Ich war früh wach. Und Hurra! Ich habe Schnupfen wegen der Klimaanlage. Hatte ich das nicht auch letztes mal? Ach nein, stimmt, das war kein Schnupfen,das war Blinddarm.
Zu meiner großen Freude sah ich dass das Hotel in der obersten Etage ein Schwimmbad hat. Zu meiner großen Enttäuschung pikste der Chlor mir schon in den Augen allein beim Betreten der Halle. Zudem war das Wasser trüb. Ich schwamm trotzallem ein paar Runden, doch dann musste ich aufhören.
Ich bin nicht so der Fan von japanischer Kunst, doch die Ausstellung Japan Supernatural, war dann doch sehr spannend. Es ging dabei um die mythischen Wesen aus den alten japanischen Sagen und Geschichten und wie sie dargestellt werden und welchen sie Einfluss sie auf die modernen Geschichten von heute insbesondere Manga und Animé haben.
Es ist schon erstaunlich wie Künstler heute noch auf diese alten Geschichten zurückgreifen, ohne es wirklich zu wissen.
Eine weitere extra Ausstellung galt einem australischen Künstler, den ich gar nicht kannte der eine sehr eigene Handschrift und Technik hat. Ben Quilty Ich habe noch nie jemanden gesehen der so viel und so dick Farbe aufträgt. Das Bild der alten Frau ist so schlicht und doch fast fotorealistisch.
Am Nachmittag fuhr ich dann noch einmal weiter raus mit einem Ferry zur Watson Bay. Und dort konnte ich das „perfekte“ Foto machen, um euch zu zeigen was in der Luft hängt.
Es ist ziemlich trüb und gelblich.
Letztes Foto hatte ich bereits auf Instagram gepostet, wobei es mir zu Anfang gar nicht so auffiel, dass es aussieht, als ob ich einen gelb-brauen Filter darüber geschoben hätte. Erst im Vergleich mit den Bildern in Melbourne wurde mir das bewusst.
Abendessen in Chinatown im Food Court Capital Square. Hier war es jedoch ganz offensichtlich Thai Küche. Im @Bangkok war auch reger Andrang und das auch von sehr vielen Asiaten.
Nach so viel Gerenne an einem einzigen Tag überfiel mich die Müdigkeit und lag beizeiten flach.
Ein letztes mal im Aqua Profonda schwimmen. Ich nahm mir vor unbedingt in Sydney nachzuschauen ob ich nicht auch in Fußnähe ein Schwimmbecken habe.
Die M. gab mir ein paar Tipps wo ich schwimmen könnte.
Es war dieses mal noch schöner als vor zwei Jahren als ich hier war. Melbourne hat dieses magische ‚Laid Back‘ das ich sehr schätze. Und dass es so schön war, verdanke ich auch dem H. und der M. bei denen ich die ganze Zeit wohnen durfte. Wenn Melbourne nicht so verdammt weit weg wäre würde ich öfters herkommen.
Und als ich dann in Sydney landete, wurde mir schlagartig die Situation dort bewusst. Wir flogen beim Anflug durch eine dunkelgelbe, fast braune Wolke und wenige Sekunden später roch es auch im Flieger nach Rauch.
In der Stadt selbst ist es aber ok. Auch am Flughafen war nichts davon zu spüren. Google Maps lieferte mir dann folgendes Bild:
Copyright Google Maps
Der Flugroute nach flogen wir über das südlich gelegene Buschfeuer. Es war bewölkt in der Stadt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das Wolken oder Rauchwolken waren. Es riecht zumindest nicht nach Rauch in der Stadt. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass ich gestern Abend in den Nachrichten sah, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ob das berühmte Feuerwerk überhaupt stattfindet. Die Polizei die in diesem Fall das letzte Wort hat, noch vor der Gemeinde Sydney, sagte, dass sie bis zum 31. die Situation im Auge behalten wird, und so traurig das auch wäre im Falle von zu viel Unsicherheit das Feuerwerk absagt. Nun ist dabei nicht klar wie viel politisches Kalkül damit verbunden ist. Tatsache ist aber, dass sehr viele Menschen eigens dafür nach Sydney kommen. Es schauen jedes Jahr 1 Million Menschen dem Spektakel zu. Es gibt aber auch Städte in NSW, die ihr Feuerwerk abgesagt haben und das Geld der Feuerwehr spenden.
Im Flughafen angekommen, entdeckte ich ein Ex Change Schalter und ich versuchte wieder mein Glück. Und diesmal klappte es! Man nahm mir endlich die 11.000 Francs CFP aus Neukaledonien ab, die seit zwei Jahren in der Schublade liegen hatte. Immerhin bekam ich dafür 112 AUD $ Als ich damals von dort zurückkam und versuchte das Geld auf der Sparkasse in Luxemburg zu wechseln, wollten sie es nicht. Sogar in Melbourne an den Ex Change Schaltern wollten sie es nicht. Erst hier in Sydney wo es ein Direktflug zu Insel gibt. Alles sehr seltsam.
Im Gegensatz zum letzten Mal, habe ich diesmal ein Hotel bei den ich mich nicht ekle, wenn ich ins Badezimmer komme.
Ich sprach gestern von den grünen Sternen mit den Weihnachtskugeln die aussehen wie Kirschen.
Gell?
Ich hatte für ein den letzten Tag eine kleine Überraschung für die M. Ich hatte Karten für das Musical Chicago gekauft. Der H. der da nicht so gerne mitgeht, hätte sich das nicht angesehen. Doch die M. war begeistert.
Ein Pre-Show Dinner im Taxi Kitchen. Ein Restaurant mit genialer Aussicht über den Yarra River.
Ein Martini Espresso den ich ehrlich nirgendwo besser getrunken habe als in Downunder.
Und ich weiß dass jetzt schon, dass wenn ich folgendes Bild poste, ich eine Polemik auslöse, aber das ist mir grad mal egal. Ich wollte das immer einmal probieren, hatte aber nie die Gelegenheit dazu.
Das ist ein Häppchen Känguru Fleisch. Es ist rotes Fleisch, sehr zart und fettarm und hat wenig Eigengeschmack im Gegensatz zu Rindfleisch. Es schmeckte zwar wegen der Zubereitung sehr lecker, aber es ist jetzt nichts was ich regelmäßig essen müsste.
Ich hatte Chicago schon zwei mal in London gesehen vor weit über zehn Jahren. Es war, ist und bleibt einer meiner Lieblingsshows, weil sie von der Aufmachung her sehr schlicht ist und doch die Geschichte von Roxy und Velma so gut erzählen kann. Fotos davon gibt es verständlicherweise nicht.
Noch ein paar nächtliche Impressionen der Stadt:
Das wars von Melbourne, eine der schönsten Städte der Welt. Morgen ziehe ich weiter.
Wenn man sich so auf meinen Bauch setzt und dann ganz ganz leise schnurrt, kann alles von mir haben:
Es war ein ruhiger Tag. Eine kleine Aufregung gab es jedoch. Ich löste mein Weihnachtsgeschenk an H. ein. Ich machte Riesling Pastete.
Am Teig kann man noch Arbeiten, denn er wurde am Ende rissig, obwohl ich 2 große Tassen Wasser mit in den Ofen gestellt hatte. Hier seht ihr übrigens das Einfüllen der Gelatine. Wie sie schmeckt, erfahrt ihr morgen.
So in der Art sehen hier die Straßen in Fitzroy (Brunswick Street) aus. Das ist doch schon sehr anders als bei uns. Bei der heutigen kleinen Wanderung dachte ich noch, dass ich mich sehr gut hier eingewöhnen könnte, wenn ich wollte/müsste, wenn…
Sonnenuntergang auf dem Dach von H.s Haus.
Morgen ist bereits der letzte Tag hier. Es ging so schnell vorbei, schneller ich dachte. Am Sonntag geht es weiter nach Sydney, wo ich schon sehr gespannt bin was mich da erwartet. Sydney war vor zwei Jahren die vorletzte Station bevor sich der Blinddarm dazu entschied zu platzen. Die ganzen Buschbrände in der Umgebung der Stadt scheinen jedoch weniger geworden zu sein, denn man liest hier viel weniger in der Nachrichten darüber als noch vor ein paar Tagen. Als ich in Melbourne ankam, hatte ich beschlossen, dass wenn es gar zu schlimm in Sydney sein sollte, eine Planänderung zu machen. Doch den Wettervorhersagen nach scheine ich Glück zu haben und ich muss nicht umbuchen.
Nachtrag: Ich sollte noch eines erwähnen was ich die letzten Tage als sehr angenehm empfunden habe. Die Australier (zumindest hier in Melbourne) übertreiben es nicht mit der Weihnachtsdeko. Im Gegenteil, das ist alles recht dezent gehalten. Ein paar wenige Straßen haben Girlanden hängen mit grünen Sternen und roten Weihnachtskugeln die aber eher an Kirschen erinnern. Auch Weihnachtsbäume sind man hier nicht an jeder Straßenecke stehen und es gibt keine privaten Häuser, die mit Lichterketten zugekleistert sind.
Ich hatte es vor Tagen schon auf Twitter getan. Ich wollte euch Molly, die Hausdamekatze vorstellen:
Molly ist schon zwanzig Jahre alt und eine der adrettesten Katzendamen die ich kenne. Auf allen Fotos die ich von ihr machte wirkt wie ein Supermodel.
Auch solche Meet and Greet Fotos absolviert sie mit Eleganz und Anmut:
Der Tag begann langsam. Ich hatte nicht so gut geschlafen. Ein langer Spaziergang durch die Stadt würde mir gut tun und tat es auch. Ich ging zum höchsten noch Gebäude der Stadt und bestieg das Eureka Skydeck in Londsdale Street sich in diesem Gebäude befindet:
Wenn ich das noch höchste Gebäude schreibe, wegen dem das nebenan gebaut wird. Es überragt es jetzt schon:
Der Yarra RiverDas Stadion
Den Abend dann zusammen mit dem H., der M. und der kleinen R. in einem sehr schönen Restaurant in St. Kilda verbracht, dem Stockehouse.
Das war das Dessert, eine ‚Bomb‘!
Und während draußen langsam die Sonne unterging machten wir nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang über den Pier.
Um das mit der Bäckerei zu verstehen zeige ich euch ein Foto:
Diese Schlange gab es auch am Weihnachtsmorgen, wo man allerdings Croissants nur zu diesem Guckloch hinaus verkaufte. Das Geschäft an sich war geschlossen. Es befindet sich im Viertel Fitzroy, nicht weit von H’s Wohnung entfernt. Die Croissanterie Lune funktioniert nur so gut, weil das Marketing perfekt war und ist. Irgendein Kritiker schreib über diese Bäckerei, dass sie die besten Croissants der Welt haben. Das zieht inzwischen die Touristen, vor allem aus dem asiatischen Raum an wie die Fliegen. Zudem kosten sie um umgerechnet 4,75€ das Stück. Ganz schön viel Geld für ein Hörnchen. H. hat sie gekostet und meint, dass sie ganz ok seien, aber die besten der Welt wäre total übertrieben.
***
Wir drehten am Morgen ein Runde mit dem Fahrrad durch die angrenzenden Parks.
Anschließend ging es zu der Familie der M.
Ich bin schon seit Jahren nicht mehr so herzlich in einer Familie für Weihnachten empfangen worden. Sehr schön war das Verteilen der Geschenke an alle und vor allem die Kiddies die es kaum erwarten konnten. Es erinnerte mich sehr an meine Weihnachten als Kind.
Essen gab es draußen auf der Terrasse bei lockeren 24 Grad. Es war wunderbar. Und den Triffle hätte ich um nichts in der Welt missen wollen.
Draußen unter diesen hohen Bäumen im Schatten… mit wunderbaren Gesprächen und gutem Wein. Sommertraum zu Weihnachten.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter zu Freunden von H. und M. Und dort gab es den eigentlichen Höhepunkt des Tages:
Bananabread getoastet mit Butter und ein Schinken/Käse Croissant zum Frühstück.
Ein Tag am Strand von St. Kilda, mit einem langen Spaziergang auf dem Pier. Wer die Fotos von vor zwei Jahren kennt, hat das alles schon mal gesehen.
Der alte aber sehr schöne Luna Park und das Palais Theatre.Und so sieht das aus wenn vier gestandene Herren in Melbourne den Heiligabend begehen. Im australischen Trachtenlook. Shorts und Flip Flops.
Wir feierten auf der Dachterrasse mit einem sehr schönen kalten Buffet und sehr viel Wein.
Es war ein Freundespaar von H. und M. anwesend, sowie ein luxemburger Student samt Freundin der ein Auslandsjahr in Australien absolviert.
Ich bloggte alles vom Vortag weg. Anschließend machten wir uns auf zur NGV ( National Gallery Victoria) zu einer Ausstellung die um nichtsi n der Welt hätte verpassen wollen. Bereits vor der Reise hatte der H. mir davon erzählt.
Wer mich kennt weiß dass ich einen Faible für Hearing habe
Toll an den beiden letzten Bildern ist, dass sie vor großen gegenüberliegenden Spiegeln standen, was es mir erlaubte mich einfach dazuzustellen. Ich musste mich sehr beherrschen, um nicht den großen Katalog der Ausstellung zu kaufen, doch da ich schon so viele Hearing-Bücher habe, ließ ich es bleiben. Stattdessen kaufte ich eine sehr schöne Tasse und zwei Teller, die ich extra gut verpacken ließ. Ich zeige sie bei meiner Rückkehr.
Gegen Mittag ein Picknick im Botanischen Garten
Dann machte sich bei mir ein wenig Müdigkeit breit und ich beschloss später noch ein Runde zu schwimmen. In diesem Zusammenhang zeige ich euch ein Bild :
Das Bild hängt bei H. zu Hause und hat ganz offensichtlich ein Fehler. Aqua schreibt man auf Italienisch Acqua.
Im Schwimmbad ist der Fehler auch. Demnach ist der Fehler kein Fehler und doch ist es einer.
Großes Hallo am Flughafen. Obwohl ich schon kurz nach 6 Uhr gelandet war, hatte der H. versprochen, dass er mich abholt. Er hielt Wort. Ihr könnt euch noch erinnern, dass ich beunruhigt war wegen dem Koffer? Es war unbegründet. Er war die 20 Stunden über drei Flughäfen mitgeflogen.
Es war nach der großen Hitze am Freitag in Melbourne war es erstaunlich frisch. Doch wir frühstückten auf der Dachterrasse von H.s Haus.
Das erste was ich bekam waren… Kirschen! Die sind hier jetzt reif und man bekommt sie zu Hauf auf den Märkten.
Sorry, das Foto ist sehr verwackelt. Aber ich wollte H‘s Frau, die M. nicht noch einmal bitten die Kirschen rauszunehmen nur weil ich ein Foto machen wollte.
Anschließend ging es zum Queen Victoria Market, mit mehreren Markthallen in denen es wahrlich alles gibt. Ich legte mir eine australische Simkarte zu. Mein Anbieter aus Luxemburg, die Post, schickte mir eine SMS mit ihrem ‚tollen‘ Überseeangebot, aber die Preise sind astronomisch.
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1GB für 14 Tage für 90 €? Ich habe jetzt für 10 australische Dollar 15GB für eine Woche. Zudem kann man mich anrufen per Whats app über die luxemburgische Nummer.
Und dann wurde es mir langsam bewusst:
ICH…BIN…IN…MELBOURNE!!!! AAAAAH!!!
Die Aussicht von der Dachterrasse. Wenn ich mich noch ein wenig mehr über Geländer legen könnte, könnte ich mehr von der Skyline sehen.
Was mir aber auch bewusst wurde, ich hatte nur sehr wenig geschlafen während den letzten Flügen.
Also ging es nach dem Frühstück ins benachbarte Schwimmbad um wieder wach zu werden.
Ein sehr schöner Bau, für den sich das ganze Viertel vor etlichen Jahren eingesetzt hat, dass er bleiben soll und nicht abgerissen wird. Ich schwamm meine Bahnen. Es half. Herrlich!
Dann später nahmen mich der H und die M, mich zu einem Dumpling Restaurant. Auf dem Weg dorthin machten wir noch halt in einer der ältesten Rooftopbars von Melbourne, gleich neben diesem herrlichen Park.
Im Prinzip hätte es eine WLAN Verbindung im Flieger gegeben, aber Prinzip und Tatsachen sind zwei verschiedene Dinge.
Der Flug von Paris aus war holperig. Es gab heftige Turbulenzen unterwegs, so sehr dass die Fütterung für eine Weile gestoppt werden musste.
Ich musste im Flieger noch einmal eine Schmerztablette schlucken, denn die Kopfschmerzen gingen wieder los. Zwischendurch schaute ich mir die zweite Staffel von Little Big Lies an. Um einiges weniger spannend als die erste, aber Meryl Streep die in dieser Staffel als Großmutter und Mutter des tödlich verunglück-mordeten Sohnes auftaucht, ist wie immer gnadenlos gut.
So sah das über Calcutta aus als die Sonne aufging. Die ‚Sterne‘ sind übrigens die Reflexionen in der Scheibe von den Anschnallzeichen.
12 Stunden Flug. Der Hintern schmerzte anschließend.
In Singapur dann 32 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit. Drei Stunden Aufenthalt. Aber hier gibt es viel zu sehen und die vier Terminals werde ich sicherlich nicht schaffen. Aber auf dem Rückflug werde ich hier sechs Stunden rumhängen und dann ist die Abwechslung gut.
Durch den Immigrationservice musste ich dieses mal nicht.
Und so vergingen die paar Stunden schneller als gedacht und so lange ich noch das Flughafen WLAN habe geht dieser Post noch raus.
So trist und trüb sah es um 9:00 Uhr aus und sehr viel heller wurde es den ganzen Tag nicht. Fazit: Ich hatten den ganzen Tag latente Kopfschmerzen.
Ich wuselte jedoch emsig zuhause rum und breitete alles vor. Ich merkte dass mir ein bestimmtes Kabel fehlte und flitzte dann gegen Mittag noch schnell in einen Elektroshop. Das ging so schnell dass ich noch Zeit hatte etwas zu essen, denn so schnell werde ich heute nichts mehr bekommen und wenn, dann sehr spät.
Hatte ich schon mal über das neue Ramen Restaurant auf der Place Guillaume berichtet? Ich war vor einer Weile mit der D. hier und wir waren sehr angetan. Als ich kam war es ruhig, doch dann füllte sich der Laden schnell. Dass unter den anderen Gästen sehr viele Asiaten waren wertete ich als sehr gutes Zeichen.
Die A. fuhr mich zum Flughafen. Beim Check-In riskierte ich das komplette Durchchecken des Gepäcks bis nach Melbourne. Da ich ja über Paris CDG fliege und dieser Flughafen dafür bekannt ist, dass das Gepäck irgendwo hängen bleibt riskierte ich das jetzt einfach mal.
Durch das Gestreike der Franzosen bei der Bahn und allen öffentlichen Verkehrsmitteln (ist ja eigentlich nichts neues) war der Flug, wie zu erwarten, brechend voll.
Das riesige Ungetüm CGD ist sehr unübersichtlich aber ich landete nach einer Busfahrt wie durch ein Wunder in der richtigen Halle und fand sofort das richtige Abfluggate.
Ich ass ein wenig Sushi in einem Yo! Sushi Laden und setzte mich dann in eine Warteecke, um seit langem mal wieder Internet zu lesen, was die Bloggerfreudinnen so treiben, was die letzten Wochen wegen dem intensiven Arbeitsaufwand nicht machbar war.
Stunde um Stunde vergingen. Und bevor während Stunden nichts mehr in Sachen Internet geht, lud ich diesen Post entgegen meiner Gewohnheit noch am gleichen Tag hoch.
Am Morgen ein schneller letzter Besuch beim Friseur. Es wird der letzte für dieses Jahr sein.
Bricole der Hund machte es sich,wie so oft, gemütlich auf meinem Schoß.
Dann eine Doppelvorstellung. Ich kenne das noch vom letzen Jahr und dem Jahr davor. Es ist ja nicht oft dass ich Märchen und Kinderstücke mache, inzwischen frage ich mich warum das so ist. Denn Kinderstücke sind anstrengend, bisweilen mehr als Erwachsenenstücke.
Früh im Bett weil am Donnerstag morgen eine letzte Schulvorstellung.
***
Den Wecker gestellt und er klingelte definitiv zu früh. Gähn.
Im Radio in dem Nachrichten über die schrecklichen Zustände in Sydney gehört. Da ich an Sylvester und Neujahr dort sein werde, mir Gedanken gemacht ob das überhaupt machbar sein wird. Ich denke dass ich das kurzfristig entscheiden werde.
Ein letztes mal hinter dem Inspitzentenpult:
Ein letztes mal in den Kulissen auf die Umzüge warten und dabei auf den Bildschirm starren was auf der Bühne vor sich geht:
Und als das Stück zu Ende war, ging es wie gewohnt bei der letzten Aufführung ans einpacken. Ich hatte die Tage davor bereits ein Teil des Zeugs mit genommen. Der Rest ging dann sehr fix.
Die kleine Abschlussfeier war… naja etwas enttäuschend. Ich fuhr zur Wohnung, lud den Wagen aus und legte mich eine Stunde hin.
Und dann plötzlich wurde mir bewußt, dass es morgen losgeht. Und mit einem Schlag kam endlich die Vorfreude. Irgendwie war mir das gar nicht so richtig bewusst. Es war zugegeben die letzten Wochen sehr viel. Dass ich auf zwei Projekten zeitgleich arbeite, ist fast schon Alltag. Aber drei zur gleichen Zeit ist eher selten und ich bin dann mehr als ausgelastet, so dass ich kaum noch andere Gedanken führen kann.
Meine Putzhilfe kam heute später und ich gab ihr sämtliche Anweisungen was sie in der Zeit während meiner Abwesenheit alles zu tun hat.
Der Koffer lag schon seit Tagen bereit um gefüllt zu werden. Da ich noch recht gut vom letzten mal weiss was ich einpacken muss und was nicht, ging das Rauslegen und Aussuchen um einiges schneller.
Da ich nichts mehr im Kühlschrank hatte beschloss ich anderweitig zu essen. Ich ging ins Rooftop. Dort gibt zur Zeit nur ein Gericht:
Raclette.
Ist ja nicht zum ersten mal das ich dieses Jahr Raclette esse, aber mit Sicherheit zum letzten mal.
Ich trank noch in aller Ruhe ein letztes Glas Wein und ging nach hause.
So früh aufstehen für eine Vorstellung im Theater kommt auch nicht oft vor. Aber Schulvorstellungen sind nun mal früh wobei ich mich, wenn ich andere Kollegen aus Deutschland höre, nicht beschweren kann. Unsere fand um 10:30 statt. Anderweitig sind die Vorstellungen schon um 9:00!
Es lief alles wie gewohnt ohne Zwischenfall. (Und selbst wenn etwas gewesen wäre, könnte ich nur bedingt davon erzählen. PS an mich: Es war wirklich nichts!)
Am Nachmittag dann die Totenfeier im Krematorium zu Gedenken des N. Ich wollte nicht hin. Ich war die letzten Jahre zu oft dort. Und wie immer bei solchen Dingen fange ich an alles mechanisch zu machen. Ich ging nach hause, zog mich für die Gegebenheit um, und fuhr mit dem Bus hin.
Die L., N’s langjährige Freundin hatte alle geladen die sie von N.’s Familie kannte, und das waren zwei weitere Cousinen und mich. Mehr gibt dieser Strang der Familie nicht mehr her.
Ich lernte N.’s uneheliche Tochter A. kennen mit der er erst seit wenigen Jahren Kontakt aufgebaut hat. Die L. hatte dafür lange auf ihn eingeredet, dass er der den Kontakt herstellt. Er hatte sogar in den letzten Jahren versucht die Cousinen, die er noch hatte, (eine davon, meine Mutter, war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr da) seiner Tochter vorzustellen. Doch wie so oft im Leben sollte man solche Vorhaben sofort ausführen. Er schaffte es nicht mehr… Die A. ähnelt dem N. sehr. Sie hat sein strahlendes Lächeln geerbt.
Die L. bat mich doch bitte mitzukommen zum sogenannten Leichenschmaus, damit die A. mich kennenlernen würde. Ich blieb eine Weile und lernte auch L.’s Familie kennen. Es war gut, dass ich eine Weile geblieben war.
N. hatte mir irgendwann einmal gesagt, dass er der letzte sei, der den Familiennamen trägt und mit ihm würde dieser Zweig zu Ende gehen.
„Nein, N. auch wenn dein Name nicht weitergeht, du hast eine tolle Tochter mit zwei Enkeln. Du hast alles richtig gemacht!„
Schlecht geschlafen. Kein Wunder. Ich war sehr früh wach, kurz nach 5, blieb aber im Bett liegen und guckte irgendwelche doofen Videos auf YouTube. Ein Becher Kaffee, zurück ins Bett. Noch ein Kaffee und irgendwann wurde es langsam hell.
Am frühen Nachmittag musste ich los zur zweiten Vorstellung. Ich bekam, schon am Vortag, sehr viele Komplimente für die Maske, was dann doch recht ungewöhnlich war, zumal ich hier die Maskenarbeit als nicht so herausfordernd empfand wie auf anderen großen Projekten.
Am Abend dann eine kleine Feier mit der A. und der N. bei dem Italiener vom Limpertsberg schlechthin, im La Torre. Es war das letzte mal sein dass wir uns zu dritt sehen bis nächstes Jahr. Es ist schön dass ich Freunde habe, die mich verstehen die meine Sorgen und Ängste teilen und die meine Geschichte kennen…
Ich hatte Fussilli mit Steinpilzen und Ragout. Wun-der-bar!!!
***
Der Montag endlich ein Tag ohne Theater. Ich war früh wach und machte mich auf zum Reisebüro meines Vertrauens. Die K. , die beste Reiseverkehrskauffrau der nördlichen Hemisphäre, händigte mir sämtliche Papiere aus mit Erklärungen aus.
Wieder zu Hause überfiel mich die Müdigkeit derart, dass ich mich kurzerhand hinlegte, denn am Abend sollte ich noch die D., die V. und die N. sehen, meine drei 90er Jahre Damen.
Die Trattoria del Circolo war unser Ziel. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Lokal gar nicht kannte und das letzte Mal muss vor mindestens 10 oder 15 Jahren gewesen sein.
Ich hatte eine Pastaart, die Tintenfischringen glich mit allerlei Gemüse. Sehr gut. Als Nachtisch ein Tiramisu der mich aber enttäuschte.
Proben, proben, proben. So ist das nun mal. Und dann täglich ein Blogosting zu schreiben ist leider nicht machbar.
Eine kleine Begebenheit von Donnerstag kann ich erzählen.
Es war die traditionelle Weihnachtsfeier im Mudam. Die D. war eingeladen und hatte mich als Gast mitgenommen. Wir stellten fest, als wir hin gingen, dass wir letztes Jahr genau um die gleiche Zeit auch dort waren und es uns nicht sonderlich gefallen hat. Der Crémant schmeckte gräulich und für den Rest war es eher eine ‚gesehen und geshen werden‘ Angelegenheit. Es war weniger eine Weihnachtsfeier als dass es Networking war.
Dieses Jahr hatte man sich ein bisschen mehr Deko einfallen lassen. Wir nippten an unseren Gläsern mit dem Crémant der genauso scheußlich schmeckte wir das Jahr davor. Jemand vom Personal bestätigte mir auch dass es der gleiche sei. Nun ja… Anstatt noch länger dumm herumzustehen gingen wir bereits nach knapp 20 Minuten und versuchten uns Glück im Tempo ob vielleicht doch noch einen Tisch frei wäre, so wie letztes Jahr. Wir hatten kein Glück.
Ich rief im Grünewald an. Ausgebucht. Es scheint dieser Tage die Menschen dann doch sehr in die Restaurants zu ziehen. Mir viel ein altes Lokal ein das ich schon lange nicht besucht hatte, das Annexe. Das hatte wohl noch Tische frei, doch da ich das Auto mitgenommen hatte, weil ich es auftanken musste musste ich notgedrungen hinfahren. Es war vom Kirchberg aus kurz vor 20:00 Uhr kein durchkommen in die Innenstadt. Auf dem Boulevard Royal den ich sonst fast immer meide ging es gar nicht voran und wir brauchten über eine halbe Stunde um nur mal in die Nähe des Boulevard Roosevelt zu kommen in den ich hätte fahren müssen. Es gibt dazu leider keine Alternative. Also schmissen wir die Pläne um und gingen ins Hotel Parc Belair, das zehn Gehminuten von meiner entfernt Wohnung liegt. Wir bekamen sofort einen Tisch unangemeldet. Sehr gut. Ich hatte nach langen fleischlosen Tagen große Lust auf Entecôte mit Béarnaise. Es war genau das richtige.
***
Die Probe am Freitag lief sehr gut dass alle sehr zufrieden waren. Sogar der gewaltige Patzer der in Sachen Requisite passierte und von den Hauptdarstellern so elegant gelöst wurde dass es dem Testpublikum nicht auffiel, wurde nicht weiter zur Sprache gebracht. Das passiert einmal und nie nie wieder.
***
Am Samstagmorgen Wochenmarkt, obwohl ich nichts mehr brauche. Doch ein kleines Stück Winzernuss musste sein. Ein kurzes Treffen mit der D. im Renert.
Für einen kurzen Augenblick schien die Sonne und ich zückte das Handy:
Der C. der mir gegenüber saß, musste mit aufs Bild.
Und dann sah ich einen Namen auf dem Display vom Telefon, der mich aufschrecken ließ. Ich atmete tief durch und hob ab. Und in der Tat hatte ich richtig vermutet. Der Cousin N. meiner Mutter, der ebenfalls Taufpate meines Bruders war, verstarb letzte Nacht.
Doch zum Innehalten blieb keine Zeit,ich musste los. Am frühen Nachmittag musste ich im Theater für die Premiere sein.
Ich ging nach hause, zog mich um für die Arbeit und nahm das Auto mit, weil schon ein Teil des Materials das ich nicht brauchte, wieder zurück transportiert werden musste.
Und dann blieb die Welt für ein Moment stehen. Der N. den ich seit meiner Geburt kannte, spuckte mir im Kopf herum. Ich erinnerte mich an Familienfeste bei denen er anwesend war. Er war eigentlich ein Zwilling gewesen, doch sein Bruder verstarb als kleiner Junge bei einem Unfall. Er übernahm den Familienbetrieb, ein Umzugsunternehmen…
Die Premiere lief wie am Schnürchen. Es ging nichts schief. Doch zwischen der Aufregung, Spannung und Freude einer ersten Vorstellung und meiner innerlich tiefen Trauer um den letzten Menschen auf der Welt der mich von Kindesbeinen an kannte, wurde mir ein weiteres Mal bewusst, was der Spruch „The Show Must Go On“ bedeutet. Ich versuchte mich wirklich mit aller Kraft auf die Arbeit zu konzentrieren, doch irgendwann stand ich im Aufzug und heulte.
Es ist nicht zum erstem Mal dass Freud und Leid mich zur gleichen Zeit derart überfahren und dass die ganze Welt sich irreal anfühlt.
Ich war froh als alles vorbei war inklusive der Premierenfeier, denn ich wollte nur noch ins Bett.