Ich schrieb am Morgen unter großem Getöse der Dachbaustelle das Posting, räumte die Wohnung auf, (für mich sah das schon schwer nach Saustall aus!) und packte den Koffer, den ich, nachdem ich ihn von München ausgepackt hatte, gar nicht erst weggeräumt hatte.
Gegen 12:00 fuhr ich dann los. Auf nach Freiburg. Unterwegs regnete es immer wieder leicht, doch als ich in Freiburg ankam klärte sich das Wetter langsam auf. Und ich konnte so großartige Fotos wie folgende machen:
Der große Vorplatz vom Freiburger Münster.Die kleinen „Bächele“ die sich durch die gesammte Altstadt ziehen.
Ich checkte wie gehabt in dem Hotel ein, in dem ich noch jedesmal hier war. Das Victoria Hotel.
Kurze Zeit später traf ich mich dann mit der C. Riesengroße Wiedersehensfreude. Wir setzten uns auf die Terrasse der Alten Wache und tranken eine Kalte Sophie, ein Apéro Getränk das schwer süchtig macht. Es ist ein Granita aus wahlweise weißem oder oder rotem Wein. Es trinkt sich wie ein leckere eisklate Limo, mit dem Unterschied dass es keine ist und das könnte unter Umständen sehr fatal enden.
Wir saßen bei den Palmen. Im Foto sieht das mit den alten Bauten des Marktplatzes höchst ungewöhnlich aus.
Später ging es dann mit dem Mann der C., dem R. in die Pulcinella, eine kleine Pizzeria und Trattoria ein wenig außerhalb des Zentrums. Sehr einfach, an sich nichts besonderes aber dafür sind die Pizzen großartig.
Kurz vor Mitternacht trotte ich durch die fast leere Altstadt zurück zum Hotel und freute mich hier zu sein. Freiburg ist dann doch immer wieder einen Umweg wert und hat seinen ganz eigenen Charme, bei dem man sich einfach wohlfühlen muss. Gerne wäre ich noch auf einen letzten Absacker in die Cocktail Bar des Hotels, „Hemingway“, gegangen, doch hatte leider zu.
Was ich nicht für möglich gehalten hätte; der Mittwochsmarkt war noch ausgedünnter als die Wochen davor. Das sah schon sehr seltsam aus. Ich traf mich auf einen recht schnellen Kaffee mit der D. im Wellëm. Dann begab ich mich auf die Pirsch um allerlei einzukaufen für die liebe C. in Freiburg, die ich morgen besuchen werde. Ich habe sie auch seit 2019 nicht mehr gesehen.
Am Nachmittag hatte ich einen Termin bei der S. in Rümelingen. Ich lernte sie erst vor kurzem über Arbeitskollegen kennen. Die war jahrelang Regieassistentin am Theater, ein klein wenig vor meiner Zeit. Sie wechselte dann in einen anderen Job über. Sie erzählte mir vor etlichen Jahren hatte sie in Italien ein Buch bei ihrer Großmutter entdeckt wie man Likörs selbst herstellen kann. Die Großmutter war im Begriff es wegzuwerfen, doch die S. rettete es. Jahrelang lag es ungenutzt im Bücherschrank bis vor wenigen Jahren. Ich probierte mich durch über 30 Likörs! Immer nur einen kleinen Tropfen, sonst hätte es fatal geendet. Von Kräuter über Obst, bis hin zu allerlei Schokolade.
Ich kaufte Bergamotte, Rosmarin und etwas für die C. , das ich nicht zeigen werde, weil sie mitliest. Ich bekam auch noch drei kleine Probierflaschen.
Nebst den Likören stellt sie auch Seifen und Kerzen her. Von den Seifen mochte ich eine ganz besonders und fragte sie, ob sie mir eventuell mehr davon herstellen könnte.
Am späten Nachmittag legte ich mich dann kurz hin, denn auch es ich nur tröpfchenweise probiert hatte, schläfrig war ich trotzdem.
Ich hatte schon im München festgestellt, dass meine Leserzahlen wieder ungewöhnlich in die Höhe schnellen. Für gewöhnlich kommt das nur vor wenn ich in einen Shitstorm oder sonstigen Aufreger verwickelt bin. Ich fand dann aber sehr schnell, dass es sich um ein Posting von Januar 2007 handelte, zu einer Zeit in der ich die Kunst der täglichen Berichterstattung noch nicht so beherrschte und kultivierte wie heute. Ich schrieb viel über Dinge, die mich bewegten und verlinkte zu Artikeln und Fotos die ich für bedeutsam hielt. In diesem Fall ging es um einen Fotographen. Der Bericht erschien damals im SpOn. Da ich es noch bei weiten nicht so genau mit Fotos nahm, hatte ich sie im Blog eingestellt. Nun waren diese Fotos der Anlass für eine Diskussion in den Kommentaren einer sehr ‚seltsamen‘ Online Zeitung. Ich lass ein wenig was dazu geschrieben worden war und mir war sofort klar, dass ich nicht als Referenz für dieses Blatt herhalten wollte. Also löschte ich die Fotos aus dem Artikel und mit etwas mehr Hickhack auch vom Server, denn sie waren einzeln verlinkt worden. Welcome back, ftp Programm! Für gewöhnlich mache ich derartige Änderungen über den Plesk Panel. Das ist zwar ein wenig umständlich, doch hier ging das unbekannten Gründen nicht. Warum WordPress dann ein Tweet rausschoss, so als ob ich etwas neues geschrieben hätte,habe ich nicht verstanden. Gut dass das jemand geliked hat, sonst wäre es mir nicht aufgefallen.
Soviel zu meiner unerwarteten und etwas mühsamen Beschäftigung für den Abend.
Recht früh im Bett mit einem neuen Buch von Alan Bennett.
Nachdem es zur Zeit ein Trend ist, seine Erinnerungen zu durchwühlen, auf der Suche nach den Büchern die man in der Schule gelesen hat bzw. lesen musste ( u.a. fand ich es bei Herr Rau, Kitty Koma und Anke Gröner) habe ich beschlossen das auch zu tun.
Dabei werde ich es in die zwei Sprachen aufteilen die ich vom zweiten Grundschuljahr an hatte. Englisch kam erst sehr viel später dazu, und da kann ich mich nur an ein einziges Buch erinnern, in einfachem Englisch, Jane Eyre von Charlotte Brontë . (Ein kleiner Gruß an meine damalige Englischlehrerin, die hier eifrig mitliest) Sicherlich habe ich auch das eine oder andere Buch vergessen. Wenn einer meiner alten Klassenkameraden hier mitliest; ihr dürft es gerne in Kommentaren ergänzen.
Französisch:
Goscinny – Sempé / Le petit Nicolas Der kleine Nick mit den wunderbaren Zeichnungen von Sempé. Die gesammelten Werke, die es schon Ende der 50er Jahre wöchentlich auf der Kinderseite einer Tageszeitung erschienen, und später dann in Buchform, verschlang ich regelrecht in vierten und fünften Schuljahr.
Joseph Joffo / Un sac de bille. Vom Gefühl her weiß ich dass ich die Geschichte sehr mochte und dass sie spannend war und im zweiten Weltkrieg spielte. Aber sonst habe ich keine Erinnerung mehr daran.
Joseph Kessel / Le Lion Ein Klassiker der französischen Schullektüre. Es ging um ein kleines Mädchen und einen Löwen. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern.
Deutsch:
Erich Kästner / Emil und die Detektive Das ist einer meiner frühesten Erinnerungen von Schullektüre. Ich mochte die Geschichte so mittel. Es war auch schon zu meiner Zeit eine alte Geschichte mit alten Gebräuchen und weit von dem entfernt was meine Jugend war. Viel spannender fand ich damals alle Enid Blyton Bücher, die wir zu Hauf in der Schubibilothek stehen hatten und die ich im Wochentakt verschlang.
Friedrich Forster / Robinson Crusoe soll nicht sterben Das ist letzte Schullektüre die ich in der Grundschule (die in Luxemburg bis zum sechsten Jahr geht) las. Anschließend kam ich in den sogenannten Lycée technique, Ich kann mich nur sehr wenig an die Geschichte selbst erinnern. Ich hörte auch später nie wieder von dem Buch, das einen Klassiker der englischen Literatur nimmt und drumherum eine neue Geschichte ersinnt.
Wolfgang Borchert / Draußen vor der Tür Ja, wir lasen auch Theatertexte. Ich fand das damals sehr spannend und Deutsch war in dem Jahr mein Lieblingsfach, was aber auch der Lehrerin geschuldet war, die ich sehr mochte. Wenn ich heute zurückdenke, war es mit einer der Grundsteine, warum ich heute am Theater bin.
Max Frisch / Andorra Noch ein Theaterstück von der gleichen Deutschlehrerin im darauffolgenden Jahr. Ich sollte es mal wieder lesen.
Ödön von Horváth / Jugend ohne Gott Das Buch war so bizarr wie langweilig, genau so wie meine damalige Deutschlehrerin an einer anderen Schule, die seltsame Vorstellungen hatte, was gut und schlecht war. Sie hatte uns nach der Lektüre des Buches gebeten als Hausaufgabe eine Zusammenfassung zu schreiben. Dabei machte ich es mir ein wenig zu einfach. Ich schrieb eine Zusammenfassung aus Kindlers Literaturlexikon ab, änderte die Sätze ein wenig um und ließ ein paar sehr geschraubte Formulierungen weg. Die Stunde kam, sie rief mich an die Tafel und ich musste die eigene Zusammenfassung vor der Klasse lesen. „Das ist aber nicht auf deinem Mist gewachsen“, meinte sie. „Nein, ich kam nicht nicht klar damit und habe im Literaturlektion der Bibliothek nachgeschaut“ Lügen hatte keinen Sinn, dem beim Vorlesen hatte ich selber gemerkt, dass es absolut nicht mein Schreibstil war. „Sehr gut!“ sagte sie. „Das gibt eine 1 und somit drei Punkte mehr im Prüfungsdurchschnitt am Ende des Trimesters.“ Ich war völlig von den Socken, denn ich hatte mit dem Gegenteil gerechnet. Ich weiß bis heute nicht was sie bewertet hat. Meine Ehrlichkeit oder die Tatsache dass ich mir die Mühe gemacht hatte im Lexikon nachzusehen.
Ich bin mir sicher dass es nicht alle waren, doch mit fällt kein Buch mehr ein. Vor allem in Französisch müssten es mehr sein. Die großen Klassiker wie Faust & Co. hatte ich nicht. Zudem war das Programm in den oberen technischen Klassen mehr auf die spezifischen Richtungen ausgelegt. Schullektüre gab es noch, doch war es dem/der jeweiligen Lehrer*in überlassen ob er/sie ein Buch mit uns durch nahm oder nicht.
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Cristine (ohne h) von Simply Nailogical ist einer von seltenen richtig großen Influencern auf Youtube, die auch noch einen festen Job haben und bis jetzt nicht aufgegeben haben. Neben ihrem großen Liebe zu gutem Nagellack und ihre eignen Nagellack Marke, arbeitet sie auch für die kanadische Regierung in Crime Statistics. Hier testet sie Gucci Nagellack und betrachtet das auf ihre ganz eigene Art und Weise mit absolut richtigen Schlussfolgerungen.
Ich konnte, obwohl ich müde genug gewesen wäre, lange nicht einschlafen. Aber irgendwann dann doch.
Am Morgen packte ich nach der Blogrunde den Koffer aus ,den ich am Abend schlicht unausgepackt am Eingang stehen ließ. Die Mitbringsel:
Oben: ein Jinbei von Muji, ein Mini Kulturbeutel von Muji. Unten: Ein Brillenetui mit dem Blauen Pferd aus dem Lenbachhaus, ein Glas Bitterorangen Mamelade, eine Vase von der Fraueninsel, ein Buch über die Künstlergruppe vom blauen Reiter.
Mittagessen mit der D. im Kin Khao. Und wieder einmal hatte ich Glück im Unglück, denn just als wir das Lokal betraten fing es an zu regnen.
Anschließend fix zur Apotheke um ein paar neue Blasenpflaster auf Vorrat zu kaufen.
Wieder daheim kümmerte ich mich um die Wäsche.
Am Abend schaute ich mir einen Film in der Mediathek von 3sat an, den ich nie davor gesehen hatte. Verso – Die dunkle Seite war eine Schweiz/Luxemburger Co-Produktion und mein allererster Kinofilm den ich als Chefmaske bestritt. Es kam nach dem Dreh zum Streit zwischen den Produzenten. Der Film lief in Cannes auf dem Marché du Film und schnitt, soweit ich weiß, sehr schlecht ab. Er wurde nie in Luxemburg gezeigt. Ich bekam nur kurze Zeit später eine Mail mit einer Einladung nach Genf, dass es dort am frühen Morgen in einem kleinen Vorstadtkino eine Vorführung für die Crew geben würde. Mehr nicht. Dass 3sat ihn überhaupt zeigt, ist erstaunlich, denn er wurde damals beim Erscheinen von den paar wenigen Kritiker zerrissen. Nach einer dreiviertel Stunde schaltete ich jedoch ab und ging ins Bett.
Ich erwachte wieder sehr früh und ließ mir aber alle Zeit der Welt. Erster, zweiter Kaffee auf dem Zimmer und schon mal Fotos vom Vortag fürs Blog aussuchen und skalieren.
Am Frühstücksbuffet war kurz nach 7:00 wo es dann angenehm ruhig war.
Ich bloggte in aller Ruhe alles weg und packte den Koffer.
Vorgenommen hatte ich mir die Kunsthalle, doch irgendwo sagte etwas in mir Nein. Noch mehr Eindrücke und mein Kopf wäre geplatzt. Ich beschloss ein wenig durch die Stadt zu wandern.
Doch zuvor war ich mit Herr Kaltmamsell verabredet, der mir noch ein Glas selbstgemachte Bitter Orangen Marmelade mitgab. Wir saßen noch einmal in dem gleichen Coffee Fellows wie an meinem ersten Tag.
Anschließend ging ich noch einmal zurück zum Hotel, packte den Rest zusammen, viel aufs Bett…und schleif ein.
Ich hatte am Tag davor um ein Late Checkout gebeten. Ich hatte nämlich seit Anbeginn der Reise ein Fehler im Kopf. Ich war die ganze Zeit überzeugt mein Flieger ginge MORGENS um 8:00 Uhr. Falsch er ging ging ABENDS um 8:00 Das ist an und für sich kein Problem, denn es hätte mir noch einen weiteren Tag in München verschafft, doch letztendlich war es für mich ein verlorener Tag, weil beständig in Hinterkopf den Flug habe.
Ich checkte aus und bereitete mich schon mal geistig vor diese *pff2 ffp2 Maske für etliche Stunden anzuhaben, eine bayrische Regel, die dadurch absurd wird, dass sie nicht für alle gilt. Ein vermeintlich besserer Schutz ist somit hinfällig. Aber gut, das ist ein anderes Thema…
Ich fuhr raus nach Freising zum Flughafen setzte mich dort unter die gewaltige Glaskuppel vom Terminal 2 auf eine Terrasse, bestelle mir eine gewaltige Brotzeit und lass, den mitgebrachten New Yorker. Ich las die Hintergrund Reportage über den Square Geroge Floyd in Minneapolis, der eigentlich gar nicht so heißt, der aber bereits kurz nach seinem Tode zu einem Schrein und einem Mahnmal wurde. Die Kreuzung war über Monate hin ganz gesperrt, bis das Urteil im Gerichtsprozess gesprochen war.
Derweil zog sich über dem Flughafen der Himmel immer mehr zu:
Und ich zweifelte einen Moment lang ob ich überhaupt wegkomme.
Ich war früh wach, ließ das Frühstück ausfallen, bloggte alles vor Vortag weg und begab mich kurz nach 9:00 Uhr in die Stadt.
Da es in München ein Muji Laden gibt, ergriff ich die Gelegenheit und kaufte mir dort zwei neue Jinbei. Ich mag Kleidung grundsätzlich nicht per Internet kaufen. Ich sah dass sie eine neue Farbe im Programm haben, es gibt jetzt auch graue Jinbei. Fotos von allen Mitbringseln gibt es wenn ich wieder daheim bin.
Gleich anschließend marschierte ich wieder zurück zum Hotel und packte mein Zeug zusammen für ein Ausflug.
Ich probierte aber davor einen Pfirsich den, ich am Tag davor in einer Auslage eines Kämerladens entdeckt hatte und nicht kannte.
Das ist ein Honigpfirsich. Größer als normale Pfirsiche mit pelziger Haut aber eben quitschgelb. Es schmeckte nicht anderes als andere Pfirsiche, war aber noch sehr fest im Fleisch.
Frau und Herr Kaltmamsell hatten vorgeschlagen einen Ausflug nach Prien am Chiemsee zu machen und von dort aus zur Herren- und zur Fraueninsel mit dem Boot zu fahren. Wetterbedingt war es der ideale Tag aber es wurde richtig knalle heiss in der Sonne.
Die Fahrt mit dem Zug ging an Rosenheim vorbei, das ich nur vom Namen her und von einem der schönsten Filme der 80er Jahre kenne. Bagdad Café / Out of Rosenheim. Ich hatte sofort das Lied Calling you im Kopf.
Vom Bahnhof ging es dann zu Fuß an den See, obwohl es da auch eine alte Bimmelbahn gibt, die wir nur da stehen sahen. Auf den Rückweg sahen wir sie auch fahren.
Mit dem Boot setzten wir über zur Herreninsel
Schloß Herrenchiemsee
Zwischendurch simste ich kurz mit der A. zuhause, die mir ein Foto vom ‚heimischen Zoo‘ schickte.
Apropos Pferd. Man konnte sich auch über die ganze Insel mit Kutschen befördern lassen.
Auf der Terrasse vom Schloss gab es dann erstmal ein Eiskaffee der den Namen wirklich verdient hatte.
Wir setzen anschließend mit dem Boot zur Fraueninsel über.
Und da hatte ich dann die Gelegenheit im Chiemsee zu schwimmen:
Foto made by Kaltmamsell
Das Wasser war großartig.
Wir wanderten einmal um die Insel herum, die im Vergleich zur Herreninsel sehr viel kleiner ist, aber dafür mehr Einwohner hat und sehr viel heimeliger wirkt.
Ich erstand eine Vase, die mir auf Anhieb gefiel. Der kleine Laden Keramikbootshaus.de hatte viele schöne Dinge. Die Vase zeige ich auch erst wenn ich wieder daheim bin, denn sie ist extrem gut verpackt worden, damit die Reise im Koffer übersteht.
Anschließend ging es ordentlich verschwitzt zurück zum Bootssteg um wieder nach Prien zu kommen und dann ging es mit dem Zug zurück nach München.
Ich verabschiedete mich von den Kaltmamsell’s. Den Herrn Kaltmamsell werde ich aber morgen noch einmal kurz sehen.
Nicht sehr viel später fiel ich im Hotel um wie ein Stein und schlief sehr schnell ein.
Ich verlese mich tagtäglich. Für gewöhnlich verlese ich Dinge die irgendetwas mit Essen zu tun haben, dass ich manchmal eine Pathologie dahinter vermute. Hier war es anders. Ich las das „der“ in der Überschrift auf der ersten Seite des LW nicht mit. Und das hatte dann etwas sehr Beunruhigendes:
***
Das schon mal gleich am Morgen.
Ich bloggte den Vortag weg und begab mich zum Frühstück. Später als sonst, was ein Fehler war, denn der Frühstücksraum war proppenvoll. Morgen wieder früher.
Der Plan war dass ich die alte Pinakothek besuchen sollte. Da ich gestern für das Lenbachhaus das Ticket online gekauft hatte, versuchte ich das auch heute. Klappte einwandfrei. Allerdings bestanden hier Timeslots. Und ich hatte das ein wenig knapp berechnet. Aber ich war so just 3 Minuten bevor er ablief drin. Ob da Schlimmeres passiert wäre wenn es nach der Zeit gekommen wäre, kann ich nicht sagen.
Gut zu sehen im Mittelteil, die Schäden des zweiten Weltkrieges, die mit Ziegelsteinen geflickt wurden.
Da die neue Pinakothek zur Zeit geschlossen ist, ist ein Teil der Alten mit Bildern aus der Neuen gefüllt. Ich nahm zuerst die Bilder der Neuen in Angriff.
Das wird jetzt keine Fotolovestory werden, wie gestern. Ich habe sehr viele Fotos gemacht. Aber ein paar von den Bildern, die ich schon so oft gesehen habe, aber eben nie live, werde ich dann doch einstellen.
Da muss ich nichts weiter dazu sagen oder? Mein allererster Van Gogh!Saal um Saal gefüllt mit Bildern all der großen Maler deren Name man kennt.Auch diese beiden Bilder von Raphael kannte ich schon lange davor.
Und dann sah ich, ein wenig unscheinbar zwischen zwei großen Bildern, das hier:
Den Albrecht hatte ich noch nie live gesehen.Ich mag das Bild seit jeher. Auch dieser leicht spitz zulaufende Zeigefinger, der verrät dass das Bild sehr viel früher, und 1500, gemalt wurde, als das fast fotorealistische Gesicht, das zu der Zeit nicht üblich und einer kleinen Revolution gleichkam.
Mit diesen drei Bildern, die ich schon einmal vor Jahren in Berlin gesehen hatte in der Ausstellung über das „Goldene Zeitalter in Spanien“, wurde ich groß. Meine Großmutter hatte sie als kleine Repliken im Wohnzimmer hängen und ich schaute sie mir sehr oft an. Alle drei sind vom gleichen Maler und da ich den Namen bis heute nie behalten habe und sie immer Goya zuschrieb, werde ich das dieses mal gleicht MIT dem Namen einstellen. Bartholomé Estéban Murillo.
Am Abend dann mit Herr und Frau Kaltmamsell ins Broeding, von dem ich schon soooo oft bei ihr im Blog gelesen hatte und das nun definitiv an oberste Stelle bei einem München Besuch stand.
Als Apéro wählte ich ein Bitterorangen Wein, den man in etwa mit einem Campari vergleichen könnte. Aber es schmeckte um Längen besser.
Menü: (v.l.n.r.) Gruß aus der Küche: Er stand nicht auf der Karte und ich hatte es mir nicht nicht gemerkt. Ich weiß nur dass es sehr lecker war. Mit Reh gefüllte Kirschchilly auf Bouillionkartoffeln (und Mönchsbart!) Blauschimmelraviolo auf Bete Zweierlei aus dem Stranberger See mit Linsen, Mangold und Petersielienwurzel Lamm mit Wan Tan von gebratener Aubergine und Bernnessel mit Milchbrätling Alpkäse von jamei mit Pflaume und Nussbrot Predessert: Hagebuttencreme mit Hüttenkäse Bananenkuchen mit Joghurt-Mousse, Maracuja und Mango
Dazu gab es vom Haus eine ausgewählte Weinbegleitung, wie ich sehr selten erlebt habe. Aber ich werde die nicht alle aufschreiben auch wenn ich die Etiketten der Flaschen bis auf eine, alle ablichtet habe. Sie waren ausnahmslos alle sehr gut gewählt zu den einzelnen Gerichten. Der Sommelier erklärte jeden Wein auf seine ganz eigene lockere Art und Weise und man merkte dass er sehr viel Spaß daran hatte. Ich hätte noch lange so weitermachen können, ihm zuhören und Wein trinken, bis ich sturzbetrunken gewesen wäre.
Das Außergewöhnliche an Broeding ist, dass es nur ein Menü am Abend für ALLE gibt. Es gibt keine klassische Menükarte. Aber wenn man, wie ich, ein kleines verfressenes Schweinchen ist, nicht wirklich etwas nicht mag, ist des Broeding genau richtig.
Das wird heute eine Foto Lovestory werden. Und endlich schaffe ich auch einmal wieder ein 12von12. Wer nicht weiß was das ist, der schaue bitte hier nach.
Das Lenbachhaus. Ein Museum das ich bis jetzt noch nie von innen gesehen hatte, während meinen letzten München Besuchen. Sehr schöner Bau.
Ich nahm mir viel Zeit und schaute mir alle Ausstellungen im Haus an. Sehr schön fand ich die Serie von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky von 1902 bis 1908, die viele Reisen durch Europa und Nordafrika unternahmen. „Unter freiem Himmel“ zeigte mir auch wo Großmutter Marie, die ja gelernte Malerin war, ihre Einflüsse zum Teil her hatte. Auch die neu zusammengestellte Ausstellung Gruppen Dynamik Der blaue Reiter, war großartig weil sie eine Reihe der sehr bekannten Werke ausstellte, wie das blaue Pferd z.B.
Frau Klugscheisser hatte über die Kaltmamsell mitbekommen dass ich in München bin und meldete sich bei mir. Wir verabredeten uns im Kaffee des Lenabachhauses. Das letzte mal dass ich sie gesehen hatte, war auf dem Rosenfest gewesen, also schon weit über zwei Jahre. Da sie normalerweise beruflich „viel in die Luft geht“ passte es gut weil sie frei hatte.
Sie bot mir an den Olympiapark zu zeigen, den ich nur ansatzweise kannte, weil ich mal mir dem J., der N. und der A. das BMW Museum besichtigt hatte, das ja auch dort zu finden ist.
Es war strahlend schönes Wetter und die Temperaturen stiegen auf satte 29 Grad. Frau Klugscheisser schlug vor, dass wir auf den Fernsehturm steigen sollten um die Stadt von oben zu sehen, für sie als geborene Münchnerin war das auch eine Premiere.
Es war ein wunderschöner aber heißer Nachmittag gewesen, den ich mit Frau Klugscheisser verbrachte. Und wenn es bei unserem Gespräch nicht so ganz klar gewesen sein sollte, so schreibe ich jetzt hierhin. Denn was man schreibt, das bleibt: Ich lade sie hiermit einmal nach Luxemburg ein. Sie hat schon so viele Länder der Erde bereist. Aber Luxemburg kennt sie nicht. That has to change!
Am Abend war ich dann bei Herr und Frau Kaltmamsell zum Abendessen eingeladen und wir verzehrten gemeinsam einen Teil des wöchentlichen Ernteanteil des Kartoffelkombinats, den die beiden ja angehören. Es gab einen herrlichen Gazpacho, der perfekt zum heißen Wetter passte. Als Hauptspeise gab es Pasta mit Mönchsbart, den der Herr Kaltmamsell extra meinetwegen besorgt hatte, weil es das bei uns nicht gibt und ich das gerne auch mal gekostet hätte. Gesagt, getan. Die Kaltmamsell hatte für den Salat gesorgt. Es gab einen herrlichen Sauvignon dazu.
Es war ein langer Tag gewesen und ich lag schon kurz nach 23:00 in den Federn und schlief sofort ein.
6:15Oh wie schön! Ich flog zum ersten mal mit dem Luxair Pride Flieger. Allein dafür könnte ich die Airline knuddeln. Goooood Mooooorning Cattenoooom!
Sonne und Nebelschwaden
In München dann: Good Morning Bahnstreik. Es betraf aber nur zum Teil die S Bahn die ich nehmen musste. Auf dem Bahnsteig dann, ziemlich rabiate Polizisten mit Maschinengewehren, die jeden wieder zum Aussteigen aufforderten der keine FFP2 Maske hatte. Ein älteres Ehepaar das mit mir im Flieger gekommen war, stand ein wenig hilflos herum und wusste nicht weiter. Als der Polizist sie dann regelrecht anschnauzte, ging ich dazwischen. Ich gab den älteren Herrschaften zwei von meinen Masken und schaute den Polizisten so durchdringend an ohne ein Wort zu sagen, (mir war die Knarre die er trug, grad mal egal) dass er sich wortlos umdrehte und ging. Das ältere Ehepaar bedankte sich und bestand darauf mir die Masken mit 10€ zu quittieren.
Ich war dann auch kurz nach 9:00 im Hotel. Logisch dass das Einchecken noch nicht ging. Derweil trank ich einen Kaffee im Coffee Fellows nebenan und lernte eine Münchner Äthiopierin kennen. Sie bekam heute bei ihrer Ärztin die zweite Dosis, hatte sich aber in der Uhrzeit geirrt und war viel zu früh dran. Sie hieß Kallie (hoffentlich denn so geschrieben) und macht was ich so aus ihrem sehr schlechten Deutsch verstehen konnte, Kaffeezeremonien. Ich erklärte ihr was mein Beruf ist und sie war begeistert, weil sie den Beruf nicht kannte und sich nicht vorstellen konnte, wie man davon leben kann.
Ich versprach ihr folgendes Foto hier einzustellen:
Um 11:00 konnte ich dann schon mein Zimmer beziehen, worüber ich sehr froh war, denn die Müdigkeit schlug zu. Ich die Nacht davor kaum bis gar nicht geschlafen aus Angst ich würden den Wecker um 4:00 nicht hören. Ich legte mich für eine Weile hin.
Später dann trabte ich einfach los in Richtung Altstadt und ließ mich treiben . Ich hatte mit vorgenommen, da ich ja so lange nicht hier war, zu sehen ob „die Kirche noch im Dorf steht“.
Ja, sie haben sie nicht verschoben:
Im Eataly trank ich den bisher teuersten Cold Brew meines Lebens. Er schlug mit satten 5,40€ zu Buche. Rums!
Ich war bei Roeckl, den mir die Kaltmamsell vor Jahren einmal gezeigt und mich dazu verführt hatte, mir ein paar Lederhandschuhe zu kaufen, das ich über lange Zeit heiß und innig liebte, bis ich sie verlor. Sie wurden umgehend ersetzt:
Am frühen Abend war es dann soweit. Die größte Wiedersehensfreude des Jahres. Endlich sah ich Herr und Frau Kaltmamsell wieder. Das letzte mal war weit vor der Pandemie. Die Kaltmamsell hatte mir schon vor meine Abreise einen original Biergarten versprochen und ich durfte mir einen aus einer Liste aussuchen. Ich wählte den im englischen Garten Den Biergarten beim chinesischen Turm. Da ich es bis dato noch nicht geschafft hatte mir den englischen Garten anzusehen, war das eine gute Gelegenheit ihn zu durchwandern.
Es war so schön die beiden endlich wieder zu sehen und es gab viel zu erzählen. Ich hatte allerelei Mitbringsel aus Luxemburg mitgebracht.
Ich hatte Schnitzel mit Pommes und Radler bis zum Anschlag. Wir gingen zurück als es schon dunkel wurde.
Der Morgen bestand im Wesentlichen aus ein wenig Büroarbeit und Körperpflege.
Gegen Mittag traf ich mich mit der D. im Renert. Auf dem Rückweg gingen wir durch den Park mit der Königswiese wo man dieses Jahr eine kleine Kirmes wie früher aufgerichtet hat.
Letzteres ist ein kleines Kasperletheater, das es so auf der kleinen Kirmes, mit der ich in der Alten Heimat groß wurde, nie gegeben hat.
Nostalgisch wurde ich beim Kettenkarussell. Es fehlte nur der Mann mit dem langen Stock an dem eine Troddel befestigt war. Er fuchtelte damit zwischen umherfliegenden Stühlen umher und wer die Troddel zu fassen bekam und abreißen konnte, hatte eine Fahrt umsonst.
Ich setzte mich eine Weile in den winzigen Biergarten, ( morgen werde ich einen originalgetreuen Biergarten sehen) schaute dem Treiben zu und schrieb ein wenig im Blog vor, denn morgen werde ich wenig Zeit dafür haben. Ich kam ins Gespräch mit der Dame die im Biergarten arbeitete. Da er den Namen Café des Artistes trägt, sagte ich ihr dass es in Luxemburg im Viertel Grund eine Institution gäbe mit dem gleichen Namen. Dann erfuhr ich dass die ganze Kirmes wie ein kleines Familienunternehmen funktioniert und immer als ein geschlossenes Ganzes auftritt. Früher waren sie an den Zirkus Sarasani angeschlossen. Heute betreiben sie ein Kirmesmuseum in Oldenburg. Sie wären sehr froh wieder reisen zu können denn für fast zwei Jahre hatten sie totalen Stillstand.
Ich ging gedankenversunken nach Hause und fing an alles für morgen vorzubereiten, denn morgen geht es sehr früh los.
Ich fühlte mich den ganzen Tag durch nicht besonders. Angedacht war dass ich mich eingehend um den ganzen Haushalt kümmern soll. Doch ich war unendlich müde. Zudem hatte ich beständig im Kopf dass ich schon am Dienstag wieder aus Reisen gehe, was aber erst am Mittwoch der Fall ist. Zwecks dieser Reise regelte ich noch ein paar Dinge, die sich dann leider wegen totalem Desinteresse (nicht von meiner Seite) im Nichts auflösten. Leider. Wer, wie, wo und was kann ich leider nicht schreiben. Nur so viel, (damit ich auch später noch weiß was ich hier meine) Ich hatte für eine Sendung ein Interview geplant und eine Besichtigung, die aber einerseits auf völliges Desinteresse stieß und jemand anders durch Abwesenheit glänzte. Tja, dann eben nicht.
Am Abend war ich mit der J., dem Y. und der D. im Strogoff verabredet. Es ist eine der seltenen Orte die Montags geöffnet haben. Ich hatte die J. seit ihrem runden Geburtstag nicht wiedergesehen. Es gab somit viel zu erzählen.
Update von den letzten Tagen über das runde Wellblechdach:
Das wird definitiv kein Wellbelchdach mehr.
***
Geschlafen wie ein Stein. Ich werde definitiv einmal richtig Urlaub machen in Esch-Sauer, in dem Hotel. Ein klein wenig Luftveränderung mit sehr viel Grün. Selbst für die eine Nacht wirkte das Wunder.
Nach dem Frühstück fuhr ich zurück, obwohl ich hätte bleiben können da ich mich völlig in den Daten vertan hatte. (Das viel mir aber erst jetzt beim Schreiben auf)
Unterwegs schüttete es wieder wie auf Eimern. Nicht sehr lange, aber jedes mal wenn es wieder so anfängt zu regnen, machen sich wieder Ängste breit. Wieder daheim, Wurschtelte ich ein wenig hier ein wenig da, und überlegte was ich denn machen könnte, hinsichtlich eines weiteren Unwetters das für den späten Nachmittag angekündigt worden war.
Wir erinnern uns Text vor zweit Tagen? Ich hatte diesbezüglich ein wenig rechecheriert was am denn so an einem Sonntagnachmittag machen könnte. Es standen mehrere Optionen zur Verfügung. Eine davon wäre im Maria Bonita sich ein Samba Band anzuhören, Die andere hätte eine kleine Fahrt in die ‚Alte Heimat‘ gebraucht, wo auch nach all den Überflutungen eine Feier angesagt war zum Geldspenden für die Oper der Flutkatastrophe. Beides stand wegen dem Wetter auf wackeligen Beinen. Jedoch sagte dem Gegenüber nichts von beiden zu und so saßen wir in der Gelle Klack und redeten. Der Charme war verflogen und die Langweile zog ein. Es war vorauszusehen. Irgendwann gibt es nach mehreren Stunden kein Thema mehr was nicht schon durch wäre. Ich versuchte das Ganze zu retten indem ich ihn zum Essen einlud in die Brasserie Guillaume. Wir bekamen auch einen Tisch.
Doch letztendlich merkte ich dass das alles nichts werden würde. Irgendetwas stimmte nicht. Ein analytischer Bericht wird nicht darüber folgen. Er ist nicht der Mühe wert.
Nach dem üblichen Verbloggen traf ich mich mit dem B. zum Kaffee im Wellem. Des Wetter schien „stabil“ zu sein. Der B. zeigte mir anschließend einen neuen kleinen Pop-up Laden, der für eine kurze Woche in der Grand Rue sein wird, neben der ING Bank. Eine Bekannte von ihm ist an dem Projekt beteiligt, das von der Handelskammer gestartet wurde im Rahmen Weltausstellung in Dubai. Es sind Damenhandtaschen oder besser gesagt, Clutch Taschen, im immer gleichen Modell mit dem Thema des Luxemburger Wappentieres, dem roten Löwen und dazu passend ein Seidenschal. Die Motive wurden alle von Schulklassen und hauptsächlich von Kunstklassen erstellt. Nach der Woche gehen sie dann nach Dubai zum luxemburger Pavillion für die Weltausstellung. (leider habe ich keine Fotos gemacht und Link habe ich auch keinen gefunden)
Anschließend besorgte ich fix ein paar Mitbringsel für nächste Woche. Mehr davon nächst Woche.
Wieder daheim packte ich den kleinen Rucksack und machte mich auf in den hohen Norden (das klingt immer so als ob ich von München nach Hamburg gefahren wäre, doch es war nur eine 50-minütige Autofahrt) nach Esch-Sauer.
Hier oben allerdings war das Wetter nicht besonders. Es regnete immer wieder. Dabei war ich extra hergekommen um ein Theaterstück zu sehen dass ich in der Stadt verpasst hatte, und hier noch einmal für das Water Wall Festival aufgeführt wurde in einer anderen Form.
Ich checkte ins Hotel de la Sure ein. Große Wiedersehensfreude mit den Besitzern, die ich schon sehr lange kenne und schätze.
Derweil ging ein Wolkenbruch nieder und ich befürchtete bereits dass ich den Weg für nichts auf mich genommen hatte, denn das Stück würde nicht gespielt werden, wenn es regnet. Und als ob jemand irgendwo da oben jemand gnädig gewesen wäre, klärte es kurz von Beginn dann doch auf…
…und die Vorstellung konnte mit 8 Minuten Verspätung stattfinden.
Das Stück ‚Rosenkranz und Güldenstein auf Greta‘ läuft am Sonntag noch einmal. Infos gibt es hier.
Ein schönes Stück bei dem ich ein paar mal sehr laut gelacht habe.
In geselliger und lustiger Runde gab es im Hotel noch einen Happen zu essen und ich fiel kurz nach Mitternacht wie ein Stein ins Bett.
Dabei wusste ich nicht wie ich das angehen und ob ich überhaupt darüber schreiben soll. Aber ok, ich werde es jetzt tun.
Es ist kein Geheimnis dass ich schon länger Single bin. Dating Apps sind nichts neues für mich. Und mit den Jahren lernt man sehr gut zwischen Zeilen in den Profilen zu lesen, wahrscheinlich sogar zu gut. Es wäre schon schön wieder jemand an der Seite zu haben. Manchmal reichen all die guten und sehr guten Freunde dann doch nicht. Und ‚‘ Freinds with Benefits‘ sind ja eigentlich gar keine Freunde, es sind nicht mal Bekannte wenn man es genau nimmt. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Engel. Es gibt genug ‚schnelle Gelegenheiten‘ und unter Männern ist es meines Erachtens um einen Dreh leichter, als zwischen Frauen und Männern.
Ich muss dabei mal eine Eigenheit von Luxemburg erklären. Es gibt hier in der Stadt keine einzige Schwulenbar mehr. Es gab auch davor nur zwei Stück. Die letzte, die ‚Bar Rouge‘ viel dem Covid zum Opfer und die andere schon weitaus davor, der Insolvenz. (Wenn ich falsch liege, möge man mich bitte berichtigen)
Das war vor 30 Jahren und mehr noch ganz anders. Als ich endlich alt genug war und einschlägige Bars besuchen durfte, gab es allein in der Stadt fünf bis sechs Stück. Und wenn es mir hier nicht gefiel, Trier hatte auch nochmal eine ganze Reihe von Lokalen zu bieten. Doch das war alles Pre-Internet und gehört zur Sparte „Schwank aus meinem Leben“. Ich schweife ab…
Ich gehöre, (weil ja alles und jeder in eine Schublade gehört, sonst würde die Welt untergehen) inzwischen der Daddy Fraktion an, obwohl ich mich gar nicht so sehe. Um es noch spezifischer zu machen, ich bin ein Silver Daddy, das meinem inzwischen silbergrauen Bart geschuldet ist. Das lässt mich zum Beuteschema von sehr viel jüngeren Jahrgängen werden, die auf der Suche nach einer Daddy/Sohn Beziehung sind. Ich habe in all den Jahren mich immer erfolgreich dagegen gesträubt, weil es mir seltsam vorgekommen wäre, eine Beziehung mit einem jungen Burschen zu haben, dessen Vater ich altersmäßig tatsächlich sein könnte. Und von diesen sehr jungen Herrn gibt es aber sehr viel mehr als ich dachte.
Natürlich lässt das auch den Verdacht aufkommen, dass sie nicht einfach einen älteren Jahrgang suchen, sondern auch einen Sugar Daddy. Bei manchen merke ich das schon in der ersten Zeilen einer Profilbeschreibung oder eines Chats. „Hi Daddy.“ Allein schon die Anrede widerstrebt mir zutiefst, weil ich dann im Kopf das Bild eines Kinderschänders habe, selbst wenn sich altersbedingt alles im legalen Rahmen abspielt.
Nun lernte ich ich aber mit der Zeit (denn die jungen Herren sind nicht daran schuld, die wissen ja ganz genau was sie wollen) das eigene Erscheinungsbild zu akzeptieren und dass Silberhaare schlicht für andere sexy sind.
So kam es, dass ich am Donnerstag und Freitag, an zwei aufeinanderfolgenden Abenden, zwei verschiedene Dates hatte. Einer davon ist Anfang dreißig, also schon nicht mehr der ganz junge Hüpfer und arbeitet in der gehobenen Hotelbranche. Der zweite ist im unteren Drittel von zwanzig und eher schüchtern. obwohl er in Berlin studiert hat und ich dachte, dass Berlin da schon was „vorgeleistet“ hätte, aber dem scheint nicht so.
Und damit endet dieser Post. Die „knusperigen“ (oder auch mauen) Details gehören nicht ins Blog, obwohl es wahrscheinlich genau das ist, was sich nun jeder erwartet.
Doch vielleicht eines noch. Ich habe mit den Jahren gelernt, dass man Dates ohne irgendeine Erwartung angehen soll und muss. Dann entsteht im Nachhinein auch keine Enttäuschung. Wenn es sich doch zu etwas Positivem entwickeln sollte, ist die Überraschung umso größer.
…um beim monatlichen Aufruf von Frau Brüllen„Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ WMDEDGT mitzumachen. Aber nun gut, ich versuch es trotzdem.
Am Morgen wuselte ich viel in der Wohnung herum, verbloggte den Vortag und kümmerte mich um die Wäsche.
Das Wellblechdach ist inzwischen ganz abgerissen worden
Dann setzte ich mich endlich daran und machte dieses vermaledeite Update vom Lebenslauf, von dem ich gestern berichtete. Ich stellte dabei ein paar interessante Umstände fest. Es gibt Projekte die mich so wenig berührt haben, dass ich nicht mal mehr vom Namen her weiß was das war. Von anderen habe ich noch ganz minimalistische Bilder im Kopf, aber was ich da genau gemacht habe weiß ich nicht mehr. Und davon gibt es erschreckenderweise mehr als ich dachte. Auch im Blog fand ich wenig darüber weil ich die Arbeit ja bis auf wenige Details hier außen vor lasse.
Zwischendurch chattete ich mit dem H, in Melbourne, der mir berichtete dass die Stadt nun zum siebten mal in den kompletten Lockdown geht. Ganz so heftig wie in Sydney ist es nicht wo das Militär seine Runden durch die Stadt zieht, aber ich kann mir vorstellen dass es sehr zermürbend ist, immer wieder eingesperrt zu werden.
Irgendwann kurz nach Mittag war ich dann endlich mit dem Update fertig. Uff.
Um den Abend zu beschreiben muss ich mir selbst erstmal die Frage stellen ob ich das überhaupt ins Blog schreiben soll oder nicht. Anke Gröner nennt es in ihrem Blog immer Datenight. Ja, so könnte ich das auch bezeichnen. Ich hatte ein Date.
Da es kurz vor dem Date ein ordentlicher Wolkenbruch nieder ging, war ich sehr unschlüssig wo wir uns hinsetzen sollten für ein Apéro. Doch wir bekamen einen Tisch im Renert. Dass es anschließend nicht mehr weiter regnete und es so aussah, als ob es nicht noch einmal loslegen sollte, beschloss ich mit dem Date in die Vinoteca zu gehen, der kleine geheime Ort mit der grandiosen Aussicht.