Fressen, Kunst und Puderquaste

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Moment mal…

Heute:
Max*

Max war ein kleiner eher schmal aussehender Mann den ich nie anders gesehen habe als im Jogginganzug oder wenn es denn etwas besser sein soll, in einer Jeans mit T-Shirt. Max wohnte mit seiner Familie in einem Haus das je nach Jahreszeiten mal mehr mal weniger dekoriert war. Als er am Anfang mit seiner Frau Anneliese* und seinen zwei Töchtern einzog war die Deko noch recht spärlich, aber jedes Jahr kam neues buntes Zeug dazu. In den letzten Jahren war das Haus immer mit einer ziemlich knalligen Beleuchtung an Weihnachten versehen.
Max war großer Formel 1 Fan und man konnte sich darauf verlassen, dass wenn ein Rennen an einem Sonntag gefahren wurde hing ab Samstags eine große Ferrari Fahne über der Eingangstür. Max war ein Michael Schumacher Fan, auch wenn er das nicht so ganz zugab und immer sagte Ferrari wäre seine Marke. Als Michael Schumacher aufhörte Rennen zu fahren war kurze Zeit später auch die Fahne nicht mehr da.

Seine Frau Anneliese kannte ich schon als ich neun, zehn Jahre alt war. Anneliese wohnte in meiner damaligen Nachbarschaft. Ihr und mein Vater waren Arbeitskollegen und waren bis zu seinem Tod gute Freunde. Als er starb hinterließ er eine Frau mit vier Kindern von denen 3 aus einer Ehe davor waren zu denen Annelise auch gehörte. Anneliese hatte somit ihre beiden Eltern mit 13 Jahren verloren. Die Stiefmutter bat meine Mutter doch bitte mich und meinen Bruder ab und an zum spielen zu schicken, da niemand der anderen Kinder zu ihnen kam. Warum das so war kann ich heute noch nicht genau erklären.
Ich sah sie dann lange nicht mehr.

Im Sommer saßen fast immer alle vor der Tür auf einer Bank die eigens dafür gekauft worden war. Max hatte eine Stimme die laut, kehlig und etwas quäkend war. Wenn er sich mit jemandem unterhielt wusste man sofort dass er es war. Max besaß nicht mehr allzu viele Zähne was ihm eine leichte Aussprache eines Zahnlosen verlieh.
Max wusste über alles und jeden Bescheid in der Nachbarschaft. Seit ein paar Jahren konnte Max nicht mehr arbeiten weil krank war. Es wurmte ihn oft, er wäre gerne noch Arbeiten gegangen. Seit etwas mehr als einem Jahr war Max nun in Rente. Max saß viel draußen auf der Bank und rauchte. Im Haus selbst musste es ihm Anneliese wohl verboten haben, oder er nahm den Anlass zum Rauchen dafür das er raus gehen konnte um sich auf seine Bank vor Tür zu setzen um zu sehen was draußen so geschah. Ich sah ihn oft wenn ich abends spät aus dem Theater kam oder morgens in aller Frühe wenn ich irgendwo zu einer unmöglichen Zeit am Drehort sein musste. Max, schien nie zu schlafen. Er grüßte mich immer. Manchmal wenn er mich Koffer schleppen sah, fragte er mich wo die Reise hingehen würde. Er war ein einfacher Mann ohne große Bildung, bescheiden und schien glücklich mit dem war er hatte.

Am Sonntag bekam ich einen Anruf, dass Max urplötzlich gestorben sei. Man wolle es mir nur sagen damit ich Bescheid wisse, da die Angehörigen keine Todesanzeige in der Zeitung schalten würden. Seitdem versuche ich mich daran zu erinnern wann ich das letzte Mal mit ihm gesprochen habe. Ich glaube es muss zwischen Weihnachten und Neujahr gesehen sein, als vorne auf der Hauptstraße in einem Haus ein Feuer ausbrach.

Gestern Abend warf ich eine Beileidskarte in den Briefschlitz an der Tür…

(* Die Vornamen habe ich geändert)

Verschlungene Pfade

Wenn ich meinen beruflichen Weg bis heute sehe, was ich alles versucht und ausprobiert habe, und ich noch immer das Gefühl habe nicht dort angekommen zu sein,wo ich einmal hin will, dann löst zuweilen eine große Einsamkeit in mir aus.
Ich bin 42.
– paramedizinischer Lehrgang (zumindest der Anfang davon)
– Friseurausbildung
– Friseurmeisterausbildung
– Make up Lehrgang

Mein Geld habe ich verdient mit:
– frisieren
– schminken
– Babysitting
– kellnern in Hotels, Restaurants, Discos und Bars
– Fritten & Frikadellen verkaufen
– Altenheimarbeit
-Minibus fahren
– Anzeigen verkaufen
– Redaktionsarbeiten
– Rundfunkmoderation
– Werbeaufnahmen
– Bücher auf Trödelmärkten verkaufen
– Castingarbeit
– modeln
– Schauspielei
– Regieassistenz
– Inspizients
– Beleuchtung
– Koordination auf Kunst und Kulturfestivals

Manches davon hat viel Spaß gemacht, manches weniger und bei ein paar Jobs wurde ich regelrecht ausgebeutet für einen Hungerlohn.
Ich glaube schon dass ich verglichen mit anderen ein bis dato ziemlich verrückten Lebenslauf habe und durch manches tiefes Tal gehen musste. Zurückblickend war die schlimmsten Jobs der in der Pommes Bude und Werbeanzeigen verkaufen.

Und mir kommt grad die Idee aus diesem Beitrag ein Stöckchen zu machen. Wie sieht das bei euch aus?

Ein nicht ganz ausgegorener „Moment mal…“ Beitrag

So steht es zu lesen seit einigen Tagen auf den Londoner Bussen.
Im Charles Darvin Jahr starten die Atheisten eine Werbekampagne von der sie selbst am Anfang nicht glaubten dass sie umsetzbar wäre.
Im SpOn steht nun zu lesen dass sich hier diverse kirchliche Organisationen in Europa regelrechte Busplakat Wettkämpfe liefern. Die Serie der Bilder findet ihr hier.
Eine dieser atheistischer Vereinigungen fand ich ganz besonders sympathisch wegen ihrem „No to Pope“ Slogan. (Allein schon die neusten Aussagen über Homosexualität die der Papst erst vor kurzem vom Stapel ließ, waren Grund genug dass sich mir die Nackenhaare hochstellten) Die No Pope Aussage ist aber eher als eine Provokation gedacht, denn Atheismus lehnt ja alle Religionen ab.
Doch finde ich, dass Atheismus  und  die darvinsche Evolutionslehre  immer noch zwei verschiedene Dinge sind. Genau so wie ich finde, dass Kirche und die christliche Religion nicht dasselbe sind. Das eine ist die Lehre an sich, die anderen sind die,…ich nenn sie jetzt mal „Ausführenden“.

Doch ist keine Lehre und kein Glaube die unumstößliche absolute Wahrheit. Und DAS ist für mich die absolute Wahrheit.

Das eigene Nest

Wer hat den Satz eigentlich erfunden:

Wenn du nichts Positives zu sagen weißt, dann sage gar nichts.

Nach dem kleinen Hype vom Wundermädchen (in dem ich ja eigentlich nichts schlechtes gesagt habe) hätte ich jetzt eine Kritik über ein völlig anderes Stück zu schreiben, in dem mir vieles nicht gefallen hat. Als kleine Versöhnung für die „Wilden aus Eschdorf“; das Stück wird nicht Laien aufgeführt, sondern von Profis!!
Doch frage ich mich wirklich ob etwas dazu schreiben soll. Wenn, dann würde ich mir nämlich ein eigene Nest sch…., und was hätte ich davon?

Hallo?

19 Januar 2009
20:48

Ach guck mal an mein Homepageserver ist wieder in Urlaub. Danke schön auch.
Ich hasse solche Ausfälle. Wenn ich schreiben will ich sofort schreiben und nicht erst die Chose per doc. Format schreiben und dann ins Blog kopieren.

Kennt ihr so Tage wo ihr euch vom allem und jedem verlassen fühlt? Heute war so ein Tag. Ich telefonierte und simste rum und keiner gab Antwort, oder erst sehr viel später. Da will man mal ein bisschen socializing haben und keiner kann.
Mist.

20 Januar 2009
8:59

Und der Server geht immer noch nicht.
Hallo? Ist da jemand?
(der Ruf verhallt in der einsamen Weite….)
Hallo!
(nichts….große Stille)
HALLO!
(immer noch nichts und das seit über 12 Stunden)

Langsam mache ich mir Sorgen.
Wenn bis heute Nachmittag immer noch nichts passiert ist, versuche ich mal jemanden telefonisch zu erreichen.

10:05
Und jetzt finde ich grad ein Video von Happyslip die Facebook erklärt…UND ICH KANN ES NICHT POSTEN!!!!!

*****************

Im Hier und Jetzt

Na also, geht doch! Es lag aber nicht am Server sondern an meiner zugewiesenen IP Adresse die den Server meiner Homepage partout nicht aufrufen wollte. Router ausschalten, Router einschalten und schon geht es wieder. So einfach kann es sein, wenn man es weiß.

D’Wonnermeedche vun Eschdöerf

Gestern Abend, sah ich mir ein Dorftheaterstück in Eschdorf an. Nun könnte man sich wundern, dass ich als Liebhaber der profi Schauspielkunst sich so ein Stück ansieht. Doch sind es die Umstände die mich dazu führten. Das Stück ist eine Uraufführung und beruht auf einer wahren Begebenheit. „Däiwelskapp – D’Wonnermeedche vun Eschdöerf“ ist die Geschichte einer Frau um 1890 die sich mit Heilkräutern auskannte und in besagtem Eschdorf wohnte. Es kamen viele Leute zu ihr um vom den unterschiedlichsten Krankheiten geheilt zu werden.
Das Stück selbst wurde vom Bürgermeister von Eschdorf Marco Schank geschrieben und zu Ehren des fünfzig jährigen Bestehens der Fanfare Concordia Eschdorf aufgeführt. Regie führte, (jetzt kommt’s) mein Freund und einer der meist beschäftigten Regisseure Luxemburgs Claude Mangen. Nun könnte man die berechtigte Frage stellen, warum er sich dazu „herablässt“ ein Laienstück zu inszenieren.  Claude wurde in Eschdorf geboren und verbrachte seine Kindheit dort und es ist für ihn eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Ich selbst habe auch mein kleines Schäuflein dazu beigetragen in dem ich bein paar Bärte zu Verfügung stellte.

Gestern Abend war ich nun zugegen. Da ich von ziemlich weither kam, kannte ich keine Menschenseele  in der Schlange  vor der Kasse. Es ist ein völlig anderer Menschenschlag der sich ein Laienstück ansieht als die die regelmäßig in einem professionellen Theater anzutreffen sind. Und irgendwie wirken die Gesichter rauer, ungehobelter, wilder… Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass man das Dorf einmal casten müsste für ein Film der in den achziger Jahren spielt, man könnte viele davon 1:1 nehmen ohne sie auch nur im Geringsten zu verändern. (Mit den vorigen Satz will ich mich in keiner Weise über die Leute lustig machen, aber es ist einfach so)

Das Stück selbst ist ein recht gut konstruiertes Kriminalstück um das Verschwinden des Heilkräuterbuches des Wundermädchens sowie eines Giftpilzes und dem anschließenden Giftmord am Bürgermeister des Dorfes.

Es ist schön zu sehen dass eine Laientruppe unter einer professionnellen Regie regelrecht aufblüht und keine der klassischen Fehler macht, denen man immer wieder in anderen Laienstücken begegnet.

Zurück

Nach einer etwas seltsamen Rückfahrt mit dem Zug aus Paris bei der wir zwei mal fast den falschen Zug genommen hätten, bin ich nun doch endlich wieder zuhause in meinen eigenen vier Wänden. Diese Woche verging wie im Flug. Ich hatte zwischenzeitlich mal kurz ein paar Sätze geschrieben die auch im Blog stehen sollten. Seltsamerweise sind sie aber weg. Und wenn ich mir recht überlege ist es sogar ganz gut so. Sie waren in einem angeschwipsten Zustand geschrieben, der tags darauf einen gewaltigen Brummschädel zur Folge hatte. Merke: In Frankreich gibt es auch schlechten Wein.

Viel habe ich nicht von Paris gesehen. Ich muss gestehen dass ich erst einmal davor dort war, und dies auch aus Arbeitsgründen. In den zwei Wochen sah ich nur mein Hotel, die Metro, das Gebäude in den der Lehrgang war und diverse Restaurants.Mehr wäre zeitlich irgendwie schon drin gewesen, aber abends viel ich immer wie ein Stein ins Bett.

Meine in inzwischen sehr liebgewonnene Arbeitskollegin Katja, wollte es sich nicht nehmen lasssen mit auf dem folgenden Bild zu sein. Seit ein paat Tagen hängt Paris voll mit Dexter Plakaten und ich schwärmte ihr vor wie toll diese Serie sei.

Autsch

Die Tage sind lang.
Gestern Abend zusammen mit einer Arbeitskollegin etwas zu tief in Glas geschaut und dabei etwas zu billigen Wein getrunken. Die Strafe folgte heute morgen auf dem Fuß: Kopfschmerzen. Ich dachte, der Schädel würde mir explodieren. In Paris besoffen zu sein kann ganz lustig sein, hat aber fatale Folgen…

Zurück in Paris

…seit gestern morgen, als mich auf der Zugfahrt die Nachricht von Thierry’s Tod per SMS erreicht.
Gemeint ist Thierry van Werveke, der luxemburger Schauspieler und so etwas wie eine national Ikone, der sich aber selbst nie so sah. Ich habe mehrfach mit ihm zusammen gearbeitet. Letztes Jahr erhielt er den Grimme Preis für seine Rolle im Film „Eine andere Liga“.
Er war immer ein netter liebenswürdiger Mensch, trotz all seiner Exzesse und eines Lebensstils der alles andere als gesund war. Ich mochte ihn sehr.

Äddi Thierry… mir gesinn eis.

Happy Slip

Ich finde die Frau ja zum Piepen komisch. Christine von Happy Slip macht ihre Video alle selbst, von der Regie und der Musik über das Drehbuch und den Schnitt bis hin zu sämtlichen Rollen. Dabei werden ihre kleinen Filme immer professioneller.
Ich hab schon mal über sie berichtet. Hier ist ihr neustes Video.

Von Hotelzimmern und Lehrgängen

Morgen geht es wieder nach hause. Ich habe nicht viel gesehen von Paris. Ausser mein Hotelzimmer, und….ja darüber habe ich eigentlich nichts geschrieben obwohl es kein Geheimnis ist und ich auch keinen Grund sehe eines daraus zu machen.
Ich bin hier um eine Make-up Lehrgang zu machen. Es ist ein Spezialisierung in einer gewissen Technik deren Ausführung hier aber zu weit führen würde.
Diese Firma hier stellt die Sachen her die ich Zukunft verwenden werde.
Im Prinzip hatte ich nur eine Woche geplant, aber ich werde ab Montag nochmal hier sein für eine Woche.

Brrr…

Ich weiß zwar nicht wie es in Luxemburg ist mit dem Wetter, in Paris ist es arschkalt.
Heute habe ich übrigens beschlossen, dass ich nächste Woche ebenfalls in Paris sein werde. Das Wochenende werde ich aber zuhause sein. Vielleicht habe ich dann ein wenig mehr Zeit um zu schreiben, als diese Woche.

Paris im Schnee

Ich bin ja nicht zum Vergnügen hier. Im Gegenteil. Dass es hier auch noch den ganzen Tag schneit und ungemütlich ist, macht die Sache nicht unbedingt besser. Am Freitag bin ich zurück, aber so wie es ausschaut werde ich nächste Woche wahrscheinlich nochmal hier sein…
Wir werden sehen…

Glück

Man sollte glauben dass es inzwischen keine offene WLAN’s mehr gibt. Doch ich hab Glück. In dem winzigen Kämmerlein im Hotel habe ich ein Netz gefunden das einwandfrei klappt.
Und gleich werde ich mich in den pariser Dschungel begeben.

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