Fressen, Kunst und Puderquaste

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Marmelade und Mosel

Gegen 10 war ich auf der Wochenmarkt der brechend voll war. Doch ich wollte unbedingt hin weil es der letzte Samstag meiner Marmeladenfrau war. Sie wird in die wohlverdiente Rente gehen. Es war für sie sehr emotional und sie hatte sich als Verstärkung ihre Tochter und und die zwei Enkeltöchter mitgebracht. Es gab zum Abschied für jeden treuen Kunden ein kleines Glas Sekt mit Oliven- und Käsegebäck. Sie gestand mir dann auch dass sie voll und ganz wohl doch nicht aufhören kann. Sie wird in der kommenden Zeit so ein oder manchmal zweimal im Monat einen kleinen Stand in der kleinen Gaststätte ihrer Tochter in Oberbillig haben. Ich jubelte innerlich. Ich werde sicherlich das eine oder andere mal hinfahren. Die genauen Daten wird sie per Whatsapp rausschicken.

Ich schlug noch einmal ordentlich zu.

Zuhause legte ich mich noch einmal hin, weil die Nachtruhe etwas zu kurz gekommen war.

Am späten Nachmittag fuhr ich mit der N. und Darwin an die Mosel.

Ein neu bepflanztes Rebenfeld
Die ersten Trauben für 2020

Am Abend gab es Spargel bei der K. mit vielen Beilagen.

…und lange anregende Gespräche.

Der lange Freitag

Gähn! So früh schon jemand fremdes in der Wohnung zu haben… Ich hatte mir den Wecker auf 6:00 gestellt und ich war zumindest geduscht und angezogen als der Installateur kam.

Und so saß ich ungewollt sehr früh schon am Rechner und wusste nicht so richtig ich mit mir anfangen sollte. Ich fing an ein Manuskript zu lesen, das man mir zur Begutachtung zugeschickt hatte. Es versteht sich wohl von selbst dass ich da nichts darüber preisgeben kann. Ich konnte mich jedoch schlecht konzentrieren, weil der Installateur herumwuselte.

Zwei Stunden später war das Problem gefunden. Es war der Wasserboiler der ein Leck hatte. Ich rief die Innenarchitektin an, um nachzufragen, wer das vor drei Jahren bei der großen Renovierung eingebaut hat und ob ich es eventuell über die Garantie oder über die Hausratversicherung bezahlen lassen kann . Doch dann fiel es uns beiden wieder ein, dass ich ihn aus der alten Küche recycelt hatte, und ihn nochmal hatte einbauen lassen. Ich rechnete zurück wann er zum ersten mal eingebaut wurde und kam auf das Jahr der Heirat von Tante Gritty, 1985, also 35 Jahre. Von der Garantie her war nichts mehr zu machen.
Ich rief bei der Versicherung an und wurde seltsamerweise mit einem Teleservice in Belgien verbunden, der sich zur Zeit der Einschränkungen auch um alle Anrufe aus Luxemburg kümmert, weil die Büros hier nicht besetzt sind. Man versprach mich zurückzurufen.
Zehn Minuten später hatte ich meine Antwort. Da es ja keinen zusätzlichen Schäden gab, die die Versicherung übernommen hätte, wird der Boiler nicht erstattet.
Na gut, ich habe ja zur Zeit sonst keine großen Ausgaben, (und kein Einkommen) und irgendwo muss das Geld ja hin…

Der Missetäter auf dem Balkon kurz vor seinem Abtransport.

Der Installateurfuhr zurück ins Lager, kam zurück mit einem neuen Heißwasserbereiter und binnen einer Stunde war er eingebaut.

Kaum war er weg klingelte die N. mit Welpe Darwin. Sie hatten sich zum Besuch angekündigt.

Kurze Zeit später zog ich los um noch ein paar Einkäufe zu tätigen, denn es wird ja wieder ein längeres Wochenende. Es waren so viele Menschen unterwegs, dass es fast unheimlich war. Die Grand Rue war so voll wie schon seit Monaten nicht mehr.

Für den Nachmittag hatte ich mir vorgenommen Eiscreme zu machen. Doch zum meinem großen Erstaunen misslang sie mir. Ich produzierte süßes Vanillerührei. Ich konnte die Masse nicht mehr retten. Für eine weitere Fuhre hatte ich nicht mehr genug Eier da. Also muss ich mir für morgen als Mitbringsel für die K. etwas anderes einfallen lassen oder ich muss sehr früh loslegen.

Am Abend dann zum ersten mal dieses Jahr in der Hostellerie du Grünewald. Die A., die N. die D und ich. Ich lasse die Bilder für sich sprechen.

Und der kleine Frechdachs war natürlich der Star des Abends.
Ich war weit nach Mitternacht zu hause.

Küchenbaustelle

Ihr könnt euch erinnern dass da mal was war?
Ich zweifelte teilweise sogar an meinem Verstand, weil da plötzlich eine Wasserpfütze stand und ich wusste ob ich das war (nein, ich habe kein Leck!) ob ich unbewusst was verschüttet hätte, oder das Wasser sonst irgendwo rausrinnt.

Heute war nun endlich der Installateur da.

Ich hatte die hängenden Mülleimer samt der Tür schon selbst entfernt. Aber soweit war ich beim ersten mal auch schon und fand nichts. Doch der Installateur fand. Aber um da ran zu kommen muss die Spülmaschine raus und der Warmwasserboiler muss ausgebaut werden.
Da es heute zeitlich für den Installateur nicht mehr ging, telefonierte er sofort mit dem Kollegen aus der Firma der hier auch auf der Baustelle war, als ich die Wohnung renovierte. Er kommt morgen gleich um 7:00.

Da ich in der Küche nun gar nichts tun kann, wollte ich auch nicht kochen und bestellte mir für Abends per Wedely beim Japaner Takajo eine Sushi Platte. Es ist eines der ältesten japanischen Restaurants der Stadt und hat keine fancy-schmancy Sushi Teile, sondern die gängigen Klassiker wie Nigiri, Maki, Sashimi u.s.w. aber immer in einer 1A Qualität.

Dienstag und Mittwoch

Heute mal wieder zwei Tage, da der Dienstag Abend mit zu viel Wein endete und ich keinen gescheiten Satz mehr zusammen bekam.
Da es am Mittwoch morgen schon sehr früh los ging mit einem leichten Kopfschmerz, (selber schuld) war ich froh dass ich alles geschafft bekam was ich mir vorgenommen hatte.

Aber der Reihe nach.

Dienstag war ein recht ruhiger Tag. Viel Schreibarbeit quasi über den ganzen Tag hinweg und es ging mir flott von der Hand. Am Abend rief die die A. an. Sie hatte eine Lieferung von Hellofrech bekommen, die aber weitaus mehr beinhaltete als sie geordert hatte.
„Joël, du musst eine Runde mitessen, ich schaffe das nicht alles.“
Na gut. Also kochten wir bei ihr zu hause. Es gab Reis mit einer Salsa von Tomaten Chilli und Mais nebst gebackener Süßkartoffel und schwarzen Bohnen. Ein etwas ausgefallenes Menü, da vier Sättigungsbeilagen zusammengewürfelt waren. Dazu gab es Pinot Noir und wie oben schon erwähnt, ein ganz klein wenig zu viel, denn mein Kopf präsentierte am Morgen danach die Rechnung.

Zum Apéro gab es Gin Tonic alkoholfrei, der erstaunlich gut schmeckte. Die A. hatte bei Delaize verschiedene Ginsorten entdeckt die alle durch Bank „bleifrei“ sind. Seedlip gibt es in verschieden Varianten, wir hatten Spice.

***

Am Mittwoch, morgens zeitig nach Trier, mit der Kamera. Was ich da genau gemacht habe erfahrt ihr Anfang Mai. Juni.

Heute ist der allererste Tag in Luxemburg seit den Einschränkungen dass die Terrassen der Bars und Restaurants wieder geöffnet haben können. Da es Mittwoch war und Wochenmarkt war die ausgedünnte Terrasse vom Renert entsprechend gut besucht. Ich traf bei meiner Rückkehr kurz auf die D. und den B. die einen Tisch ergattert hatten. Doch es war eine seltsame Stimmung, denn vor dem Renert gab es eine Pressekonferenz zusammen mit dem Gastronomenverband, mit uns allen auf der Terrasse im Hintergrund, so als ob wir Deko wären. Sehr wohl fühlte ich mich nicht dabei. Ich trank meinen Kaffee und machte schnell Schluss.

Kurz nach Hause umziehen…

… und dann in die Studios von RTL. Es war so schön alle wiederzusehen. Das Resultat sehr ihr wie schon oben erwähnt, in anderthalb Wochen wenn es ausgestrahlt wird.

Und am Abend kam das Highlight des Tages!

Wir hatten einen Tisch im Bovary auf der Terrasse bestellt. Die N. hatte Darvin mitgebracht.

Er liiiiiebt meinen Bart.

Anschließend Asiatische Nudeln für mich und tellerweise Tappas für die anderen.

Aus dem Familienalbum 29

Es ist zwar so einiges passiert am Montag, aber nichts was blogtauglich wäre. Darum eine Runde Familienalbum:

Das Bild ist 33 Jahre alt. Ich war 20 und im Urlaub bei dem G. und der A. Der G. war der Cousin meiner Mutter. Als der G. in Rente ging, suchten sich die beiden einen kleinen Nebenverdienst im Süden Frankreichs. Sie wohnten in der Pförtner Wohnung einer großen Villa im auf den Hügel der „Croix Des Gardes“ in Cannes und hielten die Villa und den Garten in Schuss. Die Villa war bis auf die Sommermonate im Jahr unbewohnt. Der Besitzer kam nur selten im Jahr vorbei. Im Winter schon gar nicht. Wie jede Villa im Süden Frankreichs hatte sie einen Pool.

***

Das wanderte gestern durch meine Twitter Timeline. Die Serie Knight Rider mit David Hasselhof war ja…lassen wir das.
Aber wenn die Musik davon nur auf Cello gespielt wird, das klingt schon sehr cool.

Häuslicher Sonntag

Kaboompics .com

Ein sehr ruhiger Sonntag, der mir zu kalt war um etwas draußen zu tun. Ich hörte am Morgen einen weiteren Teil des Hörspiels dass ich ein wenig vergessen hatte. Die juten Sitten. Mit über 8 Stunden Spiellänge ist das ein ganz schöner Brocken. Doch er lenkte mich gut ab von den Putzarbeiten in der Küche und im Bad.

Ich daddelte ein Runde Runescape und levelte das neue Skill Archäologie noch mal um eins höher.

Am späten Nachmittag ein erster sehr erfreulicher Anruf zwecks einem ersten richtige Job, mit festem Datum, Ort und Auftrag. Endlich! Er ist nicht gewaltig und dauert nur einen Tag, aber immerhin ist es ein Anfang zurück in die Realität, auch wenn es technisch für mich schwieriger werden wird.

Hinsichtlich dessen habe ich ein konkrete Frage.
Ich brauche ein Shield Maske. Eine die die Sicht nicht trübt oder gar verzerrt und nicht so schnell verkratzt. Vor allem Trübung wegen Farbe und Verzerrung dürfen nicht sein wenn ich schminke, das wäre fatal, zumal ich auch Brillenträger bin.
Hat jemand meiner geschätzten Leser bereits Erfahrung mit diesen Masken und kann mir eine empfehlen? Bitte nur schreiben wenn ihr wirklich aus eigener Erfahrung etwas wisst. Googeln kann ich selbst. 😉

Am Abend schaute ich mir, da ich noch voll um Rausch des Hörspiels war, das in der gleichen Zeit angesiedelt ist, die erste aufgenommene Folge von Babylon Berlin an, die zur Zeit im Schweizer Fernsehen läuft. Ich hätte mir beinahe noch eine Folge angesehen doch ich wollte beizeiten im Bett sein, da ich morgen früh raus muss.

Eiscreme Verkostung

Kräftige Regengüsse am Morgen. Ich war unschlüssig ob ich zum Wochenmarkt gehen sollte oder nicht. Kann er überhaupt ohne mich stattfinden? Ich musste das nachprüfen. Die D. hatte die gleiche Idee. Also sahen wir uns dort im strömenden Regen. Ich kaufte fix ein paar Kleinigkeiten und machte mich auch schon wieder auf den Heimweg.

Ich nahm die gebackenen Bananen vom Vortag in Angriff. Die Nacht im Kühlschrank hatten sie gut überstanden und ich war letztendlich froh, dass sie eiskalt waren denn sie kühlten mir die Creme Anglaise ab als ich sie mit dem Pürierstab hinein mixte.

Erst am Schluss als die Creme schon fast gefroren war, kamen die Walnüsse dazu.

Am späteren Abend kam die A. vorbei auf eine Verkostung der der Eiscremes. Das Bananeneis war sensationell!

***

Ich fand beim Zurückblättern im Blog ein Video von der Eröffnung der Tony Awards von 2019. James Corden singt von dem das was ich so sehr vermisse:

Loyalitätsverlust & Eiscreme

Am Morgen mit großer Rührung den Text der Kaltmamsell gelesen. Vor einem Jahr war ich auf ihrem Rosenfest. Fotos davon gibt es hier.

Etwas später dann wieder ein Dämpfer der garstigen Art.
Ich hatte es vorgestern schon kurz angedeutet. Das Projekt für das ich mich am Anfang der Einschränkungen so sehr gequält hatte, um diesen gottverdammten Text fertigzustellen, obwohl mir absolut nicht danach war, wurde nicht verschoben sondern ersatzlos in die Tonne gekickt.
Das bestärkte mich andererseits meine Mitgliedschaft in dieser Künstlergruppe bis Ende des Jahres auslaufen zu lassen und nicht mehr zu erneuern. Ich spiele schon seit letztem Jahr mit dem Gedanken, den ich aber immer wieder verwarf, hauptsächlich aus Loyalitätsgründen, weil ich schon so lange dabei bin. Doch ich denke es ist an der Zeit zu gehen.

Später rief ich einen Freund an der sich besser in Autoren- und Verwertungsrechten auskennt als ich und erkundigte mich was ich mit dem Text machen könnte bzw. nicht machen kann.

Doch aus diesem Gespräch heraus bekam ich auch ein Angebot völlig anderer Art, über das ich mir sehr freute doch da ist es viel zu früh um etwas preiszugeben.

Am Nachmittag kaufte ich alles ein um zur Eisproduktion. Ich hatte mir drei Sorten vorgenommen. Mokka, Banane mit Walnuss und Vanille.

Zwischendurch ein Wolkenfoto.

Wenn man das malen würde, würde es irreal aussehen.

Dann drei Bananen mit einem Grillspieß oder Messer mehrfach einpieksen und auf einem Blech im Ofen gebacken. Sinn der Sache ist dass die Bananen Feuchtigkeit verlieren und der Geschmack intensiver wird. Zeitgleich in einer Pfanne Walnüsse geröstet und abkühlen lassen.
Und dann begann ich einen Fehler. Ich kochte die Milch/Sahnemasse auf und wollte noch ein wenig Vanillexrakt mit hineingeben als ich mich in den kleinen Flaschen im Schrank vergriff und stattdessen Kaffeeextrakt reinschüttete. MIIIIST!!!!!
Ich stellte mir kurz vor, wie das mit Bananen einhergehen würde, doch das verwarf ich dann.
„Na gut, dann mache ich wohl das Mokkaeis vorneweg.“
Da ich nun schon die Sahne mit dazu gegeben hatte, war mir klar dass ich den gemahlenen Kaffee nicht mehr so in die Mischung hinein geben könnte, denn das filtert sich anschließend sehr schlecht, es sei man opfert ein Küchentuch dafür, aus dem die Kaffeeflecken nie wieder rausgehen. Und nur Kaffeextrakt wollte ich nicht nehmen, das schmeckt man.
Also bastelte ich aus Filtertüten drei kleine Säckchen prallgefüllt mit Kaffee, schmiss sie in die Milch und ließ das einmal aufkochen und dann mit den Säckchen abkühlen. Es klappte und es bekam einen sehr kräftigen Kaffeegeschmack.

Zwischendurch mehrere Telefonate beruflicher Art die alle viel Aufmerksamkeit und Zeit verlangten. Und bis das Kaffeeeis fertiggestellt war es so spät dass ich nicht noch mit den Bananen weitermachen wollte.
Das kommt morgen dran. Die Bananen geschält, in eine Dose gefüllt und in den Kühlschrank gestellt.

Natur pur

Und so schön wie der Abend gestern ausklang, so heftig begann er morgens am Tag danach.

Jay Schiltz, einer der bekanntesten Journalisten aus Luxemburg, der auch viele kabarettistische Texte und Theaterstücke schrieb, ist am Mittwoch gestorben. Ich habe ein Stück von ihm in der Maske bestritten vor langen Jahren und es war eines der erfolgreichsten Stücke, das ich je hatte. Es wurde über ein Jahr hinweg immer wieder verlängert und war mit fast 100 Vorstellungen, ein außergewöhnlicher Erfolg für Luxemburg.
Äddi Jay.

Am Nachmittag ging es gemeinsam mit der D. an die Mosel. Wir hatten schon letzte Woche beschlossen dass wir die K. besuchen. Wir machten eine Wanderung durch die Weinberge.

Es waren ungewöhnlich hohe Temperaturen, was das die steilen Aufgänge durch die Hügel erschwerte. Doch es entstanden ein paar schöne Bilder.
Die K. hatte gekocht und wir saßen bis weit nach 23:00 auf ihrer lauschigen Terrasse, fast wie im Hochsommer.

Erinnerungen, schlechte Nachrichten, Eiscreme & Eurener Hof

Ich las erst heute bei Croco dass Michel Piccoli gestorben ist.
Ich lernte ihn in Cannes auf den Filmfestspielen kennen, zu der Zeit, als ich mit Françoise jedes Jahr dort war. Es war eine kurze Begegnung am Abend im Vorraum vor den Kinosaal im damaligen Noga Hilton Hotel. Er war einer der Hauptdarsteller in einem anderen Film gewesen und war, wie wir beide auch, nur ein Zuschauer und wir warteten auf den Einlass. Da er nicht gut laufen konnte, ließ man ihn, wie mich und Françoise die im Rollstuhl saß, schon vorab in den Saal bevor die Menge hineinströmte. Piccoli ging am Stock weil er gestürzt war und die Hüfte schmerzte.
Es war ein kurzer aber netter Wortwechsel. Er fragte uns was wir denn schon so gesehen hätten an Filmen und wie wir mit dem Rollstuhl hier so zurecht kämen. Dann öffneten sich schon die Türen vom Saal und er humpelte und ich schob Françoise hinein. Er scherzte: „Ah, la course des vieux pour la meilleure place!“
Es ist schon seltsam wir man manche Begegnungen so lebendig in Erinnerung behält, denn das ist über 15 Jahre her!

***

Im Park auf dem Weg in die Innenstadt

Wochenmarkt am Mittwoch und es war fast wie in alten Zeiten. Ich begegnete vielen Bekannten und Freunden und alle waren ob dem wunderschönen Wetter in bester Laune. Wir standen anschließend zu dritt etwas abseits vom Markt und lachten uns dumm und dämlich, was ich sehr vermisst habe in all den Wochen.

Ich kaufte Lilien.

Am Nachmittag eine schlechte Nachricht bekommen bezüglich eines Projektes in das ich schon sehr viel Vorarbeit gesteckt hatte und nun wahrscheinlich gar nicht mehr zustande kommt. Mist, Mist, Mist!

Um mich von der schlechten Nachricht abzulenken schaute ich ein Video das ich schon mal vor einem halben Jahr gesehen hatte ohne wirklich darauf zu achten was Claire Saffitz tatsächlich tat. Als ich es jetzt wieder sah, taten sich für mich Welten auf! Es wird dieses Jahr Eiscreme in rauen Mengen im Hause Joel.lu geben!

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Am Abend hatte ich einen Tisch reserviert im Eurener Hof in Trier für die A. und mich. Es war sensationell!

Zu trinken gab es einen spritzigen Sommerriesling mit dem Namen Piu Piu,

Der Eurener Hof ist ein Traditionshaus das ich schon sei Jahrzehnten kenne, in dem ich aber schon sehr lange nicht mehr war. Das letzte mal war, glaube ich im vorigen Jahrtausend. Für die A. fühlte es sich an als ob sie im Urlaub wäre.

Es insgesamt eine Nacht in der viel gefeiert wurde, denn wieder daheim, beim Nachbarn hörte ich noch lange bis weit nach Mitternacht lautes Gelächter.

Ruhiger Tag

Die Tulpen von letzten Mittwoch die sehr lange gehalten haben.

Sehr sonniger schöner Tag mit Schreibarbeiten und Vorbereitungen zwecks dem kleinen Auftrag den ich am Wochenende bekam.
Zwischendurch brachte ich gestern erworbene Jeans zur Änderungsschneiderei. Man sagte mir aber vorab dass es bis Ende nächster Woche dauern wird bis sie fertig ist, also wesentlich länger als sonst.

Ansonsten war es ein ruhiger Tag. Ich las weiter in der Biographie von Da Vinci und saß lange auf dem Balkon.

Am Abend eine Runde Runescape. Ich schloss ein seit langem offenes Quest ab, für das, als ich es begann, mein Stärke- und Kampflevel nicht hoch genug waren.

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Ich habe Baumgartner ja schon öfters verlinkt. Bei dem neuesten Video dachte jedoch: Wow! Holy Shit! Der Typ kann wirklich was!

Den Tränen nahe

Da ich über das Wochenende einen Auftrag eingeheimst habe, worüber ich nach dem Anruf, fast eine volle Stunde durchjubilierte, (nein es ist kein Maskenjob, aber die, die schon länger hier mitlesen wissen was es ist) musste ich heute diesbezüglich nach Trier. Die Grenzen zu Deutschland sind seit Samstag wieder geöffnet und ich beschloss den Zug zu nehmen. Es gab vorab eine große Verwirrung ob man einen triftigen Grund braucht um über die Grenze zu fahren oder nicht. Aber nein, man darf!

Ich beschloss mit dem Zug zu fahren was eine sehr gute Idee war, denn ich hatte ein ganzes Abteil für mich.

In Trier befiel mich dann ein sehr gemischtes Gefühl. Wie wird es da wohl sein? Da die Maßnahmen ja von jedem einzelnen Land beschlossen werden und nicht vom Bund, wusste ich nicht inwiefern Rheinland Pfalz die Einschränkungen schon gelockert hat oder nicht.

Ich trat aus dem Bahnhof und sah mit heruntergeklappter Kinnlade, dass die Gaststätten hier geöffnet haben! Alle hatten Tische und Stühle vor der Tür mit 1,5 bis 2 Meter Abstand.

Ich erledigte fix die eine Chose für die ich extra hergefahren war (sorry ich kann da nicht mehr darüber schreiben) und ging zu Engbers, die diese Woche 20% auf alles geben, um die eine Jeanshose zu ersetzen, die letzte Woche das Zeitliche gesegnet hat. Ich erwarb eine die aber vorab noch zu Änderungsschneiderei muss. Wie immer sind die Hosenbeine zu lang und ich mag nicht beständig bei allen Jeans die Beine hochkrempeln.

Je näher ich zu Engbers kam um so näher kam ich auch zur Trier Brasserie. Sie hatte geöffnet!

Die Besitzerin der Brasserie begrüßte mich sehr herzlich, doch als ich all die reservierten Tische sah, schwand meine Hoffnung. „Oh, doch! Für Sie doch immer! Ich bin froh endlich wieder bekannte Gesichter zu sehen“, sagte sie. Sie wies mir einen Tisch in Inneren das Lokals zu. Das ging alles so schnell und unerwartet dass mir ein wenig dir Luft weg blieb.
Ich. Bin. In. Einem. Restaurant!
Es war emotional fast zu viel.

Rinderfilet medium mit Champignons und allerlei Gemüse. Dazu in Pinot blanc. Ich war den Tränen nahe.
Im Lokal stand nur noch ein knappes viertel der Tische die sonst dort stehen, alle Gäste saßen mit mindestens zwei Meter Abstand von einander weg.

Und doch beschlich mich auch das ungute Gefühl, dass es vielleicht zu früh, zu schnell…? Zumal weil es in Luxemburg um einiges eingeschränkter war und immer noch ist, als hier. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Experte in Virologie, denn davon gibt inzwischen mehr, als es Viren gibt. Aber kann jemand nachvollziehen, dass ich die Lockerungen als zu schnell empfinde?

***

Auf dem Rückweg las ich dass das katholische Erzbistum Luxemburg inzwischen lautschreined eine Antwort von der Regierung fordert, wann denn die Kirchen wieder geöffnet werden. Man würde fest damit rechnen, dass es spätestens für Pfingsten der Fall sein sollte.
Mir invitéieren hei net op eng Corona-Party op d’Kinnekswiss„, so ein Satz des Generalvikars im Interview.

Ach Herr Vikar! Mit ihrem selbst gebastelten Konzept wie sie jetzt Gottesdienste sicher abhalten wollen und dass alle Kirchgänger disziplinierte Menschen sein sollen, die sich an die Vorgaben halten, so ist auch eine Kirche nichts anderes als Theater- oder Konzertsaal mit Bühne bzw. Altar. Sie laden die Leute in einen großen geschlossenen Raum ein. Ob man Gottesdienste oder Beethovens 9te oder die Rocky Horror Show feiert, da macht das Virus keinen Unterschied. Aber nur zu, Herr Vikar! Wenn sie es fertigbringen dass Kirchen wieder Gottesdienste abfeiern, wir Theaterschaffende hängen uns gerne mit an den Zug der Lockerungen.

Eine Wanderung auf Kinderwegen

Am Morgen klickte ich mich mal so wahllos durch den Appstore einfach nur um sehen ob es Neues gibt. Es gibt kaum noch Apps die man einfach so runter laden und und dann bei Gefallen erwirbt ohne das es gleich ein Abo wird. Bei der Gelegenheit mal alle meine Abos durchgezählt. Über Netflix und die Tageszeitung bis hin zum Musikabo und inzwischen auch den Virenscanner, es läppert sich einiges zusammen. Dabei festgestellt dass es da viele Unverhältnismäßigkeiten von Angebot und Preis gibt. Nee, nee so geht das nicht weiter. Da fliegt jetzt mal so einiges raus.

Am Nachmittag ein Ausflug in die Alte Heimat. Nicht in die Stadt selbst sondern ein wenig außerhalb, in die kleine Siedlung Manertchen in der mein Elternhaus stand und in der ich aufwuchs. Ich wollte mir all die Plätze ansehen wo ich als Kind viel Rad gefahren bin und viele Stunden im Wald verbrachte.

Durch die Wälder über kleine Feldflure auf Hochsitzen… Es kamen viele Erinnerungen zurück. Eine kleiner Rundgang durch die Siedlung beschloss die Wanderung. Das Haus das jetzt dort steht anstelle meines Elternhauses ist ein trister moderner Bau ohne Seele ohne Charme. Doch es machte mich nicht einmal traurig. Es war eine völlig emotionslose Erfahrung. Es ist ein Teil meiner Vergangenheit aber sie löst keine Melancholie mehr aus. Es ist zu lange her…

Am Abend keine große Lust auf Film, doch ich sah dass ich da noch eine Folge Hercule Poirot aufgenommen hatte. Der Wachsblumenstrauß, der oft fälschlicherweise zu den Geschichten von Miss Marple gezählt wird.
Also schaute ich mir die Folge an von 2006, in dem auch Michael Fassbender mitwirkte.

Noch später am Abend auf Twitter:

Freitag im Casino & Samstag Freundeszuwachs

Geplant war ein Frühstück mit der A. zusammen im großen Garten von dem B. was wir aber absagten denn obwohl die Sonne schien, war es eisig kalt. Die Eisheiligen könnten sich jetzt auch mal langsam verabschieden.

Stattdessen ging ich etwas später mit der A. in die Stadt. Da mir der kleine Ausflug gestern ins MUDAM so gut getan hatte, beschloss ich heute das Casino in Angriff zu nehmen, in dem ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr war.

Das Casino ist ein Bau mitten im Zentrum der Stadt und war das erste Museum für zeitgenössische und moderne Kunst in Luxemburg, noch bevor das MUDAM eröffnete.

Es werden grad mehrere neue Ausstellungen vorbereitet und so war nicht sehr viel zu sehen wie just die Arbeiten von Sophie Jung mit denen ich wirklich nichts anfangen konnte.

Es ist fast alles aus Material gefertigt das sie recycelt hat, aber so wahllos zusammengewürfelt, das man sich fragt was das soll. Selbst die Texte an den Wänden gaben keine Erklärung. Die rote Perücke auf dem Betonsockel mit den säuberlich hingelegten Rollsplit, sieht im ersten Moment lustig aus auf dem Bild doch andererseits hat man das Gefühl das alles mit einer großen Unlust zusammengeschustert wurde. Auch der rote Sessel in Hintergrund ist eine Zumutung.
Das einzige Kunstwerk was ich mich ein intrigierte war die Dachluke mitten in der Treppe. Ganz aus war es bei den männlichen Geschlechtsteilen die wie Trophäen am Eingang links und rechts zum Hauptsaal hingen. Es waren nicht mal die Geschlechtsteile an sich und die Ausführung, doch es verstärkte umso mehr die Wahllosigkeit der ganzen Ausstellung.

***

Samstag Wochenmarkt. Und ich ging diesmal sehr früh hin, weil ich in Ruhe einkaufen wollte und nicht mit elend langen Schlagen. Kurz nach 8 Uhr war ich bereits dort und ich bekam über Obst, Gemüse, Tulpen und Brot, ohne lange warten zu müssen. Ein Kaffee vom Renert zum Abschluss zusammen mit der D.

Am späten Nachmittag simste die N. ob ich zu hause sei, ich sollte bitte hinunter auf die Straße kommen. „Ach, dachte ich, stimmt!“ Sie wollte mir noch die Tragetasche für die Weinflaschen zurückgeben die ich bei ihr hatte liegen lassen.

Doch sie strahlte so sehr über das ganz Gesicht als sie vorfuhr, dass da noch etwas sein musste. Sie öffnete die Wagentür und da sah ich ihn:

Wir haben Zuwachs bekommen! Er heißt Darvin und ist ein Cavalier King Charles Spaniel.

Ausloten anderer Wege, Kleidung & MUDAM

Da es in unabsehbarer Zeit keine Arbeit für mich geben wird, habe ich mir eine andere Beschäftigung gesucht, die ich aber hier noch nicht ausführlich erörtern will, weil es einfach noch zu früh dafür ist. Ich muss auch erstmal ausloten, ob ich das längere Zeit machen kann, bzw. durchhalte, denn es ist eine Beschäftigung zu 100% am Rechner. Und ich kann nicht Stunde um Stunde den ganzen Tag in einen Bürosessel furzen…
Wir werden sehen.

Für diese Beschäftigung saß ich also gestern den ganzen Morgen in besagtem Bürosessel. Der Vorteil, es völlig egal wie ich dabei aussehe, ob splitternackt oder im Festtagsgewandt, es spielt keine Rolle. Bei mir war es mein heißgeliebtes Muji Kimono.

Gegen Mittag machte ich Schluss und wechselte das Kimono gegen Straßenkleidung.

Zwischenfrage:
Wie geht es euch eigentlich damit? Ich meine, diejenigen die keine systemrelevanten Jobs haben und entweder ihre Arbeit von zu hause aus erledigen können oder, wie ich, gar nichts tun können. Hat bei euch da ein Wandel in der Kleidung stattgefunden?
Ich bin sehr… basic geworden. Mein liebstes Kleidungsstücke sind zur Zeit Hoodies, die ich sonst partout nicht mochte. Es waren hauptsächlich Hemden, selten Polo Shirts und fast nie T-Shirt. Auch mein Schuhwerk, auf das ich sonst großen Wert legte, hat sich auf drei Paar reduziert. Der Grund dafür ist einfach: Es gibt keine Gelegenheit mehr für mich all das repräsentative Zeug anzuziehen. Zudem war ich über zwei Monate vor den Einschränkungen unterwegs, auf der anderen Seite der Welt, und wenn man aus dem Koffer lebt, kommt man mit noch viel weniger Zeug klar.

Und wenn wir schon bei Kleidung sind:
Ich holte die Jeans hervor, die ich auch schon gestern zum Wochenmarkt angezogen hatte, um zu sehen dass…

Huch!
Ich bin doch nicht etwa gestern so zum…? Nein! Das hätte ich doch merken müssen! Dieses riesige Belüftungsloch hintenrum, das hätte ich spüren müssen! Ich will es letztendlich gar nicht wissen, ob oder ob nicht.

Am Nachmittag stattete ich dem MUDAM einem Besuch ab. Da die Museen und Galerien wieder geöffnet haben, wollte ich mir unbedingt noch die Retrospektive von Jean-Marie Biwer ansehen, einem luxemburgischen Maler. Und es war eine gute Idee, denn außer mir war nur noch eine andere Dame da. Es war also mehr Personal dort als Besucher.

Mein Lieblingsbild von Biwer

Eine Ausstellung die mich weitaus weniger begeisterte war die von Robert Morris. Es waren vor allem Arbeiten aus den 60er und 70er zu sehen, die wahrscheinlich für die damalige Zeit modern und befremdlich waren weil sie den Minimalismus einläuteten, heute hauen sie niemanden mehr vom Hocker. Interessant war lediglich sein Werkstoff Filz mit dem er ein paar interessante Plastiken schuf, wovon die unten mir ganz gut gefiel.

Sehr viel spannender fand ich die neue Akquisition zur Mudam Sammlung von Thomas Hirschhorn, die noch weit bis ins nächste Jahr zu sehen sein wird. Sein Werk World Airport 1 ist gerade jetzt sehr befremdlich, weil wir ja nicht fliegen dürfen. Ein vollgestopfter Raum in dem man sich stundenlang aufhalten kann um all die Zeitungsausschnitte zu lesen die über unzählige Wände verstreut sind. Doch letztendlich hält man es nicht zu lange dort aus weil man das permante Geräusch von Fliegern hört, die landen und starten.

***

Am Abend ein langes anregendes Telefongespräch mit dem S. von dem ich schon lange nichts mehr gehört hatte. Ich erfuhr ein paar interessante Dinge die sich während meiner Reise zugetragen haben, von denen ich noch nichts wusste.

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