joel.lu

Fressen, Kunst und Puderquaste

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Zwischendurch

Ich denk grad sehr intensiv an schlafen. Aber bis 10 Uhr werden wir bestimmt noch drehen.
Manchmal sind mir diese Wartezeiten dann doch zu viel und zu lange, zumal dann wenn ich in der Kälte stehen muss.
Morgen drehen wir nur 6 Stunden.

Erinnerungen

Ich habe eben ein paar wunderschöne Fotos vom Philo bekommen die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte.
Vielleicht versteht man da noch eher was das Philo ausmachte und warum es mich immer wieder dorthin zog.

Merci Bob

Gruselschocker

Schlafen könnte ich noch bis um acht. Doch da ich die letzten Tage so früh raus musste, bin ich nun mal so eingependelt. Da wir jetzt jeden auch ein paar Nachtszenen haben, fangen wir später an und machen auch später Schluss.
Ansonsten geht’s mir gut.

Ach ja, darüber wollte ich noch schreiben. Am Samstag morgen habe ich eine Nachricht im Radio gehört die so schrecklich war, dass ich sie kaum glauben konnte. In den Staaten ist eine Frau zum Tode verurteilt worden, weil sie eine schwangere Frau umbrachte und deren Baby mit einem Messer aus dem Bauch heraus schnitt… Link ORF
Was sich anhört wie ein billiger Gruselschocker ist leider bittere Realität.

Wirres

Bin grad aufgestanden obwohl ich erst gegen 11:00 am Set sein muss.
Der Philo ist weg…
Das Thema will mir nicht aus dem Kopf obwohl ich ja Gott weiß, Zeit genug hatte um mich darauf einzustellen.
Höre grad im Deutschlandfunk die Sendung „Geistliche Musik“. Soweit ist es also schon gekommen…
Der Philo ist weg…
Es ist nicht so, dass ich Adelheid ihren Ruhestand nicht gönne,nein, sie soll ihn in vollen Zügen genießen.
Aber DER PHILO IST WEG!
Es fühlt sich wie ein bisschen Sterben an.

Der Abschied

Ich habe selten so lange überlegt wie ich anfangen soll über dem letzten Abend des Philo zu schreiben, jetzt wenige Stunden nachdem die Türen endgültig zu sind. Besonders im Hinblick auf das Lob das ich für den vorherigen ‚Philo‘ Text von Sandra Kass bekam, NICHT melodramatisch zu sein. ( Sie war es übrigens in ihrem sehr schönen Kommentar hier umso mehr, aber das ist mehr als ok, denn alles was sie dort sagt können hunderte anderer blind mit unterschreiben)

Ich kam recht spät vom Drehtag zurück weil man dort ebenfalls eine kleine Feier für die Crew bei Drehschluss organisiert hatte. Ich kam somit erst gegen 11 Uhr im Philo an. Der Hinterhof, die Bar und die Straße war brechend voll mit Leuten. Bis ich mich endlich durch die Menge bis zur Theke gedrängt hatte, hatte mir irgendjemand ein Plastikbecher mit Bier in die Hand gedrückt. Alle Getränke waren aufs Haus. Es spielte ein Zigeunerband live. Und während ich mich weiter durch die Menge schob sah ich mir die Gesichter an. Alle kamen mir bekannt vor. Alle die kommen konnten waren da. Es fühlte sich an wie das Treffen einer riesengroßen Familie. Jeder stieß mit jedem an und strahlte um bei diesen letzten Abend noch dabei sein zu dürfen.
Und mittendrin Adelheid, die an diesem Abend nicht arbeitete sondern mitfeierte. Sie konnte keinen Schritt tun ohne in Arm genommen oder geküsst zu werden. Immer wenn sie irgendwo vorbeikam blitzten Fotoapparate auf.

Ich bin nicht bis zum bitteren Schluss dort geblieben, weil ich zu müde war und weil ich wahrscheinlich losgeheult hätte.
Für den Rest lasse ich Bilder sprechen.


Die Zigeunerband


Adelheid und ich (leider ohne Blitzlicht)


Einer der unzähligen Momente, wo sie ganz viel gekunddelt wurde


Auch für diese Art von Foto musste sie unzählige Male grade stehen.

Man hat mir noch weitere Fotos versprochen. Wenn ich sie habe werde ich sie alle hier einsetzen.

Kalte Tage in Machtum

Die Sonne scheint und es sind wunderbare Herbsttage, aber es ist eiskalt. So verliefen die letzten Drehtage. Ich bin in Schichten und Schichten von Klamotten eingepackt…

Vorgestern mussten wir eine Einstellung wiederholen, weil uns ein Werbeflieger den Ton versaute. Er zog eine Flagge hinter sich mit einer Internetadresse: simba.lu
Ich habe mir das vorhin mal angekuckt. Was soll das bitte schön sein? Alles auf einmal?

Das Ende einer Ära

Mit diesem Text habe ich am Samstag dem 13. Oktober begonnen. Und jetzt da ich den an den allerersten Zeilen bin… es wird nicht leicht werden.

Es geht um das Café Philo’soff in Echternach. Die Besitzerin Adelheid ist eine sehr liebe Freundin, die ich so lange kenne, wie sie die Bar besitzt. Was andere erst seit einem oder vielleicht zwei Monaten wissen, weiß ich schon seit weit über einem Jahr. Adelheid wird sich in den Ruhestand zurückziehen und die Bar verkaufen. Allein ihr ist es zu verdanken, dass das Philo, wie es von allen genannt wird, zur einer nicht mehr wegzudenkenden Institution in Echternach wurde, die bis weit über die Grenzen von Luxemburg hinaus bekannt ist.
Das Philo mag vielleicht eine klassische Kneipe sein, in der man im Getränkesortiment nicht mehr findet als in anderen Kneipen, wenn man genau nimmt findet man sogar eher weniger. In den 20 Jahren in denen Adelheid das Regiment führt, hat die Getränkekarte sich kaum verändert. Sämtliche modernen und hippen Alkopops wie Breezer und Konsorten gibt es hier nicht. Ich kann mich erinnern dass, es für kurze Zeit mal Corona Bier gab. Es war aber nach wenigen Monaten wieder schnell verschwunden. Dafür gibt es aber Getränkemixes die es sonst nirgendwo gibt. Ein berühmt berüchtigtes Getränk und bei den Schülern heiß beliebt ist der Früchtemix, bestehend aus Aprikosen-, Bananen-, Orangensaft. Auch die „Ugemachten Drëpp“ erfreut sich immer größer Beliebtheit.
Was das Philo so besonders macht ist die Einrichtung. Es ist eine Mischung aus Artdeco und Biedermeier. Dunkelrot gestrichene Wände geben dem ganzen einen gemütliches Ambiente. Da es nur vier Tische gibt, ist das Lokal immer schnell gefüllt. Man drängt sich zusammen und sitzt oft mit wildfremden Menschen zusammen an einem Tisch, die einem nach einer Stunde gar nicht mehr so wildfremd sind. Im Gegenteil, man hat vielleicht sogar neue Freunde hinzugewonnen. Wenn man Stammgast ist, (so wie ich, der beinahe schon zum Inventar gehört) findet man immer jemand zum reden.
Zum lesen gibt es immer verschiedene Tageszeitungen, die Revue, den Spiegel, den Stern oder ein Geo Magazin. Es gibt mehrere Einträge im Blog in denen ich vom Spiegelmontag sprach.
Und? Ist es das bereits? Ja und nein. Das Philo muss man erlebt haben. Es ist dieses altmodische, dieses urgemütliche, die Stimmung die von einem Raum ausgeht, in der es einen alten Holzboden gibt. Es sind die hohen Spiegel an den Wänden durch die man von jeder Ecke aus fast jede andere Ecke einsehen kann. Es ist die Wendeltreppe mit ihrer kleinen Leseecke. Es sind die alten abgegriffenen Brett- und Würfelspiele. Es ist die Musik die von Buddha Bar über Jazz bis Blues geht.
Es sind Erinnerungen die an laue Abende auf der Terrasse im Hinterhof im Sommer. Der Geschmack eines heißen Kakaos an einem eiskalten Winternachmittag. Das kühle Bier im Sommer auf der kleinen Terrasse vorne während dem man den Touristen beim Stöbern im Souvenirladen gegenüber zuschaut. Die unzähligen Geschichten, Gespräche über alles und nichts. Die verrücktesten Abende an denen wir Tränen gelacht haben, sowie traurige Ereignisse die alle ein Stück näher zusammenrücken ließen.

Und während ich dies schreibe, fallen mir tausende von kleinen Geschichten von Dingen und Menschen ein die alle mit dem Philo zu tun haben und ich habe einen Kloß in Hals…

Am 26. Oktober öffnet das Philo zum letzten Mal seine Tür.
Wie es danach weiter geht weiß noch niemand. Die Chancen stehen gut dass die Bar im „Philo“-sinne weitergeführt wird. Aber davon erzähle ich wenn es soweit ist.

Eine kleine Linkeliste mit Fotos vom Philo:
Der Eingang
Der Hinterhof
Ein Freitag Abend
Der Hinterhof im Sommer
Weihnachten vor 2 Jahren als der Weihnachtsbaum an der Decke hing
3 Fotos im November 2005
Der Blumenstrauß auf dem Ofen
Der Eingang im Sommer
Der Hinterhof (anderer Blickwinkel)
Karneval 2005
Der Souvenirladen von der Terrasse aus gesehen
Tische und Stühle

Skurriles

Eben als ich die Kommentare durchsah fiel mir eine Werbung in der Google Spalte auf.

Eine ganz günstige Freundin zum Hammerpreis? Ob die was taugt???

Quizzzzz

Eigentlich habe ich jetzt bis Ende der Woche frei, doch ich muss eine Unmenge Vorbereitungen treffen. Ab Sonntag bin ich auf einem Kurzfilm und danach auf dem zweiten Teil eines abendfüllenden Spielfilms mit einem amerikanischen Star, der weltbekannt ist für ein ganz bestimmtes Filmgenre. Mehr werde ich nicht verraten.
Das heißt aber auch dass er hier vorerst etwas ruhiger werden wird. Wenn ich aber an Juni/Juli/August zurück denke habe ich das mit dem Schreiben trotz allem Stress ganz gut hinbekommen.
Abwarten…

Ach ja, wenn wir schon von Film reden, das Foto hier kann ich mittlerweile zeigen.

Der erste der mir in den Kommentaren sagen kann wie die Darstellerin neben mir heißt und in welcher Serie sie noch mitspielt, kriegt was geschenkt. Was weiß ich noch nicht,aber es fällt mir schon was ein.

Das Ungewöhnliche

Als ich gestern die Arbeit für die Oper soweit abgeschlossen hatte und alle Kisten und Taschen zurück zum Auto schleppte, zog es mich über den Hinterhof Parkplatz hinweg über eine Wiese zur roten Brücke hin. Dort führt ein kleiner Fußweg ganz nah unter Brücke hindurch, den ich bis dato nicht kannte. Dabei entstand dieses Foto.

Am Sonntag

Sonntags eine Opernmatinee im Theater. Angenehm fürs Publikum aber nicht für mich. Schon gar nicht wenn so strahlend schönes Wetter ist wie heute.

Am Morgen getanzt 12

Sister Slege – Lost in Music 1983

Eigentlich kam das Lied schon 1979 raus. Mitten in den 80ern erschien es dann noch einmal in einer längeren Disco Version, die die Tanzfläche bis unter die Decke füllte. Mir gefiel diese Version am besten.

Figaros Hochzeit

Von der Presse ziemlich hochgelobt, geht am Sonntag die letzte Vorstellung der Oper Figaros Hochzeit im Grand Theatre de la Ville de Luxembourg über die Bühne.
Und da sie eh bis auf den Letzten Platz ausverkauft ist kann ich hier ruhig ein paar Dinge darüber schreiben, die ich nicht gut finde, ohne mir dabei selbst ins Hemd zu sch…
Vielleicht vorab ein kleine Erklärung. Die Oper lief bereits im Sommer in Aix-en-Provence und ist ein Koproduktion zwischen Luxemburg und Aix. Für die Vorstellungen in Luxemburg sind aber eine Reihe von Sängern ausgetauscht worden, was zur Folge hatte, dass während vier Wochen in Luxemburg noch einmal intensive Proben stattfanden.
Die Kostüme sind von dem weltberühmten Haute-Couture Schneider Christian Lacroix entworfen worden. Lacroix mag für seine eigene Kollektionen und sein verrücktes Design ein Händchen haben, für Bühnenkostüme hat er es nicht. Angelehnt an die Tradition der japanischen Papierkostüme, sind sie so schlicht gehalten, dass sie bei den Chorsängern geradezu armselig aussehen. Genau so schäbig und schon fast eine Frechheit finde ich die Bühnenbauten. Es ist ein großer leerer Raum mit 2 Fenstern und 3 Türen. Einzige Möbelstücke sind ein Stuhl und eine Matratze die einsam und verlassen herumstehen als ob man vergessen hätte sie beim Umzug einzupacken.
Über das Make-up Design möchte ich mich nicht weiter auslassen, das habe ich bereits vor ein paar Tagen getan. Es wird ein riesen Aufwand betrieben für ein bisschen Grundierung und ein Hauch rosa Fettschminke. Lächerlich.
Aber es gibt auch zwei gute Dinge. Das Orchester, habe ich mir sagen lassen soll wirklich herausragend gut sein, ebenso die Sänger selbst. Außerdem, und das empfinde ich als sehr angenehm, ist unter all den Solisten kein einziger dabei der die Diva raushängen lässt.

Am Sonntag ist noch eine Vorstellung mittags um drei und dann ist Schluss. Uff.

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