Am Morgen ein Friseurtermin. Ich bin immer wieder erstaunt wie viel Wolle runterkommt bzw., in drei Wochen nachwächst.
Dann wollte ich kurz in die Stadt, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte daheim Dinge abzuarbeiten. Ich ging zu Fuß und wurde vom Schneefall überrascht.
Eine kurze Einkehr im Renert auf einen Kaffee und darauf warten dass der Schnee aufhört.
Am Nachmittag studierte ich den Artikel im Merian, was ich ja gestern schon kurz angedeutet hatte.
Der Verfasser Olaf Deharde schreibt grundsätzlich nichts Falsches und alle seine Empfehlungen sind schon richtig. Die meisten Adressen sind innerhalb der Stadt. Nur zwei Stück sind außerhalb. Da wäre einmal (Noblesse oblige) Lea Linster in Frisange, bei der ich immer noch nicht war und René Mathieu in Bourglinster, der zweimal hintereinander als bester Gemüsekoch der Welt ausgezeichnet wurde. Über den hatte ich hier berichtet. Er verpasst zu sagen, dass Mathieu im Januar umziehen wird ins Airfield beim Flughafen. Das schöne Ambiente der alten Burg fällt somit weg.
Sehr erstaunt war ich dass mein zweites Wohnzimmer auch dabei ist:
Die Buletten sind ja dort immer auf der Karte und werden hochgelobt.
Die Brasserie Guillaume kommt auch vor. Da verschweigt er aber, dass es Brasserie Kost ist, also durchweg eine einfache Küche und wohlgemerkt lecker aber zu Preisen eines Sternerestaurants. Kein einziges Hauptgericht kostet unter 35€! Wenn der Geldbeutel es hergibt, kein Problem, aber für den Preis kann man anderweitig viel raffinierter essen.
Und dann gab es zwei Bars die ich gar nicht kannte. Einmal das alte Théiwesbur im Pfaffental, das jetzt BAC heisst und, und Florence in der rue d’Anvers. Beides sind nicht so sehr meine Viertel, aber gerade deswegen vielleicht ein Umweg wert.
Am Abend fuhr ich mit der D. nach Mersch um das Theaterstück Ondugen zu sehen.
Ondugen könnte man wortwörtlich übersetzen mit untugendlich, also nicht brav, unartig, oder auch noch widerspenstig, was mir zu stark als Synonym ist. 
Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Buch von Fabio Martone das just erschienen ist und sorgte bereits für Aufregung, weil die Kulturredaktion vom L-Wort keine Hausaufgaben gemacht hat. Anstatt das Buch zu lesen, das bereits vor Wochen herauskam, aus dem klar hervorgeht, dass Fabio Martone ein Pseudonym ist, saßen sie dem Bären auf und zeterten nun dass sie hereingelegt worden sind.
Ich mochte das Stück übrigens sehr.