joel.lu

Fressen, Kunst und Puderquaste

Seite 95 von 377

Termine & ELA

Ich stand verhältnismäßig spät auf. Ich hatte für das Auto einen Wellnesstag gebucht, der aber die ganze Planung über den Haufen warf. Ich fuhr pünktlich ab um den Wagen zum Waschanlage zu bringen in der er innen und außen geputzt wird. Für gewöhnlich dauert die Prozedur ungefähr zwei Stunden. Terminlich hätte das auch geklappt, doch man sagte mit dass der Wagen erst gegen 16:00 Uhr fertig sei. Mist!

Also verschob ich einen Arbeitstermin auf Freitag und ging zum Wochenmarkt. Dort sah ich den B. und die Technikerin N. (nicht zu verwechseln mit der Darwin-N.) Wir sprachen viel über unsere Arbeit bzw. unsere fehlende Arbeit. Ich sollte bereits jetzt schon an einem Projekt arbeiten, an den die N. auch beteiligt gewesen wäre was, sich aber pandemiebedingt auf 2021 verschoben hat. Mir ist es immer noch lieber dass es verschoben wird als völlig abgesagt, was mir dieses Jahr so oft untergekommen ist, dass schon nicht mehr zählen mag.

Neben den Renert steht schon seit etlichen Monaten, das Colisée leer, aus schleierhaften Gründen. Jetzt hat sich das vegane Restaurant Beet dazu entschieden dorthin zu ziehen. Wir sahen einem Kollegen der N. beim Aufhängen der Buchstaben zu.

Am Abend ein Termin im ELA den griechischen Restaurant, von dem ich schon einmal kurz hier berichtet hatte. Ich hatte einen Tisch bestellt mit den Damen der 90er ( eine davon befindet sich auf Reisen) und so waren wir nur dritt.
Fotos fehlen leider.
Es tat gut sich mal wieder austauschen zu können, auch über Privates was man sonst nicht erzählt, was einem aber auf den Magen liegt.
Ich hatte die Trambahn genommen um hinzufahren und fuhr mit dieser auch wieder zurück.

Als ich an der Place de l’Étoile ausstieg, stoplerte ich und verstauchte mir den Fuß. Aua! Ich humpelte den Rest des Weges nach hause.

Migräne

Ich hatte mir vorsichtshalber den Wecker gestellt. Es gibt ja Tage wo ich wie ein Murmeltier schlafe. Ich brauchte ihn aber nicht denn ich war lange davor wach. Also trödelte ich rum was mir dann beinah zum Verhängnis geworden wäre, denn ich hatte Covid-Test Termin.

Es war wie das letzte mal. Es ging sogar noch schneller. Mit dem Auto ranfahren, Krankenkassenkarte abscannen, Maske aus, Mund auf, Stäbchen rein, fertig. Das ganze dauerte nicht mal 5 Minuten. Anschließend fuhr ich zum Mittagstisch in dir Oberstadt zu Namur.

Mit Schinken und Salbei gefüllter Braten, Tomaten/Gemüse Mousse, und Kartoffeln. Sehr lecker.

Am Nachmittag überfiel mich eine Migräne wie ich schon sehr lange keine mehr hatte. Es waren alle klassischen Syndrome die ich kannte. Ein Gewitter im Kopf das sich langsam ausbreitet und dann über die Stirn hinweg mir langsam auf die Augen drückt bis die Sicht eingetrübt wird. Grässlich. Zudem das beständige Gefühl als ob ich mich übergeben müsste. Es half nichts. Ich hatte mir vorgenommen an einem Text zu schreiben. Stattdessen schmiss ich 2000mg Dafalgan ein und legte mich ins Bett.

Zwei Stunden später erwachte ich fast ohne Schmerzen aber das Gehirn in Watte gepackt und mit Hunger. Ich überlegte auf was ich ich Lust hätte und vor meinem geistigen Auge ein Sushi schweben. Ich erinnerte mich an den neuen Sushistand im Cactus Howald und dass die sehr lecker ausahen. Also quälte ich mich aus dem Bett und fuhr hin.

Zwischenzeitlich machte ich ein Foto vom Himmel der genauso zerrissen aussah wie mein Kopf im Inneren.

Auf dem Rückweg rief die A. an die Lust auf Apéro hatte. Ich erklärte ihr die Sachlage und dass Apéro für mich heute nicht in Frage käme. Sie kam dann bei mir vorbei. Ich spendierte ihr einen Rosé den sie mir aus den Cevennen mitgebracht hatte. Wir saßen noch eine Weile auf dem Balkon und machten aber früh Schluss.

Kimono & Links,2,3,4

Am Morgen entfuhr mir ein kleiner freudiger Jauchzer als ich den Postkasten öffnete. Hurra! Meine zwei neuen Kimonos sind da.

Von Muji zu finden hier und hier

Ich liebe die Dinger heiß und innig, seit ich den ersten in Lissabon bei Muji gekauft hatte. Sie sind super bequem und sehen nicht wie ein Jogginganzug aus, die ich noch nie mochte. Nicht einmal zu der Zeit als sie total hipp waren und so aussahen.

Sehr viel häusliches Zeug erledigt. Wäsche, Bett ab- und neu beziehen.

Dieses Wochenende, wenn wir denn keine Pandemie hätten, hätte die Schueberfouer begonnen. Ich kann nicht sagen dass mir der Rummel fehlt, aber die Schäfferallée fehlt mir dann doch. Dort waren immer all die Stände untergebracht in denen es die neuesten und heißesten Erfindungen mit denen alles im Haushalt und überhaupt das ganze Leben, viel besser funktioniert. Mit Marktschreiern die die Produkte vorführten und anpriesen, als gäbe es nichts besseres auf der Welt. Manchmal gab es sogar tatsächlich das eine oder andere Ding das richtig gut war.
So entdeckte ich zum Beispiel vor über zehn Jahren die Kochblume, die ich immer noch habe und immer noch nutze.

Im gleichen Zusammenhang, möchte ich, ich mache es fast jedes Jahr, auf diese Fotoserie im Blog hinweisen, die mich immer noch fasziniert. Die Fotos müsste ich aber noch einmal neu einscannen, weil sie, dem damaligen Blogtheme geschuldet, etwas zu klein geraten sind.

***

Ein virtueller Rundgang durch die Galerie „Am Tunnel“ der Sparkasse, zeigt zur Zeit die Malerin Gillian Warzée. Sie malt hauptsächlich großflächige Porträts oft mit Augen die dich geradewegs aus dem Bild anstarren und durch Mark und Bein gehen.
Immersion von Gilliane Warzée

***

Und folgendes Video hat eine hypnotisierende Wirkung. Man sitzt da, starrt und sabbert… Man wird innerlich zum Kuchenstück.

Ein Besuch in der ‚Alten Heimat‘

Das was in der Überschrift steht, war so nicht geplant.

Ich bloggte gemütlich den Samstag weg als ich eine SMS der V. bekam dass wir uns doch nochmal treffen sollten mit der N. bevor ich … ups, jetzt hätte beinahe etwas verraten. Wir zurrten ein Datum für nächste Woche fest.

Die V. schrieb zudem dass sie in meine alte Heimat fahren würde zur Braderie. Na, das wäre doch die Idee für einen ereignislosen Sonntagnachmittag! Also beschloss ich das gleiche zu tun.

Erstaunt stellte ich fest dass die Straßen der kleinen Stadt mit sehr viel Publikum gefüllt waren. Ich ging zu dem Herrenbekleidungsgeschäft, in dem ich früher fast alles kaufte. Als ich das Geschäft betrat, sah es leerer aus als sonst. Der Besitzer erklärte mir, dass er pandemiebedingt sehr viel Lieferprobleme hatte und eigentlich schon die Winterware haben müsste, die aber noch in weiten Teilen fehlt.

Ich setzte mich im unteren Teil der Fußgängerzone in ein Café und schaute wie früher den Leute zu die vorbei spazierten. Lange bleib ich nicht da es zu voll war.

Ich sah auch die V. die mit ihrem Stand auf dem Marktplatz stand. Sie hat schon seit seit Jahren mit Freunden zusammen das kleine Unternehmen äddi a merci gegründet, für T-Shirts mit typisch luxemburgischen Wörtern oder Sprüchen. Ich kaufte mir zwei Stück.

Der Stand selbst war neben einem brandneuen Buchladen den Quaichlecker Bichereck . Ja es gibt Menschen, die in Zeiten wie diesen und allen Widrigkeiten zum trotz, ihren Traum leben und einen Buchladen eröffnen! Das Lokal selbst war sehr lange Zeit eine Apotheke, anschließend ein Kleiderladen und dann sehr sehr lange geschlossen.

Ich fuhr zurück.
Meine Stippvisiten in der alten Heimat sind ja spärlich gesät über das ganze Jahr. Ich hatte oft hier berichtet wie enttäuscht ich war, wenn ich wieder dort war und dass das Leben langsam aus der Stadt, die einst eine Touristenhochburg und gern gewähltes Ausflugsziel war, immer mehr entwich.
Doch es tut sich langsam was.

***


Der Bericht über das Dinner mit dem Chefkoch, über den ich ja am selben Tag hier etwas geschrieben hatte, ist jetzt auch online ohne Paywall in der Revue zu lesen.
Ein Chefkoch für zuhause.

Samstagsmarkt, Dogsitting & Bovary

Eigentlich will ich das gar nicht schreiben und mache es jetzt trotzdem.
Kennt ihr das Gefühl nach einem gewaltigen Klogang, dass ihr euch wie neugeboren fühlt, als ob ihr mit einem Sch…., alles Böse und Schlechte mitunter sogar schlechte Laune und Gedanken die Kloschüssel hinuntergespült habt?
Genau so fing mein Tag bereits kurz nach 7:00 Uhr an obwohl ich schon gegen 5:00 hellwach war.

Vorgestern bereits erhielt ich per Post eine weitere Aufforderung mich testen zu lassen. Also taktete ich nach dem Bloggen gleich mal den Termin per Internet ein für nächste Woche Dienstag. Das ganze System funktioniert übrigens einwandfrei und ich hatte schon einmal ausführlicher darüber berichtet.

Dusche, anziehen und mit der A. (nicht der D. , die verweilt zur Zeit in St. Jean) auf den Samstagsmarkt, der sehr belebt war. Die A. war nicht alleine sondern hatte jemand auf vier Pfoten mitgebracht.

Sie hatte ihrer Tante versprochen dass sie sich am Wochenende um ihren Hund kümmern würde.

Anschließend trennten sich unsere Wege weil die A. anderweitig Termine hatte und ich trottete wieder nach hause. Unterwegs kam ich am Chrono Stock vorbei, einer belgischen Pop-up Kette die sich auf kleine Haushaltsgeräte und Deko spezialisiert hat. Im Schaufenster sah ich einen Reiskocher und Dampfgarer von Moulinex. Da mein kleiner Reiskocher, den ich schon vor Jahren gekauft hatte von Anfang an eine Enttäuschung war, weil die Dampfdüse im Deckel keinen Dampf ablässt, sondern kochend heißes Wasser durch die halbe Küche spuckt, war das hier die Gelegenheit.

Am frühen Nachmittag Termin beim Friseur. Dieser staunte nicht schlecht als ich ankam und er die Wolle auf meinem Kopf sah. Dabei waren es nur drei Wochen und zwei Tage seit meinem letzten Besuch.
Jetzt sieht das wieder schick aus und ich buchte gleich den nächsten und übernächsten Termin.

Für den Abend musste ich ein wenig herum telefonieren, da man ja nirgendwohin kann ohne Voranmeldung. Spontan sich etwas vornehmen ist zur Zeit recht schwierig. Die A. und ich wollten eigentlich den kleinen geheimen Ort besuchen, von dem ich ihr bereits vorgeschwärmt hatte. aber das Wetter sah nicht ganz beständig aus. Zudem wollten wir richtig speisen, was man dort nur bedingt kann. Im Bovary bekam ich einen Tisch.
Zu essen gab es für mich asiatische Nudeln mit allerlei Gemüse und für die A. überbackene Auberginen, dazu eine Flasche Rosé de Provence.

Seilbahn & Buletten

Irgendwie fehlt hier ein Tag dazwischen, ich weiß. Es ist aber nichts weltbewegendes passiert das ich hätte aufschreiben müssen.

Den Vormittag, Mittag und den halben Nachmittag dem A. verbracht der extra aus der „alten Heimat“ angereist war. Wir hatten und auf einen Kaffee im Renert verabredet in den ich auch für Mittag einen Tisch bestellt hatte.
Zwischendurch machten wir einen Spaziergang durch die Stadt. Der A. kommt selten her und wenn dann nicht um zu flanieren. Also nahm ich mit ihm den schon fast traditionellen Weg mit dem Pfaffental Aufzug hinunter und am kleinen Bahnhof mit der Seilbahn wieder hoch. Dann in die Trambahn weiter bis zur neuen Staatsbibliothek um dort einen kurzen Blick hineinzuwerfen, denn besichtigen kann man sie zur Zeit nicht.

Im Renert gab es dann Mittagessen. Buletten mit Senfsoße auf Kartoffelpüree mit Salat. Irre einfach, irre lecker.

Wir redeten lange über den ganzen Papierkram der ein Todesfall in der Familie mit sich bringt und was da alles berücksichtigt werden muss. In diesem einen Fall auch noch ein sehr wahrscheinlicher Missbrauch von Schwäche, der eine gerichtliche Klage hinter sich ziehen wird.
Alles sehr schlimm…

Das Wetter war den ganzen Tag über sehr wechselhaft zwischen ein paar wenigen Regentropfen und der Sonne, die alles wieder sehr aufheizte.
Als ich später eine Weile lesend auf dem Bett lag, veränderte sich schlagartig das Licht und ich machte dieses Foto.

***

Seit Mittwoch schon hat das deutsche RKI Luxemburg von der Risikoliste genommen, das auswärtige Amt hat die restriktiven Maßnahmen aber noch nicht zurück genommen.
Nachtrag: Das hat es auch nicht müssen, dafür haben Rheinland-Pfalz und das Saarland selbst gesorgt und wir dürfen wieder ohne Negativ-Test oder Quarantäne über die Grenze.

Ein Artikel in der ‚Zeit‘ machte mich auch diesbezüglich ganz besonders fuchsig.
Achtung, hier herrscht Infektionsgefahr
Er steckt so voller Mutmaßungen, Spekulationen und wenig Fakten, dass ich der Verfasserin sehr gerne eine scheuern würde…

Aus dem Familienalbum 31

Die Tradition Kleinkinder auf dem Topf zu fotografieren. Das mag vielleicht ganz niedlich aussehen, aber wenn das heute jemand mit mir machen würde…oooooooooh!

Topftraining war im Jahre 1967 höchstes Gebot. Das wurde auch während langen Autofahrten nach Südfrankreich und dann mit der Fähre bis nach Korsika, emsig trainiert und fotografiert.
Woher die Unsitte stammt das im Foto festhalten zu müssen weiß ich nicht. Aber es scheint eine Familientradition zu sein.

Bereits 1936 (so steht zumindest auf dem Foto hinten) wurde mein Vater (dessen Geschichte ich hier aufgeschrieben habe) bei der gleichen Beschäftigung abgelichtet.

Im Kino

Ein gewitteriger Tag, mit ein paar kräftigen Regenschauern. Ich hatte schon an Tag davor mit der D. entschlossen dass wir mal wieder ins Kino gehen sollten, was wir „früher“ quasi einmal die Woche taten.

Seit der Pandemie demnach zum ersten mal wieder in Kino gewesen. Die Kinosäle haben schon seit mehreren Wochen geöffnet, aber das Angebot ist immer noch spärlich doch so langsam kommen die neuen Filme.

So sah ich heute The Secret Garden, die Verfilmung eines englischen Kinderbuchklassikers. Es geht um die kleine Mary die aus Indien zu ihrem Onkel nach England geschickt wird, weil ihre Eltern an Cholera verstorben sind. Dort entdeckt Mary einen geheimen Garten, der scheinbar magische Kräfte besitzt.

Es ist eine opulente Verfilmung die viele CGI Effekte zu Hilfe holt. Doch sind sie aber nur zweitrangig. Die kleine Mary gespielt von Dixie Egerickx ist richtig gut in der Rolle und Colin Firth als ihr Onkel, kalt und distanziert, hätte keine bessere Wahl sein können. Ein Film den man Kindergedöns abtun könnte, doch er ist mehr als das.
Es ist Film der Mut macht und Hoffnung gibt in schlechten Zeiten wie diesen.

Sonntag & Montag

Ich hätte für den Sonntagspost noch einmal ein Hitzefrei senden können wie schon vor ein paar Tagen. Es war so heiß und feucht den ganzen Tag, dass ich zu nichts fähig war.
Erst in der Nacht zu Montag regnete es und es kühlte es endlich ab.

***

Montag morgen schwimmen mit der D. in einem fast leeren See.

Das Wasser war wärmer als die Außentemperatur, dass es sich in wie einer Badewanne anfühlte.
Wie üblich nach dem Schwimmen einen Bärenhunger gehabt, den wir in aber wieder in der Stadt bei Namur stillten mit einem „herausfordernden“ Mittagstisch. Linguine mit Salsiccia und Tomatensauce. Ich hatte ein weißes Shirt an.

Am Nachmittag ein paar häusliche Dinge erledigt und abends eine Doku über das Leben von Patrick Swayze auf Arte geschaut. Ich hätte einmal fast mit ihm gearbeitet, da der Großteil der Aussenszenen für diesen Film in Luxemburg gedreht wurden, doch ich arbeitete damals auf einem anderen Set.

Ich entdeckte ein ein paar neue Dinge auf meinem Smartphone. Es macht auch Nachtaufnahmen, bei denen man 3 Sekunden still halten muss, aber das Resultat sind spannend aus:

***

Nachtrag:
Das gibt es morgen in der Revue zu lesen. (Wahrscheinlich aber nur im Magazin selbst. Online hinter einer Paywall)

Das goldene Dingsda an der Wand kommt niemandem bekannt vor. 😉

Ausgebremste Tanzlust & Brasserie Guillaume

Es war insgesamt ein ruhiger Tag an dem ich selbstauferlegte Büroarbeit erledigte, eine Recherche hinsichtlich eine neuen Projektes anfing, obwohl ich da eigentlich noch gar nichts weiß, aber es ist immer gut sich ein paar neue Ideen zusammenzuklauben.
Fotos aus einem Schuhkarton eingescannt. Ich wusste gar dass in dem Karton so viele Fotos drin sind die ich gar nicht kannte. Unter anderen ein paar interessante Fotos von meinem Vater gefunden. Genug Stoff für die kommenden Blogposts der Familienalbum Serie für ereignislose Tage.

Am Abend Apéro im Dipso mit der D.

Ein DJ legte auf und ich hatte unbändige Lust zu tanzen. Aber gerade weil es verboten ist, ist die Lust um größer, und so wippte jeder in seinem Stuhl, oder ging-tanzte bis zur Toilette und zurück. Gute Laune bis zum Anschlag.

Ich hatte für 21:00 Uhr einen Tisch im der Brasserie Guillaume ergattert. die ja seit zwei Wochen wieder geöffnet hat.

Die Renovierung ist nach dem verheerenden Brand sehr schön geworden und man sitzt immer noch dort wie mitten in Paris. Es ist immer noch brechend voll und das jeden Abend. Und ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum.
Ok. es ist eine Institution die es schon sehr lange gibt und alles was Rang und Namen hat trifft sich dort um zu speisen. Aber die Preise sind noch irrsinniger geworden als davor. Die Gerichte, allesamt klassische Brasserie Gerichte, sind teurer als in einem Gourmet Restaurant das von Gault-Millau oder Michelin ausgezeichnet wurde.
So sehr ich das Lokal mag, aber werde ich es mir in Zukunft noch seltener gönnen.

***

Und zu der ausgebremsten Tanzlust hat Tracey Thorn eine schöne Kolumne geschrieben:
The thing I miss most is dancing: that rush of euphoria, all caught up in the thrill of the moment

Aus dem Familienalbum 30

Bevor wir zur Tagesrodung Tagesordnung übergehen habe ich eine Frage an die geschätzten Bloggerkollegen:
Hattet ihr auch das Phänomen im März /April/Mai während der Pandemie Einschränkungen, dass eure Leserzahlen in die Höhe schnellten und jetzt wieder runter gehen?

***

Heute mache ich mal was mit Hunden.

Mein Bruder Gilles

Ich hatte Raxy schon einmal vorgestellt. Sie wurde 11 oder eher 12 Jahre alt so ganz genau weiß ich das nicht. Meine Mutter hatte sie aus dem Tierasyl geholt und ich durfte mitgehen. Sie saß neben mir auf dem Rücksitz und kotze zweimal die Sitze voll. Doch bevor wir zuhause waren hatte sie alles wieder aufgefressen. Sie vertrug bis zum Schluss das Autofahren nicht. Sie war eine kleine abgemagerte Hündin als wir sie bekamen. Sie war eine vermutete Mischung aus einem Leonberger und wahrscheinlich einem kleinen Schäferhund, so ganz klar war das nie. Ich war 3 Jahre als wir sie bekamen. Meine ganze Kindheit und Jugend verbrachte ich mit ihr.

Etwas später kam ein Rüde dazu. Filou. Ein Streuner den meine Mutter in Südfrankreich gefunden hatte. Filou mochte Kinder nicht und und meinen Bruder und mich duldete er nur sehr bedingt. Er hat uns nie gebissen sondern knurrte uns nur an damit wir ihm aus dem Weg gingen. Die Fotos unten ist somit eine kleine Seltenheit, denn mein Bruder 4 oder 5 Jahre alt.

Das ist das letzte Foto von Raxy. Ich wusste das es zu Ende gehen würde. Ich war damals schon im Internat und nur am Wochenende zuhause. Ich wollte unbedingt ein letztes Foto mit ihr haben. Und ich war am Boden zerstört als sie starb.

Wiedersehen mir der A.

Ich schlief wie ein Murmeltier. Es hatte in der Nacht gut abgekühlt, die Temperaturen sanken bis auf 23 Grad. Uff. Und doch kam ich morgens nicht so richtig in die Gänge. Ich schleppte von der Küche ins Büro an den PC, zurück in die Küche, wieder zurück an den Schreibtisch…
„Et gouf kee Stèck.“

Kurz nach 10:00 rief ich die A. die gestern am späten Nachmittag erst zurück kam und nach der sechsstündigen langen Autofahrt keine Lust mehr hatte auf eine weitere Autofahrt, was ich durchaus verstehe. Ich hätte sie auch nicht.
Wir verabredeten uns in der Stadt, weil sie ihre neue Sonnenbrille abholen wollte, und ich meine Armbanduhr.
Anschließend gab es Mittagessen im Renert, die inzwischen einen neuen Koch haben der eine einfache Kost zubereitet aber dafür sehr lecker.

Da die A. am Nachmittag arbeitsmäßig schon gleich wieder ran musste, verabredeten wir uns noch einmal für den Abend. Die A. hatte ein Restaurant in Monerich ausgesucht. Naga.
Sie hatte das Naga schon mehrfach besucht mit Freundinnen und war jedes mal begeistert. Es ist ein asiatisches Fusion Restaurant, das aber sehr in zur Japansichern Küche tendiert.
Als Vorspeise hatten wir ein paar Nigiri die gewaltig groß waren, was ich im Prinzip nicht mag. Man muss man dann davon abbeißen, was nicht ohne Sauerei von statten geht. Ich habe sie lieber wenn sie etwas kleiner ausfallen und nach dem Tunken in die Soße, mit einem Happs weg sind.

Der anschließende Thunfisch auf Tataki Art, also nur einmal ganz kurz angebraten, war eine Sensation.

Auch der Nachtisch, der aussah wir ein Ziegelstein, war eine luftigleichte Schokoladenmousse mit Estragon. Eine interessante Kombi die noch nie gegessen hatte.

Restlos überfressen (kein Wunder! bei zwei Restaurants an einem Tag) fuhren wir zurück.

Zuhause packte ich die Mitbringsel aus den Cevennen aus, von denen ich mir zwei Stück gewünscht hatte.

Das eine war ein Kiste Bio Roséwein von Weinhändler auf dem Wochenmarkt, das andere war kandierter Ingwer ( der kleinen Tüte)
Sie hatte mir ebenfalls ein Glas Confiture de Gratte-Cul mitgebracht ,was wortwörtlich übersetzt „Kratz-mich-am-Hintern-Marmelade“ bedeutet. Es ist aber Hagebutten Marmelade.
Das andere war ein Glas Kastanien-Schokoladen Püree.

***

Ich kann dieser Frau oder ihrer Mutter nicht helfen, ich bin kein Experte in der Materie. Doch verstehe ich ihre Verzweiflung und ihre Hilflosigkeit:

Hier geht es zum ganzen Thread.

Kurzurlaub

Am Morgen nachdem ich den fertig gebloggt hatte, schaute ich aufs Datum. Der 12 des Monats. Na gut, 12 Fotos machen. Doch irgendwie mit der Hitze erinnerte ich mich erst wieder am Abend daran. Also gibt es heute kein 12von12 sondern lediglich 3von12.

Der Mittwochsmarkt war sehr spärlich besetzt. Ich kaufte lediglich Brot beim Eifeler Bäcker und trank ein Kaffee mit der D und der C., die sich etwas später dazugesellte. Wir tauschten wie gewöhnlich den neuesten Klatsch und Tratsch aus.

Ich brachte meine Armbanduhr zum Juwelier,für eine neune Batterie weil sie gestern plötzlich ohne Vorankündigung den Geist aufgab. Das ist ungewöhnlich, den normalerweise wenn die Batterie zur Neige geht, tickt sie nur noch alle fünf Sekunden und der Zeiger springt von Zahl zu Zahl.
Morgen kann ich sie wieder abholen, oder wenn es war ernstes ist muss sie ins Werk gesendet werden.
Somit zog ich die Uhr an die ich in Bayonne gekauft hatte

Ich finde sie zwar wunderschön doch sie ist sehr viel schwerer.

Auf den Rückweg sah ich seit langem die J. wieder. Wir hatten uns das letzte mal gesehen kurz nach den ersten Lockerungen.

Am Abend hatte ich einen Tisch in dem Lokal bestellt von dem ich letzte Woche berichtet hatte, das ein Geheimtipp ist und auch belieben soll. Ich hatte die D. und die N. samt Darwin mitgenommen unter Mordandrohungen dass sie den Ort unter keinen Umständen verraten dürfen.
Beide waren sehr gespannt.

Und beide gaben mir absolut recht.
Es war ein wunderbar lauschiger Abend mit herrlichem Wein.

Schwimmen & eine wichtige Entscheidung

Da es wie die Tage davor irrsinnig heiß war, war Schwimmen die einzig richtige Option in den Tag zu starten.

Es war seltsamerweise auch nicht so voll am See wie die Tage davor, was sehr begrüßenswert war. Das Wasser ist inzwischen fast bedewannenwarm, was ich als unangenehm empfinde. Auch die D. meinte wir sollten das nächste mal Eiswürfel mitbringen.
Zu Mittag aßen wir nebenan in Chalet. Wir verspeisten bei einen riesigen Teller Salat.

Wieder zuhause legte ich mich eine Weile hin und schlief fast volle zwei Stunden durch weil ich in der Nacht kaum geschlafen hatte, wegen der Hitze.

Als ich erwachte muss es schnell gehen, denn ich hatte einen Termin mit dem Künstlerkollektiv. Wie immer kann ich nichts drüber berichten. Aber ich traf bereits während dem Meeting eine wichtige Entscheidung die gewissermaßen einen Schlussstrich unter einen Teil meiner Vergangenheit zieht. Ich schrieb schon während dem Meeting meine Kündigung auf dem Handy vor.
Wieder zuhause, setzte ich mich noch einmal ein volle Stunde hin um alle Formulierungen der Mail zu überprüfen, rief einer Person an, der ich sehr vertraue um ihr die Mail vorzulesen und mich zu vergewissern dass ich das richtige tue.
Der Gedanke mich von dem Künstelrkollektiv zu trennen habe ich nicht erst seit gestern. Die Gründe weswegen ich ausscheide sind weitgehend die gleichen, doch gesellten sich seit der Covid Krise ein paar neue dazu, die mich in der Entscheidung bestärkten.
Ich ließ die Mail jedoch noch eine Nacht lang liegen, weil ich auch einmal darüber schlafen wollte und sehen wir es mir damit am Folgetag geht.

Und jetzt da ich dieses Posting schreibe ist die Mail bereits abgeschickt…

Schwimmen & Testessen

Fangen wir wie vorgestern mal wieder mit einem Lied an, das der F. mir an Abend davor zu hören gab.
In den Staaten wurde Never Gonna Break My Faith von Aretha Franklin neu aufgelegt und mit einem neuen Video versehen. Und wenn man die rezenten Bilder zum Text sieht, bekommt er völlig andere Bedeutung. Ich hatte Gänsehaut.

***

Am Morgen nach Remerschen schwimmen. Herrrrrrrlich. Ich wollte nicht mehr aus dem Wasser raus. Und damit ich eine Ausrede drin zu bleiben schwamm ich bis zur anderen Seite und zurück. Die D. und ich hatten ein Plätzchen gefunden wo wir ruhiger lagen als die Male davor. Und weil es so gut getan hat, morgen gleich wieder. Aber immer nur in den Morgenstunden, danach wird es zu voll.

Wieder daheim verdunkelte ich die Wohnung noch ein wenig mehr und brachte die Küche auf Vordermann.

Dann hüpfte ich noch ein letztes mal unter die Dusche bevor die Gäste kamen.

Ich wusste schon eine ganze Weile dass es heute stattfinden würde. Der J. hatte mich schon vor längerer Zeit angerufen ob ich bereit wäre bei einem Testessen anderer Art mitzumachen. Das muss man mich nicht zweimal fragen. NATÜRLICH mache ich da mit!
Ich hatte schon einmal im Blog über die Seite Cartes Blanches berichtet. Die Formel ist nicht unbedingt neu, doch daraus eine eigene Geschäftsidee zu machen die jedermann zugänglich ist, schon. Man holt den Chefkoch für einen Abend zu sich nach hause.
Der J. hatte vor drüber für eine Zeitschrift zu berichten, trommelte dafür die Testesser zusammen und ich stellte meine Küche und Wohnzimmer zur Verfügung.

Pünktlich gegen 17:30 erschien der Chefkoch. Da es der Chefkoch aus dem Grünewald ist, dessen Küche ich schon seit Jahren kenne und über die Maßen schätze, war mir klar dass es zumindest essenstechnisch ein absolutes Highlight werden würde. Kurze Zeit später erschien der J. und die Fotografin und gegen eine gute Stunde später warn auch die zwei anderen Testesser da.

Ich hatte den Tisch bereits eingedeckt.

Huch… da steht ein Fotoojektiv auf dem Tisch!

Die Menükarte:

Der Chefkoch hatte auch die Weine zu dem Menü ausgesucht.
Der Hauptgang und der Nachtisch.

Es war eine herrliche Runde:

Der J. interviewte uns alle einzeln und mehrfach während des Abends und es wurden ein paar Porträtfotos gemacht. Mehr will ich nicht darüber berichten, das lest ihr dann nächste Woche in der Revue.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑