Fressen, Kunst und Puderquaste

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Tage wie Glas 10

Sehr früh wach geworden.

Der Wochenmarkt ist zweimal in der Woche. Und wenn ich sonst ’normalen‘ Zeiten, immer Samstags gehe, wollte ich heute mal am Mittwoch hin. Es ist zum ersten mal seit Beginn der Glastage, dass ich wieder ins Zentrum der Stadt ging. Und die Trostlosigkeit der leeren Straßen ist zum heulen.

Auf dem Markt sehr wenige Stände, doch ich bekam was ich wollte. Ich war sehr froh dass mein Eifeler Bäcker da war.

Unterwegs hörte ich über die neuen Kopfhörer das Album von den Pet Shop Boys – Hotspot. Es ist schon seltsam wie manche Textstellen in den Songs eine völlig andere Bedeutung bekommen wenn man sie auf diese Tage bezieht.

Happy People,
Living in a sad world…

I don’t wanna go out,
I don’t wanna go dancin‘


I hope there’s a dreamland,
In another world far away,
They say it’s a free land,
And they welcome everyone to stay,

I’m so tired of my homeland,
When I fall asleep, you lead me the way…

Den Nachmittag mit lesen und häuslichem verbracht.

Den Abend vor dem Fernseher mit zwei Episoden von Father Brown an und ein Hercule Piortot. Ich ging erst nach Mitternacht ins Bett.

Ich trat kurz bevor ich ins Bett ging noch einmal auf den Balkon.
Totenstille…

Tage wie Glas 9

Die Überschrift muss ich jetzt nicht wirklich erklären, oder?
Da hat nämlich jemand, den ich nur entfernt über FB kenne, danach gefragt. Aber gut, ich hab ja sonst nichts zu tun… 🙂
Erstmal kommt der Satz nicht von mir sondern vor Croco, die ihn als letzten Satz in einem Posting stehen hatte. Aus Glas weil die Tage zerbrechlich sind. Mit Glas geht man behutsam und mit Respekt um, sonst geht es kaputt. So sollte man zur Zeit mit seinen Mitmenschen umgehen. Und selbst wenn ‚Social Distancing‘ (ich mag das Wort nicht) gefragt ist, so ist das nur im körperlichen Sinne. Im geistigen Sinne müssen wir näher als je zuvor zusammenrücken und alle gemeinsam aufpassen, dass dieses Glas nicht zu Bruch geht.

***

Ich war wie gewöhnlich früh wach und bloggte den Vortag weg. Dann dachte ich, dass es vielleicht besser wäre gleich in der Frühe zum kleinen Supermarkt an Ecke zu gehen. Das war auch gut so denn wir waren nur drei Kunden im Laden.

Ich kaufte alles ein um meinen Orangencake zu backen, und setzte das nach meiner Rückkehr in die Tat um. Davor noch kurz zum Bäcker. Ich hatte Lust auf ein Croissant zum Frühstück und kaufte ein Körnercroissant, das, wie ich feststellte erstaunlich lecker ist wesentlich mehr Geschmack hat als das normale, ohne aber wie Pflasterstein im Magen zu liegen.
Die richtig guten Croissants von Oberweis sind zur Zeit ein bisschen sehr weit weg, und ich muss ja nichts übers Knie brechen.

Dann hatte ich Telefonate mit der A. der K. und mehrere Chatts per Internet. Alle erzählen mit kleinen Unterschieden das gleiche, weil auch jeder zur Zeit quasi das gleiche erlebt.

Später legte ich in der Küche los und backte mir einen Klassiker:

Orangencake. Erst später dachte ich daran, dass ich den ja wohl komplett selbst essen muss. Damit ist der Nachtischbedarf wohl für die nächsten Tage abgedeckt.

Eine sehr traurige Nachricht war der Tod der Zeichners Uderzo, der Vater von Asterix und Obelix. Mein Bruder und ich durften schon als kleine Knirpse darin herumblättern und später lesen, da mein Vater sie selbst gerne las und alle Alben hatte.

Am späten Nachmittag ließ es sich sehr gut für mehrere Stunden auf dem Balkon aushalten.

So lange es Reislingpastete gibt…und Wein.

Tage wie Glas 8 / Aus dem Familienalbum 25

Am Morgen in der Zeitung die gestrige Pressekonferenz der Gesundheitsministerin nachgeholt.
Die Situation ist stabil.
Bei Lesen des Artikels, hatte ich zum ersten mal das Gefühl dass Luxemburg das schaffen könnte.

Da ich heute sehr viel an einem Text gearbeitet habe der nicht fürs Blog bestimmt ist, kommt hier mal etwas anderes, altvertrautes:

Aus dem Familienalbum 25

Ein Foto mit Seltenheitswert. Es ist das einzige das ich habe, wo ich zusammen mit Großtante Gréidi allein zu sehen bin. Es war, wenn ich mich richtig erinnere ein verlängertes Wochenende, an dem meine Mutter entschieden hatte, dass sie Großmutter Thérèse und ihre Schwester Gréidi für ein paar Tage an die belgische Küste fahren würde. Ich kam wegen der Arbeit später nach. Das Foto hatte meine Mutter nach einem Spaziergang am Meer gemacht. Für gewöhnlich trug Gréidi immer ein unsichtbares Haarnetz, das die Frisur einigermaßen zusammen hielt. Doch es war während dem Spaziergang weggeflogen und sie sah wie ein Staubwedel aus. Am meisten musste sie selbst darüber lachen. Gréidi war Anfang 90.

***

Das ganze Nudelzeug von gestern hatte ich nur mittel gut vertragen, wobei ich auf die Käsesauce tippe und vor allem die Menge die gemacht hatte, hätte auch gut für drei Esser gereicht. Ich muss überhaupt in letzter Zeit ein wenig aufpassen auf Milch- und/oder Weizenprodukte. Es gibt Phasen da macht es mir nichts aus und dann kommen wieder Wochen in denen mein Verdauungstrakt da nur viel ‚Wind‘ und Gegrummel mitmacht.
Also machte ich heute mal ein Pause von alledem.
Zu Mtittag gab es selbstgemachte Fleischbällchen mit Feldsalat und Kirschtomaten und kein Foto.

Am Abend mit leichtem Fernweh dem einsamen Flieger im Himmel nachgeschaut:

Noch später am Abend mit dem H. in Melbourne gechattet. Sie haben jetzt auch Bewegungseinschränkungen. Er schickte mir ein atembebraubendes Foto von seiner Dachterrasse vom Abend davor:

Tage wie Glas 7

Am kreativsten bin ich am Morgen fürs Blog. So wie andere Menschen in normalen Zeiten morgens aufstehen und sich fragen, ‚Was soll ich anziehen?‘, oder ‚Was soll ich heute kochen?‘ frage ich mich seit Anfang der Glastage, ‚Was soll ich schreiben?‘ Denn es passiert ja nicht wirklich was.
Es erinnert mich ein wenig an meine Zeit in Neukaledonien, als ich aus dem Krankenhaus kam und in ein anderes Hotel verlegt wurde. Es war kurz nach dem Orkan und es war nicht nur heiß draußen sondern unmenschlich feucht. Ich hatte ein recht großes Zimmer mit Balkon den ich aber kaum nutzte. Da ich die Hitze und das feuchtwarme Wetter einfach nicht ertrug nach der OP, saß ich tagelang im Zimmer, las E-books oder sah fern. Damals war es selbstgewählt weil ich mich sehr matschig fühlte.
Jetzt ist es nicht selbstgewählt und das ist der kleine aber feine Unterschied, der entscheidend ist. Damals wusste ich, dass das Warten ein Ende haben wird.

Was ich damals nicht getan habe, ist im Blog meine Gemütszustände mit einer proustschen Akribie aufzuschreiben. Erstens glaube ich dass das niemanden interessiert und zweitens wird das so rüberkommen als ob ich nicht alles Tassen im Schrank hätte.

Was ich aber die nächste Zeit hier machen werde, ist auch aufschreiben wenn es mir nicht gut geht. Ich bin wie viele andere, allein zu hause. Ich habe keinen Partner, keine Kinder, kein Haustier und Familie habe ich schon lange nicht mehr. Also werde ich das euch, meinen geschätzten Lesern, erzählen.

***

Zurück zur Tagesordnung:
Es sollte es ein…

… werden. Und ich tat alles dafür dass es den Missmut vom Vortag ausgleichen sollte.

Ich duschte, zog mehrere Lagen Kleidung, denn ich hatte auf der Temperaturanzeige in der Straße nur 2 Grad gelesen.
Ein kleiner Spaziergang durch den Park.

Menschenleere Straßen. Ich konnte die, denen ich begegnete, an zwei Händen abzählen. Es war kalt. Doch die Sonne macht alles wett. Und es tat gut ein wenig draußen zu sein.

Ich hörte, wieder zu hause, ein Podcast über Tolstoi / Szenen einer Ehe, aus der Sendung ‚Aus den Archiven‘ vom Dlf Kultur. Achtung der Link geht direkt zur MP3. Es geht um eine Sendung von 1989 in der man versuchte, die Tragbucheintragungen von Tolstoi gegenüber der von seiner Frau Sofia zu stellen. Sehr interessant, da sich sich beide auch gegenseitig ihre Einträge regelmäßig zu lesen gaben und welche Spannungen es dadurch gab.

Zu Mittag gab es einen Klassiker:

Mac & Cheese nach diesem Rezept.

Die N. rief am Nachmittag an und wir beide hatten die gleiche Idee auf dem Balkon in der Sonne zu sitzen.

Kurz danach legte ich mich aufs Bett und ratzte für volle vier Stunden weg. Huch! Ich erschrak ein wenig als ich auf die Uhr sah, denn es war bereits kurz nach 19:00! Ärgerlich, dachte ich, jetzt werde ich bis spät in die Nacht kein Auge zu tun…

Nach ein lesen und daddeln ging ich kurz vor Mitternacht ins Bett.

Tage wie Glas 6

Gestern 20 Grad! Ich wusste aber auch, dass es nicht von Dauer sein würde, dass eine Kaltfront über Luxemburg ziehen würde und die Temperaturen sinken würden. Aber gleich Schnee???

kurz nach 7:00

Das ließ mich meine Pläne auf den Wochenmarkt zu gehen ‚auf Eis‘ legen. (Der Witz ist so schlecht dass er schon fast wieder…nein, doch nicht)

***

Was von gestern noch zu berichten bleibt: Ich hatte ja schon mehrfach hier angedeutet, dass ich an einem Text schreibe, der aber erfordert, dass ich auch einige Recherchen im Staatsarchiv sowie in der National Bibliothek machen muss. Das geht ja nun an Ort und Stelle nicht mehr.
Anke Gröner drückt das so aus:

Gestern nach dem Erdbeertörtchen fand ich auch endlich den Mut wieder mich an den Text zu setzen.
Und obwohl ich den Vorschlag von Anke befürworte, muss ich erstmal das brauchbares Material finden.
Ich wurde aber durch einen Tipp von dem R. fündig. Ich suchte nach einer Todesanzeige aus den Jahr 1918. Die Anzeige selbst fand ich nicht, aber eine Notiz im Luxemburger Wort und ein Nachruf im Escher Tageblatt, da die Person nicht unbekannt war. Alle Zeitungen die nicht per Mikrofilm archiviert wurden (das war für LW z.B ab 1950) wurden säuberlich hoch eingescannt und in einem online Archiv zur Verfügung gestellt. Da sie auch eingelesen wurden, stehen alle Texte, wenn auch manchmal etwas sehr holperig, digital zur Verfügung. Das machte die Recherche dann sehr einfach, weil ich das Sterbedatum wusste.
Zu finden ist alles bei eluxemburgensia.lu

***

Ich bloggte am Morgen alles vom Vortag weg. Sich nicht verkommen lassen! Den Satz werde ich die nächste Zeit, jeden Morgen wie ein Mantra vor mich hinmurmeln. Dabei fiel ich beim Verlinken noch einmal in die Seiten des LW auf eluxemburgensia und las mich in den Werbeanzeigen fest. Man bekommt fast nostalgische Gefühle.

Ich wartete bis halb zehn, ob das Wetter sich nicht doch bessern würde. Letztendlich ging ich nicht weil es einfach zu kalt war. Und da ich ja mit Kälte nicht gut umgehen kann…

Was dann tun? Ich kann nicht den ganzen Tag lesen, den ganzen Tag vor der Glotze hängen, den ganzen Tag kochen (wer soll das alles essen?). Es ist alles geputzt, gewaschen, gebügelt. Zum Keller ausmisten, der nicht geheizt ist, war es mir zu kalt. Was tun? Bekam ich jetzt nach den wenigen Tagen schon einen Koller?
Ich blätterte zurück im Bolg nur um zu sehen ab wann das richtig angefangen hat. 17. März als die Restaurants schlossen? Ich war auch schon davor vorsichtig geworden, also sagen wir 15. März, damit es einfacher ist zu rechnen.

Ich sah in die Nachrichten rein. Die Regierung war dabei abzustimmen ob sie den Krisenmodus um drei Monte zu verlängern. Ich schaltete wieder ab. Ich sollte es noch früh genug erfahren.

Unser Haus ist nicht unbedingt hellhörig, aber wenn ich die Kinder aus den ersten Stock bis ins dritte Stockwerk schreien höre… Es hörte sich als ob die Kinder auch einen Koller hatten. Lautstarke Zurechtweisungen folgten…

Überhaupt war es ein Tag des Missmutes. Ein paar Telefonate bewiesen mir aber, dass ich mit dem Gefühl nicht alleine war. Wahrscheinlich ist auch dem Wetter geschuldet, das uns die letzten Tage zu sehr verwöhnt hat.

Ich wühlte meine DVD’s durch und fand eine Serie die ich nicht mal zur Hälfte angesehen hatte. Waiting for God. Sie lief vor etlichen Jahren bei BBC Entertainment. Dort hatte ich nur wenige Folgen gesehen, die mir aber sehr gut gefielen.
Ich schaute mir heute die komplette zweite Staffel an.

Ich ging früh zu Bett.

Tage wie Glas 5

Sich nicht verkommen lassen! Das war die Devise die ich mir für heute vorgenommen hatte. Ich hatte seit 14 Tagen den Bart nicht gestutzt. Weg damit! Und obwohl ich den ganzen Tag im Kimono rumlaufe und zumindest am Morgen nicht vor hatte einzukaufen, spürte ich Eau de Toilette.
Haarmäßig werde ich nach der Quarantäne wahrscheinlich aussehen wie ein Hair Hopper. Wenn es dann noch vorzeigbar ist mache ich ein Foto.

618 . Die Zahl ist irreal. Wir sind inzwischen auf 618 Fällen und haben damit bald Italien in der Dichte pro Quadratkilometer überholt.
Es ist bedrückend. Und jedes mal wenn ich die Sirene des Krankenwagens in der Ferne höre, ….

Ich entschloss mich letztendlich in den etwas weiter entfernten Cactus Merl zu fahren, weil er einfach mehr Auswahl hat, ich alles an einem Ort bekomme, und ich mich dann nicht noch länger als nötig draußen aufhalten muss.

Unterwegs sah ich Jogger! Gehts noch…? Wohlgemerkt mit Abstand zu allem, aber genau wegen solcher uneinsichtigen Trottel werden wir wahrscheinlich den kompletten Lockdown bekommen.

Beim Supermarkt war eine Schlange vor der Tür. Wohlgemerkt alle mit Abstand, um dann tröpfchenweise reingelassen zu werden. Doch es ging recht fix. So alle 20 bis 30 Sekunden wurde jemand rein gelassen wenn jemand raus kam.
Ich sah im Regal neben dem Brot etwas, das mich unweigerlich an jemand erinnerte, aber dazu unten mehr. (Foto)

Heute sollten es 20 Grad werden. Ich dankte auf Knien dass ich ein Balkon habe.

Dann las ich später die dass die Zahl der Infizierten wieder runter ging auf 484. Da scheint es ein Missverständnis gegeben zu haben zwischen dem Gesundheitsministerium und der Presse.
Uff. Demnach verdoppelt sie sich nicht mehr jeden Tag. Ich deute das mal als ein gutes Zeichen.
In der Pressekonferenz vom Premierminister gegen 14:00 gab er die Zahl der Tests pro Tag bekannt. Es sind um die 750 pro Tag. Das sind mehr pro Einwohner als in jedem anderen europäischen Land. Darum sind die Zahlen bei uns auch wahrscheinlich so hoch und in anderen Ländern nicht hoch genug.

Am Nachmittag:

Auf dem Balkon ein Erdbeertörtchen. Die schon länger hier mitlesen. wissen, an wen ich dabei dachte…

Und als ob ich es gewusst hätte, kam heute ein Video von チョコレートカカオ (Chocolate Cacao) für die ultimative Erdbeertarte. Die Sorgfalt mit der er jeden einzelnen Schritt in diesem Rezept ausführt, ist bemerkenswert. Sogar die Mehlbestäubung des Nudelholzes erfolgt mit dem Haarsieb.

Am Abend im Fernsehen den hervorragen Rowen Atkinson als Kommissar Maigret nachgeholt, der vor wenigen Tagen im WDR lief.

Tage wie Glas 4

Ein seltsamer Tag, oder besser gesagt ein sehr unproduktiver Tag.

Ich merke dass es mir gut tut nicht alle naselang über die neuesten Nachrichten Bescheid zu wissen. Auf der anderen Seite will mein Hirn trotz allem gefüttert werden.

So tat ich etwas das ich schon lange nicht mehr tat. Ich daddelte mich den ganzen Morgen durch ein Abenteuer von Runescape. Da es eines der Wichtigen war verschaffte es mir Zugang zu neuen Modi und Funktionen.

Strahlend schönes Wetter den ganzen Tag. Am Morgen jedoch zu kühl um auf dem Balkon zu sitzen, darum daddeln.

Ich verspürte große Lust mich „ungesund‘ zu ernähren. Für gewöhnlich achte ich darauf dass alles etwas ausgewogen ist. Doch heute war es mir schlichtweg egal. Ich ging zum Supermarkt um die Ecke und zum Bäcker und stellte fest, dass der kleine Zeitungskiosk geschlossen hat. Auf dem Zettel an der Tür stand, der Kiosk an der Place de Nancy und in der Avenue Pasteur würden übernehmen und das ausnahmsweise nur am diesem Samstag. Demnach sind alle geschlossen.

Ich kaufte mir mein ein Paris Brest, das von Namur meine Leiblingsleckerei ist. Hier jedoch ist er von der Bäckerei Jos a Jean-Marie. Er schmeckte gut kommt aber bei weiten nicht an den von Namur heran.
Beim Verlinken von Namur habe ich gesehen, dass der neue Katalog mit den Osterspezialitäten online ist. Es gibt ihn hier zum Herunterladen. Das Cover davon ist übrigens das Fotoshooting von vor ein paar Wochen von dem ich berichtet hatte.

In Büro einen schwarzen Marienkäfer entdeckt und nach wieder nach draußen befördert. Ich hatte schon seit Jahren keinen schwarzen mehr gesehen.

Ich chattete mit dem H. in Australien und mit dem C. in Neuseeland. Dabei ein bisschen Fernweh verspürt.
Ich blicke überhaupt schon die ganzen Tage sehnsüchtig auf die großen Cargoflieger die am Himmel vorbeiziehen…

Am Abend gab es die restlichen Kartoffeln vom Vortag als Salat mit Würstchen. Dazu ein Glas Riesling.

Tage wie Glas 3

Mir wäerten den Artikel 32.4 vun eiser Verfassung invoquéieren an den Etat de Crise zu Lëtzebuerg deklaréieren.
De Message vum Premier Minister Xavier Bettel en Dënschdeg e Mëtteg  an der Chamber war kloer. „Bleift doheem. Kee soziale Kontakt.“ Et wier elo net, fir sech Rendez-vous ze ginn, fir matenee spadséieren ze goen oder mateneen ze Picknicken, well d’Wieder sou lackeleg ass. Dat wär genee de Contraire vun deem, wat elo gefuerdert wier, sou de Premier.

RTL.LU

Das war die Hiobsbotschft von gestern. Und obwohl ich für meinen Teil ja schon in diesem Kriesenmodus bin, ist es nochmal wie ein Hammerschlag wenn es jetzt Realität wird. Er wird wenn ich dem Glauben schenken soll, für drei Monate ausgerufen.

Ich habe aber auch den Rat der C. befolgt und alle Pushnachrichten der Newsapps im Smartphone ausgeschaltet. Ich werde mich nur ein oder zweimal am Tag informieren. Das reicht.

Hinsichtlich dieses Umstandes bin ich mehr als dankbar, dass ich nicht mehr in der kleinen Wohnung lebe die nur ein großes Fenster hatte. Ich habe einen Balkon. Hier im Haus hat jeder Balkon, außer die Wohnung im Erdgeschoss und die sind bis auf wenige Wochen im Jahr nie da. Ich bedauere die Nachbarn die keinen haben. Ich würde sie ja gerne einladen bei mir zu sitzen, doch das ist nicht Sinn der Sache.

Mein erster Gedanke heute morgen war aber auch dass ich für diese Zeit ein Rhythmus entwickeln muss, einen Ablauf des Tages mit Dingen die nützlich sind. Und es fielen mir gleich mehrere Dinge ein. Abgesehen von dem Papaierkram, wäre der Keller schwer von Nöten und mit ihr das große Regal in der Garage. Wird die nächsten Tage in Angriff genommen.

Ansonsten bin ich selbst gespannt wie ich diese Zeit überstehen werde.

Meine Putzhilfe kam heute wahrscheinlich zum letzten mal. Sie splittet ihre vier Sunden bei mir immer in zwei, was mich nicht weiter stört. Sie soll nochmal am Freitag für 2 Stunden kommen doch ich glaube nicht recht daran.

Am Abend gab es im Hause Joel.lu Raclette!

Ich liebe Raclette! Und da ich mich immer wieder daran hoffnungslos überfresse und die Nacht über nicht besonders gut schlafen kann, so war es mir heute schlichtweg egal. Dann rulpse ich eben morgen über vor mich hin. Es blieb übrigens nicht bei dem einen Glas Wein.

Am Abend schaute ich:

Ich habe die BA Test Kitchen schön öfters verlinkt. Neben Clair Saffiz, die versucht Gourmet Versionen von industriell gefertigten Snacks und Süßigkeiten herzustellen, gibt aus auch Chris Morokko der allein durch riechen und schmecken ein Gericht nachkocht.
Es ist immer wider erstaunlich wie nahe er den original Gerichten kommt.

Seit Tagen sehe ich jeden Abend die Venus.

Tage wie Glas 2

Was ich bei vielen feststelle (und zum Teil auch bei mir): Wir haben verlernt uns mit uns selbst zu beschäftigen. Sich mal wieder hinsetzen und ein Buch zur Hand nehmen, einen Zeitungsartikel ganz und gründlich zu lesen und nicht quer. Dinge wieder bewusster anzugehen und nicht schnell ,schnell.
Sich vielleicht mal mit Dingen beschäftigen die man immer aufgeschoben hat. So habe ich z. B. einen blinden Fleck im Auge entwickelt der konsequent den Stapel an unerledigtem Papierkram im Regal ausblendet. Hat jemand eine Idee wie man diese Krankheit nenne könnte?
Ich selbst ertappe mich seit Tagen dabei, wie ich überlege was ich tun könnte und meine Gedanken schweifen immer auf Dinge die NICHT tun kann. Ich würde zur Zeit nichts lieber tun als meine Bahnen durch ein Schwimmbad zu ziehen…

Genug davon!
Jetzt gibt es Coffee-Crème-Caramel:

Gut war dass ich die Eier schon vorher besorgt hatte. Gestern bei der Einkaufsrunde fand ich keine.

Das Rezept gibt es hier.
Ich hatte schon vor einer Weile die Cups gekauft, weil ich es leid war immer wieder die Umrechnungen zu machen von Cups au Milliliter. Den Mörser für den zerstoßenen Kaffee habe ich mir vor ewigen Zeiten mal im IKEA zugelegt, als ich die kleine Wohnung einrichtete und von der Alten Heimat wegzog.
Die Vanille Stangen hatte noch noch St.Jean-de-Luz. Nicht ganz billig, aber dafür irre aromatisch und luftdicht verpackt.
Ich muss gestehen, dass es zum ersten mal ist, dass ich Karamell mache. Ich hatte einmal mitbekommen dass meine Mutter nicht aufpasste und die Küche anschließend zwei Tage lang nach verbranntem Karamell stank…

Et voilà:

Es fiel mir sehr schwer nicht gleich mit dem Löffel reinzustechen. Doch nach dem Backen muss er noch eine Stunde im Wasserbad abkühlen und dann nochmal für vier qualvolle Stunden in den Kühlschrank. Warum mir die Haut an der einen Stelle gerissen ist, ist mit ein Rätsel. Wahrscheinlich hat sich dort eine Luftblase langsam von unten hochgearbeitet.

Ganz abgekühlt und gestürtzt sah er dann so aus:

Aber so richtig kann ich ihn nicht weiterempfehlen, denn es war keine richtige Creme. Entweder waren zu viele Eier drin, oder mein Ofen war zu heiß. Ich tippe auf letzteres, denn es ist nicht zum erstem mal dass etwas nicht gelingt. Die Creme soll stocken und nicht kochen, was sie aber ganz offensichtlich tat. Man sieht es auch außen am Rand.

Zwischendurch sah ich auf mein Smartphone, was ich nicht mehr tun sollte. Wir sind bei 140 Infizierten für das kleine Luxemburg. Die Zahl hat sich also binnen zwei Tagen zweimal verdoppelt. Das darf nicht so weiter gehen!

Zwischendurch rief die C. aus Freiburg an. Wir telefonierten lange, weil wir uns auch schon eine Ewigkeit nicht gesehen hatten. Sie gab mir einen Tipp hinsichtlich der Krise und wie ich das für mich in den Griff kriege. Ich sollte nur noch einmal am Tag Nachrichten schauen, woran ich mich schon nach einer halben Stunde nicht gehalten habe und dabei wieder die nächste Hiobsbotschaft sah…

Am Nachmittag ein schnelle Einkaufsrunde zum Supermarkt um die Ecke. Ich wollte Salat haben.

Am Abend zwei Folgen Father Brown von gestern geschaut die ich mir aufgezeichnet hatte.

Zu essen gab es dann letztendlich nur zwei Scheiben Brot mit Käse und Kaffee und ein großes Stück von der Creme.

Tage wie Glas

Ich gebe zu ich habe die Überschrift bei Croco geklaut, aber es trifft es dermaßen was in den letzten Tagen geschah und geschehen wird.

Ich fühlte mich am Morgen mies und etwas schüttelfrostig.
Der erste Gedanke war natürlich das ich mir DAS eingehandelt hätte. Doch dann ließ ich die Vernunft walten und überlegte, nach dem System das ich bei Frau Klugscheisser im Blog las:

Wir sammeln Fakten, wägen ab, planen neu, entscheiden und überprüfen die Ergebnisse. Im Fachkreis heißt das Modell FORDEC – facts, options, risks, decision, execution, check

Was hatte ich gestern alles gegessen? Es waren unter anderem zwei Scheiben gekochten Schinken dabei, die weg mussten, die mir aber schon beim dem Verzehr nur mäßig schmeckten. Später hatte ich dann Bauchgrummeln und zudem leichte Kopfschmerzen die ich aber dem Glas Wein zuschrieb, das ich mit der D. im Oscar’s getrunken hatte.

Nach der Dusche und dem Klogang fühlte ich mich ausgewechselt. Es ist erstaunlich wie man sich selbst verrückt machen kann.

Bei dem ganzen Gehibbel stellte ich fest, dass mein Fieberthermometer keinen Mucks mehr von sich gibt. Erstaunlicherweise hatte ich eine Ersatzbatterie, doch es regte sich nichts mehr. Also beschloss ich dass ich, wenn ich später raus muss, kurz zur Apotheke gehen werde um mir ein neues zu besorgen.

A propos Apotheke: Wer gerne einen Mundschutz hätte, an denen es ja überall mangelt, hier ein DIY bei Youtube.

Ich hatte am Tag davor meine Nachbarin (wir erinnern uns an den Hund) über mir angerufen, ob es ihr gut geht, ob sie gut versorgt ist, ob sie was braucht was ich ihr eventuell besorgen könnte. Da sie keine sehr stabile Gesundheit hat, hat ihr Sohn ihr strengstens verboten auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzten. Sie war ganz gerührt und versprach mir sie würde sich melden, wenn etwas fehlen würde.

Heute morgen rief sie dann an und gab mir eine kleine Liste durch, u.a. ein Fieberthermometer bei dem ich innerlich lachen musste.

Strah-lend schö-nes Wetter!
Das gibt Hoffnung, Mut und Zuversicht für die kommenden Wochen, mehr als alles andere, bei mir zumindest.

Ich fuhr los. Ich hatte nämlich auch einen Termin für den TÜV, (oder Sandweiler wie wir das hier nennen). Doch ich hatte dieses mal keinen Termin bei der staatlichen Prüfstelle genommen sondern bei einer privaten Firma die viel näher ist. Ich hatte vorsichtshalber angerufen ob geöffnet ist. Ja, haben sie. Und es ging erstaunlich schnell. Die Kontrolle war binnen 20 Minuten abgeschlossen.
Dann weiter zu Cactus Merl, der gut besucht war aber nicht übervoll. Im Supermarkt traf ich eine Sekretärin eine Theaters, die just aus einer Versammlung war und mir sagen konnte dass ich keinen Auftrag Ende April habe. Er ist in die nächste Spielzeit verlegt. Tja…

Ich stelle der Nachbarin oben die Einkäufe vor die Tür und rief sie an, dass ich alles bekommen hätte, nur das Thermometer nicht.

Ich tätigte mehrere Anrufe, organisierte Dinge, das heißt ich entorganisierte sie…

Im Briefkasten lag die bestellte DVD Box einer Serie von der ich bis dato nie gehört hatte. Ich hatte während der großen Reise mich auch wieder mit Agatha Christie beschäftigt und herausgefunden, dass auch ihre Romane von Tommy und Tuppence Beresford, einem Ermittlerduo, bereits in den frühen 80er Jahren verfilmt wurden.

Ich nahm mir sie für den Abend vor und schaute die Pilotfolge und noch drei weitere Folgen.
Man merkt gut dass die Reihe in den 80er gedreht wurde. Es sind eine wenig chaotisch angelegt und die Fälle an sich sind durchschaubar, aber es macht Spaß sie zu sehen und von allem anderen abgelenkt zu werden.

Zwischendurch kochte ich mir drei Schafsbuletten mit Salat.

Kurz nach Mitternacht war ich im Bett.

Verstärkte Maßnahmen

Ist es nicht seltsam wie einem das eigene Gehirn manchmal Streiche spielt? Ich wachte auf und im Dusel dachte ich, dass ich heute doch nichts weiter vorhabe. Ich könnte doch mal wieder ins Kino gehen, oder wie wäre es mit einer Schwimmrunde? Ha ha ha!

Ich watschelte verschlafen auf den Balkon und hörte die Stille. Die Stille die ich zwar immer am Sonntagmorgen höre, doch heute hörte sie sich noch stiller an als sonst. Sogar das dumpfe weit entfernte Brummen der Autobahn was noch leiser als sonst.

Kaffee. Den Blogeintrag vom Vortag fertig schreiben, ein wenig Internet lesen.
Ganz ehrlich, was tun in einer Situation, in der all diese restriktiven Maßnahmen, den Spielraum einengen? Gestern Abend las ich diesbezüglich ein Twitterpost, an dessen Wahrheitsgehalt ich ein zweifele:

Ich lass, dass die Zahl der Infizierten sprunghaft jetzt auf 59 geklettert ist. Aber eigentlich wollte ich das gar nicht wissen…

Ebenfalls mit großen Bedauern las ich auf FB dass das Lokal Bei de Bouwen am 28. März* nach fünf Jahren seine Tür endgültig schließt. Dass es so abrupt nach fünf Jahren kommt, lässt nur auf zwei Dinge hin schließen. Entweder es wurden den Bouwen zu viel, oder der Mietvertrag läuft aus und wird kräftig erhöht, dass es finanziell nicht mehr machbar ist.
* diese Entscheidung wurde ihnen abgenommen, aber dazu komm ich noch

Am Nachmittag hielt mich nichts mehr drinnen. Ich verabredete mich mit der D. und wir spazierten durch das Petrustal.

Es tat gut draußen zu sein. Es war leicht kühl doch in der Sonne, die immer wieder hervor kam, ließ es sich gut aushalten.
Eines der nächsten großen Projekte für die kommenden Jahre im Tal ist Renaturierung des Flusses bzw. Bächleins Petrus. Es wurde vor ewigen Zeiten in ein Betonbett gelegt und da soll es wieder raus kommen. Zu diesem Zweck wurde schon ganz schön gewütet und es verschwanden viele Hecken und Sträucher und ein paar Bäume, die aber alles wieder nach und nach gepflanzt werden.

Eine Trauerweide neben dem Minigolf mit erstem zarten Grün. Der Frühling kommt!

Wir kehrten in Oscar’s Bar ein und saßen dort auf der Terrasse in draußen in der Sonne. Später stieß noch die V. zu uns. Wir vermuteten dass es wahrscheinlich das letzte mal für eine Weile sei, dass wir in einem Lokal wären.
Für 17:00 Uhr war eine außerordentliche Pressekonferenz angekündigt vom Premierminister. Zwischenzeitlich schauten wir immer wieder auf unsere Smartphones. Die V. erzählte uns von ihren beiden Jungs die noch in Innsbruck sitzen und erst am Dienstag heimkommen sollten, da die Uni eh geschlossen ist.
Und dann erschien die Nachricht dass Deutschland die Grenzen dicht macht. Die V. rief sofort die beiden an und bewog sie SOFORT abzureisen und auf dem Schnellsten Weg zurück nach Luxemburg zu kommen, ansonsten würden sie in dort festsitzen.

Als das alles geregelt war, machten wir uns auf den jeder von uns wollte die Pressekonferenz sehen, die allerdings um eine Stunde verschoben wurde.

Luxemburg ist dicht und wir stehen kurz vor dem kompletten Lockdown. Wir werden alle dazu angehalten die Wege draußen so kurz wie möglich zu halten. Gaststätten jeglicher Art und sämtliche Geschäfte mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen, Zeitungsgeschäfte, Drogerien und Apotheken bleiben bis auf weiteres geschlossen.

Es war nicht wirklich eine Überraschung und es war abzusehen dass so weit kommen würde. Doch wenn es dann Realität wird, erschreckt man innerlich doch.

Am Abend stieg die offizielle Zahl noch einmal an auf 77.

W wie Wochenmarkt & Weltuntergangstimmung

Ein Mitbringsel von der Reise. Erdbeben Strümpfe mit der original Geigenzählerbewegung aus Christchurch die ich dort im Earthquake Museum gekauft hatte.

Wochenmarkt.

Auch wenn alle öffentlichen Gebäude geschlossen sind, der Wochenmarkt nicht. Die müssen schließlich von was leben und ich unterstütze das so gut ich nur kann.

Ich kaufte ein bisschen Obst, ein paar Blümchen und schaute in ein Rezept von Carla was ich dafür brauche, denn den Nachtisch möchte ich unbedingt machen. Coffee-Creme-Caramel

Der Markt war für die gegebenen Umstände sehr gut besucht. Schon kurz nach Mittag hatte der Metzger so gut wie nichts mehr in der Theke liegen. Ich hatte für die Wetterlage ungewöhnlich lange im Renert gesessen und obwohl ich die dicke Winterjacke an hatte, fing ich allmählich an zu frieren durch das feuchtkalte Wetter.
Ich ging später zurück als gedacht. Und so gut gelaunt wie ich zum Wochenmarkt ging, so bedrückt kam ich zurück. Diese ‚Weltuntergangsstimmung‘ kann man bei den Leuten in der Straße regelrecht spüren. Zumindest bei den wenigen die unterwegs waren.

Am Abend dann Netflix. Ich wollte kein Fernsehen und schon gar nicht beim rumzappen auf irgendeine aktuelle Reportage stoßen die mir den Horror der augenblicklichen Situation vor Augen führt.
Ich briet mir Hühnchenstreifen mit grünem Paprikagemüse und Kirschtomaten, dazu etwas Kartoffelpüree.

Ich entschied mich für eine Doku über eine Sängerin die ich zwar kenne, von der ich aber nur sehr wenig wusste. Dolly Parton. Here I Am. Ich kannte ihren berühmten Ausspruch: „I spend a lot money to look that cheap.“, aber mehr wusste ich nicht von ihr. Die Doku wurde gedreht zum Anlass ihres fünfzigsten Bühnenjubiläums.
Ich wusste auch nicht dass der Welthit von Whitney Housten ‚ I will always love you‘ eigentlich von ihr ist und sie ihn schon 1974, also am Anfang ihrer Karriere sang.
Sehr interessante Aussagen gibt es von Jane Fonda und auch von Lily Tomlin, die beide mir ihr den Film drehten ‚From 9 to 5‘. Sie sahen sie nie ohne Perücke. Eine sehr schöne Doku über ein Frau die zeitlebens eine Feministen war, sich jedoch dazu nie äußerte, sie ließ immer ihre Songs für sich sprechen.

***

Ist schon etwas älter.
Wenn Männer mit Puppen spielen.

Staatlich verordnete Besinnung

Ich bloggte am Morgen alles vom Vortag weg, und war nicht wirklich in der Stimmung weiter an dem Text zu arbeiten, den ich fertig kriegen soll. ( Ich sollte später am Tag erfahren dass man mir diese Arbeit noch ein wenig erschwert hat.)

Ich fuhr am Nachmittag zu einer Probe die trotz aller Widrigkeiten nicht abgesagt worden war, weil die Darsteller aus verschiedenen Ländern kommen und man einfach jetzt durchkommen musste denn ab morgen sind alle wieder weg, denn es waren Vorproben.

Unterwegs dorthin sah ich folgenden Zettel im Bus: „Unsere BusfahrerInnen sind den ganzen Tag für Sie unterwegs. Um zu gewährleisten, dass alle unter den besten Umständen ans Ziel kommen, bitten wie Sie Abstand zu halten; für Ihre und unsere Sicherheit‘
Das heißt dass keiner mehr vorne einsteigen darf.

Der Durchlauf der Probe jedoch wurde auf einen späteren Zeitpunkt verlegt, weil eine der Darstellerinnen sehr unruhig war wegen ihrem kranken Kind Zuhause und nur noch weg wollte.

Ich fuhr zurück in die Oberstadt. Dabei sah ich dieses Plakat bei Sephora:

Trop, c’est à peine assez. / Zu viel ist kaum genug.

Solche Werbungen sind kontraproduktiv und ich der ja fast tagtäglich in dem Bereich arbeitet, finde solche Werbung zu kotzen. Ich hoffe inständig dass der Trend sich-pfundweise-Zeugs-in-Gesicht reinklatschen endlich aufhört.

Ich gönnte mir ein neues Spielzeug.

Ich war ehrlich gesagt baff, dass ich sie überhaupt bekam, weil ich noch vor wenigen Tagen auf der Homepage von Lineheart sah, dass sie keine hatten und ich sie vorbestellen wollte. Die neuen AirPods Pro. Ich hatte ja die AirPods der ersten Generation, die ich mir kaufte, weil ich mich nicht mehr mit dem Kabel plagen wollte, und immer in der Tasche ein Kabelsalat vorfand, den ich erst entwirren musste. Ich war sehr zufrieden und sie funktionieren noch immer einwandfrei.
Die Pro haben jetzt auch eine Noise Canceling Funktion, die ich auf der großen Reise sehr vermisste, weil es manchmal so laut um mich herum war dass ich, von einem Hörbuch z.B. einzelne Wörter nicht verstand, obwohl ich sie bis zu Anschlag aufgedreht hatte.
Ich probierte das sofort aus, zog sie an und ging an einer Baustelle mit Kompressor vorbei… Der Lärm war kaum noch wahrnehmbar. Sensationell!

Ich gönnte mit einen Kaffee im Renert und las den letzten New Yorker. Zwischendurch kamen immer wieder die neuesten Meldungen was alles geschlossen und abgesagt ist. Unter anderem ist die National Bibliothek und das Nationalarchiv geschlossen, was es mir um einiges erschwert an oben besagtem Text weiterzuarbeiten.

Am Abend hatte ich die D. eingeladen. Es gab Risotto mit Steinplizen und leider kein Foto davon. Die D. hatte Schampus mitgebracht. Fragt nicht nach Sonnenschein.

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Einen hab ich noch:

Drastische Maßnahmen

8.36 Ich schreibe das hier am Freitag morgen. Eigentlich poste ich ja immer das vom Vortag, doch da sich die Ereignisse jetzt in Luxemburg regelrecht überschlagen werde ich eher von der aktuellen Situation berichten. Gegebenenfalls werde ich später noch ein Update hinzufügen.

Der Donnerstag war übrigens ein ruhiger Tag, an dem ich ein paar Einkäufe tätigte. Ich fuhr zu Auchan, damit ich nicht in 10 verschiedene Läden rennen muss. Es war erstaunlich ruhig dort. Am Nachmittag kam meine Putzhilfe die F, die mir erzählte, dass sie am Donnerstagmorgen immer bei einer älteren Dame, die Anfang siebzig ist, im Haushalt hilft. Als sie dort durch durch das Vorratszimmer wischen wollte, staune sie nicht schlecht wie vollgestopft das Zimmer an Vorräten war. Mehl, Pasta und Konservendosen stapelten sich bis an die Decke.

Ich chattete kurz mit meiner Freundin C. aus Freiburg die ich im April besuchen wollte, und sie meinte nur, dass es keine gute Idee wäre. Ich hatte ja vor die von dort aus nach Basel zu fahren um mir die Edward Hopper Ausstellung anzusehen, doch die C. meinte dass ich das getrost vergessen könnte, denn die Grenze zur Schweiz sei so gut wie dicht.

Am späten Donnerstagnachmittag war dann eine weitere große Pressekonferenz vom Premierminister, in der er die Maßnahmen zur Eindämmung von Mittwoch auf Donnerstag noch einmal drastisch erhöhte. Dies käme vor allem weil die Zahlen der Infizierten von 7 (der letzte Stand von Mittwoch) auf 30 hochgeklettert sei. Hinzu kommen fast 100 Menschen die unter Quarantäne stehen.

Ich werde die einzelnen Maßnahmen jetzt nicht alle hier aufschreiben. Jede Zeitung und RTL haben einen Liveticker, was alles abgesagt wird. Zusammengefasst sind wir jetzt mehr oder weniger dort angelangt wo Länder wie Spanien und Italien, bereits vor einer Woche waren.

Am Abend rief die A. an und beklagte sich bitter, dass die N. ihr abgesagt hätte sie zu begleiten, um das Wochenende im Appartement ihrer Mutter an der belgischen Küste zu verbringen. Sie hätte dringend ein paar Tage Auszeit gebraucht.

Mir geht es soweit gut und ich versuche hier Dinge zu regeln die für die kommenden Tage, doch letztendlich kann auch ich nur reaktiv sein. Im voraus planen geht gar nicht.

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Mit Begeisterung sah ich, dass ein neuer Leonie Swann Krimi im Mai dieses Jahres kommt. Mord in Sunset Hall. Ich bin ja begeisterter Leser ihrer Krimis die immer etwas außerhalb der Norm eines klassischen Krimis angesiedelt sind. Auch wenn ich ihn sicherlich nicht über Amazon kaufe, so kann man hier schon vorab die ersten Seiten lesen und es beginnt mit einem Reptil, und Hände-die-Salat-hielten.

Zwei Tage & Coronavirus Diskussionen

Ich schaffe es einfach nicht jeden Tag ein Posting zu schreiben wenn ich schon über Stunden hinweg am Rechner gesessen habe. Zudem ist das Wetter seit Tagen sehr trüb und grau, mit Regen und heftigen Windböen und mir schlägt das sehr aufs Gemüt.

Den Dienstag weitgehend am Rechner verbracht und eine etwas zu lange Besprechung durchgestanden, aber für den Abend hatte ich mir eine wohlverdiente Belohnung in Aussicht gestellt. Ich ging mit der D. in die Skybar.

Für die D. oben: Souris d’agneau laquée aux pétales de fleurs. Für mich unten: Tournedos de lapin bio farci au homard et jambon paysan. Dazu gab es ein Pinot Gris von Bentz.

Fa-bel-haft!!!

Ich sah seit sehr langer Zeit zum ersten mal meinen Lieblingskoch, den R, wieder, und erkannte ihn kaum wieder. Er ist um die Hälfte in der Breite geschrumpft. Er hat über 35 Kilo abgenommen und sieht aus wie eine andere Person. Und doch ist es immer noch mein Lieblingskoch.

Als ich dann nach hause kam, viel ich wie ein Stein ins Bett und bloggen war mir schlicht egal.

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Am Mittwoch einen Termin sehr zeitig den ich nicht auf später verschieben konnte. Ein schnelles Mittagessen im Ramen Restaurant auf der Place Guillaume.

Ja, ich weiß, das sind keine Ramen sondern gebratene Nudeln. Waren aber sehr lecker und genau das auf was ich Lust hatte.

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Zur Diskussion: Zu dem Zeitpunkt an dem ich das hier schreibe haben wir in Luxemburg sieben Infizierte und ich prognostiziere mal, dass wir bis Ende der Woche das Dutzend voll haben. Eine Maskenbildnerin aus Berlin twittere gestern, dass sie bis Mitte April keine Theatervorstellungen mehr haben. Es wird auch hier, denke ich, eine Frage von Tagen sein bis die Theater schließen. Mich trifft das erst wieder wenn ich Ende April das nächste Theaterprojekt antrete, wenn sich bis dahin nichts tut. Bis dahin bin ich mit Vorbereitungsarbeiten versorgt und ein paar kleineren Aufträgen.

Am Nachmittag war die große Pressekonferenz vom Premierminister Xavier Bettel, mit den neuesten Vorgaben wie es weitergehen soll. Bis auf weiteres werden Veranstaltungen mit über 1000 Menschen abgesagt oder verschoben. Das trifft so gerade nicht das ‚Grand Théâtre‘ das mit seiner Kapazität des großen Saales just darunter liegt, doch in beiden Sälen des Hauses dürfen wahrscheinlich nicht mehr parallel Vorstellungen stattfinden.

Wie so viele andere auch muss ich Dinge vorplanen, die ich gerne planen würde, jedoch nur zögerlich in Angriff nehme, weil die Ungewissheit zur Zeit einfach alles im Griff hat.
So stehen zwei kleinere Ausflüge bevor. Für einen Ausflug im April werde das Auto nehmen und das wird, wenn wir bis dahin keine ausgewachsene Pandemie haben, kein größeres Problem sein. Zudem wäre er mit einem Arbeitsauftrag verbunden…
Für Mai ist eine Zugfahrt geplant, bei der ich jetzt so langsam das Zugticket buchen müsste (ein Flexiticket wohlgemerkt) doch ich bin mir sehr unschlüssig ob ich das überhaupt machen soll.

Wie handhabt ihr das zur Zeit? Nach welchen Kriterien nehmt ihr noch Reisen in Angriff oder lasst ihr es ganz bleiben?

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Nachtrag, weil ich den Link eben bei der Kaltmamsell fand:
Ein sehr gutes Podcast über das Coronavirus, das regelmäßig upgedatet wird ist von der NDR Wissenschaftsredaktion mit dem Virologen Chrstian Dorsten aus der Charité Berlin.

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