Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 137 von 250)

Ein Live Update Tag

Das hier wird  etwas Neues. Ich weiß nicht ob ich es den ganzen Tag durchhalten werde und es mit dem Smartphone nicht zu kompliziert wird, aber ich kann es nicht wissen wenn ich es nicht versuche. Dieser Tag wird live verbloggt!

10:03 / Heute ist mein erster freier Tag seit …ich weiß nicht.
Eigentlich wollte Quitten einkochen die ich gestern auf dem Wochenmarkt gekauft habe, nach dem Rezept der Kaltmamsell. Doch wenn ich jetzt zum Fenster hinaus schaue und dieses wunderbare sonnige Wetter sehe, nein. Die Quitten können auch warten bis heute Abend. Das schöne Wetter ist muss ausgenutzt werden. Also Frühstück, Dusche, und los!

15:30 / Endlich finde ich ein paar Minuten Zeit. Ich sitze im Kaffee ‚Beim Cyrille‘ in der Fußgängerzone und frage mich was ich eigentlich hier soll. Aber der Reihe nach.

Eine Baustelle. Nichts erinnert mehr an das Haus das 50 Jahre dort stand.
Ich klingelte höflich bei den Nachbarn und fragte ob ich von ihrem Garten aus ein Foto machen könnte. Sie waren hellauf begeistert, dass sie mich nach vielen Jahren wieder sahen.

Das Fundament für das neue Haus ist schon fast fertig aber es wird wesentlich kleiner werden. Wir redeten über eine Stunde lang über alles mögliche was in den letzten Jahren sich so zugetragen hat in der Gegend. Es war schön die beiden wiederzusehen. Anschließend für ich zurück ins Zentrum der kleinen Abteistadt und war entsetzt wie ruhig es dort war trotz Sonntag und dem guten Wetter.

20:15 / Wieder zurück in der Hauptstadt. Ich war jedoch nach den Kaffee unschlüssig was ich machen wollte. Ich rief den A. an der zu hause war und nur einen Katzensprung entfernt wohnt. Ich lud mich selbst auf eine Tasse Kaffee ein. Wir verabredeten uns in zwei Wochen zu einem Dinner in der Hostellerie.

***

Eines habe ich heute definitiv dazu gelernt. Die Erinnerungen verblassen und die Emotionen sind dahin. Das was mich einst mit der alten Heimat verband gibt es nicht mehr. Die Stadt hat sich in der letzten fünf Jahren verändert und ich auch. Wir passen nicht mehr zusammen. Wir müssen ab jetzt getrennte Wege gehen. Alles ist im Fluss, alles ist gut. Ich habe losgelassen und die Hände frei…

Aus dem Familienalbum 14

Ein Schuhkarton der schon etwas länger ungeöffnet im Schrank in der Eingangsdiele stand, fiel mit heute in die Hände und brachte ein paar kleine Juwelen hervor.

Tante Gréidi und Onkel Nicolas. Über beide habe ich schon berichtet, hier über Gréidi, hier über Nicolas.
Es war an einem heißen Sonntag Nachmittag auf der Terrasse im elterlichen Garten.

***

 

Meine Eltern im September 1971 in Nizza. Ich weiß das so genau weil es hinten auf dem Foto stand und ich es erst entdeckte als ich es einscannen wollte.

***

 

Mein Bruder Gilles wollte malen. Schließlich sah die Dose mit der Penaten Creme von der Form und Größe genau gleich aus, wie die Fingerfarben die ich besaß und mit denen er nicht spielen durfte.
Die gute tiefweiße klebrige Penaten.
Mutter steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben!

 

1000 Fragen 581-600

OyeHaHa / Pixabay

 

581. Wie kannst du es dir selbst leichter machen?
Indem ich nicht immer alle zu erledigenden Aufgaben wie eine Last ansehen würde. Das hat sich zwar mit den Jahren gebessert, aber es könnte noch ein Stück mehr sein.

582. Worum weinst du ins geheim?
Das letzte Mal war aus Enttäuschung über die ausgebremste Weltreise.

583. Hast du jemals einen Liebesbrief geschrieben?
Ja.

584. Hast du jemals einen Liebesbrief erhalten?
Ja.

585. Spendest du regelmäßig für einen guten Zweck?
Ich spende aber nicht regelmäßig.

586. In wie vielen Weltstädten bist du gewesen?
Da wäre erst einmal zu definieren was eine Weltstadt ist. Wikipedia macht eine Reihe von Unterschieden. Wenn ich die Städte aus der Liste des Globalization and World Cities Research Network herauspicke, sind es 27 Stück.

587. Welchen Modetrend von früher findest du heute lächerlich?
80er Jahre, neonfarbene Klamotten.

588. Ist deine Grundeinstellung positiv?
Ja.

589. Wie reich wärst du gern?
Mein Traum wäre es ja permanent auf Reisen zu sein. Das bräuchte mehr Geld als ich jetzt habe.

590. Darf man lügen, um jemanden zu schützen?
Wenn man dabei nicht gerade ein Mord vertuscht… Es hängt von den Umständen ab.

591. Was hast du in letzter Zeit gebraucht gekauft?
Bücher.

592. Was ist als Kopie besser als das Original?
Es gibt verschiedene Songs bei denen das manchmal der Fall ist, aber ich möchte mich jetzt nicht auf einen bestimmten festlegen.

593. Hörst du gut auf deinen Körper?
Mehr als noch vor Jahren.

594. Von welchem Beruf weißt du nicht, was man da genau macht?
Mein Asset Manager auf der Bank. Da wüsste ich gerne was der so den ganzen Tag macht.

595. Was stimmt nicht, wenn du dich jetzt umschaust?
Hier stehen noch zwei leere Koffer rum die ich mal in den Schrank bzw. in Keller tragen sollte.

596. Was wünschst du dir für die Menschheit?
Vernunft, Intelligenz, Nächstenliebe.

597. Gehst du unter die Leute, wenn du dich allein fühlst?
Ja, aber das Gefühl kommt selten vor.

598. Welche Droge würdest du gern ausprobieren, wenn sie legal wäre?
Ich habe so ziemlich alles probiert was nicht legal war, und ich bin heilfroh das nichts davon bleibende Schäden hinterlassen hat. Heute reizt mich an illegalen Drogen nichts mehr.

599. Wann hattest du zuletzt Schmetterlinge im Bauch?
So richtig und das über Tage hinweg, war bevor ich die Weltreise antrat.

600. Wie oft schaltest du dein Telefon aus?
Ein- oder zweimal pro Tag.

Ein Rückblick auf vergangene Allerheiligen & ein Jubiläum das keines ist

Dass ich seit ein paar Tagen nur noch jeden zweiten Tag schreibe, hat wie üblich mit der Arbeit zu tun, die auch vor dem 1.November Feiertag nicht halt macht.
Ich musste aber erst am späten Nachmittag ran und der Vormittag war dem häuslichen Rumwuschteln vorbehalten.

Allerheiligen

Kennt jemand dieses Grünzeug? Ich habe es im Frühjahr in den Kübel eingepflanzt und es sieht immer noch sehr gut aus. Sollte ich es für den Winter zurückschneiden? Schlägt es dann im nächsten Frühjahr wieder aus? Kennt sich da jemand aus?

 

Allerheiligen ist so ein Tag den ich nicht besonders mag, weil er mich halt sehr viel an Menschen erinnert, die nicht mehr da sind. Die A. mit der ich gestern Abend auf einen Absacker war, fragte mich ob ich zur Gräbersegnung auf den Friedhof ginge.
Nein, ich muss mir ja nicht absichtlich Schmerz zufügen…

Ich war neugierig was ich eigentlich all die Jahre über an Allerheiligen geschrieben und getan habe. Zumindest so trüb und trist wie das Wetter dieses Jahr ist war es letztes Jahr nicht.

So machte ich 2017 ein Spaziergang bei strahlend schönem Sonnenschein.
2016 war ich bei Freunden der N. und wir verkosteten Wein auf einem privaten Abend.
2015 machte ich einen Spaziergang durch das Petrustal.
2014 habe ich nichts aufgeschrieben, aber wenn ich mich richtig erinnere saß ich zuhause und mir war sehr elend zumute.
2013 besuchte ich meine Mutter am Tag davor im Krankenhaus und schrieb ein paar kurze Zeilen.
2012 war das Jahr in dem ich eine Blogpause von April 2012 bis Mai 2013 eingelegt hatte.
…und davor lebte ich noch in der alten Heimat.

***

Und eben gratulierte mir WordPress dass ich mich vor 12 Jahren zum ersten mal bei ihnen eingeloggt habe.
Das stimmt insofern, dass ich mich bei WordPress.com angemeldet habe.
Das Script WordPress von wordpress.org nutze ich schon etwas länger.

Was nächstes Jahr nicht stattfindet & eine Quiche

Wer hier schon etwas länger mitliest, weiß dass ich Anfang dieses Jahres eine Weltreise antrat, die in der Mitte ein jähes Ende fand. In Neukaledonien platze mir ein der Blinddarm und ich musste notoperiert werden. Das bremste mich derart aus, dass ich zurück nach hause flog.
Ziel war es für Anfang nächsten Jahres einen Teil der Reise nachzuholen und ich hatte auch schon erste Vorbereitungen getroffen. Doch seit Freitag weiß ich dass nichts daraus werden wird, weil ich an etwas anderes nicht mehr gedacht habe, weil ich es völlig verdrängt hatte.  Ich möchte nicht näher darauf eingehen, aber es ist auch zum Teil meine eigene Schuld.
Also nehme ich 2020 in Angriff und plane da noch mal etwas Größeres.

Das will aber nicht heißen dass ich die zwei geplanten Monate zu hause sitzen bleibe…

***

Der Sonntag war zum vergessen. Ich netflixte eine neue Serie von Sabrina, war jedoch nach der dritten Episode schon etwas angeödet. Zudem ist die Story fadenscheinig.

Der Montag wurde richtig kalt und zwischendurch regnete es. Ich hatte im Theater zu tun. Ich brachte die Perückenanprobe erfolgreich hinter mich. Letztendlich kam man zu dem Schluss dass man keine brauchen würde. Auch gut.

Ich kaufte noch ein bisschen was ein für den Abend und stellte eine Lauchquiche her:

Die Eier/Milch Mischung hätte ein bisschen mehr Salz vertragen, aber sonst war sie hervorragend.
Ich gebrauchte wieder die Tarteform mit den Löchern die ich bei einem Ausflug nach Wissembourg gekauft hatte.

Sie begeistern mich immer wieder. Der Boden wird knuspriger, sie backen insgesamt besser durch, sie sind antihaftbeschichtet und da sie einen Hebeboden haben ist es ein Kinderspiel die Quiche aus der Form zu bekommen.

Von Keksen und einer Fassade & eine Webserie

Heute morgen war es dann schon richtig kalt im Vergleich zur letzter Woche.
Als ich kurz nach 8 Uhr erwachte war ich erstaunt wie dunkel es noch ist. Doch das ändert sich ja ab nächster Woche.

***

Auf dem Wochenmarkt kaufte ich alles für eine Gemüse Quiche die ich am Sonntag machen werde, und ein bisschen Obst.

 

Bei der Plätzchenfrau meines Vertrauens, fand ich die bretonischen Kekse die sie immer macht, aber in einer neuen Variante, mit sogenanntem Blé Noir. Das machte mich dann doch neugierig und ich kaufte ein paar. Blé noir, das wusste ich nicht, ist nichts anderes als Buchweizenmehl.
Sie schmecken hervorragend, sind aber von der Farbe her sehr viel dunkler.

***

Dann wäre da noch das erste Gebäude von den drei des Royal Hamilius, dessen Fassade langsam ihrem Endzustand ähnelt:

Fassade

Ich finde dieses Milchkaffee-Gold Farbe eigentlich sehr schön wenn es sich um einen Stoff handelt. Als Fassadenfarbe glaube ich, dass man sich sehr schnell daran satt gesehen hat und es in ein paar Jahren mit den Abgasen und dem Staub eine sehr hässliche Farbe sein wird.

***

Am Nachmittag hörte ich auf DLF Kultur, während ich in der Küche werkelte, eine Kritik über eine Videoserie aus dem Netz, von der ich noch gar nichts gehört hatte.
An Emmy For Megan ist eine kleine Internetserie die genau darauf abzielt, was der Titel aussagt. Megan will einen Emmy für diese kleine Webserie. Insgesamt sind es 6 Folgen. In der ersten Folge (die nur knappe 6 Minuten dauert) quietschte ich bereits vor Vergnügen, weil es meine Art von sehr trockenem Humor ist.
Absolut sehenswert!

Aber leider hat Megan im September bei der Emmyverleihung, in den zwei Kategorien in denen sie nominiert war, keinen Preis erhalten. Das war einerseits sehr zum Verdruss von Megan selbst, andererseits zu unser aller Vergnügen, denn jetzt kommt eine zweite Staffel.

***

Am Abend war ich mit der N. ins Al Grapollo. Ein kleines italienisches Restaurant in meinem alten Viertel am Bahnhof.

Ich hatte ein Portion Tagliatelle mit Trüffel, die einfach nur ‚Wow‘ war. Manchmal braucht man es wirklich nur ein Teller Nudeln um glücklich zu sein.

Les grands Espaces

Etwas später aufgestanden als sonst. Da heute im Theater nichts anstand, habe ich sehr viel Haushaltszeug erledigt das noch von vor dem Urlaub rumlag. Rechnungen wuden bezahlt.  Es wurde wie schon vorgestern den ganzen Tag nicht richtig hell. Viele Wolken, keine Sonne. An solchen Tagen könnte es auch regnen, tat es aber nicht. Denn so wie ich gestern in der Zeitung las wird die Wasserhaushaltslage in Luxemburg langsam bedenklich, wenn nicht kritisch.

***

Ich bin euch noch das Comicbuch schuldig, das ich auf der Rückreise von St. Jean im Flieger las.

Wenn ich an Comiczeichnerinnen denke fällt mir nur Claire Bretécher ein. Doch seit der letzten Woche kam eine neue  Zeichnerin hinzu, die mich mit ihrem neuesten Buch sehr rührte.

In dem Buchladen in St.Jean-de-Luz die eine kleine aber gut sortierte Ecke von Comicbüchern haben, fand ich  letzte Woche Les Grands Espaces von Catherine Meurisse. Das Buch hatte ein kleines Herzchen an die Ecke geklemmt, was bedeutet, dass es eine Empfehlung des Ladens ist. Die Verkäuferin meinte, es sei eines ihrer Lieblingscomicbücher für dieses Jahr.

In Les Grands Espaces schildert Meurisse ihre eigene Kindheit auf dem Lande wo sie mit ihrer Schwester groß wird und alles entdeckt was Kinder in der Natur und in einer dörflichen Idylle entdecken können. Übersetzt heißt Les Grands Espaces, die großen Räume und handelt einerseits von der großen Räumlichkeit mit viel frischer Luft und Platz, die man auf dem Land nun einmal hat, doch von den großen Phantasieräumen der großen Schriftsteller die  sie durch ihre Eltern kennenlernen. Zola, Proust…
Mit sehr viel Liebe gezeichnet und sehr vielen kleinen Anekdoten gespickt, quietschte ich mehrfach vor Vergnügen beim Lesen.

Überhaupt habe ich meine Liebe zu Comicbüchern wiederentdeckt.
Eine der seltenen Dinge die ich von meinem französischen Vater übernommen habe, der leidenschaftlich gerne Comics las, die ja in Frankreich schon sehr früh einen weitaus höheren Stellenwert genossen als sonst in Europa.

1000 Fragen 561-580

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561. Bedauerst du etwas?
Ja, da gibt es mehrere Begebenheiten mit verstorbenen Personen, über die ich auch schon hier im Blog berichtet habe, die leider nicht mehr rückgängig zu machen sind. Aber ich habe mich damit abgefunden, dass es so ist.

562. Welchen Zeichentrickfilm magst du am liebsten?
Das ist immer noch Belleville Rendez-Vous, oder original auf französisch, Les Triplettes de Belleville.


(Und jetzt wenn ich den Trailer sehe, hätte ich große Lust ihn mir wieder ganz anzusehen.)

563. Was würdest du deinem Kind gern fürs Leben mitgeben?
Ich habe keine Kinder und  die Gefahr ist sehr gering dass ich je welche haben werde.

564. Welches Buch hast du in letzter Zeit mit einem tiefen Seufzer zugeklappt?
Den Seuftzer habe ich bei jedem Buch. Entweder ist er aus Enttäuschung weil das Buch schlecht war, oder weil es leider schon zu Ende ist, oder weil es wunderschön war, oder mich sehr erschüttert hat.  Seufzten kann man zu jeder Gelegenheit.

565. Würdest du gern wieder in einer Zeit ohne Internet leben?
NEIN!

566. Wann hast du zuletzt ein Bild ausgemalt?
Ein Bild ausmalen weiß ich nicht mehr. Aber ich male oft Facecharts, was aber genau genommen kein Ausmalen ist.

567. Wer war deine Jugendliebe?
Tarzan.

568. Für wen hast du zuletzt Luftballons aufgeblasen?
Für mich selbst für eine Party vor sehr sehr vielen Jahren.

569. Wie würden andere Personen deine Wohnung beschreiben?
So wie es wahrscheinlich im Magazin stand in der meine Wohnung gezeigt und besprochen wurde. Modern mit 50er Jahre Elementen.

570. Mit wem stöberst du am liebsten in Erinnerungen?
Mit der V., weil wir uns schon seit unserer Jugend kennen.

571. Wie viele Stunden am Tag verbringst du vor dem Computer?
3-4 Stunden manchmal mehr.

572. Verschweigst du deinem Partner manchmal Sachen, die du gekauft hast?
Nein. Dazu müsste ich einen Partner haben.

573. Wen oder was benutzt du als Ausrede, um etwas nicht machen zu müssen?
Wenn es Dinge sind die ich wirklich nicht gerne mache, nehme ich sehr gerne meine Arbeit und die unmöglichen Arbeitszeiten als Vorwand um es nicht zu tun.

574. Gehst du gern ins Kino?
Ja.

575. Wie großzügig bist du?
Das kann ich selbst nicht einschätzen, doch wenn ich große Projekte unterstütze sei es im Crouwdfunding, oder als stiller Teilhaber, kann es so schlecht nicht sein.

576. Was versucht du zu vermeiden, weil du Angst hast?
Dazu müsste es etwas geben wovor ich Angst hätte, doch die habe ich nicht mehr.

577. Was ist deine neueste harmlose Leidenschaft?
Binge-watching.

578. Was würdest du auf dem roten Teppich tragen?
Smoking.

579. Wie geht es dir wirklich?
Eigentlich ganz gut.

580. Worauf hast du zuletzt schweren Herzens mit Nein geantwortet?
Als ich mit der A. und der N. ein Wochenende in einem Kurhotel buchen wollte, und ich leider absagen musste, weil ich Vorstellungstermine hatte.

Ankommen mit Erinnerungen, ein Wiedersehen und der Tag danach

Ein Foto von der D. das sie morgens in aller Frühe machte als es dämmerte.

© Die D.

Bvor wir abflogen fotografierte ich noch die Bar in der wir regelmäßig ein Aperitif oder ein Kaffee tranken und das in Luxemburg das Café Renert wäre. Die Bar de la Marine:

***

Der Rückreisetag verlief ereignislos. Niemand hatte einen Koffer stehen lassen. (siehe Hinreise)
Wir flogen die gleiche Strecke verkehrt herum, von Biarritz nach Lyon mit Umsteigen und weiter nach Metz, wieder zu dem winzig kleinen Flughafen. Unterwegs las ich den Comic von Catherine Meurisse „Les Grands Espaces“ aus, auf den ich in einem nächsten Post eingehen werde.

Und dann sah ich das Verkehrschaos das jeden Tag auf der Autobahn A31 stattfindet, das jeden Tag tausende von Fahrern verursachen. Kilometer um Kilometer, Stoßstange an Stoßstange. Es war nach nach 17:00 Uhr und wir fuhren glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung wieder nach Luxemburg-Stadt rein. Ich habe das ja früher auch getan, von Osten das Landes aus aber Gott sei Dank nie zur Rushhour. Aber ich bin froh dass ich das nicht mehr tun muss.

***

Am Abend sah ich die A. und seit sehr langer Zeit mal wieder mein Patenkind Dalton.

 

Ist er nicht wunderschön? Dalton geht es gut. Er hat sich gut eingewöhnt, und ist weitaus braver als zu Anfang. Die Wirkung der OP die ihn zum Wallach machte zeigt langsam ihre Wirkung. Er widert nicht mehr jede Mähre an, guckt zwar noch immer sehr interessiert, aber benimmt sich nicht mehr wie toll. Doch seine kleinen Eigenwilligkeiten hat er noch. Er geht sehr ungern an der Longe. Also wird er jetzt ohne Longe trainiert, was auch ganz gut klappt aber der Trick einfach kehrt zu machen und in eine andere Richtung zu laufen macht er doch noch ab und an.

Die A. bat mich nach seinem Schweif zu sehen der jetzt einfach zu lang war. (Auf den Foto oben sieht man es gut. Er tritt sich fast rein.)
Ich schnitt gute 20 Zentimeter davon ab.

***

Am Mittwoch musste ich mich dann um die nächste Theaterproduktion kümmern in der eine grauhaarige Perücke verlangt wird. Grau war überhaupt das Motto das Tages. Es wurde einfach nicht hell.

Durch einen Laster der eine Panne hatte kam ich nicht beizeiten in die Mittagsvorstellung im Kino und ich verpasste den Film den ich mir mit der D. ansehen wollte.

Abends ging ich ins Rooftop.

Das Tolle am Rooftop ist, dass es jetzt wieder diese heimelige Atmosphäre hat, im Gegensatz zu der Unbeschwertheit im Sommer wo man draußen sitzen konnte.

Ein letztes Mal

…am Strand entlang bis hoch zu St.Barbe.

Ein letztes Mal die wilden Klippen sehen, die auf dem Foto nur halb so spektakulär aussehen wie in echt.

Ein letztes Mal den kleinen Park um St.Barbe herum ansehen mit der schönen Aussicht über die Bucht von St. Jean.

Mit einem letzten Gruß von St.Jean de Luz von der D. und von mir.  Am Dienstag geht es zurück.

1000 Fragen 541 – 560

OyeHaHa / Pixabay

 

541. Führst du Tagebuch?
Ja, hier. Im Blog!

542. Welche Personen sind auf deinem Lieblingsfoto abgebildet?
Ich habe kein Lieblingsfoto.

543. Hast du häufig unnötigerweise Schuldgefühle?
Ja, aber ich arbeite daran.

544. Was magst du am Sommer am liebsten?
Die Sonne und die Wärme. Ich hasse Kälte.

545. Auf was kannst du am leichtesten verzichten?
Das mag jetzt seltsam klingen da ich ja ein Genussmensch bin, der sehr gerne isst. Aber ich kann auf Essen verzichten. Ich habe das mehrfach in Fastenkuren getan und es ist gar nicht schwer.

546. Wie häufig gönnst du dir etwas?
Wahrscheinlich zu oft.

547. Mit welcher Art von Fahrzeug fährst du am liebsten?
Ich bevorzuge nicht wirklich eine Art von Fortbewegung. Ich fliege gerne.

548. Wovon bist du glücklicherweise losgekommen?
Ich könnte jetzt rauchen schreiben, aber ich denke dass es da mal vor sehr vielen Jahren eine Beziehung gab, aus der ich glücklicherweise ohne finanzielle und körperlichen Schäden herausgekommen bin.  Doch ich habe erst später erfahren in welchen Schlamssel ich mich selbst gebracht hatte.

549. Woran denkst du morgens zuerst?
Das hängt davon ab wie viel Schlaf ich hatte und ob der gereicht hat. das erste was ich mache ich auf die Uhr oder den Wecker schauen.

550. Was hast du vom Kindergarten noch in Erinnerung?
Da gibt es viele kleine bruchstückhafte Erinnerungen.

551. Welchen Wochenendtrip oder welche Kurzreise hast du gerade geplant?
Ha! Ich bin gerade auf einer Kurzreise.

552. Bist du ein Landmensch oder ein Stadtmensch?
Definitiv ein Stadtmensch!

553. Mit welcher Person, die du nicht persönlich kennst, fühlst du dich verbunden?
Da habe ich lange überlegt ob es da nicht einen Promi gäbe, in welcher Sparte auch immer, doch es gibt niemanden.

554. Was gibt dir in schweren Zeiten Halt?
Mein unverbesserlicher Optimismus.

555. Bist du gut zu dir selbst?
Ja. Ich quäle mich nur ungern.

556. Was bedeutet Freundschaft für dich?
Freundschaften sind das wichtigste das es gibt. Sie sind mir sogar noch wichtiger als eine Beziehung.

557. Wer hat dich in letzter Zeit überrascht?
Die A. und die N.

558. Traust du dich, Fragen zu stellen?
Ja.

559. Hast du Dinge vorrätig, die du selber nie isst oder trinkst?
Ja. Würfelzucker wenn Besuch da ist. Ich nehme nie Zucker in den Kaffee.

560. Setzt du dir Regeln, die du dir selber ausgedacht hast?
Sagen wir so: Regeln unterdrücken die Spontaneität, die ich für sehr wichtig halte. Wenn es eine Regel gibt dann, dass ich mir spontane Einfälle und Ideen nicht durch Regeln ersticken lasse, wohlgemerkt dies alles im Rahmen des Legalen bleibt.*

*Die Antwort klingt sehr geschraubt aber es ist tatsächlich so.

Nebel über St. Jean

Ein ruhiger Sonntag. Ich wachte erst spät auf. Es sah seltsam aus draußen. Die D. meinte dass es Nebel sei der sich aber verziehen würde.
Das war auch der Fall aber er zog erst spät ab.

Am Strand sah man noch Sokoa im Nebel wabern, aber St.Jean war sonnendurchflutet.
Ich schwamm eine Runde aber das Wasser kam noch kälter vor als vor zwei Tagen. Da sagte jemend, es hätte 17 Grad. Dann waren es jetzt wohl 16 oder noch weniger. Ich brauchte wirklich eine Weile bis ich mich daran gewöhnt hatte. Doch konnte ich meine Runde schwimmen.

Irgendwann kam dann auch Sokoa auf der anderen Seite der Bucht zum Vorschein:

Am späten Nachmittag jedoch zog es wieder komplett zu.

Und da es heute nicht mehr zu berichten gibt, gibt es gleich eine Runde 1000 Fragen hinterher.

Ein Ausflug nach Bayonne & ein Abendessen im Zoko Moko

Der Tag fing sehr bedeckt und es blieb auch so den ganzen Tag. Wir beschlossen einen Ausflug nach Bayonne zu machen. Wir fuhren mit dem Bus.

Es ist neben Biarritz die nächst größere Stadt in der Gegend. Sie erinnerte mich sehr an größere Städte in Spanien wie Barcelona doch seltsamerweise auch an Amsterdam.

Bayonne hat einen ziemlich einzigartigen Charme mit vielen Geschäften die keine Ketten sind sondern Geschäfte von richtigen Einzelhändlern, mit bisweilen sehr originellen Namen. „Saperlipopette“, „L’Aprentie“, „Les Tontons Flingueres“.

Den Buchladen oben fand ich lustig das es einen mit genau dem gleichen Namen in Luxemburg gibt. Ich hatte schon einmal über den Laden berichtet, als er fast endgültig seine Tore schloss.

Wir fanden den Laden vom baskischen Parfümeur Christian Louis. Jeder seiner Kreationen hat eine Geschichte. So war ich zu Anfang sehr angetan von einem Duft der St.Jean-de-Luz hieß. Allein der Name machte mich neugierig.   Der Doch dufte enttäuschte mich dann. In einer anderen Ecke sah ich das berühmte Buch von Patrick Süßkind und die Verkäuferin erzählte mir er hätte ein Parfüm zu Ehren der Figur aus dem Roman Jean-Baptiste Grenouille, erfunden. Es würde aber nur so heißen und nicht so riechen oder den gleichen Effekt haben wie des Parfüm im Buch.

Ein toller zitroniger und limoniger Duft, so wie ich sie in letzter Zeit sehr mag.

Bayonne besitzt eine große Kathedrale die mich von Innen sehr an die Kathedrale in Luxemburg erinnert, ganz einfach weil beide von Jesuiten gebaut wurden. Doch hier in der Bayonne sind um den Hauptaltar noch einmal mehrere kleine Altäre gebaut und das sieht recht spektakulär aus:

***

Am Abend speisten wir wieder im Zoko Moko, in dem wir schon einmal am Anfang der Woche waren, von dem ich aber nichts im Blog erwähnt hatte.
Wir waren vom letzten mal sehr begeistert und buchten gleich noch einmal einen Tisch für den Samstag.

Ich hatte:

Makrele mit allerlei frischem Gemüse. Die Gurke und die Möhre hatte man kunstvoll zu einem Teppich gewoben.
Anschließend hatte ich Ente mit Pfifferlingen, die ich auch abgelichtet habe, die auf den Foto aber nicht nicht sehr appetitlich aussah. Geschmeckt hat sie aber hervorragend.

Und dann kam das Dessert das man unbedingt im Vorraus bestellen musste:

Ein wirklich federleichtes Soufflé mit Izarra.
Dazu ein Kugel Vanille Eis, die aber nicht so richtig passte. Besser wäre etwas säuerliches gewesen. Limone oder Zitrone z.B.

Ein Tag am Strand

Da die letzten Tage in St. Jean aufregend genug waren legen wir heute einen Faulenzer Tag ein.

Eine kleine Episode von gestern bleibt noch zu berichten. Als ich den Mietwagen zurück brachte ist es ja unabdinglich das Fahrzeug wieder voll aufgetankt zurückzubringen. Ich fuhr also gleich nachdem ich von der Autobahn kam, zur Automatik Tankstelle an dem großen Supermarkt. Die Tankuhr zeigte an dass nicht einmal ein Viertel vom Benzin verbraucht war. Ich tankte voll und stellte erstaunt fest, dass die Tankanzeige sich nicht bewegt! Das ist blöd, denn die von der Vermietung müssen einem ja nicht unbedingt glauben. Ich legte als beweis noch die Tankrechnung dazu, und schaute am darauffolgenden Tag noch einmal im Büro rein. Doch es war alles in Ordnung, denn wie es scheint gibt es Schwierigkeiten mit der Tankanzeige in vielen Renault Clios‘.

Den Nachmittag verbrachte ich am Strand mit Lesen eines mitgebrachten Buches, das ich letztes Jahr auf ein paar Seiten angefangen hatte, aber dann wieder weg legte weil ich den Nerv nicht dafür hatte. Die große Flatter von Leonie Ossowski stand, als ich 16 war auf dem Pflichtlektüre der Klasse. Ich hatte dem Film nicht gesehen weil es… nun ja, ein deutscher Film im deutschen Fernsehen und mein Vater deutsches Fernsehen nicht duldete….ich schweife ab.
Von der Story weiß ich nicht mehr viel, aber ich weiß noch dass, die Umstände in denen die beiden Jungs Richie und Schocker in diesen Baracken wohnten so als als ob es tiefstes Mittelalter wäre und dass alle in der Klasse es für unglaubwürdig hielten. Doch wir wurden eines besseren belehrt.

***

Und hier das Foto das bereits für Aufregung sorgte:

The Old Man And The Sea

Am Abend waren wir im Boëte und es war wie immer herrlich.
Ich hatte endlich meine heißgeliebten Schwertmuscheln, von denen es am Dienstag keine gab. Anschließend hatte ich Petersfisch mit einer Mangosoße, die „WOW“ war.

Ich habe schon so oft über die Boëte berichtet und euch noch nie gezeigt wie es von innen aussieht. Hier sieht man wie das vor 3 Jahren dort angefangen hat…

Wenn ihr je einmal hier sein solltet, es ist die beste Fischadresse vor Ort.

Alberto Giacometti im Guggenheim in Bilbao

Wir standen etwas früher auf als gewöhnlich.
Der Grund warum wir überhaupt noch einmal so spät im Jahr in St. Jean-de-Luz sind, ist folgender:
Heute wurde eine Sonderausstellung von Alberto Giacometti im Guggenheim in Bilbao eröffnet. Die D. wird in ihrer Funktion als Kulturjournalistin darüber berichten und ich durfte als Fotograph und Kameramann mit.

Es war der perfekte Tag um nach Bilbao zu fahren, denn es war trübes Wetter und es war Regen angesagt.

Der Empfang im Guggenheim war sehr angenehm, ausnahmslos alle waren sehr freundlich und nett. Nach einer  ersten Pressekonferenz im Auditorium, ging es dann hoch in die Säle der Ausstellung. Mit stockte der Atem. Es war umwerfend.  Es sind über 200 Objekte zu sehen und es ist die größte Retrospektive seit jeher.

Ganz toll fand ich den Kontrast der kleinsten Figur die Giacometti je hergestellt hat, im Kontrast zu den riesigen Stahlformen von Richard Serra im Hintergrund, von denen ich ja schon im Sommer berichtet hatte.

Ich könnte euch jetzt noch mindestens 50 Fotos zeigen. Aber das würde zu weit führen.

Nachdem wir die Hallen mit der Sonderausstellung mehrfach durchlaufen hatten, war ich emotional sehr leer.  Die Gacomettifiguren rufen so viele Gefühle hervor. Man möchte sie streicheln sie bisweilen trösten, ihre Geschichten hören. Sie sehen allesamt sehr verletzlich aus, manchmal erinnern sie an ausgegrabene Fossilien, manchmal an ein kaputtes Spielzeug das seit Jahren auf den Dachboden lag.

Ich weiß noch, als ich meine erste Skulptur in der Beieler Foundation in Basel sah, hätte ich sie am liebsten mitgenommen.
Doch auch seine Zeichnungen sind sehr spannend und genau im gleichen Esprit wie  die Figuren. Es gab jedoch auch Phasen in seiner Schaffenszeit in der er völlig andere Formen schuf die mehr an Gottheiten von afrikanischen Urvölkern erinnern.

Anschließend waren wir vom Museum mit allen Presseleuten zum Mittagessen  ins hauseigene Restaurant  eingeladen. Wir wurden bekocht wie die Könige. Wenn der Gedanke dahinter stecken sollte einen positiven Bericht darüber zu schreiben, das hätte nun wirklich nicht gebraucht.  Den hätten sie von mir mit oder ohne Mittagsessen bekommen.
Während dem Essen saßen wir neben der Pressesprecherin, die uns erklärte dass auf den Tag das Museum 21 Jahre alt wurde. Zu Anfang hätten sie um 400.000 Besucher im Jahr gehabt. Jetzt sind es weit über eine Million im Jahr.

Wenn Luxemburg sich doch endlich mal ein Beispiel an solchen Unternehmen nehmen würde. Hier wurde ganz klar aufgezeigt dass zeitgenössische Kultur einer Stadt zu neuem Glanz verhelfen kann und großen wirtschaftlichen Aufschwung bringt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24 Februar nächstes Jahr zu sehen. Es ist echt eine Reise wert, denn so viel Giacometti auf einmal wird es so schnell nicht mehr geben.

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