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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Ein Ausflug nach Bayonne & ein Abendessen im Zoko Moko

Der Tag fing sehr bedeckt und es blieb auch so den ganzen Tag. Wir beschlossen einen Ausflug nach Bayonne zu machen. Wir fuhren mit dem Bus.

Es ist neben Biarritz die nächst größere Stadt in der Gegend. Sie erinnerte mich sehr an größere Städte in Spanien wie Barcelona doch seltsamerweise auch an Amsterdam.

Bayonne hat einen ziemlich einzigartigen Charme mit vielen Geschäften die keine Ketten sind sondern Geschäfte von richtigen Einzelhändlern, mit bisweilen sehr originellen Namen. „Saperlipopette“, „L’Aprentie“, „Les Tontons Flingueres“.

Den Buchladen oben fand ich lustig das es einen mit genau dem gleichen Namen in Luxemburg gibt. Ich hatte schon einmal über den Laden berichtet, als er fast endgültig seine Tore schloss.

Wir fanden den Laden vom baskischen Parfümeur Christian Louis. Jeder seiner Kreationen hat eine Geschichte. So war ich zu Anfang sehr angetan von einem Duft der St.Jean-de-Luz hieß. Allein der Name machte mich neugierig.   Der Doch dufte enttäuschte mich dann. In einer anderen Ecke sah ich das berühmte Buch von Patrick Süßkind und die Verkäuferin erzählte mir er hätte ein Parfüm zu Ehren der Figur aus dem Roman Jean-Baptiste Grenouille, erfunden. Es würde aber nur so heißen und nicht so riechen oder den gleichen Effekt haben wie des Parfüm im Buch.

Ein toller zitroniger und limoniger Duft, so wie ich sie in letzter Zeit sehr mag.

Bayonne besitzt eine große Kathedrale die mich von Innen sehr an die Kathedrale in Luxemburg erinnert, ganz einfach weil beide von Jesuiten gebaut wurden. Doch hier in der Bayonne sind um den Hauptaltar noch einmal mehrere kleine Altäre gebaut und das sieht recht spektakulär aus:

***

Am Abend speisten wir wieder im Zoko Moko, in dem wir schon einmal am Anfang der Woche waren, von dem ich aber nichts im Blog erwähnt hatte.
Wir waren vom letzten mal sehr begeistert und buchten gleich noch einmal einen Tisch für den Samstag.

Ich hatte:

Makrele mit allerlei frischem Gemüse. Die Gurke und die Möhre hatte man kunstvoll zu einem Teppich gewoben.
Anschließend hatte ich Ente mit Pfifferlingen, die ich auch abgelichtet habe, die auf den Foto aber nicht nicht sehr appetitlich aussah. Geschmeckt hat sie aber hervorragend.

Und dann kam das Dessert das man unbedingt im Vorraus bestellen musste:

Ein wirklich federleichtes Soufflé mit Izarra.
Dazu ein Kugel Vanille Eis, die aber nicht so richtig passte. Besser wäre etwas säuerliches gewesen. Limone oder Zitrone z.B.

Ein Tag am Strand

Da die letzten Tage in St. Jean aufregend genug waren legen wir heute einen Faulenzer Tag ein.

Eine kleine Episode von gestern bleibt noch zu berichten. Als ich den Mietwagen zurück brachte ist es ja unabdinglich das Fahrzeug wieder voll aufgetankt zurückzubringen. Ich fuhr also gleich nachdem ich von der Autobahn kam, zur Automatik Tankstelle an dem großen Supermarkt. Die Tankuhr zeigte an dass nicht einmal ein Viertel vom Benzin verbraucht war. Ich tankte voll und stellte erstaunt fest, dass die Tankanzeige sich nicht bewegt! Das ist blöd, denn die von der Vermietung müssen einem ja nicht unbedingt glauben. Ich legte als beweis noch die Tankrechnung dazu, und schaute am darauffolgenden Tag noch einmal im Büro rein. Doch es war alles in Ordnung, denn wie es scheint gibt es Schwierigkeiten mit der Tankanzeige in vielen Renault Clios‘.

Den Nachmittag verbrachte ich am Strand mit Lesen eines mitgebrachten Buches, das ich letztes Jahr auf ein paar Seiten angefangen hatte, aber dann wieder weg legte weil ich den Nerv nicht dafür hatte. Die große Flatter von Leonie Ossowski stand, als ich 16 war auf dem Pflichtlektüre der Klasse. Ich hatte dem Film nicht gesehen weil es… nun ja, ein deutscher Film im deutschen Fernsehen und mein Vater deutsches Fernsehen nicht duldete….ich schweife ab.
Von der Story weiß ich nicht mehr viel, aber ich weiß noch dass, die Umstände in denen die beiden Jungs Richie und Schocker in diesen Baracken wohnten so als als ob es tiefstes Mittelalter wäre und dass alle in der Klasse es für unglaubwürdig hielten. Doch wir wurden eines besseren belehrt.

***

Und hier das Foto das bereits für Aufregung sorgte:

The Old Man And The Sea

Am Abend waren wir im Boëte und es war wie immer herrlich.
Ich hatte endlich meine heißgeliebten Schwertmuscheln, von denen es am Dienstag keine gab. Anschließend hatte ich Petersfisch mit einer Mangosoße, die „WOW“ war.

Ich habe schon so oft über die Boëte berichtet und euch noch nie gezeigt wie es von innen aussieht. Hier sieht man wie das vor 3 Jahren dort angefangen hat…

Wenn ihr je einmal hier sein solltet, es ist die beste Fischadresse vor Ort.

Alberto Giacometti im Guggenheim in Bilbao

Wir standen etwas früher auf als gewöhnlich.
Der Grund warum wir überhaupt noch einmal so spät im Jahr in St. Jean-de-Luz sind, ist folgender:
Heute wurde eine Sonderausstellung von Alberto Giacometti im Guggenheim in Bilbao eröffnet. Die D. wird in ihrer Funktion als Kulturjournalistin darüber berichten und ich durfte als Fotograph und Kameramann mit.

Es war der perfekte Tag um nach Bilbao zu fahren, denn es war trübes Wetter und es war Regen angesagt.

Der Empfang im Guggenheim war sehr angenehm, ausnahmslos alle waren sehr freundlich und nett. Nach einer  ersten Pressekonferenz im Auditorium, ging es dann hoch in die Säle der Ausstellung. Mit stockte der Atem. Es war umwerfend.  Es sind über 200 Objekte zu sehen und es ist die größte Retrospektive seit jeher.

Ganz toll fand ich den Kontrast der kleinsten Figur die Giacometti je hergestellt hat, im Kontrast zu den riesigen Stahlformen von Richard Serra im Hintergrund, von denen ich ja schon im Sommer berichtet hatte.

Ich könnte euch jetzt noch mindestens 50 Fotos zeigen. Aber das würde zu weit führen.

Nachdem wir die Hallen mit der Sonderausstellung mehrfach durchlaufen hatten, war ich emotional sehr leer.  Die Gacomettifiguren rufen so viele Gefühle hervor. Man möchte sie streicheln sie bisweilen trösten, ihre Geschichten hören. Sie sehen allesamt sehr verletzlich aus, manchmal erinnern sie an ausgegrabene Fossilien, manchmal an ein kaputtes Spielzeug das seit Jahren auf den Dachboden lag.

Ich weiß noch, als ich meine erste Skulptur in der Beieler Foundation in Basel sah, hätte ich sie am liebsten mitgenommen.
Doch auch seine Zeichnungen sind sehr spannend und genau im gleichen Esprit wie  die Figuren. Es gab jedoch auch Phasen in seiner Schaffenszeit in der er völlig andere Formen schuf die mehr an Gottheiten von afrikanischen Urvölkern erinnern.

Anschließend waren wir vom Museum mit allen Presseleuten zum Mittagessen  ins hauseigene Restaurant  eingeladen. Wir wurden bekocht wie die Könige. Wenn der Gedanke dahinter stecken sollte einen positiven Bericht darüber zu schreiben, das hätte nun wirklich nicht gebraucht.  Den hätten sie von mir mit oder ohne Mittagsessen bekommen.
Während dem Essen saßen wir neben der Pressesprecherin, die uns erklärte dass auf den Tag das Museum 21 Jahre alt wurde. Zu Anfang hätten sie um 400.000 Besucher im Jahr gehabt. Jetzt sind es weit über eine Million im Jahr.

Wenn Luxemburg sich doch endlich mal ein Beispiel an solchen Unternehmen nehmen würde. Hier wurde ganz klar aufgezeigt dass zeitgenössische Kultur einer Stadt zu neuem Glanz verhelfen kann und großen wirtschaftlichen Aufschwung bringt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24 Februar nächstes Jahr zu sehen. Es ist echt eine Reise wert, denn so viel Giacometti auf einmal wird es so schnell nicht mehr geben.

Ein Tag in Bildern aus St.Jean

Als wir heute morgen zum Bahnhof von St.Jean marschierten viel mir dieses Plakat auf. Es geht noch immer um den Berg Larrun den man in einem Freizeitpark umgestalten will. Ich hatte schon einmal davon berichtet.

Im Hafen baggerte man den Schlamm und die Sedimente aus.

 

Es gibt immer wieder kleine schöne Details an der Häuserfassaden, wie die zwei Köpfe.

 

Ein größerer Sparziergang brachte die D. und mich heute auf die äußerste linke Seite der Bucht bis zum Fort de Socoa auf der ich noch nicht war. Die Bucht mit dem Fort sind hier zu sehen.Die rechte Seite hatten wir ja schon einmal bis nach Erromardie beschritten.

Ein Foto von der anderen Seite der Bucht

Die Bucht von St.Jean wäre nicht so ruhig wenn nicht vor etlichen Jahren drei große Deiche gebaut worden wären die mit gewaltigen Wellenbrechen ausgestattet sind.

Am Fort de Socoa befindet sich schöne eine Fotoausstellung in der genau erklärt wird wie die gewaltigen 50 Tonnen schwere Blöcke ins Meer transportiert werden und dort vor die Deiche gekippt werden.

Auf dem Deich von Socoa kann man auch wandern aber auf eigene Gefahr.

 

 

Vom Deich aus sieht man auch sehr schön den Friedhof der Seeleute, der sehr viel größer ist als man denkt.

 

Der besagte Deich vom Festland aus.

 

Das Fort de Socoa.

 

Und morgen, darauf freue ich mich seit Wochen, wir aus Bilbao berichtet !!!

Bonjour St. Jean-de-Luz

Die Freude wurde aber gleich am Morgen leicht getrübt, durch folgenden Vorfall:

Da nach der Ferienzeit kein Flieger mehr von Luxemburg direkt nach Biarritz geht, mussten von dem kleinen Flughafen in Metz aus starten, mit einem Zwischenstopp in Lyon.  Als die D. und ich dort ankamen, war die Abflughalle geräumt und alle standen auf dem Parkplatz. In der Damentoilette hatte hatte man eine „herren“lose Tasche gefunden. Also wurde das Sprengkommando angefordert. Eine Flugbegleiterin erklärte uns dass es bereits das dritte Mal in zwei Monaten sei. Als wir ankamen war die Aktion bereits seit einer Stunde zugange. Doch nach einer weiteren Stunde war alles vorbei und wir konnten wieder hinein. Der Vorfall brachte glücklicherweise nur einen Flug in Verzug. Unser Flug konnte rechtzeitig starten und wir bekamen auch den Anschlußflug in Lyon.

 

 

Bonjour St.Jean!!!

Es ist so schön wieder hier zu sein. Und die erste Aktion die wir starteten (die Koffer waren mal so gerade ausgepackt) war eine Runde schwimmen.
Huiiii das Wasser wann dann doch etwas kälter als das letzte mal und es brauchte etwas länger bis man sich daran gewöhnt hatte. Doch es war herrlich!!!

Und Abends:

 

Wir schlemmten in der Boëte was das Zeug hielt.

1000 Fragen 521-540

OyeHaHa / Pixabay

521. Welcher Dokumentarfilm hat dich beeindruckt?
Es gibt zwei Stück mich sehr beeindruckt haben in der letzten Zeit:  The Keepers & What Happend, Miss Simone?

522. Machst du in der Regel das, was du willst?
Das wäre schön wenn ich das könnte, und im weitesten Sinne kann ich da ja auch, aber es gibt nun mal auch Reglen und Gesetze an die man sich halten muss.

523. Wie weit hast du deine Vergangenheit hinter dir gelassen?
Ich habe in einer Zeitspanne von fünf Jahren so ziemlich alles hinter mir gelassen was ich konnte. Ich bin heute überzeugt dass es meine einzige Rettung war. Wenn ich noch in der alten Heimat leben müsste, wäre ich wahrscheinlich Alkoholiker und/oder hätte schlimme Depressionen.

524. Was solltest du eigentlich nicht mehr tun?
Ab und an an fremden Zigaretten ziehen. Nur damit ich ich immer wieder das Gefühl habe, ich hätte mit einem Aschenbecher geknutscht und mir schlecht wird.

525. Magst du klassische Musik?
Ja aber bei weitem nicht alles.

526. Wie aufgeräumt ist es in deinem Kopf?
So weit das irgendwie möglich ist.

527. Welches Gedicht magst du sehr?
Eines meiner liebsten deutschen Gedichte ist von Kurt Tucholsky „Augen in der Großstadt!“ Immer noch.

528. Bist du ein guter Verlierer?
Wenn damit Gesellschaftsspiele gemeint sind, ja. Wenn es um wichtigere Dinge auch in beruflicher Hinsicht geht, wird es schwieriger.

529. Wer sollte dich spielen, wenn man dein Leben verfilmen würde?
Das ist mir im Grunde schnurzegal.
Ich lachte laut auf, weil ich die Frage einmal der Kaltmamsell gestellt hatte, die darauf „Whoopi Goldberg“ antwortete.

530. Wie viel Zeit brauchst du, um dich für einen festlichen Anlass zu stylen?
Mit Duschen und allem zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Aber dann muss ich ein Plan haben. Wenn ich den nicht habe dauert es länger.

531. Wer hat für dich Vorbildfunktion?
Niemand. Es gibt viele Menschen von denen ich etwas gelernt habe und die ich für ihre Haltung und Taten bewundere, aber es sind keine Vorbilder denen ich in allem nacheifern würde.

532. Würdest du etwas stehlen, wenn du nicht dafür bestraft würdest?
Das kommt auf die Situation und den zu stehlenden Gegenstand an.

533. Hättest du gern eine andere Haarfarbe?
Ich wäre gern noch weißgrauer als ich es schon bin.

534. Was ist der größte Unterschied zwischen dir und deinem Partner?
Die Frage kann ich erst beantworten wenn ich wieder einen festen Partner habe.

535. Wo isst du zu Hause am liebsten?
In der Küche am Buffet, oder auf dem Balkon.

536. Wenn alles möglich wäre: Welches Tier hättet du gern als Haustier?
Ein Wüstenfuchs, oder ein Wombat, oder einen tasmansichen Teufel, oder ein Wallaby. Oder alles zusammen.

537. Auf welche Frage wusstest du in letzter Zeit keine Antwort?
Auf diese Frage ?!?

538. Was ist in deinen Augen die großartigste Erfindung?
Das Internet.

539. Wenn du emigrieren müsstet: In welches Land würdest du auswandern?
Australien genauer nach Tasmanien.

540. Nach welchen Kriterien suchst du einen Film aus?
Da ich kein Genre bevorzuge kann ich mir ziemlich alles ansehen.

***

Und ab morgen wird nochmal von St.Jean-de-Luz aus berichtet.

Landeswahlen in Luxemburg

So wie bei der Kaltmamsell die diesen Sonntag als freiwillige Wahlhelferin in Bayern mitarbeitet, so finden auch Wahlen hier in Luxemburg statt.

Ich hatte mich dieses mal für die Briefwahl entschieden, da nicht klar war ob ich überhaupt hier sein werde. Aber ich bin ist erst nächste Woche weg.

Ich habe mich vor fünf Jahren bei den Landeswahlen mit allen Parteiprogrammen hinsichtlich der Kulturpolitik auseinandergesetzt, weil ich damit nun mal meine Brötchen verdiene. Zudem war ich neu und unerfahren in der Stadt und wusste nicht so richtig wen wählen. Doch die Zeiten haben sich geändert und man muss froh sein wenn es hier in Luxemburg nicht wie in anderen Ländern einen schweren Ruck nach rechts geben wird, und wenn, dann nur zur CSV hin, die große Mitte/Rechts Partei,  die das erste mal fünf Jahre lang nicht in der Regierung war. Wie die Wahlen hier ausgehen könnt ihr weiter unten lesen, denn ich werde diesen Post im Laufe das Tages immer wieder vervollständigen.

Ich stand etwas später auf als gewöhnlich . Der Rachen schmerzte immer noch und die Nase konnte sich nicht entscheiden ob sie nun laufen soll oder nicht. Ein bisschen Haushalt, Wäschewaschen und Bloggen.  Die N. rief an und sagte mir dass es dann doch später werden würde hinsichtlich des Mittagessens. Sie holte mich gegen halb zwei ab um in der Spora zu speisen.

Auch heute war das Wetter wieder so schön wie man es nur sehr selten sonst im Herbst hat:

Wir redeten über unsere verschiedenen Projekt und über die Wahlen, da wir beide einen Rechtsruck der ungesunden Art befürchten. Wir debattierten auch über das Wort „Patriotismus“ und dass zur Zeit sehr gebeutelt wird. Ich empfinde und empfand schon immer Patriotismus als etwas positives. Ich weiß dass ich mich damit auf dünnem Eis bewege, da das Wort inzwischen sehr missbraucht wird von der Ultra Rechten Ecke. Und trotzdem scheue ich mich nicht zu sagen dass ich stolz bin Luxemburger zu sein und in einem Land zu leben das so viele verschiedenen Nationen auf so kleinem Raum Platz bietet, um sich dort wohlzufülen und es als Heimat anzusehen.
So! Das war meine Rede zum Sonntag.

Wir wanderten noch ein wenig durch den Wald nach dem Essen:

 

Anschließend ging es zurück und ich wollte das zweite Benchwatching für diese Woche starten von der zweiten Staffel The Good Fight, als ich wieder auf ein Geoblocking stieß! Verdammt!!!! Wie gut dass man das inzwischen umgehen kann!

***

Ich hatte am Anfang des Posts von den Wahlen gesprochen. Die großen Gewinner sind die kleinen Parteien. Die Piraten ziehen zum ersten Mal in die Regierung mit gleich zwei Sitzen ein. Der Rechtsruck macht sich leider auch bemerkbar mit der ADR die ebenfalls einen Sitz dazu gewinnen. Von der großen Parteien kommen die Grünen weiter mit satten drei Sitzen mehr. Die Sozialisten verlieren drei Sitze und sind damit die großen Verlierer, ebenso die CSV die zwei Sitze einbüßt. Und die DP  die mit Xavier den Premierminister stellte, büßt ebenfalls einen Sitz ein.

Theoretisch könnte die Ampelkoalition wie wir sie in den letzten fünf Jahren hatten weiterregieren.
Aber das sehen wir in den nächsten Tagen wenn die Koalitionsgespräche beginnen.

Der Samstag mit seiner Museumsnacht

…ging dieses Jahr spurlos an mir vorrüber. Ich hatte keine Lust.

Seit Freitag macht sich eine Erkältung bemerkbar, die mir Samstag noch ein wenig mehr zu schaffen machte. Also packte ich wieder die Nasendusche aus…und den Hustensaft.

Da ich gegen Mittag zu der Probe eines anderen Stückes sollte, zog ich beizeiten los, denn das Wetter war atemberaubend schön.

Dieser Blick von der Avenue Montery hinein in der Park ist jedes mal ein Fotos wert. Ich sollte mal alle Fotos zusammen suchen die ich von den Punkt aus schon gemacht habe.

Ich habe euch schon lange kein Foto mehr vom Boulevard Royal gezeigt, der zusehens sein Gesicht verändert, jetzt da die Gebäude ihre eigentliche Höhe erreicht haben.

Das schöne Postgebäude das man durch die Betonklötze überhaupt nicht mehr sieht, war sonst immer der Hingucker am Platz.  Aber es war gewusst dass es nicht schön werden würde, selbst als das Projekt von den vor-vorigen Bürgemeister Paul Helminger vorgestellt wurde. Und wenn ich die Betonklötze sehe, soll mir niemand erzählen dass es „nachhaltiger“ gebaut sei, als der scheußliche Betonklotz von „Centre Hamilius“ der davor dort stand. Ich wette dass alles in 20 Jahren ebenfalls wieder abgerissen werden wird, und das Postgebäude wird immer noch da stehen….
Aber das ist ein anderes Thema.

***

Gegen Mittag schaute ich mit bei Maskénada ein Stück an, das nächste Woche Premiere haben wird.
Disko Dementia ist ein Stück das zum Teil auf einer wahren Begebenheit in Luxemburg beruht und die man lieben gerne unter den Teppich gekehrt hätte.
Dabei fing es harmlos an. Die Schriftstellerin die das Stück schreib, basierte sich teils auf Höhrensagen und auf die Erfahrungen und schweren Gänge ihrer eigenen Mutter um Gehör zu finden, da die Großmutter im Altenheim nicht richtig gepflegt wurde.

Es wird ein sehr intensives Theaterstück werden das viele Fragen aufwirft und ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen.
Disko Dementia von Maskénada in der Bananefabrik

***

Abends dann die letzte Vorstellung von dem „Tattoo“ Stück aus dem Kapuziertheater. Die ganze Oberstadt war wegen der schönen Wetters so proppenvoll mit Menschen dass es schlicht unmöglich war einen Parkplatz zu bekommen und so beschloss ich mein gesamtes Material im Theater stehen zu lassen. Später fuhren die A. (die seit Freitag spät zurück ist) und ich mit dem Bus auf einen letzten Absacker ins Roofftop das ja ein wenig außerhalb liegt.

Und die Nuit des Musées weswegen die Stadt ja so voll war, ging ungesehen dieses Jahr an mir vorbei.

Wie aus 12von12 im Oktober nur 10von12 wurde

Wer nicht weiß was 12von12 ist schaue bitte hier nach.

Wenn ich nicht zufällig den Tweet von Frau Dr. Rabe gesehen hätte, wäre dieser Monat auch wieder 12von12-los an mir vorbei gegangen. Dabei kann ich an diesem fast freien Freitag den 12von 12 so gestalten dass er was fürs Blog hergibt.

Ich war spät aufgestanden da ich am Tag zuvor ein klein wenig im Renert versackt war. Ich war dem M. begegnet der auf meine Empfehlung hin sich das Stück im Kapuzier, angesehen hatte.

Ich schrieb den Maskenablauf fertig mit allen Details und Fotos, auch von den Transfertattoos.

Kurz vor 11 hatte ich noch ein Telefonbesprechung mit der Kostümbildnerin von dem nächsten Stück das ich betreue, das im November Premiere haben wird. Das Gespräch war für mich wichtig da ich endlich weiß in welche Richtung es geht. Es wird eine Perücke im Stück sein, die ich aber erst finden muss. Es empfahl sich eine Stippvisite nach Trier zum Perückenladen meines Vertrauens. Also Dusche, Anziehen, Kaffee und los!

Heute fand ich endlich die Gelegenheit die neu erworbene Jeans anzuziehen. Ich weiß nicht wie es euch so geht aber ich habe inzwischen festgestellt dass ich S. Oliver Jeans mittlerweile kaufen kann ohne dass ich sie zwingend anprobieren muss. Wenn es eine bestimmte Größe ist in der sogenannten Classic Line mit der entsprechenden Beinlänge passt das immer.

Wenn die Sonne scheint bei diesen bunten Farben macht das Wetter natürlich Spaß.

Da ich Anfang der Woche schon hier war, und in nicht  der Trier Brasserie speisen wollte,  hatte ich Lust ein anderes Lokal auszuprobieren. Wenn man die Straße ein Stück weiter hochgeht, kommt zum alten Postgebäude in dem jetzt ein Ibis Styles untergebracht ist, mit seinem schönen Posthof und einer italienischen Pizzeria mit Namen L’Osteria.

Ich hatte Oricchiete bestellt mit einem Salat. Es war ein riesige Portion die ich nicht schaffte. Sie schmeckte mir so so la la. Mein Lieblignsrestaurant wird es nicht werden. Vielleicht sind andere Gerichte ja besser. Es sind sehr viele verschiedene Pizzen auf der Karte, aber darauf habe ich selten Lust.

Ich kaufte mir noch einen kleinen durchsichtigen Plastikbeutel für nächste Woche da ich da nur Handgepäck dabei haben werde.
Zuhause füllte ich ihn probeweise und es passte alles.

Das neue Cover des New Yorker ist wieder deines dieser sehr schönen Cover die ich mir in sehr groß an der Wand vorstellen könnte. Auf den zweiten Blick sieht man dann aber was es wirklich zeigt und man fängt an nachzudenken.

Das Fensterblatt macht inzwischen so große Blätter wie nie zuvor. Ich muss ihn irgendwie ein wenig zurück- und zurechtstutzen, ich weiß nur nicht wie. Hat da jemand Ahnung von?

Und irgendwie, es war nicht so geplant, habe ich mir die komplette erste Staffel von The Good Fight in einem Wisch angesehen, mit der tollen Chrsitina Baranski. Vom späten Nachmittag an toujours durch, und ich ging erst um vier Uhr morgens ins Bett.

Aus diesem Grund fehlen zwei Fotos denn ich wollte nicht noch belanglose Dinge abfotografieren und dann irgendeine Story erfinden.
Und so wurden aus den 12von12 nur 10von12.

 

Aus dem Familienalbum 13, ein Film & ein Abendessen

Vor fast 10 Jahren las ich die Jerome K. Jerome 3 Männer in einem Boot auf eine Internetempfehlung hin.

Dieses Foto von meinem Großvater mütterlicherseits, der lange vor meiner Geburt starb, fand ich vor ein paar Wochen im den Fotokisten wieder. Ich habe keine Ahnung wer die anderen beiden sind, doch Großvater Emil ist der an den Rudern in der Mitte. Es könnte der kleine See ist in Beaufort (wo er aufwuchs) sein, gegenüber der Schlossruine, doch sicher bin ich mir nicht.
Es ist ein Foto das so viel Charme ausstrahlt wie selten ein anderes aus der Fotokiste und ich dachte dabei sofort an den Roman von Jerome K. Jerome

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Es war ein langer freier Tag, an dem ich endlich all die alten Farbtöpfe seit der Renovierung zum Recycling Center brachte und dort fachgerecht entsorgen ließ. Ich hatte leider den Fehler begangen, dass ich sie den ganzen Winter über, als ich auf Reisen war, in dem Schrank auf dem Balkon stehen ließ und sie dort allesamt einfroren. Natürlich war keine Farbe mehr zu gebrauchen…

Ich fuhr zur Autowerkstatt um ihnen mitzuteilen dass ihr neues System im Internet um sich einen Termin geben zu lassen hinten und vorne nicht klappt. Doch seltsamerweise war der Termin registiert! Ich hatte nur keine Bestätigung erhalten.

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Am Nachmittag dann ging seit langen Wochen mal wieder mit der D. gemeinsam ins Kino.  Wie sahen und eine französische Komödie von Michel Blanc an mit Karin Viard in er Hauptrolle. Voyez comme on danse. Angenehm kurzweilig, sehr lustig und unterhaltsam. Man kommt gut gelaunt aus den Saal.

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Am Abend wollte ich , da ich letzte Woche nicht einmal dort gewesen war ins Rooftop. Dort fand eine Buchpresentation statt, zu der ich nicht die geringste Lust hatte und ich verschwand heimlich, still und leise. Ich flüchtete in die Hostelerie die sich ja gegenüber befindet.

Dort traf ich einen anderen „Bekannten“ der für zwei Tage dort Urlaub macht:

Pablo war da! Die A. verweilt seit gestern in Frankfurt Oder, wo ich ja auch hin sollte, aber wegen des anderen Theaterstücks nicht kann, und Pablo konnte leider auch nicht mit.

Und dann trank ich den Cocktail der augenblicklich Fernweh auslöst.

Den Espresso Martini entdeckte  ich zum ersten Mal in Australien in Cairns und tank ihn später noch einmal im MONA in Hobart…. seuftz.

Ein Tag mit einer regulären Vorstellung und anderen Dingen

Für meine Verhältnisse war ich sehr früh wach.
Kaffee, Halo, Duschen.

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Ich hatte schon vor etlichen Wochen über Halo Beauty berichtet als ich die allererste Dose mit Halo Pillen bestellt hatte. Seitdem nehme ich die Dinger und ich muss sagen, dass von der Haut her einen Unterschied merke.  Sie fühlt sich besser an als zuvor, sie ist aufgeplustert mit Feuchtigkeit und ich finde dass ich weniger kleine Falten und einen klareren Teint habe.
Die Pillen sind eine Nahrungsergänzung und kein Medikament. Sie sind für Nägel, Haare und Haut. Tati Westbrook, die die Pillen vertreibt, hat ein jetzt weiteres Produkt auf den Markt gebracht das von den ergänzenden Stoffen her nur für die Haut gedacht ist;  den Kiwi Seed Booster. Ob die den gleichen Erfolg haben, werde ich testen sobald ich die anderen Pillen alle genommen habe.

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Ab und zu gibt es vorangekündigte Aktionen an denen man ab drei Dosen keine Frachtkosten bezahlen muss. Das lohnt sich denn es sind um die 20€!!!

Ach ja, ich werde NICHT dafür bezahlt über die diese Pillen zu schreiben. Ich war einfach nur neugierig ob das Zeug etwas taugt und habe es ausprobiert. Wenn es Mist ist gewesen wäre, hätte ich das auch geschrieben.

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Die Transfer Tattoos vorbereitet für die abendliche Vorstellung:

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Die letzten Bilder von Großmutter Marie habe ich heute zum Verkauf weggebracht. Ein Großteil von den Ölgemälden habe ich verschenkt an Freunde und Bekannte. Jetzt wird es Zeit dass sie alle wegkommen. Irgendwo sträubt sich etwas in mir, doch wenn ich sie im Regal der Garage stehen sehe, denke ich dass jemand anders bestimmt seine Freude daran finden wird.

Im Second Hand Laden nahm der Händler nur alle gerahmten Bilder. Er hätte mir die nicht gerahmten nur zu einem lächerlichen Globalpreis abgenommen. Also nahm ich sie wieder mit. Ich werde sie nach und nach verschenken. Vielleicht besser so…

***

Nach der Vorstellung die übrigens sehr gut verlief, entschlossen die A. und ich uns für einen Absacker. Sie erzählte mir die neuesten Geschichten von Dalton, den ich schon ein Weile nicht gesehen habe, und dass sie überlegt ihn in einem anderen Gestüt unterzubringen. Noch ist nichts entschieden.

Ach ja, der Absacker war ein wunderbarer Gin Tonic in der Hostellerie du Grünewald.

1000 Fragen 501-520

OyeHaHa / Pixabay

501. Lässt du dich gern überraschen, wenn du essen gehst?
Ja. Ich habe keine größeren Unverträglichkeiten und mir schmeckt bis auf sehr wenige Ausnahmen, alles.
Und mit all dem was ich im Blog eh schon über Essen poste ist die Antwort nicht weiter verwunderlich.

502. Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn?
Dass ich vor 19 Jahren zum Maskenbildner gewechselt habe.

503. Wie heißt deine Lieblingsblume?
Ich habe zwei verschiedene Blumen die ich aus ganz unterschiedlichen Gründen sehr mag. Einerseits sind es wilde Veilchen, weil es, neben den Schlüsselblumen, die ersten Blumen waren die ich schon als ganz kleiner Kind unterscheiden konnte.
Und dann sind es die Rosen. Aber warum ich die mag erzähle ich ein ander mal.

504. Glaubst du, dass man dich hypnotisieren kann?
Ich weiß es nicht, ich habe es noch nie versucht.

505. Was musst du endlich wegwerfen?
Da gibt es zur Zeit nichts was wirklich dringend entsorgt werden muss. Es sei denn dass ich definitiv den Kleiderschrank ausmisten muss.

506. Welche Stadt im Ausland würdest du gern besuchen?
Ha? Wie lang darf die Liste der Städte sein? Da gibt es noch jede Menge.

507. Trägst du häufig Lippenstift?
Nein. Wenn dann im Winter ein wenig Carmex.

508. Wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten?
Schwarz ohne Zucker.

509. Gehst du gelegentlich auf einem Friedhof spazieren?
Ich habe das schon sehr lange nicht mehr getan, aber ja, ich gehe gern über Friedhöfe.

510. Wie viel gibst du maximal für eine gute Flasche Wein aus?
Das kann schon bis zu 25.-€ sein.

511. Wie würdest du deinen Kleidungsstil beschreiben?
Modisch leger, gerne mal etwas eleganter.

512. Was ist wahr geworden, wovon du als Teenager geträumt hast?
Dass ich am Theater arbeite.

513. In welchem Meer bist du zuletzt geschwommen?‘
Atlantik.

514. Kochst du oft Fertiggerichte?
Nein.

515. Wo fühlst du dich geborgen?
In meiner Wohnung.

516. Was ist dein Schönheitsgeheimnis?
Zur Zeit sind es die Pillen von Halo Beauty.

517. Bist du manchmal streng mit dir?
Ja, in beruflichen Dingen immer.

518. Welche Geschichte wird schon seit Jahren immer wieder in deiner Familie erzählt?
Gar keine mehr, da niemand mehr da ist der sie erzählen kann.

519. Wann bist du zuletzt den ganzen Tag an der frischen Luft gewesen?
In St. Jean-de-Luz.

520. Wie schön schreibst du noch mit der Hand?
Ich denke dass meine Handschrift ganz in Ordnung ist. Da ich meistens nur Notizen mache, gebe ich mir, wenn ich richtig schreiben muss schon noch Mühe.

Eine Premiere, ein lazy Sonntag mit Kino & ein Link

Ich versuche hier ja so gut es geht jeden Tag zu schrieben, doch wenn ich Abends nach diesen sehr langen Tagen etwas zu Blog bringen soll, fallen mir allein beim Gedanken an die Tastatur und den Bildschirm die Augen zu.

Das Foto hat folgende Bewandtnis:

Wenn ich Kaffeebohnen im Vollautomaten in den halbvollen Wasserbehälter fülle anstatt in die Mühle, dann ist das definitiv ein Zeichen dass ich sehr müde bin. Ich musste anschließend die Bohnen wieder herausfischen und zum trocknen auf großen Tellern auslegen…

***

Das Problem mit der Maske für das Stück das nach Frankfurt Oder geht hat sie sich gelöst wenn auch nicht auf die beste Art und Weise. Aber zumindest ist die eine Aufführung dort gesichert.

Die Premiere des Stückes im Kapuzienertheater am Samstag Abend und war ein größerer Erfolg als sich mancher zu hoffen gewagt hatte. Es kommt selten vor dass der Theaterintendant anschließend auf der Premierenfeier eine kleine Ansprache hält, doch hier tat er es.  Was ich so süß fand war, dass er mich als „unser“ Joël betitelte, obwohl ich ja nicht zur festen Crew des Hauses gehöre.

***

Am Sonntag Morgen sehr lange ausgeschlafen bis 10 Uhr. Es war schon lange nicht mehr dar Fall. Ich lass ein wenig Internet und beschloss dann mir in Kino A Star Is Born  in einer Nachmittagsvorstellung anzusehen und im Kin Khao seit langem mal wieder thailändisch zu essen.

Ich gehe immer wieder gerne hin, weil es meiner Meinung nach richtig gute Thai Küche ist, ohne großen Aufwand.

***

Wer die drei vorherigen Versionen nie gesehen hat, wird den neuen Film großartig finden. Mir selbst war nur die Fassung mit Judy Garland bekannt, die mit Barbara Streisand, denke ich, habe ich bewusst nie gesehen, und die allererste Fassung glaube ich auch nicht.
Lady Gaga zieht alle Register ihres Könnens und ist wirklich sehr gut. Was mich auch überraschte war Bradley Cooper der sehr sehr gut singen kann. Das neuste Remake macht das tragische Ende der Story vielleicht etwas verständlicher als die anderen Versionen, und die Musik ist sehr viel zeitgemäßer.
Aber ich mag die Kameraführung nicht. Es ist eine Kunstform für sich immer knallhart nah an den Gesichtern der Darsteller zu sein. Ich persönlich bin da kein Fan von.
Zudem ist der Film 135!!! Minuten… tja, was wohl?

***

Man kann ja von Anna Wintour, der Chefredakteurin der amerikanischen Vogue halten was man will. Ihre Aussage über die neueste Kollektion von Maison Margiaela überraschte mich dann doch.

… Thought-provoking fashion doesn’t come along every season, but Spring 2019 delivered—and in Paris, the most forward-thinking shows pushed the envelope and presented totally new ideas. Take John Galliano’s Maison Margiela show,…[It] really explored the idea of sexual identity in a very free way,…
We’ve been talking to some of the department stores this week, and were [speaking] very strongly about the idea that menswear and womenswear doesn’t need to be separated anymore—what we’re seeing on the runway should be reflected in the stores themselves. Everything is for everybody, and we need to embrace not only all cultures and all races, but also all sexual identities…

Ich persönlich finde ja dass es ein Weg wäre dem ewigen Geschlechterkampf zumindest ein Stück weit entgegen zu wirken in dem man Äußerlichkeiten wie Kleidung die einem sofort ins Auge springen erst einmal angleicht.
Hier kann man sich die neue Kollektion von John Galliano ansehen. Es geht  soweit dass nicht mehr ersichtlich ist, ob ein Mann oder eine Frau über den Steg läuft.

Probentage oder wenn man sich nur von Pinot Gris ernährt

vasev_artem / Pixabay

Dieses hin und her auf zwei Produktionen war noch vor ein paar Jahren quasi mein Alltag.
Heute versuche ich das soweit wie möglich zu vermeiden. Doch manchmal mit Wiederhufnahmen alter Theaterstücke ist es unvermeidlich.
So hänge ich zur Zeit zwischen zwei Stühlen und „es ist kompliziert“.

Ich suche gerade händeringend nach einer Maske für ein Stück das am 11. Oktober in Frankfurt (Oder) gespielt wird. Ich selbst kann nicht mit, da ich im Großen Theater in einer anderen Produktion feststecke. Bis jetzt hatte ich von allen Maskenbildnern die ich aus Deutschland kenne, nur Absagen oder gar keine Antwort.
Ich habe zwar noch einen Plan B in in der Hinterhand, den ich aber sehr bedenklich finde.
Hier liest nicht zufällig eine Maskenbildnerin mit die dort in der Nähe von Frankfurt Oder wohnt und am 11. Oktober nichts zu tun hat?

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Das was in der Überschrift steht trifft tatsächlich zu. Dabei sollte ich mit 52 Jahren wissen dass es nur schief gehen kann. Wenn man Abends nach der Probe noch zur Premierenfeier eines anderen Stückes fährt und dort ein oder zwei oder drei Gläser Pinot trinkt ohne den ganzen Tag auch nur ein bisschen feste Nahrung zu sich genommen zu haben; das kann nicht gesund sein.
Fazit: Ich war nach dem zweiten Glas sturzbetrunken…

Da ich heute morgen auch noch früh aufstehen musste, fiel es dementsprechend verkatert aus.
Selbst schuld! Ich habe kein Mitleid mit mir!

Tag der Extreme

Mitten in der Nacht durch einen Albtraum hochgeschreckt, in dem drei verfilzte dreckige Gestalten in meine Wohnung einbrechen wollten durch die Balkonfenster, in die sie gewaltige Möbelstücke schmissen…
Es ist schon seltsam wie der Kopf bisweilen auf länger anhaltenden Stress im Alltag reagiert.

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Ein klein wenig traurig war ich, als ich vorgestern von Charles Aznavour’s Tod hörte. Er war einer der Lieblingssänger meines Vaters.  Als Kind mochte ich Aznavour nicht, wie so ziemlich alles was mein Vater hörte und tat, aber das ist eine andere Geschichte…
Erst sehr viel später als mein Vater schon längst verstorben war, lernte ich den J. kennen der eine Bar besaß.  Ab und zu an Wochenenden arbeitete ich in der Bar als Aushilfe. Es war in 90ern und Luxemburg entdeckte wie man mit den Öffnungszeiten die Sperrstunde umgehen und deren Hüter ein wenig foppen kann. Es hatten sich einige Lokale darauf spezialisiert um 1 Uhr wie gewohnt zu schließen und dann ab 3:30 Uhr Nachts wieder zu öffnen und alle Nachtschwärmer der Clubs aufzufangen, die um 3 Uhr schlossen.  Er war absolut nicht ohne Risiko und wenn die Polizei dahinter gekommen wäre und dem Lokalbesitzer pro unzulässigem Gast ein Strafzettel ausgestellt hätte, wäre es sehr teuer geworden….
Der J. , der die Bar hatte, hörte oft Morgens beim Aufräumen Charles Aznavour. Damals fing ich an, mir die Texte genauer anzuhören und es war schon sehr berührend was er sang.

Adieu Charles.

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Während dem morgendlichen Bloggen und Internet lesen, schien es mir kühler als sonst. Ich stelle mit Schrecken fest dass die Heizung im Keller heiß war aber die Heizkörper im dritten Stock nicht. Mit der Pumpe scheint etwas nicht in Ordnung zu sein.

Ich rief den Pannendienst an um mir einen Termin erst am DRAUFFOLGENDEN Tag geben zu lassen. Mist….

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Am späten Nachmittag, war die Gedenkfeier für den B. ,von dem ich schon vor ein paar Tagen schrieb.
Ich hätte eigentlich zur Probe gemusst, doch ich hatte angekündigt dass ich später käme.
Ich kramte in einer Schublade umher weil ich einigermaßen sicher was, dass ich doch noch ein paar Beileidskarten auf Vorrat hätte. Doch ich ich hatte keine mehr. Stattdessen stieß ich auch die rote Geldbörse meiner Mutter.

Es war die Geldbörse die sie bis zum Schluss bei sich trug, mit Fotos von mir und meinem Bruder und einer winzig kleinen Silbermedaille der Muttergottes von Lourdes, dem Wallfahrtsort den sie, so lange es einigermaßen ging, mehrfach besucht hatte…
Heute weiß ich dass ich sie es aus schierer Verzweiflung tat, weil sie wusste dass es medizinisch keine Rettung für sie geben würde…
Mich überfiel eine Woge der Trauer und des Vermissens wie schon lange nicht mehr.

Die Gedenkfeier von B. haute mich dementsprechend mehr um als ich dachte. Es war kein Gottesdienst im eigentlichen Sinne den es waren keine Kirchenlieder, sondern vor allem Lieder von Jaques Brel. Wahrscheinlich ging mir die ganze Feier auch deshalb so besonders nah. Als sie dann Somewhere over the Rainbow des längst verstorbenen Israel Kamakawiwoʻole spielten, war es aus…
Ich ließ den Tränen freien Lauf.

Anschließend wurde ich wieder jäh in die harte Realität einer Probe zurück katapultiert und es fiel mir sehr schwer.  Ich kürzte die Probe so gut wie irgend möglich ab, weil ich nur noch weg wollte. Da es zuhause aber kalt war, entschied ich mich für das Lokal in dem ich mich immer wohl fühle, in dem ich mindestens einmal pro Woche bin; das Annexe.
Und siehe da, es half ein wenig.

Und irgendwo über dem Regenbogen fing die Sonne wieder an, an ganz kleines bisschen zu scheinen…

Ich kenne sie nur zu gut diese extremen Tage an denen alles und nichts zusammenpasst.
Gut dass es sie nicht all zu häufig gibt.

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