Fressen, Kunst und Puderquaste

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Neulich im Mudam

Der Tintespringbrunnen steht immer noch da und die gruseligen Silberpalmen, von denen ich immer noch annehme, dass man sie aus der Deko einer Disco aus den 80er Jahren geklaut hat.

Ich bin nun zum dritten Mal im Mudam gewesen um mir eine Ausstellung anzusehen und bin wieder enttäuscht heraus gekommen.

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. In diesem Sinne hat das Mudam jetzt eine Ausstellung über Videokunst, die sie sinnigerweise Out-of-Sync The Paradoxes Of Time genannt haben.

In der Ausstellung Out-of-Sync kreist alles um die Bedeutung der zeitlichen Dimension in der bildenden Kunst. Die Auseinandersetzung mit dieser weitreichenden Fragestellung erfolgt anhand von Werken, in denen verschiedene Zeiten nebeneinander existieren, sich überlagern und sich widersprechen und die so ein paradoxes Verhältnis zur Zeit entwickeln…

Das stimmt insofern dass die Werke zum Grossteil aus den 70er Jahren stammen und nichts mehr mit unserer heutigen Zeit zu tun haben. Ein Paradoxon kann ich darin aber nicht erkennen. Man hat sich so an diese Bilder gewöhnt und sie sind so sehr in den alltäglichen Bilderwahnsinn eingeflossen, dass man sie nicht mehr als Kunst wahrnimmt, sondern eher als Müll.
Spannend wäre es gewesen dem gegenüber aktuelle Digitalkunst auszustellen und Vergleiche zu ziehen.
Schade, man hat eine gute Gelegenheit verpasst etwas wirklich spannendes zu machen.
So aber wandert man durch die einzelnen Säle und hat ein Déjà-vu nach dem anderen.

Das einzige Kunstwerk das wirklich schön anzusehen ist, ist im Eingang in der großen Halle. Daniel Buren hat hier unter dem Titel Architecture: Contre-Architecture eine Kuppel in die Kuppel gebaut.

27Club: Deconstructing Janis

Dass ich in letzter Zeit wenig über meine Arbeit geschrieben habe ist nicht wirklich zu begründen. Und wenn es einen Grund gäbe, dann wäre es der, dass ich nicht immer von allen Arbeiten zu 100% überzeugt bin.  Und da ich nie weiß wer alles hier mit liest, kann und will ich nicht immer Kritik anbringen. Ich würde mir ans eigene Bein pinkeln.

Eine Arbeit auf die ich aber hinweisen möchte ist der 27Club: Deconstructing Janis.
Was der 27 Club ist könnt ihr euch hier ansehen.
Man muss kein Janis Joplin Kenner sein um sich das Stück anzusehen. Allein de Performence von Nickel Bösenberg ist schon ein Umweg in das TNL wert.

Laksembörg-Sitti

Das von manchen lang erwartete Album von Serge Tonnar mit Legotrip “Klasseklon” hat am 2 April seine Release Party im Exit 07.
Warum ich das erwähne?
Weil ich heute die zweite Auskopplung des Albums gehört habe.
Der Titel “Laksembörg-Sitti” ist ein Rap und geht somit nicht unbedingt im meine musikalische Geschmacksrichtung, aber der Text ist Zündstoff.
Zu Hören auf seiner MySpace Seite
Zu Kaufen bei itunes

Die erste Auskopplung Cremant an der Chamber ist dort auch zu hören.

Sprachlos

Bei SpOn gibt es eine Reihe von Satellitenbildern der Landstriche in Japan die vom Tsunami heimgesucht wurden.
Mit einem Schieberegeler kann über das Bild fahren und sehen wie die Küste davor ausgesehen hat und danach.
Es ist erschreckend. Dort wo ganz Häusersiedlungen standen, steht nichts mehr.

Tsunami-Satellitenbilder

(E)Books & Beans

Eine schöne Alternative wenn einem am Rosenmontag der Sinn nicht nach vorgeschriebenem Frohsinn steht. (Das war übrigens noch nie der Fall)

Neue Mucke

Omar Afuni
Ich fand ihn zufällig auf einem Streifzug durch YouTube.
Zuerst hörte ich diesen Song der mich sehr an Sagi Rei erinnerte, der inzwischen 3 Alben mit neuarrangierten Coversongs vom bekannten Dancefloor Hits herausgebracht hat.

Und fand ich das hier.

Er klingt ein bisschen wie George Michael in jungen Jahren wenn auch etwas weniger kraftvoll. Bei dem Lady Gaga/Madonna Mix zeigt er dass er singen kann, da er eine unglaubliche Atemtechnick hat. Man merkt nicht wo er die Luft hernimmt um die Töne so zu halten und ohne Unterlass weiter zu Singen.

Dass Omar aber nicht nur Songs covern kann beweist er mit seinem Album Resurrected dass man kostenfrei und legal von seiner Homepage downloaden kann. Ich hab mir das Album heute nachmittag und heute Abend auf der Fahrt angehört. Man merkt dass er ein Fan von Lady Gaga, Kate Perry und dergleichen ist. Es ist ein reines Dancealbum. Ich fand es beim zweiten Hinhören nicht schlecht.

Oscar 2011

Als ich dann doch wach blieb, dachte ich einen kurzen Moment daran ein Live Blogging zu machen. Doch war ich zu faul dafür. Ich sitze schlecht mit dem Notebook auf den Knien vor dem Fernseher und irgendwann schlafen mir die Beine ein.

Jetzt hier nur ein paar Zeilen und dann schnell ins Bett, wenn ich überhaupt schlafen kann; ich werde eh dafür büssen müssen, spätestens heute Abend im Theater wenn ich die Darsteller in der Maske angähne.

Irgendwie fand ich die ganze Zeremonie ein bisschen langweilig…oder irre ich mich da? Die letzte Oscarnacht die ich live sah, war die mit Hugh Jackman und die war richtig gut. Die Gags hier waren bis auf ein paar wenige alle ziemlich lau. (ausgenommen Kirk Douglas, der war der absolute Ueberflieger …und Billy Christal…klar)

So jetzt aber, …….schnarch

Double Feature

Nach einem kleinen recht unglücklichen Umstand, auf den ich nicht weiter eingehen möchte, habe ich ungewollt das ganze Wochenende frei. Also nichts wie ab ins Kino, damit ich für morgen zur Oscarverleihung zumindest ein bisschen schlauer bin.

Das Tolle an Joel und Ethan Coen ist, dass man sich auf sie verlassen kann. Da wo Coen Brothers drauf steht ist Coen Brüder drin.  Ich selbst bin nicht der große Fan von Western und wenn er nicht von ihnen wäre hätte ich Bedenken gehabt.  Und genau das ist es was ich bei den Coen Brüdern so klasse finde, sie nehmen ihre Geschichten nie bitter ernst.  In den blutigsten Szenen schwebt immer eine kleine Ironie mit, dass man doch grinsen muss.

Jeff Bridges kaut seine Sprache so sehr dass ich bisweilen sehr viel Untertitel lesen musste, weil ich ihn nicht verstand. Einer meiner Lieblingsschauspieler Josh Brolin kommt ein bisschen zu kurz.

Insgesamt ein toller Film, für den Jeff Briges die Nominierung zum Oscar verdient, aber ob er ihn wirklich bekommt….ich bezweifele es.

Die Konkurrenz ist bei den dem männlichen Darstellern ist gewaltig.

 

 

Also raus aus dem Saal und gleich in den nächsten Film.

Was für eine tolle Geschichte! Hier funktioniert wirklich alles. Angefangen bei Colin Firth dessen Gestotter so perfekt ist, dass man absolut daran glaubt. Doch ohne Geoffrey Rush der auch ein Klasse für sich ist, wäre der Film nur die Hälfte wert. Und schließlich Helena Boham Carter, die die kleinen fast unsichtbaren Ticks der späteren Queen Mum übernommen hat.

Die Geschichte einer Freundschaft die zu der Zeit in dem Milieu kaum denkbar gewesen ist.

Es wäre schon klasse wenn die drei Darsteller die Statuen einheimsen würden.
Ich musste an Renée denken als ich das Kino verließ.
Das ist ein Film für dich!!!!

Open Letter to Stephen Fry

Und da wir schon bei “Aawwww” und “Och wie süüüüüß” sind, einen hab ich noch.

Molly, The Artist Formerly Known as sweetafton23, schrieb einen Song für Sephen Fry.

Sephen Fry twitterte daraufhin: „Well bless my blimey – how very sweet. I’m almost tempted to take her up on the offer …“

Und als ob das nicht “Aawww” genug wäre, ging die Geschichte weiter.
Molly wurde zur Harvard University eingeladen zur einer Veranstaltung bei der Stephen Fry den „Annual Outstanding Lifetime Achievement Award in Cultural Humanism” übergeben werden sollte und sie durfte ihr Lied persönlich vortragen.

Stephen Fry: The adorable molly23 sang her song to me and I didn’t know where to look – how sweet she is

Via Spreeblick hier und hier

eReader (2)

Oh ha!

Ich überlege grad wie diesen Beitrag beginnen soll im Rückblick auf den ersten Beitrag über den eReader OYO….

Tatsache ist, dass er eine Reihe von Vorteilen besitzt aber eben auch ein speziell für Luxemburger riesen Nachteil. Das Problem wäre relativ einfach zu beheben, wenn die Länderabfrage nicht wäre… Kurzgefasst ich habe wegen diesem Problem stundenlang mit der Hotline von Thalia telefoniert und es war am Ende nicht zu lösen. Der OYO sperrt den Zugang auf das Thalia Konto weil Luxemburg nicht zu den zugelassenen Ländern gehört. Dabei klappte es seltsamerweise zu Anfang ganz gut.

Ich war anschließend so sauer dass ich die schicke Ledertasche und den Oyo zurück ins Geschäft gebracht habe. Hier muss ich nun ein Lob aussprechen denn die Verkäufer haben restlos alles zurückgenommen obwohl ich keinen Kassenzettel mehr hatte, und mir einen Gutschein ausgeschrieben. Den habe ich dann nach einiger Überlegung gegen einen anderen Reader ausgetauscht und zwar den hier:

Der Sony Reader Pocket Edition. Obwohl die erste Generation davon als das schlechteste Produkt das Jahres verschrieen war, so ist dieser Reader aus der zweiten Generation doch ganz ok, zumal da ich jetzt Vergleiche anstellen kann.

Kostenpunkt: 179 Euro, also 40 Euro mehr als der Oyo.

Was er NICHT hat:

– WLAN. Man muss ihn an den Computer per USB anschließen um die Bücher mittels des Programms Reader Library zu übertragen. Ohne dieses Programm wäre es zwar auch machbar, aber dann überträgt er die Digitale ID nicht mit der man die Bücher gekauft hat und der Reader öffnet sie nicht.
– Ladegerät. Es wird keins mitgeliefert. Ich habe ihn aber bereits über das Ladegerät vom Handy aufgeladen, das auch über eine USB Schnittstelle problemlos funktioniert. Alternativ kann man ihn auch über den Computer aufladen.
– MP3 Diese Funktion fehlt ihm im Gegensatz zum Oyo ganz. Das ist aber insofern kein Problem da ich ja den MP3 Player auf dem Smartphone habe.
– Erweiterbaren Speicher. Er hat nur 2GB die nicht erweiterbar sind. Da die meisten Bücher mit etwa 400 Seiten unter 1 MB liegen, kann man sich ungefähr ausrechnen wie viele Bücher auf den Speicherplatz passen. Da kann man schon sehr sehr lange lesen…

Dafür ist er aber wesentlich schneller als der Oyo. Der Bildschirm ist um einiges schärfer, die Buchstaben erscheinen klarer und definierter. Das Seitenumblättern geht beachtlich schneller. Auch der Touchscreen reagiert schneller und effizienter. Die Bedienung ist um ein paar Funktionen größer. Zudem ist die Fertigung aus Metall und nicht aus Kunststoff was ihn edler und stabiler aussehen lässt. Auch das An- und Ausschalten geht auch wesentlich schneller.   Dass er insgesamt also mit weitaus hochwertigerem Material innen wie aussen hergestellt wurde als der Oyo, rechtfertigt die 40 Euro Mehrwert absolut.

Fazit:

Meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile vom Sony Reader. Ich muss die Bücher nicht per WLAN  unterwegs auswählen und downloaden. Das geht genau so gut von zuhause aus in aller Ruhe vor dem PC und mit wesentlich mehr (und schnelleren) Möglichkeiten  von überall Rezensionen einzuholen. Zudem ist er nicht an eine einzige Buchhandlung gebunden und man kann kann Preisvergleiche anstellen. Grad bei Topsellern gibst es da oft Unterschiede von mehreren Euro.

Am Mittagstisch

Es war Anfang dieser Woche. Es war so ein Tag an dem sich die Termine die Klinke in die Hand geben, was ich eigentlich hasse, denn sie bestanden alle nur aus Kopfarbeit. Nun könnte man meinen Job auch als eine gewisse “Kopfarbeit” bezeichnen, doch handelt es sich hier um die wahre Kopfarbeit und nicht die Arbeit “am” Kopf. Es mussten tausend Dinge besprochen werden und mir drehte sich alles. Doch zu meinem Erstaunen viel die letzte Besprechung kürzer aus und ich konnte ein Buisness Lunch in den Terminplan einbauen.
Die Crew des Restaurants kennt mich und ich setzte mich an den Tisch den ich fast immer habe wenn ich dort bin. Vor meinem Tisch saß eine Frau alleine mit dem Rücken leicht schräg zu mir und starrte zur Eingangstür. Ich gab meine Bestellung auf und vertiefte mich in meine Agenda. Ohne hinzusehen spürte ich wie Frau mich ansah. Als ich hochblickte, drehte sie sofort den Kopf und sah wieder zur Tür. “Kenn ich die?…dachte ich einen Augenblick, doch ich verwarf den Gedanken wieder. Sie war eher unvorteilhaft gekleidet mit einem längeren blumigen Oberteil das trotz des Musters seltsam bieder aussah. Auch ihre Frisur schien wie aus den achtziger Jahren. Die “Déformation Professionnelle” lässt grüßen.
Meine Bestellung wurde serviert und ich legte die Agenda beiseite. Während meiner ganzen Mahlzeit sah die Frau angestrengt zur Tür und bewegte sich nicht. Sie bewegte sich keinen Zentimeter, sie schien nicht mal zu blinzeln. “Meditiert die?” überlegte ich. Es war offensichtlich dass sie auf jemand wartete und dieser Jemand hatte Verspätung. Als mir der Hauptgang serviert wurde hatte die Frau sich noch immer nicht bewegt. Sie wurde aber auch nicht weiter bedient. Als ich schon fast fertig gegessen hatte brachte der Kellner ihr die Amusebouche. Es war eine kleine Schüssel mit einer Wintersuppe die ich auch zu Beginn bekommen hatte. Sie aß die Suppe nicht mit dem kleinen beigefügten Löffel, sondern schüttete sie hinunter wie ein Whisky.
Als ich den Kaffee bekam stand die Frau auf und kam an meinen Tisch.
“Warum ignorieren sie mich?”, fragte sie mit leicht zitternder Stimme und hochrotem Kopf.
“…Bitte?”
“Warum ignorieren sie mich?”
“Hä? Ich? Ich ignoriere sie nicht. Warum sollte ich?”
“Ach tun sie doch nicht so! Sie hätten mir gleich sagen können dass es nichts werden wird anstatt mich eine Stunde warten zu lassen.”
Die Frau redete inzwischen so laut dass die Nachbartische darauf aufmerksam wurden.
“Entschuldigen sie aber ich bin nicht mit ihnen verabredet. Ich bin mit niemandem verabredet. Ich kenne sie nicht!”
“Ja ja ja, das sagen alle. Sie sind unmöglich!”
Langsam wurde ich wütend.
“Es ist offensichtlich dass sie ein Rendez-vous hatten und versetzt worden sind. Aber ganz gewiss nicht mit mir. Und jetzt lassen mich bitte in Frieden.”
Die Frau wurde unsicher.
“Sie sind nicht von Happy Relations?”
Bei klingelte etwas im Hinterkopf. Happy Relations, das ist doch…? Link
“Nein, sagte ich, ich bin nicht bei Happy Relations. Ich bin verheiratet und habe Kinder.”
Es war eine knallharte Lüge.
“Oh…oh!”, sagte die Frau drehte sich um ohne ein Wort der Entschuldigung, eilte zur Garderobe, nahm ihren Mantel und ehe der Kellner reagieren konnte war sie zur Tür hinaus.
Der ganze Saal hatte den Vorfall mitbekommen und manch einer musste grinsen.
Der Besitzer des Restaurants den ich recht gut kenne, kam an meinen Tisch.
“So so, du hast Kinder?”
“Ja mindestens ein Dutzend. Mochtest du ein paar davon?”

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