Dort habe ich gestern Abend diniert. Ich war schon lange nicht mehr dort. Aber es ist nach wie vor eine der besten, wenn nicht die beste Adresse in Trier.
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…oder schreibt man das im in deutsch nicht so?
Gestern noch erfolgreich die letzte Vorstellung von Onkel Wanja hinter mich gebracht und jetzt schon wieder wach und um 10 auf der ersten Probe des neuen Stückes das aber erst im Oktober im Inoui anlaufen wird. Die Kuck Show.
Gestern beim Einpacken meines ganzen Materials auf dem mp3 Player ein Hörspiel gehört das mit einem Lied beginnt. Und das passt grade irgendwie.
„Mir geht’s gut,
Aus der Nase rinnt das Blut,
Gebrochen ist das Nasenbein,
Aber mir geht’s gut…“
Aus dem Hörspiel Mongopolis
PS: auf der gleichen Seite findet ihr den Link zu einem der schönsten Hörspiele des letzten Jahres: Tannöd nach dem Bestseller Roman von Anna Maria Schenkel. Es gibt allerdings nur Hörproben von beiden. Man konnte letztes Jahr für eine Kurze Weile ganz herunterladen. Wer sie haben möchte, schreibt das in den Kommentaren. Ich maile sie dann.
Es gab mal eine Zeit so von ’87 bis ’89 in der ich auf Musik getanzt habe die etwas anderes war als das was man tagtäglich im Radio hörte. Es war meine „Metropolis“ Ära. Metropolis war der Name eines Clubs in Luxemburg, (wo sich jetzt der Byblos befindet) der seiner Zeit eigentlich weit voraus war. Es war einer der angesagtesten Schuppen weit und breit. Man kam sogar von Frankfurt und Paris dorthin…
Auf Youtube habe ich ein paar Songs wiedergefunden aus der Zeit. Schnallt euch an, denn das waren Songs die beatmäßig in eine härtere Richtung gingen. Aber tanzbar waren sie.
Herrn D. dessen Musikgeschmack ich mittlerweile kenne wird’s gefallen, denke ich.
Ministry – We Belive
Tribantura – Lack of Sense
Nitzer Ebb – Murderous
Vor allem Nitzer Ebb war damals sehr angesagt.
Über die Suchmaschine yasni.de die sich darauf spezialisiert Namen aufzuspüren, fand ich 2 Filmbiographien von mir mit nur einem einzigen Film drin, den ich nie gemacht habe. Seabiscuit mit Tobey Maguire.
Einmal in der New York Times und einmal bei Yahoo! Movies.
Das ist zwar sehr schmeichelhaft zumal der Film für mehrere Oscars nominiert war. Ich frage mich ob ich das so stehen lassen oder etwas dagegen unternehmen soll?
Die einzige Filmbiographie von mir die stimmt (es fehlen aber ein paar Filme) ist die von IMDB
Ich gönn’s unserem Kimi.
Heute Abend ist Premiere von Anton Tschechow’s Onkel Wanja und zwar hier auf dem Festival Art & Light. Ich bin wie gewohnt hinter der Bühne und kümmere mich um die Akteure.
Das Stück ist ein Klassiker, aber ein eben ein schöner Klassiker. Tut etwas für eure Bildung und geht hin. Noch bis Sonntag jeden Abend um 20:30. Ihr werdet es nicht bereuen.
Als ich diese Kritik über Sex and the City bei Spreeblick las, sah ich den Schreiberling vor meinem geistigen Auge, morgens um elf, grade aufgestanden, am Laptop, mit Existenzialisten Cafe Latte und Designer Birkenstock sich den Kopf zermartern wie er die Redewendung „Banane im Arsch“ mit einbringen könnte.
Das ist so die Art von Kritik im Sinne von: „Ich finde diesen Film scheiße weil er blau ist und ich mag die Farbe blau nicht.“
Prätentiös und Argumentlos.
Ein Kuss ist die Anfrage im ersten Stock, ob das Parterre frei ist.
Robert Lembke
Heute:
Die Spaziergängerin von Altrier
Die folgende Geschichte ist mir nur bruchstückhaft in Erinnerung. Es sind kleine Fetzen, Augenblicke, dass ich mich schon gefragt habe, ob ich es nicht eventuell geträumt habe. Tatsache ist aber, dass der Auslöser über sie Sie zu schreiben, ein Traum war den ich vor ein paar Tagen hatte.
Die Spaziergängerin von Altrier fiel mir in der Zeit auf als ich noch keinen Führerschein hatte und die Strecke Luxemburg/Echternach mit dem Bus zurücklegen musste. Ich weiß sogar noch dass ich sie immer Samstag Nachmittag sah. Es muss also zur der Zeit gewesen sein, als ich noch im Internat war und nur am Wochenende nach hause fuhr. Damals stieg ich immer in Dommeldange in den Bus. Es war Sommer und das Schuljahr ging auf sein Ende zu. Sie saß dann schon im hinteren Teil des Busses, meistens an einem Fensterplatz. Da der Bus meistens zu der Zeit immer gut gefüllt war, weil es einer der seltenen Busse war der (fast) ohne Umwege nach Echternach fuhr, saß meistens noch ein Fahrgast neben ihr. Neben ihr gesessen habe ich nie.
Was mich auf sie aufmerksam werden ließ, kann ich heute nicht mehr genau nachvollziehen. War es ihre Ausstrahlung, ihr Aussehen, ihre Art und Weise wie sie spazierte? Ich weiß es nicht mehr. Wahrscheinlich ein wenig von allem.
Sie war adrett gekleidet, fast elegant, doch schien ihre ganze Kleidung wie aus einer anderen Epoche. Heute weiß ich dass alles an ihr aussah wie aus den vierziger oder fünfziger Jahren. Sie trug meistens einen Zweiteiler im Coco Chanel Stiel mit Hut. Grade der Hut machte sie zur der Jahreszeit zu etwas außergewöhnlichem. Dazu hatte sie einen Regenschirm, der eigentlich kein richtiger Regenschirm war. Der Knauf war ein Entenkopf und die Bespannung war mit Rüschen versehen. Er glich eher einem Sonnenschirm, die man zur Zeit Ludwig XIV. bei Hofe hatte, um in Versailles im Park während des Spaziergangs den blassen Teint vor der Sonne zu schützen. Ich erinnere mich an ihren Gesichtsausdruck der etwas fröhliches, erwartungsvolles hatte, so als ob sie sich auf etwas freue.
Altrier besteht im Grunde nur aus einer langen Straße die in der Mitte eine Abzweigung nach Hemstel besitzt. Es gab zu der Zeit drei Haltestellen im Dorf. Eine gleich am Anfang des Dorfes, eine in der Mitte nahe der Kirche und eine am Ende kurz bevor die Straße wieder auf die Hauptstraße einbiegt. Sie stieg immer an letzterer aus. Im Nachhinein fiel mir auf, dass sie nicht dort wohnte oder jemand besuchte, denn sie lief in entgegengesetzte Richtung zum Ausgang des Dorfes wo sich kein Haus mehr befand. Ihr forscher Gang mit ihrem Spazierschirm ließ eher auf einen Waldspaziergang schließen. Doch passte ihr ganzes Outfit nicht dazu und vor allem die Schuhe, denn es waren schicke schwarze Pumps mit Absätzen. Ich habe nie gesehen wo sie eigentlich genau hinwollte weil der Bus weiterfuhr und ich sie aus dem Blick verlor.
Ich sah sie noch einige wenige Male, immer im gleichen Bus, immer samstags. Das gleiche Outfit, der gleiche Schirm, der gleiche freudige Ausdruck. Dann fand das Schuljahr sein Ende und in den Sommerferien blieb ich meistens in Echternach. Zum Schulbeginn im September, als ich wieder regelmäßig den besagten Bus nahm, war sie nicht mehr da. Ich sah die Spaziergängerin von Altrier, die wie aus einem frühen Jahrzehnt entsprungen schien, nie weider.
Doch erinnere ich mich bis heute an sie.
Heute:
Danielle
Ich weiß nicht warum, denn ich habe sie schon seit 20 Jahren nicht mehr gesehen aber heute dachte ich an Danielle. Danielle war an meiner Schule aber nie in meiner Klasse. Ich glaube sie war sogar ein oder zwei Klassen höher als ich. Ich war damals grade 13 und sie muss schon 14 oder 15 gewesen sein. Sie war überdurchschnittlich groß für ihr Alter und sah eigentlich recht ansehnlich aus. Sie hatte ein schönes Gesicht ein sehr schönes Lächeln und gehörig Holz vor der Tür, was den Jungs natürlich nicht entging. Doch zog sie sich immer etwas seltsam an, denn alle anderen Mädchen waren nicht so angezogen wie sie. Aber vielleicht mag es auch nur eine Täuschung gewesen sein ob ihrer Größe. Sie zwängte sich in knallenge Jeans trug dazu Cowboystiefel und weite Pullis und Jacken. Wegen ihrem gewaltigen Busen standen die Teile aber immer nach unten weit ab, so dass es insgesamt ein Bild ergab von einer Kugel auf Stelzen. Ihre Haare sahen immer aus wie eine Explosion mit anschließendem Schockfrosten.
Doch Danielle war nett, zumindest zu mir, was ich zur Zeit nicht von allen behaupten kann. Ich war alles andere als schön und groß, im Gegenteil ich war immer etwas kleiner und hatte ein Kratergesicht wegen der Pickel. Doch sie akzeptierte mich so wie ich war ohne Vorbehalte, was äußerst selten war. Wir fuhren oft gemeinsam mit dem Bus und Danielle redete und redete. Dabei hatte sie nur ein Thema was aber unerschöpflich schien. Jungs.
Sie erzählte mir dass mit diesem oder jenem zusammen sei, nannte dabei Namen so als ob ich alle kennen müsste, dabei kannte ich keinen einzigen davon. „Ich bin seit einer Woche mit Sowieso zusammen. Er hat ein Wagen und wir waren am Samstag in der und der Disco.“
Danielle hatte natürlich nie Probleme irgendwo reinzukommen, da jeder sie für viel älter hielt als sie war.
„Dort habe ich dann mit ihm Schluss gemacht weil er nicht mit mir tanzen wollte. Dann habe ich einen anderen kennengelernt der auch einen Wagen hat und ihn gefragt ob er jetzt mit mir gehen wolle. Er sagte ja und hat mich dann später nach Hause gebracht. Am Ende als wir gehen wollten habe ich dem Typen davor noch eine geknallt weil er dann doch tanzte aber mit einer anderen. Und der Nutte mit der er zusammen war habe ich ein blaues Auge verpasst.“
Danielle war sich nie zu schade andere Mädchen zu vermöbeln. Als ich sie dann ein paar Tage später wiedersah und sie nach dem neuen Typen fragte sagte sie nur: „Ach der. Ich habe jetzt jemand anders mit dem ich schon mal vor einem Jahr zusammen war.“ So war das immer bei Danielle. Manchmal wechselten die Jungs bei ihr im Stundentakt. Sie fing etwas mit einem Typen von den oberen Klassen im Schulhof an, knutschte in der Pause mit ihm rum und in der Mittagspause hatte sie wieder jemand anders mit dem sie dann händchenhaltend in Bus stieg. Sie suchte sich vornehmlich immer Typen aus die ein Stück älter waren als sie, möglichst schon achtzehn waren, mit fahrbarem Untersatz. Sie ver- und entliebte sich so rasend schnell, wie ich es bei keinem anderen Mitschüler sah. Doch für sie war das völlig normal. Man MUSSTE schließlich mit jemandem zusammen sein. Ob sie mit allen auch ins Bett stieg, weiß ich nicht, denn davon redete sie nie. Aber ich glaube sie tat es.
Ein paar Jahre später als ich im ersten Friseurlehrjahr war, traf ich sie wieder. Äußerlich hatte sie sich nicht verändert doch trug jetzt immer einen Hut und jeden Tag einen anderen. Sie war im letzten Lehrjahr als Verkäuferin in einem Hutgeschäft.
Ihr Lieblingsthema war nach wie vor mit Männern zusammen zu sein. Eines Tages sah ich sie mit einem riesen Veilchen im Gesicht und sie erklärte mir dass der Typ mit dem sie zusammen sei VERGESSEN hatte mit seiner Ex Schluss zu machen. Sie hätte die beiden dann im Bett erwischt. Danielle war bei dem ganzen Handgemenge gegen die Tür geflogen und die Klinke hatte sie voll im Gesicht erwischt. Doch sie habe die andere Schlampe krankenhausreif geschlagen. Die Eltern des Typen hätten einen Krankenwagen und die Polizei verständigt und sie hätte eine Nacht auf der Polizeiwache zugebracht.
Als ich sie dann wieder sah war das Veilchen bereits verschwunden und sie war mit jemand anders zusammen, der nicht vergessen hatte die Ex davor vor die Tür zu setzen.
Irgendwann fragte ich Danielle ob sie kein anderes Gesprächsthema hätte als immer nur ihre Männergeschichten. Sie schaute mich verwundert an sagte dann plötzlich: „Wenn es dich nicht interessiert, wir müssen nicht miteinander reden.“ Sie drehte sich um und ging.
Jahre später lernte ich einen Mann kennen der Danielle zu der Zeit auch kannte. Er lachte: “ Danielle war etwas wie ein Wanderpokal, ich und alle Kumpels hatten sie mindestens einmal.“
Ich habe Danielle nie wiedergesehen.
Es gibt Dinge die man mag oder hasst. Die rüstige Rentnerin hasst grundsätzlich Gartenzwerge. Wenn man aber einen geschenkt bekommt aus grünem Wachs mit Docht versehen, den man abfackeln kann, ist es ein Heidenspass.
Der Titel sagt im Grunde alles. Es wäre sogar einen Moment mal… Beitrag wert.
Es geht um Bekanntschaften die ich mache. Und während der Unterhaltung stelle ich fest, dass ich diesen Menschen eigentlich gar nicht näher kennen lernen will.
Das ist für mich eher ungewöhnlich, denn ich bin die Neugierde in Person.
Im Laufe des Gespräches erfährt man Dinge, die diametral zu meiner Welt stehen, und ich weiß sofort, so nett dieser Mensch auch sein mag, es wird sich nie eine Freundschaft entwickeln und wenn er sich noch so sehr darum bemüht.
Es ist nicht leicht drüber zu schreiben ohne diesen Menschen dabei bloßzustellen. Es geht um Drogen, Gewalt, Haftstrafen und Therapien. Es geht um seine Welt in der er sich immer noch bewegt und es nie schaffen wird daraus zu flüchten, weil er nichts anderes kennt. Er bemüht sich so sehr, einen neuen Weg in seinem Leben zu finden und doch weiß ich genau dass er nie anders werden wird.
Ich komme mir dabei sehr schäbig vor, denn jeder hat eine neue Chance in seinem Leben verdient, doch bin ich nicht der, der ihm sie geben wird.
Was ich im Moment grade tue? An einem Onkel Wanja Theaterstück arbeiten auf dem Festival Art & Light in Hesperange. Da ich im allerletzten Augenblick angeheuert wurde, muss jetzt alles sehr schnell gehen und ich stecke voll in den Vorbereitungen. (auf diesem PDF auf Seite 25 )
Heute volle 6 Stunden kreative Hochleistungen erbracht und morgen das gleiche nochmal. Und dann muss an der Geschwindigkeit gearbeitet werden, denn es sind 9 Akteure und alle müssen zum ersten Akt fertig sein.
Ach ja. Schlafen ist wieder so eine Sache. Abends weit nach Mitternacht einschlafen und morgens bereits kurz nach 6 Uhr schon wieder hellwach. Und tagsüber hänge ich dann durch.
Aber soll man machen?
Irgendwie war es heute ein wenig wärmer als sonst, oder irre ich mich?