Ich erwachte recht früh, packte mein Schwimmzeug und zog kurz nach 8:00 los ins städtische Schwimmbad. Doch ist es ein gewaltiger Unterschied im Salzwasser zu schwimmen oder im Becken. Zudem zwickte es ganz heftig zwischen den Rippen.
Was ich nämlich während meines Aufenthaltes in St.Jean verschwiegen hatte, war der lästige Umstand dass ich mir etwas verrissen hatte, mit einer falschen Bewegung. Ich jaulte regelrecht auf als es geschah. Ich orderte noch von St.Jean aus einen Termin beim Chiropraktiker meines Vertrauens. Und bei dem hatte ich am Nachmittag einen Termin. Ich erklärte ihm was die letzten Monate bei mir los war (Bad Ischl & Co.) und er wunderte sich nicht. „Wissen sie, der Körper ist wie ein Eimer der irgendwann beim letzten Tropfen überläuft. Dass es ihnen erst im Urlaub passiert ist, kommt daher dass der Körper sich früher oder später zu Wehr setzt und bei ihnen war es halt später.“ Er schob, zog und drückte dass ich die Engelein singen hörte.
Ich kaufte danach noch ein wenig was ein war aber so platt dass ich heim fuhr und nichts mehr tat.
Das Wetter wechselte und es fing an zu regnen.
Im Bett fing ich an eines der Geburtstagsgeschenke zu lesen:
Le Peintre Oublié handelt vom Maler Thomas Girtin einem englischen Landschaftsmaler der nur 27 Jahre alt wurde.
***
Nachtrag: Mag noch jemand einen Code für Bluesky? Ich hätte noch einen.
Schwimmen wäre wohl vom Wetter her machbar gewesen, doch das Meer wollte uns nicht haben. Die Wellen waren mannshoch. Wir versuchten es trotzdem und wurden von den Wellen umgeschmissen. Hui! Ich hatte es zweimal geschafft darüber hinweg zu kommen, doch dann ließ ich es gut sein. Die D. hingegen war zweimal regelrecht an den Strand zurückgespült worden und sah wie ein begossener, panierter Pudel aus und hatte auch die Nase nicht nur sprichwörtlich voll, sondern auch voll mit Meerwasser und Sand. Hier ein Bilder der Wellen:
Da stand eine Frau ziemlich nah. Da sieht man auch wie hoch die Wellen tatsächlich waren. Hier schwappen die Wellen einfach über die mittlere Deichmauer darüber.
Ich war platschnass aber geschwommen war ich nicht.
Ich kaufte mir später dann doch bei Parries die Espelinnes, eine große Tüte, nur für mich.
Ein Mittagessen im Etxe Nami und dann war es auch schon an der Zeit zu gehen.
Es ist immer ein wenig traurig wenn ich hier wieder weggehe…
Im Flieger habe endlich die letzten Folgen vom Podcast „Banksy-Rebellion oder Kitsch“ in ARD Audiothek gehört. Es ist eine neunteilige Serie von Ortrun Schütz die die ganze Geschichte von Banksy über ein Jahr lang recherchiert hat und dafür auch sehr viel reiste. Es ist eine der fundiertesten Recherchen über den Künstler, die ich bis dato gehört oder gelesen habe. Da ich mich mit Banksy auch schon einmal fürs Fernsehen beschäftigen musste, kannte ich vieles von dem die Reporterin spricht. Dabei geht es sowohl um Bewunderer wie Kritiker des Künstlers. Sehr sehr hörenswert. Und ich muss gestehen, dass er es mit seiner Kunst sehr ernst meint, doch geht es auch, wie zum Beispiel das Hotel im Westjordanland, manchmal sehr schief, grad bei diesem hochkomplexen Thema.
Da der Koffer dann doch sehr schwer war, entschloss ich mich ein Web Taxi zu nehmen und orderte es bereits in St.Jean vor. Das wurde um satte 20€ billiger als wenn ich eines aus der Taxischlange genommen hätte.
Daheim überfiel mich dann die große Müdigkeit und ich machte früh Schluss.
Wieder zurück von Bilbao beging ich den ersten Tag sehr ruhig. Schwimmen war jedoch angesagt:
Ich werde es jetzt schon vermissen wenn ich wieder in Luxemburg bin.
Den Rest des Tages las und schrieb ich anderweitig und bereitete Dinge für die nächsten Tage und Wochen vor.
Am Abend kam die D. zurück und kurz im Anschluss ein alter Arbeitskollege und Freund von ihr, der D., gemeinsam mit seiner Frau, der G., die hier Halt machten auf dem Weg nach Portugal.
Es war ein schöner Abend und ich lernte zwei neue Menschen kennen die so international sind, und fast überall auf der Welt gewohnt und gearbeitet haben, dass mir fast schwindelig wurde. Zudem machten sie mir sehr Lust um mir einmal Südafrika anzusehen.
***
Am Dienstag dann:
Schwimmen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit dem D. und der G., wanderten durch St.Jean und über den Dienstagsmarkt und ich entdeckte etwas neues.
Das ist eine Frucht aus der Familie der Kiwis. Hier nennt man sie Kiwaïs. Von der Form und der Farbe her erinnern sie an etwas was bitter schmecken würde, aber sie sind sehr süß. Man muss sie fühlen ob sie reif sind. Wenn die Haut ein wenig weicher ist kann man sie essen und es ist eine kleine Geschmaksexplosion im Mund. Zudem sollen sie sehr viel Vitamin C enthalten.
Am Abend gab es noch einmal eine Runde Bidain, also eines meiner Lieblingsrestaurants. Es war wieder hervorragend.
Ein Gericht kann ich euch zeigen:
Lange abgehangenes Waygu Rind kurz mit dem Bunsenbrenner angebraten und einer Schaumsoße Rettich und anderen Gewürzen. Wahnsinn!
Der gestrige Abend war wohl für die Katz. Nicht nur dass es ausgiebig geschüttet hatte, es gab auch mit Ausnahme von zwei Sendern im Hotelfernsehen keinen den ich verstand. Einmal TV5 Europe und ein Nachrichtensender. Ich hatte zwar das heimische Post Tv aber nur aufs Handy starren war auch nicht optimal. Also las ich noch eine Weile, zog mir eine heiße Schokolade aus dem Automaten des Hotels und lag früh in den Fredern
Am Morgen dann ein kleines, aber doch recht feines Frühstück im Hotel bevor ich durch fast menschenleere Straßen zum Guggenheim ging. Guggiii, ich komme!
Auf dem Programm eine Künstlerin deren Werke ich zum ersten mal in einer ausgewählten Werkschau in Brisbane sah. Yayoi Kusama. Dort war es hauptsächlich ihre Punkteobsession die gezeigt wurde. Die hatte mich damals so fasziniert, dass ich mir das hier ein paar Jahre später in Paris kaufte. Hier im Guggi war es eine Retrospektive von 1945 bis heute.
Es war gut dass ich gleich bei Öffnung der Türen dort war, sonst könnte ich nicht so viele Bilder zeigen.
In dem Raum mit der Pertersburger Hängung sind sehr viele neuere Werke zu sehen. Manche davon sind von 2020. Vieles davon erinnerte mich aber an die Ureinwohner Kunst aus Australien. Eines ihrer ältesten Werke von 1945
In drei weiteren Räumen gab es dann noch mehr zu sehen von ihr. Ein paar davon erkannte ich wieder weil ich sie schon Bisbane gesehen hatte.
Der Kasten rechts oben mit dem Vogel entstand in den 90er Jahren wo fast alle Künstler diese Kästen herstellten. Auch sie kam an dieser ‚Mode‘ nicht vorbei.
Ich musste mir noch einmal das Werk von Serra ansehen weil es einfach nur geil ist:
Der zweite Stock war geschlossen. Hier wird eine neue Ausstellung von Picasso aufgebaut. Picasso der Bildhauer. Ab dem 29. September zu sehen.
Noch ein paar Bilder von einer Ausstellung aus dem dritten Stock und Blicke von oben nach unten und von außen:
Was mir diesmal sehr auffiel und das mehr als die Male davor; das Museum geht sehr großzügig mit der Fläche um. Zudem ist es doch überschaubar und eigentlich nicht so groß als man denken mag. Das hängt aber auch damit zusammen, das es von außen größer ist als innen tatsächlich an Fläche genutzt wird. Die oberen Bauten die immer so schön glänzen in der Sonne sind Hohlräume die ungenutzt sind.
In der Bar des Museums orderte ich Pinxos und ein Txakoli.
Sehr gut!
Dan setzte ich mich eine gute Stunde lang an den Nervión Fluß, schrieb und skalierte vor. Ich wanderte am Nerviòn weiter bis hinunter zum Schiffartsmuseum, das nun nicht so mein Ding ist, nichtsdestotrotz gab es dort außen ein paar spektakuläre Dinge zu sehen. Hier merkte man auch, wie an vielen anderen Stellen, dass Bilbao früher eine Hafen- Industrie- und Arbeiterstadt war.
Gotham City?
Am Schifffahrtsmuseum entdeckte ich ein gewaltiges Foto vor der Tür das so groß und so gestochen scharf war dass es nicht mit einer normalen Aufnahme gemacht werden konnte:
Und ja, sie besteht aus 278 Fotos und wurde mit dem Gianpan Epic Pro der NASA gemacht. Ganz hinten links sieht man das Meer.
Und ratet was dann passierte. Es fing wieder an zu heftig regnen! Ich sah zu dass ich schleunigst zum Intermodal kam, auch wenn es noch viel zu früh dafür war.
Ich schlenderte rum trank einen Kaffee, ass ein Sandwich las ein wenig, schaute den Mneschen zu die von den Bussen kamen und gingen und so verging die Zeit. Draußen regnete es immer noch und ich wurde ein bisschen trübsinnig. Aber ok. Ich konnte es ja nicht ändern. Dann endlich:
Es ging damit los dass der Bus mit einer halben Stunde Verspätung kam. War aber nicht schlimm, ich hatte ja keine Termine einzuhalten. Im Gegensatz zum Flixbus von gestern bekam ich hier aber eine Sms die mich über die Verspätung informierte und zu einer Seite leitete auf der ich den Bus verflogen konnte.
Den Hausberg von St.Jean, die Rune:
Zwei Stunden später war ich in Bilbao. Unterwegs hörte ich (im Bus lesen kann ich ja nicht lesen) von Irmgard Keun – Nach Mitternacht. Ich hatte das schon einmal vor langer Zeit begonnen. Hervorragend gut vorgelesen von Camilla Renschke.
Da der Bus neben dem Stadion ankam sah ich viele Fussballbegeisterte. Irgendein Spiel würde wohl stattfinden. Die einen waren weiß-rot gestreift, die andern im quietschgelben Trikot.
Ich ging zuerst ins Museo des Bellas Artes. Da wird massiv gebaut und das Museum um ein vielfaches vergrößert doch der alte Teil ist besuchbar. Dort läuft eine Ausstellung die konsequent kunsthistorische Werke mit Zeitgenössischem in einen Dialog setzen. Das ist zugegeben nicht so meins, weil das gerne schief geht, doch hier ging es oft sehr gut aber auch ein paar mal sehr schief. Die Ausstellung entstand auch ein wenig aus der Verlegenheit heraus um etwas mehr aus der ganzen Sammlung zeigen zu können, bis dann 2024 genug Platz dafür vorhanden ist.
Hier ein Beispiel das gelungen war:
Hier ein weiters dass ich sehr sehr schön fand aber schwierig zu fotografieren war.
Und dann zwei Stück bei denen ich ratlos daneben stand:
Letzteres wäre es die runde Form des Bildes aber das wäre etwas zu sehr ‚telefoniert‘.
Anschließend setzte ich mich in die Eisdiele Carpa die nicht nur Eis anbietet sondern auch kleine Gerichte.
Ich schrieb hier schon mal ein Teil vor und überlegte ob ich jetzt noch das Guggenheim besichtigen sollte, oder das Zentrum das ich noch nie gesehen hatte. Ich entschloss mich das Zentrum zu besuchen und kaufte gleich online eine Eintrittskarte fürs Guggenheim für Sonntag morgen.
Ich ging durch die Innenstadt. Nicht besonders, aber ok. Das Hotel ein Ibis Budjet. Ein sehr sauberes aber halt sehr minimalistisches Zimmer. Ich legte mich für ein Moment hin und schlief ein nur um mit gewaltigen Kopfschmerzen zu erwachen. Das konnte nur bedeuten dass das Wetter umschlug. Tat es dann auch zu einem ausgewachsenen Unwetter, das bis in die frühen Abendstunden anhielt.
Am Morgen haderte ich mit dem Internet weil ich das Bolgposting nicht hochladen konnte und joel.lu ein Timeout machte. Ich schrieb eine Mail an den Support und es wurde prompt erledigt. Die Seite war wieder online als ich vom Schwimmen zurückkam.
Ich fuhr alleine nach Donostia, weil die D. anderweitige Termine hatte. Um mir die Chose zu vereinfachen, fuhr ich mit dem Flixbus und nicht wie sonst mit dem Zug und Topo. Das wollte ich auf dem Rückweg machen.
Der Flixbus hatte eine ordentliche Verspätung von 45 Minuten . Das machte den Besuch der Tabakalera ein wenig kurz, denn die schließen das Gebäude ab 14:00 und öffnen erst wieder um 16:00. Für ein Museum und Kulturzentrum recht seltsam, denn alle anderen sind durchgehend geöffnet. Es ging aber so just auf um mir die Jan Groover Ausstellung in Ruhe ansehen zu können. Der Name lässt auf einen Mann schließen, es ist aber eine Frau. Den Namen hatte ich aber schon gehört.
Was ich an solchen retrospektiven Ausstellungen sehr mag ist, dass man die Bilder in ihrem Kontext der jeweiligen Zeit sehen muss. Erst dann ergibt es einen Sinn warum es Kunst ist.
Ein recht spannende Künstlerin die ihrer Zeit weit voraus war, aber in ihrer Arbeit, vor allem die Werke die schon zu Zeiten der digital Fotografie entstanden, nie schummelte. Alle Fotos sind nie nachbearbeitet worden und wenn, war es eine künstlerische Absicht die man sieht.
Ja, es gab schon wieder ein paar Schuhe.
Aber ich muss zu meiner Verteidigung sagen, sie waren nötig hinsichtlich den nächsten Monaten was die Arbeit angeht.
Ich trank einen Kaffee auf einer der zahlreichen Terrassen schrieb hier schon mal ein Großteil hier vor und ging dann gemütlich zurück Euskotren. Ich erwischte so just ein Topo und dann so just ein Zug in Hendaye.
Gegen 17:00 Uhr war ich zurück.
Ich aß noch den Rest vom Salat und ein Stück Quiche das ich in der Bäckerei gekauft hatte.
Noch ein paar Folgen von einer Doku auf Netflix über vermisste Personen und ging früh zu Bett, denn morgen geht es beizeiten los nach Bilbao.
Ein Schwimmrunde am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, wenn auch nur zeitlich bedingt.
Anschließend ging es nach Biarritz wo wir uns mit ein paar Freunden aus Luxemburg trafen. Die G. hatte einen Tisch im Corsaire geordert wo wir auf feinste verwöhnt wurden.
Es gab zwei kleine Vorspeisen und anschließend einen gewaltigen Seehecht für sechs Personen.
Der Chef koch zeigte uns das Vieh zu Anfang als es bereits ausgenommen und entgrätet war. Er hatte es schon seit einer Stunde mariniert in einem Olivenkräuter Öl mit Piment d‘Espelette.
Es hab den Hecht mit Krautsalat und Kartoffelpüree. Ich ass drei Protionen und war völlig überfressen.
Danach ging es zurück nach St.Jean, denn die D. hatte einen Termin.
Nach einer Schwimmrunde am Abend ging es noch einmal kurz raus auf ein Glas Wein mit ein bisschen Brot und Käse. Mehr schafften wir nicht mehr.
Da es die Nacht gründlich geregnet hatte, war eine Schwimmrunde am Morgen nicht drin, weil das Meer dann gerne etwas von dem Abwässern mitbekommt und das ist weniger schön.
Auf nach Bayonne!
Auch dort waren die Flüsse, die Adour und die Nives, nicht strahlend blau sondern strahlend braun.
Im baskischen Museum der Stadt, in dem ich ja schon oft war, gab es eine neue Sonderausstellung über die Autochromfotographie, eines der ersten Verfahren um Farbfotos zu machen und in diesem Zusammenhang gab es eine Menge Fotos vom Baskenland zu sehen die Anfang des 20.Jahrhundert gemacht wurden.
Schön war, dass man diese Art der Fotographie auch technisch erklärt bekam. Das funktionierte mit eingefärbter Kartoffelstärke jeweils in rot, blau und gelb.
So sah mein ‚Hausstrand‘ in St.Jean vor über 100 Jahren aus
Ein kleines Mittagessen das wir bei dem Metzger geplant hatten, bei dem wir schon öfter waren, fiel aus, denn er hatte ausnahmsweise zu. Mist. Also gingen wir in das kleine Restaurant Belzunce das ich mal vor langer Zeit mit der D. im Winter entdeckt hatte. Sie haben einen wunderschönen kleinen Patio den ich schon einmal abgelichtet hatte.
Für mich gab es Risotto.
Wir schlenderten noch ein wenig durch die Straßen des Zentrums.
Alt und neuHier sieht man wieder deutlich ein schiefes Haus. Das vorletzte grünliche Haus hat einen regelrechten Bauch.
Ein kleiner Abstecher ins DiddelDidam in dem eine Ausstellung vom Senegalesischen Fotografen Omar Victor Diop zu sehen war. Ich kannte den Namen bis Dato nicht, doch er scheint einer der bekannteren Fotografen aus Afrika zu sein. Er stellt zu Zeit auch in der Völklinger Hütte aus.
Ich mochte seine Fotos jetzt nicht so sehr, denn vieles sah aus als ob es für die Vogue gemacht worden wäre. Erst als ich die Erklärungen dazu las, fingen sie am mich zu interessieren und ich verstand war er damit wollte.
Dann kam ein doofe Nachricht. Ein Bekannte der D. die sie vor ein paar Tagen gesehen hatte, schrieb ihr, dass sie Covid hätte. HIMMEL AR…. UND ZUGENÄHT! Ausgerechnet jetzt! Sie ging sofort in die Apotheke und kaufte einen Test. Wenn er positiv ausfallen würde, würde das all unsere Pläne für die nächsten Tage…. argh! Die D. fühlte schon Hals- und Kopfschmerzen… Doch der Test viel negativ aus. Uff! Nur zu Sicherheit macht sie morgen auch noch einen.
Gestern verstarb eine der bekanntesten Transfrauen in Luxemburg, wenn nicht die bekannteste. Es traf die ganze Community wie ein Schlag. Das letzte mal sah ich sie auf der Schobermesse. Ich war just aus Österreich zurück und sie berichtete mir brühwarm über die neuesten Ereignisse. Sie hatte sich so gefreut endlich die neue Arbeitsstelle antreten zu können, und erzählte mir von der neuen Bar die in der Stadt ihre Türen bald öffnen würde. Doch dann kam alles ganz anders und viel zu schnell. Und es führte mir wieder einmal vor Augen, dass man das Leben genießen soll und muss. Es kann so schnell aus und vorbei sein.
Die morgendliche Schwimmrunde strich ich weil ich noch keine Zeile fürs Blog geschrieben hatte. Anschließend ging es zum Markt und wir kauften fürs Abendessen ein. Ich bin immer wieder erstaunt wie günstig hier die Lebensmittel sind wenn bei den Erzeugern direkt einkauft. Wir kauften Seehecht und allerlei Gemüse.
Nach dem Marktbesuch gab es die Idde nach Bayonne zu fahren doch wir verwarfen sie wieder denn das Wetter wartete nur mit Regen auf.
Wir gingen ins Kino und sahen und den japanischen Film Keiko, me wo sumasete an. Die Geschichte einer Boxerin die Profi wird. Ein berührender Film dessen Geschichte aber ein wenig hinkte und der, wie die D. das ausdrückte, einen ‚zu weichen Bauch‘ hatte.
Am Abend gab es dann Seehecht in Weißwein den schon einmal hier zubereitet hatte.
Am Morgen waren die N. und die S. noch da. Nach einer Schwimmrunde gab es Frühstück und die D. und ich begleiteten die beiden zum Bahnhof, denn sie fuhren weiter nach San Sebastian.
Ich kaufte mir, weil ich das eh machen wollte und jetzt quasi alle Leder- und vor allem Nichtledergürtel Altertümer ersetzt habe, noch einen Gürtel bei La Belt, diesmal in Blau.
Ich fühlte mich platt. Es gab kein Mittagessen. Ich legte mich am Nachmittag erst eine Stunde in der Wohnung hin schlief noch einmal tief und fest ein, danach ging es zum Strand:
Ich schwamm einen Weile, las eine Weile, drehte mich einmal linksrum, einmal rechtsrum. Verbrennen konnte ich nicht in der Sonne, denn es war bedeckt.
Später dann ging zur Buvette der Markthalle, weil die D. und ich beide Lust hatten auf gegrillte Sardinen und ein Tomatensalat.
Das war sehr lecker und genau das richtige nach zwei Tagen opulenterFresserei.
Doch wir hatte just fertig gegessen, als es anfing zu regnen und zu donnern. Wir zahlten fix und sahen zu dass wir schnellsten wieder in die eigenen vier Wände kamen. Ganz am Ende wurden wir dann doch nass.
Fragt nicht nach Sonnenschein vom Abend davor. Es was fast 2:30 bevor ich im Bett lag. In der Nacht fuhr ich zweimal so richtig aus den Federn weil ein Donnerwetter über St.Jean hernieder ging und der Blitzeinschlag erfolgte mitten in der Stadt.
Ich war jedoch zeitig wach und draußen war es schon wieder wunderschön.
Es trudelten ohne Unterlass Glückwünsche und Geschenke ein. Vielen dank für all die Küsschen und Glückwünsche von Neuseeland bis Luxemburg. Hier eine Auswahl der Geschenke:
Letztes Foto ist ein neues Restaurant das vom Hotel Grünewald eröffnet wurde. Grünewald Chef‘s Table zu dem ich eingeladen wurde.
Ich verbrachte viele Stunden am Meer und war nicht ein, nicht zwei, nicht drei, sondern viermal schwimmen.
Am Abend ging es zum Alaïa zu Fuß nach Soccoa und ich machte ein paar Fotos.
Diese unendlich weiten Aussichten, ich weiß ich habe sie schon oft gezeigt, sind immer wieder ein Foto wert.
Der Chef des Alaïa, der F. bot uns an uns zurück zu fahren, weil es gerade kein Taxi gab und wir keine Lust mehr hatten im fast Stockdunkeln zurückzulaufen. Das war sehr nett und wo findet man das sonst.
Einen letzten Absacker gab es in der Bar du Cru wo wie einen Lachanfall nach dem nächsten hatten, ganz besonders über ‚eng Schell déi glackt‘. (Das muss nicht jeder verstehen)
Ein letzter Kaffee in Renert. Ei letzter Blick vom Balkon der A., die mich zum Flughafen fuhr. Die D. sah das Foto und meinte wir seien schon vorglühen. In Hintergrund die Pyrenäen. Jaaaaaaaaaaaaaaa!Und ab 00:00 Uhr war ich ein Jahr älter.
Ich war sehr früh wach, das ist irgenwie seit Ischl noch immer im System drin. Dabei würde ich gerne einmal so richtig komplett ausschlafen. Scheint nicht mehr zu funktionieren. Ich schlief dann doch noch einmal ein nur um schreckliche Dinge zu täumen. Nun ja…
Ich zog den kleineren roten Koffer hervor und packte zum Teil schon ein was für die nächsten 10 Tage brauchen werde.
Im Renert einen schnellen Kaffee und ein Wasser. Ich sah wie gewohnt ein paar Nachbarn aus meiner Straße und ich fühlte mich urplötzlich an das Café ohne Namen erinnert.
Gegen Mittag kam die Putzhilfe und bügelte alles was ich mitnehmen wollte. Am späten Nachmittag zog ich los, um noch einen Einkauf zu erledigen den ich dringend brauchte.
Da sich nichts mehr im Kühlschrank befindet begab ich mich in die Skybar in der ich einen Tisch auf Terrasse bekam in einer ruhigen Ecke.
Und morgen dann das fast schon obligates Fotoposting.
***
Seit heute ist das neue Album von Róisín Murphy – Hit Parade raus. Ihr kennt die Dame wahrscheinlich eher vom Klassiker Bring it back den sie mit Moloko machte.
Die erste Auskopplung Fader ist ein schönes Video geworden.
Geplant war dass ich am Morgen früh eine Schwimmrunde absolvieren wollte. Das mit dem früh war nicht machbar, weil ich mich an eine Reihe Mails erinnerte, die nach einer Antwort verlangten. Zudem waren ein paar Haushaltsdinge zu regeln. Also zog ich erst kurz nach 11:00 Uhr los.
Es war wunderbar, aber so kurz vor der Mittagsstunde ein bisschen sehr voll. Ich konnte jedoch meine Runde absolvieren wenn auch ein wenig anders als sonst. Ich zwischendurch nahm noch die Sprudelliegen im hinteren Teil der Beckens mit.
Am Nachmittag hatte ich Besuch von der Arbeitskollegin, der S. die auch meine Nachbarin ist. Wir besprachen ein Projekt, das ich ihr vorschlug und von dem sie sofort begeistert war. Da muss ich mich dahinter klemmen denn ich habe das Gefühl dass das ein Knüller wird.
Am Abend wurde es dann ein wenig emotionaler. Im Dezember 2019 verstarb einer meiner letzten nahen Verwandten, der N. Und so traurig das auch war, gab es aber auch eine freudige Angelegenheit. Ich lernte meine kleine Cousine, die uneheliche Tochter vom N. kennen, die ich davor nie kennengelernt hatte. Er hatte erst in den letzten Jahren seines Lebens wieder Kontakt zu ihr aufgenommen. Seit dem Begräbnis hatten wir uns nicht mehr gesehen.
Das änderten wir heute:
Wir hatten uns verabredet zusammen mit der Frau vom N., im Restaurant Fin Gourmand in meinem Viertel. Ich war erstaunt wie ähnlich wir uns sehen. Wir haben die gleiche Nase die wir von unseren Großvätern geerbt haben, die Brüder waren.
Zu essen gab es einen tollen Ceviche vom Barsch.
Es ist schon seltsam wie man Bande knüpfen kann mit Menschen die man nie davor gekannt hat und unser nächster gemeinsamer Verwandte ist unser Urgroßvater. Irgendwie spürt man dann trotzdem dass da was ist, was man mit anderen Menschen nicht hat.
Ein kurzer Abstecher nach Saarbrücken der sich dann doch als länger erwies als gedacht. Es war das letzte Aktion die ich noch für den zweimontigen Horrortrip zu tun hatte. Und damit ist diese Baustelle endlich zu und ich kann mich anderen Dingen widmen.
Ein Mittagessen mit der B. bei einem Asiaten in der Innenstadt von Saarbrücken. Ich hatte Hühchen mit Teriyaki. Es ging so. Die Teryaki Sauce war mir einen Ticken zu süß.
Auf der Heimfahrt wollte ich es nicht riskieren die gesamte Strecke mit einer Ladung zu machen und fuhr auf den Rückweg in Lisdorf raus um dort das Auto anzuschließen. Die Ikea Ladestationen waren alle besetzt. Mist. Doch fand eine weitere gut versteckt hinter einem Mc.Donald die auch noch wesentlich schneller lud! Sehr gut. Es es gab einen schnellen Kaffee und ich konnte weiterfahren.
Die D. schickte mir ein Foto, so als Vorabhäppchen, oder wie den ‚Gruß aus der Küche‘:
Jahaaa! Meer, ich komme! Bald!
***
Erzähle uns von der Reise, die dich am weitesten weg von zu Hause geführt hat.
Das muss ich nicht. Das steht schon alles im Blog. Es war Neuseeland und ein paar Jahre davor war es noch ein kleines Stück weiter in Neukaledonien. Zu lesen gibt es das ab hier für Neuseeland (sehr schön zu lesen) und hier für Neukaledonien (weniger schön). Ich denke aber dass ich Neukaledonien noch einmal besuchen muss, um der Insel das schlechte Karma auszutreiben.
***
Für alle ordnungsliebenden Fans der ordentlichen Ordnung im ordentlichen Kleiderschrank: