Auktion letztens ersteigerte sie einen der ikonischen Lippenstifte von Marilyn. In diesem Video geht sie noch weiter zurück in der Geschichte, bis hin zu Königin Elisabeth I., die ja immer sehr weiß dargestellt wurde in Bildern, weil sie scheinbar pfundweise weiße, bleihaltige Farbe auftrug. Doch sie räumt auf mit dem Mythos der eigentlich aus Hollywood stammt.

Daddeln & Tierdoku

Noch was von den letzten Tagen. Ich hatte versucht per KI ein Foto zu generieren, das Luxemburg mit Feuerwerk zeigt, für das 20 jährige. Interessanterweise werfen die meisten KI‘s nur Bilder von Luxemburg aus, die eine Sicht auf den Stadtteil „Grund“ wiedergeben, immer leicht schräg von oben. Ich habe ja schon mehrere versucht, aber das ist wahrscheinlich die Aufnahme die man am meisten findet wenn man nach Luxemburg sucht.

***

Das Wetter macht mich nicht froh. Da ich aber viel Dienstliches zu erledigen hatte, war das nebensächlich.

Ich hatte sehr schlecht geschlafen. Es gab lange Phasen in denen ich wach war und in die Dunkelheit starrte. Ich strich den Wochenmarkt vom Programm und versuchte dann am Morgen den Schlaf nachzuholen. Das ging eher schlecht als recht. Ich daddelte ein wenig auf dem Handy. Zur Zeit ist es Monopoly Go. Von der Graphik her ein schönes Spiel und vor allem kostenlos und werbefrei. Aber nach einer Weile wird es öde. Es sind Spiele im Spiel die immer wiederkehren. Und wenn man sie alle einmal durch hat, hat das auch seinen Reiz verloren. Ein netter Zeitvertreib, der sich aber schnell leergelaufen hat.

Nach der recht langen dienstlichen Schicht, für die ich in den Norden des Landes musste fuhr ich heim und schaute mir eine Folge einer Tierdoku auf Netflix an. Leben auf unserem Planeten.

Interessant an dieser achteiligen Serie ist, dass sie Tierarten beleuchten die man sonst nicht so oft sieht. Allen voran in den ersten Millionen Jahren gab es ein paar Dinge die ich bis dato nicht wusste. So gab es bereits vor dem Asteroiden Einschlag, der das Ende der Dinosaurier war, ein paar größere Dezimierungen in Form von Eiszeiten. Und was davor lebte war mir nur teilweise bekannt. Da gab es schon ein paar sehr seltsame Fische.

Es werden echte Bilder von Tieren die es immer noch gibt mit synthetischen so vermischt, dass man den Unterschied kaum noch sieht.

Während der dritten Folge vielen mir die Augen zu.

Ein neuer Rucksack

Ech hunn de Koffer freckt. Ein Spruch der wortwörtlich übersetzt ‚ ich habe den Koffer kaputt‘ bedeutet. Umgangssprachlich bedeutet es aber, dass ich eine Schraube locker hätte. Im meinem Fall ist es wortwörtlich zu nehmen. Obwohl…? Ich schweife ab.

Tatsache war, dass in den letzten Wochen tatsächlich einer meiner Materialkoffer zu Bruch ging weil er runterfiel und an einer Ecke auseinanderbrach. Ich war untröstlich, denn es war einer meiner allerersten Koffer, der zwar bleischwer war, aber sehr praktisch. Ich suchte lange nach einem adäquaten Ersatz. Es gibt nicht so viele Marken die Maskenbildner Koffer herstellen, die sehr robust sein müssen und möglichst nicht die Welt kosten.

Die wohl bekanntesten Marken im Milieu sind nebst Kryolan ( die das aber von einer dritten Firma herstellen lassen), Tas Merah, oder Züca. Einen Züca habe ich, er kostete ein kleines Vermögen, ist aber unverwüstlich und wird bis zur Rente und darüber hinaus halten. Einen Tas Merah hatte lange Jahre bis die kleinen Räder den Geist aufgaben und das innere Gerüst durchbrach. Die Preise für diese Anschaffungen liegen alle im Hochpreisigen also ab 500€ aufwärts und das wollte ich nicht ausgeben.

Durch eine Kollegin fand ich die Marke Relavel, die preislich angemessener ist. Der Rucksack oben im Foto kostete nur knapp 80€. Er ist anders aufgeteilt als der Koffer davor, aber da muss ich dann halt umdenken. Er fühlt er sich schon mal robust an. Wenn er hält was er verspricht, war es ein Schnäppchen.

Am Abend ein improvisiertes Treffen mit den Jungs und einem Abendessen in der Brasserie du Cercle. Da es aber ein langer Tag geworden war, wegen allerlei Dienstlichem machte ich früh Schluss und zog nicht noch mit dem Jungs um die Häuser.

Enttäuschungen

Es gibt Tage an denen die Enttäuschung so groß ist, dass ich mich selbst schelten sollte so viel Vertrauen in Menschen gesetzt zu haben. Jetzt da ich dies schreibe, fällt mir auf, dass ich alle Anzeichen dafür hätte sehen müssen.

Ich weiß, ich spreche in Rätseln. Aber ich wollte nicht schon wieder, ein Post im privat Modus hochladen, wie ich das in letzter Zeit öfter tue.

Nach dem Termin der alles ans Licht brachte, war ich sauer und verzog mich ins Renert, weil ich in Ruhe nachdenken wollte und finanziell alles durchrechnen was in den nächsten Wochen an ungeplanten Ausgaben auf mich zukommt. Die Summe wird weh tun…

Anschließend fuhr ich heim und kaufte an der Ecke im Supermarkt. Zum Abendessen gab es Züricher Geschnetzeltes mit Tomaten Salat aber ohne Rösti, dafür hatte ich weder die Geduld noch die Kartoffeln. Dazu ein Glas Rotwein, das von seiner Größe her auch zweieinhalb gewesen wären. Prost.

***

Ich entdeckte vor Wochen schon eine französische Komikerin, die zum Schreien komisch ist. Aber Achtung, sie hat einen sehr dunklen Humor und ist bisweilen böse.

Élodie Poux

Hier eine Kindergärtnerin kurz vor dem Burn out. Man sollte hinzufügen dass sie selbst 12 Jahre lang eine war.

Ein Ausflug nach Metz & Zone of Interest im Kino

Vielen lieben Dank für all die Glückwünsche zum Bloggergeburtstag. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

***

Am Dienstag blieb ich sehr häuslich.

***

Den Mittwoch dann musste ich früher raus wegen einem Fernsehtermin in Metz im Centre Pompidou. Auf dem Programm standen zwei Ausstellungen. eine über Lacan, wenn Kunst auf Psychoanalyse trifft. Und eine etwas ältere Ausstellung Bonne Chance, die ich auch schon hier gezeigt hatte, aber weil sie halt recht spektakulär ist, wollte ich sie auch fürs Fernsehen haben.

Sehr interessant war, dass es auf den beiden Fotos oben so aussah, als ob ich wie ein Geist auf der Couch eines Psychiaters sitze. Die Ausstellung von und über den Psychoanalisten Lacan ist intensiv und sehr vollgepackt. Es gibt über 300 Kunstwerke zu sehen und wenn man alles intensiv studieren möchte, würde man sehr viele Stunden damit verbringen.

Um so schöner und luftiget die andere Ausstellung bei der ich sehr froh war sie noch einmal zu sehen.

***

Am Abend ging ich ins Kino mit der D.

Auf dem Programm: The Zone of Interest.

Ich kam mit sehr gespaltenen Gefühlen aus dem Film. Ich verstand schon warum der den Grand Prix in Cannes gewonnen hatte und warum er der Anwärter auf ein paar Oscars ist.

Der Film versucht künstlerisch immer wieder Momente einzufügen, die einem das Grauen bewusst werden lassen, zeigt sie aber nie explizit. Im Gegenteil, es spielt mit dem Trick dass das Ungezeigte umso schlimmer beim Zuschauer wirkt. Durch den ganzen Film hindurch hört man ein dumpfes Brummen der Verbrennungsöfen, das man Tag und Nacht auf dem Anwesen der Familie immer mitschwingt. Auch alle Protagonisten tun so, als ob das völlig normal wäre, was da auf der anderen Seite der Lagermauer passiert und haben ein gutes, luxuriöses Leben. Nur ab und an blitzt bei manchen etwas auf, das erahnen lässt dass sie ein Gewissen haben.

Man kann eigentlich nur sehr wenig über die Handlung erzählen, denn sie ist fast banal. Doch aus dieser Banalität eines Familienlebens heraus erwächst für den Zuschauer das, was er nie sieht, nur gelegentlich hört und das auch nur von weit entfernt und mitunter leicht verfremdet.

Ich kann verstehen warum der Film als Meisterwerk gepriesen wird und doch frage ich mich ob das reicht. Ich weiß es nicht. Es wäre schön wenn ein paar meiner Leser ihn sich ansehen würden und mir ihre Meinung kundtun, denn sehenswert ist er allemal.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen