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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Kollektiv

Eigentlich war ich heute abend noch eingalden, doch ich werde nicht higehen, ich lass es sausen. Zmud hat versprochen noch später anzurufen, und vielleicht gehen wir noch was trinken. Und das war es dann für Berlin dieses Mal. Ich habe meine Pläne kurzerhand geändert. Ich werde morgen nach Essen fahren und mir die David Caspar Friedrich Ausstellung ansehen, die ich mir schon so lange vorgenommen hatte.

Habe mir heute seit ewigen Zeiten mal wieder die Zeit gekauft. Wann war das letzte Mal dass ich Zeit hatte die Zeit zu lesen? Einen spanneden Bericht über die Guggenheim Austellung in Bonn gelesen. Sehr kritisch, sehr negativ und deshalb reizt es mich. Die Ausstellung werde ich mir vorknöpfen wenn ich wieder zuhause bin. Zudem einen Artikel über den MUDAM gelesen. Ich muss beruhigt feststellen, dass ich mit dem was ich geschrieben habe, recht hatte. Die von der Zeit finden Bau von Pei genauso toll wie ich.

Vohin mal wieder über die Einsamkeit nachgedacht. Die kollektive Einsamkeit in Großstättten. Berlin ist da nicht anders als andere. Es zieht mich an und widderstrebt mir im gleichen Atemzug. Auslöser dafür war eine Begegnung mit einem alten Bekannten, der früher mal ein sehr enger Freund war. Ist es in Berlin ein alter Brauch Leute zu besten Freunden zu erklären und dann fallen zu lassen? Tja…

Jetzt werde halbwegs meine Koffer packen und morgen zeitig losfahren.

Bis denne Berlin…

CSD Berlin

Wer es nicht weiss, CSD steht für Christpher Street Day. Verrückt, bunt, grell, schrill und schön.

*

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Bestandsaufnahme

Ich habe die letzte Spiegel Ausgabe schon vor 2 Tagen gekauft, kam aber erst heute dazu den Hauptartikel zu lesen. Dabei ging vor allem um den Begriff Web 2.0, was er bedeutet und vor allem wen er betrifft.
Mich z.B.
Ich muss dazu sagen, dass der Artikel sehr recherchiert ist und genau die richtigen Fragen stellt. Es sei trotzdem zu bedenken, dass der Artikel von einem Journalisten verfasst wurde, den das Problem genau so trifft und das im weitgehend negativen Sinn.
Web 2.0 ist ein fast philosophischer Begriff, die Weiterentwicklung des Internet auf ein Wort zusammengefasst. (Ich muss ehrlich gestehen dass ich den Begriff bis dato auch nicht genau definieren konnte) Der Artikel zeigt aber auch die Gefahren für die Zukunft auf. Ein Beispiel die Verselbstständigung diverser Community, die z.B. eine radikale Glaubensrichtung vertreten. Doch ich glaube, dass diese Gefahr unbegründet ist, da sich die Internetgemeinde selbst reguliert und solche Auswüchse schnell und effizient aufgedeckt werden.
Es ist auch ein Interview mit dem Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz zu lesen. Dem kann ich in keinem Punkt seiner Argumentation zustimmen . Wenn ich etwas mit Jahren im Internet gelernt habe, dann ist es zwischen den Zeilen leisen. Eine Tatsache die man sehr schnell beim Chatten lernt. Aus diesem Interview kann ich nur herauslesen dass der Professor Angst hat, ihm könnte das Wasser abgegraben werden samt seinem Status als so genannter Experte. Er vertraut auf alt bewährte griechische Weisheiten, die bei genauer Betrachtung nicht auf das Internet und dessen Kommunikationsformen (bloggen z.B.) anwendbar sind.

Man mag das bloggen noch so stupide finden, (ich selbst schreibe auch nicht jeden Tag Dinge auf die ich nachher stolz bin) so ist es doch eine komplexe Bestandsaufnahme der heutigen Gesellschaft und ihrer Befindlichkeiten.

Ich kann euch nur raten kauft euch schnellstmöglich die Ausgabe vom Spiegel DIESER Woche. Dann werdet ihr verstehen was ich gemeint habe.

Und dieses eine Mal lasse Kommentare bei einem Eintrag zu. Bitte schön.

Jüdischer Friedhof

14:30

In der Werkstatt von Zmud in der Küche sitzend und nicht wissend was ich mit den mir noch verbleibenden Stunden anfangen soll. Es ist noch immer tierisch heiß draußen. Zumal in der Sonne ist kaum zum aushalten.
Heute morgen einen Gewaltspaziergang absolviert. Auf Helmuts Empfehlung hin bin ich nach Weißensee gefahren und habe mir den jüdischen Friedhof angesehen. Aber leider nur von außen. Da ich mit dem Tram am Hintereingang ankam und dieser zugesperrt war, machte ich mich auf den Weg den Vordereingang zu suchen. Vergebens. Ebenfalls geschlossen. Warum weiß ich nicht. Auf der Homepage der Friedhofs steht nicht dass heute ein besonderer Tag wäre. Oder ist mir ein jüdischer Feiertag entgangen? Aber schön schaut er schon aus. Sehr verwildert, der Natur überlassen, und doch irgendwie gepflegt. Die Fotos habe ich durchs Gitter geschossen.



Um 4 Uhr ein Treffen vereinbart. Und dann sehen wir weiter…

Sony liebt mich nicht.

Ich weiss nicht was eben schief lief, aber der Server vom Sony Center wollte mich nicht. Dabei habe ich ihm nichts geatn. Ich habe ihn nicht mal überansprucht, weil ich die Grenze von 100MB pro Tag bei weitem nicht überschritten hatte. Also muss ich das sehr persönlich nehmen. Setzt sitze ich hier in einem easy Internet Café und versuche missmutig das zusammenzubringen was ich eben schon auf den Laptop geschrieben hatte. Und da ich keine Arbeit gerne doppelt mache, werde ich es bleiben lassen bis nachher wieder im Hotel bin.
Ausserdem habe ich Hunger. Ausser ein winziges Frühstück war heute nicht viel….

Keiner liebt mich.

Hochzeit & Hopping

Eine deutsch-japanische Hochzeitsparty. Da war ich gestern eingeladen. Im Park Friedrichshain. Mal davon abgesehen, dass ich bis dato noch nie ein Paar in der Kombination gesehen habe, waren die 120 Gäste bunt gemischt und bisweilen sehr skurril. Es waren sehr viele Leute aus der Modebranche vertreten. Highlight des Abends war ein japanische Travestieshow. Eine grottenschlechte Show. Aber die Darsteller hatten Spaß.
Ich habe ein paar sehr interessante Leute kennen gelernt. Nur schade dass es so heiß war. Es sollte abkühlen heute Nacht, hat es aber nicht so richtig.
Also werde ich heute mal anders machen als die anderen Tage. Ich würde es Klimaanlagen Hopping nennen. Aber davon später mehr.

Der Hauptbahnhof

Er sieht schon gewaltig aus der neue Hauptbahnhof. Ich habe versucht eine Stelle mit dem Fotoapparat einzufangen, von der aus man alle Etagen sehen kann. Oben ein Zug, unten Gleise. Ich muss gestehen dass ich, der nicht so ganz schwindelfrei ist, bisweilen dieses unglaubliche Kribbeln der Höhe verspürte. Sogar beim Fahren auf der einen oder anderen Rolltreppe.

Ich bin sitt.

Ein anderer Tisch wie gestern, aber immer noch dasselbe Café. Josty.

Mit Nikos im Prinz Albert gefrüstückt. Viele Erinnerungen ausgetauscht…

Er hat mir etwas erzählt das ich sehr witzig und zugleich sehr spannend fand. Es gibt das Wort satt, das soviel bedeutet wie, ich habe genung gegessen. Es wurde wie es schien ein Wort gesucht für ich habe genung getrunken. Heruas kam das Wort „sitt“. (Author kratzt sich am Kopf und googelt los..)
Tatsächlich! Hier steht es. Und das schon seit 1999. Unglaublich dass ich das nicht mitbekommen habe.

Die Hitze ist mörderrisch hier. Soll ich mich ins Filmmuseum verkriechen, und mir die Fernsehausstellung ansehen? Und wenn es nur zum abkühlen wäre? (Fragt sich der Author und schwitzt fröhlich weiter..)

Zeitversetzt

19.07. 2006
22.20
Heiß, und doch ist es erträglich weil die Luftfeuchtigkeit nicht hoch ist. Vorhin sah ich bei einer Wetterstation dass es 26% sind.
War heute Nachmittag am Lustgarten und habe mir das neue DDR Museum angesehen. Es soll Einblicke in den „Alltag eines vergangenen Staates“.

Den Museum wird vorgeworfen Tatsachen zu beschönigen. Dinge schöner zu zeigen als sie waren. Über diese Polemik wurde auch bei 3sat in der Kulturzeit diskutiert. Und genau das hat mich neugierig gemacht, mal davon abgesehen, dass Helmut mir auch davon erzählt hat. Es mag sein, dass es so ist. Ich kann es nicht beurteilen, da ich die DDR nie am eigenen Leib erfahren habe. Ich hätte mir gewünscht ich hätte die Ausstellung mit jemandem zusammen gesehen, der aus dem Osten kommt, der mir zu diesem und jenem hätte Geschichten erzählen können. Die Gegenstände allein sind ohne ihre Geschichten im Grunde nichts Wert.
Gegenüber vom DDR Museum steht nur noch das Gerippe vom Palast der Republick.

Und hier ein Überbleibsel der der WM. Der Alex im Fussballgewand mit rosa T-com Pünktchen. Da ist schon wieder die T-com…grrr

Mit meiner besten Freundin Zmud 2 vergnügliche Stunden verbracht. Und ich wurde von ihr und einem weiteren Bekannten morgen zu einer Hochzeitsparty eingeladen.
Morgen früh werde ich mit einen Bekannten speisen, mit dem ich vor 3 Jahren den Film Bye bye Blackbird gedreht habe. Großes Wiedersehen also.
Und jetzt habe ich eben festgestellt, dass ich per T-Hot Spot nicht ins Netz komme. Zum Kotzen sowas…

Endlich mal etwas umsonst

Das Posting von Peter kostete mich gestern Abend satte 8 Euro. Die T-Com ist … nun ja, lassen wir das. Zu meiner großen Überraschung habe ich heute einen Gratis-Hotspot gefunden. Im Sony Center auf dem Vorplatz. Na also, geht doch!
Sitze zwar nicht gerade an einem Ort der sehr berlinerisch ist, weil hier gibt im Grunde nur Touristen. Man hört seltsamerweise, und das nicht nur hieram Potsdammer Platz, sehr viel französisch. So auch gestern als ich von Savingyplatz zurück ins Hotel ging, ein schweizer-französisches Paar, das sich lauthals schritt, im festen Glauben, dass niemand sie versteht würde.
Was mich hier im Sony Center ein wenig stört, ist seltsames Hintergrundbrummen, das beständig in der Luft liegt. Wie ein monstergroße Klimaanlage.
Heute Nachmittag treffe ich meine beste berliner Freundin Zmud.
38 Grad sind für heute vorgesehen…pfff

Hier noch 2 Bilder von gestern Abend. Der Laden in der Bleibtreustrasse ist so kitschig dass er schon wieder schön ist.

Und der hier befindet sich ein paar Häuser weiter.

Ich bin Berlin

Es ist heiß in Berlin und es kühlt nicht so richtig ab nachts. Das heißt bis jetzt nicht.

Als ich am späten Nachmittag ankam, war ich müde und spürte noch sämtliche Erschütterungen im Körper. Es war so als ob ich immer noch fahren würde. Und doch war wie unter Strom. ICH BIN IN BERLIN.

Ich wanderte über den Kudamm und es war fast so als ob ich nach hause gekommen wäre. Im Maredo setzte ich mich auf die Terrasse und versuchte schnell ein Posting abzuschicken, was aber nicht gelang weil die Verbindung miserabel war. Und plötzlich hatte ich keine Lust auf Grillfleisch wanderte weiter die Bleibtreustrasse hinunter zur Else Ury Passage wo der Savingnyplatz beginnt. Dort gibt es die Pizzeria 12 Apostel in der ich vor 2 Jahren schon mal mit Fränk gesessen habe. (Fränk den ich übrigens heute wieder vergebens versucht habe zu erreichen, ich weiß gar nicht ob er überhaupt noch in Berlin lebt) Ich setzte mich an einer der Bänke und bestelle die 12 Apostel Pizza, die Spezialität des Hauses. Gegenüber mir stand ein Bettler im Eingang einer Kunstgallerie und schüttelte zaghaft einen gebrauchten Kaffeebecher in dem ein paar Münzen lagen. Ich saß vielleicht eine ganze Stunde da und schaute ihm unauffällig zu. Es dauerte lange bevor er etwas bekam. Der erste der ihm etwas in Becher gab war…ebenfalls ein Asozialer. “Is nicht viel, aber besser als jar nüscht.” Er klopfte dem Bettler auf die Schulter und ging. Der Bettler (ich nenne ihn jetzt mal Peter) strahlte übers ganze Gesicht. Am vorderen Tisch nahm ein Paar mit einem Kind Platz. Das Kind recht lebhaft, ließ Peter lächeln. Und immer wenn kleine Kinder vorbeigingen und ihn anschauten strahlte er sie mit seinem fast zahnlosen Mund an. Er wartete beharrlich und schüttelte immer wieder seinen kleinen Becher. Er bekam noch zwei mal etwas und sagte: Vielen Dank, schönen Abend noch, alles Liebe. Der Spruch den er für jeden hatte.
Und auch wenn es vielleicht nicht so ist, Peter schien glücklich.

So wie ich….

Berlin in Sichtweite

Na das kann ja heiter werden. Schon nach 3 Uhr morgens und ich schlafe immer noch nicht. In 4 Stunden muss, soll ich aus den Federn…

Der Titel passt und passt auch nicht. Denn wenn ich jetzt nicht blad schlafe, wird Berlin devinitif nicht in Sichtweite sein. Also los. 1…2…schnarch.

Sofa

Den Sonntag wie in einer Art Trance verbracht. Ein Spaziergang um den See tat gut. Irgendetwas, ich weiss echt schon nicht mehr was es war, gestern Abend im Fernsehn geschaut und dabei auf dem Sofa eingenickt und vor 10 Minuten erst erwacht. Fühle mich nicht einmal gerädert. Ist vielleicht sogar die richtige Einstellung für morgen. Morgen geht es ab in den Osten…nach Berlin. Und da ich schon mal unterwegs bin überlege ich grade ob ich nicht eine Nacht in Essen verbringen soll um mir die Caspar David Friedrich Ausstellung anzusehen. Auf der Rückfahrt vielleicht…

Leer

Leer, völlig leer. Nicht ausgebrannt, das wäre negativ.Nur leer.

Gestern war die letzte Vorstellung im Inoui von „Fudder fir de bloen Hirsch“ (Futter für den blauen Hirschen). Es war schön und anstrengend und lang. Sehr lang. 42 Vorstellungen. Vor mir am Schreibtisch hängt doch der Postkartenflyer mit allen Spieldaten drauf. Ich hatte ihn hingehängt, damit ich nach jedem Spielabend ein Datum durchstreichen könnte. Gekommen bin ich nur bis Ende April. Und jetzt ist es vorbei.

Melancholisch? Jein. Ein bisschen schon. Aber das ist das schöne an Theater- und Filmberufen. Irgendwann ist ein Projekt zu Ende und es kommt was Neues. Neue Menschen, neue Umgebung, neues Stück, neues Ziel…. Doch heute möchte ich ungehindert und mit melancholischen Weltschmerz in einem leeren Loch sitzen

Lehrpersonal

Die Ereigenisse überschlagen sich in Luxemburg. Zwischen einem neuen Tabak Verbot, das vorgestern von der Abgeordnetenkammer gestimmt wurde und einem Zugunglück gestern, in dem es eine Reihe schlimmer Verletrzter gab, bereite ich mich heute auf die devinif letzte Theatervorstellng in Inoui vor.

Ich wollte schon vorgestern Abend etwas über das neue Tabak Gesetz schreiben, ratzte aber auf dem Sofa weg. Das Gleiche gestern nochmal. Im Grunde sind meine Tage recht gut ausgelastet sonst würde ich abends nicht todmüde umfallen.
Die gestrige Vorstellung war eine geschlossene Gesellschaft bestehend aus einem Lehrerkollegium. Diesbezüglich habe ich etwas neues dazugelernt.

Merke:
Ein Sall voll mit Lehrern benimmt genau gleich wie eine undisziplinierte und desinteressierte Schulklasse.

Ich kamm mir vor, als ob ich eine Schulstunde gehalten hätte. Während der Vorstellung wurden eifrig und ohne Scham Privatgespräche geführt. Wenn eine Passage im Stück kam die etwas lauter war sahen die meistern drein als ob man sie „erwischt “ hätte. Währed der Pause uns am Schluss des Stückes blieben die meisten nicht im Saal sondern standen in Grüppchen vor dem Inoui auf dem Parkplatz rum, wie in der Pause auf den Schulhof. Das mag man jetzt seltsam finden aber das Inoui ist ein Resataurant-Café-Konzert-Theater Stätte in der man bequem am Tischen Platz nimmt und von dort aus die Vorstellung genießt. Am Schlimmsten aber fand ich, dass während der Vorstellung ungeniert geraucht wurde, obwohl überall steht, dass rauchen vor allem während der Vorstellung nicht erlaubt ist, allein schon aus Rücksicht auf die Darsteller.

Ich glaube dass Lehrpersonal im Bildungs- und Benimmgrad all zu sehr überschätzt wird. Das Wort Vorbildfunktion trifft auf die meisten dieses Standes bei aller Liebe nicht zu. Ein Großteil hat diesen Beruf nur gewählt wegen der (in Luxemburg) sehr hohen Gehälter und wegen der langen und vielen Ferien.

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