Wir hatten uns am Morgen etwas Zeit gelassen. Schließlich sind die A. und ich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Der zweite Teil der Fahrt, das war uns klar, sollte etwas holpriger werden. Den ersten Teil über die Autobahn absolvierte ich. Lyon ist immer heftig was den Verkehr angeht und da am Montag auch wieder LKW fahren durften war es umso heftiger. Diesen Teil bestand Pablo, der Terrier, mit Bravour.
Doch dann auf der Landstraße, (inzwischen fuhr die A.) wurde es für den Kleinen heftig. Viel Kurven und holprige Abschnitte stellten Pablo schwer auf die Probe. Da half nur Klimaanlage auf kalt und Gebläse auf Hochtouren. Zudem saß er auf meinem Schoß und durfte zum Fenster hinausschauen damit ihm nicht schlecht werden sollte. Er stöhnte ab und an, doch er hielt durch und reierte nicht den Wagen voll. Uff.
Koffer auspacken, Bett beziehen.
Eine Dusche nehmen und sich im unteren Teil des Hauses auf die Terrasse setzen und schon die ersten Fotos bearbeiten.
Das sieht dann so aus:
Mit den wunderschönen Ausblick ins Tal.
Da wir dieses Jahr ein wenig später hier sind als sonst sind die Trauben über meiner Eingangstür auch schon reifer:
Am frühen Abend sollte noch eine weitere Freundin der A. eintreffen, die V. ( Die V. die auch schon bei der ganzen Verschwörung mitgewirkt hatte bei der Überraschungsparty) Sie brachte ihre Tochter mit, die kleine N.
Es endete jedoch einer etwas größeren Suchaktion, da die V. die Straße nicht fand.
Inzwischen hatten die A. und ich jedoch alles fürs Abendessen vorbereitet und wir aßen später als geplant.
Um dann das nächste Ereignis zu erzählen braucht es eine Erklärung. Das Haus in dem wir Urlaub machen gehört seit langen Jahren der Familie der A. Es ist vor allem der Vater der A. der sich hier um alles kümmert und das Haus in Schuss hält. Er verbringt auch jedes Jahr mehrere Wochen am Stück hier. Von Beruf ist er Chirurg. Bis auf die A. sind alle in der Familie in einem medizinischen Beruf tätig. Ihre Mutter sowohl wie die Stiefmutter sind Krankenpfleger und A.s Bruder ist ebenfalls Chirurg.
Somit war es nicht verwunderlich, als gegen halb elf ein junges Paar aus einem Nachbarhaus vor der Tür mit ihrem kleinen Sohn stand und fragte ob der Arzt da sei.
Nein er ist nicht da.
Ob die A. denn nichts tun könne?
Nein, die A. ist Bühnenbildnerin.
Der Sohn hatte sich ein Zecke auf dem Kopf eingefangen.
Doch die A. , cool wie sie nun mal ist, und sehr viel Erfahrungen mit den Zecken von Pablo hat, holte sie selbst raus. Sie bekam sie perfekt zu fassen mit Körper und Kopf.
Das junge Paar strahlte, denn sie hätten es nicht gekonnt. Die A. meinte sie sollten die Stelle desinfizieren und später nachprüfen ob kein Wundrand entsteht, ansonsten müssten sie zu einem Arzt vor Ort.
Später erzählte uns die A. noch mehrere Anekdoten die alle hier stattfanden, in denen sie Kinder verarzten musste…