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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Momemt mal…

Heute:
Bedoin

Bedoin ist eine kleine Stadt mit mit 2600 Einwohnern im Departement des Vaucluse am Fuße des Berges Mont Ventoux im Süden Frankreichs. (Ich muss gestehen dass diese Zahlen und Fakten nicht aus eigener Erfahrung stammen, ich habe sie hier gefunden) Was es alles in Bedoin zu sehen und zu bestaunen gibt weiß ich auch nicht, denn das was ich von Bedoin kenne ist eigentlich recht wenig.

Warum also darüber schreiben?

Das erste Mal als ich dort war, war 1996. Damals war ich noch in meinem früheren Leben als Friseur gefangen mit eigenem Salon und und Mitarbeitern und war todunglücklich. Eine Bekannte (die mir heute eine sehr liebe Freundin geworden ist) fuhr damals schon jedes Jahr Cannes zu den Filmfestspielen weil sie hier in Luxemburg viel mit Film zu tun hat. Es ergab sich dass ich mit hier mitfahren sollte. Die Filmwelt war damals schon mein fast einziger Fluchtpunkt aus der eigenen realen Welt, die ich so wie sie damals war, nicht mehr mochte. Ich regelte im Salon alles so, dass ich mich 2 Wochen freimachen konnte und fuhr mit. Die Freundin selbst hatte in all den Jahren in denen sie schon dorthin fuhr sich ein wie ein kleines Ritual gebastelt, das darin bestand, in Bedoin bei einer alten Freundin von ihr halt zu machen um dort zu übernachten und den Rest der Strecke bis zur französischen Riviera am nächsten Tag zurück zu legen.
Die besagte Freundin in Bedoin, ist aus Deutschland und heißt Rosemarie. Rosemarie war Dozentin an einer Dolmetscherschule in Saarbrücken. Sie wohnt in einem kleinen Landhaus, etwas außerhalb von Bedoin, das mit viel Liebe und Geschmack eingerichtet ist und in dem man sich sofort wohl und willkommen fühlt. Es ist der Süden Frankreichs wie ihn sich erträumt und vorstellt. Ein Haus aus uralten Steinen mit schweren alten Baumstämmen als Dach- und Bodenträger. Die Wände sind naturbelassen. Rund um das Haus befindet sich ein Garten mit allerlei Sträuchern und Rosenstauden, die man in unserer Gegend nur schwerlich zu solcher Größe und Blütenpracht bringen könnte. Über dem Wohnzimmer befindet sich ein Dachgeschosszimmer in dem ich immer schlafen durfte. Dort ist auch die Bibliothek von Rosemarie unterbracht, die zu einem Großteil aus deutschen Büchern besteht. Es war für mich jedes Jahr immer wieder ein kleines Erlebnis, allein mit den Augen über die Buchrücken zu streifen und Autoren und Titel zu entdecken die mir bisweilen völlig fremd waren, oder sehr vertraut.
Rosemarie ist eine Frau die man einfach mögen muss. Sie strahlt eine Herzensgüte und Wärme aus, ist eine herausragende Gastgeberin und experimentierfreudige Köchin. Rosemaries Mann, André, denn ich in meinem ersten Jahr in Bedoin noch kennen lernen durfte,(im Jahr darauf verstarb er) war ein Südfranzose mit dem eigentümlichen Accent den man im Süden Frankreichs hat, und der Offenherzigkeit und Freundlichkeit, wie es sie in unseren Breitengraden nicht gibt.
Ich habe aus den ersten Jahren leider nur sehr wenige Fotos die ich hier einstellen könnte. Eines was mir aber immer im Gedächtnis haften bleibt ist die Aussicht vom Dachzimmer auf den Mont Ventoux.

Das ist der Berg, vom Schlafzimmer aus gesehen. Es war das erste was ich morgens sah, nach einer unendlich friedlichen Nacht und vielen lebhaften Gesprächen die sich nicht ausschließlich um Filme drehten, wie man vermuten könnte.
Rosemarie richtete es manchmal so ein, dass außer uns auch noch andere Gäste im Haus waren. Ich erinnere mich lebhaft an einen Abend bei dem zwei weitere alte Damen zu Gast waren. Françoise und Alma. Françoise die sich für sehr viele Dinge interessierte und sich engagierte wo es nur ging. Sie liebte alte Geschichten und Sagen und ich musste ihr einmal die Geschichte vom Langen Feidt aus Echternach erzählen und wie dabei die Springprozession entstand. Sie war hingerissen. Alma hingegen war eine Art Kunstschneiderin und entwarf japanische Kimonos. Ich kann mich erinnern, dass sie an dem Abend welche mitgebracht hatte. Es waren traumhaft schöne Stücke, die in ihrer Anfertigung so präzise verarbeitet waren, dass man nur staunen konnte. Einen davon hatte ich anprobiert und war hin und weg davon. Aber die Preise der Einzelstücke waren auch dementsprechend, was mich dann doch davon abhielt eines dieser Kunstwerke zu erwerben.
Im letzten Jahr in dem ich dort war, war ebenfalls ein Ehepaar aus dem Saarland zu Gast die per Mobilhome eine Rundfahrt durch ganz Frankreich machten über mehrere Monate. Ich bewunderte die beiden und war zugleich etwas neidisch, da ich das gerne auch gemacht hätte.

Im Nachhinein betrachtet waren die Aufenthalte in Bedoin nichts Großartiges oder gar Pompöses. Es war die Einfachheit und Natürlichkeit mit der sich diese kleinen Zwischenstopps von und nach Cannes abspielten.Es war dieser Garten mit all seinen Gerüchen und Pflanzen, wie man sie nur aus der Provence kennt. Es waren die Grillen die einen abends sanft in Schlaf zirpten. Es war die Stille und Ruhe nach zehn Tagen Filmfestival in denen das Gesehene Revue passieren lassen konnte. Es waren die Gespräche über alles und nichts, über belangloses und tiefgründiges. Es waren die Momente der Stille und des vollkommenen Glücks, ein Augenblick der so perfekt war, dass er nur einen Tag andauern konnte. Meine Gedanken und Ideen sprudelten nur so in meinem Kopf und ich hätte wahrscheinlich Bücher damit füllen können. Und nicht zuletzt war es Rosemarie selbst, die uns diese perfekten Augenblicke bescherte.

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Ruhige Nächte & unschöne Andenken

Zwei wunderbare Nächte in meinem eigenen Bett verbracht. Herrlich. Endlich kein 24-stündiges Geschrei mehr von Nutten, betrunkenen Freiern und Dealern und dem Fenster. Versuche so gut es geht meine Erkältung auszukurieren, ein unschönes Andenken aus den feuchtkalten Nächten von Genf.
Alles wird gut.

Ein kleiner Ort in Frankreich

Heute ist die letzte Drehnacht in Genf und am Samstag geht es zurück nach Luxemburg.

Ich musste heute viel an einen Ort in der Provence in Frankreich denken; an Bedoin. Ich verbrachte viele Jahre lang immer 2 Nächte dort, auf dem Hin- und Rückweg nach Cannes zu den Filmfestspielen. Es ist ein Ort an den ich gerne zurückdenke und der mich heute, wo die Wogen der Dreharbeiten besonders hochschlagen, innerlich ruhig werden lässt.

Wenn ich zuhause bin, werde ich einen Moment mal… Text darüber schreiben, über den Ort selbst und all die Leute die ich dort in den Jahren kennengelernt habe. Der versprochene Beitrag über Genf werde ich nicht publizieren. zumindest nicht jetzt. Ich muss erst etwas Abstand zu der Stadt gewinnen.

Fotos

Drüben im Augenblicke Fotoblog gibt es zwei neue Fotos. Der Fußballgott lässt grüßen…
Nachts jedoch mutiert der Fußball zu einem riesigen Edelstein.

Der neue ‚Moment mal…‘ Beitrag ist Arbeit. Aber gefällt mir nicht. Ob ich ihn je publizieren werde weiß ich nicht.

Zwischendurch

In der Hotellobby des Novotel, schreibend und nicht wie davor bequem auf meinem Zimmer. Die andere Leitung die ich dort immer zur Verfügung hatte will zur Zeit nicht…..na ja.
Heute noch eine Naht drehen und dann haben wir endlich endlich endlich einen Tag frei….uff
Eine sechs Tage Woche ist doch ganz schön heftig.
Ich musste gestern Abend mit Schrecken feststellen, dass meine neue Fotokamera weg ist mit all meinen Anschlussfotos. Also muss ich Notgedrungen noch mal eine neue kaufen. Verdammt.

Noch ein paar Minuten

Eigentlich wollte ich etwas über Genf schreiben. Dass Genf 2 Gesichter hat. Vielleicht schreibe ich darüber an meinem freien Tag am Samstag. Es wäre sogar einen neuen Moment mal… Beitrag wert.
Jetzt steht erstmal ein Nachtdreh bevor.

Der erste Nachtdreh

Habe letzte Nacht den ersten Nachtdreh hinter mich gebracht. Der Druck alles schnell schnell zu machen wird immer größer. Zum ersten Mal haben wir keine Überstunden gemacht.
Heute werden wir die ersten großen Actionszenen haben und ich bin soweit es irgendwie geht gut vorbereitet.
Trotzdem habe ich Nervenflattern.

Einerlei

Gestern war es mir zum ersten mal egal. Die Dreharbeiten sind eine Qual für mich. Doch bin ich jetzt soweit zu sagen dass wenn sie mich feuern, dann sollen sie es tun. Mehr als das kann mir nicht passieren.

Ein paar Miunten

Heute finde ich endlich ein paar Minuten Zeit um zu schreiben. Ich lebe noch. Es gibt mich noch wenn auch mit ein paar Pfunden weniger,(was aber gar nicht so verkehrt ist).
Jetzt bin ich schon fast 2 Wochen in Genf und es stehen noch zwei prall gefüllte Wochen an. Auf meinem Hotelzimmer habe ich eine WLAN Leitung zur Verfügung die ich eigentlich nicht haben sollte, aber sie klappt einwandfrei wenn sie auch etwas langsam ist.
Es reicht zumindest für jeden Abend den Nachrichten Podcast aus Luxemburg herunterzuladen, damit ich heimatlich nicht ganz auf den Hund komme.

Körperhygiene und andere Kleinigkeiten

Merke:
Schweizer, wenn ungewaschen, stinken…
Mobbing ist ihnen auch nicht unbekannt.
Ich weiß, ich polarisiere. Aber mir ist grade danach.

Merke auch:
Schweizer Schauspieler, wenn sie Diven sind, sind kaum zum aushalten. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn zu den ganzen anderen Problemen, die wir eh schon haben, nicht auch noch ein solcher, für mein Erachten nur mittelmäßiger Schauspieler, dabei wäre.

Wolken am Filmhimmel

War eben mit dem ersten Regieassistenten und dem Chefelektriker einen heben. Das hat gut getan. Wir stammen alle aus Luxemburg und es war wichtig sich einmal auszutauschen ohne dass jemand von der schweizer Crew dabei ist…
Es kommen jede Menge Probleme auf uns zu…

Besser

Nach all den quälenden Ungewissheiten der letzten Tage war heute der erste Drehtag, der erstaunlich gut lief. Besser als ich es je erwartet hätte. Nach dem Dreh wurde ich zu einen zünftigen Käsefondue eingeladen und es war recht lustig.
Jetzt geht es ab in die Heia.

Kurioses aus Genf

Ich wusste nicht dass der Todestag von Sisi auf meinen Geburtstag fällt.

Die Höllenstraße. Eigentlich eine sehr sauber aufgeräumte kleine Seitenstraße.

Der erste Tag in Genf

Mit dem neuen WP 2.5. (obwohl man es davor auch schon konnte) geht es relativ fix um Beiträge als privat zu markieren und nicht für alles und jeden sichtbar zu machen.
Ich habe zwar ein Hotel das nicht besonders ist, aber ich habe hier oben im fünften Stock eine freie WLAN Leitung und die werde ich voll ausnutzen.
Wahrscheinlich werde ich die im Bezug aufs Schreiben geradezu missbrauchen, denn die nächsten drei Wochen werden alles andere als einfach werden. Im Gegenteil sie werden mehr als heftig werden. Die ersten Animositäten sorgen bereits für Aufregung.
Es wird spannend werden.
Draußen ist ein Donnerwetter zugange wie ich schon lange keines gesehen habe. Es schüttet in Strömen. Hoffentlich bleibt das nicht so.

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