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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Ärgernisse & schöner Abend

Der besagten Ärgernisse wegen, musste ich sehr früh raus. Ich kann im Blog leider nicht darüber schreiben, nur so viel; Es gibt Menschen, in diesem Fall eine junge Frau, die ein richtiges Dreckschwein im hygienischen Sinn ist und von der ich das niemals gedacht hätte. Damit schlug ich mich weitgehend den ganzen Morgen herum.

Der Abend war dann aber schön. Ich war mit dem S. im Restaurant l‘Hêtre. Die D. hatte mir schon mehrfach davon vorgeschwärmt und dass es ganz besonders im Sommer wäre. Es ist ein kleines feines Restaurant, gleich neben dem Stadtmuseum das in einem Hof gelegen ist, mit einer sagenhaften Aussicht über das Petrusstal die man aber erst im Sommer genießen kann, wenn die Terrasse aufgebaut ist. Dass ich das bis jetzt nie auf den Schirm hatte ist mir schleierhaft.

Wir bestellten ein Châteaubriand für zwei.

Ich glaube, das letzte mal dass ich das Gericht hatte, war in der Alten Heimat. Es ist eher selten dass man es noch in Restaurants auf der Speisekarte findet. Sogar preislich fand ich es angemessen.

Es wurde jedoch nicht sehr spät, da ich eh müde war und ich lag angemessen früh in den Federn.

Wiedehopf

Ich hatte mir fest vorgenommen auszuschlafen, was durch einen Telefonanruf vereitelt wurde. Mist! Dabei hatte ich so gut geschlafen bis 9:00 Uhr.

Räumen wir mal auf mit dem Mythos, dass ich IMMER gut gestriegelt bin. Mein erster Blick in den Spiegel am Morgen war so:

Einem Wiedehopf nicht unähnlich. Wenn ich, wie im Sommer, das Deckhaar kürzer habe, geht es eher in die Richtung eines explodierten Handfegers. Das wäre übrigens eine schöne Tagesfrage: „Wie siehst du morgens aus beim ersten Blick in den Spiegel?“ Nach Dusche & Co. sah es dann so aus:

Eine Fahrt nach Trier war geplant, wegen dienstlichem Zeug. Ich ersetzte ebenhalls den kleinen Knirps Schirm der den Sturm von letzter Woche nicht überlebt hatte. Ich hatte viele Jahre lang.

Der neue ist jetzt grau. Ich mag schwarze Regenschirme schon lange nicht mehr.

Da ich ja letzte Woche unverhofft zu Geld gekommen war, wollte ich mir ein neues frühlingshaftes Hemd gönnen. Ich bin nämlich mehr als bereit die Winterkleidung einzumotten. Ich fand aber nichts was mir auf Anhieb gefiel.

Am Abend ein Treffen mit der D. und vor allem der N. , die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wir trafen und in der L‘Osteria, die ich früher nicht besonders mochte. Jetzt ist sie von der Küche um einiges besser geworden aber auch um Längen teurer. Es gab wie immer viele Neuigkeiten auszutauschen, doch wir machten früh Schluss, was mir nur recht war. Denn für Dienstag muss ich wieder sehr früh raus. Und den letzten Satz hier schrieb ich bereits am Morgen danach auf dem Weg zu einem Termin.

Sonntage

By Pexels

Sonntage sind immer ein wenig seltsam wenn ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin. Heute war es aber eine Begegnung die mich in die Vergangenheit katapultierte und vieles wieder an die Oberfläche brachte was lange verborgen war. Aber ich greife, wie so oft, der Geschichte vor.

Zuerst war da mal eine Doppelvorstellung zu bewältigen, was an Sonntagen sehr selten ist. Die erste war die Galavorstellung „Kanner oh Kanner“ die schon um 15:00 lief. Keine zwei Stunden später lief dann die Theatervorstellung anderweitig, was bedeutete, dass ich dazwischen noch die Ortschaft im Eiltempo wechseln musste.

Aber es lief alles glatt und alle waren zufrieden.

Nach der zweiten Vorstellung konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen daheim noch den Kochlöffel zu schwingen und ich fuhr in die Oberstadt. Dort begegnete ich dem Ph. den ich schon kannte als er ein Baby war. Inzwischen ist er 30. Ich hatte ihn sehr viele Jahre nicht gesehen.

Und plötzlich war eine Zeit zurückgekehrt, an die ich lange nicht gedacht hatte. Es waren meine ersten Jahre an den Theatern, an denen das alles noch „von Hand gekocht wurde“. Ich würde jetzt gerne hier ein wenig weiter ausholen, aber wie so oft geht das nicht. Ich kann nur so viel sagen, dass die Mutter des Ph. eine meiner besten Freundinnen war und mich beruflich damals dorthin gebracht hat wo ich immer hinwollte. Wenn sie nicht gewesen wäre,.. Sie war solange eine gute Freundin, bis sie es aus traurigen Gründen nicht mehr war.

All das kam wieder hoch während ich im Red Face saß. Es war eine Mischung aus tristen und schönen Momenten.

Die Müdigkeit schlug zu und ich ging beizeiten ins Bett.

Ein Gewinn

Die Tage rasen regelrecht vorbei. Es ist schon wieder Wochenende.

Der Samstag war zur Hälfte mit Kopfschmerzen bestückt, aber diesmal war es ganz allein meine Schuld. Am Abend davor auf der kleinen Feier gab es Wein. Beim ersten Schluck war mir schon halbwegs klar, dass es „Château Migraine“ war. Doch anstatt ihn nicht zu trinken… Und so kam es wie es kommen musste.

Ein kleines Mittagessen im Renert, ein paar kleine Einkäufe auf dem Markt, fix wieder heim und ich legte mich noch einmal hin. Danach war das Schädelbrummen weg. Hurra!

Ach ja, da war noch was. Kurz nach dem Einkauf ließ ich im Zeitungsladen meinen Lottoschein checken.

Wenn der Computer den Zettel oben ausspuckt, dass man gewonnen hat, die Summe aber an Ort und Stelle nicht ausgezahlt werden kann, weil sie zu HOCH!!! ist… ich sag’s euch, ich hatte für einen Moment sehr weiche Knie. Die Maximalsumme die ausgezahlt werden kann sind 750€. Also lag ich darüber. Ich setzte mich daheim in aller Ruhe hin und überprüfte die Nummern mit der Ziehung und der Gewinntabelle. Ja, die Summe war höher, aber immer noch im dreistelligen Bereich. Wenn sie noch höher gewesen wäre, hätte ich das nicht ins Blog geschrieben.

Nachdem ich die Telefonnummer auf dem Schein angerufen hatte, fuhr ich zur größten Lottoannahmestelle in der Belle Étoile in ersten Stock (ich hatte keine Ahnung dass es dort eine größere Stelle gibt) und ließ mich dort ausbezahlen.

Am Abend sahen wir seit sehr langer Zeit zum ersten mal wieder in einer altvertrauten Kombi. Die A., die N., der J. und ich. Auf dem Programm das südamerikanische Restaurant Batucada, das immer wieder sehr gut ist.

Ich hatte Entenbrust:

Wunderbar!

Und während die andern noch auf einen letzten Absacker weiterzogen, begab ich mich auf direktem Wege in die eigenen vier Wände, weil es am Sonntag nochmal heftig werden wird.

***

Die mir auf IG folgen, werden es wahrscheinlich schon bemerkt haben. Ich bin jetzt auch bei Threads. Zu Anfang weigerte ich mich noch einem weiteren Netz beizutreten. Aber bei Threads kann man Links posten, was bei IG ja nur sehr bedingt und mit viel workaround geht. Also was soll’s, dann eben noch ein Konto. Gleicher Name, gleiches Foto wie bei IG. Es wird dort aber nicht mehr passieren als bei allen andren Netzwerken. Wenn ihr wissen wollt was los ist, müsst ihr mein Blog lesen. Da bin ich ich der Chef.

Donnerstag & Freitag

Den Donnerstag verbuche ich unter der vielen dienstlichen Dingen und nichts was ins Blog gehört. Der Tag war sehr lang und am Abend war nicht mal mehr fähig mir noch irgendetwas anzusehen oder zu hören was mich interessiert hätte. Ich wollte ins nur noch ins Bett.

***

Gut geschlafen, ja, aber ich war schon kurz nach 7:00 wach, obwohl ich hätte ausschlafen können. Ich stand auf und legte mich nach durchblättern der Tageszeitung nochmal hin und schlief noch eine Runde. Wunderbar, danach war ich fit.

Da die Putzhilfe sich krank gemeldet hatte musste ich selbst ein wenig ran.

Gegen Mittag huschte ich fix in die Concorde, da ich die Premierengeschenke für den Abend dort bestellt hatte. Es waren kleine saftige Apfelstreuselkuchen in kleinen Holzschachteln verpackt, von Oberweis:

© by Oberweis

Und wenn ich schon mal hier bin:

Ein Mont Blanc musste sein.

Gegen 16:00 fuhr ich dann mit heftigstem Freitagsverkehr in den Süden. Die Premiere verlief ohne Zwischenfälle.

***

Meine Fotoapp spült mir jeden Tag Fotos in die Timeline. Ich zeig mal eines davon. Heute vor 20 Jahren stand ich auf der Bühne:

Das war ein recht seltsames Stück über eine Royalistin. Man könnte das heute gar nicht mehr spielen, weil es nah am damaligen Geschehen der Königshäuser hing. Das einzige Requisit auf der Bühne war der überdimensionale Stuhl/Thron.

***

Claire hat eine Mühle besucht:

Dienstag & Mittwoch

Seit sehr langer Zeit, das erste mal wieder verschlafen. Aber so richtig. Es war aber nicht so schlimm, dass es Auswirkungen gehabt hätte. Es gab also eine schnelle Dusche die kein Haare waschen beinhaltete.

Ich sputete mich zum Termin, der sehr aber entspannt verlief. Inzwischen weiß ich wie ich die Dinge angehe und mir damit sehr viel rumgeeiere spare. Ein Vorteil den ich Jüngeren gegenüber habe.

Den Nachmittag war dann wieder dienstlich viel zu tun, was aber auch keine bösen Überraschungen verbarg.

Doch, eine gab es. Durch eine falsche Bewegung zwickte mein Rücken wieder. Herrje, jetzt geht das wieder los! Ich muss wieder mehr schwimmen gehen.

***

Am Mittwoch bekam ich Post mit einer Rechnung die ich verdrängt hatte. Sämtliche Hausratversicherungen standen an und das ist immer eine Summe die mich kurz schwindsüchtig werden lässt. Aber es hilft ja nicht. Es muss ja…

Anfangs dachte ich auf den Wochenmarkt zu gehen, doch dann entschied ich mich kurzerhand um und fuhr in die Concorde. Ich kaufte noch dienstliches Zeug.

Die Concorde feiert dieses Wochenende 50 Jahre. Es ist für mich immer noch eine der schönsten Einkaufsgalerien im Land. Alle anderen sind weitaus weniger gepflegt. Zur Feier hat sie den Zirkus Roncalli eingeladen mit ein paar Showeinlagen über das ganze Wochenende verteilt und durch die Einkaufsflure stehen Vitrinen und es sind alte Plakate zu sehen.

An Charlie Rivel kann ich mich erinnern, dass er im Fernsehen zu sehen war. Er trat ja noch im hohen Alter auf. An Grock habe ich keine Erinnerung:

Zirkus,und das kam mir schon letztens in den Sinn war, waren die ersten Liveshows die ich als Kind sah. Es war mitunter so intensiv dass ich am Ende nicht mehr wusste wo ich war, dass ich wie aus einem Traum erwachte und mich erst neu orientieren musste.

Leider hatte ich nicht viel Zeit mir die Vitrinen genau anzusehen. Aber eine Miniatur von Zrkus Sarasani war mir ebenfalls vertraut:

Alles Dienstliche vom Nachmittag und frühen Abend verlief ohne Zwischenfall.

Doch kam eine Anfrage eines Folgeprojektes die alles über Haufen warf. Ich kann hier nicht genau erklären was es ist, aber es ist IMMER WIEDER DAS GLEICHE! Immer wenn ich mich drüber beklage und gleich von Anfang an fordere, dass eine gute Planung schon die halbe Miete ist, werde ich als Meckerer abgetan. Das Problem ist, dass ich meistens bei der Planung vergessen werde. Und wenn man mich dann nicht beizeiten informiert, ist man plötzlich höchst beleidigt, weil ich nicht verfügbar bin. Mich macht das rasend, weil ich das in meinem Alter und mit meiner Erfahrung nicht auf mir sitzen will und im Gegenzug deren Professionalität anzweifle.

Wie sagte ich unlängst im Text ‚Hallo Du‘? Rückschläge bringen dich im Prinzip ein Stück weiter. Bei denen scheint das nicht der Fall zu sein.

***

Schöne Doku über Gene Tierney, von der ich nur wenig wusste und kaum Filme von ihr gesehen habe.

Montag as Montag can be

Der Montag war erst mal mit einer Stipvisite in Trier verbunden, wo ich schon seit etlichen Wochen nicht mehr war. Es waren dienstliche Einkäufe zu erledigen und ich verband sie mit weiteren Einkäufen für mich privat. Ich kaufte eine weitere Pfeffermühle (ja, noch eine) und auch eine neue Reibe für Muskatnüsse, die die Finger nicht mitraspelt.

Und wenn schon Trier, dann auch der Mittagstisch in der Trier Brasserie.

Gefüllte Maispoularde mit Bohnen, Artischockengemüse und Ofenkartoffeln.

Sehr lecker.

Am Nachmittag schlugen dann die latenten Kopfschmerzen wieder zu. Richtige Kopfschmerzen sind es nicht, es wabert im Kopf und der Schmerz kann sich nicht entscheiden was es werden soll. Ich quälte mich durch den Rest des Tages, der mir Dienstlichem versehen war und ging am Abend bei Zeiten ins Bett.

***

Seit einer Weile schaue ich mit die uralte Serie von den Golden Girls an, weil sie ein Teil von Disney+ ist. Als ich sie zum ersten mal sah, waren wir in den 90ern, und ich sah sie eingedeutscht. Neben vielen kleinen Teilen die sich auf YouTube herummtummeln, sah ich sie die letzten Tage zum ersten mal komplett im Original. Und ich muss sagen, dass Estelle Getty als Sophia Pertillo nie mein liebste Figur war, aber jetzt im Original übertrifft sie alle anderen.

Das Wochenende

Für den Samstag kann ich ein Bild von Dienstlichen zeigen:

Aber es ist wie so oft, den ganzen Tag in einem sehr dunklen Studio zu verbringen, macht müde. Selbst dann wenn es körperlich nicht anstrengend ist.

Am Abend war ich zur Geburtstagsfeier des J. eingeladen. Ein sehr schöner Abend.

***

Den Sonntag ging ich sehr langsam an und freute mich über die vielen Nachrichten und Kommentare zum Text ‚Hallo Du‘ und dass so viele diese doch ungewöhnliche Selbstreflextion verstanden hatten.

Am späten Nachmittag ging es ausnahmsweise an einem Sonntag ins Renert, der geöffnet hatte. Es war nämlich der letzte Tag an dem der kleine Hüttenanbau vor der Tür stand. Die Tradition will dass es an dem Tag ein letztes mal ein gewaltiges Raclette à gogo gibt.

Am Montag kommt die Hütte weg und ab Dienstag steht wieder die Terrasse mit Tischen und Stühlen da. Und damit wären wir dann alle bereit für den Frühling, bitte. Danke.

Hallo Du

Made with Gencraft

Ich werde Dich nicht beim Vornamen nennen. Das käme mir seltsam vor.
Vor einiger Zeit schon kam mir die Idee Dir diese Zeilen zu schrieben, obwohl Du sie nie lesen wirst. Es müsste schon so einiges in der Forschung um Raum und Zeit passieren, damit Du das zu lesen bekommst.

Also, Du.
Du hast den gleichen Namen hat wie ich.
Du siehst aus wie ich.
Du bist jünger als ich.
Du bist ich.
Du lebst meine Vergangenheit.
Du kennst das Ich von heute nicht.
Noch nicht.

Das Foto oben habe ich mit KI gemacht, obwohl du könntest es tatsächlich sein.

Ich habe mir lange überlegt wie alt Du eigentlich bist, wenn Du das hier lesen würdest. Bist Du sechs Jahre alt und hättest gerade erst lesen gelernt? Vielleicht, aber dann müsste ich anders schreiben, damit Du es verstehst. Denn das was ich Dir zu sagen habe, würde weit über das hinausgehen was du kennst oder schon gelernt hast und es würde Dir Angst machen. Dabei sollen diese Zeilen genau das nicht bewirken.

Ich hatte mir überlegt Dir dieses Schreiben zu deinem 18. Geburtstag zu geben. Doch seltsamerweise kann ich mich mehr an diesen Geburtstag erinnern. Es wurde kein großes Tohuwabu darum gemacht. Du wurdest 18 und alle waren irgendwie sehr zurückhaltend. Vater hat versucht Dir eine erbauliche und lehrreiche Rede zu halten, über Verantwortung und Großjährigkeit. Das einzige was ich noch davon weiß, ist dass es reine Sprücheklopferei war. Es war nichts dabei was Dir wirklich geholfen hätte ein Satz der etwas aufgezeigt hätte. Nur leere Worthülsen, nichts was es Wert gewesen wäre im Herzen zu bewahren, wie eine kleine kostbare Erinnerung.
Wir schreiben übrigens das Jahr 1984, das George Orwell Jahr. Du hattest das Buch bereits gelesen. Es stand auf dem Schulprogramm. Du wirst das alles sehr beängstigend finden was Orwell da geschrieben hat und froh sein, dass er nur im Ansatz recht hatte, und sich gründlich verrechnet hat mit der Jahreszahl.
Nun, ich kann Dir sagen, dass wir heute seiner Vision näher sind als je zuvor, wenn nicht schon darüber hinaus, aber anders als Orwell es geschrieben hat.

Eine anderer wichtiger Tag in deinem Leben ist im Sommer in dem Du 19 bist. Eine Freundin wird ihren Führerschein bereits haben und das alte Auto ihres Vaters. Sie wird Dich abholen zu einer Fahrt hinaus… hinaus. Und du wirst zum ersten mal das Gefühl einer neuen Freiheit haben, einer Freiheit immer in Bewegung zu sein. Ihr werdet über kleine Feldwege fahren an wunderschönen Korn- und Maisfeldern vorbei. Die Sonne wird scheinen Du wirst ein paar Grillen zirpen hören. Und als Krönung wird im Radio das Lied Forever Young von Alphaville gespielt. Und zu ersten mal wirst du diesen Text verstehen.
Let us die young or let us live forever.
Es ist das erste mal dass Dir bewußt wird, dass Glück nur ganz kurze Momente sind im Leben sind, und dass du gerade jetzt einen davon erfährst.
War der Moment wirklich so wunderbar, oder habe ich angefangen ihn mit Jahren zu verklären, ihn zu etwas zu machen was er nie war? Und wenn nicht, warum erinnere ich mich heute noch an ihn?

Nein, ich werde Dir den Brief schreiben wenn du 13 bist. Das wird ein anstrengendes Jahr. Uneinsichtige Eltern, die dir das Leben zu Hölle machen werden, die einfach nicht einsehen wollen, dass Du kein Kind mehr bist.
Vor allem dein Vater wird sich ganz fürchterlich aufführen. obwohl er das schon seit Jahren tut, wird es in dem Jahr noch schlimmer werden. Manchmal bist Du überzeugt davon, dass Du kein Teil aus deren Fleisch und Blut bist, Du, der so anders ist. Du wirst in ein Internat kommen und es wird Dir so manche Freiheit ermöglichen die Du davor nie hattest, aber es wird auch Türen öffnen, hinter denen sich die Hölle verbirgt. Wir sind in den Achtzigern und auch wenn die Möglichkeiten sich selbst zu entfalten sehr viel größer geworden sind, so ist bei weitem nicht alles möglich. Du wirst die Menschen als engstirnig und kleinkariert empfinden. Die drei Jahre im Internat werden dich prägen. Du wirst deine ersten sexuellen Erfahrungen machen mit einem älteren Mitbewohner des Internats.

Ab dem Moment wirst Du dir sicher sein das zu der Queer Community du gehörst, obwohl das damals noch nicht so genannt wurde. Dass Du das nach außen trägst mit einer sehr effeminierten Art, wird Dir zum Verhängnis werden. Du wirst über mehrere Jahre hinweg alle Fluchausdrücke für Homosexuelle kennenlernen und da wir in Luxemburg sind, in diversen Sprachen. Frocio, Finocchio, Pédé, Pétasse, Lenksen, Schwuli… all das und noch viel mehr wird man Dir auf der Straße nachschreien und wirst lernen es zu ertragen und zu ignorieren. Dir wird ein undurchdringliches Fell wachsen, das Dich bis heute schützen wird. Du wirst lernen ein Doppelleben zu leben, wie so viele andere auch.

Aber Du wirst auch lernen Dir eigene Welten zu erschaffen, in denen Du Dich wohl fühlst, sei es im Kopf, oder auch reale Zufluchtsorte, wo Dich niemand stört und deine Mitschüler kein Interesse daran haben.

Du wirst dich abkapseln und und Dir dafür selbst Vorwürfe machen, aber Du siehst keinen anderen Ausweg.

Dein Freundeskreis wird sehr klein sein, aber die wenige die Du haben wirst, wirst du lange behalten. Ein paar davon wirst Du noch haben wenn Du schon weit über 50 sein wirst.

Mit 19 wirst Du mit einem Paukenschlag zuhause ausziehen. Dein Vater und Du in einem Haus unter einem bzw. seinem Dach wird nur noch für Sprengstoff sorgen und wirst die Reißleine ziehen. Es ist im Nachhinein gesehen, nicht die beste Lösung, aber es wird das Schlimmste verhindern.

Ein großer Umschwung wird aber erst kommen mit 22. Dein Vater wird sterben und das wird so manches ändern. Es wird sich anfühlen wie eine Befreiung obwohl Du Dich dafür schämen wirst so zu denken.

Es werden ein paar schöne Jahre ins Land ziehen.

Eine schwere Zeit wird kommen wenn Du das tun wirst, von dem Du glaubst, dass Du damit eine Erwartung erfüllst. Merke dir, Erwartungen anderer zu Erfüllen ist nie der richtige Weg für Dich. Es wird die Zeit sein in der Du Dich beruflich selbstständig machen wirst. Mit 28 Jahren wirst Du bereits am Ende deiner Karriereleiter als Friseur angekommen sein. Es werden fünf lange, harte Jahre werden, aus denen Du viel lernen wirst, aber Du wirst Dich und Deine anfänglichen Ziele aus den Augen verlieren.

Doch wirst Du auch aus dieser Zeit heraus lernen was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und dass die Freiheit, selbst über Dein Leben bestimmen zu können, mit einem hohen Preis verbunden ist.

Dann werden ein paar Jahre folgen in denen alles in der Schwebe ist. Das Gefühl dass es nicht weitergeht und Du dich selbst auf ein Abstellgleis gefahren hast wird lange mitschwingen. Dabei hast Du Dir die Weichen genau richtig gestellt in dem Moment als Du Dich für Theaterkurse eingeschrieben hast. Das wird alles verändern, aber es wird dauern.

Es wird der Tag kommen an dem Du Deine ganze Existenz in Frage stellen wirst. Es wird der Tag sein, an dem Dein Bruder sterben wird. Es wird etwas in Dir zerspringen, wie ein Kristall der auf hartem Betonboden zerschellt. Es wird nie wieder sein wie davor. Doch jedes Ende bedeutet ein Neuanfang und aus der unendlichen Trauer heraus, wird eine Kraft kommen mit der Du das schaffst. Du wirst es schaffen all das hinter Dir zu lassen und beruflich noch einmal vor vorn anzufangen.

Seltsamerweise wirst du erst sehr viel später erkennen, dass das der Moment war, an dem Du nie mehr an das Abstellgleis denken wirst.

Schritt für Schritt wirst es schaffen, ohne es je auszusprechen, dass deine Familie es akzeptiert, dass Du schwul bist, indem Du sie einfach vor vollendete Tatsachen stellst. Es ist plötzlich einfach jemand an deiner Seite. Und Du hattest richtig getippt, es wird von niemandem konkret angesprochen sondern unter einem leisen Schlucken, hingenommen ohne Fragen zu stellen.

Es werden schöne Jahre kommen aber auch sehr stressige Momente, doch deine Entscheidung alles zu ändern, wirst Du nie in Frage stellen.

Richtig schlimm wird es noch einmal werden wenn du Ende 40 bist und die Trauer um das Ableben der letzten Familienmitglieder dich so runterziehen wird, dass Du Hilfe in Anspruch nehmen musst.

Ich habe eine Weile gebraucht um Dir das alles aufzuschreiben und versucht Dir alle die Momente im Leben aufzuzeigen, in denen es schwer werden wird. Ich weiß, das wird Dir das Angst machen, aber Du wirst sie alle überstehen. Und wenn Du dann zurückblickst wirst Du sehen, dass Du in vielen Dingen der Zeit immer ein Stück voraus warst und Dich alle Rückschläge nie zurückwarfen sondern immer Stück weiter brachten.

Bewahre Dir deine Sensibilität und den Instinkt sehr früh Dinge zu erspüren und zu erkennen. Du weißt jetzt schon, dass Du diese Gabe hast. Denn es werden Zeiten kommen, in denen du Angst hast sie zu verlieren und so abgehärtet und stumpf werden wirst, wie alle anderen. Aber das wird nie passieren. Du wirst immer zu Dir zurückfinden, zu diesem einen Moment indem du glücklich warst und es war Dir ganz bewusst. Es werden noch viele folgen, das verspreche ich Dir.

Nur Mut, es wird schon.

Sturm & Co.

Viel Rumgerenne und ein Wetter zum Vergessen. Am Donnerstag war ein Sturm angesagt. Mein heißgeliebter Knirps Regenschirm überlebte es nicht. Als ich gegen 17:00 heim fuhr, stürmte und regnete es gewaltig. Ich huschte fix in den kleinen Supermarkt in meinem Viertel der auch eine kleine Tiefgarage hat und ich konnte zumindest trocken meine Einkäufe machen.

Abends viel ich dann nach einer etwas opulenteren Brotzeit um wie ein Stein ins Bett. Ich schaute mir noch zwei oder drei Folgen der uralten Golden Girls Serie an.

***

Am Freitagmorgen galt mein erster Blick aus dem Fenster dem Kran, in der Nachbarschaft und da er in einem seltsamen Winkel stand, dachte ich zuerst das davon die Hälfte vom Sturm weggerissen war:

Doch eine halbe Stunde später fuhr es wie sonst auch.

Auf dem Bett fand er ich dann ein Marienkäfer und ließ ihn frei:

Es folgte ein weiterer langer Tag mit viel Unverblogbarem.

Am Abend fühlte ich mich kränklich mit Schüttelfrost und Co. Geplant war, dass ich mit der D. ins Theater gehen sollte. Doch ich sagte ab und verkroch mich früh in die Federn.

***

In eigener Sache. Morgen gibt es hier einen Text, der vor Jahren mal sehr trendy war, im Blog zu posten. Lustigerweise kam die Jetpack Tagesfrage von vorgestern dem sehr nahe, die da lautete: ‚Welchen Rat würdest Du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?‘ Ich habe meinem jüngeren Ich einen ganzen Brief geschrieben.

A Murder at the End of the World

Es ist grad ein wenig mehr los in unverblogbaren Dingen, also mache ich etwas anderes.

Ich hatte es schon angedeutet dass ich mir die kurze Serie angeshen hatte. Seit November ist sie auf Disney+ zu sehen.

Eine gut gemachte Story in der eine Schriftstellerin versucht, einen Serienkiller zu entlarven in dem sie intensive Nachforschungen im Internet anstellt und dort einen der größten Internetaktivisten und Künstler kennenlernt. Mit ihm zusammen löst sie den Fall und schriebt ein Buch darüber. Die Geschichte beginnt dort wo sie sich auf einer Lesereise befindet und eine Einladung erhält einer der größten Magnate in Island zu besuchen in einem brandneuen Hotel, das fast ausschließlich mit KI funktioniert. Und es ist eben diese KI die ihr die Einladung überbringt.

Die Story selbst in eine Mischung aus einer typischen Agatha Christie Kriminalgeschichte und klassischer detektivischer Handwerksarbeit in bester Sherlock Holmes Manier, in einer Welt in der das alles nicht mehr als modern gilt. Es erinnerte mich teilweise auch an Space Odyssee mit seinem HAL9000. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden auf den Fall der Serienmörders.

Eine der Darstellerinnen aus der Serie hatte ich schon seit Twin Peaks nicht mehr gesehen. Joan Chen.

***

Den Text, den ich vor ein paar Tagen aus den Tiefen der Entwürfe herausgefischt hatte ist beinahe fertig. Das freut mich einerseits, andererseits ist er nicht rund genug als dass ich ihn veröffentlichen könnte. Ich muss ihn wieder eine Weile weglegen und dann nochmal bearbeiten.

Das Unausweichliche

Ein Tag der früh anfangen sollte und dann ganz anders als geplant verlief . Ich sollte dienstlich einen größere Sache gleich am Morgen angehen, die dann schief ging, weil das Schicksal überhand nahm, aber Gottseidank nicht bei mir.

Es ist nie schön wenn ein Mensch gehen muss. Auch wenn es schon seit Wochen, wenn nicht seit Monaten angekündigt war, so ist der unausweichliche Augenblick doch immer ein Schock.

Ich bot der betroffenen Person an, mit der ich dienstlich zu tun hatte, sie ins das Heim weit außerhalb der Stadt zu fahren um die Sterbende noch einmal zu sehen. Das Angebot wurde dankend angenommen. Ich blieb aber nicht dort.

Auf den Rückweg erfuhr ich dann dass am Morgen der Vater einer mir sehr nahe stehenden Person verstorben ist, von dem ebenfalls gewusst war, dass seine Tage krankheitsbedingt gezählt waren.

Kein guter Tag und mehr möchte ich auch darüber nicht schreiben.

Am Nachmittag setzte ich mich hin und schrieb an einem sehr alten Text weiter, den ich in den Entwürfen von WordPress wiederfand. Er war anfänglich fürs Blog gedacht, doch jetzt bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich werde das entscheiden wenn er fertig geschrieben ist.

Brot & Streaming

Scheußlicher Nieselregen und das fast ununterbrochen den ganzen Tag. Vom Argarstandpunkt aus ist es ja genau das was fehlt, damit das Wasser Zeit hat einzusickern und der Grundwasserspiegel steigt. Aber bei diesem Wetter schickt man weder einen Hund noch ein Joël vor die Tür.

Also habe ich Brot gebacken:

Oder besser gesagt ein Körnerziegelstein.

So ‚richtig‘ Brot backen, wo ich so richtig alles selbst knete und abwiege, das traue ich mich noch nicht, weil meine ersten Erfahrungen mit Brot- und Hefeteig allesamt fehl schlugen. Meine ersten Gehversuche nachdem ich lange nichts mit Hefe versucht hatte, waren Brotbackmischungen, die mir erstaunlich gut gelangen. Irgendwann wird das klappen. Es muss doch ein wenig Großvater in mir stecken, der von Beruf Bäcker war, oder?

Seit zwei Tagen habe ich einen neuen Stramingdienst. Aber dafür musste etwas anderes weichen. Ich entschied mich für das selbstzusammengestellte Bouquet an Fernsehsendern die nicht im Grundpacket der Postbox mit dabei sind. Man kann da schon ein oder zwei Sender wählen und zahlt nur sehr wenig. Da ich aber BBC Entertainment haben wollte, musste ich minimum vier Sender wählen, da er erst ab der Menge zur Verfügung steht. Zudem kann man keine einzige Sendung aufnehmen oder sich im Nachhinein ansehen. Entweder live oder gar nicht. Ich glaube nicht dass das von meinem Anbieter so vorgesehen ist, die BBC schreibt das so vor. Na gut, dann eben nicht mehr.

Jetzt habe ich Disney+ und probiere das mal eine Weile aus, weil Netflix mich grad sehr nervt und es nicht mehr wirklich viel Gutes dort zu sehen gibt außer die übliche Brühe.

Eine sehr fesselnde kurze Serie angefangen. A Murder at the End of the World.

Dort seit sehr langer Zeit mal wieder Clive Owen gesehen, dan ich immer sehr sexy fand. Die zwei ersten Folgen sind mit ihren Rückblenden nicht schlecht. Ich berichte wie es weitergeht.

Chocolate House & Bovary

Wochenmarkt

So oft gehe ich nicht am Chocolate House vorbei. Aber da heute das Wetter unerwartet gut war und ich schon eine Weile in Renert draußen saß, führte mich mein Weg dorthin.

Ich hatte schon seit sehr lange keine heiße Schokolade mehr von Nathalie Bonn. Und es war genau das Richtige. Sie ist quasi die Erfinderin dieser Art von heißer Schokolade, die an einem Löffel befestigt, in heiße Milch getunkt wird und dann umgerührt wird, bis der Klotz sich aufgelöst hat.

Im der Galerie vom Ratskeller läuft zur Zeit eine Ausstellung mit Videoprojektionen von Wang Bing, Rahmen des Filmfestivals. An einer davon blieb ich kleben. Fengming, ein dreistündiger Monolog einer jetzt alten Frau, die in ihren jungen Jahren engagierte Journalistin war und an die Revolution in China glaubte. Eine ziemlich herzzerreißende Geschichte, die ich mir aber nur für eine Weile ansah, ich wollte nicht den ganzen Nachmittag dort verbringen. Aber ich muss mir das noch einmal genauer ansehen, denn die knappe Viertelstunde die ich mir ansah ging mir sehr nahe.

Wieder daheim, legte ich mich kurz hin, denn so gut hatte ich die Nacht über nicht geschlafen.

Am Abend war ich mit der A. und Freunden von ihr, die aus Paris angereist waren im Bovary.

Es war ein schöner Abend. Eine Großfamilie hatte ihre zwei noch sehr jungen Söhne dabei, (Ich glaube sogar dass es Zwillinge waren) die den Abend über vierhändig am Klavier saßen. Die beiden hatten ein Repertoire von modernen Gassenhauern, das sie alles auswendig aus dem Kopf spielten. Es war unglaublich.

***

Als Kind kann ich mich erinnern, dass es Sandwicheis hier in Luxemburg gab, mit zwei richtigen Waffelscheiben, die man erst drauflegte, wenn man das Eisausgepackt hatte. Zudem musste man schnell sein mit lecken, dann das Zeug schmolz schnell weg an heißen Tagen.

Emmy machte einen Test mit Eiscremesandwichsorten, die alle versprechen dass sie nicht schmelzen wenn man sie bei Raumtemperatur lagert. Es liegt, und das ist kein Geheimnis, an einer Reihe von Stabilisatoren in From von Gummizusätzen, die mir, als sie sie von den Packungen ablas, alle sehr bekannt vorkamen. Die gibt es auch in Europa.

Das bestärkte mich wieder in meiner Überzeugung, kein Eis mehr aus Tiefkühltruhe zu kaufen, sondern es selbst herzustellen oder in der Eisdiele meines Vertrauens zu kaufen, von der ich weiß, dass sie es selbst herstellen.

Im Frühtau…

… oder der frühe Vogel fängt… sich eine. In diesem Fall fing ich mir eine, gewissermaßen.

Reparaturtermine sind ein Unterfangen das eher einem Gipfeltreffen ähnelt, fast so wie ein G8. Man ruft ein Call Center irgendwo im „Kirgistan“ an und man ist schon überglücklich, wenn die Wartezeit nur ein paar Minuten beträgt. Man gibt alles an, Reparaturadresse, die Elektroapparate, was daran kaputt ist, Telefon, Email, Schuhgröße… Dann wird man auf einen weiteren Anruf der eigentlichen Reparaturfirma verwiesen, die dann erst den Termin vereinbaren. Das dauert dann nochmal eine Woche. (Und allein beim Schreiben dieser Zeilen, merke ich schon wie mein Blutdruck steigt. Dabei habe ich kein Blutdruckproblem)

Der zweite Anruf folgte Anfang dieser Woche. Und Termin war dann am Freitagmorgen, wobei man mir aber keine genaue Uhrzeit sagen konnte. Man versprach mir sich 30 Minuten vor dem Termin zu melden.

Ich stellte den Wecker auf 6:30 damit ich wenigstens in Ruhe duschen und ein Kaffee trinken konnte. Kurz nach 8:00 Uhr ging ich aus dem Haus. Ich sollte hinzufügen dass das alles sehr früh für mich war. Ich bin ja vom dienstlichen her eher Abend- und Nachtstunden gewohnt.

Natürlich hatte man nicht aufgeschrieben, dass ein Anruf 30 Minuten vor der Zeit gemacht werden sollte und der Techniker rief erst an, als er schon vor der Tür stand. War ja klar. Ich war dann aber in knapp fünf Minuten da.

Der Techniker war übrigens ein älterer sehr netter Herr. Natürlich hatte er die Ersatzstücke nicht dabei. War ja klar. Der Termin dauerte dementsprechend nicht lange was wiederum erfreulich war. Weniger erfreulich dass war, dass man die Teile erst bestellen muss, dass das zehn Tage dauert wird und sich dann wieder jemand melden wird, für einen weiteren Termin. War ja klar. *seuftz* Fortsetzung folgt…

Ich hasse nichts mehr als ein derartig aufgebauschtes Hin- und her. Also versuchte ich an etwas Schönes zu denken. Ich ging durch Straßen und über Plätze wo ich schon länger nicht mehr gewesen war. Es hat sich manches verändert hier in meinem alten Viertel. Und da ich plötzlich zur ungewohnt früher Zeit ein paar freie Stunden hatte und das Wetter sich auch hielt und ich eine noch ziemlich leere Stadt erlebte, war das irgendwie schön und ungewohnt.

Bei Namur gab es ein Kaffee und eine Achtchen

… und ich schrieb schon mal in großen Teilen hier vor.

Auf den Rückweg entschloss sich das Wetter nicht mehr mitzumachen und schenkte uns über den gesamten Nachmittag Nieselregen. War ja klar.

Am Abend beschloss ich mir was Gutes zu tun und ging allein in die Skybar. Ich hatte auch nicht wirklich Lust auf Gesellschaft. (Little did I know…)

Das Menü:

Der Lachs links unten war der beste Lachs seit langem. Die Soße hatte eine gewisse Schärfe (anderen wäre dabei schon die Schädeldecke weggeflogen), was mich sehr freute. Seit einigen Jahren bin ein großer Fan von Pfeffer, Chili und Co. Und immer wenn man sich in der europäischen Küche traut etwas schärfer zu machen, freut mich das ungemein. Ich kann nicht sagen wann das angefangen hat. Es war wahrscheinlich, als ich entdeckte wieviele Pfeffersorten es gibt, die alle völlig unterschiedlich schmecken und riechen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Held der eine Carolina Reaper mampft und sich dabei total happy fühlt. Das ist nämlich ausgemachter Blödsinn.

Und so seltsam und früh wie der Tag begonnen hatte, so schön endete er. Nichts macht mich glücklicher als gutes Essen.

Ich dachte noch: „Ach, schau doch kurz im Letz Boys vorbei. Wenn es so ist wie letzte Woche, ist eh niemand da den di kennst, außer den Barman.“

Tja, dem war nicht so. Aber ich beherrschte mich und es wurde nicht zu spät.

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