Da am morgen ein Termin ausfiel, worüber ich mich insgeheim freute, (obwohl, jetzt da es hier steht ist es nicht mehr geheim) ließ ich den Morgen langsam angehen.
Ich bloggte alles vom Vortag weg uns las lange und ausführlich im Internet.
Als vor ein paar Monaten las, dass in meiner Alten Heimat neue archäologische Funde zu Tage kamen, wunderte mich das nicht. Der Ort ist einer der ältesten aus Luxemburg und wenn man dort auch nur ein wenig buddelt findet man altes Zeug.
Die Fundstelle ist mitten im Ort, auf dem Marktplatz und wie es scheint, ist es das Kloster, das der Lokalheilige im 7. Jahrhundert erbauen ließ.
Die Stelle selbst hat auch in der sehr viel jüngeren Vergangenheit für viel Unruhe und Streit gesorgt und das über Jahrzehnte. Ich wohnte in einer kleinen Dachwohnung, ein paar Jahre lang, gleich nebenan, und bekam das alles hautnah mit. In meiner Jugend stand dort ein Hotel, eines der besten vor Ort und es war eine Legende, allein schon wegen der großen Feiern und Bälle die dort veranstaltet wurden. Die Terrasse war eine der bestbesuchten weit und breit und es war im Hochsommer ein Ort für gediegenes “M’as-tu vu?”.
Nachdem sich niemand mehr fand um das Hotel weiterzuführen wurde das Gebäude zum großen Politikum. So sehr, dass niemand mit all den Auflagen auch nur daran dachte, das Gebäude zu übernehmen und es zu sanieren. Und so stand es über Jahrzehnte mitten auf dem Marktplatz wie gewaltiger Schandfleck und verrottete. Nach all den Jahrzehnten die ins Land flossen, hat die Stadt nun endlich beschlossen das Gelände selbst zu kaufen. Was in den 90ern noch hätte renoviert und saniert werden können, musste nun völlig abgerissen werden.
Die Kulturministerin hat sich jetzt wegen der Funde eingeschaltet und das Projekt gestoppt. Die Stadt ist in Aufruhr.
All meinen Bloggerbekannten im Internet nachgelesen und mich mit vielen mitgefreut, dass sie jetzt auch so langsam Termine für Impf haben. Langsam traue ich mich Hoffnung zu schöpfen, dass ich ein paar davon vielleicht noch dieses Jahr wiedersehe.
Als ich gegen Mittag raus wollte regnete es in Strömen und ich ließ es bleiben.
Am Abend dann wieder eine Vorstellung ohne weitere Vorkommnisse. Da sonst weiter nicht viel passiert ist, außer einer Vorstellung des Musicals, beantworte ich heute meine eigene Montagsfrage:
Wenn du einen deiner fünf Sinne aufgeben müsstest, auf welchen kannst du am ehesten verzichten und warum?
Da ich ja schon eine Diskussion mit der D. darüber hatte versuche ich die ein wenig nachzuvollziehen.
Bei mir halten sie Schmecken und Riechen die Waage, wobei ich eher auf den Geschmackssinn verzichten könnte als auf den Geruch. Das mag sehr seltsam klingen für jemand wie mich der gerne isst und trinkt und jeglichen lukullischen Genüssen absolut verfallen ist.
Aber nichts Schmecken zu können bzw. nichts zu riechen kenne ich zum Teil wenn ich schwer erkältet bin und damit könnte notgedrungen leben.
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Die neueste Restaurierung von Baumgartner geht in eine etwas ungewöhnliche Richtung. Ein Ölbild das durch unzähligen Schäden zu einem Artefakt geworden ist und nun als solches erhalten werden soll. Was ich an Julian hier wieder sehr schätze ist seine total unaufgeregte Art zu erklären warum er das macht.