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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Drei Tage

Drei Tage nichts geschrieben. Es gab auch wenig zu berichten. Die N. kam am Dienstag spontan vorbei und brachte mir Pralinen vom offiziellen Schokolatier des belgischen Königshauses mit. Die Kiste mit den Pralinen ist eine Reproduktion der Verpackung wie es sie schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhundert gab.

Zu essen gab es dann bei mir eine Quiche Lorraine mit Salat.

Zugegeben ich hätte sie auch selbst backen können, doch die von der Feinkostabteilung im Auchan, die auf dem Bild zu sehen ist, hätte ich nicht übertroffen.

Ein Foto der letzten Tage:

Die Unterschriftenaktion scheint geholfen zu haben. Seitdem es im Blog stand, wurde das Wetter besser, wenn auch noch nachts mit Frost und tagsüber nicht im zweistelligen Bereich.

***

Am Mittwoch erst die traurige Nachricht gelesen, dass Ryuichi Sakamoto schon am 28. März verstorben ist. Kenngelernt habe ich ihn durch den Film Merry Christmas Mr. Lawrence, in dem er neben David Bowie die zweite Hauptrolle spielte. Ein großartiger Film und großartige Musik. Und während ich das hier schrieb, hörte ich sein letztes Album 12 das erst dieses Jahr herauskam. Zwölf musikalische Skizzen. Einer schöner als die andere…

Und weil das Wetter auch wieder so schön war, saß ich lange auf dem Balkon und hörte der Sakamoto Musik zu. Es kamen Bilder aus einer Zeit zurück in der es unbekümmerter war. Ach nein, das stimmt nicht, sie war nicht unbekümmerter als unsere Zeit. Es waren nur Augenblicke und Bruchstücke von Tagen und Abenden, die fest in meinem Gedächtnis verankert sind, und die ich mit den Jahrzehnten verherrlicht habe. Wie Fotos blitzen sie kurz auf, zusammen mit vielen Menschen, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hatte…

Am Abend ging es mit der A. zum Fin Gourmand.

Es gab SPARGEL!

Oh waren die lecker!

Das Wochenende: Unterschriftensammlung, Regenbogenfarben und Links, 2, 3, 4

Ab heute startet die Unterschriftensammlung damit endlich der Frühling kommt. Ich hätte gern Tage mit durchgehend Sonne und Temperaturen die tagsüber im zweistelligen Bereich liegen und nachts nicht mehr unter Null fallen, bitte. Danke.

Zudem sind die Magnolien in meiner Straße kurz vorm Platzen:

Angedacht war ein gemütlicher Sofaabend. Doch ich entschied ich anders, nachdem ich mehrere SMS bekommen hatte ich sollte doch biiiiitte mitgehen. Es war eine Fairytails Nacht im Lenox. Und da ich schon den ganzen Tag keine Sonne gesehen hatte, wollte ich wenigstens bunte Lichter sehen. Und bekam sie in Regenbogenfarben.

Je später die Nacht, umso heißer wurde es. Die GoGo Tänzer durften natürlich nicht fehlen.

Es war ein lustiger Abend an dem ich neue Menschen kennenlernte. Ich wurde oft auf den Kursus von Freitag angesprochen und wie das gelaufen sei.
Es gab auch ein wenig zu viel Gin Tonic, vor allem der dritte waren sie nicht sparsam mit dem Gin umgegangen und das hatte zur Folge dass ich dann bisschen angesäuselt war, ein Gefühl das ich übrigens hasse wie die Pest.

Gegen 4:00 Uhr lag ich dann im Bett.

***

Der Sonntag gestaltete sich dann sehr ruhig weil ich in Begleitung eines Katers war, der erst am Nachmittag genug von mir hatte und nur mit Hilfe von Pillen endlich verschwand.

Dementsprechend gibt es für den Sonntag ein paar Links:

Hier die NO ART ON AIR Sendung von Samstag die im MUDAM aufgezeichnet wurde und in der ich über eine Ausstellung im Centre Pompidou in Metz spreche.

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Die schon länger mitlesen, wissen dass ich es mit Restauratoren habe. Ich weiß nicht wie oft ich schon Baumgartner verlinkt habe… Es gibt auch andere, sehr oft selbsternannte Restauratoren, die versuchen Möbelstücke wieder ansehnlich hinzubekommen. Viele von ihnen geben den Teilen dann einen modernen Touch, damit sie sie verkaufen können.
Ahti jedoch versucht sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu bekommen.
AT Restauration ist ein YouTube Kanal dem ich schon seit einer Weile folge. Er ist gelernter Möbelrestaurator aus Estland und kam zu YouTube eher per Zufall. Er restauriert manchmal Möbel die so schlimm aussehen, dass man sich fragt ob die Arbeit die er hineinsteckt, sich wirklich lohnt.
Vor kurzem war er im heimischen Fernsehen zu sehen weil er der meistgeschaute YouTube Kanal aus Estland ist.

Checkup & Visiblity

Im Frühtau zum Chekup wir fahrn, tralala…
Und damit saß ich schon kurz nach 8:00 Uhr in den Autowerkstatt meines aktuellen Vertrauens für des erste große Checkup des neunen Wagens. Ich hatte das iPad mitgenommen zum schreiben und das sah dann so aus:

Ich frage mich ehrlich ob ich den großen Rechner überhaupt noch brauche, weil das meiste ich in letzter Zeit nur so erledige oder per Smartphone.

Anderthalb Stunden später, nach ausführlichem Lesen der Tageszeitung, war der Wagen fertig.

Den ganzen Nachmittag mir dann viele Gedanken gemacht,wie ich das am Abend am besten hinbekomme:

Zudem war der 31. März auch noch ein besonderer Tag:

On march 31st is Transgender Day of Visibility. On this occasion we offer a make-up workshop with make-up artist Joël. The theme will be everyday make-up and trans women take precedence to participate. As there are very limited places, we ask you to sign up asap.

Cigale.lu

Ich war dann doch nervöser als gedacht. Das letzte mal dass ich überhaupt einen Kursus geleitet hatte, war vor etlichen Jahren in einer Clownschule. Da ging es vor allem herauszufinden welche Art Clown sie darstellen wollten und wie sie das Schminktechnisch erstellen können.

Hier war das ein anders, denn ich musste auf dem aufbauen was sie schon konnten und konnte also nicht wirklich etwas vorbereiten. Ich war jedoch beizeiten da und bereitete den Saal vor.

Ich hatte die Zahl auf 8 Teilnehmerinnen begrenzt, da es Einzelberatungen waren und jede ihre ganz individuellen Wünsche mitbrachte. Es dauerte dann auch wesentlich länger als angedacht. Aber es machte auch mir Spaß ihnen Dinge beizubringen die sie davor nicht kannten.

Nach den 3 Stunden war ich leer im Kopf und hatte so viel Englisch, Französisch und wenig Luxemburgisch gesprochen, dass ich keinen gescheiten Sätze mehr herausbekam.

Der Kurs war jedoch ein solcher Erfolg und es gab sogar eine Warteliste, dass wir ihn wiederholen werden.

Eine Frage

Ein eher ruhiger Donnerstag.

Das Wetter schlug auch wieder seine Kapriolen, wie all die Tage davor. Aber es war nicht mehr so kalt.

Am Abend traf ich mich mit der A. auf ‚unser beider (leider immer noch geschlossenen) Terrasse‘ im Park Belair. Es war schön wie immer. Doch wir machten auch früh Schluss.

Da es nicht viel zu berichten gibt, beantworte ich die Jetpack Tagesfrage:

Was wolltest im Alter von fünf Jahren einmal werden?

Keine Ahnung. Es gibt auch niemanden den ich fragen könnte was ich damals gesagt hätte. Aber als ich sieben oder acht Jahre hatte, wurden wir das das mal von der Lehrerin in der Schule gefragt. Ich antwortete, dass ich gerne Bankdirektor werden wolle. Da hatte ich schon kapiert, dass Geld die Welt regiert.

Ein Abendessen mit der M.

So! Es ist alles unter Dach und Fach! Ich werde den ganzen Juli und August in Österreich verbringen! Mehr kann und darf ich noch nicht sagen. Aber wenn hier ein paar Österreichische Leserinnen mitlesen, ich werde die nächsten Wochen sicherlich für Tipps auf euch zurückkommen.

Außer dass ich heute viel Zeit am Schreibtisch verbrachte, war der Tag eher ruhig.

Am Nachmittag ging ich eine Runde schwimmen um den Kopf einerseits leer zu bekommen und über kommende Dinge nachzudenken. Das geht immer am besten im Wasser und wenn mich niemand stört. Mein Rücken knirschte ein wenig, was bedeutet dass ich ihn vernachlässigt habe und wieder regelmäßiger schwimmen gehen muss.

Am Abend traf ich mich dann mit der M. Die M. ist eine Schulfreundin mit der ich im ersten und zweiten Schuljahr zusammen war. Es gibt im Blog auch ein Foto von uns wo wir auf dem Sparkassenfest singen.

Es gab nach all den Jahren viel zu erzählen. Zum Abendessen gingen wir in die Skybar.

Vorspeise: corquettes de crevettes grises. Hauptang: filet de turites de mer saumoné. Nachtisch: Dame blanche au truffe. Alles ganz großartig und die M. war begeistert, da sie das Restaurant davor nicht kannte.

***

Wie hat Technologie deinen Job verändert?

Das ist eine sehr gute Frage.

Technologie hat meinen Job schon vor Jahren verändert vor allem im Filmbereich, als die Kameras digital wurden und alles in HD und inzwischen auch in UltraHD gefilmt wurde. Man sah plötzlich jeden Pinselstrich und Dinge im Gesicht, die man nicht mehr mit bloßen Auge sah, die Kamera aber sah sie. Ich kann mich vor einigen Jahren an Vorabendserien im Fernsehen erinnern, in denen man die Grundierung der vor allem älteren Darsteller aus den Strinfalten hervorquixeln sah. Es wurden inzwischen völlig neue Produkte und Techniken entwickelt und vieles was davor noch möglich war, Tüllansätze von Perücken z.B., geht heute gar nicht mehr. Da ich nicht mehr im Film arbeite, habe ich die Evolution nur aus der Ferne verfolgt, aber eine Kollegin erklärte mir vor kurzem, dass alles das was sie damals in der Ausbildung gelernt hat, heute quasi keine Gültigkeit mehr hat.

Die Ereignisse überschlagen sich

Na ja, noch haben die Ereignisse den Überschlag nicht ganz geschafft aber es scheint so als ob mein Sommer für dieses Jahr so gut wie ausgebucht ist.

Am Morgen alles vorbereitet für die No Art Sendung die ausnahmsweise schon am Dienstag aufgezeichnet wurde und das im Mudam.

Ich hatte mich komplett in Keith Hering gekleidet:

Es war eine schöne Sendung.

Da ich recht früh fertig war, blieb noch Zeit dem Mittagstisch im Renert mitzunehmen. Es gab Portobello Pilze überbacken. Sehr gut, aber leider kein Foto.

Dann kam ein Anruf der wahrscheinlich meinen ganzen Sommer verändern wird. Ob das tatsächlich so ist, werde ich die Tage klären.

Am Abend ging ich zur Premiere eines Stückes im Kasemattentheater. Zum Stück selbst möchte ich nichts sagen. Aber es war schön wieder viele bekannte Gesichter zu sehen.

Kurz vor Mitternacht daheim.

Centre Pompidou

Der Wecker klingelte zu früh. Mir fehlte die geklaute Stunde.

Eine Stippvisite nach Metz ins Centre Pompidou:

Für die Leser die sich jetzt fragen warum das ein anderes Gebäude ist und sich nicht in Paris befindet… ja, das ist ein Ableger oder meinetwegen auch Zweigstelle des großen Centre Pompidou in Paris. Das gibt es, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, seit 2010. Was ich dort gemacht habe, könnt ihr am Samstag im No Art sehen.

Mittagstisch hatte ich nebenan im Piopa, ein italienisches Restaurant, das so schlecht nicht war, vor allem der Nachtisch war sensationell. Ich habe noch nie eine so gute Panna Cotta mit salzigem Karamell gegessen wie dort.

Wieder daheim war ich, obwohl ich nicht so viel umgerissen hatte, hundemüde und hatte leichtes Kopfbrummen. Das kam aber wahrscheinlich durch die Fahrerei. Metz ist ja nicht nebenan.

Am Abend schaute ich mir die erste Folge der Serie The Peripheral auf Prime an. Das sieht sich gut an.

Relativ früh zu Bett denn morgen muss ich so einiges lesen und mich bis Mittag vorbereiten.

Ein schöner Sonntag

Ich freute mich auf den Sonntag. Dass man mir aber eine Stunde Schlaf stibitzt, das hatte ich beinah vergessen. Und doch war ich froh dass die Sommerzeit wieder losgeht. Allein schon das Wort Sommer macht so viel aus…

Ich dachte ich könnte mal wieder eine Silbermaske machen:

Der A. hatte zum Geburtstag seiner Mutter geladen, die ihren 83. feierte. Es ging ins Schloss Niederweiss. Ich war vor sehr langen Jahren einmal dort.

Lammrücken
Jede Menge Schokolade

Wieder daheim legte ich mich kurz hin, denn ich hatte mich leicht überfressen.

Am frühen Abend ging ich mit der N. zur Abtei Neumünster. Auf dem Programm:

Eine Performance, die sich mit Gewalt beschäftigte. Ich fand die Performance nicht ausgereift, aber ein sehr guter Anfang von etwas das noch gedeihen könnte. Zudem fand ich den Saal sehr ungeeignet.

Später ging es dann noch mit der N., der K. und dem R. auf einen Absacker ins Parc Belair.

Ein schöner Sonntag obwohl er sehr verregnet war.

Ein Samstag ohne Wochenmarkt

Ich konnte es nicht glauben als ich auf den Wecker beim Aufwachen schaute. 10:12! Hui! So lange hatte ich schon lange nicht mehr ausgeschlafen.

Ein gemütlicher Morgen. Es war zwar Samstag, doch da das Wetter sehr wechselhaft war, war ich nicht zum Wochenmarkt.

Durch den Mirgäneanfall war mir aufgefallen, dass meine Hausapotheke überquillt und da viel zu viel rumlungert was höchstwahrscheinlich schon längst abgelaufen ist. Höchste Zeit zum ausmisten. Und es flog so manches. Es war sogar eine Packung mit einem Verfallsdatum von… 2003! Was es war möchte ich hier nicht preisgeben, aber das Zeug zog noch mit aus der Alten Heimat hierher.

Ich las den Bloggerfreunden hinterher und bekam einen Anruf eines Produzenten mit einem Angebot das ich aber aus Gründen ablehnte. Manchmal gibt es Dinge die man sich nicht mehr antun muss.

Am Abend dann die vorerst letzte Vorstellung des laaaangen Theaterstücks. Dann hat es erst mal Pause bis Mai.

Mach doch mal wieder was mit Fotos…

Na gut… die letzten Tage gab es ja auch nichts was ein Foto Wert gewesen wäre.

Die gestrige Migräneaktion scheint irgendwie alles schlechte aus dem Körper rausgespült zu haben. Zumindest erwachte ich heute morgen so frisch und fit wie schon seit Tagen nicht mehr.

Auf zum Friseur! Unterwegs ein paar Fotos:

Kirschblüten
Noch mehr Kirschblüten.

Seit es nicht mehr so kalt ist, explodiert die Natur regelrecht und alle japanischen Kirschbäume blühen was das Zeug hällt.

Der Friseurbesuch war heute irgendwie mehr von Nöten als sonst, denn die Kontour schien sehr verwachsen. Das Endresultat:

Yep, sieht gut aus!

Mittagstisch bei Namur im Zentrum:

Es sieht lecker aus war es aber leider nur bedingt. Sauté de Canard à l’orange stand auf der Karte, aber es ein Sauté de dinde daraus. Nun ja.

Ich begegnete seit langem mal wieder der alten Schulfreundin, der M. Großes Hallo und wir verabredeten uns für nächste Woche zum Abendessen.

Am Abend die vorletzte lange Vorstellung. Das Problem dabei war, dass ich kurz nach Mitternacht daheim war und nicht vor halb zwei ins Bett kam.

Bonjour Migräne

Am Morgen erwacht mit brüllenden Kopfschmerzen. Ich nahm sofort eine Tablette und legte mich noch einmal hin. Half nicht. Ich fühlte mich wackelig und der Schmerz entwickelte sich immer mehr zu einer Migräne. Na gut, dann eben noch zwei heftigere Tabletten, Zimmer verdunkeln, Handy aus, Wecker für 15:00 stellen und darauf hoffen dass es dann einigermaßen vorbei ist.

Da mein Gedärm sich auch schon am Morgen meldete, dass da etwas nicht in Ordnung sei, schrieb ich die Migräneaktion der Verdauung zu und überlegte was ich gestern gegessen hatte, was das hätte auslösen können. Etwa die kleinen mit Reis gefüllten Weinblätter die ich aus der Feinkostabteilung mitgebracht hatte? Oder war es dann doch wieder meine Wetterfühligkeit? Wir werden es nie erfahren…

Ich erwachte dann schon gegen 14:00 und ausser einem leichten Brummen war der Kopfschmerz fast weg. Also startete mein Tag erst am Nachmittag, was nicht weiter schlimm war, denn er würde wegen der Vorstellung sowieso erst nach Mitternacht enden. Da der Wecker erst in einer Stunde klingeln würde, nutzte ich die Zeit um hier vorzuschreiben und durch die Tageszeitung zu blättern.

Das Luxemburger Wort feiert heute seien 175. Geburtstag und es gab eine Extrabeilage:

Ich sollte mal etwas über die Zeitungen und Magazine schreiben mit denen ich groß wurde, die zu im elterlichen Hause lagen und dann die die ich mir kaufte.

Am späten Nachmittag immer noch mit leichtem Brumschädel auf zu Unverblogbarem.

Doch ein Foto kann ich zeigen von einer abgespielten Bühne.

Ein Wort

Nenne ein Wort, das dich beschreibt.

Wenn ich es nur auf heute beziehe, dann ‚zerbrechlich‘.

Sehr früh aus Gründen am Morgen raus. Übermüdet aus dem Haus. Ich beschloss nach getaner Arbeit schwimmen zu gehen. Ich war seit Australien nicht mehr schwimmen. Da der Job fix vorbei war, war ich kurz vor Mittag im Wasser. Und das tat irre gut, denn die letzten Morgende ging es wieder los mit Verspannungen im Schulter- und Rückenbereich.

Ein Kaffee im Renert. Der erste für dieses Jahr draussen auf der Terrasse:

Das hätte meine Stimmung beträchtlich heben sollen, tat es aber nicht. Später fuhr ich zum Juwelier und holte meine Armbanduhr die eine Batterie und Dichtungen bekam und alle Glieder des Armbands wurden im Resonanzbad gereinigt. Ich fand den neuen Martin Suter Roman Melody im Buchladen und der Klappentext machte mich neugierig. Ich kaufte ihn in der Hoffnung dass es mich ablenken würde.

Tatsache ist, dass mir gestern wieder bewusst wurde durch welch tiefe Trauertäler ich in den letzten 10 Jahren gegangen bin. Mit dem Begräbnis der L. wurde mir auch wieder bewusst, dass es mit Familie wirklich vorbei ist. Es ist mit Ausnahme der wenigen sehr entfernten Verwandten, niemand mehr da. Beide Linien, sowohl die meines Vaters zurückgehend auf den Großvater sowohl wie die meiner Mutter, enden mit mir. Es gibt so viele Gründe, dass das alles schon ok so ist, und dass es für mich nie und nimmer einen Grund gab, Nachkommen zu zeugen. Im Gegenteil, es gab genug Gründe keine zu haben und zu denen stehe ich nach wie vor. Und doch macht mich dieser definitive Umstand der letzte zu sein, traurig.

Am Abend bekam ich mehrere Anrufe, ob ich nicht mit hier oder dahin komme. Für gewöhnlich sage ich zu, doch ich wollte nicht. Ich las im weiter im Suter Roman. Emily D. Baker erzählte mir ein wenig etwas über den Skiunfall und das Gerichtsverfahren von Gwyneth Paltrow, die übrigens eine gewaltige Schnute zog

Das wurde mir dann aber auch langweilig und ich las noch eine Weile.

Ein Begräbnis

Ich wusste es schon seit dem Wochenende. Die L., die Frau des Cousins meiner Mutter dem B. ist verstorben. Gestern war die Todesanzeige in der Zeitung. Das Begräbnis war heute.

Ich erwachte am Morgen mit dem flauen Gefühl im Magen dass ich gar nicht dahin will. Aber um der J., meine kleine Cousine , beizustehen und weil die Familie nun mal sehr klein ist und von meiner Seite aus keiner mehr da ist, empfand ich es als meine Pflicht hinzugehen.

Am Morgen einige wichtige Dinge am Rechner erledigt unter anderem eine offizielle wichtige Mail, die ich mehrfach überlesen und umschreiben musste und sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Wenn sie auf Deutsch gewesen wäre, hätte ich das binnen fünf Minuten vom Tisch gehabt.

Danach durchforstete ich den Kleiderschrank nach dunkler Kleidung für das Begräbnis. Ich wollte nicht unbedingt ganz in Schwarz gehen, was kein Problem wäre, denn ich muss viel schwarz aus Arbeitsgründen tragen, aber dunklere Farben sollten es dann schon sein.

Ich kannte die L. eigentlich kaum. Sie sprach nie viel. Das letzte mal dass sich sie sah, war auch dem Begräbnis der Großmutter. Derweil verstarben noch ein paar Angehörige, doch da war sie auf den Begräbnissen nicht mehr anwesend. Sie war immer dabei wenn Großmutter Thérèse zu großen Feierlichkeiten die Familie zusammen rief. Doch sie saß immer still dabei und sprach nie sehr viel.

Ich kam ein klein wenig Verspätung auf dem Friedhof an. Das war mir aber ganz lieb, so stand ich ein wenig abseits.

Die J. fragte mich später ob ich noch mit zur Messe komme und anschließend auf den Leichenschmaus. Das hatte ich so nicht geplant, doch ich sagte zu. Es ist die letzte Familie die ich noch habe und was hätte daheim getan außer Trübsal zu blasen?

Es war schön. Es fühlte sich vertraut aber auch sehr fremd an. Alles Menschen die im Familienverband so anders leben als ich. Ich kannte quasi niemand davon, weil davon auch keiner mehr mit mir im eigentlichen Sinne verwandt ist. Klar wurde ich mehrfach auf meine Fernsehtätigkeit angesprochen.

Als ich zurückfuhr war es schon dunkel. Das neue Lied von EBTG passte gut. Run a Red Light.

Ich las ein paar von den Kommentaren was ich sonst nur sehr selten tue:

Und plötzlich liefen die Tränen.

Faulenzeritis & Fursteritis

Den Sonntag verbuchen wir unter Faulenzeritis.

***

Am Montag in der Früh nach Esch. Dabei ein paar Dinge erfahren die mir und vielen anderen das Leben NOCH schwerer machen werden. Es beflügelt mich wieder etwas ändern zu wollen und zu müssen, es fragt sich nur in welche Richtung.

Ein paar Einkäufe für die Arbeit erledigt und aus Frust in der Cloche d‘Or bei Namur den Mittagstisch mitgenommen.

Es war jetzt nichts Weltbewegendes, Kabeljau mit einer weißen, leicht säuerlichen Sauce, Karottenpüree und Bohnen, aber es war fast wie Comfortfood, was ja nicht zwingend ungesund und viele Kalorien haben muss.

Den Nachmittag arbeitete ich auf dem eigenen Schreibtisch Dinge ab.

Am Abend um mich abzulenken ein paar Folgen Big Bang Theory auf Netflix. Das half und ich lag früh im Bett.

Ungute Vorboten

In der Nacht gegen halb drei aus einem Alptraum aufgewacht wie ich schon sehr lange nicht mehr hatte. Alpträume sind nichts neues und für gewöhnlich erwache ich mit Angst und Schrecken. Aber hier war es anders. Ich hatte in dem Traum wegen einer Ungerechtigkeit einen irrsinnigen Hass und Raserei entwickelt, dass ich schreiend vor Wut aufwachte. Es half alles nichts, ich musste aufstehen und ein wenig herumwandern um wieder Herr meiner Sinne zu werden. Der Traum war derart real gewesen, die Menschen darin längst verstorben und ich fragte mich, warum das ausgerechnet jetzt hochkommt. Es waren Menschen an die ich schon lange keine Gedanken mehr verschwendet habe.

Ich sollte es noch erfahren, aber anders als gedacht.

Am Morgen schrieb ich fix den Beitrag von gestern fertig und ging, da das Wetter nicht schlecht aussah, auf den Wochenmarkt. Ich wollte Blumen haben.

Kurz vor Mittag erhielt ich dann eine SMS der Kusine meiner Mutter. Ihre Mutter wäre gestorben. Technisch gesehen ist sie nicht mit mir verwandt, da sie die Frau meines Großonkels war. Und doch kannte ich sie aus dem Verwandtenkreis meiner Großmutter, die immer versuchte die Bande aufrechtzuerhalten, was natürlich nie so recht klappte. Ich sah in den letzten Jahren den Teil der Verwandtschaft immer nur an Begräbnissen.

Ich schrieb den Alptraum der Nacht als unguten Vorboten der traurigen Nachricht zu.

Ich sass zu dem Zeitpunkt im Renert als die Nachricht mich erreichte, aber ich verabschiedete mich, denn ich musste ein wenig alleine sein. Nicht um zu heulen, sondern weil ich Ruhe im Kopf brauchte. Jede noch so belanglose Unterhaltung war mir zu viel. „Und noch einer weniger.“, dachte ich. Mich erinnern solche Vorkommnisse mich auch immer an die eigene Sterblichkeit…

Ich aß bei strahlendem Sonnenschein im Wëllem zu Mittag und schrieb schon den Großteil hier vor.

Wieder daheim stellte ich die Tulpen in die Vase. Die ersten die ich dieses Jahr kaufte.

Für den Abend hatte ich Karten zur Premiere des englischen Stückes the Writer. Sehr schön weil es die Grenzen aufbricht und verschwimmen lässt zwischen Bühne und Zuschauerraum und durch abrupte Umschwünge immer wieder spannend bleibt.

Anschließend auf die Piste!

Es wurde spät aber nicht unbedingt früh.

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