Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 45 von 242)

Fotos der letzten Tage,ein Film,eine Oper und überhaupt

Endlich, jetzt da ich im Zug nach Freiburg sitze, finde ich die Zeit zum Schreiben. Es ist nicht so dass ich nicht will, aber die letzten Tage fiel es mir schwer die nötige Zeit und Ruhe dafür aufzubringen. Also gibt es jetzt eine Zusammenfassung.

Am Sonntag zog ein Sturm durch mit einer gewaltigen Regenschauer. Kurze Zeit später schien die Sonne wieder die schon hinter meinem Horizont verschwunden war und ein seltsames Lichtspiel am Himmel hinterließ.

Zeitgleich hatte die A. von ihrem ‚Hochsitz‘ aus auch Fotos geschossen. Der kleine Anfang eines Regenbogens mit dem Kronleuchter als Reflexion im Fenster sieht schon sehr spannend aus.

Zwei Tage später gab es das erste offizielle Käsefondue bei ihr, ( ich hatte ja schon eine) mit Käse den sie von ihrem Bruder aus der Schweiz mitgebracht hatte. Ich muss nur aufpassen dass ich nicht zu viel davon esse, sonst der Spaß für diesen Winter früh vorbei, weil es mich dann irgendwann ekelt.

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Mit der D. im Kino gewesen. Le Petit Nicholas ‚Qu‘est qu‘on attend pour être heureux‘ Ein Zeichentrickfilm über die beiden Erfinder des Kleinen Nick, Goscinny und Sempé. Es ist eine Doku, aber dann doch nicht so ganz. Wunderschön ist, dass sie die Zeichnungen von Sempé zu Leben erwecket werden. Der Film fängt 1955, an wo der kleine Nick noch keinen Namen hat und die beiden überlegen wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Er endet mit dem abrupten Tod von Goscinny der 1977 mit nur 51 Jahren verstarb. Der Film rührte mich sehr, weil er mir auch zeigte wie sehr mir die Figur des kleinen Nicks mit den Jahren an Herz gewachsen ist, auch durch die wunderbaren Zeichnungen des erst im August verstorbenen Sempé. Die Nicholas Bücher waren die ersten französischen Bücher die wir in der fünften Klasse durchnahmen.

Der Film wurde von Luxemburg koproduziert. In Cannes war es ein großer Erfolg und ich denke dass er auch in Deutschland zu sehen sein wird. Im L-W stand eine schöne Kritik, auf französisch.

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Die A2 hatte ein Post in eine Gruppe verschickt, dass man sich unbedingt die Gastoper im Großen Theater Treemonisha von Scott Joplin ansehen soll. Das tat ich dann auch. Und für jemand der nicht so ein großer Fan von Opern ist, war ich hellauf begeistert. Leider kann ich nichts weiter über das Tourneestück an sich berichten oder wo es eventuell demnächst zu sehen sein wird. Ich sitze ja im Zug und habe das Programmheft nicht mit.

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Am Donnerstag Mittag besuchte ich die B. in Saarbrücken, weil wir uns fast ein Jahr nicht gesehen hatten. Zu Essen gab es wie gewohnt Sushi in rauen Mengen:

Am Abend gab dann wahrscheinlich ein letztes mal einen Abendessen auf „der A. und meiner“ Terrasse im Hotel Parc Belair. Das Wetter ist ja beängstigend gut, was mich nicht weiter stört, denn dann werden die Heizkosten weniger. Zudem hab ich es ja so gar nicht mit der Kälte.

Und da schlief auch jemand tief und fest.

Das Parfum

Nein, es geht nicht um den weltbekannten Roman von Patrick Süskind (obwohl, eigentlich schon, aber dazu komme ich später) sondern um meinen Spleen mit Düften. Ich habe schon mehrfach über die Jahre hinweg drüber geschrieben und auch ab und zu neu erworbene Düfte vorgestellt. Und bevor jemand fragt, nein, ich bin nicht gesponsert. Es ist mein Spleen, mein Hobby und es kommt mich bisweilen teuer zu stehen.

Ein paar Dinge sollte ich vorausschicken. Ich mache grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Herren- und Damendüften. Moderne Parfümeure machen das schon lange nicht mehr. Auch hier soll Gendergerechtigkeit gelebt werden.

2017 hatte ich mal über mein ersten Erfahrungen mit Parfüm geschrieben. Als ich 2013 in die ganz kleine Wohnung zog, gab ich die Leidenschaft ein wenig auf, denn zum Sammeln von Parümflaschen war kein Platz. Außerdem gefiel mir nichts mehr wirklich, was die gängigen Parfümerien anboten. Alles roch frisch oder blumig und hielt nicht lange. Inzwischen habe ich aber neue Welten von Düften entdeckt, die einen Schritt weitergehen und etwas ‚riskieren‘, was ich sehr spannend finde. Der ganz neue Duft den ich erst vor ein paar Tagen kaufte ist so einer, aber mehr dazu weiter unten. Fangen wir mal mit einer der ältesten Flaschen an die ich habe:

Diese Flasche Marc Jacobs hatte ich mir im KaDeWe gekauft als ich noch mit dem S. in Berlin zusammen war. Es war zu einer unbeschwerten Zeit in der noch sehr vieles anders war und ich auch sehr viel naiver. Besonders an dem Duft war,dass er sehr nach Kokosnuss roch, für Männer zu der Zeit eher unkonventionell. Ich glaube nicht dass es ihn noch gibt.

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Maître Parfumeur et Gantier – Parfum d’Habit. ich habe die Serie von einem kleinen Pariser Parfümeur nie wieder anderweitig gefunden, als in dem winzig kleinen Parfümladen in der rue Louvigny hier in der Stadt. Den kleinen Laden der nur exclusive Düfte hatte, gibt es schon lange nicht mehr. Er erinnert mich ein wenig an einen Duft den meine Tante Gritty sehr mochte und der in den 70ern und 80ern sehr in Mode war. White Linnen von Estée Lauder.

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Auch Gaïac von Martine Micallef, eine der seltenen Frauen unter den Parfümeuren, entdeckte ich in der rue Louvigny. Sehr holzig und leicht süß. Micallef ist auch eine winzig kleine Marke die ich später noch einmal in Düsseldorf fand, aber nirgendwo sonst.

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Wer schon länger mitliest weiß, dass ich so manchen Duft von Fragonard habe. Suivez-moi und Beau Gosse sind zwei davon, die ich immer wieder benutze, wenn auch in letzter Zeit weniger. Die Flasche Emilie nehme ich gar nicht, es sei denn ab und an um auf ein Handtuch zu sprühen das im Badezimmer hängt. Emilie war nicht nur der Vorname meiner Mutter sondern auch ihr Duft. Das oben war die letzte Flasche die sie noch selbst in Südfrankreich gekauft hatte, lange bevor sie krank wurde. Ebenfalls von Fragonard sind die folgenden drei Stück, Encens-Fève Tonka, Poivre und Immortelle:

Alles Düfte die ich nicht mehr so oft nehme nur gelegentlich. Wenn sie leer sind werde ich sie aber nicht mehr nachkaufen.

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Encre Noir von Lalique ist einer der seltenen Düfte, bei der die Marke eigentlich für ein Glashersteller steht und nicht für einen Modeschöpfer. Es war ein Geschenk von meinem Ex. Ich Er hatte sich gemerkt, dass ich den Duft sehr schön fand, als wir einmal beide in einer Parfümerie in Münster waren. Das war dann schon ok. Aber grundsätzlich ist Parfüm als Überraschungsgeschenk keine Option. Das geht nämlich in 90% der Fälle schief.

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Wenn ich die Liebe zu Düften von jemandem geerbt haben soll, dann ist das eindeutig Tante Gritty. Von ihr wußte ich dass es auch Parfüm in fester Form gibt. Estée Lauder gab jedes Jahr zu Weihnachten immer wieder wunderschöne kleine Metalldosen heraus mit einem Duft in fester Form. Daran erinnerte ich mich bei meinem Ersten Besuch in Australien als diese beiden kleinen Dosen fand mit zwei Herrendüften eines ganz winzig kleinen Herstellers der auf einem Markt in St.Kilda. Benutzen tue ich sie nicht wirklich, aber es sind halt schöne Andenken.

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Baraonda von Nasomato hatte ich bei Ludwig Beck in München entdeckt. Ein Duft den ich oft mit auf Reisen nehme, weil die Flasche klein ist und es nur zwei winziger Spritzer bedarf, denn er ist hoch konzentriert.

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Komm en wir zu den baskischen Düften. Grenouille hat sich in den letzten Jahren zu meinem Lieblingsduft für den Sommer entwickelt. Grenouille (Frosch auf deutsch) ist abgeleitet von Familennamen der Hauptfigur von Roman Das Parfum. Oui mais il a aimé, mochte ich anfänglich sehr, es war aber letztendlich ein Fehlkauf. Ich wollte etwas lederig holziges haben, aber er hat auch eine Duftnöte die mir Kopfschmerzen bereitet.

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Das ist eine Rarität die es nicht mehr gibt und das ist sehr schade. Gelle Fra war ein Duft der vom Naturpark Uwersauer in Leben gerufen wurde. Der Mann der das Parfum erfand ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, verstorben. Ich hatte vor etlichen Jahren eine der letzten Flaschen ergattert zu einem sehr guten Preis. Es ist eher ein Cologne als ein richtiges Parfum. Viele grüne Kräuter sind die Hauptnote. Ich gehe sehr sparsam damit um.

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Under the Lemon Tree von Margiela hatte ich vor der Panedmie in Sydney gefunden. Sehr zitronig und sehr frisch. Ich mag es immer wenn es draußen sehr heiß ist und die schwereren Düfte mich zum umkippen bringen würden. Die Flasche ist bereits ein Nachkauf hier in Luxemburg, denn die Galerie Lafayette hat ihn im Programm.

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Viele der großen Marken haben inzwischen exklusive Serien die man nicht überall bekommt. Guerlain macht da keine Ausnahme. Cuir Intense und Oud Essentiel sind zwei Stück aus eine Serie von fünf oder sechs Stück. Cuir Intense wurde in den letzten Jahren einer meiner gängigen Winterdüfte auf den ich immer wieder zurückkomme und den ich ich bis jetzt auch nicht genug gerochen habe.

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Ja, die Flasche Fille en Aiguille von Serge Lutens befindet sich noch in der Verpackung. Inzwischen hat das Logo geändert und die Verpackung auch. Den Duft gibt es auch noch immer aber es ist aufgestiegen in der Liga und es gibt ihn nur noch in Paris in ihrem Hauptgeschäft. Alle andern bekommen ihn nicht mehr. Er ist weihrauchig was ich sehr mag. Wenn ich sie irgendwann öffnen werde, muss ich einen Ausflug nach Paris planen, um Nachschub zu kaufen.

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Kommen wir noch einmal zu den geschenkten Parfüms. Zadig & Voltaire ist eine Kleidermarke die auch Düfte herstellt die es aber nur in den Geschäften selbst zu kaufen gibt. Bei Sephora und Co. habe ich ihn noch nie gesehen. Er erinnert mich sehr an die Düfte ich in den 80ern hatte. Eher schwer und vor allem süßlich. Nicht mehr so mein Ding.

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Diptique ist eine von den Marken die man die Reihe der etwas bekannteren Marken einreihen kann, jedoch sind sie nicht überall verfügbar. Volutes mochte ich eine Zeit lang, aber nie so als dass ich die Nase darin versenken hätte können. L‘eau des Hespérides hatte ich mir zugelegt weil ich einen Ersatz zu dem oben beschriebenen Grenouille suchte. Er ist ihm ähnlich aber preislich in einer sehr viel höheren Liga angesiedelt.

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Kommen wir zu den extremen Düften die sich an Gerüchen orientieren die für manche eher im Gestank angesiedelt sind. Ein Beispiel wäre Nagellack oder Klebstoff. Wieder andere inspirieren sich an starken Gerüchen aus der Natur wie zum Beispiel Kuhmist oder Meische von Obst.

Ich kannte den italienischen Künstler Filippo Sorcinelli überhaupt nicht. Seine neue Serie Sex wagt es in andere Richtungen zu gehen. Slightly Bitch zum Beispiel riecht sehr stark nach Leder mit einem Hauch von Nagellack. Wenn ich ihn dann länger auf der Haut habe, wird er sehr weich und dunkel und erinnert mich an eine holzgetäfelte Cigarillo Bar mit großen Ledersesseln. Das ist meine letzte Erungenschaft und einer der extremen Düfte, die neue Richtungen wagen die mich sehr reizen, weitere zu probieren. Ein anderes Parfum aus der gleichen Serie, das ich aber nicht gekauft habe, geht noch einen Schritt weiter. Cyber Sex riecht wie ein parfümiertes und verschwitztes T-shirt nach einer durchtanzten Nacht.

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In der gleichen Kategorie der Extremdüfte ist Orto Parisi mit dem Duft Stercus. Wer Latein versteht weiß sofort was damit gemeint ist. Stercus ist ein Sammelbegriff für Mist, Abfall, im heftigsten Sinne sogar für Fäkalien. Er ist ein Hochkonzentrat von ich nur ein Spritzer brauche.

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Einer fehlt noch der mir im Nachhinein einfiel. Er befindet sich im Rucksack mit dem Schwimmzeug. Cacharel pour Homme. Ein Duft der mich durch meine ganze Ausbildung in den 80ern begleitete. Er riecht nicht mehr so wie damals. Das merkte ich sofort als ich die Flasche nach dem Kauf öffnete. Im Laden probiert hatte ich ihn nicht. Sie haben ihn angepasst und er ist weitaus weniger stark, was sehr schade ist.

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So, ich hoffe euch raucht der Kopf nicht vor Lauter Duft. Ich habe zwei Tage lang immer wieder daran geschrieben. Aber vielleicht inspiriert es ja jemanden auch mal über Parfüms zu schreiben und was sie auslösen. Erinnerungen die mit Gerüchen verbunden sind (und das ist erwiesen) sind um ein mehrfaches stärker, als z.B mit Geräuschen oder Musik.

Drei Tage

…nichts geschrieben, weil ich nicht wirklich Lust hatte in die Tasten zu hauen. Es fällt mit zusehends schwerer am Morgen alles nachzuholen, was am Tag davor passiert ist, wenn ich am Tag selbst nicht ein wenig Zeit gefunden habe, zumindest nur ein paar Zeilen zu schreiben.

Aber dafür gibt es ein paar Fotos der letzten Tage.

Am Mittwoch in Trier. Die D. war mit von der Partie. Wir kauften den Biosupermarkt leer. Das ist dann doch der deutsche Vorteil gegenüber Luxemburg. Im Bioladen hier hätte ich für die gleichen Produkte gute 25 – 50% mehr bezahlt.

Anschließend im Zentrum das erste offizielle Herbstfoto geschossen.

Bei Edith Lücke ein neues Parfüm erworben. Aber was das genau ist berichte ich die Tage.

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Der Donnerstag blieb ereignislos mit Ausnahme eines Videos. „Und gib uns unsere tägliche Dosis Emma Thompson.“
Hier im Rahmen einer Trauerfeier um Alan Rickman.

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Am Freitag eine Wanderung durch die Stadt mit der A.

Die A. war zum ersten mal unter dem Pont Adolphe auf der Hängebrücke für Fußgänger und Fahrradfahrer. Weitere Herbstfotos.

Am Abend gab es chinesisches Essen im Red Face,. Das Restaurant das ich über die App des Lieferservice entdeckte schon während den Ausgeheinschränkungen. Ich hatte dort nie ein einziges Gericht das mich enttäuschte. Anschließend gab es noch einen Absacker im Vis-à-vis der sich dann etwas schwerwiegender erwies als geplant, weil wir plötzlich jede Menge Menschen mit am Tisch sitzen saßen, mit denen ich den Abend nur sehr bedingt verbringen wollte… Nun ja…

Kurz vor Mitternacht machte ich Schluss.

Vermisst

Es gibt wenig zu berichten mit aus Ausnahme. dass der Server von Joel.lu wieder irgendeinen Schluckauf hatte und seit dem Dienstag Nachmittag die Homepage nicht zu erreichen war. Ich habe es wieder hinbekommen, aber fragt mich nicht wie!

Ansonsten hatte mich da jemand sehr stark vermisst:

Seit Blue beim Friseur war, ist sie um die Hälfte geschrumpft. Ihre Fellhaare lösen sich nicht wie bei anderen Hunderassen von selbst, sondern muss gerupft werden. Das hört sich im ersten Moment grausam an muss aber so gemacht werden. Die Fellhaare, obwohl sie von der Haut schon abgestoßen wurden und darunter schon neues Fellhaar nachwächst, bleibt in der Haut hängen und muss wie epiliert werden. Das tut ihr nicht weh, es ist nur eine etwas unangenehme Prozedur.
Ansonsten geht es ihr gut und sie ist immer sehr happy wenn sie mich sieht.

Die Bären Community

Ich hatte vor ein paar Tagen kurz angedeutet, dass ich über die Bear Community etwas schrieben würde. Es gibt da nämlich, wie es scheint, Aufklärungsbedarf. Die Bären sind ganz klar ein Teil der LGBTIQ+ Bewegung. Der Archetyp eines Bären ist groß, stämmig, mit viel Körperbehaarung und Vollbart. Das sieht in etwa so aus. Der Ursprung der Community gab es in 70er Jahren und interessanterweise nicht in den USA, wie ich lange annahm sondern in Europa. So steht es zumindest bei Wikipedia. Die Gruppe in Luxembourg nennt sich übrigens Bear Dukes.

Sie haben eine eigene Regenbogenfahne in braun gehaltenen Farben.

Es gibt auch Untergruppen wie die Chubbies oder Cups, die mehr Pfunde auf die Waage bringen.

Nun spreche ich hier von reinen Körperlichkeiten, an denen man, wenn man dazu gehören will, nichts machen kann, wenn die Körper- und Gesichtsbehaarung spärlich oder gar nicht mit auf den Weg gegeben wurde, oder man ist durch und durch schlank und/oder nicht sehr groß ist. In dem Falle würde ich z.B. nicht dazu gehören, weil ich mit meinen 1,72 eher im unteren Durchschnitt bin. Und genau darin ist die Community große Klasse, denn sie lässt alle Köperformen und Behaarungsdichten zu. Wenn man überhaupt kein Attribut besitzt, gilt man als Admirer oder Bewunderer.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Community auch Fetische zulässt, was dann auch in andere Gruppierungen überschwappt, was es je nach Fetisch manchmal sehr skurril oder lustig erscheinen läßt.

Eigentlich geht es um Zusammenhalt und Spaß. Vieles kann, nicht muss. So waren am Abend der Wahl des neuen Mr.Bear 2023 eine ganze Reihe von anderen Vertretern aus den Nachbarländern und von weiter weg, extra amgereist. Auch der frischgebackene Mr. Bear 2023 aus Belgien war da. Aus Belgien kam auch die/der Miss Bear , also ein Dragqueen Bärchen. (Und bei solchen Beispielen wird mir wieder bewusst wie mühsam und teilweise sinnlos die ganze Genderdebatte ist… aber das ist ein anderes Thema)

Die letzte Bärenwahl in Luxemburg war Ende 2019. Die Wahlen der letzten drei Jahre fielen aus, aus wohlbekannten Gründen. Der P. der es somit über drei Jahre war, war zumindest für mich einer der besten Bären die Luxemburg je hatte, weil er auch immer wieder eigenständig kleine Events organisierte, was die Community auch über die heftige Covid Zeit zusammenhielt.

Ich habe mich lange schwer getan zu irgendetwas gehören zu wollen. Es ist heute noch nicht einfach mich für etwas zu engagieren, nicht so sehr weil ich mich nicht binden will, sondern weil ich schon in so vielen anderen Aktivitäten festgezurrt bin. Und wenn ich etwas mache, dann richtig und ganz.

Bei den Bärchen aber fühle ich mich wohl, auch wenn ich bei weitem nicht bei alles mitmache. Vieles kann, nichts muss.

Brunch

Ein sehr ruhiger Sonntag. Er begann damit dass es, nach nur wenigen Stunden Schlaf erstmal ein Brunch den „Überlebenden“ der Party gab, im der Bouneweger Stuff.
Es waren hauptsächlich die Herren, die alle aus dem Ausland angereist waren. Schweizer, Belgier, Franzosen, Engländer und Deutsche.
Ich habe ein paar neue sehr interessante Menschen kennengelernt.

Für den Rest das Tages hatte ich Wellness daheim programmiert.

Die Bären Wahl

Ein langer dunkler Tag. Am Abend eine zerrissene Wolkendecke, die nur kurz anzeigte, dass die Sonne auch da war.

Am sehr späten Abend dann die Bear Pride Party mit der Wahl des neuen Mr.Bear 2023. Sie hatten das ‚Ground‘ dafür gebucht, wie auch schon letztes mal für die andere Bären Fete.

Ich war zu Beginn daheim ein wenig auf dem Sofa eingeschlafen, denn solche Feten gehen ja immer spät los und hören früh auf, im Sinne von früh am Morgen. Doch als ich ankam hatte ich nichts verpasst.

Ja ich habe Fotos gemacht, und theoretisch könnte ich die auch alles zeigen, denn wir sind hier ja nicht bei IG oder FB. Aber…

Ich werde euch zwei Fotos zeigen.

Das waren die vier Kandidaten. Vor zwei Tagen noch waren es fünf, doch einer fiel dem Covid zu Opfer.

Geworden ist es der S. ganz links. Und er war überglücklich.

Und je später die Stunde umso fetischeriger wurde es.

Irgendwann werde ich vielleicht mal ein Posting über das Thema an sich posten, denn da scheint es immer noch viele Missverständnisse zu geben.

Kryptisch

Ich habe mir abgewöhnt zu hohe Erwartungen zu stellen, an Dinge, an Menschen überhaupt an das Leben selbst. Es bringt meistens nur Enttäuschungen mit sich. Darum versuche ich die meiste Zeit, alles mit einer gewissen Gelassenheit anzugehen und wenn etwas nicht klappt, was ja meistens der Fall ist, ist die Enttäuschung nicht so groß.

Aber manchmal schleicht sich etwas ein das man Träumen nennt. Etwas das die Phantasie beflügelt, ja fast zum Tagträumen einlädt und es ist unbeschreiblich schön. Doch manchmal ist es zu nah an der Realität. Dann geschieht genau das was ich immer versuche zu vermeiden. Erwartungen zu hegen und Hoffnung zu schöpfen… Genau das ist heute passiert…

Was letztendlich morgen oder überhaupt passieren wird oder nicht, wird sich zeigen.

Ich weiß das klingt alles sehr kryptisch und ich werde es auch nicht weiter dechiffrieren. Ich weiß was es für mich bedeutet und dass ich meine Fassung wiedergewinnen muss oder ich bin wieder für Wochen außer Gefecht gesetzt.

Das Foto ist lediglich dafür gedacht, dass ich selbst auch in paar Jahren noch weiß, was da einmal war.

Wiedersehen macht große Freude

Das triste graue Wetter ließ mich weitgehend in der Wohnung bleiben und es ging weiter mit dem Ausmisten mit dem ich schon vor ein paar Tagen begonnen hatte.

Unter anderem fand ich einer Sommerhose wieder, die ich mir Anfang des Jahres gekauft hatte und die dann verschwand. Ich war überzeugt, dass sie mit einer Tüte ungewollt in dem Müll geflogen war. Das hatte mich so gewurmt, das ich sie fluchs noch einmal orderte. Und es war auch die Hose die ich den ganzen Sommer über am öftesten trug von allem Sommerklamotten. Die erste Hose jedoch hing, entgegen aller Gewohnheiten, auf einem Bügel gut versteckt unter einem zugeknöpften Hemd, das ich nur selten anziehe. Wie sie dahin gekommen ist, ist mir schleierhaft. Aber dafür freute ich mich umso mehr jetzt zwei Paar dieser Hosen zu haben.

Am Abend dann die letzte Vorstellung einer Koproduktion, die anschließend in Mainz laufen wird. Ein wirklich schönes Stück mit hervorragenden Darstellern. Wenn hier jemand aus der Gegend mitliest, unbedingt ansehen, hier ist Link.

Quitten, Buch & Sprache

Ein schönes Interview mit Angela Lansbury die ja gestern verstarb und die noch mit weit über 80 Jahren auf der Bühne stand. CBS machte das Interview bereits 2009 und lud es jetzt noch einmal hoch.

Ansonsten war nicht viel. Es sind halt die Tage die weitgehend von Arbeit gezeichnet sind, über die ich ja nur sehr bedingt berichte.

Ich war auf dem Markt und fand schöne Quitten zum Einkochen mit Ingwer in Schwarztee. Das wird eine Aufgabe fürs Wochenende.

Lesen tue ich die letzten Tage mit sehr viel Freude der neue Ferdinand von Schirach – Nachmittage. Es gibt gleich zu Anfang eine Geschichte von einem roten Faden die mich sehr berührte. Mehr über das Buch wenn ich es aus habe.

Und während bei der Arbeit im Leerlauf war, hörte ich den Podacst einer alten Sendung vom RIAS aus den 80er Jahren. Deutsch für Deutsche über sprachlich Ungelenkes, das damals noch sehr auffiel aber heute in der Sprache verankert ist, dass man annehmen könnte es sei richtig. Ich musste beim Zuhören sehr oft grinsen. Es ließ mich darüber nachdenken wie oft ich ich hier seltsame Satzkonstruktionen schreibe, inklusive Tippfehler, und fehlenden Wörtern, weil mir das Tippen manchmal nicht schnell genug geht.

Cherish the day

Das Lied aus der Überschrift läuft in Hintergrund als ich das hier schreibe.

Sade – Cherish the day. Es ist aus der Apple Complilation Always Sunday, die jede Woche mit neuen Titeln gefüttert wird und die ich in letzter Zeit sehr oft höre.

Ich fing den Tag mit Schreibereien an. Doch es wollte nicht so richtig aus den Fingern fließen. Es gibt so Tage…

Den Rest des Tages ein wenig vertrödelt. Ja das gibt es auch…

Am Abend dann Arbeit wie gewohnt.

Noch später fuhr ich zum Flughafen und holte die A. ab, die dort ein verlängertes Wochenende mit ihrer Familie verbracht hatte.

Eine leere Flughafenhalle kurz vor Mitternacht

Wäsche & Ente

Das wetterfühlige Dingsbums in mir bewirkte, dass ich den ganzen Montag nicht auf der Höhe war. Schon am frühen Morgen ging es los. Ich hatte wie überhaupt die letzten Wochen Träume gehabt, die nah an der Grenze zu den Alpträumen vorbeischlittern. Ich hatte vorgehabt in Trier ein paar Einkäufe zu machen, was ich vom Programm strich als ich den Wäschekorb betrachtete. Also betätigte ich mehrfach die Waschmaschine und ansonsten hing in den Seilen. Zudem nickte ich immer wieder ein, als ob ich nicht genug Schlaf gehabt hätte.

Am Abend war ein Essen mit den „Huevos Rottos“ vorgesehen. Da es Montag war, war es wie immer schwierig ein ordentliches Lokal zu finden, den die meisten sind geschlossen. Das Thai House jedoch hatte geöffnet.

Ich hatte Tamarin Ente die sehr lecker war.

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Keine Fotos heute, dafür ein Doku von Arte über eine Darstellerin über die ich nicht sehr viel wusste, mit Ausnahme dass sie ein der Lieblinge von Hitchcock war: Tippi Hedren.

Sonntag

Ein traumhaft schöner Sonntag was das Wetter angeht. Ich hatte aber den halben Tag verbucht für Arbeitsdinge.

Zu berichten bleibt vom späten Abend, dass ich mit der D. und der K. ins benachbarte Ausland fuhr um die N. zu besuchen. Sie wohnt ja schon länger dort in einem kleinen Haus in einer alten Minenarbeiter Siedlung. Eine kleine Kuriosität in ihrem Wintergarten musste ich ablichten.

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Vor wenigen Tagen war eine Sängerin und Schauspielerin bei Jimmy Fallon zu Gast in die ich mal in meiner Jugend kurzzeitig sehr verknallt war. Debbie Harry.
Sehr sehr viele Jahre später hatte ich das große Glück einmal mit ihr Arbeiten zu dürfen auf einem Film von Peter Greenaway, in dem sie ein kleine Rolle übernommen hatte. Sie war im Gegensatz zu anderen Stars sehr zugänglich und sehr liebenswert.
Jetzt noch einmal gute 15 – 20 Jahre später war sie bei Jimmy Fallon in der Show. Man merkt ihr schon an, dass sie den ganzen Rummel um ihre Person immer noch nicht mag. Bienen (schaut euch das Video an) hatte sie aber schon damals als ich sie kennenlernte.

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Oskar Kokoschka ist einer der Maler mit dem ich mich noch nicht so beschäftigt habe wie ich es sollte. In dieser Doku hatte ich nun die Gelegenheit dazu,

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Hier noch ein kleiner Nachtrag weil ich es just entdeckt habe und es großartig und berührend ist:

‚Neue‘ Fotos & The Best of Posters

Der Handyvertrag war schon seit April abgelaufen. Und da ich weiß, dass Ende des Jahres sehr viel kommt das, abgelichtet werden soll und muss, spekulierte ich auf ein iPhone 14 Pro. Mit der Vertragsverlängerung wurde das Stück um mehrere hundert Euro günstiger. Am Freitag war es da, wurde eingerichtet und sehr spät in der Nacht machte ich das erste Foto oben vom Mond und den Wolken. Oh ja! Mit so wenig Licht und Breitwinkel hätte ich das mit dem davor nicht hinbekommen.

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Samstag Morgen und es ist Markttag. Es ist schön wenn man alte liebe Gewohnheiten wiederfindet. Ich traf sehr viele Bekannte.

Da heute die Nacht der Museen stattfindet, wollte ich mir das nicht unbedingt am Abend antun. Zudem war Abends anderweitig beschäftigt. Also ging ich mit der D., dem M. und der K. bereits am Nachmittag in zwei Museen. Die D. wollte unbedingt die Retrospektive des 2013 verstorbenen Gast Michels sehen, da sie und M. ihn persönlich gut kannten.

Der Künstler war mir vom Namen her bekannt, aber so richtig hatte ich ihn nie auf dem Schirm.

Die zweite Ausstellung war im City Museum, für die die A. die Museographie erstellt hatte. Die Geschichte des Posters:

Die Ausstellung ging von den Anfängen des Mehrfachdruck, also von Gutenberg an bis in die heutige Zeit. Die Herausforderung war für die A. die Poster gegen die massive und gruselige Holzverkleidung der ganzen Säle im 5.Stock zur Geltung kommen zu lassen. (Hier hatte wohl ein Architekt keinen blassen Schimmer wie man wandelbare Räume in einem Museum gestaltet) So kam die Idee sie luftig in Metallgestelle im Raum aufzuhängen.
Das letzte Bild übrigens war eine Theaterproduktion, der bei der auch ich mitgewirkt habe. Es ging um das 25- jährige Jubiläum den Kapuzinertheaters, das es auch schon davor gab aber sehr lange wegen Renovierungen geschlossen war, um in seiner heutigen Form zu eröffnen. Das Erste Stück nach der Renovierung „Le Balcon“ von Jean Genet. Zum 25. Jubiläum wurde es noch einmal aufgeführt. Das ist alles schon so lange her, dass das Plakat inzwischen im Museum hängt, was bedeutet dass auch ich indirekt dort hänge, und das ist dann doch ein sehr seltsames Gefühl.

Am Abend dann endlich die Premiere eines neuen Stückes, das ein großer Erfolg werden wird. Und damit wird es hier auch wieder etwas mehr zu lesen geben als die letzten Tage.

Drei Fotos der letzten Tage

Es wird wieder ruhiger hier werden, zumindest bis zum Ende der Woche.
Darum ein paar Fotos der letzten Tage.

Manchmal ist das Licht auf dem hinteren Balkon so wahnsinnig schön, dass ich regelrecht renne um das Smartphone zu greifen. Mit Recht. Zwei Minuten später war das Schauspiel bereits vorbei.

Wunderschönes Wetter am Dienstag und Mittwoch. Auf der Place d’Armes steht noch immer alles draußen als ob wir Hochsommer hätten. Zudem sind die Straßen hier noch immer gut gefüllt mit Touristen.

Und so sieht das aus wenn es leer ist, das Theater. Ich habe viele Erinnerungen an den Saal, habe viele Menschen kommen und gehen sehen. Wenn der Saal Geschichten erzählen könnte…

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In dem New Yorker Bericht, ‚Are you the same Person that you used to be’ von Joshua Rothman, stand ein Abschnitt der mich sehr zum Nachdenken brachte.

… In the voluminous autobiographical novel “My Struggle,” Karl Ove Knausgaard—a middle-aged man who hopes to be better today than he was as a young man—questions whether it even makes sense to use the same name over a lifetime. Looking at a photograph of himself as an infant, he wonders what that little person, with “arms and legs spread, and a face distorted into a scream,” really has to do with the forty-year-old father and writer he is now, or with “the gray, hunched geriatric who in forty years from now might be sitting dribbling and trembling in an old people’s home.” It might be better, he suggests, to adopt a series of names: “The fetus might be called Jens Ove, for example, and the infant Nils Ove . . . the ten- to twelve-year-old Geir Ove, the twelve- to seventeen-year-old Kurt Ove . . . the twenty-three- to thirty-two-year-old Tor Ove, the thirty-two- to forty-six-year-old Karl Ove—and so on.” In such a scheme, “the first name would represent the distinctiveness of the age range, the middle name would represent continuity, and the last, family affiliation.” …

Mal davon abgesehen, dass mir mein Vorname ganz gut gefällt, könnte ich mir vorstellen einen meiner anderen Vornamen zu gebrauchen, weil es an der Zeit ist? Denn ich habe noch zwei weitere, die ich durchaus gebrauchen könnte. Könnte ich mir vorstellen dass ich in einem nächsten Lebensabschnitt, der Rente z.B. oder einem kompletten Jobwechsel, einen anderen Vornamen zuzulegen? Jules? Emile? (Das sind die beiden anderen Namen)

Ein spannender Bericht der mich gerade jetzt sehr interessierte, weil ich denke dass ich mich an einem Punkt meinem Leben befinde an dem ich etwas ändern muss.

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