Ich habe ein Patenkind, bzw. ein Patenpferd, das ich in letzter Zeit sehr wenig gesehen habe. Also fragte die A. mich heute am späten Nachmittag ob ich mitkommen würde. Das ist der Schlingel:
Das Foto wurde bereits letztes Jahr gemacht. In Ermangelung eines Fotos neueren Datums gibt das noch einmal.
Die A. hatte entschieden dass er heute weder longiert noch geritten wird und auch mal einen Tag Pause hat. Und so nahmen wir ihn nur mit, auf einen Spaziergang durch den Wald und über die Felder.
Das Erstaunliche an Dalton ist, dass, obwohl ich ihn ja nicht oft sehe, er mich trotzdem wiedererkennt. Für gewöhnlich ist er mit Männern ein wenig zurückhaltender und sträubt sich. Ich jedoch bekam sogar einen Stupser mit dem Maul als ob er ein Küsschen geben würde, was er nach Aussage der A. sehr selten tut. Während dem Spaziergang lieb er einmal abrupt im Feld stehen, und wartete bis ich wieder von etwas weiter hinten dazu kam weil, ich mit Blue beschäftigt war.
Später dann ging es einmal kurz über die Schueberfouer mit der A., Wir speisten eine Kleinigkeit in der Friture Hentiette, bei Reini, der alten Zeiten willen. Später schlenderten wir durch die Schäferallé wo man immer all die Stände mit den neuesten “Erfindungen”, weil ich etwas auf dem Stand von Cooklife entdeckt hatte. Es ist die Firma, die Kochblume erfunden hat. Ich habe meine jetzt schon fast 15 Jahren und sie sieht immer noch aus wie am ersten Tag.
Noch einen Absacker im Schwarzwaldhaus in den es aber sehr ruhig war und ab ins Bett.
Oder eher Reakklimatisieren. Anderes Klima, andere Luft, andere Geräusche. Da es Sonntag war, konnte ich eh nicht in die große Geschäftigkeit fallen. Ich fing den dem Tag mit viel Gleichmut an.
Am Nachmittag zog mich nach draußen.
Die Schueberfouer ist wieder da. In St.Jean hatte ich schon so einiges darüber gelesen. Sie haben die Anzahl der Stände auf dem Glacisplatz erhöht, auf eine nie dagewesene Rekordzahl. Die Wege sind damit viel enger geworden und es fühlte sich bereits am frühen Nachmittag an, als ob es proppenvoll wäre. Das macht wirklich nur bedingt Spass.
Und da sie im letzten Stockwerk eines der höchsten Gebäude des Viertels ist, gibt es vom Balkon aus eine sagenhafte Aussicht über den Süden der Stadt.
Im Norden sieht man den Glacisplatz inklusiv dem Riesenrad:
Zu essen gab es ein Boboun , aber in seiner kalten also Salat Variante.
Wir saßen noch lange auf dem Balkon und schauten den Fliegern in der Ferne zu die quasi im Minutentakt vorbeiflogen um zur Landung anzusetzten. Man hört sie aber nur bedingt, je nach Flugzeugmodell und wie der Wind weht.
Da die A. jetzt meine Nachbarin geworden ist, die nur eine Straße weiter wohnt, brauchte ich zu Fuß knappe fünf Minuten.
Ein letzte Aquashake mit Calamansi von Bargeton. Das beste Erfrischungsgetränk ever.
Und dann war es auch schon Zeit.
Ein letztes Foto aus dem Baskenland. Die Bucht von Biarritz.
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Wer sich für historische Kleidung interessiert, insbesondere aus der viktorianischen und edwardianischen Zeit und die Youtuberin Bernadette Banner nicht kennt, ist selbst schuld. Bernadette stellte sich sich die Frage was man bei OnlyFans zeigen könnte, wenn wir immer noch in der besagten Zeit wären. Die Antwort; entblößte Knöchelfotos. And she did it!
Da ich in der Nacht kein einziges mal gehustet hatte und ich mich topfit fühlte, ging ich gleich um 9:00 mit der D. schwimmen. Es war ruhig am Stand und der Tag fing bewölkt an. Heute ist das vorletzte mal dass ich das noch einmal tun kann und dachte jetzt schon mit Wehmut daran, dass ich das sehr in Luxemburg vermissen werde.
Ein Kaffee mit Tartine im Chistera.
Später fing ich dann endlich an zu schreiben und setzte den gestrigen Blogbeitrag erst gegen Mittag ab.
Kino am Nachmittag. 3000 Years of Longing mit Tilda Swinton und Idris Elba. Das hätte ich mir auch angesehen, wenn ich vorab schlechte Kritiken gelesen hätte. Idris UND Tilda, da kann man doch unmöglich nein sagen. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von A.S. Byatt – Der verliebte Dschinn. Ich hatte während der ersten zehn Minuten ein klein wenig Schwierigkeiten mich darauf einzustellen, doch dann tauchte ich in eine Geschichte ein, die tiefgründiger und philosophischer nicht sein kann. Tilda und Idris sind zwar die Hauptdarsteller aber ihre Szenen spielen auf der Ebene von einem Erzähler und einer Zuhörerin in der der realen Welt. Und dann taucht man ein in die Geschichte des Dschinn, der seit 3000 Jahren immer wieder in Flaschen gefangen ist oder umher irrt, weil seine Befreier ihre drei Wünsche nicht geäußert haben. Bis auf eine längere Szene mit Bademantel ist Idris übrigens weitgehend textilfrei, was dazu beiträgt dass man auch was fürs Auge hat. Wollte ich nur mal gesagt haben. Aber es ist ein wunderschöner Film bei dem ich am Ende einmal tief Luft holen musste, denn man taucht wie aus einer anderen Welt wieder in der Realität auf. Genau so sollte Kino immer funktionieren.
Am Abend dann ein letztes mal zu Exte Nami. Die Besitzerin freute sich uns noch einmal zu sehen. Wir saßen ganz entspannt auf der Terrasse.
Im Anschluss ging es noch auf einen letzten Absacker zum Bidaian, der bis 2 Uhr in der früh dauerte. Aua.
Es war mir dann doch eine Spur zu kühl um gleich morgens schon eine Runde zu Schwimmen. Die Erkältung ist zwar halbwegs weg, aber ich muss sie nicht noch einmal heraufbeschwören. Ich schreib den Blogeintrag, während die D. sich ins Meer stürzte.
Eine Tartine mit Marmelade gab es anschließend in Chistera.
Nach ein wenig hin und her überlegen zwischen San Sebastian oder Bayonne, fiel die Wahl auf Bayonne. Es ist nicht so wie, waren bereits etwas spät dran und es war wieder brütend heiß und obwohl ein Wind ging, der aber nicht wirklich Abkühlung verschaffte.
Ich wanderte das erstmal anderes um den Fluss Nive und das bescherte eine paar neue Sichtachsen auf den Stadtkern, die ich sofort ablichten musste:
Ich kann nur jedem raten einmal nach Bayonne zu kommen, die Stadt hat schon etwas sehr einzigartiges das man so nirgendwo findet. Und wenn ihr schon hier seid, macht eine Stadtführung, dann versteht ihr auch warum hier so viele Häuser windschief sind und warum alles so zugebaut ist.
Wir waren kurz nach 18:00 wieder zurück und ich fiel aufs Bett wie ein Stein und ratzte für eine ganze Stunde weg.
Später hatte ich einen Tisch im Bidaian reserviert.
Verschreiber des Tages: In der Überschrift schrieb ich St.Jena….
Am Morgen, nach ein paar Einkäufen und einem Kaffee mit Croissant im Xistera, setzte ich mich gleich an den Rechner und schrieb drei Stunden durch. Es ist immer ein wenig schwierig den gleichen Ton und Duktus wiederzufinden, zumal wenn ich an einer Stelle aufgehört habe in der er sehr wichtig ist. Es gelang aber auf Anhieb.
Kurz nach 15:00 war die D. angekommen und wuchtete den Koffer die Treppe hoch. Da es brütend heiß war, schlug ich der D. vor, sofort eine Runde Schwimmen zu gehen. Ich begleitete sie und kam damit ich zum ersten mal wieder, seit Tagen, in den Genuss einer Schwimmrunde. Herrlich.
Für den Abend hatte ich einen Tisch im Instincs reserviert. Apéro gab es im Bidaian auf der Terrasse. Und während wir dort saßen, es war immer noch drückend heiß, kam wieder dieses Phänomen des Brouillarta auf, dem kalten Wind der die Temperaturen binnen einer Stunde um satte zehn Grad senkt. In unseren Breitengraden kennt man das gar nicht. Es ein wenig so als ob man eine Klimaanlage eingeschaltet hätte. Er kann mal sanfter mal sehr heftig sein. Es gibt ihn auch in der Variante 100 km/h Windspitzen.
Im Instincs dann ein herrliches Abendessen und einem anschließenden kleinen Sparziergang am Meer entlang.
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Manchmal, aus unerfindlich algorithmischen Gründen, zeigt YT einem Dinge nach denen man nie gefragt hat. Und folgendes Lied hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Zugegeben Aretha Franklin ist in der Anfangsszene nicht die beste Schauspielerin, aber in der Nummer ‘Think’ aus den Blues Brothers, wo sie sich die Seele aus dem Leib singt, ist sie so überzeugend, dass ich als ihr Ehemann geblieben wäre. Und der Song zieht noch immer die Schuhe aus.
Ich sag es mal so. Die Bronchitis streckte mich mehr nieder als gedacht und die letzten beiden Tage fielen sehr ereignislos aus. Ein bisschen was zu berichten gibt es aber.
In St.Jean gibt es im Vergleich zu Luxemburg sehr kalkarmers Wasser. Das Resultat ist, dass meine Haare hier immer butterweich sind und ich sie nur schwer in Form bekomme ohne pfundweise Zeugs reinzuschmieren, damit ich nicht aussehe, als ob ich mit Perwoll gewaschen wäre. Zudem war seit Tagen schon der Friseurtermin überfällig. Also buchte ich einen Termin hier um die Ecke. Ich erklärte der Friseurin, was ich haben möchte, zeigte Fotos und sie schien auch auch alles verstanden zu haben, jedoch mit der Ausnahme dass sie sich nicht daran hielt und genau den Fehler machte, der jeder Friseur macht. Die Haare müssen seitlich leicht trapetzförmig geschnitten werden sonst ziehen die Haare nach oben und es bekommt eine dreieckige Form. (Menschen vom Fach wissen was ich meine) Tja, und genau das ist passiert.
Nun ja. In drei Wochen kann man das wieder angleichen.
Ich brachte die Wohnung auf Vordermann, was mich aber mehr Kraft kostete als gedacht. Im Normalfall hätte ich zwei Stunden gebraucht. Ich brachte wegen dem Infekt über einen halben Tag, da ich mehrfach schweissgebadet aufhören musste.
Ansonsten gibt es von gestern Abend noch einen schönen Sonnenuntergang:
…und gegrillter Thunfisch mit Piperade und Pommes aus dem kleinen Restaurant der Markthalle.
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Und zum Abschluss noch ein Modelleisenbahn Video (oder auch nicht):
Nachtrag: Und dann noch eine traurige Nachricht. Der Schauspieler Jean Francois Wolff verstarb gestern, was mich sehr erschütterte. Ich habe eine ganze Reihe von Projekten mit ihm über all die Jahre bestritten. Doch war es ruhig um ihm geworden in letzter Zeit. Und so still und leise wie er immer war, so verschwand er auch.
Ich hatte am Tag davor mit der D. telefoniert, die mir riet, einen Tag mal nichts zu tun und die Erkältung auskurieren. Das tat ich dann. Schwimmen traute ich mich nicht, denn ich wollte unter keinen Umständen rückfällig werden. Und damit gibt es für den Tag nicht sehr viel interessantes zu berichten. Ich versuchte ein wenig am Text zu schrieben, was mir aber schwer viel.
Stattdessen hörte ich mir ein altes Radiohörspiel von Francis Durbridge an. Paul Temple und der Fall Margo. Die ersten drei, nein sagen wir vier Folgen, hatten einen guten Rhythmus und waren verständlich, doch dann wurden es langsam zu viele Protagonisten, so dass man sie stimmlich nur sehr bedingt auseinander halten konnte. Die Figur des Paul Temple wurde übrigens von einem Luxemburger eingesprochen, der aber in seiner Heimat sehr in Ungnade fiel.
Und weiter war da nicht viel.
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Zu meiner Überraschung fand ich vor zwei Tagen ein Video bei Vogue von Linda Evangelista, die ja zu der ersten Garde der Supermodels in den 90ern gehörte und für mich die Schönste von allen war. Mit ihrem Leidensweg wegen dem Schönheitseingriff, bei dem sie eine ‘paradoxical adipose hyperplasia’ bekam und völlig entstellt war, trat sie erst letztes Jahr in die Öffentlichkeit. Jetzt gab ihr die britische Vogue das Cover der Spetemberausgabe. Auch wenn sie “Full on Fashion” präsentiert, kommt man nicht umhin zu glauben, dass es so “full on” war, damit Dinge cachiert werden sollten.
Und hier ist sie in der Serie My Life in Looks zu sehen. Ich habe sie weitaus entspannter in Erinnerung vor früheren Interviews.
Eine sehr schlechte Nacht. Und ich weiß nicht mal mit was ich das ausgelöst habe. Es ging mir gestern den ganzen Tag über sehr gut, mal abgesehen von den leichten Halsschmerzen, aber sonst war alles in Ordnung, sogar die Schniefnase war weg. Und als ich dann im Bett lag ging alles wieder von vorne los. Und diesmal gesellte sich ein ausgewachsener rasselnder Husten dazu und Schüttelfrost.
Kurz vor 5:00 Uhr war die Nacht vorbei. Ich stand auf machte mir heißen Tee und nahm eine weitere Tablette die dann im Verlauf der Morgens endlich Ruhe brachte. Ich konnte mich sogar noch eine Weile hinlegen und noch ein wenig Schlaf nachholen.
Anschließend las ich viel schönes und erfreuliches im Internet, das meine Stimmung merklich hob. Ich huschte noch einmal in die Apotheke und kaufte Hustensaft.
Medikamente helfen. Und über den Tag hinweg ging es langsam besser, dass ich Abends ein kleines Picknick wahrnehmen konnte, zusammen mit der L. und dem S.
Eingekauft dafür hatten wir in einer brandneuen Épicerie in Ciboure, die sich Sardines nennt. Wir wanderten nich ein wenig weiter raus Ciboure, Richtung Socoa, wo es ein paar schöne Stellen oberhalb der Klippen gibt und eine wunderschöne Aussicht über die ganze Bucht hat.
Ich ging zurück über die Brücke nach St.Jean als der Abend schon weit fortgeschritten war.
***
Wenn Menschen sich wie Hunde benehmen würden, würde das in etwa so ausssehen:
Ein trüber Morgen. Die Erkältung war ein wenig besser. Ich bloggte den Vortag weg, las das Internet leer und schmiss vorsichtshalber eine 1000er Paracetamol ein. Ich wollte nämlich raus.
Ich sollte mit meiner Vermutung von gestern recht behalten:
Schwimmen einstweilen untersagt.
Na gut, dann mach ich etwas anderes. Ich wanderte Ritchtung St.Barbe:
Auf dem Weg dorthin, sah ich das Boot, das den ganzen Tag durch die Bucht fährt, am Steg von großen Strand ankommen. Ja warum eigentlich nicht? Ich setzte nach Socoa über. Ich sah Spaziergänger auf dem Deich. Oh ja! Da war ich vor etlichen Jahren zum letzten mal und zwischendurch war er immer geschlossen wenn ich dort war.
Als ich ankam, war er nicht geöffnet. Und dann tat ich etwas Verbotenes. Ich stieg einfach über die Brüstung! Ich riskierte mein Leben, meine Integrität, meine ganze Zukunft, um euch Fotos zu zeigen! SO BIN ICH!
Ich nahm das gleiche Boot bei der nächsten Tour eine Stunde später und landete im Hafen von St.Jean. Die D. möge mich berichtigen, aber ich glaube St.Jean hat einen Preis bekommen für den schönsten Fischerhafen der Welt. Er sieht aber auch immer quietschesauber und adrett aus.
Wieder im St.Jean, setzte ich mich auf die Terrasse vom Suisse und schrieb schon mal ein Großteil hier vor.
Danach tat ich etwas, das ich ganz bewusst nicht erwähne, sonst ist nächste Woche eine Überraschung futsch. Erwähnen kann ich aber, DASS ich es nicht erwähne, das macht es nämlich spannend.
Ein kurzes schnelles Abendessen in der Pille d’Assiettes. Ich nahm den Vorschlag der nicht auf der Karte stand. Thunfisch mit Sesam asiatischen Nudeln und viel Gemüse.
Ich war früh daheim und legte mich auf bald ins Bett. Über die Nacht berichte ich dann morgen, die war nämlich nicht schön.
Da ich mich eh gerädert fühlte nach dem Schlaf, strich die Schwimmrunde. Am Morgen hatte ich die Nase zu und Halsschmerzen. Na super! Und für alle die jetzt ein paar Glocken läuten hören, nein, ich habe es weggetestet. Da ist nix.
Ich überschlug im Kopf was ich noch essbares in der Wohnung hätte und beschloss die Wohnung gar nicht zu verlassen. Doch, wenn es dazwischen einmal kurz mit regnen aufhören sollte. Ich so überzeugt war beim Kofferpacken, dass ich kein Regenzeug bräuchte während dem langen Aufenthalt, dass ich keines eingepackt hatte. Ich habe nur den kleinen Regenschirm mitgenommen. Ein kurzer blick auf die Regenjacken auf dem Mantelbrett der D. bestätigten mir, dass das nichts werden wird und da nur mein großer Zeh reinpasst.
Also ließ ich den Morgen sehr langsam angehen, bloggte in aller Gemütsruhe den Vortag weg und schaute immer wieder dem Regen zu. Angedacht hatte ich einen weiteren Ausflug, weil ich da etwas entdeckt hatte am Bahnhof in Bayonne. Es gibt von dort eine Verbindung nach St.Jean Pied de Port, das ich noch nicht kenne. Port heißt übrigens Hafen und nicht, wie ich es jahrelang glaubte, Porc, was genau gleich ausgesprochen wird und Schwein bedeutet. Das wäre dann der Heilige Johann der Schweinefüße. Aber den Franzosen sind solch seltsame Namen durchaus zuzutrauen. Ich erinnere an Saint-Bauzille-de-Putois (der heilige Bauzille der Stinktiere), wo ich ja auch schon mal war. Den Ausflug nehme ich die Tage nach.
Am späten Nachmittag huschte ich zwischen zwei Regenschauern hinaus in die Apotheke, kaufte einen weiteren Test und Halsschmerztabletten. Zudem kaufte ich mir einen kleinen baskischen Kuchen bei Henriett, als Belohnung oder Wiedergutmachung, dass ich den ganzen in der Wohnung bleiben musste.
Am Abend machte ich mir Pasta mit Piperade und es tat richtig gut mal was warmes zu Essen. Dann gingen die heftigen Regenschauern wieder los. Das bedeutet, dass Schwimmen zumindest morgen und vielleicht die nächsten paar Tage tabu ist, weil die Abwässer überlaufen könnten und das Meer in der Bucht verschmutzen. Das muss nicht so sein kann aber in seltenen Fällen passieren. Aus Sicherheitsgründen werden, nach jeder großen Schauer immer die Verbotsschilder fürs Baden aufgestellt.
Das Abendprogramm bestand weitgehend aus den Nachrichten vom französischen Fernsehen über Sturmkatastrophe in Korsika. Es war nur ganz kurz, sorgte aber für sehr viel Schaden und mehrere Tote.
Ich erwachte schon vor 7:00. Also hatte ich noch Zeit genug vor der Schwimmrunde das Posting vom Vortag fertig zu schreiben und für zwei Tassen Kaffee. Zudem schreib ich ein wenig etwas vor, was ihr weiter unten lesen könnt.
Schwimmen! Kurz nach 8:00 als die Sonne da war. Im Meer dann merkte ich diesmal mehr als sonst, dass die Flut mir es schwer machte hinaus zu schwimmen bis zu den Bojen. Es kam mir gefühlt wie eine kleine Ewigkeit vor. Das Zurückschwimmen ging dafür umso schneller. Die Wellen trugen mich regelrecht.
Wieder aus dem Wasser kam ein unangenehmer Wind auf. Ich machte fix das Foto oben um die Wolken zu zeigen, die über Soccoa schwebten. Das will aber hier gar nichts heißen. Sie können sich binnen fünf Minuten auch wieder verzogen haben.
Und weil ich für die Mittagszeit dort war, nahm ich auch gleich das Menu du Jour mit und das war hervorragend!
Gebratene Blutwurstscheiben mit gegrillten Möhren. Ich bin nicht so ein großer Fan von Blutwurst, aber die hier war perfekt abgeschmeckt mit Gewürzen. Und ganz ehrlich, von einem der besten Charcutier Frankreichs hatte ich nichts anderes erwartet. Der Knaller aber waren die gegrillten Möhren. Von denen beim nächsten mal gerne eine doppelte Portion!
Ich kaufte noch drei verschiedene Pasteten ein. Und dann war es auch schon an der Zeit, wieder zurück über die Brücke zu Didam zu gehen. Es blies wieder ein kalter Wind und ich wünschte mir ich hätte zumindest den dünnen Hoodie mitgenommen.
Die Ausstellung von Véronique de Viguerie einer Fotojournalistin, die vor allem in Krisengebieten arbeitete, ließ mich nicht kalt. Allen voran waren es die Bilder aus Afghanistan die mich erschreckten, bewegten und die Tränen in die Augen trieben. Sie hat die seltene Gabe mit ihrer Kamera den Menschen bis tief in die Seele zu schauen, egal ob sie die Opfer oder die Taliban fotografierte. Ein Foto erschreckte mich ganz besonders. Es war von einem Selbstmordattentäter der Taliban, der dazu auserkoren worden war. Einerseits sah man den Stolz aber auch die Leere in den Augen. Ich habe keine Fotos gemacht obwohl ich gekonnt hätte. Aber wer noch vor dem 25. September nach Bayonne kommt. Sie ist absolut sehenswert. Zudem ist das Museum leicht zu erreichen weil es keine 2 Minuten Gehweg vom Bahnhof entfernt ist.
Wieder daheim, legte ich mich kurz hin um vom Regen zu erwachen.
Es schüttete wie aus Kübeln. Ich hatte noch zwei Gänge durch St.Jean gepalnt, weil ich Tische reservieren wollte, doch das strich ich. zudem fühlte ich mich nicht besonders wohl. Mit dem kalten Wind am Morgen und Bayonne, hatte ich mir wahrscheinlich etwas Unerwünschtes eingehandelt. Zudem war mir kalt. Ich duschte einmal glühend heiß und machte mir einen Heißen Tee mir einer Paracetamol. Das half.
Ich machte mir Abendessen:
Eine Scheibe Pastete mit einer Toamte (ja es nur eine Tomate, aber dafür ein Monster) und ein wenig Buffala.
Zwischendurch regnete es immer wieder, (es war allerhöchste Eisenbahn, denn die paar wenigen kurzen Regengüsse davor waren so schnell verdampft wie sie runterfielen) und beschloss ganz daheim zu bleiben.
***
Das leidige Thema was ins Blog gehört und was nicht. Ich habe schon so oft darüber geschrieben, dass ich schon gar nicht mehr mag. Es ist mein Hobby, es macht mir Spaß, nicht jeden Tag, aber beinahe und es ist zeitaufwendig. Ein paar gute Freunde wissen dass sie hier ebenfalls mit ihren Initialen darin verewigt werden, mein Dreiergespann DNA z.B. (es hat aber nichts Desoxyribonukleinsäure zu tun 🙂 ), nebst ein paar anderen Buchstaben, die aber nicht so oft vorkommen. Eine Person davon macht mich immer darauf aufmerksam wenn ich ihrer Meinung nach ausrutsche. In diesem Kontext gab es auch einmal einen heftigen Schlagabtausch. Es ging um damals um einen Streit mit einer dritten Person, die ich ganz bewusst nicht mal mit den Initialen erwähnte und dem Umstand, dass ich diese Person in Zukunft meiden werde. (keine Sorge, dass hat sich inzwischen wieder eingerenkt) Aber es hatte mich wirklich ein wenig aus der Bahn geworfen und beschäftigte mich länger als mir lieb war.
Das und viele andere Begebenheiten, die ich immer wieder weglasse ergeben, dass mein Tagebuchblog nicht das wiedergibt, was ich in späten Jahren eigentlich lesen will. Zum Teil verklausuliere ich Dinge so, dass ich später nicht mehr weiß, wer oder was damit gemeint war. Es gäbe eine Lösung die die Kaltmamsell jetzt umgesetzt hat, nämlich ganze Postings auf Privat Modus setzen. Ob sich die Lösung auch für mich eignet? Ich weiß es nicht. Dann müsste ich doppelt Blogpostings erstellen, eines das was öffentlich wird und eines das was privat bleibt. Das heißt aber auch doppelt schreiben. Ich hatte schon mal vor geraumer Zeit nach einem Plugin gesucht dass es ermöglicht Teile in einem Posting auf Privat zu stellen, fand ab er nicht Gescheites. Gibt es das überhaupt? Ich kann mich wage erinnern, dass es in anderen Systemen wie WordPress, diesen Modus gab, der einen Text für Befugte mit einem Passwort freischaltet. Das gibt es bei WordPress sehr wohl, aber nur für ein ganzes Posting, nicht nur für Teile davon. Oder gibt es einen Kurzbefehl, so wie blockquote z.B., der das ermöglicht?
Nicht zuletzt stellt sich aber auch die Frage der Hinterlassenschaft, wenn ich irgendwann abdanke. Was will ich, dass die Welt später von mir zurückbehält? So gesehen ist die jetzige gefilterte Lösung, mir die liebere. Ach, ich weiß auch nicht. Diese Frage quält mich schon so lange wie ich blogge. Vielleicht gibt es einfach keine Lösung.
Ich erwachte später, trödelte rum und verpasste dann den trockenen Slot zum Schwimmengehen, denn als ich dann endlich los wollte, regnete es. Das hält mich für gewöhnlich nicht ab, aber hier war die Schauer dann doch zu heftig.
Stattdessen schreib ich fix das Posting von gestern, das kurz ausfiel und überlegte was ich tun könnte. Ich müsste wirklich dringend noch ein wenig schreiben, doch da ich gestern diesbezüglich ein paar Stunden restlos in den Sand gesetzt hatte, und ich einfach nicht in den Mood kam…
Und siehe da es klappte! All die Fehler die ich gestern begangen hatte umschiffte ich elegant, der Text machte Sinn und die Dialoge waren logisch und eloquent. Bei Nachlesen fand ich ein paar Wiederholungen und eine Ungereimtheit aber die waren schnell beseitigt.
Als ich auf die Uhr schaute, erschrak ich. Ich hatte fast dreieinhalb Stunden ohne Klogang, ohne Schluck Wasser oder Kaffee in einem Fort durchgeschrieben. Es war inzwischen nach 12:00.
Draußen war es wieder besser geworden und die Sonne kam hervor. Also nichts wie in die Fluten. Und es waren Fluten. Der Wind gab dem Meer einen etwas zu hohen Wellengang dass ich nicht mal die Hälfte der sonstigen Strecke schaffte.
Ich versuchte anschließend noch ein Stück weiter im Schreiben zu kommen, aber Kopf war zu und das tat ich auch mit dem Rechner. Ich klappte ihn zu.
Am späten Nachmittag zog ich los. Ich kaufte Kaffee und fand ein schönes Geschenk für eine Feier auf der ich Anfang September sein werde. Es ist so gar nicht mein Geschäft, aner für die Kenner werde ich den Namen erwähnen. Arsène et les Piplettes.
Ein Apéro im Suisse und ein Abendessen im Chistera. Nein, keine Fotos. Es gab ein paar gegrillte Shrimps als Vorspeise und Perlhuhn als Hauptgang. Ab und an darf es auch mal kein Fisch sein. (aber drüber gibt es morgen mehr zu berichten, da hab ich mir was vorgenommen…oh ja!)
***
Simone Girtz, habe ich schon einmal vorgestellt. Sie schlägt in die gleiche Kerbe wie Mark Rober, interssiert sich also für Forschung und Technologie. Aber sie hat aber weitaus verrücktere Ideen. Eine Drehorgel mit Luftpolsterfolie? Kein Problem!
Ich wusste es schon seit Freitag, dass Jean-Jaques Sempé gestroben ist, komme aber erst heute dazu etwas über ihn zu schreiben. Ich mochte seine Zeichnungen schon seit jeher. Kennengelernt habe ich mit den Büchern des Petit Nicolas, (der kleine Nic) und späterhin kaufte ich mir ein paar seiner Bücher. Seine Figuren waren im so klein im Vergleich allem drumherum und waren weltbekannt. Als ich vor fast fünf Jahren anfing den New Yorker zu bestellen, war ich immer hellauf begeistert, wenn er ein Cover gestaltet hatte. Doch fragte ich mich schon vor ein paar Wochen, warum ich schon so lange keines mehr von ihm gesehen hatte. Am Donnerstag letzter Woche verstarb er kurz vor seinem 90. Geburtstag. Ein wunderschönen Nachruf gab es im Büchermarkt.
Kommen wir zum Rest des Tages. Nach der morgendlichen Schwimmrunde setzte ich hin und schrieb weiter am Text, doch wollte nicht so richtig flutschen. Ich forcierte mich ein wenig, was der Qualität aber nicht zugute kam. Also zog ich am Nachmittag noch einmal los um eine Schwimmrunde zu bewältigen, in der Hoffnung im Wasser kämen mir die richtigen Ideen. Normalerweise klappt das auch, aber heute war das vergebene Liebesmüh.
Ich also eine Weile im Internet, und die Tageszeitung, obwohl mir da erst bewusst wurde, dass sowohl hier wie in Luxemburg ein Feiertag war. Ich hatte nirgendwo einen Tisch reserviert und die Reste aus dem Kühlschrank waren nicht sehr inspirierend. Also marschierte ich die Straße hoch und orderte eine Pizza zum mitnehmen. Ich bin ja nicht so der Fan dieser Fladen, aber die von gestern beim S. und die hier sind schon ein anderes Kaliber. Das Abendprogramm bestand aus einer Mary Higgins Clark Verfilmung die ich noch auf den Server hatte. Eine klassische Kidnapping Geschichte.
Es kommt übrigens sehr selten vor, dass ich zwei Postings an einem Tag schreibe. Das letzte mal glaube ich war, als das Fräulein Schlagzeilen machte… Und weil der Abend ein wenig ausartete, (siehe unten) gibt es heute wieder ein Doppeltag.
Der Samstag war an sich ein ruhiger Tag an dem ich später aufstand, gleich mit Schreiben anfing und erst gegen Mittag im Meer war.
Für den Abend hatte ich einen Tisch im Etxe Nami. Ohne Vorabreservierung geht es dieser Tage nicht. Die Küche ist echt eine Wucht, weil sie sich einfach was trauen. Es ist vom Prinzip her japanische Küche aber mit sehr vielen französischen und baskischen Einflüssen.
Der Thunfischtartar war großartig.
Und der frittierte Schweinebauch, davon hätte ich zwei Portionen essen können
Den restlich Abend verbrachte ich mit der Juwelierin A. ,ihrer Freundin von ihr und später noch anderen Bekannten im Aiala in Soccoa, bei viel Wein und tollen Gesprächen mit morgens um 3:00 Ich lernte auch den legendären F. kennen, der die Terrasse mit dem schönsten Ausblick auf das Meer besitzt.
Das ist St.Jean von Soccoa aus gesehen.
***
The famous day after. Aua. Zuviel Wein. Ich strich die Schwimmrunde, die eh ich nicht hätte machen können, weil es am Morgen regnete. Stattdessen schlich ich zum Bäcker und kaufte ein Baguette und pflegte für den Rest des Tages meinen Kater.
Am späten Nachmittag ging es dann wieder einigermaßen und ich machte mich ausgehfein, weil ich nach Ciboure zum S. und der L. eingeladen war. Es gab hausgemachte Pizza.
Es wurde nicht sehr spät und auch die Weinmenge reduzierte ich auf zwei Gläser.
Als ich zurückschlenderte, machte ich noch dieses Foto vom Hafen.
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