Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 216 von 249)

Menschliche Makel

…sind mir nicht fremd, da ich mich tagein tagaus damit beschäftige und der Frage, wie man sie am Besten kaschiert.

Das abstehende Ohr sah ich gestern auf einer Terrasse und viel mir sofort auf, da die Sonne es zusätzlich zum leuchten brachte.
Bei solch krassen Fällen endet aber mein Wissen. Da hilft nur noch ein chirurgischer Eingriff.

Themesongs

Wenn ihr je die Kult Serie Aly McBeal gesehen habt, müsstet ist wissen was ein Themesong ist und zu was er gut sein soll. Themesongs bestärken, trösten, erheben je nach Lebenslage.

Ich habe mir immer Themesongs gesucht wenn die Trauer zu groß wurde und ich sie auf etwas reflektieren musste. Der Song wirkte dann so ähnlich wie ein Schwamm und danach Pandoras Box. Wenn ich ihn hörte war der ganze Schmerz wieder da.

Es war eine Zeit in der ich nicht nur einen Song brauchte sondern gleich mehrere und ich hatte sie eher wahllos erkoren, Hauptsache schnulzig. Einer davon war von LeAnn Rhymes – How Do I Live, der andere ( ich wage es kaum zu sagen) von Britney Spears – Sometimes
Ich dachte damals dass die Songs ihren Job nicht getan hätten, dass es einfach nur billige Schnulzen waren, die zur der Zeit im Radio rauf und runter nudelten, doch nicht genug Tiefe besaßen, als das Leid aufzusaugen das ich in mir hatte. Deshalb habe hatte ich mir auch zwei Songs gesucht.
Das positive daran war, dass man sie später nicht mehr hörte, weil man sie ob ihrer extremen Schnulzigkeit peinlich fand.

Ende letzter Woche hörte ich einen davon per Zufall wieder, ganz kurz in einer Castingsshow. Und wisst ihr was? Sie haben all das was ich damals in sie hineingelegt habe nicht verloren. Ich saß da plötzlich da und fühlte mich unendlich traurig und spürte den ganzen Schmerz wieder den ich damals auch hatte.
Und obwohl ich mich in dem Moment richtig schlecht fühlte, wurde mir klar wie wichtig Themesongs sind.

In Lille (3)

Obwohl heute ein Tag war der sich anfühlte als ob er ewig dauern würde und wir gleich morgens eine heftige Liebesszene abdrehen mussten, (Liebsszenen sind immer eine Wahnsinnsaufwand für die Maske) blieb die Stimmung gelassen und heiter.
Ihr fragt euch jetzt warum Liebesszenen so aufwendig sind. Beim drehen sind solche Szenen alles andere als erotisch. Im Gegenteil, der Lippenstift verschmiert, die Grundierung geht flöten, frisierte Haare stehen wild zu Berge und es muss quasi zwischen jeder Aufnahme wieder alles neu gemacht werden. Dasist nicht ermüdend für mich sondern auch für den Rest der Crew und die Schauspieler. Zudem müssen die Darsteller sich oft so komisch verrenken und in den selsamsten Positionen immer noch leidenschaftlich und prickelnd sein, was sie aber in Wahrheit nicht sind.
Doch all meine morgendlichen Befürchtungen waren wie weggelblasen, da die allgemeine Stimmung nicht abrutschte.
Sogar der abendliche Regen ließ meine Stimmung nicht sinken. ICh fotographierte gut gelaunt den Regenbogen vom Hotelzimmer aus, den euch nicht vorenthalten möchte.

In Lille (2)

Mit rumgammeln war nix.
Ich bin ein bisschen durch die Stadt gelaufen.
Lille hat zwei Gesichter das alte und das neue, wobei das alte wesentlich reizvoller ist als das neue.

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die Chambre de Commerce, ein Gebäude mitten in der Stadt das so ausschaut. So ähnlich schaut den auch der ganze alte Stadtkern aus.

Das neue Gesicht der Stadt befindet sich auf der anderen Seite des alten Bahnhofes wenn in Richtung des neuen Bahnhofes geht.

Ein spektakuläres Hochhaus in der Form eines recht unbequemen Untersuchungsstuhl eines Frauenarztes. Es thront mitten auf dem neuen Bahnhof. Links daneben das kupferfarbene Crown Plaza Hotel.

Die ganze Ecke erinnerte mich irgendwie an die Straßen rund um den Potsdamer Platz in Berlin, bei dem ich die Architektur anfangs noch ganz schön fand, inzwischen finde ich sie potthässlich.

In Lille

Ich bin nun seit zwei Wochen in Lille und es kommt mir vor als ob ich schon 6 Monate hier wäre.

Gerne würde ich jetzt hier eine Unmenge an Begebenheiten beschreiben und darüber meckern aber es hilft ja nicht, also lass ich es.

Von der Stadt habe ich noch nicht viel gesehen, denn bei Drehschluss, meistens eine oder anderthalb Stunden später als vorgesehen, sind die Geschäfte der Innenstadt zu und ich falle wie ein Stein ins Bett.

Gestern sagte mir eine Kollegin sie komme sich wie eingesperrt vor. Sie habe erst jetzt in den Nachrichten gesehen dass Millionen an Menschen in Pakistan zu Grunde gehen. Sie bekäme nichts mehr vom Rest der Welt mit.
Nun ist es seit Jahren so dass, wenn ich an zeitaufwendigen Projekten arbeite, mir immer die Zeit nehme mindestens einmal am Tag, Nachrichten zu hören oder zu sehen. Dann habe ich dieses Gefühl nicht, mich selbst eingesperrt zu haben. Dann hat plötzlich eine Hintergrundmusik wie die von DW-TV, wenn die Programmvorschau läuft, etwas Vertrautes Anheimelndes an sich.

Es hat was bequemes wenn man morgens nicht elend lange Anfahrtszeiten zum Drehort hat, doch habe ich auch festgestellt dass ich diese Zeiten manchmal vermisse, da sie Gelegenheit dazu geben Radio zu hören oder ein Hörbuch. So ergab es sich diese Woche dass wir einen Tag am Meer drehten, nicht weit von Calais entfernt, aber mit satten 120 KM Anfahrt. Unterwegs hörte ich France Inter, ein Sender der immer wieder interessante Sendungen hat. So wurde ich aufmerksam auf einen Dokumentarfilm den man über Arte im Internet sehen kann.
Ich wusste nicht dass es im Staate Colorado ein County mitten im Canon gibt in dem es dreizehn Gefängnisse gibt. Um diese Gefängnisse hat eine ganze Stadt gebildet mit von Menschen die alle für diese Gefängnisse arbeiten. Interessant an dem Film ist dass er so interaktiv ist wie es davor noch nicht gesehen habe.
Prison Valley.

Und so lebe ich heute an einem freien Sonntag in den Tag hinein, ohne wirklich einen Plan zu haben was ich anstellen soll. Vielleicht werde ich spazieren gehen,vielleicht werde gleich zum Bahnhof gehen und mir den Spiegel von letzter Woche besorgen, vielleicht gehe ich ins Kino, (denn darin ist Lille wirklich gut bestückt) viellecht werde ich den Tag im Hotelzimmer verbringen mit lesen und gammeln.

Morgen geht es dann nochmal ran mit fünf Drehtagen die es in sich haben…

An einem Freitag den 13.

Ich bin seit ein paar Wochen nur noch von Tod und Feuersbrunst umgeben.

-Im vorigen Beitrag schreib ich von einem Bekannten der den Freitod wählte.
-Eine Woche davor erfuhr ich vom Tod des Vaters einer sehr guten Freundin, den ich sehr bedauert habe, da ich ihn kennenlernte und letztes Jahr im November auf dem Letzteburger Filmpräis noch einmal sah.
-Heute wurde der grandiose Schauspieler Bruno Cremer beerdigt mit dem ich das Glück und die Ehre hatte einmal zu arbeiten.
Und heute in den Nachmittagsstunden rief ein Reporter von RTL bei mir an um etwas über das Philo’soff‘ zu erfahren das letzte Nacht abgebrannt ist. Mich sollte der Schlag der treffen.

Ich bin nicht abergläubisch, aber mir ist nicht wohl zumute…

Und ich bin arbeitsbedingt immer noch in Frankreich unterwegs…

Und die Welt dreht sich weiter

Vor zwei Tagen erfuhr ich dass ein Bekannter sich das Leben nahm. Aus den allerseits bekannten Zeitgründen konnte ich nicht drüber schreiben, geschweige denn, darüber nachdenken.

Ich kannte den Mann mehr schlecht als recht.
Er hat eine Methode gewählt sich umzubringen die eine der grausamsten ist.
Er hat sich erhängt…

Und wir die noch da sind, sind ratlos.
Fragen bleiben unbeantwortet.
Es ist sinnlos zu fragen nach dem Warum und Weshalb.
Keine Antwort wird sie zur Zufriedenheit beantworten.

Für ihn blieb die Welt stehen.
Für alle die die ihn kannten blieb die Welt auch stehen für einen kurzen Augenblick.
Doch in Wirklichkeit dreht sie sich weiter, ohne Rücksicht auf Verluste.

Und ich bin in Lille in Frankreich und frage mich was ich hier soll…

Der ewige K(r)ampf mit Wiederholungen

Ich bin mal wieder an diesem Punkt in meinem Bloggerleben angelangt, wo ich den Sinn und Zweck vom Bloggen nicht mehr erkenne.

Abgesehen davon dass ich zur Zeit eh nicht viel über meine Arbeit schreiben kann, weil ich vertraglich daran gebunden bin nichts preiszugeben, passiert nichts außergewöhnliches.
Zudem sind die Aufträge nicht grad der Brüller.
Und bevor ich mich in Teufels Küche bringe, verbiete ich mir den Mund.
Denn das einzig interessante wäre dass ich etwas daran auszusetzen habe…

Zudem plagt mich wie schon mal vor Jahren die Idee der Wiederholung.
Ein Film ist ein Film.
Ein Theaterstück ist ein Theaterstück.
Ein Fotoshooting ist ein Fotoshooting.
Es kommt mir so vor als ich ob ich schon zu oft davon berichtet hätte.

Es wird ab nächster Woche sowieso noch ruhiger im Blog werden, da ich drei Wochen in Frankreich drehe. Und da ich immer davon ausgehe dass ich KEIN Internet Zugang habe, kann es sein dass hier gar nichts passiert.

Aber vielleicht ist die Pause auch mal ganz gut.

Ich verstehe gar nichts mehr

Seit ein paar Tagen sind die RSS Feeds wieder da und lassen sich problemlos im Browser abonnieren.

Dabei habe ich nichts verändert oder Einstellungen verändert.

Kann es sein RSS Feeds ein Eigenleben haben, so ähnlich wie ein Tamagotchi?

Riten und Bräuche

Ich arbeite zur Zeit an einem Open Air Theaterstück, dessen Hauptfigur, der Comicheld Superjhemp ist. Das ganze läuft in Kehlen etwas außerhalb des Dorfes auf einem Platz der „op Schéimerech“ heißt.
Die Bühne sieht so aus:

Ein riesiges Schiff aus Gummireifen. Doch die Bühne birgt ein kleines Geheimnis.

Als die Leute des Dorfes sich zusammen taten um 2000 das erste Mal ein Open Air Theaterstück zu produzieren, war die Aufregung groß. Es war sehr viel Geld im Spiel, da eine große Tribüne ausgeliehen werden musste, nebst einem großen Zelt für Getränke und Speisen, und und und…
Die Eintrittsgelder mussten alle Unkosten decken. Doch was wenn das Wetter nicht mitspielen würde? Da stiftete eine ältere Frau aus dem Dorf eine Muttergottes Statue. Sie würde helfen und dafür sorgen dass es nicht regnen würde.
Und in der Tat, seit 2000 alle zwei Jahre spielt der inzwischen eingetragene Verein ein Stück auf dem offenen Feld und es hat, gestern mit eingerechnet, nur während vier Vorstellungen ein bisschen genieselt. Die Statue wird immer im Bühnenbild irgendwo unauffällig eingebaut.

Wenn ich schwach werde

Als ich neulich in Berlin weilte, entbrannte eine zugegeben leicht alkoholisierte Diskussion darüber warum ich nicht (mehr) bei Facebook bin. Ich ließ mich fast dazu überreden den Datensammel- und Zeitverschwendungsclub wieder beizutreten.
Denn ausnahmslos alle die mit mir am Tisch saßen, hatten ein Facebook Profil.
Ich erspare euch den Inhalt der Diskussion. Den könnt ihr euch lebhaft mit allen pro und contras vorstellen.

Aber wenn ich je nochmal schwach werden sollte, werde ich mir das ansehen und dann hoffentlich geheilt sein.

Zu Besuch bei Frida

Ich habe seit ein paar Tagen nichts geschrieben und das aus einem gutem Grund.
Dem hier:

Ja, ich war vorgestern und gestern in Berlin, ganz spontan.
Ja ich habe die Ausstellung der Frida Khalo Retrospektive gesehen.
Ja ich musste elend lange Schlange stehen.
Ja der Martin Gropius Bau hat ein Problem mit der Luftfeuchtigkeit und ist technisch nicht auf der Höhe.
Ja es gab einen Tumult in der Halle weil der Direktor des Martin Gropuis Bau’s und die Kuratorin der Ausstellung organisatorische Nullen sind.

Aber die Ausstellung ist es Wert dass man sie einmal gesehen hat. Eines der Kunstwerke bescherte mir eine Gänsehaut. Es war eine Gipskorsage die Frida tragen musste wegen ihrem Rückleiden. Sie hat die Korsage mit einem Bild bemalt.

Hinzu kommen sehr viele Fotos und handgeschriebene Briefe, manche davon stammen aus privatem Besitz und waren noch nie öffentlich zu sehen. (Sie hatte übrigens eine sehr schöne Schrift.)
Leider konnte ich in der Ausstellung keine Fotos machen, auch nicht heimlich, denn es patrouillierte einfach zu viel Sicherheitspersonal durch die Säle.

Es bleibt zu hoffen dass man aus all den Unannehmlichkeiten gelernt hat und in Wien wo die gleiche Ausstellung demnächst zu sehen sein wird, die organisatorischen und technischen Abläufe besser im Griff hat.

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