Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: * (Seite 4 von 174)

Vor 10 Jahren

Wenn man jemand fragt wo er vor 10 Jahren am 11 September war, dann hat glaube ich jeder eine Antwort parat.

Ich war vor 10 Jahren am 11 September den ganzen Tag unterwegs und bekam eigentlich nichts von den Twintowers mit. Ich hatte später am Abend ein paar Freunde ins Restaurant eingeladen um den vorigen Tag nachzufeieren, da es mein Geburtstag war. Am Tisch saßen Freunde die mir damals recht wichtig waren, was sich später als Irrglaube erweisen sollte…
Die Stimmung war gedrückt und niemand wollte so richtig feiern. Das Essen an sich war köstlich.
Ich weiß nicht mehr was wir noch danach gemacht haben. Um die Häuser gezogen sind wir nicht. Ich habe nur dieses Bild im Kopf von einer Feier an einem großen runden wunderschön eingedeckten Tisch mit betrübten Gesichtern.

Weemseedet

Meine Blogeinträge lassen seit Juni zu wünschen übrig. Ich hatte ja bereits angedeutet, dass ich den ganzen Sommer über mit Arbeit zugeschüttet bin. Ab nächster Woche hat das ein Ende.

Wer die luxemburgische Presse etwas genauer verfolgt, wird wahrscheinlich wissen mit was ich den ganzen Sommer verbracht habe, denn ich kam in verschiedenen Reportagen auch vor. Insgesamt war das Medieninteresse so groß dass es mir zeitweise zuviel war.

Ab dem 30. September wird RTL wöchentlich eine Sitcom ausstrahlen mit dem Titel Weemseesdet. Diese Serie war in den letzten Monaten mein Dreh- und Angelpunkt. Es gibt auf Facebook massenweise Fotos davon und wer etwas genauer hinschaut wird auch mich wiederfinden.

Ich hatte selten Dreharbeiten die so positiv waren und die Stimmung so gut war. Wenn wir nächste Woche die letzte Folge abdrehen, werde ich froh sein dass endlich Schluss ist. Ich weiß aber auch dass ich die Crew und die Schauspieler sehr vermissen werde.

Links:
Facebook -> Weemseedet
Wikipedia
Le Quotidien
wort.lu
Paperjam
rtl.lu

2 Videos

Zwei großartige verschiedene Songs von verschiedenen Gruppen, ihre Videos sind aber konzeptuell genau gleich und so einfach wie genial.

Instrumental Playlist

Inspiriert von der Summer Playlist von Thierry habe ich eine zusammengestellt von Instrumental Hits die ich irgendwann mal gut fand. Zugegeben sie sehr Alan Parsons lastig und es fehlen ein paar Songs auf deren Name ich nicht mehr komme.

Carrara – Shine On Dance
The Alan Parsons Project – Pipeline
Frank Mills – Music Box Dancer
The Alan Parsons Project – Mammagamma
Dario G.- Sunchyme
The Alan Parsons Project- Sirius
Mezzoforte – Garden party
Mike Oldfield – Charleston
Rise – Herb Alpert
The Alan Parsons Project – Gold bug
Ryuichi Sakamoto – Merry Christmas Mr. Lawrence
The Alan Parsons Project – Hyper Gamma Spaces
Dave Stewart & Candy Dulfer – Lily Was Here

Hier geht’s zur Playlist

Aufgelesen

The Lap of Luxembourgery by Eric Pape

Pape ist, so habe ich mir sagen lassen, ist ein angesehener Journalist. Aber nach lesen seines Artikels über Luxemburg, der so einseitig und wirr ist, kann ich es beim besten Willen nicht glauben. Die Interviewpartner sind marginale Outsider und keinesfalls repräsentativ.

Der Typ hat sie echt nicht alle und das wird dann als seriöser Journalismus bezeichnet.

Krank werden in Luxemburg

Ich werde jetzt über eine Begebenheit berichten die privat ist. Mit Jahren lernt man was ins Blog gehört und was nicht. Diese hier gehört nicht dazu und doch habe ich mich heute so sehr aufgeregt, dass… ich finde dass ich es Publik machen MUSS!!!

Heute Morgen rief meine Mutter an, die an seit  Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mobil ist, und war sehr beunruhigt wegen ihrer Schwester (meiner 71 Jährigen Tante), die heute Sonntag bei ihr zum Mittagessen zu Besuch sein sollte. Sie versuchte über Stunden hinweg sie telefonisch zu erreichen, aber die Tante ging nicht ran.  Also fuhr ich nach Luxemburg- Stadt um nach zu sehen. Es war nicht zum ersten Mal dass ich vor einer solchen Situation stand und sie lösten sich in Wohlegefallen auf, sei es dass die Tante eben im Keller war um nach der Wäsche zu sehen oder dass sie anderweitig Termine hatte.

Doch heute war dem leider nicht so. Ich fand die Tante eingeklemmt unter dem Bett. Ich kann mir bis jetzt nicht erklären wie sie dorthin kam und ich musste eine ganze Weile an dem Riesenbett hin her schieben bis ich sie einigermaßen darunter hervorgeholt hatte. Da sie aber ziemlich füllig ist, war an hochheben nicht zu denken. Zudem stand sie leicht unter Schock, so dachte ich, da sie mir nicht erklären konnte wie sie sich so UNTER dem Bett einklemmen konnte. Also reif ich den ich die 112 an. Ich erklärte was passiert sei und dass man sie nicht ohne weiteres durch das enge Treppenhaus bekommen würden. Die Tante wurde mit der Feuerwehr über die Terrasse aus dem dritten Stock in den Krankenwagen verfrachtet und in die Zithaklinik eingeliefert.

Und nun begann die Odysee.

Ich fuhr dem Krankenwagen hinterher und war ein paar Minuten später in der Notaufnahme. Ich hatte inzwischen ihr Knie gesehen das sehr stark angeschwollen und blau war, und all die Hämatome. Zudem ging es ihr sehr schlecht und sie war einer Ohnmacht nahe. Ich wartete im Warteraum der Notaufnahme während der Untersuchung bis es mir nach Stunde zu bunt wurde und ich am Empfang nachfragte was den nun mir sei. Ich durfte dann in Räume der Notaufnahme hinein und der behandelnde Arzt teile mir kurz und bündig mit dass kein Knochen gebrochen sei und sie bereits einen Krankenwagen angefordert hätten um sie wieder nach hause zu bringen.

Ich glaubte ich hätte nicht richtig gehört.
“Rufen Sie die “Aide a Domicile” an die werden sich um sie kümmern.”
Es war der einzige Rat den man mir gab.
“Aber sie kann nicht allein zu hause bleiben”, antwortete ich.
“Das ist nicht unser Problem, wir sind keine Notaufnahme für Alleingelassene.”
“Haben sie denn zumindest versucht sie einmal hochzuheben so dass sie aufrecht sitzen oder gar stehen kann? fragte ich.”
“Nein.”
Man gab mir die Nummer der das Hilfedienstes, bei dem man mir versprach ein Krankenpfleger bei der nächsten Tour vorbei zu schicken.

Ich war völlig verzweifelt. Aber es half nichts. Ich fuhr zurück zur Wohnung und bereitete das Schlafzimmer einigermaßen vor damit der Pfleger vom Hilfsdienst sie in ein frischbezogenes Bett legen könne. Es dauerte fast zwei Stunden bis die Feuerwehr wieder mit dem Wagen kam und die Tante wieder außen der Wand lang über die Terrasse in die Wohnung ins Bett hiefte.

Ich muss sagen dass ausnahmslos alle Feuerwehrmänner und Securisten sehr nett und hilfsbereit waren. Sie setzen sie zum ersten mal an dem Tag aufrecht hin und sofort wurde ihr schlecht. aber langsam wurde ihr besser.

Kurze Zeit später war der Pfleger vom Hilfsdienst da und sah sich meine Tante an. Ich hatte sie inzwischen mit aller Kraft und einem Gehstock durch den Flur zum Klo geschleppt weil niemand in der Klinik auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte sie müsste vielleicht mal pinkeln. Die Feuerwehr war inzwischen weg.
Der Krankenpfleger was fassungslos.
“Wie konnten sie nur die Frau wieder entlassen? Sie rufen jetzt sofort wieder den Notruf an und die Klinik und bestehen darauf dass sie dort bleiben muss.” Der Notruf selbst verband mich dann mit der Notaufnahme der Zithaklinik und dem Arzt. Ich reichte dem Pfleger den Hörer, der dem Arzt so heftig erklärte, die Tante gehöre in ein Krankenhaus dass der Arzt irgendwann den Hörer hinlegte und nicht mehr zuhörte…
Der Pfleger sagte mir dass er so einen Fall nicht zum ersten Mal hätte.
Also rief ich nochmal den den Notruf an, der sofort die Feuerwehr losschickte und die ganze Prozedur begann wieder von vorn.
Zwischenzeitlich war die Tante, die immer noch auf der Kloschlüssel saß kurz in Ohnmacht gefallen…

Ich fuhr also wieder zurück zum Krankenhaus und dieses Mal dauerte die Untersuchung wesentlich länger. Ich bestand darauf den zu behandelnden Assistenzarzt (des übrigens gleichen Oberartzes der sie am Nachmittag oder Wenn und Aber nach hause geschickt hatte) zu sprechen, dem ich die Sachlage erklärte.

Sie durfte dann im Krankenhaus bleiben.

Die genauen Details der Diagnose möchte ich hier nicht schildern, da es sich um die Privatsphäre meiner Tante handelt und ich drüber nicht verfügen kann und will.

Was mich aber rasend macht ist die der Zustand der Zithaklinik und wie dort in der Notaufnahme mit Patienten umgesprungen wird. Ich kann immer noch nicht glauben dass die arme Frau den Weg 3!!! Mal auf sich nehmen musste bis sie endlich fachgerecht behandelt wurde.

CamART-à Mudam

Im vierten Stock des Emil Hamilius Gebäude war ich dann doch nicht ein zweites mal. Nach einer Nacht Schlaf und reiflicher Überlegung fand ich die Ausstellung sehr enttäuschend.
Das Thema war schließlich:

other possible worlds – dictionary in space in continuation of Other Possible Worlds – Proposals on this Side of Utopia

Aber das was man zu sehen bekam waren recycelte großformatige Sprüche von berühmten Schriftstellern und der Turm von Babel den man uns in Luxemburg immer wieder vor die Nase hält. Ich erinnere an “Le Retour de Babel” 2007 während des Kulturjahres. Mit Utopia und anderen möglichen Welten hatte dies gar nichts zu tun. Thema verfehlt, setzen, Null Punkte!!!

Umso spannender sind zur Zeit die Fotocollagen von John Stezaker im Mudam der aus alten Fotos von längst vergessenen und verblassten Hollywoodstars kombiniert mit alten Postkarten neue Werke herstellt. Teilweise entstehen kleine Monster teilweise erinnern sie an Werke von Salvador Dali.

Ich hab versucht ein bisschen was abzulichten, die Fotos sind alle hinter Glas und das Resultat somit besch…eiden.

***

Ich sollte euch folgende Bilder ebenfalls nicht vorenthalten, da es wahrscheinlich der photographisch beste dokumentierte Tanz ist, den die Tänzerin und Freundin Sylvia Camarda (daher der Titel) je gemacht hat. So war gestern im Rahmen der Recovering Events ein Tanz zu sehen der durch den Park “Drei Eicheln” führte. An die 150 Zuschauer folgten Sylvia. Es fiel mir gleich auf dass viele ältere graumelierte  Herren mit Fotoapparaten (die mehr kosten als ich in einem halben Jahr verdiene) ihr hinterher liefen  sich einen Krampf  im Zeigefinger holten, so oft drückten sie auf den Auslöser.  Zugegeben Sylvia war nur mit einem schwarzen Bikini und Knieschonern bekleidet…

Art as Art can

Ich bin ja beruflich zur Zeit… ich wiederhole mich.
Ich fange nochmal von vorne an.

Ich suche bisweilen kleine Fluchten aus dem eng gestrickten Arbeitsplan. Eine davon hatte ich heute. Eine Vernissage vom Art Workshop 2011 in Zusammenarbeit mit IUEOA.

IUEOA ist ein Kulturmagazin das versucht neue Wege zu gehen.

IUEOA tries to visualise, analyse, emphasize and ironise, environemental and sustainable issues and their consequences, by adding a touch of art and culture.

Das neue Magazin wurde bei der Vernissage vorgestellt.

Der Art Workshop ist ein … Projekt…, dass unter der Leitung der hiesigen Universität läuft in Zusammenarbeit mit dem Casino Luxemburg.

Die Vernissage fand an einem recht ungewöhnlichen Ort statt, nämlich im vierten Stockwerk des Centre Emil Hamilius der nächstes Jahr zum Abriss freigegeben wird. Die Künstler selbst hatten nur wenige Tage Zeit um Kunstwerke herzustellen, und die Ausstellung selbst wird auch nur bis Sonntag zu sehen sein. Die Kunstwerke sind nicht unbedingt der Brüller. Es sind die Räumlichkeiten an sich. Sie wurden seit ihrem Bau, Anfang der achtziger Jahre, NIE renoviert und haben den miefigen Charme eines Bunkers in den gruseligen grün, braun und beige Tönen.

Dass auf folgenden Fotos keine Gäste zu sehen sind grenzt an ein kleines Wunder, denn die Räumlichkeiten waren hoffnungslos überfüllt, so dass ich nicht lange blieb. Wenn ich morgen die Zeit aufbringe werde ich nochmal hingehen und mich damit beschäftigen, denn die Räume sind grausam schön.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen