Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Joël (Seite 14 von 38)

Die Geschichte des L.

Wenn ich heute die Geschichte des L. erzähle, dann muss gleich vorrausschicken, dass es  im Ablauf ein paar Dinge gibt, die ich mir bis heute nicht erklären kann. Und doch ist sie so passiert wie ich sie hier erzähle, selbst wenn Manches unwahrscheinlich erscheint. Doch war es erst heute morgen dass mir die dazugehörige Geschichte meiner Mutter wieder einfiel.

Es war vor ungefähr 14 Jahren, ich war schon lange aus dem elterlichen Hause ausgezogen. Es war Anfang Sommer. Es klingelte an der Haustür meiner Mutter. Es muss so gegen sieben Uhr abends gewesen sein. Meine Mutter öffnete und vor ihr stand ein kleiner Junge mit seinem Fahrrad und verheulten Augen. Er hätte mit einer Gruppe anderer Kinder eine Fahrradtour gemacht und er wäre nicht schnell genug gewesen mit dem Rad. Er hätte dir Gruppe verloren und wüsste nicht wo er sei, und …und… Große Tränen liefen über sein Gesicht. Meine Mutter, nahm ihn mit in die Stube, beruhigte ihn und gab ihm erst mal ein Glas Milch. Er war völlig außer sich. Als er sich beruhigt hatte, erzählte er dass er schon den ganzen Tag unterwegs wäre. Meine Mutter machte ihm ein Butterbrot.

Wie er denn hieße und wo er wohne, fragte sie ihn. Er hieße L. und er wohne in F. Meine Mutter war etwas erstaunt denn F. liegt in Deutschland eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Sie fragte ihn nach der Telefonnummer und rief bei ihm zu hause an.  Seine Mutter war noch gar nicht beunruhigt, da die Fahrradgruppe auch noch nicht zurück sei. Doch sie sagte sie würde gleich ins Auto steigen und ihn abholen.

Als sie ankam erlebte meine Mutter ein Frau die heilfroh war, ihren Sohn wieder zu haben und zugleich eine recht wütende Frau, die schimpfte und schallt auf die Scout Gruppe und ihre Verantwortlichen die ihren Sohn L. einfach vergessen hatten.

Als der L. das Fahrrad in das Auto geladen hatte, rannte er noch einmal zur Haustür drückte meine Mutter ganz fest und rannte zurück zum Auto.

So erzählte meine Mutter mir ein paar Tage später die Geschichte. Ich war selbst nicht da als es passierte. Eine Woche später erhielt meine Mutter ein Brief von dem L. Er hatte ein Bild für sie gemalt und groß die Buchstaben DANKE darauf geschrieben. Meine Mutter hatte das Bild lange in einer Schublade.

Und jetzt kommt der Teil der mir unheimlich vorkommt.

Es war vor ein paar Wochen .
Ich saß in der Weinbar meines Vertrauens als mich ein junger Mann ansprach.
Er hieße L.
Ob ich Joël sei.
Ja, der wäre ich.
Er hätte mich gleich erkannt.
Er sprach perfektes Hochdeutsch. Er wohne im Ruhrgebiet, doch hätte er als kleiner Junge mit seinen Eltern für ein paar Jahre in F. gewohnt. Es wäre zum ersten mal nach über zehn Jahren dass er wieder hier in der Gegend sei.
Nun muss ich dazu sagen dass ich mit dem Ort F. lediglich eine alte Freundin verbinde, die dort aufgewachsen ist und die ich damals in einer benachbarten Dorfdisco kennenlernte. Sonst ist mir der Ort weitgehend unbekannt.

Der L. fragte mich nach meine Mutter und wie es ihr ginge.
Ich war inzwischen etwas perplex, denn ich nahm zuerst an dass er mich über meine Arbeit kenne oder weil ich schon mehrfach mein Gesicht ins Fernsehen hielt. Doch dies schien nicht der Fall zu sein.
Ich erzählte ihm dass meine Mutter vor drei Jahren gestorben sei. Der L. sackte regelrecht in sich zusammen. Er hätte sie so gern einmal wiedergesehen. Er wollte sich noch einmal bei ihr bedanken dass sie ihm damals geholfen hätte. Es wäre eine der wenigen schönen Erinnerungen die er an die Zeit in F. hat. Sonst könnte er sich nicht an viel erinnern. Er erzählte mir dass er sich damals mit dem Fahrrad verfahren hätte und lange am Waldrand gesessen und geheult hätte.
Mir kam diese ganze Begegnung recht unheimlich vor da ich den L. nicht kannte und mir die Geschichte des Jungen mit dem Fahrrad erst heute wieder einfiel. Ich schaute demonstrativ auf die Uhr sagte ihm dass ich jetzt los müsste, da die ganze Situation etwas unangenehm war und ich sie beenden wollte. Er bedankte sich für das Gespräch und verschwand.

Woher kannte der L. mich????

Nostalgica 3

Der erste große Hit der Simple Minds. Ich fand bei Netflix vor ein paar tagen den Kultfilm The Breakfast Club mit dem das Lied bekannt wurde. Wer den Film nicht kennt ist selber schuld und sollte das schleunigst nachholen.

Hail, Ceasar !

Wer, wenn nicht die Coen Brüder, sind heute noch im Stande einen großen Hollywoodfilm zu machen mit allen großen Hollywoodstars und das nicht nur für die Hauptrollen, sondern auch für alle kleinen Nebenrollen? Wer die letzten Tage nichts von der Berlinale mitbekommen hat und wie schwer dieses Mal der rote Teppich unter all den Hollywoodstars ächzten musste, angefangen bei der diesjährigen Präsidentin der Jury, Merryl Streep, ist selber schuld oder hört weder Radio noch sieht er fern.

Es kommt nicht oft vor dass ich einen Film am liebsten sofort und jetzt gleich sehen will, aber bei diesem musste es einfach sein. Heute lief er in Luxemburg an. Und ich kam begeistert wieder raus. Ein großes Hommage an die Filme der fünfziger Jahre mit sehr viel Humor und vielen kleinen Seitenhieben an die damalige Filmindustrie, und für jemand wie ich, der bereits auf einigen Filmsets mitgearbeitet hat, ist es ein ganz besonderer Spaß.

Wer, wenn nicht die Coen Brüder erlauben es einem George Clooney ein Römerkostüm durch den ganzen Film hinweg zu tragen, den Doofi vom Dienst zu spielen und dabei auch noch total glaubhaft zu sein? Wer, wenn nicht Scarlett Johannsen darf eine Esther Williams spielen mit einem ungezügelten, ordinären Mundwerk und dabei noch mega sexy aussehen? Wer wenn nicht Channing Tatum (den ich nie leiden mochte aber jetzt bei mir ein paar Punkte mehr hat) steppt und singt sich durch eine klassische Musical Hollywoodnummer als ob er nie etwas anderes getan hätte? Ganz besonders bei seiner Schussszene mit dem U-Boot habe ich mich weggeschrien vor Lachen.  Wer, wenn nicht Ralph Fiennes bringt es hin einen verkniffenen Regisseur zu spielen der mit einem minderbemittelten Jungstar nicht zurecht kommt?

Der Superheld im Film aber ist Josh Brolin, der als Mr. Mannix die Strippen im Studio zieht und dafür sorgt dass keiner aus der Reihe tanzt und wenn, alles wieder so hinbiegt dass daraus kein Skandal entsteht. Für mich der eigentliche Star aus dem Film.

Hach, alle Rollen sind derartig groß und toll besetzt, dass eine wahre Freude ist.

Dabei überlege ich gerade, ob ich mir den Film nicht ein zweites mal ansehen soll und all die kleinen Feinheiten noch besser mitzubekommen…

 

 

Nostalgica 1

Ich weiss nicht warum, aber der Post gestern katapultierte mich musikalisch um einige Jahrzehnte zurück. Und ich dachte daran wie mir der Y. vor kurzem sagte, dass wir in unserer Jugend tolle Musik hatten und heute wären da nur noch Justin Biber, Miley Cyrus und Rihanna…

Also dachte ich, dass ich mal wieder ein lose Serie anfange mit Songs aus meiner Jugend die mir damals wie heute etwas bedeuten.

Heute ein Klassiker den ich immer noch sehr mag den man aber kaum noch hört.
Real Gone Kid – Deacon Blue

Ein Tag in Bildern

Der Glücksklee blüht und gedeiht. Strahlend blauer Himmel. Eigentlich sollte ich zu hause bleiben und Papierkram erledigen. Aber das lassen wir jetzt mal und machen uns auf zu einem Spaziergang.

Der Weg führte mich wie schon so oft durch das Pertustal, von dem ich immer noch begeistert bin. Eine Naturoase mitten in der Stadt. Weitab von jeglichem Trubel und doch ist man mittendrin.

Die Petrus steht nicht mehr so hoch wie vor einigen Tagen.

Selbst wenn kein Baum und kein Strauch Blätter trägt, was für gewöhnlich immer etwas trostlos aussieht, ist es doch irgendwie wunderschön. Die Wege wurden ein paar Stunden davor frisch geputzt. Ich hielt Ausschau nach Frühblühern, fand aber keine. Vielleicht ist es hier unten im Tal wirklich noch etwas zu früh.

Mein Schatten.

Jetzt da die Bäume keine Blätter haben sieht man beide Brücken. 2017 soll der Pont Adolphe wieder geöffnet und die blaue Brücke abgebaut werden.

Die Brücke von der anderen Seite. Ich fragte mich, als ich sie fotografierte was wohl mit der gewaltigen Plane geschieht wenn sie wieder Instand gesetzt ist. Ist es das das gleiche Material aus den Lastwagenplanen gefertigt werden? Wenn ja, hätte ich eine tolle Idee dafür. Warum keine Schultertaschen davon anfertigen? Die beiden riesigen Planen würde bestimmt ein paar hundert Stück hergeben. Ich wäre der Erste der eine kaufen würde. Es wäre ein tolles Designerstück und in limitierter Stückzahl. Ich sollte mich mal mit der Bürgermeisterin unterhalten …

Und noch ein Gebäude das man im Sommer nicht sieht. Der Turm der Sparkasse.

Nach dem Petrustal kommt das Grund Viertel. Dort stieg ich in den Aufzug der mich wieder zur Oberstadt führte und ging durch die rue du St. Esprit. Dabei entstand dieses Foto. Licht und Schatten. Das Licht so hell als ob das Gebäude im Hintergrund brennen würde.

Der Abschluss war bei Nathalie Bonn im Chocolate House. Dem Stück Torte konnte ich nicht widerstehen.

Im oberen Stockwerk war eine neue Ausstellung zu sehen von … mit Portraits bekannter Persönlichkeiten, die mich an die Pop Art  Bilder von Andy Warhol erinnerten.

***

Später am Abend bekam ich Besuch. Ein Freund der gerade von einem Krankenhausbesuch kam und sehr bald einen Toten zu beklagen hat, kam vorbei und ließ seinen Tränen freien Lauf.  Noch später am Abend hörte ich von Everything but the girl – I don’t want to talk about it, ein Lied das ich schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gehört hatte. Einige Textzeilen daraus passen zu ihm und seiner Situation wie die Faust aufs Auge.

 

The X-Files 2016

Ich kann mich waage daran erinnern, dass David Duchovny einmal sagte, er wolle nieeee wieder X-Files drehen….nun ja.

Hier sind sie wieder. Fox Mulder (David Duchovny) und Dana Scully (Gillian Anderson)

Ich war früher mal ein großer Fan der Serie und “I wanted to belive…sooo much”. Irgendwann ging sie mir jedoch gewaltig auf die Nerven, da ich bei all den Handlungssträngen nicht mehr durchblickte. Der Kinofilm war glaube ich das letzte was ich von der Serie sah und danach war Schluss. Irgendwann ebbte auch die Mode der Verschwörungstheorien ab (worauf die Serie ja komplett aufgebaut ist) und der Erfolg schwand dahin.

Doch Nostalgie, vor allem Alien Nostalgie ist was schönes. Und so ging die Serie nach 13 Jahren Stillstand mit der 10 Staffel, Anfang des Jahres in den Staaten wieder auf Sendung.

Jetzt, da ich gestern die erste Folge sah, war es als ob sich nie etwas geändert hätte. Man erkennt die Handschrift des Erfinders David Carter sofort. Die Dialoge sind noch immer genau so bedeutungsschwanger und voller Pathos, wie vor 13 Jahren. David Duchovny ist in Würde gealtert, während Gillian Anderson das nur geringfügig tut. Sie  ist geliftet, gebotoxt und trägt eine Perücke. Seit HD Fernsehen sieht man den Tüll der Perücke nur allzu deutlich, egal wie perfekt sie sitzt. (Sorry, Berufskrankheit)

Ich werde mir wahrscheinlich noch ein paar Folgen anschauen aber dran bleiben werde ich nicht. Das was die Serie vor 13 Jahren so nervig machte, der bereits erwähnte bedeutungsschwangere Pathos, ist immer noch da. Eine gewisse Leichtigkeit und Ironie hätte der Serie vielleicht ganz gut getan, aber so….nee.

Zum Valentinstag

Da ich heute frei habe, dachte ich sollte mir einen schönen Tag machen mit einem gemütlichen Essen im Restaurant. Doch als ich auf den Kalender sah, fand ich es besser nicht zu gehen. Umgeben von knutschenden Pärchen…

Und somit erkläre ich den heutigen Tag zum Pärchenallergie Tag.

Annett Louisan, bitte:

 

Unwetter

Ich musste raus, trotz des Unwetters, das eigentlich dazu einlädt lesend auf dem Sofa oder im Bett rumzuliegen. Dabei fielen mir zwei Sachen auf.

Das Rinnsal Petrus hat sich inzwischen in einen reißenden Strom verwandelt. Ich möchte keinem raten dort hinein zu fallen, denn er ist, wenn auch immer noch klein, extrem gefährlich. Ich habe schon so einige Schauergeschichten gehört von Menschen die fast nicht mehr herauskamen.

Und hier stimmt auch was nicht…

Und noch Einer

…der für immer geht. Ich mochte Roger Willemsen sehr. Ich hörte ihm gerne zu wenn er über Gott und die Welt und überhaupt über alles mögliche redete. Vor Jahren schenkte mit der C. ein Buch von ihm; der Knacks, in dem ich zum ersten Mal die Brüche und Knackse in meinem Leben verstand und was sie mit mir angestellt haben.

Tschüss Roger, du wirst mir sehr fehlen…

Sonntage

Irgendwie sind die Sonntage immer besonders. Es kommt auch ab und an vor, dass ich arbeiten muss, aber meistens habe ich frei.

Letzten Sonntag zum Beispiel war ein Treffen von Blogger_lu angesagt in dem mittlerweile kultigen Café, Bouneweger Stuff, das Sonntags ein Brunch anbietet. Wir saßen geschlagene 1:15 Stunde am Tisch bevor das Essen kam, weil es ein Teller Service ist und kein Buffet. Irgendwann schlug ich vor dass alle ein negative Kritik in unsere Blogs schreiben sollten. Am Ende bekamen wir alle die Getränke aufs Haus und zahlten nur die Speisen.
Aber hallo, so gerade nochmal die Kurve gekriegt, Bouneweger Stuff, was?

Das auf den Tellern war äußerst lecker, reichlich und nicht zu teuer. Für Luxemburg schon fast günstig.

Hier ein kleine Fotoauswahl dessen was ich und andere auf den Tellern hatten

#

***

Diesen Sonntag beschloss ich auf Nummer sicher zu gehen und besuchte seit ewigen Zeiten mal wieder das Oro e Argento. Das Restaurant befindet sich im Sofitel auf Kirchberg und ist ein sehr gehobenes italienisches Restaurant, das sich seit seiner Eröffnung nie verändert hat. Ich war zum ersten mal dort vor über 10 Jahren zusammen mit einer guten Freundin. Es ist einer der Orte an denen man sich sofort wohl und sicher fühlt, an denen einem nichts schlimmes passieren kann. Es war ein herrliches Mittagessen, das ich mit allen Sinnen genoss, damals wie auch heute. Die Speisen habe ich nicht abgelichtet, weil ich schlichtweg nicht daran gedacht habe. Jedesmal wenn ich dort bin vergeht die Zeit wie im Flug und nach einem Besuch in der Havanna Lounge kommt man unter vier Stunden nie dort weg. Wer das Sofitel noch nie von innen gesehen hat, sollte dies unbedingt einmal tun, denn die Architektur ist es wert dass man sie sich einmal ansieht.

Das Oro e Argento von innen

 

Nach kurzer Denkpause, “Ach, schau an!”

Mir fällt zu Beiträgen wie diesen echt keine gute Überschrift ein.

“Aus den Netz”, “Aufgelesen”, “Anderweitig ist es auch schön”, habe ich schon hundertmal gelesen. Nun ja… Dabei, fällt mir gerade auf, dass “Ach, schau an!” (der vorvorige Post) nicht so verkehrt ist.

WTF should I do with my life?, ist eine interessante Seite für die, die nichts mit sich anzufangen wissen. Auf mich bezogen, stellt sich die Frage grundsätzlich nicht, doch plagen mich auch bisweilen Zweifel, immer dann, wenn es finanziell grad nicht wie geschmiert läuft. Wenn die Antwort nicht befriedigend ausfällt, klickt man auf Hell,no! und der nächste Vorschlag erscheint.

Geschichten hinter den Kulissen

Die freien Samstagmorgende verbringe ich meistens im Netz und lese meiner RSS Timeline hinterher. Dabei fand ein Video bei  Hollywood Reporter in der Timothy Spall eine sehr lustige Geschichte aus den Kulissen des Theaters erzählt. “This is so british, my dear.”

 

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