Ich war am Vorabend ziemlich schnell eingeschlafen.
Am Morgen dann eher früh wach geworden und es sehr langsam angehen lassen.
Ich hatte Lust ein Brot zu backen, für ein spätes Frühstück. Tat ich dann auch:
Nein, dafür gibt es kein Rezept. Es ist eine Brotbackmischung die ich noch hier im Schrank stand und früher oder später eh weg musste. Zudem riss das Brot seltsam auf weil ich VERGESSEN hatte es einzuschneiden. Dazu gab es keine Nutella, weil ich die nicht so mag, sondern regelrechte Schokoladencreme von Côte d‘Or.
Nebenher lief die Sendung mit der Maus in der ich lernte warum die Wochentage so heißen wie sie heißen. Dass der Montag tatsächlich mit dem Mond zu tun hat und der Sonntag mit der Sonne. Der Dienstag aber nichts mit Dienst und der Donnerstag nichts mit Donner zu tun hat.
Am Nachmittag wollte ich raus eine Runde drehen bis ich sah, dass es eine gelbe Unwetterwarnung für ganz Luxemburg gäbe ab 15:00. Wie nett!
Kurz danach rief die A.,an die heilfroh war dass sie Dalton und Co. bereits versorgt hatte und nicht noch mal rausmusste. Wir verabredeten uns dass wir doch kurz ins Parc Belair gehen würden, später am Abend.
Und pünktlich wie die Maurer fing es 15:00 Uhr an zu schütten.
Doch die Wetterwarnung war dann auch wieder nur ein Aufreger du jour. Als ich nämlich kurz nach sieben mit mit der A. traf, war der Spuck schon längst vorbei.
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Eine schöne Doku über Amanda Lear, die sich ihr ganzes Leben lang sehr hässliche Fragen gefallen lassen musste und dabei die Journalisten aber an der Nase herumführte.
Ich träumte in der Nacht, Facebook würde sich nicht mehr öffnen lassen und anstelle wäre ein Testbild wie früher im Fernsehen zu sehen.
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Aber von vorn:
Am Morgen auf den Wochenmarkt weil ich Obst haben wollte und beim Gewürzstand vorbei sah.
Seit zwei Wochen wurde auf der Place Guillaume geackert wie selten zuvor. Es musste alles weg und die zweijährige Baustelle war bis auf ein kleines Stück wie weggefegt. Danke, Prinzessin Alexandra von Luxemburg. Sie hat nämlich am Samstag standesamtlich im Rathaus geheiratet, mit rotem Teppich, Blümchen, Fahnen und allem Pipapo.
Am Abend das große Wiedersehen von den M. und der M.M. und mir. Ich hatte vor ein paar Wochen schon die Idee dass man mal wieder nach Esch-Sauer fahren könnte ins Hôtel de la Sûre. Gesagt getan. Die M. hatte ich vor einer Weile ja wiedergesehen als wir in der Skybar waren. Die M.M. aber sah ich zum letztem mal vor der Pandemie. Es gab also sehr viel zu erzählen.
Folgendes Foto durfte ich mit Genehmigung aller posten:
Mit am Tisch saß auch die Hausherrin des Hotels, die eine langjährige gute Freundin der M. ist.
Es gab zu essen:
Ein wunderschöner Abend den wir auf jeden Fall in der Kombi wiederholen werden.
Der Tag fing an mit technischen Startschwierigkeiten. Wordpess hatte mir die Homepage in Quarantäne gesetzt. Das kann schon ab zu mal passieren. Der gestrige Beitrag ging also wesentlich später online, obwohl es schon gegen halb acht fertig war. Ich bekam es aber nicht ohne Hilfe hin, die ich mir per Telefon holte, ohne Ticket in der Warteschleife von Emails. Der direkte Kontakt ist nach wie vor das einzig Wahre, und Gott sei Dank, geht das bei meinem Homepage Povider noch.
Danach ergoss sich eine Lawine an Anrufen und SMS über mich, dass ich leicht ins straucheln kam. Das Telefon klingelte auch mehrfach, als ich es wagte zu duschen. Doch ich konnte alles zur Zufriedenheit klären. Uff.
Ich sah Insta durch und sah wie Ben zusammen mit Tracey die neue Platte Fuse on EBTG aufllegte. Endlich ist es da! Ich wußte es schon seit Weihnachten dass es kommen würde. Seit Freitag ist das Album vollständig da. Davor gab es breites drei Auskopplungen. Da am Morgen quasi keine Zeit war die restlichen Lieder in Ruhe anzuhören, hörte ich sie teilweise im Auto auf dem Weg in den Süden.
Wer schon eine Weile hier mitliest, weiß dass ich ein melancholische Ader habe und das nicht zu knapp. Ich muss oft dagegen ankämpfen da ich sonst manchmal in haltloser Tristesse ende. EBTG hat definitiv ein melancholisches Album herausgebracht. Manche Textpassagen sind so sehr auf mich zugeschnitten dass es fast unheimlich ist. Die drei stärksten Songs des Albums sind aber auch die drei, die schon vorab herauskamen. Alle anderen muss ich wahrscheinlich noch ein paar mal hören.
Gegen Mittag fuhr ich los zu einer Probe eines Stückes, das ich nicht betreuen werde, wo man mich jedoch darum bat anwesend zu sein, weil hier das Publikum und dessen Reaktion nicht unwichtig ist. Ein sehr lustiges Stück und ein gutes Kontrastprogramm zu allem was am Morgen passierte. Am 29.04 ist Premiere.
Später dann, noch ein letztes Mal, was ich die letzten Tage am frühen Morgen machte. Jetzt kann ich es sagen, es waren Kindervorstellungen mit Kindern und Senioren. Beides zusammen ergab einen großen Sack unbändige Flöhe. Es ist erstaunlich wie sich das manchmal hochschaukeln kann und dann interessanterweise in der Kombi.
Daheim schaute ich mir nich zwei Folgen Big Bang Theorie an, die ich seit einigen Tagen wieder angefangen habe, einfach nur um mir was anzusehen was mich belustigt und nicht nervt.
Ein letztes mal um 6:00 Uhr raus. Heute erwies es sich wieder von Vorteil, dass ich einen eigenen fahrbaren Untersatz hatte, denn im öffentlichen Zugverkehr gab ein es Störungen und es wurde heiß, weil zwei Akteure nicht beizeiten da waren. Einer davon musste unbedingt da sein, sonst könnte die Vorstellung nicht stattfinden. Doch er kam so kurz vor knapp an und es ging sich so just aus. Uff
Für Mittag hatte die N., einen Tisch bestellt im K116.
Ich hatte eine köstliche Tajine mit Lammfleisch, die bei den Temperaturen genau richtig war. Es war wieder kälter geworden. Wie schon vor ein paar Tagen gesagt, ich wäre jetzt mehr als reif für den Frühling mit zweistelligen Temperaturen!
Am Nachmittag daheim Haushaltsdinge erledigt, aber das auch nur so halbherzig. Da das Wetter wieder seine Kapriolen schlug, dachte auch mein Kopf er müsste da mitmachen und versuchte mir eine Migräne zu verpassen. Ich wehrte sie diesmal beizeiten mit Tabletten ab, dass es nur eine Stunde Hinlegen brauchte um wieder auf den Beinen zu stehen und nicht wie sonst, den halben Tag.
Am Abend lustlos zwischen Fernsehen und Streamingdiensten herumgezappt und nichts gefunden was ich wirklich sehen wollte. Ich lag beizeiten im Bett.
Schlecht geschlafen. Sehr schlecht. Bereits vor dem Wecker wach gewesen, jedoch wieder kurz weggedöst um 20 Minuten später wie gerädert aufzustehen.
Kurz nach 7:00 in Süden gefahren um mit dem Zeug zu arbeiten was man oben im Foto sieht.
Das Gute daran dass der Job so früh beginnt ist, dass es auch früh fertig ist. Ich bin am frühen Nachmittag schon wieder daheim.
Am Mittag mich kurz hingelegt und fest eingeschlafen.
Am Abend dann kurz auf dem Queer Afterwork vorbeigeschaut. Es ist immer wieder schön neue Gesichter und altvertraute wiederzusehen. Ich blieb aber nicht lange. Denn morgen geht es noch einmal um 6:00 aus den Federn.
Es fiel mir wirklich schwer um 6:00 aufzustehen! Puh! Das ist alles viel zu früh für mich, der sonst gewöhnt ist bis spät zu arbeiten.
Ich fuhr noch leicht unwach in den Süden des Landes und absolvierte das was ich zu tun hatte.
Am Nachmittag legte mich hin für eine Weile. Es war von Nöten. Nicht weil ich nicht genug Schlaf bekommen hatte, sondern weil ich vor zwei Tagen schon, eine falsche Bewegung gemacht hatte und das kam so. Ich hatte die Glasflaschen in einem Beutel zum Glascontainer gebracht und versehentlich den Beutel mit hinein geschmissen. Als ich ihn wieder rausfischen wollte, machte ich eine falsche Bewegung und seitdem habe ich einen schmerzenden Punkt unterhalb des Thorax. Es tut höllisch weh je nachdem welche Bewegung ich mache.
Ich nahm am Abend eine Ibu. Das half einigermaßen.
Abendessen gab es im Hotel Parc Belair:
Spargel mit Vinaigrette und Schinken. Sehr gut!
Früh zu Bett, da mir noch bis Ende der Woche das gleiche Frühaufsteher Programm bevorsteht.
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Creative nonfiction. Hört sich das nicht wie ein Widerspruch in sich an? Im New Yorker eine schöne Besprechung über ein Buch das sich damit beschäftigt. The Origins of Cerativity.
Mit Baskischem Schokoladenkuchen. Ein Direktimport frisch aus St.Jean. Man kann den Tag auch weniger süß beginnen, ODER auch sehr viel schlechter als damit, gell?
Ansonsten viel gelesen.
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Den Montag dann bereits um 6:00 Uhr morgens begonnen. Ich wusste es ja schon seit letzter Woche dass es so kommen würde. Dabei ging eigentlich alles wie am Schnürchen, ich war sogar zu früh da, Der Hauptverkehr läuft nämlich in die andere Richtug und ich habe quasi freie Fahrt. Ob ich sie mam Dienstag auch noch habe, bleibt abzuwarten. Es ist ein Produktion die, sagen wir mal… chaotisch ist. In meinem Bereich war jedoch alles klar, keiner muckte auf und ich musste niemanden prügeln. Wenn oder was da zu prügeln wäre schreibe ich nicht im Detail, sonst habe ich wieder Schreihälse in den Kommentaren.
Gegen Mittag wider daheim. Ich hatte Hunger und nicht wirklich Lust zu kochen. Also nahm ich den Mittagstisch bei Oberweis wahr.
Da die Nacht recht kurz war, legte ich mich später ein Weile hin.
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Wer schon immer einmal etwas mehr über die Muppet Puppen wissen wollte und wie das genau geht; Adam Savage war in ihrem Atelier und ließ sich das ganz genau erklären. Im ersten Video für die Handpuppen und im zweiten für die ganz großen Monster. Es ist erstaunlich mit welchen einfachsten Mitteln die Magie der Puppen immer noch funktioniert.
In Luxemburg, vor allem hier in der Stadt, versucht man jetzt das Betteln per Gesetz zu unterbinden. RTL hat sich vor ein paar Tagen bereits damit befasst und schickte ein Reporterin los. Wie ist die Situation mit den Bettlern in der Stadt wirklich? (Letz) Ich kann aus meiner Erfahrung das Gleiche berichten wie in dem verlinkten Bericht. Aufdringlich sind sie nicht.
Am Morgen fix auf den Wochenmarkt. Ich begegnete den J. und wir setzten uns in die Sonne im Renert, wo sie just nigel nagel neue Stühle und Tische vor der Tür auspackten. Sie hatten eine neue Terrassengarnitur bekommen.
Am Tag zuvor hatte ich in der Zeitung gelesen, dass dieses Wochenende wieder ArtLënster stattfinden würde.
Ich fuhr hin. Ich befürchtete das Schlimmste. Aber vielleicht wäre ja auch der eine oder andere Künstler dabei, der interessant sein könnte. Doch ich lag mit meiner Vermutung richtig. Es war durch die Bank Hobbykunst nicht nur aus der Umgebung sondern auch ein paar Künstler aus dem Ausland.
Ich sah eine Bekannte aus der alten Heimat die früher mal im Empfang der Gemeinde in der Alten Heimat saß. Auch sie stellte aus. Sie erklärte mir dass sie seit 40 Jahren schon male. Ihre abstrakten Werke waren auch ansprechend, und sicherlich passt es in manche Wohnungsausstattung, doch es ist und bleibt Dekokunst.
Ich wanderte umher, ging an den Ständen vorbei und sah Künstler die durchaus ihren sehr eigenen Stil hatten und sich auch Mühe gaben. Eine Fotografin hatte für sich die URBEX Kunst entdeckt im HDR, ein Stil den ich vor sehr vielen Jahren mal für mich entdeckt hatte und damit herumexperimentierte. Hier, hier und hier
Manche verlangten sehr stolze Preise für ihre Werke, so als ob sie Profis wären. Ganz besonders bei einer Malerin fiel es sehr auf, die nichts unter 2000 Euro hergab. Zumindest das hatte sie sich schon mal aus der Profiwelt abgeschaut. Versteht mich nicht falsch. Kunst ist Kunst. Und jede Spachte hat ihre Berechtigung. Aber wenn man versucht mit den großen Museumskünstlern mitzuhalten muss man sich auch Kritik gefallen lassen und einstecken dass es dafür nicht reicht.
Am Abend holte ich die D. vom Flughafen ab. Große Wiedersehensfreude. Sie war über einen Monat in St.Jean gewesen, wollte durchaus früher zurückkommen aber durch die Streiks in Frankreich im Zugverkehr ging es nicht. Sie kam jetzt mit dem ersten direkten Charterflug zurück.
Es gab viel zu bereden. Wir hatten uns ins Max und Moritz gesetzt und waren fast die letzten Gäste die rausgekehrt wurden. Sie brachte mir etwas mit über das ich mich sehr freute:
Nicht viel neues außer ein Foto der letzten Tage :
Regen, Graupel und zwischendurch ein wenig Sonne. Dabei kalte Temperaturen.
Ich hatte mal vor Jahren die alten Europa Hörspiele aus meiner Kindheit gesucht. Es gibt sie noch. Allerdings konnte man sie nicht in Luxemburg ordern, wie so vieles. Jetzt sah ich mit Erstaunen dass es sie endlich auf einschlägigen Plattformen wie Spotify und Apple Music gibt. Und so hörte ich mich gestern durch eine Reihe von Hanni und Nanni Hörspielen aus den 70ern. Interessant dabei ist der Disclaimer am Anfang, der auf etwaige Diskrimierungen hinweist. Es war schon klar dass so etwas kommen müsste. Enid Blyton wurde ja schon zu Lebzeiten für ihre konservative Haltung und Fremdenfeindlichkeit in den Büchern kritisiert. Interessanterweise wurden aber schon, als die Bücher in den 70ern auf Deutsch herauskamen, sehr vieles umgeschrieben und dem deutschen Markt angepasst. Es hat mit den „St.Clair“ Geschichten wie sie auf Englisch heissen, nur noch teilweise zu tun, da sogar ganze Kapitel weggelassen wurden. Auch fiel mir auf dass ein Teil der musikalischen Zwischenteile im Hörspiel überall dort ersetzt wurden, wo es möglich war, mit Musik die zwar sich noch immer anhört als wäre sie aus den 70ern aber man hört am klaren sauberen Sound dass sie nachträglich eingefügt wurde. Warum man das gemacht ist mir schleierhaft.
Auch fiel mir auf wie schlecht doch manche der Sprecherinnen waren. Guselig falsche Betonungen in den Sätzen, man hört bei manchen am Geleier wie sie vom Blatt ablesen, oder auch noch der falsche aufgesetzte französische Tonfall der Französischlehrerin Mamsell bzw. „Mademoselle“. Interessant aber war dass mir viele der Sätze noch nach fast fünfzig Jahren irgendwo weit hinten im Gedächtnis geblieben waren. Doch Nostalgie kam keine auf.
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Dieses Video ging in den letzten Tagen durch die hiesige Presse und durch sozialen Medien. N’allez pas au Luxembourg (geht nicht nach Luxemburg) Bevor jemand Schnappatmung bekommt, der Titel ist ironisch gemeint. Ein Franzose besuchte Luxemburg, der noch nie hier war. Erzählen tut er mir nichts Neues, aber entgegen vieler anderer Reiseberichte die ich schon über Luxemburg gesehen habe, gibt er sich sehr viel Mühe mit den Aufnahmen. Klar hat er auch die klassischen Aufnahmen die von jeder Filmcrew gemacht werden, aber das meiste sind jedoch neue Perspektiven, die man so noch nicht gesehen hat. Sehr schön.
Das Wetter ist wie vor der Unterschriftensammlung. Sehr viel Regen bei 8 Grad.
Wecker 6:30. Für mich ein Unding. Das ist so wie wenn man mir morgens eine doppelte Portion Choucroute Garni zum Frühstück servieren würde. Auch ein Unding. Aber die nächsten Tage und nächste Woche wird es so weiter gehen. Und ja, es ist eine Gewöhnungssache.
Ein paar Impressionen:
Auf dem Weg zurück kurz nach Mittag, ein neues Lied im Radio gehört, von einer Band von der ich glaubte, dass es sie schon längst nicht mehr gibt. Man belehrte mich eines besseren. Die Dexys Midnight Runners ( sie nennen sich nur noch Dexys) gibt es immer noch! Und die erste Single aus ihrem neuen Album ist so ein enormer Gute-Laune-Song, dass er sogar bei miesem Wetter hilft. Es klingt ein bisschen nach Motown und macht richtig Spaß. Auch das Video ist sehr schön. Ich glaube ich will auch so einen roten Overall aus Samt!
Am Abend eine neue Serie auf Prime angefangen. Die Ringe der Macht. Sie riss mich nach zwei Folgen nicht von Hocker. Ich bin unschlüssig ob ich das weitersehen soll oder nicht.
Der Tag fing mit einer traurigen Nachricht an über eine Bekannte, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Die Nachricht war völlig an mir vorbei gegangen, auch weil ich keine Todesanzeige in der Zeitung gelesen hatte, oder ich hatte sie übersehen. Ich fand sie durch Zufall auf FB, wo ich nur sporadisch reinschaue. (Allein schon deswegen ist auf Social Media kein Verlass, weil der Algorithmus dich nur zu kennen GLAUBT)
Virginie Huvelle verstarb schon am 31. März. Sie gehörte zu einem Freundeskreis mit dem ich nicht mehr viel Kontakt habe. Nicht dass sich etwas schlechtes ereignet hätte, doch wie so viele Bekanntschaften, die nur dadurch bestanden, dass man sich regelmäßig irgendwo sah oder über den Weg lief, die jedoch durch die Jahre der Pandemie ausgebremst wurden, hatte auch dieser Kontakt stark abgenommen.
Ich sah sie das letzte mal bei mir in der Wohnung, als sie sich nach einem unglücklichen Sturz ein gewaltiges blaues Veilchen im Gesicht zugezogen hatte. Sie hatte mich gebeten es für den Abend für ein wichtiges Event wegzuschmicken, und ich weiß noch dass es ein gewaltiges Stück Arbeit war.
Sie war eine Powerfrau. Sie hatte 2008 ihre eigenen PR und Event Betrieb hochgezogen. Angels. Es gab eine Reihe von Events zu denen auch ich eingeladen worden war. Einen davon habe ich hier beschrieben. Sie wurde nur 47…
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Am Morgen daheim klar Schiff gemacht, weil ich die letzten Tage alles habe liegen und stehen lassen wo ich ging und saß. Zugegeben das hört sich sehr ungewöhnlich für mich an der sonst so über ordentlich ist. Aber es gibt so Tage.
Am Nachmittag fix nach Trier die Einkäufe machen die ich am Freitag ja nicht machen konnte. Unter anderem war ein neues Spannbetttuch dabei, da ich eines entsorgen musste dass so dünn geworden war, dass man die Zeitung hätte durchlesen können.
Während den Hin- und Rückfahrten diese und letzte Woche das komplette Hörspiel von Peter Voss dem Milionendieb gehört. Zu Anfang dachte, ja das hört sich nicht schlecht an. Doch es wurde mit den Folgen (acht Stück!) immer alberner. Ich hörte es auf der Rückfahrt von Trier zu Ende. Es ist schon ab der dritten Folge klar wie es enden wird und dass es ein redundantes Katz und Maus Spiel ist. Sämtliche alten Klischees werden bedient die man über Italiener und Japaner hatte und wo sonst noch die Geschichte spielt. Auch die Frauen werden zu sehr als ‚schwaches‘ Geschlecht dargestellt. Insgesamt ist es den Hörspielen von Alexandra und Rolf Becker (Dickie Dick Dickens) nachempfunden, kommt aber bei weitem nicht an die Qualität heran, denn letztere sind heute noch hörenswert.
Am Abend schaute ich mir Prêt-à-porter an, der Montag auf One lief.
Den Ostersonntag lassen wir hier mal beiseite, weil ich mich gar nicht wohl fühlte den ganzen Tag und beschloss, ihn komplett häuslich zu verbringen. Ich las viel und schrieb den Blogbeitrag von der Distillerie fertig.
Abends ging ich mit dem Gefühl ins Bett einen Tag vergeudet zu haben. Kennt das noch jemand?
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Der Ostermontag sollte anderes werden. Ich stand beizeiten auf und machte mich ausgehfertig weil ich recht früh auf der Éimaischen sein wollte, die ja immer sehr gut besucht ist. Ich hatte beschlossen mit der A. hinzugehen. Da sie sich aber vorab um die Pferde (ja, inzwischen sind es zwei) kümmern musste, weil die Sonntags kein „Roomservice“ haben ging ich schon mal vor.
Unterwegs:
Ich zog gegen 10:00 Uhr los, was schon fast zu spät war, um nicht in die Menschenmassen zu geraten. Es war unglaublich! Auf dem Fischmarkt steppte schon der Bär:
Es war gut dass ich kleine Seitengassen und Passagen kannte, um dem Trubel wieder zu entgehen. Derweil traf ich dann die A. die sich das Getümmel auch nur kurz ansah und wieder wegwollte. Im Renert war es nicht unbedingt ruhiger aber dort konnten wir zumindest etwas zu trinken bestellen. Dazu gab es eine sehr versalzene Tüte Pommes.
Da die A. am Nachmittag eh noch etwas anderes vorhatte beschloss ich in die Alte Heimat zu fahren.
Und hier spielte mir die Erinnerung weider einen Streich. Früher läutete das Osterwochenende die Touristensaison dort ein. Doch als ich kurz vor 14:00 dort ankam war es trostlos still. Natürlich weiss ich dass es nicht mehr so ist wie vor vielen Jahren , als die Alte Heimat eine Touristenhochburg war. Das ist sie schon lange nicht mehr. Aber als Ausflugsziel für Sonn- und Feiertage? Nein, das ist inzwischen auch nicht mehr der Fall. Es irrten ein paar recht verlorene Touristen herum. Der Leerstand der Geschäfte macht sich seit dem Hochwasser bösartig bemerkbar. Ich berichtete hier darüber.
Das Philo‘soff‘ hatte geöffnet. Ich setzte mich wie in ‚guten alten Zeiten‘ auf die Terrasse des Hinterhofs.
Einerseits ist es ja schön dass diese alte Institution einer Gaststätte, nachdem sie so viele Jahre geschlossen war, wieder auflebt und funktioniert, wenn auch bei weitem nicht mehr wie früher. Sie haben inzwischen auch eine Küche und servieren halt das was man so gängig bekommt wie Fisch and Chips zum Beispiel:
Es schmeckte so mittel. Ach vielleicht bin ich auch einfach nur sehr verwöhnt was Essen angeht…
Ich schrieb schon mal den Großteil hier vor, weil es ruhig war und ich ausnahmsweise keine Bekannten getroffen hatte.
Ich ging die Fußgängerzone bis ganz hinunter um mir anzusehen was dort inzwischen passiert ist. Dort wo einst der alte Busbahnhof war, ist immer noch eine größere Baustelle.
Ich wollte nicht länger bleiben. Zudem war inzwischen die Sonne weg und es fing an wesentlich kälter zu werden. Ich fuhr zurück, mit einem kleinen Umweg über die Siedlung, wo einst das elterliche Haus stand. Das neue Haus das gebaut wurde stand lange leer, doch jetzt scheint jemand darin zu wohnen. Ich fuhr daran vorbei und machte kehrt, denn wollte nicht den Eindruck erwecken als dass ich gaffen würde.
Daheim dann recht früh eingeschlafen.
***
Was A.I. inzwischen alles kann. Das geht von der Harry Potter Welt im Balenciaga Look bis zu Songs mit Stimmen bekannter Künstler, die das nie eingesungen haben. A.I. Pop Culture Is Already Here
Wir hatten ganze fünf Monate im Voraus reserviert. Am Samstag war es endlich soweit. Man hätte es auch früher machen können wenn wir ein Datum in der Woche gewählt hätten. Doch da es ein Samstag sein sollte, war das erste verfügbare Datum der Ostersamstag. Und ich muss sagen, ein schöneres Ostergeschenk hätte ich mir selbst nicht machen können.
Mein Outfit für den Abend:
Es war eigentlich das Geburtstagsgeschenk für die A. gewesen, das wir ihr schon letztes Jahr zu dritt geschenkt hatten. Jetzt endlich konnten wir das einlösen.
Das Restaurant befindet sich in Bourglinster in der Burg selbst, knappe 20 Minuten von der Hauptstadt. La Distillerie war zwei Jahre hintereinander das beste pflanzliche Restaurant der Welt und hat ebenfalls einen Michelin Stern.
Das Menü (franz. und eng.) bestand aus sage und schreibe 13 kleinen Gängen wovon die ersten sechs Stück der sogenannte Willkommensgruß aus der Küche waren.
Man sagte uns gleich dass die Desserts am Ende andere seien wie die auf der Karte und das sei bis dahin ein Geheimnis.
Zwei von uns wählten die Weinbegleitung, ich hatte die Saft- und Wasser Begleitung gewählt. Nicht dass ich keinen Wein gewollt hätte, ich war einfach neugierig wie das passt und ob mit was fehlen würde, wenn ich keinen Wein trinke.
Ab jetzt lasse ich die Fotos sprechen:
Es war ein herrliches Gourmetabendteuer. Schön war auch dass der Chef René Mathieu die ganze Zeit anwesend war und bei jedem Gang, bei jedem Gast immer wieder mit einem Wägelchen kam und persönlich das Gericht mit ein Löffel Schaumsoße oder sonstigem abrundete. Dabei gab es immer wieder Erklärungen was man genau auf dem Teller hatte. Das kurioseste war wohl die Birnen Kartoffel. Ein vergessenes Wurzelgemüse, das schmeckt wie eine Kartoffel sich jedoch beißt wie eine Birne. Und es hat mit Gegensatz zur Kartoffel keine Stärke.
Die A. war überglücklich, da sie endlich einmal als Vegetarierin die Erfahrung machte, was es bedeutet sich in einem Sternerestaurant hemmungslos verwöhnen zu lassen.
Auch ich war begeistert und der Wein hatte mir keine Sekunde gefehlt.
Da an dem Abend auch eine Hochzeit in der Burg stattfand, war der Hof dekoriert worden:
Wir bekamen aber in unserer Ecke nichts von dem Trubel mit.
Ich ging am Abend davor mit Schüttelfrost ins Bett. Ich schrieb es einer Magenverstimmung zu wegen dem Essen aus dem Vins Fins. Ich erspare euch die Einzelheiten was während meiner Wanderschaften zum Klo oder/und in die Küche geschah. Resltat: Ich hatte die Nacht kaum geschlafen. Ich hörte ein Hörspiel und noch eins, doch schlafen war einfach nicht drin. Am Morgen dann gegen 6:00 stand ich auf und machte mir einen glühend heissen Kräutertee, den ich so heiß wie möglich schlückchenweise trank und da wurde mir dann auch endlich so warm dass ich anfing zu schwitzen. Ich schlief endlich ein und wachte drei Stunden später schweißgebadet auf, aber der Schüttelfrost war weg. Uff.
Ich überlegte was ich tun könnte weil ich nichts geplant hatte. Am Nachmittag sollte die Putzhilfe kommen, wo ich ja gerne aus der Wohnung flüchte, bloß wohin?
Ich dachte dass ich doch nach Trier fahren könnte, ich war schon länger nicht mehr dort gewesen. Also fuhr kurz vor Mittag los. Erst in Trier merkte ich dass Karfreitag in Deutschland ein Feiertag ist. Bei uns ist es lediglich ein Bankfeiertag. In Trier angekommen wunderte ich mich nämlich über die große Anzahl der freien Parkplätze auf den Schildern des Parkleitsystems, bis es mir dann endlich dämmerte…
Na gut, shopping nach neuen Pantoffeln war dann wohl gestrichen. Aber ich blieb dann doch eine Weile und suchte mir eine Gaststätte die geöffnet hatte. Die Osteria hatte geöffnet. Das Lokal ist eigentlich ganz ok, obwohl ich ja nicht der Fan einer Kette bin.
Schaut euch den riesigen Fladen im Bezug zum Messer an! Ich schaffte nicht einmal die Hälfte.
Ich fuhr nicht über die Autobahn zurück sondern über die Alte Heimat. Dort war die Hölle los weil bei uns halt kein Feiertag war.
Am Abend dann bekam ich nochmal Schüttelfrost und eine ausgewachsene Schniefnase. Ich drehte die Heizung hoch, nahm was ein, legte mich mit zwei Hausanzügen übereinander und zwei Decken aufs Sofa, und trank literweise Tee.
***
Ich wusste nicht dass die Olivier Awards gestreamt wurden YT. Also nahm ich sie nach. Die Preisverleihung der Oliviers ist um Längen besser, als die Oscars! Ich kannte viele der Theaterstücke nicht aber ich habe mich nicht gelangweilt. Der Lifetime Award ging an einen Schauspieler mit dem ich zusammengearbeitet habe, als es dieses Blog noch nicht gab. Derek Jacobi. (Wer mir nicht glaubt siehe hier!) Aber so liebenswert und rührend wie er hier in seiner Rede rüberkommt ist er auch in Wirklichkeit. Das Video unten fängt bei seiner Preisvergabe an. Wer alles sehen will muss nur zurückscrollen.
Der große Gewinner war übrigens ein Stück basierend auf dem Zeichtrickfilm Totorro. Es war bereits abgespielt, aber es kommt diesen Sommer noch einmal auf die Bühne. Na? Wer liebäugelt da mit der Idee nach London zu fahren?
Ich habe sie schon weit über zehn Jahre. Sie sind mit umgezogen aus der Alten Heimat, zuerst in das kleine Studio und dann in die große Wohnung. Die Pantoffeln kaufte ich damals als Ersatz für ein Paar das ähnlich aussah. Und jetzt muss es wohl oder übel wieder neue geben. Oder auch nicht, denn sie fallen ja noch nicht gänzlich auseinander…
Ich machte Trüffel:
Mit Cognac und weißem Pfeffer. Ich kann euch sagen die sind huiiii! Der Pfeffer schmeckt man nicht unbedingt, aber er hinterlässt im Mund eine Art Frischegefühl, das sehr angenehm ist.
Am späten Nachmittag kurz in die Concorde für ein paar kleine Einkäufe. Das Wetter hatte wieder umgeschlagen auf Niesel und grau und das so sehr, dass ich es im Schädel spürte. Wenn das mal keine… Als ich wieder daheim war nahm ich präventiv mal etwas ein, damit der Abend nicht futsch wäre, denn da hatte ich noch etwas vor.
Am Abend zusammen mit der N.und der A. im Vins Fins gespeist.
Als Aperitif gab es ein Glas luxemburgischen Bio Vin Orange, der ganz ok war, aber mehr auch nicht. Er erinnerte mich ein bisschen an die Fille Sauvage in St. Jean, aber es fehlte ihm so einiges.
Den Wein tum Essen war dann ein Syrah der sehr frisch war und den ich mochte:
Die A. hatte Schokolade von meinem Pralinenladen nebenan mitgebracht. Bestellt hatte ich mir einen gebackenen Camembert:
Das sah alles sehr gut aus und der Käse an sich war auch von sehr guter Qualität, aber der Preis war mit 26€ dann doch zu hoch dafür. Zudem waren wir alle drei sehr müde (wahrscheinlich auch der Wetterumschwung) und machten früh Schluss.
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