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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Ein totes und ein lebendiges Tier

Ich quälte mich schon seit zwei Tagen mit einem ‚toten Tier‘. Ein Fehler war, es im kalten Wasser einzuweichen um dem ganzen Gel loszuwerden. Das machte es nur noch schlimmer. Ich musste es komplett trocknen lassen und dann ging es wieder und ich konnte es retten. Bei genauerer Betrachtung sieht es ein wenig gerupft aus, aber synthetische Haarteile haben den Nachteil, dass man sie nicht über Gebühr strapazieren kann, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

Für die Wiederaufnahme eines Stückes vom letzten Jahr, das jetzt auf Schnelle aus der Kiste gezogen wurde, blieb keine Zeit ein neues Teil zu bestellen und frisieren. Aber ich denke mal, für einen falschen Hahnenkamm hab ich das ganz gut hinbekommen.

Als ich am Nachmittag das Teil ablieferte, bekam ich den Anruf dass mein Sakko da wäre und eine SMS dass der Termin sich für abends etwas nach hinten verschieben würde. Also hatte ich drei volle Stunden Zeit für das Sakko im Geschäft abzuholen. Gesagt, getan.

Das foto wie ich darin aussehe folgt morgen. aber auf dem unteren Foto könnt ihr es schon sehen.

Am Abend holte mich die A. ab und wir besuchten ein ‚lebendiges Tier‘.

Darf ich vorstellen, das ist die kleine Blue.

Noch tollt sie bei ihrer Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, zusammen mit ihren sechs Geschwistern herum. Es fehlt noch eine Impfung und ihr Chip, Mitte September darf die A. sie dann mitnehmen.

Häuslichkeiten

Am Morgen den New Yorker aus dem Briefkasten gezogen. Das Cover machte mich traurig. Genau so ist es zur Zeit und es wird nicht besser werden. Große Opern mit großem Chor und allem drumherum sind zur Zeit nicht drin.

Ein sehr häuslicher Tag mit Paprierkram, der mir auf die Nerven ging.
Am Abend kam die A. kurz vorbei und wir verabredeten uns für dem Tag danach, für einen Besuch bei dem nächsten Mitbewohner. Mehr darüber morgen.

***

Zu sehr später Stunde weil ich nicht einschlafen konnte, ein altes Lied von Annie Lennox wiederentdeckt, mit einem sehr schönen Video. Ich wäre gerne einer der Touristen gewesen, die darin vorkommen:

Braderie

Den Sonntag verbuchen wir unter ‚süßes Nichtstun‘ mit ein wenig Recherche für die Arbeit, ein wenig lesen, ein wenig YouTube und wenig Fernsehen.

***

Am Montag Braderie. Man könnte das als Straßenverkauf bezeichnen doch es mehr als das. In früheren Zeiten war dieser Tag gedacht um die Lager leer zu bekommen, damit die neue Winterware Platz findet. Als meine Großmutter noch das Damenbekleidungsgeschäft hatte, buchte sie jedes Jahr einen Stand auf der
Place d’Armes oder Place Guillaume und nahm sämtliche Winterware vom letzten Jahr mit um sie los zu werden.
Es ist zudem eine gute Gelegenheit um mal ein Schnäppchen zu machen in den Edelmarken die man sich sonst nicht kaufen würde. Ich war während den Friseurlehrjahren immer ganz versessen auf den Tag, das ich immer mir dann mal ein Teil von Versace, YSL, oder Gaultier zu einem sehr niedrigen Preis ergatterte, aber zu der Zeit investierte ich auch viel Geld in Kleidung.

Es war erschreckend ruhig als ich kurz gegen zehn losging. Ich wanderte ein klein wenig herum und setzte mich dann zu Namur auf die Terrasse zwecks Kaffee und Croissant. Ich kannte die Bedienung, die schon sehr viele Jahre dort arbeitet. Auch sie meinte dass es beängstigend ruhig wäre für den berüchtigten Braderie Montag.
Nun kann ich meine Beobachtungen nur von Teil der Oberstadt aus geben, im Bahnhofsviertel war ich nicht. Ich hatte zumindest damit gerechnet dass es dann doch ein paar Stände auf die Place Guillaume verschlagen würde. Nö.
Es standen ganz genau fünf Fressstände dort. Einer davon war der Metzger aus der Grand Rue, der mit dem Renert einen Deal gemacht hatte, da Küche des Renert nämlich geschlossen war.

Ich sah nach sehr langer Zeit zum ersten mal den D.D. wieder. (Ich muss den Namen so schreiben, dann weiß ich auch noch nach Jahren wer es ist)
Ich aß zu Mittag eine Portion Pommes die Käsesauce, die… nun ja…. nicht besonders schmeckte vor allem weil die Pommes nicht lange genug frittiert worden waren und die Sauce, die ganz o.k. war, machte es nicht nicht wett.

Kurz nach der Mittagsstunde ging ein mächtiger Wolkenbruch nieder.

Ich wanderte noch eine Weile danach durch die die Straßen, schaute kurz beim Optiker meines Vertrauens vorbei und verliebte mich ein wenig in ein neues Gestell.

Aber es ist noch nicht so ganz das was mir als nächstes Brillengestell vorschwebt. Ich habe da schon seit einer Weile eine gewisse Vorstellung, die ich aber nirgendwo finde.

Zuhaue machte ich mich an die Arbeit an einem Haarteil, das ich aber nicht so fertig bekomme und es muss bis morgen warten.

Am Abend schaute ich mir unter anderem eine kleine Doku über Audrey Hedburn an, vom Youtube Kanal Be Kind Rewind an:

Bei den Zwillingen

In der Nacht von einem seltsamen Mann geträumt, mit Ralonge Perrücke, aus der Zeit Ludwig XIV., der seinen Kopf nachts auf eine Katze bettet, weil die schön weich und kuschelig ist.
Nein, fragt nicht, ich habe keine Ahnung wo das nun wieder herkommt.

Zu fast einem blauem Himmel aufgewacht, nach einer sehr guten Nacht. Ich verbloggte schnell den Vortag, las ein wenig bei den Bloggerkollegen und machte mich auf zum Samstagsmarkt. Ich wollte mir noch eine Tasse Kaffee aus dem Vollautomaten ziehen, der sie standhaft verweigerte. Er wollte SOFORT einer kompletten Grundreinigung unterzogen werden. Na gut. Der Markt ja läuft nicht weg auch wenn ich erst eine Stunde später gehe.

Der Markt war sehr gut besucht. Ich sah nach mehreren Wochen die K. wieder. Doch ich musste zeitig wieder los, weil der A. mich in ein Restaurant außerhalb der Stadt eingeladen hatte.

Bei den Zwillingen gehört zur Golfanlage Beelenhaff in Junglinster. Ich kannte die Anlage überhaupt nicht, obwohl ich jahrzehntelang immer daran vorbei fuhr, weil sie auf dem Weg in die ‚alte Heimat‘ liegt.
Der A. war schon ein paar mal davor dort gewesen und war immer sehr begeistert.

Der Hof, der eher wie eine gediegene Villa aussieht, liegt mitten in der Anlage und man sieht sie von der Hauptstraße gar nicht. Man muss nicht Golfmitglied sein um im Restaurant speisen zu können und man bekommt dadurch einen guten Einblick in die Anlage die wunderschön und zugänglich ist. Vielleicht ist das auch mal in späteren Jahren ein Sport für mich. Wer weiß.

Die Speisekarte der Zwillinge könnt ihr hier einsehen. Es sind weitgehend Klassiker der französischen Küche aber ein paar asiatische Gerichte und Burger. Also nichts weltbewegendes, aber sehr gut und alles frisch.

Ich habe von den drei Gängen nur den Hauptgang abgerichtet, der sehr gut war. Ein Rindertartare von Hand geschnitten, sehr gut gewürzt mit einer ordentlichen Portion an Chillischärfe. Sehr sehr gut.

Am Nachmittag legte ich mich eine Weile hin für ein Nickerchen.

Später fing ich an die aufgenommenen Folgen der französischen Krimiserie Art of Crime anzusehen. Ich schaute mit drei Folgen der ersten Staffel an und sehr war gelangweilt, weil ich zwischendurch auch immer wieder meine Twittertimeline durchsah. Ich denke dass dass ich sie wieder von der Fernsehbox löschen werde.

***

A propos Twitter:
Dieser Tweet sorgte gestern für sehr viel Wirbel in meiner Timeline.

Ich habe mich gefragt ob sie das auch zu einer Frau mit sehr kurzen Hotpants sagt, wo der halbe Hintern raus hängt?

Regen, endlich

Ein Tag mit viel hin und her.

Meine Putzhilfe hatte sich aus Gründen schon für morgens 8 Uhr angekündigt. Ich musste mir den Wecker stellen. Da ich immer gerne verdufte wenn sie da ist, fuhr ich kurz nach 9 ins ‚Ausland‘.

Ich hatte bei Engbers ein Sakko im Internet gesichtet, das perfekt erschien. Da ich aber in punkto Kleidung nie etwas im Netz kaufe, weil ich Dinge einfach vorab anprobieren muss und will, fuhr ich diesbezüglich nach Trier. Das Teil war letztendlich nicht da, aber dafür ein anderes das mir besser gefiel als auf dem Foto im Netz. Was mich wieder darin bestärkte keine Kleidung zu im Imternet zu kaufen. Ok, ich habe mir vor ein paar Tagen die Kimonos bei Muji bestellt. Aber das auch nur weil ich die Größen und Schnitte vorab aus dem Geschäft kannte.

Ich bestellte das Sakko in meiner Größe, das ich wahrscheinlich am Dienstag abholen kann.

Wieder zurück, bekam ich Besuch vom R., mit seinem Sohn, dem kleinen acht Monate alten A. Ich hatte den R. schon lange nicht mehr gesehen. Wir diskutierten über viel berufliches, was sehr gut tat. Es eröffnete neue Perspektiven für eine wohlgemerkt immer noch unsichere Zukunft, aber es gibt ein klein wenig Hoffnung und gibt Mut. Zwischendurch verlangte der A. ein Fläschen und etwas später ein Windelwechsel, doch ansonsten war er sehr brav.

Nächster Termin war an einem Ort den ich gar nicht kannte an der Alzette, der sich jedoch fast mitten in der Stadt befindet. Dabei ist er so idyllisch, dass es einem fast die Sprache verschlägt. Über die Schläifmillen, werde ich demnächst einmal gesondert berichten.
Es war ebenfalls ein beruflicher Termin, der sich noch einmal als fruchtbar erweisen soll.

Und während wir dort draußen saßen fing es an zu tröpfeln. Da ich noch einen weiteren Termin mit dem Schriftsteller F. im Vis-à-vis ausgemacht hatte zum Apéro fuhr ich zurück ins Zentrum.

Es ging ein Wolkenbruch hernieder wie die Natur ihn schon seit Wochen bräuchte. Als ich das Auto abstellte hatte es schon wieder aufgehört. Ich setzte mich ihr die Terrasse mit den großen Sonnenschirmen und wartete auf den F.

Mit dem Regen jedoch hatte es abgekühlt und es ging kurze Zeit später noch einmal ein Wolkenbruch nieder, und es wurde ungemütlich feucht. Da ich nur eine sehr dünne Jacke an hatte, fing ich an zu frieren und fuhr nach hause.

Aus dem Familienalbum 32

Vor Wochen schon fand ich den Schuhkarton in einem Schrank, den ich dort beim Einzug die Wohnung hingestellt und dann vergessen hatte. Die Fotos in dem Karton kann ich nicht richtig zuordnen weil sie Querbeet gehen und viele davon waren mir völlig unbekannt. Dass sich in dem Karton auch Fotos von Großmutter Marie befanden, lässt mich darauf schließen, dass es wahrscheinlich eine Kiste war, die wir bei ihr in der Wohnung gefunden als sie verstarb.

Die Bilder von Großmutter Marie sind ganz besonders faszinierend weil sich auch Fotos von meinem Vater als Baby und Jugendlicher dabei befanden. Ich dachte immer dass ich keine hätte.

Links, Großmutter Marie, ihre Schwester Alice und mein Vater in Kinderwagen

Wahrscheinlich wurden alle diese Fotos vom Großvater Camille gemacht.

Dem Datum nach, das auf der Rückseite vermerkt ist, muss mein Vater da 12 oder 13 Jahre alt gewesen sein.

Termine & ELA

Ich stand verhältnismäßig spät auf. Ich hatte für das Auto einen Wellnesstag gebucht, der aber die ganze Planung über den Haufen warf. Ich fuhr pünktlich ab um den Wagen zum Waschanlage zu bringen in der er innen und außen geputzt wird. Für gewöhnlich dauert die Prozedur ungefähr zwei Stunden. Terminlich hätte das auch geklappt, doch man sagte mit dass der Wagen erst gegen 16:00 Uhr fertig sei. Mist!

Also verschob ich einen Arbeitstermin auf Freitag und ging zum Wochenmarkt. Dort sah ich den B. und die Technikerin N. (nicht zu verwechseln mit der Darwin-N.) Wir sprachen viel über unsere Arbeit bzw. unsere fehlende Arbeit. Ich sollte bereits jetzt schon an einem Projekt arbeiten, an den die N. auch beteiligt gewesen wäre was, sich aber pandemiebedingt auf 2021 verschoben hat. Mir ist es immer noch lieber dass es verschoben wird als völlig abgesagt, was mir dieses Jahr so oft untergekommen ist, dass schon nicht mehr zählen mag.

Neben den Renert steht schon seit etlichen Monaten, das Colisée leer, aus schleierhaften Gründen. Jetzt hat sich das vegane Restaurant Beet dazu entschieden dorthin zu ziehen. Wir sahen einem Kollegen der N. beim Aufhängen der Buchstaben zu.

Am Abend ein Termin im ELA den griechischen Restaurant, von dem ich schon einmal kurz hier berichtet hatte. Ich hatte einen Tisch bestellt mit den Damen der 90er ( eine davon befindet sich auf Reisen) und so waren wir nur dritt.
Fotos fehlen leider.
Es tat gut sich mal wieder austauschen zu können, auch über Privates was man sonst nicht erzählt, was einem aber auf den Magen liegt.
Ich hatte die Trambahn genommen um hinzufahren und fuhr mit dieser auch wieder zurück.

Als ich an der Place de l’Étoile ausstieg, stoplerte ich und verstauchte mir den Fuß. Aua! Ich humpelte den Rest des Weges nach hause.

Migräne

Ich hatte mir vorsichtshalber den Wecker gestellt. Es gibt ja Tage wo ich wie ein Murmeltier schlafe. Ich brauchte ihn aber nicht denn ich war lange davor wach. Also trödelte ich rum was mir dann beinah zum Verhängnis geworden wäre, denn ich hatte Covid-Test Termin.

Es war wie das letzte mal. Es ging sogar noch schneller. Mit dem Auto ranfahren, Krankenkassenkarte abscannen, Maske aus, Mund auf, Stäbchen rein, fertig. Das ganze dauerte nicht mal 5 Minuten. Anschließend fuhr ich zum Mittagstisch in dir Oberstadt zu Namur.

Mit Schinken und Salbei gefüllter Braten, Tomaten/Gemüse Mousse, und Kartoffeln. Sehr lecker.

Am Nachmittag überfiel mich eine Migräne wie ich schon sehr lange keine mehr hatte. Es waren alle klassischen Syndrome die ich kannte. Ein Gewitter im Kopf das sich langsam ausbreitet und dann über die Stirn hinweg mir langsam auf die Augen drückt bis die Sicht eingetrübt wird. Grässlich. Zudem das beständige Gefühl als ob ich mich übergeben müsste. Es half nichts. Ich hatte mir vorgenommen an einem Text zu schreiben. Stattdessen schmiss ich 2000mg Dafalgan ein und legte mich ins Bett.

Zwei Stunden später erwachte ich fast ohne Schmerzen aber das Gehirn in Watte gepackt und mit Hunger. Ich überlegte auf was ich ich Lust hätte und vor meinem geistigen Auge ein Sushi schweben. Ich erinnerte mich an den neuen Sushistand im Cactus Howald und dass die sehr lecker ausahen. Also quälte ich mich aus dem Bett und fuhr hin.

Zwischenzeitlich machte ich ein Foto vom Himmel der genauso zerrissen aussah wie mein Kopf im Inneren.

Auf dem Rückweg rief die A. an die Lust auf Apéro hatte. Ich erklärte ihr die Sachlage und dass Apéro für mich heute nicht in Frage käme. Sie kam dann bei mir vorbei. Ich spendierte ihr einen Rosé den sie mir aus den Cevennen mitgebracht hatte. Wir saßen noch eine Weile auf dem Balkon und machten aber früh Schluss.

Kimono & Links,2,3,4

Am Morgen entfuhr mir ein kleiner freudiger Jauchzer als ich den Postkasten öffnete. Hurra! Meine zwei neuen Kimonos sind da.

Von Muji zu finden hier und hier

Ich liebe die Dinger heiß und innig, seit ich den ersten in Lissabon bei Muji gekauft hatte. Sie sind super bequem und sehen nicht wie ein Jogginganzug aus, die ich noch nie mochte. Nicht einmal zu der Zeit als sie total hipp waren und so aussahen.

Sehr viel häusliches Zeug erledigt. Wäsche, Bett ab- und neu beziehen.

Dieses Wochenende, wenn wir denn keine Pandemie hätten, hätte die Schueberfouer begonnen. Ich kann nicht sagen dass mir der Rummel fehlt, aber die Schäfferallée fehlt mir dann doch. Dort waren immer all die Stände untergebracht in denen es die neuesten und heißesten Erfindungen mit denen alles im Haushalt und überhaupt das ganze Leben, viel besser funktioniert. Mit Marktschreiern die die Produkte vorführten und anpriesen, als gäbe es nichts besseres auf der Welt. Manchmal gab es sogar tatsächlich das eine oder andere Ding das richtig gut war.
So entdeckte ich zum Beispiel vor über zehn Jahren die Kochblume, die ich immer noch habe und immer noch nutze.

Im gleichen Zusammenhang, möchte ich, ich mache es fast jedes Jahr, auf diese Fotoserie im Blog hinweisen, die mich immer noch fasziniert. Die Fotos müsste ich aber noch einmal neu einscannen, weil sie, dem damaligen Blogtheme geschuldet, etwas zu klein geraten sind.

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Ein virtueller Rundgang durch die Galerie „Am Tunnel“ der Sparkasse, zeigt zur Zeit die Malerin Gillian Warzée. Sie malt hauptsächlich großflächige Porträts oft mit Augen die dich geradewegs aus dem Bild anstarren und durch Mark und Bein gehen.
Immersion von Gilliane Warzée

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Und folgendes Video hat eine hypnotisierende Wirkung. Man sitzt da, starrt und sabbert… Man wird innerlich zum Kuchenstück.

Ein Besuch in der ‚Alten Heimat‘

Das was in der Überschrift steht, war so nicht geplant.

Ich bloggte gemütlich den Samstag weg als ich eine SMS der V. bekam dass wir uns doch nochmal treffen sollten mit der N. bevor ich … ups, jetzt hätte beinahe etwas verraten. Wir zurrten ein Datum für nächste Woche fest.

Die V. schrieb zudem dass sie in meine alte Heimat fahren würde zur Braderie. Na, das wäre doch die Idee für einen ereignislosen Sonntagnachmittag! Also beschloss ich das gleiche zu tun.

Erstaunt stellte ich fest dass die Straßen der kleinen Stadt mit sehr viel Publikum gefüllt waren. Ich ging zu dem Herrenbekleidungsgeschäft, in dem ich früher fast alles kaufte. Als ich das Geschäft betrat, sah es leerer aus als sonst. Der Besitzer erklärte mir, dass er pandemiebedingt sehr viel Lieferprobleme hatte und eigentlich schon die Winterware haben müsste, die aber noch in weiten Teilen fehlt.

Ich setzte mich im unteren Teil der Fußgängerzone in ein Café und schaute wie früher den Leute zu die vorbei spazierten. Lange bleib ich nicht da es zu voll war.

Ich sah auch die V. die mit ihrem Stand auf dem Marktplatz stand. Sie hat schon seit seit Jahren mit Freunden zusammen das kleine Unternehmen äddi a merci gegründet, für T-Shirts mit typisch luxemburgischen Wörtern oder Sprüchen. Ich kaufte mir zwei Stück.

Der Stand selbst war neben einem brandneuen Buchladen den Quaichlecker Bichereck . Ja es gibt Menschen, die in Zeiten wie diesen und allen Widrigkeiten zum trotz, ihren Traum leben und einen Buchladen eröffnen! Das Lokal selbst war sehr lange Zeit eine Apotheke, anschließend ein Kleiderladen und dann sehr sehr lange geschlossen.

Ich fuhr zurück.
Meine Stippvisiten in der alten Heimat sind ja spärlich gesät über das ganze Jahr. Ich hatte oft hier berichtet wie enttäuscht ich war, wenn ich wieder dort war und dass das Leben langsam aus der Stadt, die einst eine Touristenhochburg und gern gewähltes Ausflugsziel war, immer mehr entwich.
Doch es tut sich langsam was.

***


Der Bericht über das Dinner mit dem Chefkoch, über den ich ja am selben Tag hier etwas geschrieben hatte, ist jetzt auch online ohne Paywall in der Revue zu lesen.
Ein Chefkoch für zuhause.

Samstagsmarkt, Dogsitting & Bovary

Eigentlich will ich das gar nicht schreiben und mache es jetzt trotzdem.
Kennt ihr das Gefühl nach einem gewaltigen Klogang, dass ihr euch wie neugeboren fühlt, als ob ihr mit einem Sch…., alles Böse und Schlechte mitunter sogar schlechte Laune und Gedanken die Kloschüssel hinuntergespült habt?
Genau so fing mein Tag bereits kurz nach 7:00 Uhr an obwohl ich schon gegen 5:00 hellwach war.

Vorgestern bereits erhielt ich per Post eine weitere Aufforderung mich testen zu lassen. Also taktete ich nach dem Bloggen gleich mal den Termin per Internet ein für nächste Woche Dienstag. Das ganze System funktioniert übrigens einwandfrei und ich hatte schon einmal ausführlicher darüber berichtet.

Dusche, anziehen und mit der A. (nicht der D. , die verweilt zur Zeit in St. Jean) auf den Samstagsmarkt, der sehr belebt war. Die A. war nicht alleine sondern hatte jemand auf vier Pfoten mitgebracht.

Sie hatte ihrer Tante versprochen dass sie sich am Wochenende um ihren Hund kümmern würde.

Anschließend trennten sich unsere Wege weil die A. anderweitig Termine hatte und ich trottete wieder nach hause. Unterwegs kam ich am Chrono Stock vorbei, einer belgischen Pop-up Kette die sich auf kleine Haushaltsgeräte und Deko spezialisiert hat. Im Schaufenster sah ich einen Reiskocher und Dampfgarer von Moulinex. Da mein kleiner Reiskocher, den ich schon vor Jahren gekauft hatte von Anfang an eine Enttäuschung war, weil die Dampfdüse im Deckel keinen Dampf ablässt, sondern kochend heißes Wasser durch die halbe Küche spuckt, war das hier die Gelegenheit.

Am frühen Nachmittag Termin beim Friseur. Dieser staunte nicht schlecht als ich ankam und er die Wolle auf meinem Kopf sah. Dabei waren es nur drei Wochen und zwei Tage seit meinem letzten Besuch.
Jetzt sieht das wieder schick aus und ich buchte gleich den nächsten und übernächsten Termin.

Für den Abend musste ich ein wenig herum telefonieren, da man ja nirgendwohin kann ohne Voranmeldung. Spontan sich etwas vornehmen ist zur Zeit recht schwierig. Die A. und ich wollten eigentlich den kleinen geheimen Ort besuchen, von dem ich ihr bereits vorgeschwärmt hatte. aber das Wetter sah nicht ganz beständig aus. Zudem wollten wir richtig speisen, was man dort nur bedingt kann. Im Bovary bekam ich einen Tisch.
Zu essen gab es für mich asiatische Nudeln mit allerlei Gemüse und für die A. überbackene Auberginen, dazu eine Flasche Rosé de Provence.

Seilbahn & Buletten

Irgendwie fehlt hier ein Tag dazwischen, ich weiß. Es ist aber nichts weltbewegendes passiert das ich hätte aufschreiben müssen.

Den Vormittag, Mittag und den halben Nachmittag dem A. verbracht der extra aus der „alten Heimat“ angereist war. Wir hatten und auf einen Kaffee im Renert verabredet in den ich auch für Mittag einen Tisch bestellt hatte.
Zwischendurch machten wir einen Spaziergang durch die Stadt. Der A. kommt selten her und wenn dann nicht um zu flanieren. Also nahm ich mit ihm den schon fast traditionellen Weg mit dem Pfaffental Aufzug hinunter und am kleinen Bahnhof mit der Seilbahn wieder hoch. Dann in die Trambahn weiter bis zur neuen Staatsbibliothek um dort einen kurzen Blick hineinzuwerfen, denn besichtigen kann man sie zur Zeit nicht.

Im Renert gab es dann Mittagessen. Buletten mit Senfsoße auf Kartoffelpüree mit Salat. Irre einfach, irre lecker.

Wir redeten lange über den ganzen Papierkram der ein Todesfall in der Familie mit sich bringt und was da alles berücksichtigt werden muss. In diesem einen Fall auch noch ein sehr wahrscheinlicher Missbrauch von Schwäche, der eine gerichtliche Klage hinter sich ziehen wird.
Alles sehr schlimm…

Das Wetter war den ganzen Tag über sehr wechselhaft zwischen ein paar wenigen Regentropfen und der Sonne, die alles wieder sehr aufheizte.
Als ich später eine Weile lesend auf dem Bett lag, veränderte sich schlagartig das Licht und ich machte dieses Foto.

***

Seit Mittwoch schon hat das deutsche RKI Luxemburg von der Risikoliste genommen, das auswärtige Amt hat die restriktiven Maßnahmen aber noch nicht zurück genommen.
Nachtrag: Das hat es auch nicht müssen, dafür haben Rheinland-Pfalz und das Saarland selbst gesorgt und wir dürfen wieder ohne Negativ-Test oder Quarantäne über die Grenze.

Ein Artikel in der ‚Zeit‘ machte mich auch diesbezüglich ganz besonders fuchsig.
Achtung, hier herrscht Infektionsgefahr
Er steckt so voller Mutmaßungen, Spekulationen und wenig Fakten, dass ich der Verfasserin sehr gerne eine scheuern würde…

Aus dem Familienalbum 31

Die Tradition Kleinkinder auf dem Topf zu fotografieren. Das mag vielleicht ganz niedlich aussehen, aber wenn das heute jemand mit mir machen würde…oooooooooh!

Topftraining war im Jahre 1967 höchstes Gebot. Das wurde auch während langen Autofahrten nach Südfrankreich und dann mit der Fähre bis nach Korsika, emsig trainiert und fotografiert.
Woher die Unsitte stammt das im Foto festhalten zu müssen weiß ich nicht. Aber es scheint eine Familientradition zu sein.

Bereits 1936 (so steht zumindest auf dem Foto hinten) wurde mein Vater (dessen Geschichte ich hier aufgeschrieben habe) bei der gleichen Beschäftigung abgelichtet.

Im Kino

Ein gewitteriger Tag, mit ein paar kräftigen Regenschauern. Ich hatte schon an Tag davor mit der D. entschlossen dass wir mal wieder ins Kino gehen sollten, was wir „früher“ quasi einmal die Woche taten.

Seit der Pandemie demnach zum ersten mal wieder in Kino gewesen. Die Kinosäle haben schon seit mehreren Wochen geöffnet, aber das Angebot ist immer noch spärlich doch so langsam kommen die neuen Filme.

So sah ich heute The Secret Garden, die Verfilmung eines englischen Kinderbuchklassikers. Es geht um die kleine Mary die aus Indien zu ihrem Onkel nach England geschickt wird, weil ihre Eltern an Cholera verstorben sind. Dort entdeckt Mary einen geheimen Garten, der scheinbar magische Kräfte besitzt.

Es ist eine opulente Verfilmung die viele CGI Effekte zu Hilfe holt. Doch sind sie aber nur zweitrangig. Die kleine Mary gespielt von Dixie Egerickx ist richtig gut in der Rolle und Colin Firth als ihr Onkel, kalt und distanziert, hätte keine bessere Wahl sein können. Ein Film den man Kindergedöns abtun könnte, doch er ist mehr als das.
Es ist Film der Mut macht und Hoffnung gibt in schlechten Zeiten wie diesen.

Sonntag & Montag

Ich hätte für den Sonntagspost noch einmal ein Hitzefrei senden können wie schon vor ein paar Tagen. Es war so heiß und feucht den ganzen Tag, dass ich zu nichts fähig war.
Erst in der Nacht zu Montag regnete es und es kühlte es endlich ab.

***

Montag morgen schwimmen mit der D. in einem fast leeren See.

Das Wasser war wärmer als die Außentemperatur, dass es sich in wie einer Badewanne anfühlte.
Wie üblich nach dem Schwimmen einen Bärenhunger gehabt, den wir in aber wieder in der Stadt bei Namur stillten mit einem „herausfordernden“ Mittagstisch. Linguine mit Salsiccia und Tomatensauce. Ich hatte ein weißes Shirt an.

Am Nachmittag ein paar häusliche Dinge erledigt und abends eine Doku über das Leben von Patrick Swayze auf Arte geschaut. Ich hätte einmal fast mit ihm gearbeitet, da der Großteil der Aussenszenen für diesen Film in Luxemburg gedreht wurden, doch ich arbeitete damals auf einem anderen Set.

Ich entdeckte ein ein paar neue Dinge auf meinem Smartphone. Es macht auch Nachtaufnahmen, bei denen man 3 Sekunden still halten muss, aber das Resultat sind spannend aus:

***

Nachtrag:
Das gibt es morgen in der Revue zu lesen. (Wahrscheinlich aber nur im Magazin selbst. Online hinter einer Paywall)

Das goldene Dingsda an der Wand kommt niemandem bekannt vor. 😉

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