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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Ein Montag wie im Bilderbuch

Alles, aber schlichtweg alles kann in Frage gestellt werden. Manchmal ist mir diese Tatsache nicht bewusst, oder kommt mir abhanden. Immer dann wenn ich beginne Dinge für selbstverständlich zu nehmen, die es eigentlich nicht sind oder nie waren. Es ist wie mit dem Kopf gegen die Wand knallen, immer wieder und man lernt es doch nicht.
Ich habe letztens jemadem den Vorwurf gemacht, bzw. die Tatsache erkannt dass ihm Bekannte und Freunde „wegbrechen“. (Der Ausdruck ist überigens nicht von mir…Zmud gebrauchte ihn mal im gleichen Zusammenhang) Jetzt muss ich betrübterweise feststellen, dass es bei mir mitunter nicht anders ist. Es macht nicht mal mehr traurig, nur müde, unendlich müde und kraftlos… Man verstehe das bitte richtig; ich breche nicht selbst weg, ich werde weggebrochen, noch schlimmer, ich lasse mich wegbrechen.

So dunkele und tiefschürfende Gandenken an einem wunderschönen Montag morgen an dem die Sonne über alles und jeden strahlt…
Ich sollte was dagegen tun…

5 Wochen Pseudopause

Die letzte Vorstellung in Inouï für diesen Monat. Die nächsten Vorstellungen sind erst in 5 Wochen. Mit anderen Worten, ich kann mich ab morgen voll und ganz der Produktionsarbeit widmen. Na dann mal ran!!!

Denken & sich trauen

In dem nicht enden wollenden Tag von gestern hatte ich doch machen Moment an dem ich intuitiv mein „ich“ pflegen konnte. (Eine etwas seltsame Formulierung) Im Land stand ein Artikel von Guy Rewenig, ein luxemburgischer Schriftsteller, mit dem Titel Pontifikalpornographie. Das „Land“ ist eine Wochenzeitung die alles immer sehr kritisch unter die Lupe nimmt und sich nicht scheut als einzige Zeitung etwas in der Luft zu zerreissen wenn alle anderen Printmedien es hochloben. Weder liberal, noch konservativ, eventuell leicht (aber wirklich ganz leicht) grün angehaucht,was die politische Gesinnung betrifft, ist die Zeitung von der Aufmachung her eine der Schönsten die es in Luxemburg gibt. Der Artikel sagt im Grunde genau das was viel denken sich aber nicht trauen offen auszusprechen. Leider haben sie sich aber nicht getraut, den Artikel online zu publizieren. Er steht nicht mal in der Auflistung aller Artikel der aktuellen Ausgabe. Deshalb hier ein paar Auszüge daraus…

[…] Ein Papst stirbt, und weil der steinreiche Vatikan die logistischen Mittel hat, inszeniert er dieses Sterben wochenlang als öffentliche Show, die am Ende in einer Massenhysterie mündet. […] Bei nüchterner Betrachtung tut sich ein ganz anderer Hintergrund auf. Im Sterben war dieser Papast genau so stur und verstockt wie bei der Verkündigng seiner furchtbar rückwärts gewandten Glaubensverordungen. […] Was dieser Papst wirklich geleistet hat, wird ausgeblendet und überwuchert von rein sentimentalen Reaktionen. Sogar der Bundeskanzler, Schröder war sich nicht zu schade, diesem Papst per Fernsehen zu bescheinigen, er sei „ein Mann gewesen, der die Welt verändert hat“. Wobei man ihm zugute halten kann, dass er mit seinem Statement gar nicht so falsch liegt. Man kann die Welt nämlich auch zum Schlechten verändern.[…] Mit seiner blindwütigen Verdammung jeglicher Form von Kontrazeption hat er in den Aids-gebeutelten Regionen des Planeten buchstäblich eine Ideologie der Todes installiert. Nun stirbt dieser Papst effektvoll und medienwirksam in seinem römischen Palast, und der anonyme aidskranke Afrikaner darf zeitgleich in irgendeinem gottverlassenen Winkel krepieren. […]

Und wo bin ich?

Eigentlich sollte ich schon längst schlafen. Aber wie so oft geht das nicht so einfach auf Kommando. Morgen bzw. heute, moppele ich doppelt und dreifach. Morgenfrüh gleich zum Film, dann anschließend am späten Nachmittag Vorstellung im Inoui. Und später wenn ich nicht tod umfalle noch Büroarbeit, um dann am Samstag frisch und fröhlich ausgeruht und mit voller Energie, den offiziellen neunzigsten Geburtstag der Großmutter zu feieren. Alles ganz wunderbar, alles ganz klasse. Und wo bin ICH während all der Zeit?

Das arme Schweinchen

Wenn man gar nichts zu berichten weiss, dann schreibt man halt über Dinge die man im Fernsehn oder im Kino gesehen hat. Ich kann nicht mal das schreiben, ich armers Schweichen. Abends falle ich wie ein Stein ins Bett. Sobald mein Körper auch nur annährend eine horizonatale Lage verspürt, ratze ich weg. Ich kreige allerhöchstens die Nachichten im Radio mit, und etwas darüber zu schreiben,pfff. Nichts ist so alt wie die Nachichtensendung von gestern. (Das sagt man doch auch von Tageszeitungen ? Oder?) Aber etwas habe ich heute morgen gesehen was mich doch fasziniert hat. In der Wiederholung von Nano von gestern war eine Reportage über die Erforschung der Schönheit. Dabei setze ich eh vorraus, dass Schönheit nicht real ist sondern immer subjektiv ist. Da es nach wie vor ein Thema ist, was mich immer wieder beschäftigt, bekam ich endlich in einer klaren Satzform das geliefert was ich im Prinzip schon immer wusste. Schönheit ist zum Teil anerzogen und erlernt. Man empfindet das als schön was man mit den Jahren als schön vorgesetzt bekommt. Na bitte…ist doch logisch? Zum anderen definiert Schönheit sich über einen biologischen Vorgang, der so alt ist wie die Natur selbst. Ein schöner Mensch vermittelt Gesundheit und starke Gene, also der richtige Parthner zur Fortpflanzung.
Ich will jetzt nicht die ganze Reportage wiedergeben, nachlesen könnt ihr das hier.

Stuß & Geburtstag

Tage kommen und gehen und die Zeit scheint zu rasen. Die einzigen kurze Momente, in denen ich innehalte sind, wen ich meinen Eintrag schreibe. Aber wenn ich dann vor der Eingabemaske sitze, die mir in strahlendem weiss entgegen leuchtet, empfinde ich es bisweilen wie ein schwarzes Loch und weiss nicht was ich eintragen soll. Ich erinnere mich an ein Posting im Dezember in dem ich mir vorgenommen hatte, nicht mehr so viel aber dafür qualitativ bessere Texte zu schreiben. Das Problem dabei ist, dass ich dann ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich NICHTS schreibe. Wie ich es auch drehe und wende, etwas ist immer verkehrt. Also lassen wir es mal so wie es ist und wenn ich zuviel Stuß schreiben sollte, könnt ihr euch ja melden.

Gestern wurde meine Grossmutter sagenhafte 90 Jahre alt. Die Haustürklingel und das Telefon standen nicht still. Ein Blumengesteck nach dem andern wurden geliefert und das das Sidebord in Küche drohte zusammenzubrechen unter der Blumenlast. Am Samstag ist die große Feier mit allen Verwanten und Bekannten. Ich für mein Teil bin ganz froh dass ich an dem Tag arbeiten muss und das Ganze nur am Rande mitbekomme. Großmutter mag zwar nicht so sehr im Rampenlicht stehen, aber insgeheim freut sie sich doch.

Nicht denken!

Eben in Spiegel Tv eine erschreckende Reportage gesehen über den einsamen Tod. Leute die in ihrer Wohnung sterben und keine Verwanten haben. Leute die oft über Wochen in ihrer Wohnung verotten. Menschen die im Krankenhaus sterben, und niemand haben. (Die intrapersonale Denkweise lass ich jetzt mal ganz bewusst sein…da muss man ja depressiv werden) Das für mich schlimmste Wort das in der Reportage vorkam, war Vereinsamung….
(…nein ich fange jetzt unter keinen Umständen intrapersonal zu denken!!!)

Weidergefunden

Ein Lied wiedergefunden das mich ein ganzes Jahr durch begleitet hat. 10 Jahre ist es her. Enzo Enzo, Juste quelqu’un de bien.

Debout devant ses illusions
Une femme que plus rien ne dérange
Détenue de son abandon
Son ennui lui donne le change

Que retient elle de sa vie
Qu’elle pourrait revoir en peinture
Dans un joli cadre verni
En évidence sur un mur

Un mariage en Technicolor
Un couple dans les tons pastels
Assez d’argent sans trop d’efforts
Pour deux trois folies mensuelles

Elle a rêvé comme tout le monde
Qu’elle tutoierait quelques vedettes
Mais ses rêves en elle se fondent
Maintenant son espoir serait d’être

Juste quelqu’un de bien
Quelqu’un de bien
Le cœur à portée de main
Juste quelqu’un de bien
Sans grand destin
Une amie à qui l’on tient
Juste quelqu’un de bien
Quelqu’un de bien

Il m’arrive aussi de ces heures
Où ma vie se penche sur le vide
Coupés tous les bruits du moteur
Au dessus de terres arides

Je plane à l’aube d’un malaise
Comme un soleil qui veut du mal
Aucune réponse n’apaise
Mes questions à la verticale

J’dis bonjour à la boulangère
Je tiens la porte à la vieille dame
Des fleurs pour la fête des mères
Et ce week-end à Amsterdam

Pour que tu m’aimes encore un peu
Quand je n’attends que du mépris
A l’heure où s’enfuit le Bon Dleu
Qui pourrait me dire si je suis

Juste quelqu’un de bien
[…]

J’aime à penser que tous les hommes
S’arrêtent parfois de poursuivre
L’ambition de marcher sur Rome
Et connaissent la peur de vivre

Sur le bas-côté de la route
Sur la bande d’arrêt d’urgence
Comme des gens qul parlent et qui doutent
D’être au-delà des apparences

Juste quelqu’un de bien
[…]

On Tour

03.04.05 / 15.33 / Mit dem Palm unterwegs

In der Fußgängerzone in Echternach. An einem Sonntagnachmittag auf der Terrasse des Café Pudel. Sie rennen in Massen durch die Straße. Traumhaft schönes Wetter. Und im Hintergrund spielt jemand auf einer elektrischen Orgel, alt bekannte Schnulzen. Tango, Walzer, Rumba, Cha Cha…
Die Lieder sind so unmodern dass sie schon fast wieder postmodern loungy sind. jetzt grade wird es etwas volkstümlicher, so gar nicht nach meinem Geschmack.
Es ist Sonntag, einer der vielen unzähligen Sonntage in Echternach, die immer gleich aussehen, sich immer gleich anhören und gleich anfühlen. Und doch… es ist wie ein Rausch.
Die Musik wechselt um zu dem Evergreen von Nicole: ein bisschen Frieden.
Neben mir am Tisch hat ein gewichtiges Ehepaar samt nachwuchs Platz genommen. Er, ein paar Hände wie Bärentatzen mit Knollennase. Sie, dezent rotgefärbte haare mit klassischem dunkelblauen Zweiteiler beigefarbene Gehwohl Schuhen. Er und sie trinken Kaffee, der Knirps bekommt eine Fanta. Als ganz klassisch, alles in der Norm. Man bemerkt grade dass ich auf dem Palm rumklimpere und der Knirps meint, dass es ein Spiel sei…
Eben ging einer meiner Kunden vorbei, den ich in meinem früheren Leben als Frisör hatte. Er hat schwarze haare und stahlblaue Augen. Eine Kombination die in unseren Breitengraden nicht sehr häufig anzutreffen ist. Doch ist er ziemlich in die breite gegangen und nicht mehr so ansehnlich wie früher…
Zur Feier des Tages werde ich mir einen Mochito gönnen…
Prost!

Ein Buch eingepackt über Haikus. Ich habe da schon mal was darüber geschrieben. Wenn ich einen schönen finde, für den Augenblick, werde ich ihn nachtragen…
„ne possédant rien
Comme mon coeur est léger
Comme l´air est frais“
„nichts besitzend
Wie leicht mein Herz ist
Wie klar die Luft ist“
Schön…

Das Wort zum Sonnatg

[…]Da leidet und stirbt einer im Glauben und tut dies in aller Öffentlichkeit. Mitten hinein in eine Zeit, in der das Sterben vielfach ein ganz unerwünschter Gast des Öffentlichen ist, stößt dort dieses Bild eines alten Mannes, der sich nicht mehr aufrecht halten kann und die Sprache fast ganz verloren hat, und dessen letzte Sätze dennoch und gerade deshalb man gehört haben soll: „Fürchtet euch nicht.“[…]
Cyclad-z

(Den letzten Satz musste ich ein klein wenig verbessern…im Original schien er nicht logisch…er ist damit hoffentlich nicht verfälscht worden)

Eligo in Summum Pontificem

Nicht dass ich ihm nicht noch ein Paar Tage Wochen Monate oder gar Jahre gegönnt hätte, aber so wie der Papst am Ende aussah… Er ist erlöst. Alles trauert und im Fernsehen läuft nichts anderes mehr als Nachrufe, Breaking News auf CNN, das Übliche Getuhe halt. Die olle Else drückt sich diesbezüglich wieder sehr gediegen und geschmackvoll aus.

…und quer durch die fernsehkanaele zog sich die tsunami-moshammer-pontifax-schmalzsuppe, in der ich nun so lange strampeln werde, bis sie zu butter geworden ist.

Dabei frage ich mich ob ich Trauer empfinde.(…aha, der intrapersonale Denker meldet sich!) Kann ich nicht sagen. Froh darüber auch nicht. Das Ableben des Papstes ruscht, ohne auch das geringste in mir auszulösen, an mir vorbei. Ich habe eben einen Satz im Spiegel online gelesen in einem Nachruf, den ich ganz gut fand.

Er war konservativ, er war stur, er war eine Provokation. Er sagte: Hinknien, Rosenkranz beten! Doch Millionen auf allen Kontinenten trauern in diesen Stunden um den Papst, und wer nicht betet, empfindet immerhin Respekt, auch in der Gegnerschaft.
Mathias Matussek

Und um gleich beim Speigel zu bleiben; ich wusste nie so richtig wie das ganze Ritual von statten geht wenn ein Pontifex stirbt. Und wie das mit der anschließenden Wahl vor sich geht.
Hier steht’s geschrieben

Mich wundert eines. Dass ich hier kurz nach 2 Uhr morgens sitze und frisch wie ein Fisch in die Tasten haue und nicht im geringsten müde bin…

Fotos der letzten Tage

Das Bild hier gibt es nur einmal im Jahr. Ich glaube dass es schon eines vom letzten Jahr gibt, aber der Baum ist immer wieder eine Pracht.

Peggy und ich. An ihrem Geburtstag gestern Nacht auf der Party.

Die Erkenntnis

Diesem Test nach zu urteilen bin ich ein intrapersonaler Denker. Das ist ja höchst interessant. Dabei befinde ich mich in bester Gesellschaft neben Sigmund Freud, Gandhi und Grahame Greene. Also immer leicht am Rande fast wie ein Ausserirdischer,ein Mondmännchen. (Die vom Mars wollt ich jetzt mal aussen vor lassen, so durchgeknallt bin ich nicht)
Ein Mondmännchen, ha, dass ich da nicht früher drauf gekommen bin. Manchmal reicht ein Wort und alles wird klarer. Ein Mondmännchen.
Dan Test findet ihr hier.

Ich bin noch da

Ich hab euch nicht vergessen. Die Tage fliegen nur so vorbei und ähneln sich wie Ei dem andern. Vollgestopft mit Büroarbeit, Telefonaten und abends den Vorstellungen im Inoui. Ausser eim kurzen Trip nach Köln vorgestern abend, zu Bekannten. Vom Kölle hab ich dabei nicht viel gesehen.
Heute ist der 1 April und der Tag wird lang und anstrengend werden. Zmud würde wieder sagen „was für ein gehetzter Eintrag“. Und trotz allem gehts mir gut. Seltsam gell? Überigens hat Peggy heute Geburtstag. Ich seh sie heute nachmittag.

Zahlen & Fakten

Ruhiger Tag mit viel Büroarbeit, die mir heute sehr schwer viel weil…tja das wüsste ich auch gerne. Mein Horoskop hatte für heute eine Mondpause vorrausgesagt und die hab ich wohl mehr als deutlch gespürt. Seltsamerweise ist es nicht so, dass ich die Ausszeit dann provoziere wenn da steht, dass sowas im Anmarsch ist. Nein, heute habe ich das Horoskop erst im nachhinein gelsen. Also muss wohl etwas dran sein.

Heute möchte ich euch mal was zeigen was sonst eigentlich nur ich zu Gesicht bekomme. Aber da ihr alle mit daran teilhabt ohne es eigentlich zu wissen, wollte ich das euch einmal zeigen.

Die Garfik meines Counters. Dass sie erst seit August letzten Jahres läuft hat den simplen Grund, dass Blogger zuvor einen eigenen Zähler hatte, der wurde aber abgeschafft. Das hier ist die Jahresgrafik; es gibt noch jede Menge anderer Grafiken, wer wann an welchem Tag, in welcher Woche um wieviel Uhr, mit welchem Browser, vom welchem Kontinent oder Land, usw.
Interessant dabei ist, dass die Seitenzahl Anfang November sprunghaft in die Höhe ging und im Dezember als ich in Berlin war noch kräftiger zulegte. Eine Erklärung habe ich nicht dafür. Der Wechsel zum neuen Server mit eigenem Domain hat der Sache keinen Abbruch getan und die Zahl steigt immer noch. Traumzahlen wie 5000 Klicks am Tag, wie die olle Else sie hat, werd ich wohl nie erreichen.
Wer weiss, vielleicht irgendwann mal.

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