Fressen, Kunst und Puderquaste

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Schonfrist

Ich bin noch da. Nicht dass ich gestern oder vorgestern keine Lust zum Schreiben gehabt hätte, es dreht sich wieder alles um das Thema Arbeit bei dem ich wie immer schweigen muss. Gestern ein Breakdown Meeting, heute waren die Fittings dran. Und da ist sie schon wieder, die Filmsprache, die ich immer etwas außen vor lassen möchte weil kein „Normalsterblicher“ sie versteht. Obwohl…
Breakdown Meeting: Das Breakdown ist das Auseinanderbrechen oder das Aufzummseln eines Drehbuches. Der Film wird Szene für Szene auseinander genommen und jede Szene wird einzeln besprochen. Von jeder Crew die es betrifft ist ein Mitglied anwesend. Diese Meetings können Stunden lang dauern. Für einen Spielfilm kann es einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Daraus ergibt sich dann der sogenannte Shootingorder. Es gibt eine Person die das alles im Auge behält, das Scriptgirl. Für mich eine wichtigsten Personen, die mich schon oft gerettet hat, wenn meine Anschlüsse nicht mehr stimmten.
Fittings: Das ist die nichts anderes als die Kostüm- und Maskenprobe.
Ich habe noch zwei Tage Schonfrist und am Montag fangen wir mit Drehen an.

Ich war erst heute im RTL Magazin zu sehen. Das kleine fette Etwas, das einen Kommentar abgibt, währendem es an einem Haarschopf zupft, das bin ich. Es stimmt was man sagt. Das Fernsehen lässt jeden mindestens 5 Kilo fetter erscheinen als er tatsächlich ist.

Hier geht es zum RTL Archiv zu dem Magazin Beitrag.

Von Betten & Gewissensbissen

Die Frage ob ich mich noch in anderen Möbelhäusern umsehen soll setzte ich heute Nachmittag in die Tat um. Ich fuhr nach Konz zu Möbel Martin. Die Bettenausstellung war so riesengroß mit einer unendlichen Auswahl, dass ich gar nichts fand. Als ich dann noch die Preise sah wurde mir übel.
Als ich zurück fuhr über Grevenmacher fuhr ich an der Galerie Moderne vorbei und ich fuhr schnurstracks auf den Parkplatz ohne lange zu überlegen. Die Ausstellungsfläche ist wesentlich kleiner, doch fand ich auch dort zum größten Teil auch das wieder was ich bereits in Konz gesehen hatte. Dann entdeckte ich ein Bett was in etwa dem entsprach was ich mir vorstellte. Während dem Gespräch mit einem sehr kompetenten Verkäufer, der wirklich nur beriet und nicht aufschwatzte, war mir sehr schnell klar was in Frage käme und was nicht. Ich entschied mich für die schweizer Marke Hasena die in verschiedenen Serien nach dem Baukastensystem funktioniert. Man sucht sich zusammen was man haben will, den Bettkasten in Holzsorte und Größe, die Füße und das Rückenteil. So in etwa sieht das Bett aus was ich mir zusammengesucht habe:

Der Preis liegt sehr weit über dem was ich geplant hatte auszugeben. Ich gab mir einen Ruck und unterschrieb den Kaufvertrag. Als ich dann wieder im Auto saß und nach hause fuhr, überkamen mich die größten Gewissensbisse. „Joel, wie konntest du nur. Bist du völlig übergeschnappt?“
Noch während der Fahrt klingelte das Handy und eine Produzentin rief an um mich für einen größeren Film zu buchen. Als ich auflegte atmete ich tief durch. Uff…Schwein gehabt. Endlich konnte ich mich freuen über die neue Errungenschaft. In 6 bis 8 Wochen wird geliefert.

Von Betten & Aufträgen

Draußen schüttet es was das Zeug hält.
Auf luxemburgisch: Et reent aal Fraen an Heegafelen. Es regnet alte Weiber und Heugabeln.
Auf englisch wären es cats and dogs.
Ich liege in meinem Bettchen, dessen Tage gezählt sind, und fühle mich bereits wie im tiefsten Herbst oder Anfang Winter und Weihnachten ist nicht mehr weit.
HALLO! Wir haben August!
Aber davon wollte ich gar nichts schreiben. Wetterberichte sind im Nachhinein das lesensunwerteste was in einem Blog gibt. Ich wollte von den gezählten Tagen meines Bettes berichten. Ich habe in dem letzten zwei Monaten geschuftet wie ein Tier. Filmtage sind kein Pappenstiel und deshalb denke ich, dass ich mir etwas gönnen kann. Ich werde mir ein neues Bett kaufen. Neue Betten kauft man bekanntlich wie neue Autos, wenn man der Marke nicht treu ist. Man fängt an sämtliche Möbelhäuser abzuklappern. Ich habe heute bei IKEA angefangen und bin gleich fündig geworden.
Das hier wäre so in etwa das ich suche:

Ich frage mich grade ob noch weitere Möbelhäuser abklappern soll oder nicht. Zugegeben es war keine Liebe auf den ersten Blick, und wenn ich das Foto jetzt so betrachte bin ich mir noch immer nicht ganz sicher. Denn mit dem Bettkasten fängt es ja erst an. Dann kommen noch Lattenrost und Matratze hinzu, bei denen ich auf keinen Fall irgendwas billiges nehmen werde und wenn wir schon dabei sind, zwei Nachttische und zwei Stehlampen.
Ich werde eh bis September damit warten müssen, denn bis dahin erwartet mich noch eine Menge Arbeit.
Ich weiß seit heute, dass ich bis Ende des Monats auf einem Kurzfilm arbeiten werde. Das heißt dass alles was zuhause anfällt noch einmal aufgeschoben werden muss.

Ach ja, der Beitrag im Fernsehn wurde übrigens heute nicht gesendet. Morgen vielleicht.

Media

Erste Feedbacks trudeln ein über die Sendung.
Heute habe ich nun endlich zwei luxemburgische Blogger persönlich kennengelernt. Thierry und Joël. Das Interview lief gut. Um eine Antwort war ich noch nie verlegen und auf den Mund gefallen bin ich auch nicht.
Ich war natürlich nicht so schlau und habe total verschwitzt die Sendung aufzunehmen.
Morgen bin ich im RTL Magazin zu sehen, wenn sie mich nicht rausgeschnitten haben.

Ich reite auf einer Mediawelle. Autogrammkarten sind in Vorbereitung 😉

Nachtrag: Thierry hat das Interview auf seinem Blog zur Verfügung gestellt.
http://www.sadautumn.com/blog/?p=847

Schlaf?

Jetzt erst machen sich die Nachwehen der ganzen Nachtdrehtage bemerkbar. Ich habe seit gestern noch kein Auge zugetan. Irgendwann muss ich aber schlafen. Ich werde es jetzt versuchen. Wenn auch nur für ein paar Stunden.

Saturday Night

Ich hatte seit längerem das Bedürfnis den Partytiger in mir aufleben zu lassen.

Eine Verabredung mit 2 Freunden sollte uns in den von Grund auf renovierten Byblos führen, das früher einmal das Café de la Gare war. (Ganz früher hieß es mal Metropolis und war einer der angesagtesten Schuppen in Europa. Die Leute kamen von Paris, Brüssel, Frankfurt, Köln her. Aber das war 1988.) Der Tanzpalast sieht wirklich klasse aus. Von der Farbgestaltung und der Möblierung her merkt man dass die einen guten Innenarchitekten hatten. Aber die Stimmung ist zum fortrennen. Wenn man den Laden betritt erwarten einen nicht weniger als 7 Rausschmeißer am Eingang und ein Securityguard mit Pitbull. Im Laden selbst zählte ich noch mal mindestens drei oder vier Stück. Man hat das Gefühl als ob man ein Hochsicherheitsgefängnis betreten würde. Das was an Publikum dort herumschwirrt, ist dann auch alles andere als erfreulich. Es herrscht eine Stimmung als ob es jeden Moment eine Schlägerei geben könnte. 12 Euro Eintritt sind schlichtweg zuviel. Über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber wenn ich abends weggehe möchte ich nicht die Musik hören die vor einem Jahrzehnt in der Campingdisco der ‚Grande Motte‘ in Mode war.
Wir tranken brav unser Cocktail und gingen zurück zur Garderobe. Der Typ in der Garderobe fragte: Vous partez déjà?
-Oui. Das ‚Oui‘ fiel ziemlich knapp aus.
– Si tôt?
-Oui. Das ‚Oui‘ fiel noch knapper aus.
Er fragte nicht weiter. Er hatte verstanden.

Was für ein Unterschied zum Fashion Club von dem ich vor ein paar Wochen berichtete.

Tage nach den Tagen

Die Tage nach den Tagen sind manchmal noch anstengender als die Tage selbst. Klingt das jetzt wirr oder logisch? Nachtdrehtage (das Wort ist leicht paradox) sind für das Schlimmste. Zumal am Ende der Nacht, wenn es hell wird, werden meine Geister auch wieder wach und fällt noch schwerer sich ins Bett zu legen und zu schlafen. Hinzu kommt dass das ’normale ‚ Leben außer Kraft gesetzt ist und alles liegen bleibt. Gestern war nun der erste ’normale‘ Tag. In meinem trauten Heim sieht es als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Der Wäschekorb steht kurz vor dem Zusammenbruch, die Ausbeute des Kühlschrankes ist lächerlich. Zudem ruft alle zwei Minuten wer an und will etwas von mir.
Aber ich will nicht!!!

Elvis Presley

Bevor ich wieder in anderthalb Stunden wieder los muss, hier noch ein Gedankengang.

Es gibt Datume ( oder Datums?) an denen man auch nach 10, 20 oder 30 Jahren weiß wo man war und was man getan hat. Der 11 September ist so ein Datum, als die WTC Türme zusammenkrachten. Der heutige Tag ist es aber auch. Heute vor 30 Jahren starb Elvis Presley und ich weiß noch genau wo ich damals war. Ich war 10 Jahre alt und ich war mit meinen Eltern im Elsass. Wir waren bei einem alten Freund von meinem Vater im Hotel im Jägertal. Den ganzen Tag hörte man fast nichts anderes als Elvis Musik zu seinem Gedenken. Auf Europe 1, dem Lieblingssender meines Vaters, hatten sie sogar während einem Jahr eine kurze Rubrik eingerichtet in der jeden ein Tag Elvis Lied lief.
10 Jahre später war ich mit einer Bekannten unterwegs nach Köln. Auf der Fahrt hörten wir immer wieder Berichte und Musik vom King.
20 Jahre später…tja, das weiß ich leider nicht mehr.
30 Jahre später fuhr ich morgens leicht übermüdet von einem Filmset nach hause und hörte kurz vor 6 Uhr den ersten Bericht über den King im Deutschlandfunk.

Und wo wart ihr, damals?

Zwischen Tag & Nacht

In einem gottverlassenen Schloss irgendwo ‚in the middle of nowhere‘ . Ich wäre am liebsten zu hause in meinem Bett… Wenn ich Glück habe ist das in 3 Stunden der Fall.
Morgen das ganze noch einmal und dann ist es vorbei.
Uff…

Watte

Der erste Tg nach einem Nachtdreh ist ein Wattetag. Ich sehe die Welt wie durch einen Nebelschleier und fühle mich wie in Watte eingepackt…
Nur gut, dass ich Watte nicht als ekelig empfinde und sie ohne eine Gänsehaut zu bekommen, anfassen kann. Es soll Menschen geben, denen es dabei kalt über dem Rücken läuft.

Into the night

Bevor ich es vergesse, da ich nicht weiß ob ich viel Zeit zum Schreiben habe; ab morgen Abend bzw. heute, ist wieder Nachtdreh angesagt. Ich verspüre keine große Lust dazu, aber wenn ich die hinter mir habe ist zumindest die Rechnung vom Reisebüro bezahlt.

e-Lake

Ach ja. Alle Jahre wieder. Ich war bestimmt nicht mehr seit sieben oder acht Jahren dort. Bis heute. Fabrice schleppte mich mit. Als Beweis dieses Foto:

Ich kann mich noch an die aller ersten Partys am See erinnern. Damals hieß das noch Open-Air Disco. Ich war achtzehn. Es waren ein paar Lautsprecher ein paar blinkende Lichtlein und eine kleine Discokugel. Am Samstag waren vielleicht 500 Leute dort. Es gab ein Stand mit Getränken und ein Stand mit Würsten und Pommes. Mehr war da nicht.

Und heute?
Zu groß, zu laut und zu viel von allem.

Was macht eigentlich…?

Grade läuft im ZDF Butterfly-Der blonde Schmetterling, mit zwei Hautdarstellern die ich längst vergessen hatte. Stacy Keach und Pia Zadora. Weiss jemand was aus der der Frau Zadora geworden ist nachdem sie mit Jermaine Jackson den Discohit When the rain begins to fall hatte? Es war der Soundtrack in einem unglaublich schlechten Films. Ich kann mich nur noch eine kleine Rolle in dem Film Hairspray erinnern. Und tatsächlich. Dazwischen ist nichts, zumindest filmemäßig, bei der Frau passiert, wenn man dem glauben darf was auf IMDB steht.

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