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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Dunkle Wolken über dem Markt

Der ESC ging dieses Jahr spurlos an mir vorbei. Ich hörte mir nur das Gewinnerlied am Morgen an.

Duncan Laurence – Arcade

Nicht so wirklich ein Hit aus den Niederlanden.
Da gefiel mir der holländische Beitrag von The Commen Linetts von 2014 das mich lange begleitete (aus Gründen) sehr viel besser. Das Lied machte damals den zweiten Platz.

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Es gibt einmal im Monat einen Sonntagsmarkt in der Stadt den man auch noch den Glacismaart nennt. Ich gehen selten hin, doch heute hatte ich Lust darauf. Ich hatte ebenfalls noch ein Einladung zum einem Nachmittasumtrunk bei B. , der sehr lustig war. Als ich dann später über den Markt schlenderte zogen sehr dunkle Wolken auf und ich beschloss dann doch früher nach hause zu gehen.

Laut mitsingen?

Ja es sieht seit gestern Nachmittag ein wenig anders hier aus. Ich wollte schon länger ein neues Theme haben.  Das ist es jetzt geworden. Es heißt Hemingway und ist im WordPress Kontingent mit dabei.
Kann aber durchaus sein dass ich wieder zu dem alten Theme ‚Moon‘ zurückkomme, das übrigens nicht mehr zu haben ist.
Wir werden sehen.

Ein kleines hin- und her auf Twitter, ob es schwule Musik gäbe, ließ mich heute morgen neue alte Musik auswählen auf dem Weg zum Wochenmarkt. Das Lied kannte ich seit seiner Erscheinung aber nicht die 12“ Version:

Das Lied dauert fast 10 Minuten und ich war sehr versucht unterwegs im Park laut mitzusingen…

Auf dem Wochenmarkt stellte ich dann erstaunterweise fest dass heute auch Straßenverkauf durch den ganzen Stadtkern war, also die Frühlingsversion Braderie am Ende das Sommers. Ich hatte das gar nicht mitbekommen. Und auf dem Rückweg kurz nach Mittag war die Stadt sehr voll, dass ich froh war als ich wieder Zuhause ankam.

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Für den Abend hatten siech der A. mit seiner Gefährtin J. aus der „alten Heimat “ angemeldet. Der A. hatte bis dato meine Wohnung noch nicht gesehen.  Ich hatte am Morgen alles eingekauft für ein Apéro so wie es sich gehört und bereitete ordentliche Apérol Spritz vor die wir auf dem Balkon zu uns nahmen. Jedes mal wenn die beiden zu Besuch sind in der Stadt, suche ich ein Restaurant aus, das sie noch nicht kennen. Dieses mal war es die Skybar.
(Ja ich war schon war schon 2 Tagen dort! Aber wenn es schmeckt, hindert es mich nicht, zweimal in einer Woche  hinzugehen)
Der A. war ebenfalls sehr neugierig den neuen Gebäudeteil zu sehen in dem das Restaurant untergebracht ist, da er für eine der größten  Natursteinfirmen in Luxemburg arbeitet, die daran mitgearbeitet haben.
Ein wunderbarer Abend mit herrlichen Gerichten und gutem Wein.

3 Tage in Bildern

Ich merke dass ich nicht mehr dafür geschaffen bin über Stunden an einem gleichen Ort zu sitzen um an etwas zu arbeiten bei dem ich nicht mehr als die Hände bewege und der Rest der Körpers bleibt immobil.  Er zahlt es mir prompt mit Rückenschmerzen heim.
Das war jedoch der Fall:

So sah die Dread Perücke aus als sie fast fertig war.

Die N. besuchte mich an dem Abend saß neben mir und guckte mir bei der Arbeit über die Schulter.  „Ich bin froh dass ich nur Schriftstellerin bin. Ich hätte die Geduld nicht das zu tun.“ Als ich die Perücke dann endlich fertig hatte, war die Freude groß, die Schmerzen in Rücken ebenso und wir beschlossen uns etwas Gutes anzutun. Skybar.

Da die N. das Lokal noch nicht kannte und ich aber schon seit einer gefühlten Ewigkeit damit in den Ohren liege, war es für sie zugleich eine neue Entdeckung.

Wir saßen für den Apéro draußen…

… ich genoss die letzten Sonnenstrahlen bevor die Wolken aufzogen…

…und der Himmel uns wieder ein dramatisches Schauspiel von Licht und Schatten lieferte.

Zum essen gab es folgendes:

Libanesische Falafel mit eine Thaini Sauce und und indischen Kräutern.

 

Lammnuss mit Pinien- und Mandelkruste mit Senf und seinem Jus. , dazu Kartoffel Waffeln, Favabohnen und eine Soße aus Räucherschafskäse.

 

Dame Blanche 2019 von Renaud Nols

Beim Dessert war ich nicht schnell genug mit dem Foto, da die heiße sehr dunkle Schokolade erst am Tisch über ein schokoladenkuppel gegossen wird unter der sich eine gewaltige Kugel Vanille Eis verbrigt, die auf einer krümelig-knusprigen Schokoteigboden steht.

Und ich kann es immer wieder nur bestätigen. Renaud Nols der Chefkoch ist und bleibt mein absoluter Lieblingskoch in Luxemburg.
Wenn er nicht schon verheiratet wäre und Kinder hätte, ich würde ihm einen Antrag machen….

***

Am Freitag hatte ich unendlich viel Gerenne. Am Abend sah ich dann die A. die mir die neuesten Schandtaten von meinem Patenpferd Dalton bereichtete und wir gingen der laten Zeiten wegen, in die Friture Henriette, die zur Zeit wegen der Wallfahrt auf der Place Guillaume steht.

Langjährige Leser können sich vielleicht daran erinnern, dass ich ein Theaterprojekt vor vier Jahren mit dem fahrenden Restaurant hatte.  Die Frittparade 2000. Hier eine Kritik aus der Presse,

 

 

Aus dem Familienalbum 18

 

Auf diesen Fotos erkenne ich mich selbst kaum wieder. Es war die Zeit der Overalls und der Dauerwellen und wir schrieben das Jahr 1985.  Beide Fotos wurden gemacht als wir mit der Schultheatertruppe ein paar Gastspiele in Wien im Rahmen der Wiener Festwochen hatten. Vor Schönbrunn, auf dem Stephansplatz, und in zwei Schulen. Und ich war 19.

Was andere nicht sehen

In manchen Dingen prokrastiniere ich gerne, zumal wenn es Aufträge sind die ich mir habe aufschwatzen lassen.
Ich hatte schon einmal vor Tagen die Perücke erwähnt die ich erstellen muss für ein Stück weitab im Ausland das ich nicht weiter betreuen muss. Ich könnte natürlich auch Mist abliefern, aber meine Berufsehre hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Gestern breitete ich alles vor und heute fing ich an.

Ich arbeitete von 9-16 Uhr fast unentwegt daran bis ich kein Gefühl mehr in den Fingerspitzen hatte. Zwischendurch lief auf dem PC mehrere Comissaire Maigret Folgen mit längst verstorbenen Bruno Crémer. Eine recht gemächliche alte Krimiserie bei der man nicht immer auf dem Bildschirm starren muss. Ich hatte schon mal erwähnt dass ich zweimal für diese Serie gearbeitet hatte in den allerersten Jahren meiner Karriere.
Die N.  rief genau zum richtigen Zeitpunkt an um mich daran zu erinnern dass am Abend die englische Version vom Word in Progress wäre. Eine sehr willkommene Abwechslung. Für gewöhnlich findet WIP immer immer Ratelach in Esch statt. Doch die für englische Ausgabe zieht sie um ins Rooftop.

Es war ein gut gefüllter Saal. Mehr als auf den anderen WIP Abenden auf Französisch oder Deutsch und Luxemburgisch, die ja öfters stattfinden.

Die letzte Vorstellung

Ein schöner sonniger Sonntag an dem ich noch einmal in die „alte Heimat“ fuhr wegen der letzten Vorstellung von diesem Stück. Ich war schon zwei drittel der Strecke gefahren als mir siedend heiß einfiel, dass ich die Tattoos für die Schlussszene vergessen hatte. Also machte ich nochmal kehrt und fuhr ein wenig halsbrecherisch zurück. Was man nicht im Kopf hat muss das Auto im Tank haben… selber schuld.
Da ich aber eh zeitig losgefahren war, kam ich mehr als pünktlich an.

Ich wollte euch noch ein Foto zeigen von der Bühne im Aufbau und wie verschieden sie aussehen kann wenn ein anderes Licht verwendet wird.

Weil ich so zeitig losgefahren war, bekam ich noch den Schnelldurchlauf mit und es bleib noch Zeit sich gemütlich in ein Café zu setzten, bevor der erste Maskentermin aus dem Stuhl saß.

In der Gelateria, zu der ich eigentlich wolle, war es brechend voll und ich setzte mich quer gegenüber ins BLS.

Es war ein schöne Vorstellung und hinter Bühne ging es sehr entspannt und lustig zu. Viele der Beteiligten sprachen mich darauf an, weil es meine „alte Heimat“ ist.
Ja, es ist sie, und wenn man einen Tag dort verbringt, mag das wunderschön sein, denn man kann sich allerhand ansehen und wandern. Doch wenn man dort 40 Jahre seines Lebens verbracht hat…

Ein Feuer & Theatervorbereitungen

Tja, am Tag nachdem ich in der Brasserie Guillaume saß, brach dort am späten Freitag Nachmittag ein Feuer im Keller in einer Dunstabzugshaube der Küche aus und verursachte ein Vertikalbrand der zum vollen Ausmaß im Dachstuhl kam.

Fotos und Film davon könnt ihr hier sehen.

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Ich erledigte am Samstag Morgen ein paar Einkäufe die mich an der Brasserie vorbei führten und machte das Fotos oben. Von außen sieht man nicht viel, außer dass vorne der Dachstuhl ein wenig schwarz ist. Die Bürgermeisterin der Stadt sagte in einem Interview, dass der Schaden sehr hoch sei und die Brasserie für unbestimmte Zeit geschlossen sei. Es ist schon seltsam wenn eine Institution von einem Tag auf den nächsten plötzlich nicht mehr da ist.

Am Nachmittag packte ich mein Arbeitsmaterial zusammen und ich fuhr in die „alte Heimat“. Das luxemburgische Stück das im Oktober letzten Jahres Premiere hatte, wird (endlich) seine letzte Vorstellung im Trifolion haben.  Ich kenne die Spielstätte seit Jahren mit all ihren Unzulänglichkeiten und mir war bewusst, dass ich mich schon am Samstag darum kümmern müsste, obwohl die Vorstellung erst am Sonntag ist.

Die 35 Kilometer dorthin, waren wie jedes mal ein Sack voller Flashbacks, teils schön, teils bizarr und traurig.
Ich saß im Wagen, hörte DLF im Radio,  und mir war zumute wie vor dem Umzug an dem ich diese Strecke jeden verdammten Tag meines Lebens fuhr um zur Arbeit zu kommen. Der Regen hatte am späten Nachmittag aufgehört und sah die mir lange sehr vertrauten Nebelschwaden über den Feldern und Wiesen hochsteigen. Im Sonnenlicht verwandelten sie Landschaft in ein irrelas Märchen.
Vielleicht war mein Leben davor ein Märchen.. Ein Märchen das für mich, wie für viele Märchenfiguren, mit einem Alptraum beginnt…
Nur so ein Gedanke.

Ich hatte  vor gleich danach wieder zurück zu fahren, aber ich erinnerte mich an das chinesische Restaurant das ich immer dort aufsuchte, weil es eines der besten im Umkreis war. In der Stadt gibt es leider keines von diesem Kaliber. Ich ging hin. Der Besitzer schien gewechselt zu haben, denn die Frau des Hauses war nicht mehr da und es war komplett neues Personal. Man gab mir zu der üblichen Speisekarte noch zwei andere Karten dazu mit Sushi und thailändischen Gerichten, Die Art von vorgedruckten Karten auf denen die Speisen alle auf Fotos zu sehen sind, in irrelaen Farben. Mich schreckt das eher ab als dass es mich motiviert etwas davon zu wählen. Doch die eigentliche Karte hatte sich nicht geändert. Die Nems gab es immer noch und schmeckten auch so wie ich es in Erinnerung hatte.  Auch das anschließende Rindfleisch mit Zwiebeln war immer noch sehr lecker und schwamm nicht in einer dicken Soße, wie es nicht leiden mag.

Ich traf den B, wieder, ein Bekannter mit dem ich vor 20 Jahren zusammenarbeitete als ich in einer transitorischen Phase war und es mir noch nicht so klar war was mal aus mir werden sollte. Des B. sieht inzwischen zehn Jahre älter aus als ich obwohl er fast zehn Jahre jünger ist. In den paar Sätzen die wir wechselten, erfuhr ich etwas von Lungenentzündung, Herzproblemen und Dialyse.
Die Konsequenz das langjährigen Raubbau am eigenen Körper…

Und als ich zurück fuhr, wurde mir wieder einmal im vollen Ausmaße bewusst, was für ein irres Glück ich doch bis jetzt in meinem Leben hatte und dass ich instinktiv immer die richtigen Entscheidungen traf.

Calisson & Abendessen

In letzter Zeit schreibe ich etwas weniger über kulinarischen Ausflüge obwohl es die noch immer gibt, mehrmals die Woche. So war ich z.B. am am Abend nach meiner Rückkehr von Berlin in die Brasserie Guillaume, von der ich noch kurz vor meiner Abreise berichtet hatte. Es war das alljährliche Treffen mit mit Freunden die ich  nur einmal im Jahr sehe, weil sie ein Großteil des Jahres in Italien verbringen. Es sind gemeinsame Freunde der verstorbenen F. und mir.
Warum ich nicht mehr darüber schreibe hat zwei Gründe.
Erstens finde ich es mit der Zeit gähnend langweilig die Teller abzulichten wenn es nicht wirklich außergewöhnlich war.
Und zweitens sind meistens dritte Personen involviert, bei denen es immer schwierig ist sie im Blog unterzubringen.

Die A. war jedoch auch mit und brachte mir von ihrer Geschäftsreise nach Aix-en-Provence eine Kiste Calissons mit.

Ich kannte diese kleinen Schiffchen breits, hatte aber noch nie welche gegessen. Sie schmecken gut sind aber auch sehr süß.

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Kommen wir dann zum heutigen Tag.  Ich wurstelte viel in der Wohnung herum, und zwang mich ein wenig dazu Dinge zu erledigen die noch vor der Berlinreise liegen geblieben waren.
Am Abend dann ein Wiedersehen mit der D. und J. die spontan eingeladen hatte mit in die Hostellerie du Grünewald zu gehen. Ei sehr schöner Abend mit guten Gesprächen und dem für mich zur Zeit besten Essen der Stadt.

Aus dem Familienalbum 17 & Mitbringsel

Es ist eine Weile her dass ich Fotos aus dem Familienalbum gepostet habe. Folgendes ist nicht wirklich ein Foto sondern ein Hinweisschild.

Es war auf der zweiten „Nuits du Film Fantastique“ (ich weiß echt nicht mehr in welchem Jahr das war) Aber im Jahr davor war ich von einem belgischen Bodypainter gemalt worden und die Fotografin der Revue hatte mich abgelichtet. Im zweiten Jahr dann, hatten die Veranstalter das Bild genommen und daraus ein Plakat gemacht, dass der Makeup Stand für die Partygänger in der ersten Etage wäre.  Ja, das bin tatsächlich ich!

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Hier noch das gestern versprochene Mitbringsel:

Ja, ich habe einen Schuhtick! Aber ich kaufe nicht irgendwelche und sie müssen mir schon sehr gefallen. Zudem kann ich mit meinem hohen Spann bei weiten nicht alles anziehen. Viele Designer Schuhe sehen bei mir schrecklich aus. Aber Camper hat immer weider Modelle bei denen ich nicht widerstehen kann.

 

Re:publica: Tag 3

Ich war verhältnismäßig früh wach.

Gunter Dueck den ich schon vor zwei Jahren gesehen hatte referierte diesmal über etwas über Instinkt und wie schnell wir etwas als gut oder schlecht empfinden, was uns triggert und versuchte einen Bezug auf das Internet und seine Trolle zu ziehen. Das gelang ihm nicht so ganz aber in Teilen hatte recht. Aber Herr Dueck, ist immer eine Stunde wert denn er ist sehr unterhaltsam.

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Das neue Abnormal: wie man gegen Hass, Falschmeldungen und Mobbing im vorgeht. Dies war ein Media Convention Beitrag, den einzigen den ich dieses mal hatte.

Die Kaltmamsell hatte mich auf diesen Talk aufmerksam gemacht sonst hätte ich ihn nicht gesehen. Letztes Jahr war Richard Gutjahr ja hier und erzählte von seinem Krieg gegen den die Trolle und Haters.
Man erzählte nicht wirklich neues diskutierte jedoch auch die Frage ob man die Plattformen auf denen es passiert wie Facebook und Youtube in die Verantwortung nehmen soll. Das wird insofern nichts bringen denn die Plattformen haben ein völlig falsches Geschäftsmodell. Hate Videos und Beiträge erfreuen sich leider großer Beliebtheit und bringen durch die geschaltete Werbung sehr viel Geld ein. Solange man Plattformen werbefinanziert sind wird sich das nicht ändern.

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Anschließend ein Referat der TAZ das mich sehr interessierte. Durch Zufall stieß die Zeitung auf ein Dokument das sie stutzig werden ließ. Nach vielen Recherchen gruben sie langsam ein ganzes Netz aus Verschwörungen und Verstrickungen aus, die nicht komplett und explizit rechtsextrem sind, aber Teile davon sind es schon. Es geht vor allem darum den Staat zu untergraben. Schlüsselfigur der ganzen Aktion ist ein Mann der sich im Netz ‚Hannibal‘ nennt und eine Gruppe gründete die sich Uniter nennt.

Hochinteressant das ganze und durch die Verstrickungen, eine sehr weitgefächerte Organisation, die bis in die Freimaurer reicht und sogar in den Bundesverfassungsschutz.

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Und dann ging es so langsam auf das Ende zu. Meine letztes Panel war mit Sibylle Berg und zwei weiteren Damen die aus dem neuen Buch von Berg vorlasen; GRM – Brainfuck.

Ich habe schon so viel gutes davon gehört und gelesen, dass ich es mir nun wahrscheinlich doch kaufen werde.

Die Lesung bestätigte mir dass es ein sehr düsteres fast schon nicht mehr dystopisches Werk ist.

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Und damit sind wir schon am Ende. Die die sich erhofft hatten dass ich den Vortrag von Alexander Gerst höre ( ich selbst dachte das ja auch) werden enttäuscht sein, denn ich ging anschließend zurück ins Hotel. Ich hatte genug.

Dieser Beitrag ging auch ungewöhnlich spät online, da ich ihn erst am Tag danach morgens im Flieger schrieb und Zuhause dann noch die Fotos einsetzte.

Morgen zeige ich euch die obligaten Mitbringsel.

Auf den Youtube Kanal die re:publica sind schon jede Menge der Talks von den großen Bühnen hochgeladen dort könnt ihr sie euch ansehen.

Re:publica: Tag 2

Ich fing etwas später an, nahm aber eine Diskussion auf Stage 2,trotzdem noch so halb mit, obwohl mich nicht so sehr interessierte. Letztendlich war es auch nur eine Diskussion über politische Haltung und wie man damit Europa aus dem Dornröschenschlaf bekommt um den digitalen Vorreitern China und USA nicht das ganze Feld zu überlassen.

Das was dann kam interessierte mich sehr viel mehr.

In Cooperation mit dem ZDF der Talk „Lass uns reden“ aufgezeichnet. Thema: Das neue europäische Urheberrecht! Mit Jo Schück als Moderator und Marcus Beckedahl (dessen Referat ich gestern sah und schändlichst vergessen habe zu erwähnen) und DER Axel Voss mit all seiner herrschaftlichen Ignoranz. Der einzige was ihm zugute halten kann; er ist ehrlich und tut nicht so als ob was davon verstehen würde.

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen denn der Talk wird in ein paar Tagen bei ZDF zu sehen sein. Ich werde ihn verlinken. Aber er ist sehenswert!

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Anschließend lauschte ich Bernhard Pörksen (den ich auch schon letztes Jahr gesehen hatte) über Dystopien.

Es stimmte mich sehr nachdenklich bezüglich der kommenden Projekte die ich in Luxemburg haben werde. Denn im Theaterbereich ( zumindest kommt es mir so vor) werden seit einer Weile massenweise Theaterstücke produziert die nur dieses eine Thema behandeln.

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Gleich im Anschluss erklärte uns Luca Hammer wie man Twitteranalysen macht und auswertet. Es war relativ technisch doch anhand von dem Beispiel von Nicole Dieckman und ihrem Shitstorm den ich gestern kurz erwähnte, konnte man es gut nachvollziehen.

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Danach musste ich ein bisschen an die frische Luft.

Da das Gelände der Re:publica über die „Berlin Station erweitert wurde und das angrenzende Technikmuseum miteinbezogen wurde, war das für mich ein völlig neues Areal das erkundet werden musste.

Dort befand sich ein Lufttaxi:

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Aber allein die frische Luft reichte nicht und ich bekam Kopfschmerzen. Ich fuhr zurück ins Hotel, warf eine Tablette ein legte mich für eine Stunde hin.

Im Nachhinein betrachtet war es das einzig richtige denn ich fühlte mich dann wie neugeboren.

Ich fuhr noch einmal zurück zur Station wegen der Twitterlesung. Jahrelang war sie von der Re:publica verschwunden. jetzt ist sie wieder da, und bleibt auch hoffentlich für eine Weile.

 

Ich habe sehr gelacht.

Re:publica 2019: Tag 1

Wer nicht nur die tägliche Zusammenfassung lesen mag sondern schneller wissen was ich hier so treibe, der folge mir bitte auf Twitter: @Joel_de_lux

Schlecht geschlafen, wegen dem letzten Espresso im Restaurant gestern Abend. Ich werde es nie lernen. Dementsprechend gerädert aufgewacht. Aber ich bin da.

tl;dr steht für too long; didn’t read. Das Bücherregal soll dazu anhalten alte Bücher (ja analoge Bücher) mitzubringen und ins Regal zu stellen und zu tauschen.

 

Großes Hallo mit meinen re:publica Damen, die C. und der Kaltmamsell.

Und dann schon gleich der erste kleine Dämpfer. Da der Bundespräsident Steinmeier gleich im Anschluss auch eine Rede hielt waren die Sicherheitsmaßnahmen um einiges höher als sonst. Und da wir uns ein wenig verquatscht hatten im Vorderbereich bekamen wir keinen Sitzplatz mehr und mussten stehen.

Gleich zu Anfang stellte er die Frage warum so etwas analoges wie ein Bundespräsident auf einer digitalen Konferenz verloren hat.

„Wir haben nur diese eine Demokratie.“ „Nicht die Digitalisierung der Demokratie sondern die Demokratisierung des Digitalen ist das Ziel.“

Der Mann ist Politiker und kann Reden halten. So viel ist klar. Aber mit vielen hatte er auch recht. Die Rede wird es sicherlich auch im Netz geben. Wenn ich sie finde trage ich sie nach.

Übrigens stellte ich am Abend fest, dass ich echt nirgendwo hingehen kann ohne dass es im Fernsehen kommt. Genau von der Stelle aus wo ich das Foto von Steinmeier machte,  wurde auch ich gefilmt und war dann Abends in der Tagesschau zu sehen.

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Humor in den politischen digitalen Debatten

Ingrid Brodnig erinnerte mich daran dass auch ich Humor habe, dass Humor mich schon so oft im Leben gerettet hat, weil es Situationen auch oft deeskaliert. Zudem referierte sie über Memes gute und schlechte und welcher Humor inzwischen nicht mehr lustig ist.

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Zwischenzeitlich ein Foto mit ….

MEINER Maus! Sie ist wieder da! Vielleicht sollte ich mal etwas über diesen großen allround Sympathieträger schreiben und warum ich die Maus so mag.

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Die Relevanz einer Nachricht, darüber diskutierten Florian Klenk, Georg Restle, Marietta Slomka und Vanessa Vu

Hier wurde über ein für mich erhellendes Beispiel gesprochen, dass zur Zeit im luxemburger Europawahlkampf der der ADR in Luxemburg ein großes Thema ist: Tierschutz und wie die damit verbundene „Tierliebheit“ angesprochen und ausgenutzt wird um Stimmen zu fangen.

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Ganz spannend auch: Wie Populisten uns auf Social Media vor sich hertreiben und was wir dagegen tun können.

Eva Horn zeigte hier ein paar Beispiele die auch mir aufzeigten wie ich auch schon  auf Hetze regelrecht hereingefallen bin oder sie mir selbst einhandelte.

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Das letzte Panel für den Tag von dem ich mir viel versprach war: Aufräumen im Trollhaus: Hetze und Gegenrede in den Kommentarbereichen.

Die Einleitung von Marc Ziegele war vielversprechend denn er referierte über Studie von Hass- und Hetzkommentaren im Netz und wie man dagegen angeht und welche Form das haben kann.

Auch Nicole Diekmann die Anfang dieses Jahres durch einen gewaltigen Shitstorm ging, berichtete sehr sachlich und fachlich darüber, wie sie damit umgegangen ist.

Der Moderator von der Online Kommentare von Phönix enttäuschte mich jedoch weil er sich (aus Gründen) strikt an die Netiquette hält und sich auch auf die beruft wenn es brenzelig wird und auch die Gründerin des Movemtens #ichbinda konnte mich nicht wirklich von Hocker hauen.

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Danach machte ich Schluss und ließ Sascha Lobo, der ja jedes Jahr dort ist, sausen.

Da ich zum Frühstück nicht viel gegessen hatte und sich inzwischen leichte Kopfschmerzen bemerkbar machten, fuhr ich zurück ins Hotel zog eine weitere Jacke an, ( es war inzwischen empfindlich frisch) und ging Essen.

Mittagessen im BG & Abflug

Die D. ist seit gestern aus St Jean zurück und wir wollten uns doch noch einmal kurz sehen bevor ich re:publicanisiere.

Ich telefonierte ein wenig herum weil Sonntag und Mittagessen gestaltet sich in Luxemburh ein wenig schwierig. Das BG hatte einen Tisch frei. (BG steht für Brasserie Guillaume) Ein Traditionhaus in das ich früher oft ging, das ich aber jetzt weitgehend meide, weil die Preise nur noch zum Staunen sind für das was auf dem Teller ist. Außer den Kindertellern, gibt es keine Speise unter 20€. Der Großteil liegt im 30-40er Bereich. Dabei ist es keine gehobene Gastronomie, sondern Brasseriekost.

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Am späten Nachmittag holte mich N. ab und fuhr mich zum Flughafen. Und während der Warterei und der leichten Verspätung des Fluges kam ich endlich dazu rp19 App herunterzuladen und mir alle Talks und Vorträge anzusehen und in Ruhe auszusuchen.

Ziemlich voller aber unspektakulärer Flug nach Berlin.

Das Hotel ist seit drei Jahren immer das gleiche. Das Lindner Hotel. Und dieses Jahr habe die Punkte die ich in den letzten Jahren gesammelt habe auf den Kopf gehauen und habe zwei Tage der vier für lau bekommen.

Und was soll ich sagen; ich bin wieder in meiner europäischen Lieblingsstadt und morgen auf der re:publica 2019!

Eiskalt & traurig

Luxemburgs Innenstadt stand am Samstag irgendwie still. Die Beisetzungsfeier von Großherzog Jean fand statt. Die Zeitungen und das Fernsehen waren voll mit allen Infos von den weiträumigen Absperrungen und den hohen Sicherheitsmaßnahmen, da sehr viele gekrönte Häupter da waren. Der Wochenmarkt war bereits auf Freitag verschoben worden. Da so vieles abgesperrt war und viele Geschäfte sich dazu entschlossen gar nicht erst zu öffnen, blieb ich zu hause und kaufte nur das Allernötigste im kleinen Supermarkt bei mir an der Ecke. Zudem war schweinekalt. Es schneite, hagelte, regnete und zwischendurch schien die Sonne. Die Eisheiligen lassen grüßen.

Ich verfolgte ein wenig am Fernseher die Zeremonie.  RTL spielte zu auch viele alte Filme ein (siehe Foto)
Eine sehr schöne und sehr traurige Feier. Man sah viele traurige Gesichter, denn Jean war sehr beleibt. Wie sehr habe ich hier beschrieben.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit rumwurschteln weil es zu kalt und wechselhaft war um irgendetwas draußen zu tun. Also bereitete ich weitgehend alles vor um am Sonntag nach Berlin zu fliegen.
It’s re:publica time !

Warenkunde & Kassendienst

Kleine Warenkunde:
So sieht Kreppwolle aus wenn sie geliefert wird.

Ich sprach vor ein paar Tagen von ein Perücke die ich für ein Stück anfertigen muss das ich allerdings nicht weiter betreue. Wir erinnern uns.
Ich fuhr am Morgen die Wolle nach Trier abholen. Zum Glück habe ich dort einen Laden meines Vertrauens, zu dem ich sämtliches Material liefern lassen kann und es kostet dann nur 7€ Versand anstatt 20€, ein paar Kilometer weiter nach Luxemburg! Es ist schlichtweg Wucher was da verlangt wird!

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Am Abend dann hatte ich Kassendienst. Wenn man Mitglied eines künstlerischen Kollektivs ist, und dazu auch im Vorstand, fallen auch Arbeiten an die nicht vergütet werden. Gestern tat ich meinen Beitrag.
Des Stück Kafkas Cave von Maskénada spielt in den langen gewölbten Gängen der Weinkellerei der Cave St.Martin in Remich. Nebst dem Empfang an der Kasse war es meine Aufgabe die Zuschauer während der Vorstellung zu begleiten, damit niemand sich verläuft und im Notfall vorzeitig aus den Kellern nach hinaus zu führen.

Ich werde keine Werbung dafür machen, denn es ist restlos ausverkauft.

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Heute auf den Tag wäre Keith Haring 61 Jahre alt geworden. (Tweet via Anke Groener) Nachdem seine Strichmännchen ein wenig verpönt waren und er in den 90er Jahren zu sehr vermarktet wurde, ist er seit ein einiger Zeit wieder in Mode. Es nicht noch gar nicht so lange her, da besuchte ich eine Galerie die eine Retrospektive von seinen Werken zeigte, die sich in privater Hand befinden und noch nie öffentlich zu sehen waren.
Auch Lacoste brachte dieses Jahr eine limitierte Serie auf den Markt mit seinen Männchen.

Das Monopol Magazin veröffentlichte bereits 2013 einen sehr schönen persönlichen Bericht von Oliver Koerner von Gustorf .

Alles, was Haring je geschaffen hat, ist Teil einer viralen, visuellen Sprache, deren größtes Anliegen es ist, wirklich mit jedem zu kommunizieren, sich im Bewusstsein aller einzunisten.

Und bei mir sitzt er tief drin… ganz tief, ohne das ich es weiter erläutern mag.

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