Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Joël (Seite 21 von 38)

2 Jahre schon

Gestern waren es offiziell 2 Jahre dass ich in Zentrum der Stadt wohne. Eigentlich ist es schon etwas länger. Doch es war am 1. August 2013 dass ich mich in der Stadt beim Bürgeramt angemeldet habe. Eine Entscheidung die keinen Augenblick bereue.
Zwei Jahre in denen ich wieder aufgeblüht bin, in denen ich viele neue Bekanntschaften gemacht habe, von denen manche gute Freunde geworden sind.
Zwei Jahre in denen ich seltsamerweise der Natur wieder näher kam als je in der alten Heimat. Die Grünanlagen, Parks und nah gelegenen Wälder sind zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden, vergleichbar mit einer Ladestation für’s Smartphone.
Zwei Jahre in denen ich eine innere Zerrissenheit ablegen konnte, in denen ich manchen Schlussstrich gezogen habe der längst fällig war.
Zwei Jahre in denen ich eine gewisse Anonymität fand die in der alten Heimat unmöglich war.

***

Gestern war auch die letzte Vorstellung der Frittparade 2000 und der letzte Tag der Friture Henriette on Tour. Meiner Meinung nach ein schönes Projekt für 20 Jahre Maskénada. Die Stimmung war etwas gedrückt gestern, weil wohl jeder traurig war, dass es vorbei ist, aber auch irgendwie froh dass wir es zu einem guten Abschluss gebracht haben.

 

Aber nach dem Projekt ist vor dem Projekt und keine Zeit für Wehmut.  Und so arbeite ich schon seit etwas mehr als einer Woche an der Metal-Rock Oper Kveldulf. Ich werde ab heute in Insenborn arbeiten, ein kleines Dorf am Stausee in Norden Luxemburgs. Da ich ich mir die langen Anfahrten ersparen möchte, habe ich mir ein Hotelzimmer genommen. Wenn das WLAN im Hotel hält was es verspricht wird bis Samstag aus dem Norden von Luxemburg berichtet.

 

Erklärungsversuche

Tage kommen und gehen. Angefüllt mit Arbeit. Angefüllt mit vielen Gedanken und Dingen die ja nicht vergessen darf (so wie jetzt gerade, dass ich ja nicht vergessen darf noch im Friseurbedarf eine spezial Farbe zu kaufen und das möglichst noch heute morgen) Es läuft beruflich richtig gut zur Zeit.

Doch im privaten Bereich sieht es weniger rosig aus. Heute morgen hatte die Melancholie mich fest im Griff und ich musste mich mit Gewalt aus dem Bett zerren. Es wird Zeit für eine Auszeit. Ich habe (aber das schon etwas länger) beschlossen, dass ich im August wieder Fasten werde. Die, die hier schon etwas länger mitlesen, werden wissen dass ich letztes Jahr eine dreiwöchige Fastenkur gemacht habe. Im Nachhinein haben diese drei Wochen mein Leben so nachhaltig verändert, wie selten etwas zuvor. Ich habe einige Kilos verloren, was nicht verkehrt war, denn ich deren zu viel, doch war es etwas anderes was mir viel wichtiger war. Ich konnte seit ungezählten Jahren wieder klar denken. Ich habe in diesen drei Wochen große Lebensentscheidungen getroffen an die ich bis jetzt gehalten habe…

Es werden aber nur zwei Wochen werden, wobei ich noch überlege ob ich nicht um eine Woche verlängern soll. Wir werden sehen…

 

What happened, Nina Simone?

Es ist einer der seltenen Dokufilme der mich sehr berührt hat. “What happened, Nina Simone?”, ist nicht nur der Titel des Films sondern auch der Titel eines berühmten Textes von Maya Angelou.

Die Dokumentation beginnt mit einem Auftritt von Nina. Sie betritt die Bühne, geht zum Klavier und ein tosender Applaus bricht los. Sie verbeugt sich lange, eine Spur zu lange, hebt den Kopf und schaut das Publikum wie ein verängstigtes Reh an. Da merkt man schon dass hier eine Geschichte beginnt, die eine Frau beschreiben wird deren Lebensgeschichte keine einfache war.

Es kommen Musiker, ihre Tochter sogar ihr Ex-Mann zu Wort. Nina Simone, die mit bürgerlichem Namen Eunice Waymon hieß, wird mit zahlreichen, zum Teil nie gezeigten Filmaufnahmen beschrieben.

Ich entdeckte eine Sängerin die mir bis dahin nur mit ihrem Welterfolg ‘My Baby Just Cares For Me” bekannt war, der in den achtziger Jahren noch einmal neu aufgelegt wurde.

Absolut sehenswert.
Auf Netflix.

Viereinhalb Stunden

Gare de l’Est

Stillstand ist eine Lebensform. Aber nicht meine. Im Gegenteil. Gestern habe ich 700 km lesend im Zug verbracht. Luxemburg – Paris – Luxemburg. Aufenthalt in Paris: 4,5 Stunden. Ich shoppte mich durch die zwei Make-up Shops meines Vertrauens. Ein oder zwei mal im Jahr gehe ich selbst hin und lasse  mir die neuesten Produkte zeigen. Den Rest des Jahres bestelle ich per Internet. Das hat eine Freundin gestern Abend etwas stutzig gemacht. “Wie du fährst nach Paris für ein paar Stunden ? Warum bleibst du nicht ein paar Tage mehr?”  Tja, weil ich Paris nichts sooo sehr mag. Ich bin zu oft dort gewesen wegen der Arbeit wegen Weiterbildungskursen. Ich saß zu oft in Paris in schlechten Hotels und habe mich von Ur-Parisern anschnautzen lassen.

Vielleicht sollte ich mir mal Paris von Freunden zeigen lassen die dort wohnen und die Stadt wie ihre Westentasche kennen und lieben.

Parc Tony Neuman

Anfang der 80er Jahre als, ich im Don Bosco Internat untergebracht war, kann ich mich nicht erinnern dass dieser Park, der gegenüber liegt, schon öffentlich zugänglich war.

Der Name Parc Tony Neuman war mir bekannt, da es sich um eine Endstation einer Buslinie handelt. Als ich neulich die Fotos vom Don Bosco Gebäude machte, schaffte ich es endlich auch in den Park. Wenn man von der rue de la Faiencerie den Park betritt erwartet einen dieses Monstrum eines Nadelbaumes.

Als botanischeer Garten von Tony Neuman angelegt, findet man hier Bäume und Sträucher die es in keinem anderen Park der Stadt gibt. Es ist wunderschön, lauschig und schattig, was bei den Temperaturen von weit über 30 Grad ein Hochgenuss war. Besonders an dem kleinen Teich war es angenehm kühl. Ich habe den Park nicht ganz durchwandert. Der untere Teil wurde nach einer Idee  von Neuman der Natur überlassen und es wurde in Notfällen mit der Axt eingegriffen. Der Teil ist ungleich wilder und naturbelassener als der Rest.

An einer Stelle standen Bienenstöcke.

Das Foto hat mich einige Überwindung gekostet. Aber näher wollte ich ohne Schutz nicht heran.

 

 

Merken

Home Don Bosco

*Aus dem Video von Legotrip

Ich erfuhr aus den Nachrichten, dass das alte Gebäude Don Bosco abgerissen wird. Es war eines der ersten Flüchtlingshäuser in Luxemburg und war während der letzten 20 Jahre immer wieder in den Schlagzeilen, wegen der schrecklichen Umstände in denen dort die Leute untergebracht waren. Legotrip hatte mal ein Lied und ein Video das zum Großteil dort gedreht wurde. Da ich damals die Maske gemacht hatte, war es für mich ein sehr skurriles und befremdliches Wiedersehen.

*Aus dem Video von Legotrip

Was die wenigsten noch wissen ist der eigentliche Ursprung des Gebäudes. Es war ein Jungen Internat in dem ich auch drei Jahre lang Anfang der achtziger Jahre untergebracht war.

Pater Lehnen leitete damals das Internat mit einer Hausmutter, einer Köchin und zwei Bediensteten. Das Haus schien schon damals zu groß für die wenigen Jungen die untergebracht waren. Zur Schule gingen wir in die angrenzenden öffentlichen Schulen (Lycée Michel Luzius, Lycée Technique du Centre und die Handwerksschule), zum lernen, essen und schlafen gingen wir ins Don Bosco. Es hat vier Etagen, von denen drei Stück für die Schüler waren, die erste Etage wurde vom Pater bewohnt.

Ja, es waren Einzelzimmer und keine großen Schlafräume. Sonst hätte meine Mutter mich damals nicht dorthin gehen lassen. Mein Vater wollte unbedingt dass ich in ein Internat komme, weil er diese Erfahrung auch gemacht hatte und für ihn war es, hinsichtlich seiner eigenen Familienverhältnisse, die schönste Zeit seiner Jugend. Anfangs war auch von meinem Vater angedacht mich in das gleiche Internat in Frankreich zu verfrachten in dem er schon gewesen war. Doch ließ meine Mutter das nicht zu, als sie einmal mit mir dorthin fuhr und das Internat besichtigte. Sie wollte die “Dortoirs”, die Schlafräume sehen, was man ihr aber verwehrte. Das machte sie stutzig. Also wurde nach einer Lösung in Luxemburg gesucht. Home Don Bosco war die Antwort.

Die Zimmer waren klein. Es gab einen Schrank, ein Waschbecken, ein Bett, ein Bücherregal, ein Schreibtisch und ein Stuhl. Duschen und Toiletten waren auf dem Flur.

Pater René Lehnen war ausgesprochen freundlich zu meinen Eltern als ich dort eingeführt wurde, was sich aber änderte als ich mein erstes Schuljahr dort begann. Er war ein Mann der vom Leben weitgehend enttäuscht worden war. Sein Lebenstraum zerbröckelte. Das Internat war damals schon auf den absteigenden Ast.  Die Zimmer auf der dritten Etage waren nur zum Teil belegt, auf der vierten Etage wohnte niemand und die zweite der Stock, für die älteren Semester, waren auch nur wenige. Insgesamt waren wir etwa 20 Jungs, das Haus hätte etwa 100 aufnehmen können. Der Pater würde demnach nicht als Don Bosco Luxemburgs in die Geschichte eingehen. Im Nachhinein betrachtet war er nicht wirklich streng, nur genervt und fast beständig schlechter Laune. Wenn man ihn etwas fragte war, bekam man fast immer eine patzige Antwort. Die Hausmutter dagegen war recht nett und lustig. Mit den anderen Hausangestellten hatten wir so gut wie keinen Kontakt.

Morgens kurz vor 7 Uhr klingelte eine laute, durchdringende Glocke zum Wachwerden. Ich hasste sie. Ich stellte mir den Radiowecker, den man mir erlaubt hatte, eine halbe Stunde früher und machte mir mit Hilfe eines Tauchsieders eine ordentliche Tasse Kaffee. Der Kaffee am Frühstückstisch war untrinkbar. Anschließend ging es es zur Schule.

Das Essen im Internat war alles andere als lecker. Ich erschlich mir mit der Zeit aus dem sehr geregelten Tagesablauf kleine Extratouren. So ging ich regelmäßig, zu Anfang einmal dann zweimal die Woche zu meiner Patentante zum Mittagessen, die damals noch nicht verheiratet war. Sie wohnte in dem kleinen Studio in dem ich heute wohne.  Zu der Zeit gewöhnte ich mir auch an, kein Frühstück mehr zu mir zu nehmen.

Die drei Schuljahre waren nicht meine schönsten Jugendjahre. Hänseleien und Erfolgsdruck gab es damals auch schon. Zudem war der wahllos zusammengewürfelte Haufen von Jungs im Internat alles andere als homogen und es kam häufig zu Streitereien. Ich versuchte immer Abstand dazu zu haben, was mir aber automatisch die Position des Außenseiters verschaffte. Das machte es mir nicht leichter. Ich habe aber nie mit den Wölfen zusammen geheult.

Und doch erinnere ich mich gerne an die Zeit zurück, da ich hier zum ersten mal mit Theater in Kontakt kam und ich die ersten kleinen Freiheiten und Geheimnisse hatte, weitab von jeder elterlichen Überwachung.

Heute Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum Gebäude,  Zehn Jahre später nachdem ich zum letzten Mal dort war wegen des Videos.

Es ist das Gebäude im Hintergrund, das mit den Jahren nur noch hässlicher geworden ist. Damals war es auch schon keine architektonische Meisterleitung. Das vordere schwarze Gebäude (übrigens auch hässlich wie die Nacht, aber halt neu) mit den unzähligen Kameras daran, das aussieht als ob es ein Hochsicherheitstrakt wäre, ist das neue Flüchtlingsgebäude. Nun ja… etwas einschüchternd. Es scheint noch immer bewohnt zu sein, denn ich sah Leute ein und aus gehen. Irgendwo sah ich auch ein Sicherheitsmann. Demnach nicht unbedingt einladend mal eben ein paar Fotos zu schießen. Ich schlenderte weiter.

Näher heran gehen wollte ich nicht. Es wohnen schließlich Menschen dort die auch ein recht auf ihre Privatsphäre haben. Das rot eingekreiste Fenster war von 1981 bis 1984 mein Zimmer.

Original Bettendorfer Tschechow Kirschen Teil 2

Dem totalen Kirschfieber verfallen, kam nach der Konfitüre noch ein Clafoutis mit Kirschen dran, nach diesem Rezept bei Marmiton.

Clafoutis grand-mère aux cerises

Ziemlich einfach zu erstellen. Im Rezept heißt es, man soll die Kirschkerne drin lassen. Ich persönlich mag das gar nicht, und es verhagelt verkirschkernt mir den Genuss. Zumal die Tschechow Kirschen ziemlich klein sind es wäre ein unendliches Gespucke, ähnlich einem grätigen Fisch. So sieht das aus bevor der sehr flüssige Teig darauf verteilt wird. Den Boden habe ich gebuttert und gezuckert. Die Blätter sind reine Deko fürs Foto und wurden nicht mitgebacken.

Ab in den Ofen.

Und so sieht er dann aus wenn er aus dem Ofen kommt, noch warm mit Puderzucker bestreut. Probiert habe ich ihn noch nicht, er kühlt noch ab.

Original Bettendorfer Tschechow Kirschen

Vor fünf Jahren habe ich zusammen mit den Regisseur Claude Mangen an dem Theaterstück Der Kirschgarten von Anton Tschechow gearbeitet. Er bekam damals zur Premiere ein kleines Kirschbäumchen geschenkt.

Fünf Jahre später sieht er so aus…

…und hing voll mit Kirschen. Wer mich kennt weiß, dass Kirschen mein absolutes Lieblingsobst ist. Also stand ich vor zwei Tagen auf der Leiter und pflückte Kirschen. Das kleine Bäumchen gab einen ganzen Eimer her, eine Kirsche schöner als die andere.

Von Geschmack her sind sie leicht säuerlich und eigentlich ideal zum Konfitüre kochen. Zum Glück habe ich ein Entkerner der die Kirschkerne relativ flott raus haut.

Dann ab damit in den Kochtopf.

Ich habe sie verfeinert mit einem streng geheimen Gewürz. (Nein, es ist kein Zimt!!!) Und hier steht sie: Die Konfitüre aus Original Bettendorfer Tschechow Kirschen.

Nach einer Woche Pause

…geht es weiter. Wer den letzten Beitrag gelesen hat,weiß dass ich emtional durchgeschüttelt wurde. Doch nehme ich in solchen Situationen bekanntlich die Flucht nach vorne und so kam der kleine Rollkoffer doch zum Einsatz. Nachdem ich Montags in meiner Wohnung rum saß und zum ersten mal seit langem nicht wusste was ich mit mir und meinem Leben anfangen sollte, fasste ich am Dienstag in aller Herrgottsfrühe einen Entschluss. Ich buchte ein Zimmer in Oostende. Es war das Beste was ich tun konnte. Die Meeresluft, das Meer, die Weite, das Licht, die steifen Brisen, das alles hatte eine Wirkung als ob man mir den Kopf durchgepustet hätte und ich war wieder fähig klar zu denken.

Das Zimmer hat zwar etwas mehr gekostet wegen dem atemberaubenden Meeresblick und dem riesigen Balkon, aber das war es mir Wert. Folgendes Foto postete ich bereits auf Facebook.

Ich hörte dort und das zufällig mehrfach Back to Black von Amy Winehouse. Es passte wie die Faust auf’s Auge.

WMDEDGT 7/15

Der Aufruf von Frau Brüllen. Ich folge ihm, wenn auch dieses mal mit sehr gemischten Gefühlen, ob ich den Sonntag wirklich hier beschreiben soll. Das mit der Hitze muss ich wohl nicht extra hervorheben, obwohl ich finde, dass es Samstag schlimmer war. Am Samstag war nämlich die letzte Vorstellung der Frittparade 2000 in Remich.

Das Foto entstand auf der Hinfahrt zur Vorstellung im herrlich klimatisierten Wagen. Oben links steht die Außentemperatur.

Um es mal mit einem missbrauchten englischen Ausdruck beschreiben, die Vorstellung war eine “tour de force” bei den Temperaturen, und ich hatte Angst dass die Akteure und das Publikum es nicht überstehen würden…ich schweife ab.
Der WMDEDGT bezieht sich ja auf Sonntag und nicht auf Samstag.

***

Ich stand so kurz nach acht auf und ärgerte mich über mich selbst dass ich nicht länger schlafen konnte an einem Tag wo ich es liebend gern getan hätte. Da es der letzte Tag vor meiner Abreise zu meiner besseren Hälfte war, ging ich schon im Geiste durch was ich alles in den Koffer packen sollte. Ich entschloss mich dazu den Koffer noch im Keller zu belassen, da er eh am Montag schnell gepackt sein würde.

Den ganzen Morgen beschäftigte ich mich mit Nachlesen der Blogs meines Vertrauens unter anderem von Frau Kaltmamsell, die in den letzten Tagen eifrig über den Bachmann Preis in Klagenfurt schrieb, da sie dort anwesend war. Eine weitere tolle Seite schickte bereits am Samstag meine  Innenarchitektin, mit der ich mich ebenfalls eingehend beschäftigte. Es war eine Einladung zu einer mir völlig unbekannten Seite die eine Mischung zwischen tumblr und Pinterest ist.


Ello.co beschreibt sich selbst wie folgt:

Ello is a beautiful & ad-free social network where you can connect with friends, be inspired, and share what matters most. Ello’s gorgeous fullscreen design supports high-res images, long form text, GIFs, video, sound files — you name it — without the clutter you’ll find on other ad-based social networks.

Ob das mit dem ‘ad-free’ und ‘without clutter’ so bleibt sei mal dahingestellt, es sei denn die Seite wird irgendwann zur Bezahlseite. Ich beschloss sie für mich als eine Art zweites Blog zu nutzen in der ich die Fotos zeige die es nicht in Blog geschafft haben. Ein paar wenige habe ich schon hochgeladen. Ihr findet mich unter joeloflux.

Da ich es am Sonnabend nicht mehr geschafft hatte das ganze Abeitsmaterial zum Fundus zu fahren, beschloss ich dies dann heute am späten Morgen zu tun, bevor die Hitze wieder gnadenlos zuschlägt. Ich kroch an Häuserwänden vorbei die ein wenig Schatten spendeten bis hoch zur Tiefgarage. Ich fuhr zum Fundus und tankte anschließend den Wagen noch voll auf wegen der langen Fahrt von morgen auf die ich mich schon freute und sei es nur deswegen, dass ich mehrere Stunden in einem klimatisierten Auto fahren kann.

Ich schlenderte anschließend zur Place de Paris auf der dieses Foto entstand das auch bei Ello zusehen ist.

Ich schlürfte gemütlich zwei Magarithas im Café de Paris auf der Terrasse die recht spärlich besetzt war. Ich nutzte die Zeit zum lesen, des fünften Buches über Flavia de Luce von Allen Bradley.  In der Hoffnung dass das Herunterlassen der Rollläden die Nachmittagshitze aus meiner Wohnung hält, ging ich zurück. Der “Bunker” war dann nur ein paar Grad weniger warm. Ich stellte den Ventilator  auf Volldampf und mich selbst unter die Dusche. Ich überlegte noch kurz ob ich mich nicht doch ins Schwimmbad verziehen sollte, ließ es aber bleiben. Irgendwann schlief ich fest auf dem Sofa ein und nahm die Stunden nächtlichen Schlaf nach.

Ich erwachte ein Stunde später und sah dass es draußen ziemlich dunkel war. Die angekündigten Unwetter sollten als doch kommen. Nach ein paar heftigen Donnerschlägen ergoss sich ein zweiminütiger Sturzbach aus den Wolken, so als ob man ein Dusche aufgedreht hätte. Ich beschloss den Rollkoffer aus dem Keller zu holen und dann doch zu packen, so könnte ich morgen zeitig losfahren.

Eine weitere Dusche bekam ich etwas später am Abend per Telefon. Diese ‘Dusche’ hat mich so umgehauen, dass ich den restlichen Tag nicht mehr beschreiben werde. Nur so viel, ich bin nach zwei Jahren wieder solo und die Fahrt am Montag hat sich erübrigt. Ich trug den Rollkoffer zurück in den Keller…

Fritten

…und hier das was über meine Arbeit im Fernsehen zu sehen war.

Wer nicht schnell genug war und sich  keine Karten für das Theaterstück Frittparade 2000 gesichert hat, (denn es ist restlos bis zur letzten Vorstellung ausverkauft) der kann hier ab ab der 18′ 30″ ein kleinen Einblick haben, was er verpassen wird. (Oder was auf ihn zukommen wird, wenn er Karten hat)

Feiertag & Vergangenheit

National Feiertag in Luxemburg. Ich war gestern am berüchtigten Vorabend nicht unterwegs. Es regnete in Strömen. Einer der Schauspieler der Frittparade 2000 kam kurz vorbei um seine Jacke abzuholen die er in meinem Wagen hatte liegen lassen. Wir gingen über die Place de Paris, auf der eine Reihe von Jahrmarktständen stehen. Es ist Bahnhofskirmes.

Das Foto habe ich vor eine paar Tagen gemacht als das Wetter noch mitspielte. Es gab eine Tüte der weltbesten Pommes in der Friture Joselt im strömenden Regen. Die Versuchung doch bis in die Oberstadt zu gehen war gar nicht gegeben. Ich sehnte mich nach meinem Sofa und einer heißen Tassen Kaffee.

***

Heute morgen tat ich etwas, was ich besser nicht hätte tun sollen. Zumindest nicht alleine. Gestern lag ein Päckchen im Briefkasten mit den DVD’s von den Filmen meines Vaters, die ich letztes Jahr abgegeben hatte damit sie digitalisiert werden. Ich warf eine der DVD’s ein.  Eine Welle der Vergangenheit überrollte mich. Die Emotionen kochten so hoch dass ich jegliche Kontrolle verlor. Bilder von glücklichen Momenten flimmerten vorbei, Augenblicke die ich völlig vergessen hatte. Mein Bruder Gilles der vor sechzehn Jahren verstarb wurde wieder sichtbar.

Eine Woche auswärts

Eine Woche im “wilden Norden” von Luxemburg. Wer den Beitrag WMDEDGT gelesen hat, wusste es schon.
Da ich mir die lange Fahrerei nicht jeden Tag antun wollte, habe ich mich kurzerhand bei einer Freundin einquartiert, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Die J. lernte ich zu einer Zeit kennen als ich in puncto Maskenbildnerei noch in den Kinderschuhen steckte. Man hatte mir damals ein riesiges Projekt angeboten auf einem Festival. Ein Musical mit 40 Sängern, Schauspielern und Tänzern. Es ist bis heute noch die größte Show die ich allein bewältigt habe. Um mir die langen Anfahrtszeiten zu sparen, übernachtete ich bei der J.

Die J. ist ein Allroundtalent obwohl sie das wahrscheinlich nicht gerne hört. Sie besitzt einen Bauernhof den sie in einen Reitertherapie Hof umgebaut hat. Reiten kann man bekanntlich nicht nur auf Pferden sondern auch auf Eseln und Ponys. Davon gibt es reichlich nebst Kaninchen, Meerschweinchen, Minischweinen, Hühnern,Waliser Schafen einem Hund und zwei Katzen.  Die J. ist hyperbeschäftigt. Neben dem Hof und der Therapie, ist die gelernte Lehrerin auch in verschiedenen Schulen tätig und gibt Unterricht vor allem für Kinder, die ein “auffälliges Verhalten” haben. Nebenbei spindelt und filzt sie was das Zeug hält und gibt auch noch Kurse im Filzen.

Es ist zugegeben ein Leben das ich so nicht führen könnte, da der Hof in einem kleinen Dorf liegt,von gerade mal 150 Einwohnern. Dafür bin ich zu sehr ein Stadtmensch.

Hier ein paar Fotos die ich vor allem von den Tieren gemacht habe:

6 Esel plus 1

Ein Minischwein

Eines von insgesamt 7 Pferden und Ponys

Meerschweinchen und Kaninchen in trauter Zweisamkeit.

Ein Hund

Eine bengalische Katze. Ein wunderschönes Tier, aber keine Kuschelkatze. Es war schon ein kleines Wunder dass ich sie ab und an mal anfassen durfte. Auf den Arm nehmen und knuddeln lässt sie sich nicht.

Ein hübscher Hahn.

Und die wunderschönen zusammengewachsenen Kronen von den Bäumen im Eingang des Dorfes. Schade nur dass ich das Foto an dem bewölkten Tag gemacht habe.

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