Da ich den Beginn des Tages gestern schon vorweg genommen habe, kann man sich denken dass ich den ganzen Morgen ein wenig durch den Wind war.
Ich kannte Elena, wenn auch nicht gut, aber die paar mal die wir uns gesehen hatten und ihre emsige Aktivität bei Twitter, ergaben für mich das Bild eines Menschen, den ich gerne besser gekannt hätte. Es ist unfair dass sie so früh gehen musste, dass sie ihrem Mann und vor allem ihren zwei Kindern einfach so urplötzlich entrissen wird. Ich weiß nur zu gut wie sich das anfühlt, diese innere Ohnmacht etwas so endgültiges wie den Tod nicht mehr richten zu können. Es ist so, als ob etwas in einem selbst zerspringt in Millionen kleiner Scherben, das nie wieder heil werden wird. Als mein jüngerer Bruder starb mit 27 Jahren, kam es mir vor als ob man mir einen Teil meiner Seele amputiert hätte. Was mich damals rettete, war die Einsicht aus dem Schmerz etwas positives für mich selbst zu ziehen, denn darin zu zerfließen, bringt den geliebten Menschen nicht wieder.
Und als ob das Schicksal mir diesen Vorsatz am Abend noch einmal richtig zeigen wollte, sah ich ein Video von einer Seifenmacherin die für sich beschloss, die nächsten Wochen und Monate, die sozialen Plattformen zu meiden. Allen voran die Zeitverschwendungsapp TikTok, die ich eh nicht habe, aber auch Instagram und Facebook die inzwischen alle diese unsäglichen Shorts wie TikTok haben. YouTube übrigens auch. Auch Twitter macht mich in letzter Zeit nicht besonders glücklich. Im Gengenteil, es zieht mich runter mich jeden Tag immer wieder mit dem Wahnsinn der Menschheit zu beschäftigen. In meiner kleinen gepflegten Bubble kommt er zwar nicht so häufig vor, aber von den großen Twitterern schwabt immer mal was davon auch in meine Timeline.
Und so beschloss ich Twitter, Instgram und Facebook zwar nicht zu schließen aber zumindest die Apps vom Smartphone zu löschen. Die automatisierten Tweets die beim Hochladen eines Blogpostings erzeugt werden, lass ich weiterlaufen. Ich werde dass jetzt mal eine Woche lang durchziehen und sehen wie es mir damit geht.
Hier im Blog wird es kontrastreich weitergehen, denn ab morgen weht wieder eine frische Meeresbrise.
Arbeitstechnisch ist wenig los und wenn ich mir die nächsten Monate im Kalender ansehe, sieht das eher bescheiden aus. Nun ja… Ist ja nicht so als ob es nicht schon davor gegeben hätte. Darum habe ich beschlossen, dass ich die nächsten Monate etwas anderes mache. Allen voran Ende des Jahres. Aber das erzähle ich wenn es soweit ist.
Zur Tagesberichterstattung: Gut geschlafen geht anders, aber ok, ich kann es ja nicht ändern. Darum habe ich auch den ganzen Morgen restlos und mit gutem Gewissen vertrödelt. Aber nur daheim rumhängen ist auch blöd, also begab ich mich in die Stadt. Dort begegnete ich der Mutter zweier Schulfreunde, die mich so anstrahlte, als ob sie mich jahrelang nicht gesehen hätte. Sie erzählte mir von ihren Kindern und dass ihre Tochter mich auf den Bermudainseln regelmäßig sehen würde. Dabei kamen viele Erinnerungen hoch. Das letzte mal dass ich mit ihr gearbeitet habe, war 2000 für ein Musical.
Ich setzte mich kurz im Renert auf die Terrasse. Dort war eine größere Vorbereitungen für dem Abend zugange. Vom 12.-18. finden weltweit die Campari-Negroni Tage statt, und man stellte alles um für ein größeres After-Work Apéro mit DJ und allem Pipapo.
Ich fuhr nach Junglinster, aber eher aus Zufall statt gewollt. Dort schaute ich mich in einem Möbelhaus um und fand ein paar Schnäppchen für die A., die schon länger nach genau diesen suchte für die neue Wohnung.
Wieder in der Stadt setze ich mich auf ‚meine Terrasse‘ im Parc Belair. Da der Kühlschrank nichts mehr hergab. Und während ich dort saß ging nebenan, wie jeden Abend wenn es nicht regnet, die Post ab. Es fand die übliche Yogastunde statt.
Die A. gesellte sich später dazu nachdem Dalton versorgt worden war.
Es wurde nicht sehr spät.
***
Für gewöhnlich greife ich nur sehr selten dem Tag vor, aber hier muss ich es wohl. Ich habe heute morgen beim Aufstehen erfahren, dass die sehr liebe und lebensfrohe Elena aka Journelle urplötzlich verstorben ist. Ich hatte sie vor Jahren auf der re:publica kennen gelernt und es war eine sehr schöne Begegnung. Über die Jahre sahen wir uns immer wieder dort. Das letzte mal war dieses Jahr im Hof der Arena neben dem Badeschiff, wo man einen kleinen Strand errichtet hatte. Sie war wie ich eine begeisterte Schwimmerin. Ich erinnere mich an ihre Schwimmabenteuer in Flüssen und eiskalten Teichen, über die sie in ihrem Blog berichtete. Auf Twitter stand sie für das Gute, Schöne und Richtige. Sie wird mir sehr fehlen.
Ein weiterer ruhiger Tag, der mit viel Regen gesegnet war. Es hatte in der Nacht schon sehr geschüttet.
Am Morgen las ich mit Begeisterung über die Reiseabenteuer von Herr und Frau Kaltmamsell, die zur Zeit in Paris sind.
Ich schreib eine Weile, erledigte ein paar Haushaltsdinge und als ich auf die Uhr schaute war es auch schon fast 13:00 Uhr. Dabei hatte ich noch nicht einmal geduscht! Huch!
Die A. rief an ob ich Hunger hätte. Sie müsste aus der Wohnung raus weil die Putzhilfe da sei. Also verabredeten wir uns im Park im Pavillon. Zu essen gab es für mich ein Flammkuchen dessen Speck sehr trocken und sehr salzig war. Das merkte ich aber erst im Nachhinein ich sehr durstig war.
Ich fand auf Insta von den Tagen davor viele Fotos des Projektes, das hier nur so halbwegs unter den Beiträgen den “langen Tagen” zu finden ist. Jetzt da es vorbei ist, kann ich eines zeigen.
Den Abend verbrachte ich mit zwei Folgen vom Bletchley Circle auf One, Ich hatte die Serie vor Jahren gesehen hatte aber kaum noch Erinnerungen daran.
Ein weiterer ruhiger Tag, der erstmal mit einer Schwimmrunde begann. Oh wie hatte ich das vermisst, seit St. Jean! Aber ich werde mich nach einem anderen Schwimmbad umsehen müssen, denn richtig Schwimmen ist in der Badeanstalt einfach nicht drin. Es sind zu viele Planschgäste, die es einfach nicht kapieren, dass wenn wir zu dritt an der Seite versuchen unsere Bahnen zu ziehen und den Rest des Pools den Planschern überlassen, es nicht gut kommt, just dort ein Schwätzchen zu halten. Und damit rammte ich zwei Planschhkühe, die so gar nicht auf ihr Umgebung achteten. Nun ja…
Mit Begeisterung las ich anschließend im Vis-à_vis, im neuen Alan Bennett Buch. Es beginnt mit einem Text von Nicholas Hytner, der während der Pandemie entstand. Er beschreibt wie, gegen alle Widrigkeiten, im Einklang mit allen Schutzmaßnahmen, eine Neuverfilmung der Serie Talking Heads zustande kam und dass Bennett für diese Serie schon vor etlichen Jahren drei neuen Texte geschrieben hatte. Ich wusste nicht dass sie noch einmal völlig neu verfilmt wurde.
Was ich sehr berührend fand, war die Begeisterung, doch etwas tun zu können obwohl wir sonst alle dazu verdammt waren, in den eigenen vier Wänden zu hocken.
Aber noch viel, viel mehr hoffe ich, dass irgendjemand einer fernen Tages dieses Buch in einem Antiquariat zur Hand nimmt (mal angenommen, so was gibt es dann noch), die Einleitung durchblättert und sich undeutlich daran erinnert, dass es da einst dieses schreckliche Virus gab, das beinahe alles zum Stillstand brachte.
Alan Bennett (Nicholas Hynter) – drei daneben
Am Abend war ich kurz zu einer kleinen Geburtstagsfete einer langjährigen Freundin geladen, die schon eine Weile hier im Viertel wohnt, die ich aber noch nie besucht hatte. Und so lernte ich eine Ecke des Viertels kennen, die ich nie durchfahre oder laufe, weil sie etwas abseits liegt und eine reine Wohngegend ist. So ging es übrigens den meisten Gästen.
Ich war früh daheim. In der Nacht würde ich aber mehrfach durch unglaubliche Wolkenbrüche inklusive Blitz und Donner geweckt.
Als ich für den gestrigen Beitrag im Blog zurückblätterte um zu sehen was ich denn so über den 11. September geschrieben hatte, fand ich viele Postings von meinem Geburtstag, von denen ich nicht mehr wusste dass ich mir eine solche Mühe damit gegeben hatte. Ich machte 2009 z.B. eine komplette Recherche, wer an dem Tag geboren wurde, wer starb und was sonst noch so passierte. Ich denke dass da sicherlich noch sehr viel mehr ist, aber ich hatte die Ereignisse und Namen ausgewählt, die weitgehend bekannt waren. Vielleicht sollte ich das nächstes Jahr wieder tun… Es wäre überhaupt ein schöner Zeitvertreib für alle Bloggerkolleginnen es an ihrem eigenen Geburtstag zu versuchen. Neugierde genügt.
Ansonsten ist der Montag schnell aufgeschrieben. Es war ein Ruhetag. Ich blieb zuhause, räumte die letzten ‘Leichen’ vom Fest weg, putzte, betätigte die Waschmaschiene, las, schreib, aß die die Reste von der Feier und war sehr früh im Bett.
Vielen Dank für all die Glückwünsche die durch alle möglichen Kanäle kamen. Ein Titel den man mir in einer Grußbotschaft gab: Ein Urgestein der Bolggeria. Yep,Passt!
Ich hörte am Morgen nebenbei einen schönen Podcast über die Queen:
Aber wie auch schon am Tag davor war die Nacht kurz. Ich musste früh arbeiten, was eher ungewöhnlich ist, aber nicht so sehr dass, ich es nicht schon erlebt hätte. Ein Satz der dabei hängen blieb, den ich nicht selbst gehört habe, aber er wurde mir späterhin zugetragen: „Was? Ihr konntet Joël anheuern? Wie habt ihr das gemacht? Kommt er etwa wieder?“ Die Sätze beinhalteten ein Dilemma aus vergangenen Zeiten, gaben mir aber zugleich das Gefühl, damals richtig gehandelt zu haben und dass Viele es bedauerten, mit Ausnahme von dem, der der Auslöser dafür war. Entschuldigt hat diese Person sich nie. Nun ja…
Nach getaner Arbeit, fuhr ich in die Alte Heimat. Es war ein bisschen zu viel Socializing die letzten beiden Tage. Ich musste ein wenig für mich sein und ich hatte den A. schon lange nicht mehr gesehen. Mittagessen gab es im Steak House.
Als ich zurück zum Wagen ging, den ich auf dem Parkplatz hinter dem kleinen Supermarkt abgestellt hatte, ging ich an der Straße ‘Devant le Marché’ vorbei, in der ich vor sehr vielen Jahren mal gewohnt hatte, und die wegen der zuerst angedachten Umbauten und dann der Ausgrabungen, völlig verschwunden ist. Ich hatte schon einmal kurz darüber berichtet. Diesmal machte ich Fotos.
Unter dem Überbau befinden sich die Ausgrabungen, von denen man nur wenig sieht.
Ich fuhr auf Umwegen heim zuerst durch das kleine Dorf Osweiler. Ich kenne es seit meiner frühesten Kindheit, weil die Siedlung in der ich aufwuchs, just nebenan liegt. Zwischen den beiden Orten liegt ein Wald, in den ich einer der Texte verankert habe, an den ich die ganze Zeit in St.Jean gearbeitet habe. Ich erschrak ein wenig als dort vorbei fuhr. Vom dem kleinen Feldweg aus über den ich fuhr, ist die besagte Stelle nicht mehr zu sehen, weil dort ein gewaltiger Bauernhof errichtet wurde. Das macht die Ecke nicht mehr so menschenleer, wie ich dachte…
Weiter ging über die Dörfer Dickweiler und Girst bis nach Hinkel, das an der Sauer liegt. In Born versuchte ich das kleine Hotel wiederzufinden in dem Tante Gritty ihre Hochzeitsfeier hatte. Es steht inzwischen ein anderes Haus dort mit Wohnungen.
Kurz vor Wasserbillig nahm ich die Autobahn und war am späten Nachmittag wieder in der Stadt.
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Am Abend schaute ich über mein Twitter Timeline und entdecke ein Druko von Mumu.
Ich sah die Bilder in der U-Bahn in Bonn auf dem Bildschirm und dachte gar nichts mehr. War innerlich leer und habe geweint bis ich daheim angekommen bin. 2 Bekannte/Freunde die dort im World Trade Center arbeiteten sind leider gestorben. Es ist auch heute noch surreal 😢
Am 11.September 2001 gab es mein Blog noch nicht. Aber weil es so einer der Tage ist, an dem viele sich erinnern wo sie waren und was sie taten, als sie es erfuhren, blätterte ich zurück um zu sehen ob ich das irgendwann einmal aufgeschrieben hatte. Nein. Aber am 11.September 2006 schrieb ich folgendes:
Jedes Jahr am 10. September feiere ich meinen Geburtstag. Jedes Jahr am 11. September haben wir gefälligst geschockt zu sein und in tiefer Trauer zu zerfließen, wegen dem Anschlag auf das WTC. ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN VERDAMMT NOCH MAL!!! Das Leben geht weiter und solange wir daraus immer wieder ein Welttrauertag veranstalten, bleiben wir am gleichen Fleck kleben und kommen nie von der Stelle. Und jedes Jahr immer wieder die gleiche Frage. Wo war man denn als das gerade passierte und man davon hörte? Ich weiß es nicht mehr und es interessiert mich auch nicht mehr!
joel.lu
Oh doch, ich weiß es noch, weil mein Geburtstag am Tag davor war und ich ihn wegen der Arbeit nicht feiern konnte. Also verschob ich die kleine Feier für den 35. Geburtstag auf den 11. September
Am Morgen hatte ich ziemlich viel um die Ohren und war elend lange mit dem Auto unterwegs in dem ich aber kein Radio hörte. Am Nachmittag musste ich noch kurz in die Produktionsbüros eines Filmstudios, (das Studios gibt es schon lange nicht mehr) Als ich dort in die Flure kam, war es still umd alle klebten im Konferenzsaal vor dem Fernseher.
Am Abend kamen dann doch alle Freunde mit ins Restaurant in des ich geladen hatte. Es war das Hotel Brimer in Weilerbach. Die Stimmung war getrübt es war wohl einer der ruhigsten Geburtstage die ich je gefeiert habe. Mit all den Freunden die mit am Tisch saßen (wir waren glaube ich zu zehn) habe ich heute keinen Kontakt mehr. Mit einigen ganz bewusst, mit anderen hat es sich mit der Zeit im Sand verlaufen. Und wenn ich heute zurück denke, war es auch abzusehen, dass es irgendwann so kommen würde.
Durch die Unwetter in der Nacht, die beständigen Wetterumschwünge und den frühen Wecker am Morgen fing ich dem Tag mit Schwindel und Kopfschmerzen an. Ich hatte gottlob am Abend davor alles fertiggeschrieben, was ich für den Tag brauchen würde. Die Arbeit wurde ein Spießrutenlauf. Ich dachte noch dass ich alles recht gut im Griff gehabt hatte und die Imterviewpartner alle ganz passabel waren. Es stelle sich im Editing als schwieriger heraus. Außerdem war musste ich zum erstem mal Archivbilder raussuchen.
Als alles fertig war, war es so spät dass mir noch so just Zeit blieb für einen schnellen Sprint heim und gleich wieder loszufahren um für einen Maskenjob. Der dauerte länger als geplant, aber das Resultat versetzte alle in Awwww.
Und so kam ich dann zum dritten Termin mit fast einer Stunde Verspätung an. Mitten in der belgischen Pampa hatte eine Kollegin zu einer großen Feier eingeladen. Der Großteil derer die ich hätte kennen sollen, hatten jedoch wegen des plötzlichen Todes eines Bekannten abgesagt. Also kannte ich erstmal fast keinen. Ich setzte mich erstmal etwas abseits der Menge beantwortete ein Reihe von Mails und Anfragen und schrieb schon ein wenig hier vor.
Aber es wurde wunderschön. Geplant war dass alles im Freien stattfinden würde, was aber leider wegen des Regens nicht ging. Ich lernte viele neue Menschen kennen und es wurde ein sehr vergnügter Abend.
Und weil ich ja keine Menschenmassen zeigen kann, zeige ich euch zwei abgefressene Tische, die in dem Licht auch irgendwie schön aussehen.
Es wurde sehr spät. Fragt nicht….
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Weil es gerade von Belang ist:
Im November 1976 besuchte die Queen zum ersten mal Luxemburg. Unter anderem war sie auch in meiner Alten Heimat. Dort sah ich sie live. Es gibt einen Film über den Staatsbesuch der drei Tage lang dauerte. Und irgendwo zwischen den unzähligen Kindern die mit den Fähnchen winken, stehe auch ich. Ich kann mich erinnern dass meine Mutter mich, als der Film auf ‚Hei Elei Kuck Elei‘ lief, in der Menge entdeckte, wenn auch nur kurz. Wer mich in dem Gewühl findet, bekommt eine Flasche Alice Hartman geschenkt. Kein Witz.
Man kann Rummelplätze mögen oder nicht. Aber solche Bilder mit den tausend Lichtern in allen Farben und einer regennassen Straße. Das hat schon was. Ab Donnerstag kommt der Rummel weg und den Großteil der Attraktionen findet ihr dann in München wieder.
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Der Morgen fing mit einer kleinen Panik an und ich fühlte mich schlagartig zurückversetzt nach Australien, als der Pass und alle Kreditkarten weg waren. Ich fand den Pass nicht mehr. Dabei hatte ich ihn vor zwei Tagen aus Gründen extra rausgelegt. Weg! Es war aber sonst die Tage über niemand da, (die Putzhilfe kommt erst morgen) der ihn hätte anderswo hinlegen können. Er blieb unauffindbar. Bis ich plötzlich ein Bild im Kopf hatte von einem Pass den ich auseinander drückte. Aber warum falte ich ihn ganz auseinander und drücke flach. Und dann viel endlich der Groschen. WEIL ICH IHN EINSCANNEN WOLLTE, dabei aber von einem Anruf gestört wurde und dann blieb er unter dem Deckel des Scanners liegen. So kann man sich selbst in Angst und Schrecken versetzen. Folgt mir für weitere wertvolle Tipps, wie ihr euch das Leben spannender machen könnt.
Anschließend hatte ich ein seltsames Problem, das mich sofort in die Stadt fahren ließ zwecks Lösung. Ob das aber nun der Pudels Kern ist wird sich erst morgen zeigen. (Das sind wieder solche Sätze von denen ich in ein, zwei Jahren nicht mehr weiß was ich da verklausulierten wollte. Aber hier ist es nicht weiter von Belang, nur wenn das Problem sich nicht lösen lässt wird es sehr, spannend werden)
Am Nachmittag hatte ich einen Termin mit Kameramann in einer nigelnagelneuen Gallerie wegen einem Interview im einem der größten französischen Künstlern. Ich kann es heute auch ruhigen Gewissens sagen, denn er ist schon wieder abgereist. Es war Daniel Buren. Ein Urgestein der zeitgenössischen Kunst und auf der ganzen Welt in vielen großen Städten auf öffentlichen Plätzen mit Kunstwerken vertreten. Er ist inzwischen 84 aber man sieht es ihm nicht an. Es war einerseits eine große Ehre diesen Mann kennenzulernen, aber andererseits war es schwierig für mich dem Mann Fragen zu stellen die ihm gerecht werden. Ich entschied mich dann, es bei den klassischen Fragen zu belassen worauf er auch vorbeireitet war. Als die Kamera dann aus war, wurde er lockerer und begann mehr zu erzählen. Schade denn das was er so im Gespräch erzählte war weitaus spannender. Des weiteren lernte ich eine neue Kuratorin kennen, die ich demnächst einmal richtig im Interview haben möchte.
Für den Abend hatte ein gelbe Wetterwarnung viel Regen und Hagel vorausgesagt. Da ich am Morgen den Markt hatte sausen lassen und nichts im Kühlschrank hatte, wollte ich mich nicht weit von der Haustür weg bewegen, weil ich einerseits den Wagen nicht nehmen wollte und andererseits möglichst schnell und halbwegs trocken wieder daheim sein wollte. Ich entschied mich für die Rôtisserie Ardennaise, von der ich persönlich immer noch überzeugt bin, aber von der ich aber auch ein paar mal Schlechtes hörte. Es war nicht sehr voll und ich bekam sofort einen Tisch.
Und es war lecker wie immer, mit Ausnahme von dem Pfannengemüse, das im Verdacht hatte aus der Tiefkühltruhe zu sein. Ich kam trocken heim. Die richtigen Unwetter waren erst mitten in der Nacht und ließen mich lange nicht einschlafen.
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Kanäle mit Shorts scheinen euch zu gefallen. Den männlichen Couterpart von gestern, hatte ich schon einmal erwähnt, wusste aber nicht dass er bereits ganz ganz viele dieser kleinen Filmchen gemacht hat. Adrian Bliss. Er nimmt Historisches und Organisches aufs Korn.
Den weitgehend daheim verbracht, weil halt noch einmal vieles anstand, was noch wegmusste. Zudem las ich mich im Internet fest, zwecks Recherche wegen eines weltbekannten Künstlers der an Mittwoch in Luxemburg sein wird.
Der P. hatte Einladungen rausgeschickt. Es war der letzte Abend vom „giéle Béierkinneck“ auf der Schobermesse. Ein langjähriges Familienunternehmen, geht in andere Hände über und der jetzige Besitzer, dessen Vater den Restaurantbetrieb schon leitete, feierte mit vielen Freunden, Bekannten und Kunden seinen letzten Abend. Es war schon sehr emotional, weil der gestandene Mann mit dem Betrieb aufwuchs und es flossen auch ein paar Tränchen.
Die Bärenrunde war klein aber lustig. Zu essen gab es etwas dass ich zum letzten mal in der Kreuzerbruch hatte, eine Fondue Bourguignonne. In meinem elterlichen Hause war dies ein Sonntagsessen und es kamen viele Erinnerungen hoch…
Ein schöner Abend an dem ich hoffnungslos überfressen, heimwärts schlenderte. Als ich los ging fing es an zu regnen und ich war froh dass ich den Regenschirm dabei hatte, weswegen ich aber zu Anfang belächelt wurde.
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Wenn die Herrenwelt mal was dazulernen möchte über den weiblichen Organismus und vor allem wie das alles zusammenhängt, der sollte ich sich den Kanal vom Hayley Morris ansehen. Ich musste ein paar mal sehr laut lachen. Ich prophezeie mal : Die Damenwelt wird sich kugeln vor Lachen und sagen, dass das alles soweit stimmt. Ein paar Männer hingegen werden lautschreiend das Smartphone wegwerfen.
Sehr früh wach geworden noch weit vor dem Morgengrauen. Aber schlafen war nicht mehr drin. Es war nur noch eine Rumwältzerei, also konnte ich auch aufstehen. Erster Kaffee auf dem Balkon bei dem ich beobachtete, wie es langsam hell wurde. Ich schrieb das Posting von gestern zu Ende und erledigte noch ein paar sonstige Schreibarbeiten.
Anfangs dachte ich, dass ich in die Stadt gehen sollte, da heute große Braderie ist. Doch ich dachte an die letzten Jahre zurück, die mir Schnäppchenweise gar nichts gebracht hatten und beschloss etwas anderes zu machen. Ich fuhr nach Trier. Als ich dort ankam war ich den auch nicht weiter überrascht, dass es sehr ruhig war.
Ein schneller Mittagstisch in der Trier Brasserie der zwar völlig ok war, aber es war ein Schmorbraten der absolut nicht zu dem 30 Grad Außentemperatur passte.
Ich kaufte zwei Bücher.
Das von Ferdinand von Schirach, weil ich auch alle anderen von ihm habe und ein ganz neues Buch von Alan Bennett, weil ich sehr neugierig war was der dann doch inzwischen recht betagte Herr noch schrieben könnte.
Wieder daheim machte ich es mir auf dem Sofa bequem und nahm an einem Zoommeeting teil von ich schon im vornherein wusste, dass es nichts bringen würde. Dem war auch so.
Abendprogramm: Wie man Mooncakes zubereitet.
Ich hatte vor etlichen Jahren mal einen gekostet. Er ist, wie die meisten asiatischen Süßspeisen, im Vergleich zu dem was wir sonst gewöhnt sind, weitaus weniger süß. Ich sollte das mal im Hinterkopf behalten für ein Projekt für die dunklen trostlosen Wintertage. Denn man braucht volle drei Tage dafür.
Als ich klein war gab es am Sonntagmorgen, vorausgesetzt mein Vater hatte Frühschicht, fast immer die Sendung mit der Maus zu sehen. Irgendwann durften wir sie dann auch sehen wenn er anwesend war, da gab es ja schließlich was zu lernen. Ich war an diesem Sonntag aber schon zu früh wach um mir die neue Ausgabe live anzusehen, also sah ich mir etwas anderes an. Auf Netflix fand ich einen Film von Melissa Mc Carthy – The Starling. Es ist jetzt nicht der große Knaller. Aber ich konnte so manches darin sehr gut nachvollziehen und dank der großartigen Darsteller, u.a. Kevin Kline rutschte es nicht den totalen Heulsusen Film ab. Seit “Can you ever forgive me?” bin ich eh ein McCarthy Fan.
Später setzte ich mich noch einmal hin und schrieb weiter am Text den ich in St. Jean begonnen hatte. Probleme wieder reinzukommen hatte ich keine, aber es wird vom Plot her jetzt etwas schwieriger, weil ich unterschiedliche Szenarien im Kopf habe aber nur eines davon kann ich umsetzten. Ein Kombi von beiden geht nicht. Ich versuchte eine neue Technik. Ich habe der Geschichte einfach etwas vorgegriffen und ein Teil geschrieben der im Ablauf erst viel später kommt. Vielleicht hilft das mir zu finden was ich brauche.
Am späten Nachmittag rief die A. an, die nach mehreren Stunden Fahrt wieder daheim war. Wir verabredeten uns auf “unserer Terrasse“. Blue kam auch mit und war höchst pikiert, dass die A. sie nicht übers Wochenende mitgenommen hatte und sie stattdessen beim Vater der A. versorgt wurde. Sie war sehr kuschelbedürftig.
Blue wurde die Tage übrigens 2 Jahre alt. Ich fand ein altes Foto als die A. und ich sie zum ersten mal noch bei der Züchterin besuchten.
Den Freitag lassen wir mal aus Gründen weg. Da war Arbeit über die ich nicht sprechen kann. Sie hat Spaß gemacht und wa einer schöner, wenn auch unverhoffter Abschluss, von der ich schon vor dem Urlaub dachte, dass sie vorbei sei.
***
Den Samstag begann ich mit Kopfschmerzen. (Immer wieder schön und gern gesehen!) Den Markt leiß ich sausen weil ich für den Abend ein Restaurantbesuch geplant hatte. Zudem musste ich mich um eine Schildkröte kümmern. Das tat ich dann auch gleich am Morgen nach der Dusche. Ich habe die Echse noch nie versorgt, das ist aber an und für sich kein Problem . Fressen tut gerne Grünkopfsalat und Chicorée. Ich stellte ihr alles hin und sie machte sich sofort darüber her. Die Schildkröte ich übrigens der dritte Tier der Zoo der A., neben Blue und Dalton. (Es fehlt noch ein Papagei und Pipi Langstrumpf hätte Konkurrenz bekommen)
Für den Nachmittag hatte ich mich für einen Job breitschlagen lassen, den ich schon mehrfach angeboten bekam aber immer wieder ablehnte, weil es zur Vermischung von Dingen kommt die ich nicht haben will. Da hier aber Not am Mann war, sagte ich widerwillig zu. Es ging auch alles wie am Schnürchen, alles und jeder war zufrieden. Aber es war eine große Ausnahme.
Am Abend war ich dann im Parc Belair. Auf der neuen Speisekarte stand etwas was ich schon seit einer Weile nicht mehr hatte:
So angerichtet sieht es sehr fancy aus. Es waren aber lediglich Bratwürstchen mit Kartoffelpüree und Senfsoße. Inzwischen kennen die Bedienungen mich und ich bekam einen Nachtisch, der so einfach war und große Klasse. Es heiße Mirabellen mit Vanilleeis. Da ich ein großer Fan von Nachspeisen bin die heiß/kalt sind. War das ein absoluter Knüller.
***
Gab es nicht mal vor einer Weile den bedenklichen Trend, wo man versuchte alles mögliche in einen Toaster zu stopfen und zu sehen ob das essbar wieder rauskommt? Da wurde vieles versucht, obwohl alle Hersteller davor warnen, nichts anderes als Brotscheiben darin zu toasten. Die Idee an sich aber ist nicht neu, denn Anfang der 70er Jahre hatte ein amerikanische Firma einen Steak Toaster auf den Markt gebracht. Emmy hat ihn ausprobiert:
Gut geschlafen. Die Nacht ordentlich durchgeschwitzt aber dafür fühlte ich mich so fit, als ob ich den ganzen Infekt aus dem Urlaub erst jetzt losgeworden wäre.
Die D. schickte mir einen Nachruf von der Schauspielerin Marja-Lena Junker auf Jean-François Wolff. Ein schöner Nachruf der das zur Sprache bringt, was ich auch dachte.
Les dernières années ont été difficiles pour Jean-François. A partir de 2014 il vivait à Mondorf-les-Bains, une ville de retraités, un peu à l’écart. Il avait des soucis, pas beaucoup de travail, car on nous oublie vite dans le monde du spectacle, toujours avide de nouveauté.
Tageblatt
Ja, und dessen fühle auch ich mich schuldig, zu schnell zu vergessen, denn in der Showbusiness Welt geht alles so schnell…
***
Ich entdeckte am Morgen als die die Sonne zum vorderen Fenster herein schien auf der goldenen Platte im Wohnzimmer, eine Fratze die mir die Zunge rausstreckte. Das ist das Tolle an dieser Lichtinstallation, die ja schon seit Jahren dort hängt und ich immer wieder neue Dinge darin entdecke.
Am Mittag mit einem Bekannten in Renert gespeist, den ich über den B. kenne. Ich hatte ein Champignon Toast. Sehr gut
Dieser Bekannte sieht an sich sehr stattlich und gut aus. Er wäre schon sehr meine Kragenweite. Er schickt mir auch immer wieder Signale, dass da ein Interesse seinerseits bestünde obwohl er es nie sagt. Ich weiß dass er geschieden ist und Kinder hat. Heute in einem Anflug von Redseligkeit gestand er mir, dass seine Ehe in die Brüche, ging weil er nicht treu sein könne und immer wieder Affären mit anderen Frauen hatte. Ich denke dass ich da für mich etwas völlig falsch deute. Nun ja…
Am Nachmittag erledigte ich ein paar schnelle Kaufgänge unter anderem einen, der mir viel Freude bereitete. Aber darüber schreibe ich erst wenn es soweit ist.
Ich wanderte zurück durch den Park.
Die Rasenflächen sehen alle sehr gelb und sehr tod aus.
***
Von James Corden sind wir es ja gewöhnt, aber dass Jason Momoa genau so knallchargig sein kann , war mir neu.
Am späten Morgen kam die Putzhilfe und ich verzog mich auf den Balkon zu Lesen.
Am Abend hatte die N. spontan ins Bovary geladen, weil wir uns über einen Monat lang nicht gesehen hatten. Als Mitbringsel von St.Jean hatte ich ihr zwei schöne Küchentücher für die neue Küche gekauft, da sie ja auch erst vor kurzem umgezogen ist.
Es wurde nicht sehr spät.
***
Der Mittwoch fing hiermit an:
Regen! Endlich! Es machte meinen Plan beizeiten auf dem Markt zu sein zunichte, aber war angesichts der Situation, dass seit vor meiner Abreise nach St.Jean, nicht mehr geregnet hatte, egal. Und es regnete auch anständig fast eine Stunde durch, mit Donnergrollen im Hintergrund. Ha! ‚Dat geet gutt bei d‘Gromperen!‘
Am Nachmittag begab ich mich dann endlich einmal in die Stadt. Ich schaute ein wenig hier, ein wenig da vorbei. Die Kirche Kathedrale ist im Dorf geblieben. Ich schaute beim Renert vorbei, wo ich ich schon vor meiner Abreise wußte, dass das Personal in weiten Teilen ändern würde. Nicht weil es langweilig oder insgesamt kein guter Job wäre, sondern weil manche von ihnen sich anderweitig orientiert haben, sei es Studien oder einen Ausbildungsplatz in einen völlig anderen Bereich.
Ich las dort in Ruhe die letzten drei New Yorker durch. Mancher Artikel davon muss ich die nächsten Tage genauer lesen.
Ich verspürte Hunger auf Fleisch. Da es ja die letzten Wochen in St.Jean durch die Bank weg viel Fisch gab, (und davon habe ich mehr als sonst gegessen, denn frischer als dort am Meer kann man ihn nicht bekommen) orderte ich im Grand Café ein Entrecôte mit Pommes und Salat.
Perfekt. Aber beim Preis erschrak ich dann doch. In St.Jean hätte ich dafür ein Filetstück bekommen…
Früh daheim und ich mich nicht sooo fit fühlte, früh ins Bett.
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