Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 2 von 243)

Der letzte Tag

Es geht mir besser aber so ganz hergestellt bin ich noch nicht.

Am Morgen machte ich eine kurze Runde über dem Markt, der proppenvoll war. Ich kaufte ein bisschen was für nächstes Jahr, während die D. anderweitig beschäftigt war.

Es war sehr kalt und feucht und ich hielt es nicht lange draußen aus. Zudem wollte ich nicht den Teufel beschwören damit die Erkältung noch einmal von vorne startet.

Da wir eh nichts weiter für den Tag geplant hatten als am Abend im Instincts zu feiern und das Wetter überhaupt nicht einladend zum spazieren war, beschloss ich mir gleich zwei Filme anzusehen. Den ersten sah ich auf Empfehlung der D., die ihn schon gesehen hatte.

Oh, Cananda, gefiel mir gut. Interessant war vor allem die Machart die Paul Schrader gewählt hatte mit vielen Rückblicken, die sich überschneiden und manchmal auch widersprechen, den Zuschauer aber nie in die Irre führen. Mir einem genialen Richard Gere, der am Anfang so schrecklich aussieht, dass ich einen Moment brauchte um ihn wiederzukennen. Und dann die wunderbare Überraschung in Form von Uma Thurman, die ich sehr sehr lange nicht mehr auf der großen Leinwand gesehen hatte. Ich würde mir wünschen sie würde wieder mehr drehen.

Der zweite Film wurde im Rahmen Serie ‚Séance de rattrapage‘ gezeigt, in der Filme, die erst vor kurzem gezeigt wurden und schon aus dem Programm raus sind, noch einmal wiederholt werden, damit man sie nachholen kann.

Das kostbarste aller Güter ist ein Zeichentrick der dieses Jahr in Cannes lief. Was vom Trailer her sich wenig rührselig anfühlt, ist alles andere als das.
Während des Zweiten Weltkriegs wird eine französische jüdische Familie nach Auschwitz deportiert. Auf dem Weg zum Vernichtungslager wirft der Vater verzweifelt eines seiner Kinder aus dem Zug in den Schnee. Dieses Mädchen wird von der Frau eines Waldarbeiters gefunden und gegen alle anfänglichen Hindernisse großgezogen.

Die Geschichte ist herzzerreißend, hat aber einen groben Fehler, den sie mehrfach begeht. Es ist an zwei oder drei Stellen im Film eine Schicht zu viel Grauen miteingeflossen, denn man weiß ja was im Zweiten Weltkrieg los war. Wen das nicht stört, die Geschichte ist sehr schön erzählt in sehr klaren Bilden ohne Schnickschnack. Sehenswert, wenn auch mit einem Abstrich.

Nach dem Kino ging es zurück ins Haus und wir machten uns fein für den Abend. Sylversteressen im Restaurant Instinct zum dritten Mal in Folge.

Es war bis jetzt, von all den Schlemmerabenden, der Beste. Und ich war hocherfreut, dass ich mit der ganzen Erkältung zum ersten mal wieder halbwegs etwas schmecken konnte.

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr.

Der Fotorückblick 2024

Der Fotorückblick geht in seine fünfte Runde. Insgesamt war 2024 ein schwieriges Jahr. Es gab Hürden die nicht so leicht zu überwinden waren. Der Fotorückblick spiegelt aber all die schönen Momente wieder, an die ich mich gerne zurückerinnern mag und wofür der Rückblick auch gedacht ist.

Am Ende dieses Postings findet ihr wie gewohnt Mr. Linky, bei dem ihr euch gerne eintragen könnt wenn ihr mitmacht. Der Beitrag wird bis zm den 10. Januar oben angeheftet bleiben. Alle neueren Beiträge befinden sich logischerweise darunter.

Januar

Die Havarie eines Fischerbootes in St.Jean
Schnee

Februar

Wochenmarkt
Marienkäfer im Februar

März

Die Grand Rue
Während einem Spaziergang beim Festungsmuseum ‚3 Eicheln‘

April

Erdferkel im Berliner Zoo
Freiburger Dom

Mai

Public Viewing des Eurovision Song Contest im Chou-Chou
Das Bändchen durchschneiden am letzten Tag der re:publica

Juni

Der Skytower mitten in der Stadt gesehen vom Küchenfenster der A.
Brügge

Juli

Wiedersehen mit dem H. aus Melbourne
Eine Ausstellung in Centre Pompidou in Metz

August

Meine erste Durian
Am See der Alten Heimat

September

In Erromardi bei St.Jean
Samstagsmarkt

Oktober

Die Terrasse bei Nacht in der Skybar
Für mich das schönste Foto von diesem Jahr, das nur durch Zufall entstand.

November

Der renaturierte Fluss Petruss

Dezember

Schlittschuh Deko auf der Königswiese
St.Jean-de-Luz

Unten könnt ihr euren Fotorückblick eintragen. Mister Linky kann aber nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.

Fotos aus St.Jean

Die letzten beiden Tage waren ein wenig wie der Bäh Tag, also Bäh 2 und Bäh 3, wenn auch nicht ganz so schlimm. Was vor allem sehr Bäh war, war die Nasennebenhöhlenentzündung, die mir quasi 24 Stunden lang diesen Kopfschmerz bescherte. Und da sich auch noch ein Sonntag dazwischen befand, wo hier alle Apotheken geschlossen hatten, verzögerte sich alles. Es gibt also nicht sehr viel zu berichten von den letzten zwei Tagen. Wir waren zweimal essen und ich habe versucht so weit wie möglich häuslich zu bleiben, außer ich hielt es nicht mehr aus und gönnte mir kleine Rundgänge am maximal 30 Minuten. Es sind ein paar schöne Fotos dabei entstanden, da die letzten Tage ausnahmslos schönes Wetter war, wenn auch sehr kalt.

***

Etwas dass ich vor Tagen schon hätte posten sollen: Ich hatte die beiden Damen mit der legendären Kochsendung ‘La cuisine des Mousquetaires‘ aus den Achtzigern, Maïté und Micheline, schon ein paar mal vorgestellt. Maïté, die Köchin wurde kurz vor Weihnachten beigesetzt. Sie war hier im Südwesten Frankreichs bereits zu Lebzeiten eine Ikone und sehr beliebt, nicht nur wegen ihrer sehr deftigen und gehaltvollen Küche, sondern weil sie ein Mensch war, der sehr viel Freude und Güte ausstrahlte.

***

Noch eine kleine Notiz in eigener Sache:
Um Mitternacht erscheint der alljährliche Beitrag vom Fotorückblick des Jahres. Ihr könnt da gerne wie gewohnt mitmachen. Der Beitrag bleibt auch eine Weile oben angeheftet, auch wie gewohnt. Wir lesen und sehen uns nächstes Jahr!

Bäh

Ich fühlte mich gestern den ganzen Tag soweit okay. Doch am Abend nach dem Kino, als ich schon im Bett lag, fing meine Nase an, so viel Rotz zu produzieren, dass ich selbst erstaunt war. 

Und damit war der Samstag vorprogrammiert, mit Sinitus Schmerzen, Triefnase, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und all dem Zeug was dazugehört.

Angedacht hatten wir einen Abstecher nach San Sebastian. Die D. fuhr hin ich blieb unter Decke und hoffte auf ein wenig Besserung für abends, denn wir hatten einen Tisch im Gaua reserviert.

Für mich war es leider vergebene Liebesmüh, denn ich schmeckte nichts.

Alles ein großes Bäh…

St. Jean-de-Luz: Endlich Sonne

Nach der einer durchschwitzten Nacht in der ich mehrfach wach war, fühlte ich am Morgen doch um einiges besser. Uff…

Gegen 10:00 war ich dann unterwegs auf den Markt, der hier ja am Freitag ist. Die Haut kribbelte immer, als ob da gestern was gewesen wäre. Und ein sehr leichter Kopfschmerz machte sich im Sinus bemerkbar, das war aber alles verkraftbar. Wir kauften ein für einen Brunch den den wir dann am Mittag zu ins nahmen. Anschließend legte ich mich noch einmal eine Weile hin.

Am Nachmittag kaufte ich ein Buch nebenan im Buchladen:

…und ging (man sieht es am Foto) an den Strand.

Diese zwei Stunden am Meer waren an Qualität für mich das Doppelte, wenn nich das Dreifache wert. Ich las, ich schrieb und machte ein Reel:

Am Abend gingen wir kurz ins Chistera, auf einen Pertersfisch, der sehr lecker war.

Auf dem Foto sieht es aus, als ob er in Sauce ertränkt worden wäre. Aber darunter befand sich noch eine Kartoffelpüreeschicht.

Anschließend gingen wir ins Kino. Wir hatten Karten für Sarah Bernardt, la Divine. Mit Sandrine Kiberlain in der Hauptrolle.

Eines vorweg, bevor ich den Film kritisiere. Sandrine Kiberlain ist großartig. Diese Exaltiertheit und zu wissen, dass sie gut ist in seinem Beruf spielt sie sehr gut. Auch Laurent Laffite als Lucien Guitry, ihr Liebhaber zeitlebens, neben vielen anderen, die ihr aber weniger bedeuteten, ist sehr gut in seiner Rolle.

Aber man muss wissen, bevor man sich diesen einen Film ansieht, wer diese Frau war, denn sonst macht der Film streckenweise wenig Sinn. Ich hatte vor einiger Zeit eine kleine Doku hier gepostet, die es bei ARTE zu sehen gab. Leider ist sie schon weg. Man muss wissen, dass sie die erste Frau war die zu einer Zeit, in der es weder Fernsehen noch Film gab, ein Weltstar wurde. Es dreht sich hauptsächlich um die Liebesbeziehung der beiden Hauptakteure. Das birgt zum einen die Gefahr kitschig zu werden, wurde es aber gottlob nicht. Zum anderen ist es sehr spärlich nur davon zu erzählen, denn diese Frau war wesentlich mehr als das. Der Film wird sicherlich Preise für die darstellerische Leistung bekommen, aber von der Geschichte her finde ich ihn ein wenig schwach.

Zweiter Weihnachtsfeiertag: Schüttelfrost und Kratzen im Hals

Die Überschrift sagt schon, dass nicht so sehr viel zu berichten gibt.

Ich erwachte am Morgen leicht schüttelfrostig mit einem Kratzen im Hals. Ach nee, nicht schon wieder! Was hab ich gestern denn getan, dass das jetzt wiederkommt?

Wir hatten aber beschlossen, einen kleinen Ausflug nach Bayonne zu machen. Im Frankreich gibt es ja keinen zweiten Weihnachtstag.

Doch das Wetter war dort noch ekliger als in Saint Jean. Es war so feucht kalt, dass es so sofort in die Knochen zog. Wir blieben nicht lange. Die D. kaufte sich ein Silvester Outfit. Ich kaufte Seife auf Vorrat, weil es dort einen Laden mit meinen Seifenstücken gibt. Da es wirklich ungemütlich war, fuhren wir kurz nach 13:00 schon wieder zurück.

Für den Rest des Tages lag ich dann viel in der Horizontalen.

Weihnachten in St.Jean-de-Luz

Nach der Völlerei vom Vortag war etwas Leichteres als Kost angesagt. Und um ganz ehrlich zu sein; Weihnachten, war mit dem Abend davor für mich bereits erledigt.

Den Morgen ließ ich sehr langsam angehen.

Gegen Mittag machte ich einen Spaziergang zur St. Barbe.

Das Meer kerbt den Sand vom Strand und bildet wellenartige Deiche. Ich musste das mehrfach fotografieren, bis man es auf dem Foto einigermaßen sah.

Le bain de Noël. Aber nicht für mich. Brrrr.

Über Socoa riss der Himmel auf und man sah ein wenig blau.

Und in den angelegten Beeten blüht eigentlich immer was.

Am Abend gab es Raclette.

Es war lecker und der Wein von gestern passte auch dazu. Aber jetzt ist Käse erst einmal gut.

Ich hatte noch eine sehr interessante Unterhaltung mit dem Sohn der D. der mir ein paar Dinge hinsichtlich sozialen Medien erklärte, die ich nicht wusste. So ist zum Beispiel Snapchat gar nicht so aus der Mode, wie man vermuten mag. Es hängt an der Sprache. In allen französischsprachigen Ländern die soziale Plattform hoch im Kurs unter Jugendlichen. Vor allem in Frankreich ist sie sehr beliebt.

Es wurde nicht sehr spät, denn der M. und und der Sohn müssen morgen in alle Frühe los.

Heiligabend in St.Jean-de-Luz

Ein Tag, der sehr regnerisch war. Aber es ist hier nicht so schweinekalt wie daheim.

Da der Sohn der D. und der M. diesmal auch hier sind, wurde ich in der unteren Wohnung einquartiert.
Ich erwachte gegen 8:00 und hatte herrlich geschlafen.

Von gestern bleibt noch zu berichten, dass ich mit eine weitere Hemdjacke gegönnt habe von MG8, von denen ich mir zu meinem Geburtstag im September schon eine gekauft hatte. Diesmal kaufte ich sie in grau.

Nach dem Kaffee setzte ich mich in der Küche der unteren Wohnung an den hohen Tisch und schrieb das Posting von gestern fertig.

Inzwischen war der S. eingetroffen, der heute Abend auch dabei sein wird, und fing zusammen mit der D. die Kochvorbereitungen an. Ich flitze durch den Regen noch schnell zum Weinhändler und besorgte ein paar Flaschen Wein für heute und morgen. Das Wetter war gruselig, aber es ist nicht so kalt hier wir in Luxemburg.

Am Nachmittag wagten wir noch einmal ein kleine Runde durch die Stadt, wobei dieses Bild entstand, das ich für die Glückwünsche an alle sendete.

Der gedeckte Tisch:

Der Wein:

Ich musste den Aufkleber der Flasche ablichten, denn der Wein war eine Sensation.

Die Straße mit Deko:

Wir aßen, redeten und tranken bis spät in die Nacht, bis es nicht mehr ging und wir alle kurz nach 1:00 vor Übermüdung und Überfressung ins Bett fielen.

Von Luxemburg nach St. Jean-de-Luz

Ich wurde gegen 2:00 Uhr in der Nacht wach und musste aufs Klo. Irgendetwas stimmte nicht. Es fühlte sich alles so wattig an, als ob die Welt eingepackt worden wäre. Der Blick aus dem Wohnzimmerfenster überraschte mich demnach nicht:

Schnee, und das nicht zu knapp. Mir egal, ich sollte in drei Stunden weg sein.

Ich hatte ein Taxi geordert. Ich wollte nicht durch den Matsch bis zur Tram laufen, denn gegen 6:00 begann es zu regnen.

So irre früh war es noch ruhig auf dem Bahnhof. Im Zug schlief ich dann für eine volle Stunde noch mal ein. Das war sehr gut. Eigentlich hatte ich vorgehabt ein wenig zu schreiben, doch das könnte ich auch noch immer im zweiten Zug machen.

Im Paris kam ich dann ohne Zwischenfall von der Gare de l’Est zur Gare Montparnasse mit einem weiteren Taxi. Paris war sehr leergefegt. Es herrschte kaum Verkehr.

Der Zug war proppenvoll. Auch am Bahnhof selbst stand auf den Abfahrtsanzeigen, dass alle TGV Züge für heute voll ausgebucht wären.

Ich versuchte ein wenig zu schreiben, fand aber keine Ruhe. Es gab viel Kindergeschrei. Auch die iPods mit Geräuschminderung halfen nicht viel.

Nach Bordeaux wurde es ruhiger im Zug. Aber ab Bordeaux fährt der Zug auch langsamer und nicht mehr mit 300 km/h.

Spätestens ab Dax wurde ich hibbelig weil es mir dann zu lange dauert.

Und dann:

Ein Bûche de Noël aus Eiscreme von Bargeton.

Auf dem Foto sieht es nicht so aus, aber die Kugeln am Christbaum sind schon sehr rosa.

Am Abend ging es dann gemeinsam in den Suisse. Ein Restaurant das aus mehreren kleineren Units besteht. Es gibst die Brasserie, das Restaurant und ein Art Häppchen Restaurant. Die D. hatte einen Tisch im Restaurant bestellt. Es gab Sole für alle. Ein herrlicher Fisch. Leider keine Fotos.

Es wurde nicht sehr spät, zumindest nicht für mich, den war von der langen Fahrt und dem vielen Nichtstun und im Zug sitzen, doch sehr platt.

Der letzte Tag

Es gibt sie noch, die kleinen Wunder. Als ich am Morgen erwachte, fühlte ich mich pudelwohl. Mein Körper hatte in der Nacht die ersten Erkältungszeichen weggeschwitzt.

Aufgestanden, Kaffee, Vitaminshake und das Internet leergelesen. Das Posting vom Vortag hochgeladen und im Anschluss unter die Dusche.

Den Koffer soweit fertig gepackt:

Am Abend holten die A. und ich unser Treffen nach. Wir gingen zum Weihnachtsmarkt, der sich auf der Königswiese befindet. Ich vergesse den immer wieder, weil er nie auf meinem Weg liegt. Dort steht auch die Schlittschuhanlage.

Von weitem sieht man die Beleuchtung durch den Park.

Es herrschte eine ziemlich ausgelassene Stimmung dort. Wir aßen eine Tariflette mit einem Glas Wein. Wir blieben aber nicht zu lange, denn die Kälte und die Nässe zog mir in die Knochen. Zudem muss ich morgen früh sehr früh raus.

Eiskalt

Ich bekam erst am Samstagmorgen mit, was am Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg passiert ist. Ich war erschüttert. Ich las nicht in allen Medien nach was passiert ist, es reichte mir dass einer mich drüber informierte und mir zusätzlich all die Kommentare der Schreihälse lieferte, die diese Schreckenstat zum Anlass nahmen, ihr Gift zu verspritzen. Diese Schreihälse sind für mich fast noch abstossender, als der Täter selbst.

Gegen 14:00 zog ich los und machte ein paar letzte Besorgungen für die Reise am Montag. Die Stadt war brechend voll mit Menschen. Ich huschte kurz im Friseurladen vorbei da ich Pumpspray brauchte. Dann traf ich den L., ein Arbeitskollege den ich lange nicht gesehen hatte. Da wir beide Zeit hatten, gingen wir auf einen Kaffee ins Renert. Es gab seh viel Interna zu erzählen von beiden Seiten.

Wieder auf dem heimweg, fing es an zu regnen und mir wurde eiskalt. Zuhause drehte ich die Heizung höher. Ich hatte leichten Schüttelfrost. NEIN! Bitte nicht jetzt! Einen Tag vor der Abreise kann und will ich nicht krank werden. Ich sagte der A. ab, ließ eine Wanne voll laufen mit sehr heißem Wasser und nahm ein Erkältungsmittel. Eingepackt in zwei Schlafanzüge unter zwei Daunendecken ging ich ins Bett.

An Schlafen war jedoch noch nicht zu denken. Ich schaute mir auf den Tablet zwei Folgen von Top of Lake auf Arte an, die Krimiserie von der ich dachte, ich hätte sie vor über zehn Jahren ganz gesehen, als sie rauskam, doch ich hatte keine Erinnerungen daran.

Irgendwann schlummerte ich weg.

***

Kennt ihr Andr3w, der in Lettland Menschen im Zug unaufgefordert zu Essen einläd?

Wuschel, wuschel und gut

Ich erwachte relativ früh, weil ich die Wohnung noch aufräumen wollte, da Meisterin Propper für 11:00 Uhr ein Stelldichein vorgesehen hatte. Zugegeben, ich hatte mit dem Wecker ein wenig nachgeholfen…

Pünktlich um 11:00 war ich aber raus, denn ich hatte ein Termin beim Friseur.

Der J.-P. schnitt die Haare zwar wie gewohnt, stylte sie aber anders:

Ja, mit der Oberlänge kann man das machen. Ich finde es gar nicht so schlecht, denn das tägliche Stylen reduziert sich damit nur noch auf wenige Sekunden. Wuschel, wuschel und gut! Ich hatte sogar in den letzten Tagen überlegt, ob ich nicht mal was ganz anderes mache. Zu Beispiel mit der Haarschneidemaschine einmal drüber mit dem 5 Millimeter Aufsatz…

Mittagessen gab im Renert. Ein kleines Chicken Curry. Passte perfekt zum Freitag. Leider kein Foto.

Als ich zu Hause ankam, war Meisterin Proper immer noch am Besenschwingen. Sie sollte in der Nacht noch mit ihrem Mann fast 2000 km zurücklegen um zur Familie zu fahren. Sie fühlte sich aber nicht sehr wohl, weil eine Erkältung im Anmarsch ist. Ihr war kalt obwohl meine Wohnung ist eh immer ordentlich geheizt ist. Ich versorgte sie mit einem glühend heißen Tee und ich rieht ihr, denn so heiß wie möglich zu trinken zusammen mit einer Packung Lemsip. Eine halbe Stunde später fühlte sie sich schon um Längen besser. Ich gab ihr noch eine Packung von dem Zeug mit für unterwegs.

Für den Abend hatte ich angedacht, eine Runde um die Häuser zu ziehen, wie man das früher sagte. Doch mit kürzesten Tag im Jahr der ja Samstag bevorsteht, hatte ich um 17:00 schon keine Lust mehr irgendwas zu tun.

Ich las, hörte und schrieb Dinge. Ich hörte auch ein paar Podcasts aus der Serie Zeitzeichen, die ich die letzten Tage verpasst hatte und einer davon möchte ich hier vorstellen. Es ging dabei um die Königin Christina von Schweden. Ich wusste nicht, dass sie eine queere Ikone ist.

Queere Ikone, die Europa schockierte: Christina von Schweden

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Lesley Jones und Drew Barrymore. Mir erging es fast genau wie Drew.

Tagesfrage & Musik

Ich fange gleich mal mit der Tagesfrage an, weil sie zum Tag passt.

Was war die letzte Aktivität, die du zum Spaß gemacht hast?

Die Aktivität an sich war schon zum Spaß, aber nicht nur. Da die Kopfschmerzen gestern den Tag vereitelt hatten, zog ich heute los und ging eine große Runde schwimmen und anschließend in die Sauna. Die Schwimmbewegungen taten mehr als gut und mein Rücken hörte mit Zwicken auf. Beim Saunagang beließ ich es bei der Dampfsauna, mit der ich meistens anfange und anschließend nehme ich eine andere, trockene mit höheren Temperaturen. Zwischendurch setzte ich mich in das schöne Kaffee und trank einen sogenannten D-tox Saft mit viel Ingwer und Möhren und noch ein paar Dingen, ich glaube, es war auch Kurkuma mit dabei. Am Abend fahr ich unschlüssig, was ich tun sollte. Einerseits hatte ich Lust auf chinesische Küche, andererseits wollte ich nicht wieder Geld für ein Restaurant ausgeben. Zudem ist es unsinnig jetzt noch viel für den Kühlschrank einzukaufen, da ich ab Anfang nächster Woche eh nicht mehr da bin. Ich kaufte Käse und einen frischen Salat und machte mir zwei Croque, Monsieur mit einer großen Schüssel Grünzeug.

Zur Abend Unterhaltung schaute ich mir den Livestream von Emily D. Baker an. Ich verlinke sie eigentlich recht wenig. Emilie ist eine Ex-Staatsanwältin und berichtet über aktuelle Fälle, die vor Gericht verhandelt werden, die immer etwas Spektakuläres haben, oder zumindest eine etwas seltsame Begebenheit. Sie ist zum Beispiel noch immer an dem Riesenskandal dran wo der Schadensersatzanwalt Thomas Girardi die ganzen Gelder seiner Klienten durchbrachte. Es waren viele Millionen. Sie berichtete auch über das tragische Ende der Kamerafrau auf die der Schauspieler Alec Baldwin schoss, weil seine Waffe unabsichtlich scharf geladen war. Herr Baldwin kam aber wegen einem groben Verfahrensfehler seitens, der Sonderermittlerin der Staatsanwaltschaft, ohne Verfahren davon.

***

Ich hatte letztens ein Video verlinkt über Faithless und ihren Riesenhit Insomnia. In der gleichen Serie fand ich noch mehrere Videos, über alte Klassiker des Dancefloors. Interessant ist, dass ich bei Ultra Naté immer noch weiß, wo ich das zum ersten Mal gehört habe. Es war im Conquest, einer Bar die es schon sehr lange nicht mehr gibt. Alles tanzte und sang laut mit.

Interessant, fand ich auch die Geschichte von Robin S. die ihren Song zu Anfang gar nicht mochte. Show me Love. Dabei war das ein Lied bei dem ich nie stillsitzen konnte.

Beobachtungen

Ein etwas seltsamer Tag, der sehr positiv startete, dann aber durch den steilen Temperaturanstieg bis zu fast 10 Grad hoch, Kopfschmerzen verursachte. Ich plante demnach um und legte mich für eine Weile hin, was recht gut tat, den anschließend fühlte ich mich besser.

Am Abend hatte ich keine Lust zu kochen und überlegte, wo ich schon länger nicht gewesen war. In der Skybar! Der Chefkoch Renaud war leider nicht da. Schade, ich hätte ihn gerne ein letztes mal gesehen für dieses Jahr.

Das Essen war wie immer hervorragend,

Ein Espresso Martini
In Kohl (der nicht kohlig schmeckte) gerollter Hummer auf Waffel.
Ein Klassiker: Filetsteak mit Bearnaise.
Ein Reistörtchen mit dunklem Boden und viel Vanille.

Dazu gab es ein Glas Riesling von Schmit-Fohl.

Und während ich da saß, machte ich eine Beobachtung.

Mir gegenüber saß ein Tisch von 11, die wahrscheinlich von Chef zum Weihnachtsessen eingeladen worden waren. Der Chef saß oben am Tisch. Es war nicht richtig auszumachen ob es die gesamte Belegschaft war oder nur ein Teil davon und er der Abteilungsleiter. Ich fragte mich in welcher Branche sie arbeiten. Vom Look her war es nicht auszumachen. Es hätten Dachdecker sein können oder Vertreter für Sicherheitssysteme im IT Bereich. Man merkte aber, dass alle etwas gezwungen wirkten. Die Stimmung war seltsam. Zudem sah man dass, die Tischordnung ( es gab keine, denn ich sah ja wie sie reinkamen) nicht optimal war. In der Mitte auf der Bank saß ein Mann, der sich immer wieder versuchte links oder rechts von ihm in ein Gespräch miteinzuklinken, doch es ging nicht. Er starrte schließlich vor sich hin. Als dann die Vorspeise kam und der erste Alkohol floss, löste sich die Stimmung.

Nun könnte man mir vorwerfen, warum ich die ganze Zeit mit meinem Blick auf dem Tisch gegenüber hing. Ich hatte wohl etwas zum Lesen mitgebracht, aber keine Lust dazu. Ich kam zu dem Schluss, dass ich Weihnachtsfeiern, wenn ich denn fest in einer Firma arbeiten würde, partout ablehnen würde. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass sie der Arbeitszeit angerechnet werden müssten, wenn es eine, halbwegs von oben herab diktierte Zwangsveranstaltung ist. Es ist und bleibt noch immer meine Entscheidung, ob ich ein Teil meiner freien Zeit mit dem Rest der Belegschaft verbringen will oder nicht.

Nun bin ich ja seit etlichen Jahren mein eigener Herr und habe auch keine Ahnung, über was ich da rede, weil ich nie in einem großen Beitrieb fest gearbeitet habe. Wenn, dann war das immer nur Projektbedingt. Doch ich weiß, dass Premierenfeiern im Theater etwas ähnliches sind und ich die auch versuche sehr kurz und knapp zu halten.

Als ich dann am Ende die Rechnung bekam, erschrack ich ein wenig. Ich hatte nicht so sehr auf die Preise geachtet. Aber auch hier haben sie massiv angezogen… huch!

***

The Silent Letter Day

Ein Foto vom anderen Ende der Welt

Der H. aus Australien schickte mir ein Foto von Melbourne:

Vor fast drei Jahren war ich zum letzten mal dort. In dem Zusammenhang wollte ich auch hier einen Text festhalten, den er mir schon letzte Woche schickte. Es geht um das Schwimmbad in seinem Viertel, das es schon sehr lange gibt, doch es war zu einem Zeitpunkt gefährdet abgerissen zu werden. Um diesen Pool ranken sich mehrere Geschichten. Ich war mehrfach dort.

Die ganze lesenswerte Geschichte könnt ihr hier unten nachlesen. Es ist ein pdf aus The Age.

***

Die Geschichte einer Tanzhymne, die mich heute noch tanzen lässt. Faithless – Insomnia.

Ich hatte Faithless einmal in Luxemburg gesehen im Atelier und der Saal tobte. Letztens musste ich aber bei einer Diskussion feststellen, dass viele Jüngere das Lied gar nicht mehr kennen, obwohl DJ Avicii den Song später noch einmal richtig aufgemotzt hat.

***

Außer einer Schwimmrunde in der Therme in Strassen war am Dienstag nichts, was der Rede wert gewesen wäre. Das Wetter war wie gewohnt eine kaltnasse Zumutung. Zudem kam am Abend so dichter Nebel auf, dass ich das Gefühl hatte in London zu leben, als das Industriezeitalter losging.

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