In der Nacht gegen 4 Uhr vom Dreh nachhause gekommen. Und ich bin schon wieder wach weil die Nachbarin ausgerechnet heute die Gemeindearbeiter bestellt hat, um ihre doofe Efeuhecke mit dem Cherrypicker Kran zu schneiden, DER EINEN HÖLLEN LÄRM MACHT!!!
ICH KÖNNTE SIE ALLE UMBRINGEN!!!
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Ich stelle seit ein paar Wochen eine allgemeine Blogmüdigkeit in der luxemburgischen Bloggosphäre fest. Das geht bis hin zum Aussterben von Bloggs. Geht das einher mit der Frühjahrsmüdigkeit? Jeder hat wohl seine Gründe nicht mehr zu bloggen.
Wie sagte Fireball Joel? Es ist als ob ein Stern stirbt.
Schöner Satz wenn auch traurig.
Vor einigen Tagen eine interssante Unterhaltung mit einem Arbeitskollegen geführt. Es ging dabei um die Filmwelt an sich und die Zeit in der der Film abgedreht wird. Es gibt Filme bei denen man sich wie im Gefängnis vorkommt. Man steht auf, springt kurz unter die Dusche und fährt zum Drehort. Wenn der Dreh vorbei rast man so schnell wie möglich nach hause und fällt wie tot ins Bett. Das gleiche Ritual vollzieht sich Tag für Tag ohne dass man etwas von der Außenwelt mitbekommt. Wie im Kerker.
Die Pariser haben da einen ganz eigenen Satz dafür: Boulot, Métro, Dodo.
Ich muss das jetzt grad loswerden. Ich amüsiere mich grade köstlich beim Hören einer Sendung vom Deutschlandradio Kultur, die sich “Aus den Archiven” nennt. Die Sendung wird Live jeden Sonntagmorgen ausgestrahlt. Als Podcast gibt es sie aber auch hier.
Zur Zeit strahlen sie eine Serie von von alten Sendungen aus die ich als Kind nur vom Fernsehn kannte; Allein gegen alle. Die Quizsendung wurde beim RIAS Berlin geboren und wurde moderiert von Hans Rosenthal, den die meisten von der Kultsendung Dalli Dalli her kennen.
Die Archivsendungen haben etwas leicht naives, gut bürgerliches an sich. Der Witz und Humor sind harmlos und doch haben die Sendungen einen hohen Unterhaltungswert, den ich heute manchmal schmerzlich vermisse.
Die Sendung wurde übrigens in den 60ern und 70ern von weit über 9 Millionen Hörern verfolgt.
Da dieses Jahr nur eine kleine Reise bevorsteht (wenn es soweit ist werde ich darüber berichten) und ansonsten noch nichts geplant ist, habe ich mir vorgenommen ich könnte doch auch mal Städte und Orte besichtigen die ich noch nicht kenne und nicht so weit entfernt sind wie Berlin.
Ich habe da einen Herrn D. in meiner Blogroll stehen der regelmäßig bei mir kommentiert (ich weit weniger bei ihm, aber mit dem Kommentieren hab ich eh nicht so) der in Bielefeld wohnt. Da sein Blog mit einen gehörigen Anteil an Lokalkolorit versehen ist, habe ich mir die Homepage von Bielefeld angesehen und mir ein paar Dokumentationen über die Stadt zuschicken lassen.
Frage: Ist Bielefeld eine reise Wert?
In den Kommentaren des ersten Beitrags über die fernsehlose Zeit geht es sehr rege zu. Thierry schreib da was über einen Oliver Geissen, bei dem ich erstmal schauen musste wer das überhaupt ist. Eine Nachmittags Talkshow, eine von der untersten Sorte mit Lügendetektor und Vaterschaftstests. Uhaaaa.
Aber mir geht es bei dem Experiment eigentlich ganz gut. Ich habe für mich eine alte Comicserie wieder entdeckt, die vor einigen Jahren als sogenanntes Integrale erschien. Isabelle heißt die Protagonistin und somit auch die Serie. Es geht um Feen und Geister und ich paff wie viel mir von den Geschichten, die ich schon in sehr jungen Jahren gelesen hatte, noch in Erinnerung war.
Heute, da ich einen Tag frei habe, die übrigens äußerst rar und kostbar sind, erwische ich mich ab und an bei dem Gedanken, mich auf die Couch zu legen und die Fernbedienung in die Hand zu nehmen. Doch dann überlege ich mir sofort eine Alternative und finde auch sofort eine.
Und wie geht es euch so?
Hat schon jemand schlapp gemacht?
…wenn sich eine Begegnung zwischen zwei Personen, die sich zum ersten Mal sehen, so harmonisch und schön abläuft, dass man fast denken könnte, es könnte sich etwas daraus entwickeln das weiter geht als nur eine innige Freundschaft? Der Mensch schöpft Hoffnung. Der Mensch umgarnt und gurrt, bezirzt und hofft, ist aufgeregt und hat das berühmte Kribbeln im Bauch. Was aber, wenn sich herausstellt dass alle Berührungen, alle schönen Worte nur Schall und Rauch waren?
Was dann…?
Man stirbt täglich kleine Tode, tausend kleine Tode…
Manch einer nimmt es hin ohne zu murren, andere zerbrechen daran.
Die Tage werden länger und härter. Heute hatte ich zum ersten mal alle Mühe der Welt aufzustehen und zum Drehort zu fahren. Und somit hing ich den ganzen Tag in den Seilen und war kaum zu gebrauchen.
Eine gute Nachricht erhielt ich aber heute Abend. So gut dass sie den ganzen Sch….tag wieder wett machte.
Aber von der Sache erzähle ich euch wenn es soweit ist.
16.05.2008
3:30
Wenn ich gewusst hätte dass ich für die letzte Szene die wir abdrehen, nicht mehr gebraucht werde, wäre ich nach hause gefahren. Jetzt sitze ich hier in einem Tunnel mitten in der Nacht, bin todmüde und schreibe einen Blogeintrag.
Ich habe eben über mein Gelübde nachgedacht, die ganze Sommerzeit kein Fernsehn mehr zu schauen. Es wird nicht einfach werden und ich denke, dass ich das Fernsehkabel schlichtweg entfernen muss, da ansonsten die Versuchung einfach zu groß wird, mal eben alle Kanäle durchzuzappen. Was ich vor allem dabei herausfinden möchte in wie weit der Entzug meine Gewohnheiten verändern wird. Werde ich wieder mehr lesen? Werde ich noch mehr im Internet surfen? Werde ich mehr schreiben? Werde ich noch mehr Radio hören, als ich es eh schon tue? Werde ich wieder öfters ins Kino gehen? (Das wäre übrigens die beste Alternative zum Ausgleich, den im Kino war ich schon lange nicht mehr) Werde ich meh Geld in Dvd’s investieren, als Ersatz? Werde ich wieder öfters ausgehen? (Dabei fällt mir das Philo ein…seuftz)
Alles ist möglich.
Ihr werdet es erfahren.In einem Tunnel
Habe seit zwei Tagen ein Lied von Tracey Thorn im Kopf. Grand Canyon. Vor allem der Text hat es mir angetan.
Boy I think you’ve come home
Open up the door and step inside
So many people who feel the way you do
Their sweetest dreams have always been denied
Lock the past into a box and throw away the key
And leave behind those days of endless night
Everyone is waiting
Everyone is here
Step out of the woods into the light
Everybody loves you here
Boy you’ve been on the wrong road
Wearing someone else’s shoes
Who told you you were not what you were meant to be?
And got you paying someone else’s dues?
This is the place for you just look around this room
Is anybody here made out of stone?
Down among the heretics, the losers, and the saints
You are here amongst your own
You’ve come home
Look at this hole inside your heart
No one can ever fill
It’s like the Grand Canyon
Look at this gap that’s opened up
Between you and the world
It’s like the Grand Canyon
Look at this hole inside your heart
It’s like the Grand Canyon
The Grand Canyon
Everybody loves you here
You’ve come home
Vor allem der Satz im Fettschrift läßt mich jedes mal erschaudern, weil er so wahr ist.
Auf die Idee kam ich gestern, als ich viel zu früh aufwachte und nicht mehr schlafen konnte, obwohl es wünschenswert gewesen wäre, da wir mit den Drehzeiten wieder ganz in den Nächten angekommen sind. Ich wollte nicht hinausgehen bei dem schönen Wetter, nichts unternehmen, mich nicht weiter viel ablenken lassen, weil der Film einfach vorgeht und ich den zumindest für mich ohne gewaltige Anschlussfehler über die Bühne bringen will. Also setze ich mich vor den Fernseher und zappte zwischen allen möglichen Kanälen rum ohne etwas zu finden was mich wirklich interessiert hätte. Bis auf eine Reportage über eine Auffangstation von mutterlosen Orang Utans, war nichts was mich wirklich vom Hocker gehauen hätte.
Ich wollte einen “Moment mal…” Beitrag schreiben über die Tatsache dass das Fernsehn immer schrecklicher und schlechter wird, dass es Programme und Shows gibt die jeglicher menschlichen Intelligenz abgeschworen haben, wie MTV und RTL2. Doch erinnerte ich mich dass es da so einen “Moment mal…” Vorläuferbeitrag gibt (hier) der sich auch mit dem Thema beschäftigt.
Und dann kam DIE Idee!
Ich werde einen Sommer lang den Stöpsel ziehen und die Fernsehwanne auslaufen lassen. Hier sind die Spielregeln:
1. Es wird bis Sommerende (Olympia hin oder her) kein Fernsehn mehr eingeschaltet.
2. DVD’s sind erlaubt, da sie an sich nichts mit Fernsehn zu tun haben.
3. Da ich trotz allem kein Hinterwäldler werden möchte, erlaube ich mir diverse Videocasts von Nachrichtensendungen wie der Tagesschau, den Nachrichten von RTL Lëtzebuerg, und den Video Stream von Deutsche Welle TV.
Wer macht mit?
Ich bin seit ungefähr einer Stunde wach, habe tierische Kopfschmerzen und irgendwo im Hintergrund höre ich die Musikkapellen die immer wieder das gleiche Lied der Springprozession spielen. Ein Krankenwagen rast vorbei der wahrscheinlich irgendein Pilger aufgabeln wird dem vom Gehüpfe in der Sonne schlecht geworden ist. Wie ich im eben im Nachrichtenopdcast vernahm sollen an die 9000 Leute hier sein.
Das ist alles gut und schön für Echternach aber mir ist grade mal völlig egal. Ich muss meine Kopfschmerzen loswerden, bevor ich um 4 Uhr wieder am Set sein muss.
Ein seltsames Gefühl wenn man den Kopf auf völlig andere Dinge konzentrieren muss und um einen herum läuft eine total anderer Film ab. Es ist so als ob man sich ein Bild von einem großen bekannten Maler anschaut, z.B. Matisse und irgendwo dazwischen steht Donald Duck.
Es passt nicht zusammen.
Ich sollte etwas schreiben. Ich sollte mich bei dem wundervollen Wetter irgendwie betätigen. Ich sollte etwas sinnvolles tun…. Ich sollte… Dabei stellt sich mir die Frage, wieso ich mich damit immer selbst unter Druck setzte, da ich schon mehr als genug am Hals habe.
Seit gestern sind auch die Dreharbeiten wieder voll im Gange.
Und irgendwie ist das mit dem Schreiben, dem Schweigegelübde hinsichtlich der Arbeit und der wenigen Zeit die mir bleibt, schwer zu vereinbaren.
Ich gönnte mir aber gestern Abend aber nach Drehschluss zwei Stunden Auszeit im Garten der rüstigen Rentnerin neben ihrem nagelneu angelegten Teich. Und als ich einen Augenblick ganz gedankenversunken da sass, erwischte ich mich selbst dabei, wie ich anfing die Tage zu zählen bis zum endgültigen Drehschluss im Juni. Das bringt aber mit sich, dass man das Gefühl hat, die Zeit würde noch langsamer verstreichen und das Ende bleibt stets in weiter Ferne.
Und jetzt ein Tasse Kaffee…
Es wird grauenvoll werden. Ich habe gestern Abend den neuen Drehplan bekommen. Ich hoffe inständig dass ich die 4 Wochen überlebe.
Laue Sommerabende auch wenn wir erst Frühling haben.
Doch habe ich heute um so mehr festgestellt, dass ich die Terrasse und den lauschigen Hinterhof des Philo arg vermisse.
Seuftz.
Wann findet sich endlich jemand der das Philo wiedereröffnet? Er bräuchte nur die Tür aufzuschließen und hätte bei dem Wetter die Bude gerammelt voll.
Hier ein paar Erinnerungsfotos.
© Bob Bintz